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Zukunftsfähige medizinische Implantate

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Einstellung der Randzoneneigenschaften resorbierbarer<br />

Magnesiumimplantate durch mechanische Bearbeitung<br />

SFB 599 Teilprojekt R4<br />

Denkena, Berend*; Lucas, Arne*; Thorey, Fritz**; Waizy, Hazibullah**;; Angrisani,<br />

Nina***, Meyer-Lindenberg, Andrea***<br />

*Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen, Leibniz Universität Hannover<br />

**Orthopädische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover<br />

***Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover<br />

Am Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW) an der Leibniz<br />

Universität Hannover entwickeln Forscher funktionsangepasste Fertigungsverfahren<br />

zur Herstellung resorbierbarer <strong>medizinische</strong>r <strong>Implantate</strong>. Die <strong>Implantate</strong> werden dann<br />

mit den Projektpartnern der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Hochschule<br />

Hannover und der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule<br />

Hannover auf ihr Einsatzverhalten getestet. Die Fragestellungen gehen dabei weit<br />

über die reine geometriegebende Fertigung hinaus. Schon bei der Herstellung<br />

werden wichtige Funktionen und Eigenschaften der <strong>Implantate</strong> durch Oberflächen<br />

und Randzoneneigenschaften eingestellt.<br />

10 mm 10 mm<br />

Lu ©IFW<br />

500 µm<br />

25 mm 50 µm<br />

Bild 1: In-vivo Magnesiumproben zur tierexperimentellen Untersuchung des Degradationsverhaltens (links);<br />

Schrauben-Demonstrator aus Magnesium für Biomechanikversuche in synthetischem Knochenersatz (Mitte);<br />

REM-Aufnahmen der Oberflächentopographie eines Gewindes (rechts oben) und einer Mikrostruktur (rechts unten)<br />

Auf dem Einsatzgebiet der temporären <strong>Implantate</strong> werden resorbierbare <strong>Implantate</strong><br />

erforscht, die sich nach Erfüllung ihrer Funktion selbständig im Körper abbauen. Im<br />

Bereich der Frakturversorgung (Osteosynthese) haben beispielsweise Knochenschrauben<br />

oder Knochenplatten nur eine zeitlich befristete Funktion zur Fixierung<br />

des traumatisierten Knochens. Nach Abschluss der knöchernen Heilung entfällt diese<br />

Aufgabe und die <strong>Implantate</strong> sollten nach Möglichkeit wieder entfernt werden. Denn<br />

permanente <strong>Implantate</strong>, die derzeit vorwiegend aus chirurgischem Stahl oder Titan<br />

hergestellt werden, stellen einen Fremdkörper im Organismus dar und bilden damit<br />

eine lokale Infektionsgefahr. Außerdem besteht aufgrund der lokalen Belastungsabschirmung<br />

(Stress Shielding) des Knochens durch das rigide Implantat dauerhaft<br />

ein Refrakturrisiko in der Implantatumgebung. Die bisher nötige zweite Operation zur<br />

<strong>Implantate</strong>ntfernung könnte aber durch den Einsatz neuer resorbierbarer<br />

TP R4 Dipl.-Ing. Arne Lucas

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