Sprachrohr-September-2020
Stadtkreiszeitung Winterthur Mattenbach
Stadtkreiszeitung Winterthur Mattenbach
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Stadtrat
Stadtrat
Ersatzwahl
15 Fragen an die neue Stadträtin
Katrin Cometta
Foto:Katrin Cometta
In Bern aufgewachsen, hat sich die gesellige Frohnatur vor 13 Jahren für Winterthur als Wahlheimat
entschieden. An Winterthur gefalle ihr insbesondere die offene Atmosphäre, die lebendige
Gastro- und Kulturszene und die vielen Grünräume.
Katrin Cometta war bisher als Leiterin
Stab & Dienste im Verein «Läbesruum»
tätig, welcher erwerbslose Menschen
beruflich und sozial integriert. Davor
arbeitete sie neun Jahre in der Staatskanzlei
des Kantons Schaffhausen. Die
studierte Staatswissenschafterin
bringt eine breite Berufserfahrung und
viel politischen Gestaltungswillen mit.
Bevor Katrin Cometta im Mai 2019 in
den Zürcher Kantonsrat gewählt wurde,
wo sie die Aufsichtskommission Bildung
und Gesundheit präsidiert, war
sie neun Jahre Mitglied im Winterthurer
Grossen Gemeinderat. Sie engagierte
sich dabei mehrere Jahre in der
Kommission für Soziales und Sicherheit
und war danach während zwei
Jahren auch Fraktionspräsidentin.
Katrin Cometta ist verheiratet und
Mutter von zwei Kindern im Schulalter.
Seit Jahren schafft es die gesellige
Frohnatur, Beruf, Politik und Familie
unter einen Hut zu bringen. Am liebsten
bewegt sie sich mit dem Velo in der
freien Natur, liest gerne ein gutes Buch
und findet sich auch mal zu einem Jass
mit Freunden ein.
Katrin Cometta sieht sich als Brückenbauerin,
die mit pragmatischen Kompromissen,
mehrheitsfähige Lösungen
herbeiführen will. Wie Sie sich selber
einschätzt, erfahren sie aus folgendem
Interview.
1. Frau Cometta, wer sind Sie?
Ich bin eine Frau, die mitten im Leben
steht, sich seit Jahren mit viel Herzblut
politisch engagiert und gerne arbeitet.
Und ich bin ein Familienmensch.
2. Wie würden Sie Ihren politischen
Stil beschreiben?
Mir ist eine gute Zusammenarbeit über
die Parteigrenzen hinweg und mit unterschiedlichen
Interessensgruppen
wichtig. Entsprechend versuche ich,
mehrheitsfähige Lösungen herbeizuführen
und möglichst rasch
umzusetzen.
3. Wie würden ihre engsten Vertrauten
sie beschreiben?
Sicher als einen geselligen und umgänglichen
Menschen, dem die Beziehungen
zu anderen Menschen sehr
wichtig sind und der diese Beziehungen
auch sorgfältig pflegt. Und als jemand,
der nicht nachtragend ist.
4. Was ist aus Ihrer Sicht das Wichtigste
beim Politisieren?
Dass man ohne Scheuklappen unterwegs
ist, dass man keine vorgefassten,
ideologisch gefärbten Meinungen vertritt.
Oder kurz: dass man selber denkt.
5. Inwiefern möchten sie in ihrer
Legislatur Winterthur verändern,
was ggf. beibehalten?
Als neu gewählte Stadträtin werde ich
mich zuerst seriös einarbeiten und
nicht gleich alles auf den Kopf stellen.
Projekte, welche die Lebensqualität der
Winterthurerinnen und Winterthurer
direkt positiv beeinflussen, werde ich
aber so rasch wie möglich angehen.
6 Welches sind aus ihrer Sicht die
dringlichsten Anliegen, die Winterthur
anpacken muss?
Dringend ist die Umsetzung von verbindlichen
Massnahmen im Klimaschutz,
hier sehe ich grossen
Handlungsbedarf. Zudem muss es das
Ziel sein, dass wir weiterhin in einer lebendigen,
offenen und vielfältigen
Stadt leben dürfen.
7. Was ist ihnen generell wichtig
im Leben?
Mir ist ein respektvoller Umgang mit
den Leuten sehr wichtig. Dass man sich
gegenseitig unterstützt und füreinander
sorgt. Und auch, dass man den natürlichen
Ressourcen Sorge trägt.
8. Sind Sie eher spontan oder
planungsfreudig?
Eine gute Mischung von beidem.
Grundsätzlich bin ich sehr spontan.
Allerdings, mit Spontaneität allein hat
man in der Regel wenig Erfolg. Daher
sind mir greifende Strukturen und Planung
auch wichtig.
9. Sind Sie eher traditionell oder
offen für neue Wege?
Ich bin sehr offen für neue Wege. Doch
auch Traditionen sind wichtig, denn
sie können Halt geben und Identität ermöglichen.
Wenn ich aber wählen
muss, bin ich bei ersterem.
10. Wie oder was bringt Sie auch
mal auf die Palme?
Engstirnigkeit und in ihrem Denken
verhaftete Menschen. Aber auch Ungerechtigkeiten
aller Art, insbesondere
wenn es diejenigen trifft, die sich nicht
selbst wehren können.
11. Haben Sie auch Vorbilder?
Ja ganz viele. Als Kind beispielsweise
war es Pipi Langstrumpf, weil sie mutig
Konventionen bricht. Politisch
möchte ich Barack Obama erwähnen.
Dies, weil er auch neue Wege beschritten
hat und ein Gefühl vermitteln
konnte, dass wenn man etwas will,
man es auch erreichen kann.
12. Sind Sie eine 5G Gegnerin oder
eher Befürworterin?
Ich sehe Chancen mit 5G, wir müssen
aber die teilweise vorhandenen Ängste
und Vorbehalte in der Bevölkerung
gleichermassen ernst nehmen. Hier
braucht es Lösungen, um beidem gerecht
zu werden.
13. Sie haben zwei Wünsche frei
für die Stadt Winterthur, was würden
sie sich wünschen?
Dass Winterthur die Chancen der
Zukunft packt und sich dabei selbstbewusst
weiterentwickelt. Zudem wünsche
ich mir, dass die hohe
Lebensqualität unserer Stadt auch für
zukünftige Generationen erhalten
bleibt.
14. Wo finden Sie Ihren Ausgleich
zum täglichen Stress, was gibt Ihnen
Kraft?
Meine Familie, ein gemütlicher Abend
mit Freunden, Sport, Lesen und ab und
an auch mal eine gute Serie auf
Netflix.
15. Welches sind ihre bisherigen
schönsten Ereignisse in Ihrem
Leben?
Die Geburt meiner Kinder und all die
schönen Erfahrungen, die wir danach
als Familie machen durften.
4 5
Sprachrohr 3 | 2020 Sprachrohr 3 | 2020