Juni-Juli 2008 - Lutherisch in Nordhorn
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AUS DEN GEMEINDEN - CHRISTUSKIRCHE<br />
lem dann, wenn verschiedene problematische E<strong>in</strong>flüsse<br />
zusammentreffen und über e<strong>in</strong>en längeren<br />
Zeitraum andauern. Unsere Gesellschaft tendiert<br />
zu mehr Anonymität. Dadurch gehen wichtige soziale<br />
B<strong>in</strong>dungen verloren. Traditionelle Werte wie<br />
Solidarität, Hilfsbereitschaft und Mitempf<strong>in</strong>den<br />
werden <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund gedrängt, während<br />
Konsumorientierung und Gew<strong>in</strong>nstreben und Ellenbogenmentalität<br />
an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus birgt häufiger Konsum von Brutalität<br />
<strong>in</strong> den Medien die Gefahr der Gewöhnung an Aggression<br />
und Gewalt.<br />
E<strong>in</strong>e Steigerung der Fallzahlen <strong>in</strong> diesem Bereich<br />
kann aber auch auf e<strong>in</strong> geändertes Anzeigeverhalten<br />
zurückgeführt werden.<br />
Die Wege aus der Gewalt kann die Polizei nicht<br />
alle<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Angriff nehmen. Gewalt ist e<strong>in</strong> gesamtgesellschaftliches<br />
Problem und damit auch als gesamtgesellschaftliche<br />
Aufgabe zu verstehen, diese<br />
zu verh<strong>in</strong>dern.<br />
Der Polizei kommt natürlich als fachlich kompetentes<br />
Instrument staatlichen Handelns besondere<br />
Bedeutung zu. Aber auch andere Behörden und<br />
Institutionen s<strong>in</strong>d gefordert. Gewaltvermeidung<br />
fängt <strong>in</strong> der Familie mit der „richtigen“ Erziehung<br />
an.<br />
Aber auch der Krim<strong>in</strong>alpräventive Rat der Stadt<br />
<strong>Nordhorn</strong>, welcher im Jahr 2000 gegründet wurde,<br />
dem u. a. Vertreter der Justiz, der Polizei, der<br />
Stadt <strong>Nordhorn</strong>, der Schule und der Beratungs-<br />
und Interventionsstelle (BISS) <strong>Nordhorn</strong> angehören,<br />
nimmt sich dieses Themas ständig an.<br />
Wir als Polizei s<strong>in</strong>d natürlich immer für Sie da,<br />
aber wirklicher Schutz vor Straftaten ist, wie gesagt,<br />
nicht alle<strong>in</strong> Sache der Polizei, sondern geht<br />
uns alle an. Wer die Gefahren kennt, kann viele<br />
Risiken ausschließen. Auch mit den Präventionsempfehlungen<br />
der Polizei – gedruckt, als CD-Rom<br />
und im Internet abrufbar unter www.polize<strong>in</strong>ordhorn.de<br />
– können Sie selbst viel für Ihre Sicherheit<br />
tun.<br />
Abschließend möchte ich Ihnen Mut machen, sich<br />
über die dargestellten Krim<strong>in</strong>alitätszahlen nicht<br />
zuviel Sorgen zu machen. In der Grafschaft und <strong>in</strong><br />
der Stadt <strong>Nordhorn</strong> leben Sie nach wie vor sicher,<br />
auch wenn die subjektive Sicherheit, also das Sicherheitsgefühl<br />
als Ergebnis <strong>in</strong>dividueller Wahrnehmungs-<br />
und Bewertungsprozesse, h<strong>in</strong> und wieder<br />
zu anderen Aussagen verleitet.<br />
Und was tun die Kirchen?<br />
Christa Olearius, Pastor<strong>in</strong><br />
Der ökumenische Rat der Kirchen<br />
(e<strong>in</strong> weltweiter Zusammenschluss<br />
von über 300 vor allem<br />
evangelischen Kirchen) hat von 2001 bis 2010 e<strong>in</strong>e<br />
„Dekade zur Überw<strong>in</strong>dung von Gewalt" ausgerufen.<br />
Die Dekade ist e<strong>in</strong>e globale Bewegung, die<br />
versucht, bereits bestehende Friedensnetzwerke zu<br />
stärken und die Entstehung neuer Netzwerke anzuregen.<br />
Mit Projekten, Aktionen, Gebeten und Gottesdiensten<br />
wird dazu aufgerufen sich für Frieden,<br />
Gerechtigkeit und Versöhnung e<strong>in</strong>zusetzen. Menschen<br />
müssen lernen, wie Konflikte ohne Gewalt<br />
zu lösen s<strong>in</strong>d. Menschen müssen lernen, nicht<br />
mehr wegzusehen, wenn Gewalt unter ihnen geschieht.<br />
Das s<strong>in</strong>d u. a. Ziele dieser Kampagne. Kirchen<br />
als Orte, an denen Christ<strong>in</strong>nen und Christen<br />
durch ihr Reden und Handeln zeigen, „wie stark<br />
die Gewaltlosigkeit ist“. Dies gilt es <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den<br />
e<strong>in</strong>zuüben. Denn jede zerstörerische Gewalt<br />
darf nach Gottes Willen nicht se<strong>in</strong>, Jesus von<br />
Nazareth hat <strong>in</strong> der Bergpredigt <strong>in</strong> geradezu provozierender<br />
Weise die Logik der Gewalt <strong>in</strong> Frage<br />
gestellt und die Friedensstifter selig gepriesen.<br />
Gewalt hat<br />
viele<br />
Gesichter:<br />
Feiger<br />
Überfall<br />
von h<strong>in</strong>ten<br />
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