Schwachhauser I Magazin für Bremen I Ausgabe 75
Auch wenn es im Moment keinen großen Spaß macht, mit Maske einkaufen zu gehen, so ist es doch der genau richtige Zeitpunkt sich etwas Neues oder Gebrauchtes zu gönnen. Die Geschäfte sind wieder bestückt mit den neusten Herbst- und Winterkollektionen für Sie und Ihn, mit Neuware oder mit Secondhand-Ware. Wir zeigen die Trends für Herbst und Winter 2020. Natürlich sind auch wieder interessante Künstler im Fokus: Constantin Jaxy und die Fotografin Gaby Ahnert. Neben den kommenden Kulturveranstaltungen in Bremen, beschreibt Peter Strotmann in seiner Historienserie den zweiten Teil der Schwachhauser Heerstraße.
Auch wenn es im Moment keinen großen Spaß macht, mit Maske einkaufen zu gehen, so ist es doch der genau richtige Zeitpunkt sich etwas Neues oder Gebrauchtes zu gönnen. Die Geschäfte sind wieder bestückt mit den neusten Herbst- und Winterkollektionen für Sie und Ihn, mit Neuware oder mit Secondhand-Ware. Wir zeigen die Trends für Herbst und Winter 2020.
Natürlich sind auch wieder interessante Künstler im Fokus: Constantin Jaxy und die Fotografin Gaby Ahnert. Neben den kommenden Kulturveranstaltungen in Bremen, beschreibt Peter Strotmann in seiner Historienserie den zweiten Teil der Schwachhauser Heerstraße.
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Kunst
Constantin Jaxy
Fotografie
Gaby Ahnert
Forschung
Jacobs University
Teil IV
Mode
Herbst / Winter
Historie
Schwachhauser
Heerstraße Teil II
Veranstaltungen
Ausstellungen
Theater
4,50 €
Oktober / November 2020
Ausgabe
75
1
RAUM
FÜR
GOURMETS
2
15 % PREISVORTEIL
AUF DIE GESAMTE KOLLEKTION *
VOM 17.10. BIS 31.10.2020
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
in diesem Magazin habe ich erneut interessante Kaufanregungen
in Sachen Mode für Sie. Die Geschäfte sind wieder
bestückt mit den neusten Herbst- und Winterkollektionen
für Sie und Ihn, mit Neuware oder mit Secondhand-Ware.
Auch wenn es im Moment keinen großen Spaß macht, mit
Maske einkaufen zu gehen, so ist es doch der genau richtige
Zeitpunkt sich etwas Neues oder Gebrauchtes zu gönnen.
Schließlich können wir nicht so verreisen wie wir es womöglich
für 2020 geplant haben. Also verwöhnen Sie sich selbst!
Gutes tun können Sie sich außerdem mit der Kultur, die uns
in diesen Herbst geboten wird. Es gibt eine neue Ausstellung
im Focke-Museum: 75 Jahre Radio Bremen. Der Kunstverein
stellt Michael Hertz vor. Er ist der Vater meines ehemaligen
Nachbarn Cornelius Hertz und durfte als Bremer Galerist die
Graphiken von Picasso exklusiv in Deutschland verkaufen.
Anja E. Brinckmann hat in einer Schweizer Galerie ein Mobile
des Künstlers Constantin Jaxy entdeckt und ist so auf den in
Bremen etablierten Künstler aufmerksam geworden.
Gaby Ahnert mit ihrem kleinen Laden in der Carl-Schurz-
Straße kann mehr als nur Passfotos knipsen. Sie hat bei Fritz
Haase Fotografie studiert und lebt ihren Traum.
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Die Schwachhauser Heerstraße ist so lang, dass wir sie mit
ihren bemerkenswerten Anrainern aus historischer Sicht in
einem zweiten Teil beschreiben. Den dritten und letzten Teil
zeigen wir in der Dezember/Januar Ausgabe auf, die am 2.
Dezember schon zum Mitnehmen zu finden sein wird.
Bis dahin wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen und
bleiben Sie gesund!
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3
75
Inhalt
06
KUNST
Constantin Jaxy
14
FOTOGRAFIE
Gaby Ahnert
40
FORSCHUNG
Jacobs University
20
MODE
Herbst / Winter
Trends
4
· Rechtsberatung
· Nebenkostenabrechnung
· Mietverträge
Dafür hab ich
jemanden!
46
HISTORIE
Schwachhauser
Heerstraße Teil II
72
BUCHVORSTELLUNG
Das Gartenzimmer
74
KULTUR
Ausstellungen
Theater
Varieté
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5
KUNST
Constantin Jaxy vor turnaround
Zeichnung, Kreide, Tusche, Graphit auf Papier, 133 x 530 cm, Atelier, 2020
Jaxy
6
Constantin Jaxy – ein Künstler mit einer Affinität zum
Technischen, der Raum schafft für Phantasie und
Poesie
Der Künstler Constantin Jaxy ließ auf seinen Streifzügen
durch Basel regelmäßig die Johanniter- und die
Dreirosenbrücke hinter sich und erreichte auf seinem
Fahrrad an den Ufern des Rhein entlang mühelos
Frankreich, wo die Schweizer Hüningerstraße in die
Avenue de Bale übergeht und das Straßenbild sich
sofort verändert.
Hier am Rheinhafen und in dem Industriegebiet, wo
sich eine ganz andere urbane Welt menschlichen
Schaffens eröffnet, konnte er sein Auge schweifen
lassen und seinem Bedürfnis nach der Entdeckung
besonderer architektonischer Werke und technischer
Objekte frönen. Immer auf den Spuren unserer Zivilisation
und ihres technischen Fortschritts oder auch
ihres Niedergangs, spürte er dann etwa eine imposante
Stahlkonstruktion auf, einen Baukran oder einfach
nur eine Schiffsschraube, die ihn zu einem seiner
neuen Kunstwerke inspirierten.
Das war im Jahr 2009, als Constantin Jaxy im Zuge
eines Stipendiums der Bartels Fondation einige Monate
in Basel gelebt, gearbeitet und die Kunststadt am
Dreiländereck lieben gelernt hat. Hier wie an vielen
anderen Orten in Deutschland, Europa und überhaupt
der Welt hat er mit seinen Kunstwerken im öffentli-
Lichthalt, Zeichnung, Kreide, Graphit auf Papier, 84 x 119 cm, 2019
7
masterpieces, Galerie Lilian Andrée, Basel-Riehen, Schweiz, 2020
chen Raum, in Museen oder in Galerien Spuren seines
unermüdlichen künstlerischen Schaffens hinterlassen.
So ist es nur natürlich, dass der Kunstinteressierte
irgendwann unvermittelt auf eines seiner Werke stößt.
Die Überraschung über eine solche, zumal unerwartete
Begegnung ist dennoch erlaubt. Vor allem, wenn
sie mit einem blau metallenen Mobile beginnt, das in
einer renommierten Galerie in Riehen, vor den Toren
Basels, von der Decke hängt.
„Mit der aktuellen Ausstellung hat das Kunstwerk
nichts zu tun“, klärt die freundliche Schweizer Galeristin
auf, „der Künstler heißt Constantin Jaxy und
kommt aus Bremen. Ich arbeite seit über dreißig Jahren
erfolgreich mit ihm zusammen.“
Bei weiterer Recherche wird schnell deutlich, das
Oeuvre des Künstlers mit dem interessanten Namen
ist riesig. Keine Kleinigkeit, sich ihm zu nähern.
1957 in Bremen geboren, studierte Constantin Jaxy
Bildende Künste an der Hochschule Braunschweig,
beendete sein Studium als Meisterschüler des deutschen
Malers und Grafikers Professor Malte Sartorius
und studierte ein weiteres Jahr an der Königlichen
Akademie für Bildende Künste in Den Haag, Niederlande.
Er war beteiligt an Kulturprojekten auf Java, Indonesien,
und in China und erhielt zahlreiche Stipendien
aus Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden
und Italien, die es ihm ermöglichten sein Wirken und
Schaffen in die dortigen Länder zu verlegen. Seit 1989
hat er seinen Hauptwohnsitz in Oyten.
