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371 Stadtmagazin September 2020

Stadtmagazin Chemnitz September 2020, Chemnitz NEWS

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Kaffee auf

Augenhöhe

Gespräche auf Augenhöhe und das Kennenlernen

von bislang unbekannten Nebenmenschen hat

sich das „Festival der Meinungsverschiedenheiten“

auf die Fahnen geschrieben. Eine Plattform

für Wutbürger oder Gutmenschen?

Um Probleme aus der Welt zu schaffen, muss

man manchmal einfach nur alle Parteien an den

Tisch bekommen und diese ausdiskutieren. Eher

steht keiner auf. Während manche Elternhäuser

dies als Erziehungsmethode proben, so generiert

die Politik auf diese Weise ab und an Ergebnisse

(auch wenn es dafür viel Sitzfleisch braucht).

Stadtgesellschaftlich ist das jedoch gar nicht so

einfach, alle an einen Tisch zu kriegen. Zu tief

sind die Gräben zwischen den Meinungen, den

Generationen, Milieus und Identitäten. Das Veranstaltungszentrum

C3, zum dem auch die Stadthalle

gehört, versucht es trotzdem – allerdings

verzichtet sie auf den einen und einzigen Tisch,

sondern setzt auf etwa 30 Tische.

Am 5. September laden die Veranstalter zum

„Festival der Meinungsverschiedenheiten“ in

den Stadthallenpark. „Das Festival richtet sich

grundsätzlich an alle“, sagt Nicole Oeser aus

dem Organisationsteam. Ziel sei es, Menschen

verschiedener Herkunft, Alters und Meinung

zusammenzubringen, ihnen Möglichkeiten zum

Austausch zu geben. Um eine gemütliche Atmosphäre

herzustellen, werden an jedem Tisch Kaffee

und Kuchen für alle Gäste bereitgestellt. An

jedem Tisch sollen vier Besucher Platz finden

sowie ein Moderator. „Die Moderatoren sind darin

geschult, an den Tischen für eine gute Gesprächsatmosphäre

zu sorgen“, so Oeser. Dazu gehöre,

dass ein wertschätzender Tonfall gewahrt bleibe

und das Gespräch nicht ins Stocken gerate oder

gar eskaliere. Begleitet und unterstützt wird das

„Festival der Meinungsverschiedenheiten“ vom

Lehrstuhl für Biopsychologie an der TU Chemnitz.

Dort würden unter anderem die Moderatoren

geschult, zudem wird das Projekt auf wissenschaftlicher

Ebene begleitet. Laut Nicole Oeser

sei aus der Nachbereitung der Premiere der Veranstaltung

im Vorjahr sogar eine Masterarbeit

entstanden. „Auch diesmal werden an den Tischen

Fragebögen ausliegen und die Gäste können ihre

Gedanken an einer Art Pinnwand zentral äußern“,

erklärt die Veranstalterin.

Eine Neuheit in diesem Jahr ist das Projekt „Erzähl

uns deine Geschichte“, dort können die Gäste vor

einer Kamera von ihren Gedanken, Sorgen und

Ideen erzählen. Ziel der Gesamtveranstaltung sei

es, das Format fest zu etablieren, sodass man

über Jahre nachvollziehen könne, wie sich die

Gedanken zu manchen Themen verändern und wie

sich auch die Gesprächskultur in der Stadt entwickele.

In diesem Jahr rechnen die Veranstalter

damit, dass das Thema Corona eine große Rolle

in den Tischgesprächen spielt.

Text: Sarah Hofmann Foto: C3

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