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Der Reitwagen August/September 1988 - Motorradreporter

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Honda CBR 500 F:<br />

D je CBR Straßen 500 nicht ist gerade auf Österreichs<br />

als jahme<br />

Ente bekannt, die wilden Hurricane-Reiter<br />

sind aber allejn durch das Hubraummanko<br />

gegenüber den schweren Geräten<br />

im Nachtejl. Daß die CBR 500 trotzdem<br />

zu fast ungjaublichen Vorstellungen<br />

fähjg ist, beweisen die Honda-Cup-Zejten<br />

jedesmaj aufs neue. Das erste Ziel<br />

jedes ambitionierten CBR-Fahrers ist<br />

. deshalb die Angleichung seiner Maschine<br />

an das Cup-Njveau. Vom ÄUßerlichen<br />

stelit dieses Vorhaben kein besonderes<br />

Problem dar, es soli sich alierdings niemand<br />

wundern, wenn seine 500er dann<br />

doch nicht ganz die Fahrleistungen ejner<br />

Cupmaschine erreicht.<br />

Die spektakujären Kunstgriffe aus der<br />

VF-Zeit gehören zwar der Vergangenheit<br />

an, aber spezielle Feinbearbeitungen wie<br />

das ballige Abschleifen von Haupt- und<br />

Pjeueliagern sind durchaus dazu angetan,<br />

dje Serienstreuung der 500er zu<br />

beleben. Nach übereinstimmender Auskunft<br />

verschiedener Cupbewerber ist die<br />

Serienstreuung der 88er CBRs gegenüber<br />

den Vorrnodellen auf ein Mindestmaß<br />

beschränkt. Bleibt also die Abstimmung<br />

als Schlüssel zum Erfolg. Wer<br />

seine CBR den Cupgepflogenhejten anpassen<br />

wilj, muß zwischen Salzburgring<br />

und Österreichring unterscheiden. Als<br />

Anhalt mag folgende Anleitung dienen:<br />

S-Ring: Vergaserhauptdüsen außen<br />

102, innen 105. Unter die Vergasernadeln<br />

drei Beilagscheiben. Da die Verga-<br />

36 <strong>Der</strong> REITWAGEN<br />

ser für die Kubatur recht großzügig dimensjon;ert<br />

sind, jst die Feinabstjmmung<br />

auf der Gegengeraden jm fünften Gang<br />

durchzuführen. Fühjt sich das Motorrad<br />

an, als würde sich hinten jemand anhajten,<br />

ist die DüsenbeslÜckung zu mager.<br />

Glaubt man plötzlich in eine Gummiwand<br />

zu fahren, ist die DüsenbeslÜckung zu<br />

fett. Jede Testfahrt muß im Drehzahlbereich<br />

zwischen 10.000 min-1 und<br />

12.000 min-1 entschieden werden.<br />

Fahrwerkssejtig kann man am S-Ring bej<br />

rund 70 kg schwerem Fahrer von 0,3 bar<br />

Gabeliuftdruck ausgehen, für die wellige<br />

Piste ist zudem ein Castrol-Gabelöl zu<br />

empfehlen. Je nach Gewicht des Fahrers<br />

ist zwjschen 5er oder 1 Oer Vjskosität zu<br />

wähjen,<br />

Das Federbein muß ebenfalls dem Fahrergewicht<br />

und dem Fahrstil angepaßt<br />

werden. <strong>Der</strong> 70-kg-Standardfahrer ist<br />

mit Steliung fünf bei rundem Fahrstil am<br />

besten bedient. Bei eckigem Fahrstil und<br />

häufigen Rutschern ist eher Stufe 3 zu<br />

empfehlen, da das Fahrwerk damit etwas<br />

weicher reagiert.<br />

Ö-Ring: Vergaserhauptdüsen außen<br />

108, innen 110, Nadeln Originalzustand.<br />

Gabelluftdruck 0,4 bar, Gabelöl Bel Ray<br />

5er oder 10er je nach Fahrergewicht.<br />

Gegenüber dem Castrol-Gabejöl zejgt<br />

das Bel Ray-ÖI ein geringeres Losbrechmoment,<br />

dafür aber auf weliiger Fahrbahn<br />

eine früher nachlassende Dämpf-<br />

wirkung. Da der Ö-Rjng mit dem neuen<br />

Belag planer als der S-Rjng jst, wird das<br />