Constantin Jaxy hat zahlreiche Preise gewonnen,
zuletzt war er im Jahr 2019 Preisträger des Ereignis
Freihandzeichnung, BBKL, Tapetenwerk Leipzig, und
Gewinner des Wettbewerbes um die künstlerische
Gestaltung des Hemelinger Tunnels/Übergangsbereiches
zum Tamra-Hemelingen-Park, Bremen. Er hatte
Lehraufträge an der Universität Hildesheim und seit
2014 an der School of Architecture in Bremen.
Seine Kunstwerke sind in unzähligen öffentlichen und
privaten Sammlungen in Deutschland – z.B. Sammlung
zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik
Deutschland, Bayerische Staatsgemäldesammlung,
Hamburger Kunsthalle, Sprengel Museum Hannover,
Kunsthalle Bremen, Sammlung Karin und Uwe Hollweg
Stiftung - und der Welt - z.B. Basel, China, Rio
de Janeiro, Rotterdam, New York - zu finden.
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Schwachhauser Heerstr. 12 - 14
D-28203 Bremen
9
10
urban diamonds, Wandobjekte, Holz, Karton bemalt, Ø je ca. 30 cm
Kunstturm Rotenburg, 2018
Die Liste seiner Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen
ist schier endlos und es ist ganz
offensichtlich, folgt man den Spuren von Constantin
Jaxy gerät man auf Wege, die sich von dem Gewohnten
in der Kunst weit entfernen. Sein gesamtes
Werk ist Ausdruck seiner Affinität zum Technischen,
zum Konstruierten und zur Architektur- allesamt von
Menschenhand erfunden und geschaffen. Constantin
Jaxy erspürt in seinen Bildern die Energie von riesigen
Brückenkonstruktionen, hochmodernen Wolkenkratzern,
Bohrinseln oder der Reichstagskuppel und
entblättert sie in seinen Arbeiten. Er enthebt sie ihrer
Form und Funktionalität, vergrößert, verkleinert, verzerrt
und wechselt von gewöhnlichen Perspektiven in
außergewöhnliche. So lässt der Künstler überraschend
neue Räume entstehen, in denen plötzlich Platz ist für
Phantasie und für Poesie. Oder er bringt zauberhafte
Fabelwesen wie unheimliche Stahlmonster zustande
und taucht der Technik auf diese Weise Leben ein.
Der Mensch mit seinen unermüdlichen Bemühungen,
sich die Welt erfolgreich oder weniger erfolgreich
untertan zu machen, steht dabei als Schöpfer der
Technik immer im Mittelpunkt und ist auf seinen Bildern
doch nie zu sehen. Alle Gedanken sind erlaubt,
der Künstler wertet nicht. Er überlässt es jedem selbst,
technischen Fortschritt als Wunder zu begreifen oder
als deutliche Gefahr wahrzunehmen.
Der Kunstkritiker Dr. Rainer Beßling formulierte es auf
der Vernissage einer Ausstellung des Künstlers folgendermaßen:
„Jaxy erschließt aus den technischen
Konstrukten einen magischen Mehrwert, der unter
seinen Händen und nach den Regeln der ästhetischen
Gestalt sinnfällig wird.“
Aber Constantin Jaxy malt nicht nur mit Acrylfarben,
Kreide, Tusche oder Grafit, zeichnet kleine, mittelgroße
und gigantisch wandgroße Gemälde. Er konstruiert
auch mannshohe Skulpturen aus Stahl fest mit dem
Boden verankert oder an Gebäuden befestigt und füllt
riesige Räume mit seinen aufwändigen Licht-Klang-
Installationen und seinen Objekten aus Karton und
Holz. Darüber hinaus kreiert er neben kleinen Mobiles
raffinierte Schattenskulpturen, die je nach Lichteinfall
geheimnisvolle Schatten werfen.
Immer schon war der Künstler, neben seiner Auseinandersetzung
mit Licht, beschäftigt mit dem Schatten,
der nicht sein kann ohne Licht. Seine Installationen
heißen dann auch Shadow Shelter, Scheinblüten oder
Schattenblüten. Zuletzt kreierte er eine traumhafte
Licht- und Schatteninstallation mit Modellen aus Holz
und Karton von Straßenlaternen, die er zuvor auf seinen
Streifzügen entdeckt hatte. Die verkleinerten Straßenlaternen
lässt er aber nicht aus sich heraus selbst
leuchten, sondern von Schreibtischlampen von außen
11
Lichthalt, Zeichnungen / Ausstellung des Preisträgers von EREIGNIS FREIHANDZEICHNUNG 2019, 4D Projektort, Tapetenwerk Leipzig, 2020
anleuchten. Ein kleiner
Motor hält die Installation
in Bewegung, so dass ein
zauberhafter Schattentanz
an den Wänden entsteht.
Auf diese Weise mutieren
laut Jaxy, „die Straßenleuchten
zu Schatten ihrer
selbst“.
Mit dieser und anderen
Installationen vermag der
Künstler es, unsere Wahrnehmung
zu verändern.
Technische, dem Alltag
entnommene Gegenstände enthebt er ihrer eigentlichen
Funktion. Zum Beispiel, wenn er mit der Projektionskraft
des Lichts alltägliche Dinge wie Schere und
Zange, eine Mausefalle oder ein Teesieb im Bild einer
an die Wand geworfenen Lichtprojektion in phantastische
Schattenwesen verwandelt. Die Materialien
beraubt er so ihrer Funktionalität und überführt sie in
eine geheimnisvolle, lichte Existenz. Auch hier schafft
der Künstler neue Welten, die mit phantasievollem
Leben zu füllen, er dennoch dem Betrachter überlässt.
Scheinblüten, kinetische Licht- und Schatteninstallation,
10 Objekte, Holz, Karton bemalt, Ø je ca. 30 cm, Motoren, Licht,
Größe variabel, Kunstmuseum Celle 2014
Karin und Uwe Hollweg Sammlung, Bremen, 2016
Es ist ohne Zweifel eine
spannende Reise, zu der
Constantin Jaxy mit seiner
vielseitigen Kunst einlädt.
Sie ist konzentriert in
Schwarz und Weiß gehalten,
so dass keine Farbigkeit
ablenkt von ihrem
sinnhaften Gehalt. Umso
bemerkenswerter also die
überraschende Entdeckung
eines kleinen blauen
Mobiles des Künstlers
Constantin Jaxy, das sich
träge im Wind bewegt und
im Schein der Abendsonne so manchen bedeutungsschwangeren
Schatten an die Wand wirft.
Die nächsten Ausstellungen des Künstlers finden in
den Monaten September und Oktober in Berlin, Niedersachsen
und in Bosnien-Herzigovina statt. Näheres
ist zu finden auf der website des Künstlers unter
constantinjaxy.de
Text: Anja E. Brinckmann
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Constantin Jaxy vor turnaround
Zeichnung, Kreide, Tusche, Graphit auf Papier, 133 x 530 cm, Atelier, 2020
Bewegung 1
FOTOGRAFIE
Gaby Ahnert
„Man muss seinen Traum finden,
dann ist der Weg leicht“
Hermann Hesse
14
Bewegung 2
Gaby Ahnert hat definitiv ihren Traum gefunden,
denn seit nunmehr 30 Jahren ist das Fotografieren
immer noch ihr Lebenselixier.
Ahnerts Bilder überraschen in jeder Hinsicht: nicht nur
wegen der erstaunlichen thematischen Bandbreite,
sondern auch wegen ihres unverstellten Blicks für
den Gegenstand, ihre ausgeprägte Liebe zum Detail,
die erkennbaren Anflüge von Humor und Verspieltheit,
vor allem aber wegen ihres inszenierten Spiels
mit nostalgisch anmutenden Zwischentönen. Ob
abstrakt und scharf konturiert ins Licht gehoben oder
Gegenwärtiges in mattes Sepia getaucht, mal ausschweifend,
mal melancholisch, mal überschäumende
Darstellung des Lebens: Frau Ahnert passt in keine
vorgefertigte Schublade.
