faktor STIL 2020/2
faktorSTIL – das Lifestyle Magazin für Göttingen und Südniedersachsen.
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PROFIL MIT <strong>STIL</strong><br />
Leidenschaft und gute Geschichten<br />
❉<br />
Seit nunmehr zehn Jahren verwöhnt der Feinkostladen Viani Alimentari & Panificio die Göttinger mit<br />
ausgesuchten Spezialitäten aus Italien und dem mediterranen Raum. Und die Leidenschaft für gutes<br />
Essen, gute Zutaten und gute Geschichten wächst und wächst – wie auch die Angebotsauswahl.<br />
TEXT ANJA DANISEWITSCH FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
Schon früh am Morgen erfüllt der Duft von frisch gebackenem<br />
Brot die Lange-Geismar-Straße in Göttingen.<br />
Die runden Bistrotische auf dem schmalen<br />
Gehweg vor dem Ladengeschäft warten bereits auf erste<br />
Gäste. Noch ist es ruhig in der Innenstadt – doch Johnny,<br />
der italienische Bäcker aus Asti, steht in der Backstube<br />
des Viani Panificio und folgt seiner Leidenschaft: Brot und<br />
Focaccia nach original italienischen Rezepten zu backen.<br />
Es ist eine alte Handwerkskunst fernab von modernen Fertigungstechniken.<br />
Johnnys Erfahrung entscheidet, wann<br />
der Teig lange genug geruht hat und wie lange er anschließend<br />
im Ofen backt.<br />
ALS VOR ÜBER ZEHN JAHREN die Idee eines Ladengeschäfts<br />
mit italienischen Spezialitäten und Backwaren in<br />
den Köpfen von Remo Viani, CEO Viani Importe, und Ralf<br />
Bernd, Geschäftsführer von Viani Food, reifte, wussten<br />
beide: In allem, was sie tun, muss die italienische Seele zu<br />
spüren sein. „Zu unserem allerersten selbst gemachten<br />
Produkt – der Focaccia Genovese – gibt es natürlich auch<br />
eine Geschichte“, erzählt Ralf Bernd mit einem verschwörerischen<br />
Lächeln, wie die Erfolgsstory ihren Anfang nahm.<br />
„Es war, wie es immer ist in Italien: Einer kennt jemanden, der<br />
jemanden kennt …“ Und so spürte Remo Viani den Bäcker<br />
Marcello im Hafen von Genua auf, der wie jeher traditionell<br />
und mit Mehl aus einer alten Mühle seine Focaccia Genovese<br />
zubereitete. Jeden Morgen um vier Uhr ging Viani für<br />
lange Zeit in die Backstube und lernte, wie eine besondere<br />
Brotkruste und die Leichtigkeit des Teigs entstehen. Zurück<br />
in Göttingen stand der Sohn von Antonio Viani, dem Gründer<br />
von Viani Importe, erneut Tag für Tag in der Backstube,<br />
um echte Focaccia Genovese zu backen.<br />
„Es ist spannend, an einem Jubiläum wie diesem auf die<br />
vergangenen Jahre zurückzublicken“, sagt Bernd, während<br />
er genüsslich einen Cappuccino trinkt. „Wir hatten überhaupt<br />
keine Ahnung vom Einzelhandel, wir konnten bis<br />
dahin nur Großhandel“, erzählt der Geschäftsführer, der<br />
bereits seit 1999 Teil des Familienunternehmens ist, das seit<br />
1973 italienische Feinkostwaren importiert und deutschlandweit<br />
Restaurants und Feinkostläden beliefert. „Wir wussten<br />
nur: Es würde ein Konzept aus ursprünglichen Produkten,<br />
der italienischen Lebensweise und unserem Wissen sein –<br />
und natürlich Storytelling.“ Denn das gehöre seit jeher zu<br />
Viani wie die Sonne zu den Stränden Liguriens. „Da sind wir<br />
hoffnungslos“, sagt der gebürtige Nordhesse lachend.<br />
UND DER ERFOLG GIBT DEM KONZEPT RECHT: Seit<br />
letztem Jahr eröffnen von Hamburg über Berlin bis nach<br />
München Viani-Food-Geschäfte, in denen das ,Rezept‘ aus<br />
Göttingen weiterentwickelt wird. Die Focaccia, welche dort<br />
verkauft werden, sind die Focaccia von Johnny. Von der<br />
Langen-Geismar aus gehen die frischen Gebäcke, saftig und<br />
herzhaft duftend, auf die Reise durch die Republik. Und das<br />
Pesto, das in den sieben neuen Filialgeschäften verkauft<br />
wird, ist ebenfalls jenes, das in Göttingen produziert wird.<br />
Pesto Genovese ist im Übrigen das zweite Produkt, das