September 2007 - Gossauer Info
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Brautentenpaar.<br />
an die Grüenenhofstrasse sollte<br />
alles anders werden. Die Liebe<br />
zum Ziergeflügel sollte sich hier<br />
freier entfalten können. Die<br />
Tiere sollten nicht mehr aus der<br />
Zoohandlung, sondern vom<br />
Züchter kommen.<br />
David erlebt nun seine ganz eigenen<br />
Geschichten mit seinen<br />
Tieren. Er hat Brautenten und<br />
australische Mähnengänse und<br />
ihre Jungen aufgezogen und<br />
auch wieder verkauft. Über den<br />
Computer steht er mit anderen<br />
Züchtern in Kontakt. So<br />
schwimmt heute in seinem entsprechend<br />
tiefen und grossen<br />
Teich ein Paar sibirische Zwergsäger<br />
von einem Züchter aus<br />
dem Simmental. Ein Paar süd-<br />
Skuddenschafe.<br />
<strong>Gossauer</strong> <strong>Info</strong> 90/SEPT. <strong>2007</strong><br />
THEMA<br />
TIERGESCHICHTEN<br />
georgische Spitzschwanzenten,<br />
die in der Schweiz nicht gezüchtet<br />
werden, brachte ein<br />
Kurier von der Nordsee nach<br />
München, von wo sie dann zu<br />
David gebracht wurden. Auch<br />
seine drei Zwerghamburger-Silberlack-Hühner<br />
sind eine Rarität.<br />
Mittlerweile zählen auch Schafe<br />
zu seinen Schützlingen. Die drei<br />
sind Skuddenschafe und gehören<br />
zur zweitkleinsten Schafsrasse<br />
weltweit. Sie sind Abkömmlinge<br />
der ostpreussischen<br />
Wikingerschafe.<br />
Haltung und Pflege der Tiere<br />
brauchen viel Aufwand und<br />
Zeit. David erhält Unterstützung<br />
von seinen Eltern und sei-<br />
Südgeorg. Spitzschwanzenten.<br />
nen Geschwistern, die zwar<br />
nicht seine Leidenschaft für<br />
Ziergeflügel teilen, aber doch eigene<br />
Haustiere zu versorgen<br />
haben. So gehören zusätzlich<br />
Katzen, Rennmäuse und eine<br />
Hottentotten-Ente zur Familie<br />
Meyer.<br />
Viel Unterstützung und fachkundigen<br />
Austausch findet David<br />
aber vor allem im Kleintierzüchterverein,<br />
der sich über solchen<br />
Nachwuchs sehr freut und<br />
die jungen Mitglieder entsprechend<br />
fördert. Hier trifft man<br />
sich regelmässig, tauscht Erfahrungen<br />
aus, besucht Höfe und<br />
Kleintierschauen, bildet Fahrgemeinschaften<br />
für Ausstellungen<br />
und erhält Hinweise für<br />
Verkaufsmöglichkeiten.<br />
Reich wird David mit seinem<br />
Hobby, seiner Leidenschaft,<br />
nicht. Der Zeitaufwand ist hoch,<br />
das Taschen- und Hobbygeld<br />
reicht knapp für Futter und Unterhalt.<br />
Aber für David gibt es<br />
nichts anderes, er liebt und respektiert<br />
seine Tiere, hat einfach<br />
Freude an ihnen. Und vielleicht<br />
geht ja auch einmal sein Traum<br />
in Erfüllung: ein Leben in Australien,<br />
mit mehr Raum, mehr<br />
Wildnis, mehr Tieren. Aber<br />
nicht für immer, die Schweiz ist<br />
und bleibt seine Heimat, sagt er.<br />
Viel Glück, David.<br />
gb<br />
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