Das ist sofort zu spüren, wenn sich die Tür zum Atelier
in der Carl-Schurz-Straße No 1 öffnet. Mit diesem
Atelier hat sie sich vor 4 Jahren den langgehegten
Traum erfüllt, einen Ort zu schaffen, in dem es allein
darum geht, das Besondere sichtbar zu machen. Ein
wahres Kleinod, imprägniert gegen jede Form des
Mainstreams, das die Persönlichkeit Ahnerts widerspiegelt:
Beharrlich auf das Wesentliche konzentriert,
völlig uneitel, mit einer unstillbaren Neugier und Be-
15
16
Kind mit Kamera
geisterung für Menschen, Bilder und Kurioses, alles
immer wieder durchbrochen von ein wenig Chaos.
Mit ihrem Faible für Redewendungen hat sie dafür
selbstverständlich auch das Richtige parat, wenn sie
lächelnd zitiert „Du musst das Chaos in dir tragen um
einen tanzenden Stern zu gebären“. Den letzten tanzenden
Stern, den sie vor einem Jahr zum Leuchten
gebracht hat, ist die „pop up galerie TUNNELBLICK“
in der Bischofsnadel. Damit ist ein weiterer Herzenswunsch
in Erfüllung gegangen, gemeinsam mit
anderen handwerkenden Künstlern einen ständigen
Ausstellungsort zu kreieren.
Im Dialog zu sein, sich über Kunst auszutauschen hat
für Ahnert einen hohen Stellenwert, versteht sie doch
ihr eigenes Handwerk, ihre eigene Kunst als Kommunikation.
Sie ist überzeugt davon, dass über Kommunikation
neue Blickwinkel und neue Impulse entstehen,
dass über gemeinsame Reflexion und die wechselseitige
Inspiration etwas bewegt werden kann.
Fotografin Gaby Ahnert
Etwas in Bewegung bringen, Einblicke schaffen, diesem
Motto folgt Ahnert seit vielen Jahren, z.B. bei der
Mitbegründung der Fotoetage oder bei der Konzeption
ihrer Ausstellungen wie „unicumahoi“ oder „Königsteiner
Kunstfrühling“ bis hin zur den „Kunstfolgen“,
die sie bislang dreimal unterschiedlich formatiert in
Worpswede, Bremerhaven und auf Helgoland organisiert
hat.
1962 in Bremen geboren hat Gaby Ahnert zunächst
eine Tischlerlehre und nachfolgend an der Hochschule
für Künste u.a. bei Fritz Haase Grafikdesign
mit Schwerpunkt Fotografie studiert, mit dem Diplom
abgeschlossen und sie arbeitet seitdem als freischaffende
Künstlerin und freiberufliche Fotografin für
Agenturen, Unternehmen und Privatkunden, die Liste
ihrer Referenzen ist dementsprechend lang.
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17
18
Carsten
Blumen
Frei zu arbeiten ist für Ahnert der berufliche Jackpot,
da es sie neugierig bleiben und ihre kreative Energie
fließen lässt. Zu ihrer expliziten Leidenschaft, der
Fotografie befragt, sagt sie mit leuchtenden Augen:
„Fotografieren ist für mich wie Malen mit Licht und
Schatten. Mir geht es dabei nicht um künstliches Konservieren
sondern darum, mit meinen Bildern eine
Geschichte zu erzählen und mehr zu zeigen, als vordergründig
sichtbar ist.“
Original, ihre Arbeitsweise hoch professionell, ihr Umgang
mit ihren Kund*innen einfühlsam und herzlich.
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Carl-Schurz-Str. No 1.
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Um dies professionell umzusetzen, nutzt Ahnert eine
hochauflösliche Digitalkamera und hochwertiges
Licht; aber vor allem ihre Professionalität, Intuition und
langjährige Erfahrung bestimmen ihre Arbeit. Bei Fotoretusche
ist sie vorsichtig und ihre Bildbearbeitung
macht sie selbst, da sie so die Farbigkeit und Tonalität
bestimmen kann und authentische Bilder entstehen.
Obwohl: Den Begriff Authentizität mag sie gar nicht
so gerne benutzen, da er heutzutage ständig bemüht
wird. Absurderweise gerade bei Selfies, wo doch
ziemlich klar ist, dass diese überwiegend algoritmengesteuert
eine verschleierte Wirklichkeit zeigen. Sie
bevorzugt deshalb den ursprünglichen Begriff der
„Echtheit“ oder des „Originals“. Dies einzufangen, das
macht ihren typischen Fotoalltag aus, den sie so zusammenfasst:
„Zuhören, zuhören, zuhören und dann
im richtigen Moment aktiv werden, flexibel sein und
improvisieren können.“
Bei all ihren Fotoshootings stehe für sie der Blick auf
den Menschen im Mittelpunkt. Sich annähern und
verstehen, was sie mit dem Bild ausgedrückt haben
wollen. Deshalb sei das Hinhören und Einfühlen so
wichtig. Als ich sie dann bei ihrer Arbeit beobachte,
wird eines ganz deutlich: Gaby Ahnert selbst ist ein
19
MODETRENDS
Der Sommer 2020 war passenderweise auch ein Sommer der 20 Trends –
und der kommende Winter hält da ohne weiteres mit. Doch vorweg: Auch
wenn die 2020er viel Retro zeigen und wie die 1920er im Krisenmodus
begonnen haben, so sind sie mit der damaligen Vergangenheit kaum zu
vergleichen. Das sieht man schon daran, dass die Mode damals vor allem
der Ablenkung diente, während heutige Modemacher eher zum Nachdenken
anregen. Nutzen wir also die Corona-Krise, um Dinge bewusster wahrzunehmen,
zu hinterfragen, einfach mal zur Ruhe zu kommen, nicht immer
alles so zu machen wie bisher. Diese Krise ist auch eine Chance.
Modisch durch die Krise, die Maske als Accessoire, Foto: Victoria Chudinova, adobe.stock
20
Verlässlich schöne und besondere
Kindermode aus dem kaenguru in Bremen
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22
Qualität kaufen in den kleinen Geschäften und sich fragen, unter welchen Bedingungen die Ware produziert wurde
Foto: Timothy Paule II, klein: Wallace Chuck, beide Pexels
Immer mehr Menschen fragen sich: Wo und unter
welchen Bedingungen werden Kleidungsstücke eigentlich
hergestellt? Brauchen wir wirklich ständig
etwas Neues anzuziehen? Sollten wir nicht lieber ein
gutes, vielleicht kostenintensiveres Kleidungsstück
kaufen, statt ein günstiges von fragwürdiger Herkunft?
Muss ein Kleidungsstück um die halbe Welt transportiert
werden? Warum muss alles immer billig sein?
Welche Arbeits- und Lebensbedingungen hat zum
Beispiel eine Näherin in Bangladesch, weil unser T-
Shirt maximal 19,90 Euro kosten darf (und nach Saisonende
im überfüllten Altkleider-Container landet)?
Wie kann es sein, dass man T-Shirts für 5 Euro kaufen
kann? Vielleicht, weil Arbeiter in Billiglohnländern
nur 50 Euro Monatslohn – und keine soziale Absicherung
– bekommen. Wieviel Wasser wird eigentlich
verbraucht, um meine Jeans zu färben und sie dann
gleich wieder auszubleichen?
Sollten wir nicht lieber den kleinen Einzelhändler aus
der Nachbarschaft unterstützen, anstatt beim Onlinehändler
zu bestellen? Der Händler unseres Vertrauens
kann womöglich genauer informieren: über Lieferketten
und nachhaltige Materialien wie Organic Cotton,
über mulesierungsfreie Wolle, aus Plastikflaschen
recyceltes Polyester oder über Viskose aus nachhaltig
bewirtschafteten Wäldern. Ein moderner und innovativer
Einzelhändler kennt den Hintergrund seiner Produkte
– noch ein Grund, den stationären Einzelhandel
zu unterstützen.
EXKLUSIVE MODEN
Stefanie Hauser
AM MARKTPLATZ 10 · KIRCHWEYHE
Tel. (04203) 12 42
Statt dem bloßen „Weiter so!“ sollten wir umdenken.
