22.12.2012 Aufrufe

Ausgabe 1/11 Download - RegJo Hannover

Ausgabe 1/11 Download - RegJo Hannover

Ausgabe 1/11 Download - RegJo Hannover

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

78 PoRtRait <strong>RegJo</strong> HAnnoVeR <strong>RegJo</strong> HAnnoVeR PoRtRait 79<br />

Fast ein Drittel aller Krankheitstage und<br />

Berufsunfähigkeitsfälle gehen vor allem<br />

auf Rückenschmerzen zurück. Die Kosten<br />

für Arbeitgeber und Krankenkassen belau-<br />

fen sich auf rund 25 Milliarden euro. Bild:<br />

Stefan Langhans, geschäftsführer des<br />

Reha-Team-<strong>Hannover</strong>, und Stefan Blahak,<br />

geschäftsführer von office 360.<br />

Sitzen mit Köpfchen<br />

ergonomische Büromöbel beugen Rückenschmerzen vor oder sorgen für Linderung. Doch im Kampf<br />

gegen die Volkskrankheit nr. 1 zählt vor allem die innere Haltung.<br />

Text: Hedda Möller Fotografie: office 360<br />

Stefan Blahak und Stefan Langhans haben weit mehr gemeinsam als<br />

ihren Vornamen. Beide leben und arbeiten in <strong>Hannover</strong> und sind darüber<br />

hinaus Missionare, wenn es um Haltungsfragen geht – genauer:<br />

um das richtige, weil rückenschonende Sitzen und Stehen. Die Männer<br />

wissen nur zu gut, wovon sie sprechen: Langhans, Geschäftsführer<br />

des Reha-Team-<strong>Hannover</strong>, kuriert nicht selten die Folgen mangelhafter<br />

Sitzkultur am Arbeitsplatz. Stefan Blahak, Geschäftsführer<br />

des Büro-Allrounders office360, berät seine Kunden beim Kauf ergonomischer<br />

Büromöbel, damit sie gar nicht erst bei Langhans im Wartezimmer<br />

landen. Um unnötige Krankheitstage zu vermeiden, lassen<br />

sich immer mehr Firmen von den beiden „Stefans“ zum Kauf und<br />

der richtigen Nutzung ergonomischer Möbel beraten. Lästige Rükkenschmerzen<br />

langfristig in den Griff zu bekommen, ist nämlich<br />

verblüffend einfach und eindeutig: „Mehr Bewegung!“ Die wird im<br />

Büro durch richtiges Sitzen und viel Stehen gefördert. Diese Botschaft<br />

ist nicht neu, aber erreicht die Menschen oft nicht. Damit aus lästigen<br />

„Verhaltensregeln“ auch eine Änderung der inneren „Haltung“<br />

resultiert, muss es jeder für sich ganz persönlich entdecken: Ich erlebe<br />

durch mehr Bewegung mehr Wohlbefinden und weniger Schmerz.<br />

Die richtige Haltung beginnt immer im Kopf. Köpfchen beweist, wer<br />

für Abwechslung bei der Arbeits-Haltung sorgt. Wie das auch funktionieren<br />

kann, demonstrieren die Rücken- und Sitz-Experten gleich<br />

beim Ortstermin im lichtdurchfluteten Showroom von office360:<br />

Lässig lehnen Blahak und Langhans an einem höhenverstellbaren<br />

Tisch „Thalo.S“ von König und Neurath (K + N). Auf sanften Druck<br />

gleitet die Fläche des Multifunktionsmöbels in die Höhe und bietet<br />

Platz fürs Arbeiten oder Besprechen im Stehen. „Die ‚kleine Besprechung<br />

im Stehen‘ ist oft auch produktiver und kürzer, weil die Teilnehmer<br />

aktiver bei der Sache sind“, so Blahak.<br />

Noch mehr Köpfchen zeigt, wer auch an seinem Arbeitsplatz<br />

mehr bewegt. Denn Langhans zufolge sei „nichts schlimmer als über<br />

Stunden in einer Position hinter dem Schreibtisch zu verharren“. Er<br />

rät seinen Rücken-Patienten daher, so oft wie möglich aufzustehen<br />

– und zwar nicht nur zum Kaffee holen. „Jedes Telefonat im Stehen<br />

entlastet die Wirbelsäule, lockert den Bewegungsapparat, regt<br />

die Durchblutung an und fördert damit auch die geistige Klarheit“,<br />

so der Rücken-Experte. Doch wenn schon Sitzen, dann bitte richtig.<br />

Ein ergonomischer Bürostuhl gehört für Blahak zur unverzichtbaren<br />

Grundausstattung. Er ist eine Voraussetzung für ein beschwerdefreies<br />

Sitz-Arbeits-Leben. Zwei Millionen Jahre sind wir „Läufer“ gewesen<br />

und seit 50 Jahren auf einmal „Vielsitzer“. Da sind Probleme vorprogrammiert.<br />

