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SCHWACHHAUSEN Magazin | September-Oktober 2020

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EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

Ulrike Herold<br />

SpielLandschaftStadt e.V.<br />

der Herbst steht ganz im Zeichen von Verkehrswende<br />

und Mobilität. Wir von SpielLandschaftStadt<br />

e.V. machen dabei auf die Interessen<br />

von Kindern aufmerksam, den schwächsten<br />

Verkehrsteilnehmer*innen unter uns. Ihre Interessen<br />

kommen häufig zu kurz.<br />

Mit unserer 23. Bremer StraßenSpielAktion am<br />

20. <strong>September</strong> werden in ganz Bremen aus<br />

Straßen bunte Spielflächen gezaubert. Dann<br />

darf nach Herzenslust gerollert, geskatet und<br />

Ball gespielt werden.<br />

Als Kind habe ich mit meinen Freunden fast täglich<br />

draußen auf der Straße gespielt. Das ist<br />

heute kaum noch denkbar. Nicht nur, weil der<br />

Verkehr so stark zugenommen hat, sondern<br />

auch, weil die Autos in den Wohnstraßen so<br />

dicht geparkt sind, dass kaum noch Platz für<br />

Fußgänger, geschweige denn zum Spielen ist.<br />

Inzwischen gibt es in Deutschland gut 4 Mal so<br />

viele Autos wie Kinder.<br />

solcher Spielstraßen. In<br />

der wärmeren Jahreshälfte<br />

sind diese an<br />

einem Tag pro Woche<br />

nachmittags 3 Stunden<br />

lang für Fahrzeuge gesperrt.<br />

Die Straße gehört<br />

dann den Kindern und<br />

übrigens auch allen Erwachsenen,<br />

die den Freiraum<br />

gerne zum<br />

gemeinsamen Plausch<br />

bei Kaffee und Kuchen<br />

nutzen. Leider erweckt<br />

das immer wieder<br />

Unmut. Man fühlt sich<br />

gestört und in seiner Bewegungsfreiheit<br />

behindert.<br />

„In der Nähe ist ein<br />

Spielplatz und die Häuser<br />

hier haben Gärten“ ist<br />

ein häufiges Gegenargument.<br />

Nach diesen Vorstellungen<br />

sollen Kinder<br />

aus dem öffentlichen<br />

Straßenbild weiter verdrängt<br />

werden. Sie sollen<br />

sich auf für sie zugewiesene<br />

Orte beschränken.<br />

Dabei geht ein entscheidender<br />

Aspekt des sozialen Lebens verloren:<br />

Die Straße als Begegnungsort für alle Generationen.<br />

Junge Menschen treffen ältere Menschen<br />

und kommen miteinander in Kontakt. Es<br />

finden Begegnungen und Lernmomente statt,<br />

die sonst nicht möglich wären. Darüber hinaus<br />

lässt sich rollern und Fahrrad fahren nirgendwo<br />

so gut üben wie auf der Straße. „Straßen sind<br />

nun mal für Autos da!“ ist ein weiteres Argument.<br />

Ist das so? Ist die Straße nicht viel mehr<br />

Lebensraum für uns alle? In was für einer<br />

Straße würden Sie gerne leben?<br />

SpielLandschaftStadt e.V. berät und begleitet<br />

Anwohner*innen, die ihre Straße zur Temporären<br />

Spielstraße umwidmen wollen. Helfen<br />

auch Sie mit, die Straße zurückzuerobern.<br />

Nicht nur unsere Kinder, sondern wir alle werden<br />

davon profitieren. Versprochen!<br />

Ihre<br />

Temporäre Spielstraßen sind eine gute und einfache<br />

Lösung, die Lage zu entzerren. In Bremen<br />

–Schwachhausen gibt es bereits seit 2011 vier

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