Schon meine Großmutter wusste: Wer billig kauft,
kauft zweimal. Lieber ein einziges gutes Teil als zehn
Billigstücke – das sollte die Devise sein.
Die renommierte Trendforscherin Li Edelkoort hat sich
dazu im Dezeen-Magazin und dem Branchenblatt
Business of Fashion geäußert: „Das Virus wird uns
zeigen, wie wir langsamer agieren können und für
eine bessere Umwelt sorgen, auch im großen Format.
Wir treten ein in eine Quarantäne des Konsums, in
der wir mit einem Kleid glücklich sind und alte Lieblingsstücke
wiederentdecken.“ Dazu passt der Ansatz,
alte Lieblingsstücke neu zu kombinieren – zum Beispiel
mit Fransen, denn die sind ein Hauptthema der
Herbst/Winter Saison 2020/21: Ob kurz, lang, schmal,
breit, modern interpretiert oder im 1920er-Jahre
Flapper-Stil: Die Designer der großen Modelabels
verpassen Kleidern, Mänteln, Röcken und Tops jede
Menge loser Fäden als Dekorationsdetail. Die Fransen
schwingen bei jedem Schritt und bringen Dynamik
in den Herbst/Winter-Look. Auch bei der Mailand
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Fröhliche Fransen oder Chucks oder beides zusammen, Foto: Ulia Koltyrina, adobe.stock, klein: Duong Nhan, Pexels
Fashion Week setzen viele Modehäuser auf Fransen
– ob beim Abendkleid, beim Blazer oder der Clutch.
Worauf es dabei ankommt? „Mehr ist mehr!“ Miuccia
PRADA hat gesprochen.
Fransen werden lang und glitzernd getragen, der
1920er Look wiederentdeckt – nicht nur für Glitzer-
Partys, sondern auch für den Alltag. Selten wurde ein
Modetrend im Herbst so umfassend interpretiert. Auf
dem Laufsteg sah man Fransen am Rock zum Blazer,
am bodenlangen Schwarzweiß-Kleid bei Jil Sander,
aus Metall bei Salvatore Ferragamo und – ein wenig
an die Rotationsbürste einer Autowaschanlage erinnernd
– bei Bottega Veneta.
Der Modetrend „Fransen“ steht auch für Optimismus,
die Lust am Feiern und am Tanz, soweit dies im
Moment möglich ist. Zwar ist auch ein Tanz zuhause
einen Versuch durchaus wert, ansonsten empfiehlt
sich jedoch das Abstandhalten nicht nur aus Corona-
Gründen – schließlich können sich die langen Fransen
im Handumdrehen verheddern.
Ist Ihnen das alles schon zu verspielt – oder besser
gesagt nicht „hanseatisch“ genug, werden Sie vielleicht
beim neu aufgelegten „Grunge-Look“ fündig:
mit Karohemden aus Flanell, zerrissenen Jeans, derben
Boots oder Chucks und einer ordentlichen Portion
„Ist mir egal“-Attitüde – ein Anti-Chic-Look, den manche
Zeitgenossen bewusst inszenieren, obwohl viele
andere das gar nicht merken.
Wer in den 90ern groß geworden ist, hat den rockigen
Grunge – vertreten von Bands wie Nirvana und Pearl
Jam – wahrscheinlich mitgemacht. Für alle anderen
gilt: Nicht traurig sein, jetzt bekommen auch Spätgeborene
ihre Chance – obwohl der aktuelle Grunge-
Look doch etwas aufpoliert daherkommt.
Im Mittelpunkt stehen dabei „Cut-outs“ – die moderne
Variante der zerrissenen Jeans. Sie sind die schönste
und raffinierteste Art, in der neuen Saison Haut zu
zeigen. Sexy Schlitze oder gar Löcher an Hüfte, Taille
und Oberkörper sind zwar eher etwas fürs Ausgehen
am Abend, doch die subtileren Varianten – wie
schmale Cut-outs an Armen oder Schultern – eignen
sich auch für das Büro.
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Die Kragenform beieinflusst den Look signifikant und kann auch mit Cut-outs kombiniert werden
Foto: Anubhaw Anand, klein: Kaboompics, beide Pexels
Sollten sie es züchtiger mögen, greifen Sie am besten
zur Alternative der Saison: hochgeschlossene weiße
Krägen. Ob mit niedlichem Bubikragen im Stil der 40er
Jahre oder richtig viktorianisch angehaucht – Fakt ist:
Der weiße Kragen gehört zu den wichtigsten Trends
der neuen Saison. Der unschuldige Farbton unterstreicht
eine gute Kopfhaltung. Er wird für einen eleganten
Kontrast am besten mit dunklen Blusen oder
Pullovern kombiniert.
Wer beherrscht diesen Look besser als CHANEL, verkörperte
doch die Gründerin des Labels den Inbegriff
des modernen weißen Kragens in der Damenmode.
Auch in den Kollektionen von Karl Lagerfeld für
CHANEL tauchten häufig weiße Krägen als Couture-
Markenzeichen auf. Ähnlich hält es die neue künstlerischen
Leiterin Virginie Viard, ganz inspiriert von Gabrielle
(„Coco“) Chanels Kindheit in einer Klosterschule.
Diese wuchs als Waise im Kloster Aubazine auf, erlernte
dort das Schneiderhandwerk und nutzte die
weißen Krägen der Nonnen später gekonnt als Stilmittel
für ihren Look. Auch die strengen Formen und
die schwarzweiße Kleidung der Nonnen inspirierten
sie immer wieder zu neuen Ideen – ähnlich wie der
damals der Herrenkleidung vorbehaltene Tweed.
Ob großer, ob bogenförmiger Anzugkragen oder ob
nüchterner Hemdkragen – Hauptsache er ist weiß.
Weitere beliebte Formen sind der Karl Lagerfeldtypische
„Vatermörder“-Kragen, der Peter-Pan- und
der Bubikragen. Der richtige Kragen peppt jeden
Strickpullover deutlich auf und erweckt so auch ein
lange im Schrank vergessenes Teil zu neuem Leben.
Die Kragenform beeinflusst den Look signifikant. Viele
Designer setzten in den großen Shows sogar wieder
auf XL-Krägen, die Blusen zierten oder über Pullover
getragen wurden.
Wer dazu Alternativen sucht, kann mit dramatischen
Riesenschluppen an Blusen oder einem dezentschmalen
Samtband um den Hals ein klares Fashion
Statement setzen. Denn an Schleifen haben die Designer
in dieser Saison nicht gespart. Das Schöne: Dieser
Trend verleiht jedem Outfit eine individuelle Note.
Die neuen Modedetails lenken den Blick aber nicht
nur auf Hals und Beine (Cut-outs!), sondern auch auf
Schultern und Arme. So sah man während der Fashion
Week jede Menge 1980er „Power Dressing“:
Blazer mit Schulterpolstern, Blusen mit Volants, viele
Rüschen und Kleider mit Puff- und Keulenärmeln, die
den Blick ebenfalls auf diese Körperteile lenken.
Seit 12 Jahren bietet Inhaberin Sabine Buscher neuwertige
Second Hand Designerkleidung und Haute Couture Einzelstücke
mit viel persönlichem Engagement an. Frau Buscher
hat immer hochwertige Ware von topaktuellen Designern,
die durch tägliche Warenannahme ständig wechselt und
somit dynamisch und lebhaft die saisonbedingten Trends
vorstellt. Sie berät, kombiniert und schafft bestens aufeinander
abgestimmte Looks.
Neu im auserwähltem Sortiment sind modische Jacken aus
Tweet, Samt und Lammfell sowie Kleider, Blusen, Rollis und
Hosen in schönen warmen Tönen, aber auch in kräftigen
Farben, die besonders im Winter fröhlich stimmen. Karo,
Cord und Kaschmir sind ebenfalls im Trend und entsprechend
schöne Ware ist bei Frau Buscher erhältlich. Ihre
modische Bekleidung bietet alles von sportlich bis elegant
für die Frau. Feine Abstimmungen durch ein Sortiment an
Schuhen, Stiefeln, Taschen, Gürteln, Portemonnaies und
vielerlei Accessoires runden den Einkauf ab. Eine ausführliche
und typgerechte Stil- und Farbberatung wird ebenfalls
gerne angeboten.