Die Auswahl des Sitzmöbels orientiert sich an mehreren<br />

Faktoren. Wichtig ist die sogenannte Lordose-Stütze an der Rückseite<br />

des Stuhls. Sie wirkt – richtig eingestellt – den durch die natürliche<br />

Krümmung der Wirbelsäule entstehende Belastungen entgegen.<br />

„Ohne die individuell richtige Einstellung aber nutzt die beste<br />

Stuhltechnik nichts. Die neueste Modellgeneration wählt daher die<br />

richtige Einstellung automatisch. Egal ob der Benutzer groß, klein,<br />

dünn oder dick ist. Das passt immer“, sagt Blahak.<br />

Außerdem sollten Höhe und Position der Armlehnen verstellbar<br />

sein – und das war es auch schon. Blahak: „Mehr Funktionen<br />

braucht kein Mensch. Bürostühle mit zu vielen Hebeln und Knöpfen,<br />

deren Bedienung sich nur durch das Studium einer bibeldi-<br />

cken Gebrauchsanweisung erschließt, haben sich in der Praxis nicht<br />

bewährt.“ Blahak rät aber vor dem Kauf zum Probesitzen. „Jeder<br />

Mensch hat seine individuelle Biomechanik und erspürt das für ihn<br />

Beste sofort. Unsere Ausstellung ist eine der umfangreichsten in der<br />

Region <strong>Hannover</strong>. Wir haben allein 50 verschiedene Modelle zum<br />

Ausprobieren. Ein schwerer Mensch braucht mehr Sitzfläche und Stabilität<br />

als ein Leichtgewicht, einige mögen Armlehnen, andere stören<br />

sie. Hier gibt es viel Spielraum.“<br />

Mittlerweile sehen die meisten Arbeitgeber einen ergonomischen<br />

Stuhl als sinnvolles Investment in die Gesundheit und damit<br />

die Produktivität ihrer Mitarbeiter an. Denn sie kennen die Statistik:<br />

Fast ein Drittel aller Krankheitstage und Berufsunfähigkeitsfälle<br />

gehen auf Muskel- und Skeletterkrankungen, vor allem Rückenschmerzen,<br />

zurück. Die Kosten für Arbeitgeber und Krankenkassen<br />

belaufen sich auf rund 25 Milliarden Euro. „Der Mehrpreis für „den<br />

guten Stuhl hat sich aber schon bezahlt gemacht, wenn dadurch<br />

innerhalb von zehn Jahren nur ein einziger Krankheitstag entfällt“,<br />

so Blahak. Auch bei der Bestuhlung sorgt Abwechslung für eine Entlastung<br />

der Wirbelsäule – idealerweise durch einen „Zweitstuhl“.<br />

Bestes Beispiel ist ein sogenanntes Balance-Modell, bei denen sich<br />

die Belastung vom Rücken auf die Knie verlagert. „Ab und zu für<br />

eine Stunde den Stuhl und damit die Haltung zu wechseln, ist sinnvoll.<br />

Wer allerdings nur auf den Knien arbeitet, weil er den Rücken<br />

schonen will, hat irgendwann die Schmerzen an anderer Stelle“, so<br />

Langhans. Doch egal, wie ergonomisch der Stuhl und der gesamte<br />

Arbeitsplatz: Sie sind kein Freibrief für Bewegungsmuffel. Langhans:<br />

„Ein guter Stuhl und ein höhenverstellbarer Tisch sind wichtige Faktoren<br />

bei der Vorbeugung von Rückenleiden, ersetzen aber nicht die<br />

Abwechslung in der Bewegung oder die sportliche Betätigung“.<br />

www.office360.de<br />

www.reha-team-hannover.de<br />

www.koenig-neurath.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!