Bel Ray-Gabelöl empfohlen.<br />

Für den Hobbyfahrer jst die Montage des<br />

Sebring-Racingauspuffs nicht unbedjngt<br />

zu empfehjen, da dadurch die Betriebslaubnis<br />

des Fahrzeuges auf öffentjjchen<br />

Straßen erlischt. <strong>Der</strong> typisierte<br />

Sebrjng 4-in-1 um ÖS 4;695,- ist optisch<br />

eine runde Sache, Lejstujlgssteigerung<br />

darf man aber keine eel'ai;OO-Qer größte<br />

Vorteil des Sebring liegt in der um ca.<br />

2 cm gestiegenen Bodenfrejheit.<br />

Gut vorbereitete Cupmaschinen sind ohne<br />

Rückspjegel für 217 bis 220 km/h<br />

gut, die aufwendigen Tuningarbeiten wie<br />

z. B. das Feinwuchten des Kurbejtrjebes<br />

wjrd der Hobbyfahrer in der Regel njcht<br />

auf sich nehmen.<br />

Das Entfernen des Luftfilters würde die<br />

Möglichkeiten der derzeit erhältljchen<br />

Düsen übersteigen und die Lebensdauer<br />

des Motors empfindlich verringern.<br />

Ebenfalis abzuraten ist von der CBR<br />

1000-Zündbox, die außer einem früher<br />

einsetzenden Drehzahlbegrenzer keine<br />

Veränderung der Lejstungsentfajtung mit<br />

sjch brjngt. Auf den Thermostat kann<br />

man bei Rundstreckenfahrten getrost<br />

vergessen.<br />

Wer seine CBR radikal verändern will,<br />

kann bis 0,5 mm aufbohren, die Verdjchtung<br />

zusätzlich erhöhen (0/0 am Kopf<br />

ergeben ca. 11,2: 1) und sich bei Yoshirnura<br />

um heißere Nockenwelien um.<br />

schauen. Probleme gibt es dabei mit<br />

dem Abstand Ventil- Kolben, das bereits<br />

im Serienzustand relativ knapp ausgefallen<br />

ist. Auf keinen Fali dürfen einjaßseitig<br />

1 mm und auslaßsejtig 1,2 mm Abstand<br />

i<br />

Foto: Wes Codey<br />

unterschritten werden, Durch die leichte<br />

Bauweise der Kolben bietet sjch ejn<br />

Ausfräsen von Ventilaschen nicht an,<br />

die einzige Mögljchkejt bej radjkajen Eingriffen<br />

wäre ejn neuer Kolbensatz.<br />

<strong>Der</strong> Kurbeltrjeb jst jedenfalls bis<br />

14,000 min-1 belastbar.<br />

Rundstreckenglüher könnten zur Gewichtsersparnis<br />

noch Lichtmaschine und<br />

Starter entfernen und den Kurbeltrieb<br />

erlejchtern. Einiges an Leistung liegt<br />

auch noch in den grob gegossenen Gaskanäjen.<br />

In jedem Fall empfehlenswerter<br />

jst aber der Griff zum in der BRD ausgeiieferten<br />

600er Motor, Straßenzulassung<br />

darf aber damit in Österreich keine erwartet<br />

werden.<br />

Zum Abschluß des Benzingesprächs<br />

noch die Einsteliwerte der Cup-Honda<br />

vom Team Mautner, dje von Hubert Mjtter<br />

sehr energisch bewegt wird:<br />

"Das 88er Modeli der CBR 500 ist weniger<br />

anfälijg auf Serienstreuung ajs das<br />

87er ModelL. <strong>Der</strong> Grund dafür Ijegt in den<br />

fallwejse sehr unterschiedlichen Steuerzeiten<br />

der 87er Motoren. Abwejchungen<br />

bis zu 2° KurbejweHenwinkel waren keine<br />

Seltenheit. Zudem ist bej den 88er<br />

Vergasern der Ansaugstutzen verändert.<br />

Beim Einfahren der Motoren wird rund<br />

200 km mjt sehr sparsamer Drehzahl<br />

gefahren, danach werden der erste und<br />

zwejte Gang kurz voli ausgedreht. <strong>Der</strong><br />

Wechsel zwischen kurzen Spitzenbelastungen<br />

und gemütichem Fahren geht<br />

bis 1.000 km. In der Regel erreichen die<br />

Motoren nach 1 bis 2 Rennen die beste<br />

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