Lassen Sie sich beraten und verwöhnen und entdecken Sie
wie Farben und Stile wirken, positiv verändern oder Persönlichkeit
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damit einen ganz neuen Look – wenig Aufwand mit großer
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Boutique ´anziehend´
H.-H.-Meier Allee 36, 28213 Bremen
Telefon: 0421-2010510
Öffnungzeiten:
Mo-Fr 10-13 und 15-18, Sa 10-13
www.anziehendschwachhausen.org
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Wolle, gerne auch Oversized als Kontrast zu strengen Look oder streng mit Krawatte, Foto: Daria Shevtsova, Pexels
Die Frage ist nur: Hält das auch warm? Zum Glück
bietet auch die Winterkollektionen Herbst/Winter
2020/21 jede Menge Strick: mit Wollpullovern in bunten
Farben und Mustern. Strick bleibt also kuschelig,
ist aber nicht mehr klassisch. So mancher Pullover
mutiert zum Statement, zum Beispiel mit Streifen in
Regenbogenfarben – wohl zum Entsetzen von Wladimir
Putin, der Flaggen mit dem Erkennungsmerkmal
der LGBT-Gemeinde in Russland verboten hat. Der
Regenbogen-Pullover ist vielleicht als nächstes dran.
Auch sonst gibt es aufsehenerregende Strickpullover,
vom handgestrickt wirkenden Modell bis hin zum
Regenbogen-Poncho. Strick wird auf jeden Fall zum
Fashion Statement. Er erscheint als kuscheliger Allover-Look
mit Pulli, Hose und Mantel, als raffiniertes
Kleid, in Form von coolen Pullundern und Cardigans
oder als Sweater-Kunstwerk, elegant um die Schultern
drapiert.
Solche Statement-Pullover werden nicht mit Blusen,
sondern zu maskulinen Hosenanzügen kombiniert.
Dazu gesellen sich feminine Kostüme in Form von
Blazern mit passenden Röcken.
Der Hosenanzug für die Frau bleibt also der Trend
der Stunde – nur die Form verändert sich von Saison
zu Saison. Jetzt heißt es: Hemdblusen, Jacken und
Bundfaltenhosen sehen wie maßgeschneidert aus.
Tailoring – der Sitz ist alles! Das Schlagwort der Stunde
hat fast alle Designer beschäftigt: Der Einfluss der
Schneiderei bestimmt die Garderobe der Saison. Vor
allem das Hemd, das die Grundlage der Garderobe
bildet, wird wieder zu einem wesentlichen Bestandteil.
Als Gegenentwurf erscheint auch das Oversize-Hemd
wieder neu. Für diesen Look leiht man sich also einfach
ein Businesshemd vom Freund.
Ein weiterer maskuliner Look begleitete die Pariser
Modewoche vom ersten bis zum letzten Tag:
die Hemd-Krawatten-Kombination. In diesem Look
wurden die BesucherInnen der Dior-Show von Model
Ruth Bell begrüßt, während zum Abschluss der
Fashion Week Virginie Viard von CHANEL eine Kurzvariante
des klassischen Chanel-Kostüms mit dünner
schwarzer Krawatte präsentierte.
Natürlich gibt es keinen Trend ohne Gegentrend.
Der maskuline Look mit maßgeschneiderter Jacke,
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Auf der Straße oder zur Feier, Fake Fur ist Pflicht. Am besten kombinert mit Hut, gesehen bei MAJA POHLAN
Foto: Daria Shevtsova, Pexels, Foto klein: MAJA POHLAN
Oversize Hemd und Vatermörder-Kragen wird durchbrochen von Glitzer
und Metall. Ob Kleider mit glänzenden Metallfransen, futuristische Hologramm-Effekte
auf Hosen, schimmernde Perlenverzierungen an Mänteln
oder – die Radikallösung – Pailletten all over: Glitzer-Looks in Silber, Gold
und bunten Metallic-Tönen gehören zu den wichtigsten Trends, die in
keiner Garderobe fehlen sollten.
MODE FÜR
SIE & KIDS
Auch die Nicht-Farben Grau und Schwarz bekommen in dieser Saison einen
extravaganten Touch und schillern wie eine Discokugel. Was glitzert
ist erlaubt – allerdings: Die neuen Glitzerkleider wirken ungewöhnlich elegant.
Dieser Look wird durch Strass, Pailletten oder Zierknöpfe erreicht.
Auch hier stellt sich die wieder Frage: Hält das warm? Wohl weil sich
viele Modehäuser endgültig vom Echtpelz abgewendet haben, betritt
nun der tiefschwarze Zottelmantel die Bühne: als kuschelig-warmer Wintermantel
– und dabei so umweltfreundlich und nachhaltig wie möglich.
Man setzt auf haarige Alternativen, in die man sich einwickeln kann, um
gegen Wetter und Weltlage gewappnet zu sein: zum Beispiel in einen
dekonstruierten Woll-Trenchcoat, einen Mantel aus Fake Fur oder aus
Vintage-Pelzen neu zusammengesetzte Jacken.
Mäntel, Röcke und Kleider werden bis zu den Knöcheln und Füßen verlängert.
Die Liebe zur Überlänge ist schon vor einigen Jahren aufgetreten
und bleibt Thema, das Motto: „Bloß nicht zu kurz!“
Zum Zottelmantel kommt der Hut, denn die Modewelt ist wieder auf den
Hut gekommen. Kopfbedeckungen sind DAS neue Trend-Accessoire. Am
Rande der Herbst/Winter-Shows 20/21 konnte man bereits coole Modelle
sehen. Besonders angesagt: Hüte in Beeren-Töne oder Neonfarben!
Damit ist in dieser Saison ein Abstecher zur Bremer Hutdesignerin MAJA
POHLAN im Kontorhaus am Marktplatz ein Muss. Bei meinem letzten
Besuch konnte ich mich zwischen 60 Farben kaum entscheiden – aber
gute Entscheidungen brauchen eben ihre Zeit und sind dafür am Ende
perfekt abgestimmt: Das ist Haute Couture made in Bremen.
Können Sie sich eigentlich vorstellen, Zottelmantel, Glitzerkleid und
Bubikragen mit Latex zu kombinieren? Ansonsten mit der Sexszene
verbunden, macht Latex diese Saison viel von sich reden, seit es in den
Kollektionen von Balmain und Saint Laurent wiederholt aufgetaucht ist.
Nachdem Leder erst kürzlich sein Comeback feierte, setzen die Designer
mit dem glänzenden, hautengen Material noch einen drauf. Ob sich Latex
wirklich auf der Straße durchsetzt, wird man sehen – allerdings gibt
es schon coole Trenchcoats und Leggings aus dem Material: ganz ohne
Fetisch-Feeling und herrlich unempfindlich gegen Flecken. Obwohl auch
Latex in einer gewissen Farbpalette angeboten wird, empfehle ich, bei
Schwarz zu bleiben.
Feetje
Ansonsten bietet die Herbst/Winter-Saison 2020/21 jede Menge neuer
Farben: off-White, Ivory oder Cremeweiß, gebrochen und leicht abgetönt
als „Almond Oil“, „Jet Stream“ sowie Beige, das jetzt unter Namen
wie „Sheepskin“, „Sandstone“ oder „Tawny Birch“ für Eleganz im Winter
steht. Harmonische Orange-Töne wie „Amberglow“ und „Excuberance“
bringen Wärme in die kalte Jahreszeit.
Oberneulander Heerstraße 30
28355 Bremen
Tel. (0421) 20 53 99 88
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Dauerbrenner bleiben Blautöne, ob „Classic Blue“,
„True Blue“ oder „Strong Blue“. Weil es weniger hart
als Schwarz wirkt, kommt auch Nachtblau („Blue
Depths“ oder „Dress Blue“) zu neuen Ehren. Schwarz
ist zugegebenermaßen eine Nicht-Farbe und mehr
ein Klassiker als ein Trend – wurde aber von nahezu
jedem Designer großflächig eingesetzt und daher
zunehmend wichtig für die Saison Herbst/Winter
2020/21 – nicht nur für Evening Wear, allerdings in
neuem Styling: Elegantes Schwarz wurde bevorzugt
mit hellen Farben wie Weiß und Creme kombiniert.
