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371 Stadtmagazin September 2020

Stadtmagazin Chemnitz September 2020, Chemnitz NEWS

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Einblick

Jetzt hat uns dieses Kulturhauptstadtding so richtig vereinnahmt,

quasi eingewickelt. Das soll aber nicht heißen, dass wir dem jetzt

kritiklos gegenüberstehen. Nein! Wobei? Eigentlich haben wir gar

nichts daran zu kritisieren. Warum auch? Es kann doch nur Spaß

machen und es ist keine Kulturhauptstadt bekannt, die nach dem

Titel schlechter dagestanden hätte als vorher. Wir fragen uns vielmehr,

wie man allen Ernstes behaupten kann, das wäre nichts für

Chemnitz. Da muss man doch echt ein Brett vor dem Kopf haben.

Aber klar, jeder kann seine Meinung haben. Auch dumme Meinungen

sind Meinungen – keine Frage.

Allerdings hoffen wir, dass diese dummen Diskussionen zu Wasist-Kunst-Fragezeichen

nicht zu weit nach außen gedrungen ist.

Das ist echt superpeinlich. Es geht doch nicht darum, ob man ein

Kunstwerk schön oder doof findet, sondern das manin Chemnitz

Künstler*innen, Kurator*innen und Politiker*innen beleidigt

und bedroht. Unter aller Sau waren hier die unglaublich respektlosen

Einlassungen der Moderator*innen der reichweitenstarken

Facebook-Seiten „Stadtbild Chemnitz“ und „Unser Chemnitz und

Karl-Marx-Stadt“. Gerade auf letzterer ergoß sich z.B. tagelang,

befeuert von den Seitenbetreibern, ein Strom aus Hass, Hetze und

Häme gegen das Werk des 82-jährigen, international gefeierten

Schweizer Künstler Roman Siegel. Zentrum seines Werkes war ein

Auto, das im Wasser steht – die Diskussion, ob so etwas Kunst

ist, war vielleicht in den 1950ern heiß, aber doch nicht 2020!

Ebenfalls aus dieser Zeit scheint die Rezeptur zur sogenannten Z-Soße

zu stammen. Das die nun endlich auch die letzten Produzenten vorgefertigter

Nahrungsmittel schlicht in Paprikasoße umbenennen,

ist überfällig und normal. Für die als Z. bezeichneten Menschen

gilt diese Wort als Beleidigung. Der Buchstabe Z wurde Auschwitz-Insassen

eintätowiert. Sinti, Roma und andere aufmerksame

Menschen sehen im Z-Wort eben nicht lecker Paprika - sondern

die Toten von Auschwitz!

Wir rechnen es den Turmbrauhaus und dem City Pub hoch an, dass

sie sich in diesen Paprika-Shitstorm gestellt haben, die Z-Soße aber

sofort bzw. demnächst von ihrer Karte verbannen. Merke: Hüte dich

vor rechten Scheinriesen! Die, die da so laut brüllen, sind nicht

die Mehrheit. Es sind am Ende immer die gleichen Hansdampfe,

die ihren kleinlichen Hass in die Tastatur hacken.

IMPRESSUM

Cartell –

Werbeagentur & Verlag GmbH

Zwickauer Straße 132

09116 Chemnitz

Fon 0371 3 55 030

Fax 0371 3 55 03 14

info@371stadtmagazin.de

Geschäftsführung:

Thomas Lehmann,

Lars Neuenfeld

Verlags- und Redaktionsleitung:

Lars Neuenfeld

Fon 0371 35 50 312

Programmredaktion:

Lisa Kühnert, Maria Kreher

Red. Mitarbeiter

dieser Ausgabe:

Sarah Hofmann, Jan Kummer,

Christian Selent, Michael

Clebusch, Gabi Reinhardt,

Nina Kummer, Paula Thomsen

Satz & Layout:

Kai Rösler, Christian Selent

Druck: Mugler Masterpack GmbH

Auslage: Gastronomie, Kulturund

Szenelocations in Chemnitz,

Westsachsen und Erzgebirge

Redaktions-& Anzeigenschluß:

Ausgabe 10/2020 15.09.2020

www.371stadtmagazin.de

Auch deshalb ist dieses 371 in eine gute, versöhnliche und große

Idee eingewickelt.

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