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EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser,<br />
Ulrike Herold<br />
SpielLandschaftStadt e.V.<br />
der Herbst steht ganz im Zeichen von Verkehrswende<br />
und Mobilität. Wir von SpielLandschaftStadt<br />
e.V. machen dabei auf die Interessen<br />
von Kindern aufmerksam, den schwächsten<br />
Verkehrsteilnehmer*innen unter uns. Ihre Interessen<br />
kommen häufig zu kurz.<br />
Mit unserer 23. Bremer StraßenSpielAktion am<br />
20. <strong>September</strong> werden in ganz Bremen aus<br />
Straßen bunte Spielflächen gezaubert. Dann<br />
darf nach Herzenslust gerollert, geskatet und<br />
Ball gespielt werden.<br />
Als Kind habe ich mit meinen Freunden fast täglich<br />
draußen auf der Straße gespielt. Das ist<br />
heute kaum noch denkbar. Nicht nur, weil der<br />
Verkehr so stark zugenommen hat, sondern<br />
auch, weil die Autos in den Wohnstraßen so<br />
dicht geparkt sind, dass kaum noch Platz für<br />
Fußgänger, geschweige denn zum Spielen ist.<br />
Inzwischen gibt es in Deutschland gut 4 Mal so<br />
viele Autos wie Kinder.<br />
solcher Spielstraßen. In<br />
der wärmeren Jahreshälfte<br />
sind diese an<br />
einem Tag pro Woche<br />
nachmittags 3 Stunden<br />
lang für Fahrzeuge gesperrt.<br />
Die Straße gehört<br />
dann den Kindern und<br />
übrigens auch allen Erwachsenen,<br />
die den Freiraum<br />
gerne zum<br />
gemeinsamen Plausch<br />
bei Kaffee und Kuchen<br />
nutzen. Leider erweckt<br />
das immer wieder<br />
Unmut. Man fühlt sich<br />
gestört und in seiner Bewegungsfreiheit<br />
behindert.<br />
„In der Nähe ist ein<br />
Spielplatz und die Häuser<br />
hier haben Gärten“ ist<br />
ein häufiges Gegenargument.<br />
Nach diesen Vorstellungen<br />
sollen Kinder<br />
aus dem öffentlichen<br />
Straßenbild weiter verdrängt<br />
werden. Sie sollen<br />
sich auf für sie zugewiesene<br />
Orte beschränken.<br />
Dabei geht ein entscheidender<br />
Aspekt des sozialen Lebens verloren:<br />
Die Straße als Begegnungsort für alle Generationen.<br />
Junge Menschen treffen ältere Menschen<br />
und kommen miteinander in Kontakt. Es<br />
finden Begegnungen und Lernmomente statt,<br />
die sonst nicht möglich wären. Darüber hinaus<br />
lässt sich rollern und Fahrrad fahren nirgendwo<br />
so gut üben wie auf der Straße. „Straßen sind<br />
nun mal für Autos da!“ ist ein weiteres Argument.<br />
Ist das so? Ist die Straße nicht viel mehr<br />
Lebensraum für uns alle? In was für einer<br />
Straße würden Sie gerne leben?<br />
SpielLandschaftStadt e.V. berät und begleitet<br />
Anwohner*innen, die ihre Straße zur Temporären<br />
Spielstraße umwidmen wollen. Helfen<br />
auch Sie mit, die Straße zurückzuerobern.<br />
Nicht nur unsere Kinder, sondern wir alle werden<br />
davon profitieren. Versprochen!<br />
Ihre<br />
Temporäre Spielstraßen sind eine gute und einfache<br />
Lösung, die Lage zu entzerren. In Bremen<br />
–Schwachhausen gibt es bereits seit 2011 vier