Bleibt nur die Frage nach den Mustern – denn die
sind auch im Herbst/ Winter 20/21 nicht wegzudenken!
Tücher, Mäntel, Kleider oder Blusen sind gemustert
– aber klassisch: Animal Prints werden endlich
von Karos und Nadelstreifen abgelöst. Von ihrer Spießigkeit
befreit sind Nadelstreifen: Ob dick, dünn, bunt
oder monoton – Röcke, Hosen und Mäntel kommen
häufig grafisch gestreift. Das wirkt gar nicht nach
Businessmode, sondern cool und modern – wenn die
Art der Streifen stimmt.
Daneben läuft nichts ohne Karos. Ob Vichy, Gingham
oder Glencheck – Kariertes gibt den Ton an. Sie mögen
Blumen lieber? Groundbreaking! Denn Florales
geht in der Damenmode immer – jetzt allerdings neu
interpretiert: Für Herbst/Winter 20/21 setzen die Designer
auf Streublumen im Mini-Format. Als Ablösung
der großen romantischen Blüten sind sie auf Kleidern
und Blusen manchmal erst auf den zweiten Blick erkennbar.
Passend zum Winter: opulenter Schmuck von AYALABAR, gesehen bei
PROTOTYPE im Fedelhörn
Woher kommen diese Farbbezeichungen? Alle sechs
Monate fasst das Farbinstitut Pantone die Trendfarben
in seinem „Fashion Color Report“ zusammen.
Ebenfalls aktuell enthalten: Die neue Trendfarbe
„Green Sheen“, Pale Jade oder „Celery“, die zwischen
Kiwi und Limette liegt. Selbst Chanel setzte in diesem
knalligen Hellgrün Akzente. Für weitere Abwechslung
zur sonst meist dunklen Farbpalette sorgt „Ultramarin
Green“ – ein kühles Blaugrün, das im „Von Kopf bis
Fuß Look“ eingesetzt werden kann, oder der kraftvolle
Khaki-Ton „Military Green“. Ebenfalls Trend ist das
kräftige Scharlachrot „Samba“ oder „Mandarin Red“
– dieser sprichwörtliche „rote Faden“ zog sich durch
viele Kollektionen. Dazu gesellen sich erdige und intensive
Bordeaux-Töne wie „Fired Brick“ und „Burnt
Henna“. Auch Rosa – oft schwer zu kombinieren –
bleibt aktuell, wenn auch unter Namen wie „Rose Tan“
oder „Peach Nougat“. Lila geht diesmal als „Margenta
Purple“ an den Start.
Übrigens...auch ein Mund-Nasen-Schutz erscheint
in Glitzer, Karo, Nadelstreifen oder geblümt viel interessanter
als eine Standardmaske. Wenn das Muster
dann noch zum Outfit passt: Groundbreaking! Denn
wer nur nach dem Zweck der Dinge fragt, wird ihre
Schönheit nie erkennen.
Lars Besecke
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EMPFEHLUNG
fashion and more
Seit 12 Jahren ist a´riva in Borgfeld etabliert.
Eine quirlige Boutique, in der man schon beim
Betreten von einem sportlich- flippigen Sortiment
angesprochen wird. Inhaberin Brigitte Kuhnke
kombiniert in modischem Stilbruch gekonnt einen
besonderen Mix an Marken. Mit viel Herzblut ist die
Mode und ihre Boutique präsentiert. Ihr Bauchgefühl
entscheidet, was sie ins Sortiment aufnimmt und mit
regelmäßiger Schaufensterdekoration
stellt Frau Kuhnke immer ihre
neueste Mode vor. Ausgefallene
Sneaker, eine Selektion von Closed
Jeans, Schals, Taschen, Accessoires
und vieles mehr findet man bei a´riva.
Von jung bis alt ist das Credo und das
Kundenwohl steht bei ihr an 1. Stelle.
So können Kunden stöbern, natürlich
berät ihr gute Laune versprühendes
Team jederzeit jede Kundin herzlichst
gerne. Ein besonderes Angebot ist
das personal shopping: ein Mädels-
Abend, den 4 Freundinnen privat
Brigitte Kuhnke, hier im a‘riva
ab 19:00 geniessen können mit Frau Kuhnke´s
persönlicher modischer Beratung. Die Mädels
können dann nach Herzenslust ganz privat nach
Ladenschluß das Modegeschäft bei einem Glas
Sekt (wer möchte) durchstöbern. Köstlich auch die
Lakritzgoodies von Lakrids Bülow,
die jeder gerne probieren darf
und da schön verpackt immer ein
nettes Mitbringsel sind.
a´riva
Borgfelder Heerstraße 42 c
28357 Bremen
T 0421 8350066
instagram @arivamode
Geöffnet:
Mo-Fr. 9.30-13 und 15-18.30 Uhr
Sa 9.30-13 Uhr
ariva-mode.com
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Auf die Zehntelsekunde genau, Chronometer für die exakte Zeitnahme
Gemütliches shoppen im No1
Weiter in der Borgfelder Heerstraße, ´2 Häuser weiter´
führt Frau Kuhnke auch die Boutique no1. Hier
treffen weitere schöne Geschäfte aufeinander und, da
man überall wunderbar parken kann, macht das den
Bummel noch entspannter. Nach Übernahme vor
2 Jahren hat Brigitte Kuhnke einen
Modestil in die Boutique gebracht,
der klassisch – hochwertig ausgelegt
ist. Somit deckt Frau Kuhnke zwei
doch unterschiedliche Kundinnen
Geschmäcker in ihren 2 Boutiquen
ab. Hochwertige Marken wie Riani,
Cashmere von S Malan, Esisto und
Le Tricot Perugia sind Klassiker im
no1. Eine elegante Inneneinrichtung
mit schicker Ledersessel Ecke für die
Ehemänner, die beraten (müssen),
aber auch dabei gerne einen Prosecco
angeboten bekommen, gibt
dem Modegeschäft eine sehr gemütliche Note. Viele
Einzelteile mit modischem Pep findet man im no1 und
die persönliche Beratung von Frau Kuhnke rundet das
Shopping Erlebnis ab. Von sportlich bis elegant finden
Frauen modische Kleidung für jeden Anlass. Besonders
und äußerst geschätzt bei ihren Kundinnen ist,
dass Frau Kuhnke´s Sortiment bis Größe 48 lieferbar
ist. Durch eine eigene Schneiderin werden auch individuelle
Änderungen vorgenommen. Natürlich sind
schön kombinierbare Accessoires, Schmuck, Taschen,
Schuhe, Schals unter anderem im Angebot. Und auch
hier wird die leckere Nascherei Lakrids
von Bülow gerne angeboten.
Tolle Modevorstellungen findet man
auch auf Instagram.
No1
Borgfelder Heerstraße 57
28357 Bremen
T 0421 273611
instagram @no1borgfeld
Geöffnet:
Mo-Fr 9.30-13 und 15-18 Uhr
Sa 10-13 Uhr
no1-fashion.de
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EMPFEHLUNG
Mode in Borgfeld
In einer hübschen kleinen Ladenzeile befindet sich die
kleine feine Boutique, die sich auf klassische Mode
für Frauen spezialisiert hat. Fachliche, ehrliche Beratung
und faire Preise sind im Laden 37 eine Selbstverständlichkeit.
Monika Kiefert arbeitet mit Marken,
die sie selbst schon lange kennt, wie Hubert Gasser,
Beate Heymann, Mania Schuhe aus Italien sowie ihren
Lieblingslabels Mirabell Salzburg, Georg Maier und
Princess goes Hollywood unter anderen.
Den Kunden begrüßt ein schönes Sortiment an zeitloser
Mode, die allerdings mit pfiffigen Details versehen
ist und so
Unikate schaft.
