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Paracelsus Today

September 2020; Ausgabe II

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„Solange der Bund die<br />

Privatuniversitäten nicht<br />

fördert, sind Studienbeiträge<br />

unumgänglich.“<br />

Dr. Michael Nake,<br />

Kanzler der <strong>Paracelsus</strong> Medizinischen<br />

Privatuniversität<br />

Erlebt die <strong>Paracelsus</strong> Universität eine<br />

starke Konkurrenz zwischen den Unis<br />

und Hochschulen am Standort?<br />

Ganz im Gegenteil! In Salzburg hat<br />

man schon vor Jahren erkannt, dass die<br />

Chance als eher kleine Hochschulregion<br />

in der Zusammenarbeit liegt, und<br />

auch die Landespolitik unterstützt diesen<br />

Weg nachhaltig. Die Institutionen<br />

am Standort kooperieren auf vielen Gebieten<br />

der Lehre, aber besonders auch<br />

in der Forschung. Die <strong>Paracelsus</strong> Universität<br />

arbeitet besonders intensiv mit<br />

der Paris Lodron Universität Salzburg<br />

und der Fachhochschule Salzburg zusammen.<br />

Institutionelle Zusammenarbeit<br />

findet in der vitalen Salzburger<br />

Hochschulkonferenz statt: Dabei geht<br />

es um die Wahrnehmung von Synergien<br />

und natürlich die Vertretung gemeinsamer<br />

Interessen, wie der Forschungsförderung,<br />

gegenüber den politisch<br />

Verantwortlichen.<br />

Ein immer wieder kehrendes Thema in<br />

der Diskussion um Privatunis sind die<br />

Studiengebühren. Gibt es hier langsam<br />

eine Akzeptanz in der Öffentlichkeit?<br />

Solange der Bund die Privatuniversitäten<br />

nicht fördert, sind Studienbeiträge<br />

unumgänglich. Unser Bestreben<br />

war es immer, diese so festzusetzen,<br />

dass – unterstützt durch unser gutes<br />

Stipendiensystem – niemand von der<br />

Möglichkeit ausgeschlossen wird, bei<br />

uns zu studieren. Ich denke, dass es generell<br />

gut wäre, solche Beiträge auch<br />

an den staatlichen Unis einzuführen.<br />

Warum sollen Studierende, die in der<br />

Lage sind, einen Teil der Kosten privat<br />

zu übernehmen, von allen Steuerzahlern<br />

in diesem Ausmaß unterstützt<br />

werden?<br />

Werden Privatuniversitäten nur von<br />

Studierenden aus Familien der höheren<br />

Einkommensklasse besucht?<br />

Nein, die letzte Erhebung über die<br />

soziale Lage der Studierenden in Österreich<br />

(http://www.sozialerhebung.at)<br />

hat wieder bestätigt, dass sich der „soziale<br />

Mix“ an den Privatuniversitäten<br />

nicht von jenem an den staatlichen<br />

Universitäten unterscheidet. Das trifft<br />

sich mit den Beobachtungen an der <strong>Paracelsus</strong><br />

Universität. Im Rechenmodell<br />

machen die kürzere Studiendauer an<br />

der PMU, die wir durch unsere Effizienz<br />

erreichen können, die Studiengebühren<br />

mehr als wett. Berechnen wir<br />

doch nur einmal den zwei Jahre früheren<br />

Eintritt in das Erwerbsleben, der an<br />

unserer Universität Realität ist: Da<br />

kommt ein deutlich positiver Saldo heraus.<br />

Alternativ könnte der Bildungsminister<br />

jeder jungen Österreicherin<br />

und jedem jungen Österreicher einen<br />

Bildungsscheck in die Hand geben, der<br />

dann bei jeder Bildungsinstitution eingelöst<br />

werden kann. Dann müssten<br />

Studienbeiträge kein Thema mehr sein.<br />

Die Studierendenbefragung hat sich<br />

auch mit der Zufriedenheit der Studierenden<br />

an Privatunis beschäftigt …<br />

… und dabei wurde den privaten Universitäten<br />

ein durchwegs gutes Zeugnis<br />

ausgestellt. Die „Kundenorientierung“,<br />

die Flexibilität und Effizienz der kleineren<br />

Einrichtungen scheinen hier besonders<br />

geschätzt zu werden. Diese positiven<br />

Punkte aufrecht zu erhalten,<br />

wird auch für die <strong>Paracelsus</strong> Universität<br />

eine der wesentlichen Herausforderungen<br />

der Zukunft sein. In diesem Zusammenhang<br />

müssen wir darauf achten,<br />

in unseren internen Systemen<br />

beweglich zu bleiben. Aus diesem<br />

Grund wünschen wir uns von den Qualitätsagenturen<br />

und den auf Bundesebene<br />

politisch Verantwortlichen, uns<br />

nicht mit Regelungen zu überhäufen,<br />

die uns in unserer Bewegungsfreiheit<br />

so einschränken, dass wir die Vorteile<br />

einer privaten Einrichtung nicht mehr<br />

zur Geltung bringen können.<br />

Was wünschen Sie sich für die Zukunft<br />

der <strong>Paracelsus</strong> Universität?<br />

Die <strong>Paracelsus</strong> Medizinische Privatuniversität<br />

wird gerne an ihren Ergebnissen<br />

gemessen: am Forschungsoutput,<br />

an der Qualität und Zahl der Innovationen<br />

aus der Forschung, an der<br />

Akzeptanz unserer Absolventinnen und<br />

Absolventen im Berufsleben und der<br />

Wahrnehmung ihrer Kenntnisse und<br />

Fähigkeiten. Wie wir diese Resultate<br />

erzielen, sollte uns aber selbst überlassen<br />

werden. Das wäre eine Herangehensweise,<br />

die alle Bildungseinrichtungen<br />

in Österreich weiterbringen würde.<br />

Das wäre sicherlich effizienter als Vorschriften<br />

über die Ausstattung von<br />

Räumen oder darüber, wie die Beschäftigungsverhältnisse<br />

von Professorinnen<br />

und Professoren sein müssen. Die<br />

Möglichkeiten zur Kreativität und Freiheit<br />

in der Entfaltung sind Treibstoff<br />

für unsere Entwicklung!<br />

Ω<br />

paracelsus today 2 | 20<br />

35

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