Qualität zeichnet ihre
Ware aus. Man findet in überschaubarer
Auslage eine schöne Auswahl an
Mänteln, Blazern, Pullovern sowie Hosen der Marke
Cambio und Accessoires. Einen Espresso oder Kaffee
bietet Frau Kiefert gerne an, den man in einer gemütlichen
Sitzecke geniessen kann. Laden 37 ist immer
einen Besuch wert.
Die Boutique befindet sich in der Borgfelder Heerstraße,
die wie ein ´Dorf im Dorf ´eine Oase mit vielen
schönen Geschäften darstellt und zum entspannten
Shoppen einlädt. Cafes, Restaurants, Geschenkartikelund
Blumenläden, Anbieter regionalen Obst und
Gemüses und vieles mehr.
Laden 37
Borgfelder Heerstraße 37
28357 Bremen
T 0421 33657 437
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 10-18 und Sa 10-13 Uhr
laden37.com
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Die Kunst
diskret aufzufallen.
Schwachhauser Heerstraße 78a
28209 Bremen · 0421/34 17 18
Mo - Fr
Sa
9.00 - 18.30 Uhr
8.00 - 15.00 Uhr
www.guelyundpierre.de
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FIRMENPORTRAIT
An einem schönen, sonnigen Samstag diesen Jahres
im Juli, trafen sich Denis Fischer, Tim Fischer und ich
zu einem Fotoshooting bei KONTRAST • Männermode
im Fedelhören.
Weil wir alle drei dachten, wir müssten uns nach dem
monatelangen Lockdown mal wieder bemerkbar machen.
Das war eine Idee aus guter Laune heraus. Und
etwas, was wir schon immer mal machen wollten,
konnten wir nun, dank Corona, realisieren. Die Mama
und Denis Tochter Iva waren dabei, Tims Mann Rolando
und sein Pianist Thomas Dörschel ebenso. Es
ging also sehr familiär zu im Fedelhören, der kleinen,
feinen und sehr fotogenen Straße vis-a-vis der Bremer
Innenstadt. Fotografiert hat Volker Bergmann. Es
gab keine Vorgaben bezüglich der Kleiderordnung,
wohl wissend, dass die Brüder sehr probierfreudig
und enthusiastisch beim Ausprobieren von so ziemlich
jeder Garderobe sind.
Denis hat schon einige Male für KONTRAST • Männermode
gemodelt und dass Tim ein Naturtalent ist,
davon konnte man ausgehen. Mitgebracht aus Berlin
hat er: Lippenstift, Rouge und Zigarettenspitze! Es
sind wunderbare, verspielte Fotos entstanden, die
allem gerecht werden: den beiden Künstlern und der
getragenen Mode von KONTRAST • Männermode.
Theater, Bühne vs. Mode - ein inspiriertes Zusammentreffen.
Und eine kleine Zeitreise, weil wir uns
schon so lange kennen, befreundet sind. Tim gastierte
Mitte der 90er Jahre regelmäßig im JUNGEN THEA-
TER in der Friesenstraße und für mich als Mitbetreiber
der SCHAUBURG war es naheliegend, ihn da zu entdecken.
In bester Erinnerung ist mir ein Abend in der
SCHAUBURG von der RAINER WERNER FASSBIN-
DER FOUNDATION, wo Tim auftrat und wir anschließend
den Abend gegenüber im MOMENTS mit Rosel
Zech an der Bar verbrachten.
Ich hatte den Club gerade erst eröffnet und Heiligabend
und Silvester 1995 gab Tim Fischer zwei legendäre
Konzerte dort, zugunsten der AIDS-Hilfe Bremen
e.V.. Denis Fischer kam ein paar Jahre später dazu,
ich glaube, wir haben alle seine Programme und CD-
Veröffentlichungen dann zusammen im MOMENTS
zur Premiere gebracht.
Was wir Drei gemeinsam haben: Wir sind Waldorfschüler,
zu verschiedenen Zeiten, an verschiedenen
Orten. Möglich, dass unsere Kunstverortung dort ihren
Ursprung fand.
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3 Männer
mit Vergangenheit
und viel Affinität zu Mode
Zeit entsprach, und ich
in einem feinen Jackett.
Nichtsahnend, dass
ich so viele Jahre später
nochmal auf das
Thema „Bekleidung“
zurückkommen sollte.
Nur einen kleinen
Gang durch die Wallanlagen
entfernt,
im Fedelhören. Mit
ausgedehnten Umwegen
über den
BUCHLADEN OSTERTOR,
die SCHAUBURG und den CLUB MOMENTS.
Bettina Wassmann und Holger Mertins
vor dem Buchladen
Wie steht es in einem berühmten Buch: Alles hat seine
Zeit. So gesehen war die Zeit offenbar gekommen, als
ich 2014 an Ulrich Stelljes‘ edlem Modegeschäft KON-
TRAST • Männermode im Fedelhören vorbeischlenderte
und auf ein kleines Schild aufmerksam wurde:
Geschäftsaufgabe. Bis dahin war ich dort Stammkunde.
Und einen Tag später, ganz en passend, neuer
Inhaber einer wunderbaren, mit sehr schöner, zeitloser
Einrichtung versehenen Boutique für Männermode
wurde. In der schönsten kleinen Einkaufsstraße Bremens,
dem Fedelhören, mit den besten Nachbarn und
einem Italiener nebenan, wie es sich gehört. LA BOT-
TEGA ITALIANA. Was will man mehr?
Das alles und noch viel mehr haben Tim, und Denis
mit Mama, Tochter, Mann und Pianisten und ich an
einem schönen, sonnigen Samstag im Fedelhören
gefeiert.
Wir haben die MÄNNERMODE hochleben lassen,
umgeben und angezogen von den Labels TRANSIT
UOMO, hannes roether, SAND COPENHAGEN, Blue
de Genes, MASON‘S, Stefan Brandt, Phil Petter Knitwear,
seldom STRICKMANUFAKTUR, MMX und weiteren.
Mit dabei für KONTRAST · Männermode waren
Melissa Chelmis und Guenter G. Rodewald, beide
maßgeblich an der Inszenierung und dem Gelingen
des Ereignisses beteiligt. Eines ist schon sicher: Es
wird sich wiederholen. Wir freuen uns darauf.
Holger Mertins
Dennis und Tim Fischer gekleidet von KONTRAST im Fedelhörn
Fotos: Volker Bergmann
Ich habe danach eine Lehre im BUCHLADEN BETTI-
NA WASSMANN gemacht. Es gibt ein Foto aus den
70er Jahren, wo Bettina und ich vor ihrem Laden
stehen; sie in grüner Parka Jacke, was der damaligen
KONTRAST • Männermode
Fedelhören 98 I 28203 Bremen
T 0421 3398144
kontrast-maennermode.com
39
Besinnlichkeit
Glanz und Genuss
VERANSTALTUNG
Das verzwickte Corona Jahr 2020 neigt sich dem
Ende zu und das sollte gefeiert werden.
Trotz aller Herausforderungen und neuer Situationen
haben wir die Zeit in der Manufaktur genutzt, um
Neues zu schaffen, und das wollen wir Ihnen zeigen.
Am Sonntag, den 15. November 2020 ab 10:00 Uhr,
laden wir Sie zu einer Matinee‘ in die Silberschmiede
KOCH & BERGFELD in die Überseestadt, Schuppen 2
ein.
Erstmalig präsentieren wir die neue Schmuckkollektion.
Hochwertig, präzise gefertigt mit verloren geglaubten
Mustern. Die Goldschmiedin und Schmuckdesignerin
Astrid Keller hat mit alten Werkzeugen und
Modellen aus dem verborgenen und reichhaltigen
Fundus der Silberschmiede
KOCH & BERGFELD neuen Glanz hervorgebracht. Ob
der Tahiti Perlenring mit facettierten Diamantschliff
oder die maritim anmutenden Silberketten, die mit
dem Wissen alter Meister und Werkzeuge gefertigt
wurden – beide verbinden alte Schmiedekunst mit
modernem Design.
Eine glückliche Erweiterung stellt die neue Kooperation
mit dem Taschen-Designer Manuel Scholz und
seiner Firma MANOFORM dar. Als ewig Reisender
ist Manuel Scholz bewusst wie wichtig die richtigen
Reise-Accessoires in der Fremde sind. Qualität und
Design auf hohem Niveau stellen in diesem Rahmen
eher eine Selbstverständlichkeit dar.
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Das besondere sind die kleinen Details. Neben dem
hochwertigen und unkaputtbaren Leder, wird der aus
925 Silber gefertigte Silberring von KOCH & BERG-
FELD zum Lebensspurenträger seiner Besitzer. Mit
jeder Reise wird der Ring zum unersetzbaren Erzähler
des Lebens seines Trägers.
Für den echten Fußballfan ist es nicht nur die ideale
Gelegenheit ein Foto mit dem DFB Pokal oder der
Meisterschale zu machen, außerdem bietet sich die
Gelegenheit sich in der Pokalschmiede die richtigen
Ringe für den Bund des Lebens anfertigen zu lassen.
Traditionell sorgt Jan Philip Iwersen mit der Küche 13
für das leibliche Wohl. Eine schöne Einstimmung auf
ein besinnliches Weihnachtsfest.
Bei Bedarf stellen wir die außergewöhnlichen und
atmosphärisch intensiven Räume auch für private
Veranstaltungen zu Verfügung. Führungen zu diesem
besonderen Ort können bei der Kunsthistorikerin
Kathrin Klug gebucht werden unter 0176 56863007.
Sonntag
15. November 2020
ab 10:00 Uhr
KOCH & BERGFELD
Überseestadt, Schuppen 2
T 0421 3398144
koch-bergfeld.de
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Jacobs
University
FORSCHUNG
Ein Astronaut steuerte den Rover auf der Erde, während er sich selbst auf der Internationalen Raumstation befand.
Der Bildschirm im Vordergrund zeigt die Ansicht auf und von der ISS. Quelle: Angelo Pio Rossi
Wissenschaft und Forschung
in Bremen
42
2018 hat Andrea Koschinsky-Fritsche, Professorin für
Geochemie an der Jacobs University, eine interdisziplinäre
Forschungsfahrt an die Amazonasmündung geleitet.
Quelle: privat
Sie erkunden die Tiefsee und erfassen die Oberfläche
von Mond und Mars. Sie entwickeln neuartige Antibiotika
aus Rhododendren und verrichten Pionierarbeit
bei der Digitalisierung einer lokalen Gedenkstätte:
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
der Jacobs University leisten mit ihrer vielfältigen
Forschung einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft
– in Bremen ebenso wie im internationalen
Kontext.
Eine von ihnen ist Andrea Koschinsky. Die Professorin
für Geochemie lehrt und forscht seit 2003 an der Jacobs
University. In ihrem Büro in Bremen-Nord ist sie
allerdings nicht immer anzutreffen: Regelmäßig bricht
die 56-Jährige zu Forschungsreisen in Gewässer rund
um den Globus auf. Dabei interessiert sie sich besonders
dafür, was unter der Wasseroberfläche liegt: die
Spurenmetalle am Meeresboden.
Spurenmetalle und ihre chemische Wechselwirkung
mit der marinen Lebenswelt sind das Spezialgebiet
der Forscherin. Sie gelangen durch natürliche Quellen
wie Unterwasservulkane als auch durch menschliches
Zutun in die Ozeane. Verwendet werden Spurenmetalle
zum Beispiel in der Landwirtschaft, in der Industrie
und in der Medizin. Da sie von den Klärwerken
bisher nicht zuverlässig herausgefiltert werden können,
landen sie schließlich auch in den Flüssen.
Wie sie von dort in die Ozeane kommen und welche
Auswirkungen das hat, möchte Koschinsky herausfinden.
Vor zwei Jahren rückte der Amazonas in den
Fokus ihrer Arbeit. Mit dem Forschungsschiff METE-
OR brach sie zum Mündungsbecken auf und nahm
dort mit einem interdisziplinären Team Tausende von
Wasser- und Sedimentproben.
„Unser Ziel ist es, den Ist-Zustand festzustellen, um
Veränderungen durch den Menschen frühzeitig zu
erkennen “, sagt die Expeditionsleiterin. Noch sind die
Auswirkungen menschlichen Handelns in der Region
nicht so deutlich sichtbar wie in anderen Gewässern,
denn der Amazonas ist unglaublich groß. Ein Fünftel
des gesamten Süßwassers auf der Erde strömt aus
seiner Mündung in den Atlantik. Hinzu kommt die
geringe Besiedlungsdichte an seinen Ufern, die noch
immer großflächig mit Regenwald gesäumt sind.
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Das studentische Organisationsteam von „Explore Bremen“ an der Jacobs University. Die Initiative ermöglicht Kindern Zugang zu Kulturangeboten
in Bremen und Umgebung. Quelle: Seung Hee Sim
Für 2022 ist eine weitere Expedition zum Amazonas
geplant. „Das letzte Mal haben wir unsere Proben in
der Regenzeit genommen. Nun wollen wir den Prozess
in der Trockenzeit wiederholen, wenn der Wasserspiegel
des Flusses bis zu 15 Meter niedriger ist.“
Danach, so der Plan, kann aus beiden Datensätzen ein
repräsentativer jährlicher Durchschnitt erhoben werden.
Andrea Koschinsky freut sich schon: „Ich liebe die
Tropen, auch privat bin ich dort gern unterwegs“, sagt
sie mit einem Augenzwinkern.
Der rote Planet zum Greifen nah
In eine ganz andere Richtung geht die wissenschaftliche
Arbeit von Angelo Pio Rossi. Der Professor für
Erd- und Planetenforschung hat sich auf die Kartierung
der Oberflächen von Planeten wie etwa dem
Mars spezialisiert. Seine Leidenschaft für dieses Fachgebiet
entdeckte der 44-Jährige bereits im Grundstudium
vor etwa 20 Jahren. „Damals habe ich Geologie
studiert. Dort kam ich mit der Planetenkunde in Berührung“,
sagt er.
Auch mit der Europäischen Weltraumorganisation
ESA hat Rossi bereits zusammengearbeitet. Im vergangenen
Jahr war er an dem spannenden Experiment
„Analog-1“ beteiligt. Gemeinsam mit Kolleginnen
und Kollegen bereitete der Geologe ein Testgelände
in den Niederlanden vor, das die Mondoberfläche
nachbildete. Dieses Gelände wurde anschließend von
einem ferngesteuerten Landfahrzeug erkundet – aus
dem All. Der Astronaut Luca Parmitano bewegte das
Fahrzeug, während er sich selbst auf der Internationalen
Raumstation ISS befand.
Im Sommer 2021 soll das Experiment in eine zweite
Phase gehen. Im Mittelpunkt steht erneut ein Landfahrzeug,
das von einem Astronauten aus der Ferne
gesteuert wird. „Dieses Mal wird sich der Astronaut
auf der Erde aufhalten. Und den Rover platzieren wir
in einiger Distanz auf dem Vulkan Ätna“, erklärt Rossi.
44
Der gebürtige Italiener ist gut vernetzt. Zusammen
mit seinem Team ist er am Forschungsnetzwerk
„Europlanet 2024“ beteiligt, das den Austausch und
die Kooperation zwischen Planetenforschern in ganz
Europa fördert. Die Forschergruppen aus 21 Ländern
unterstützen sich gegenseitig: Sie teilen aktuelle Ergebnisse
sowie Daten ihres Fachgebiets und stellen
ihre Laboreinrichtungen zur Verfügung.
Angelo Pio Rossi ist Professor für Erd- und Planetenforschung an der
Jacobs University. Seine Leidenschaft für dieses Fachgebiet entdeckte
der 44-Jährige bereits im Grundstudium. Quelle: Jacobs University
Die Erfassung des Innenbereichs der Gedenkstätte ist in Arbeit
Quelle: Jacobs University, Robotics Group
„Analog-1“ gehört zu einer Reihe von Experimenten,
die den Einsatz von Robotern auf außerirdischen
Himmelskörpern untersuchen. Eine vergleichbare
Technologie könnte in naher Zukunft eingesetzt
werden, um die Oberfläche von Mond und Mars aus
sicherer Distanz zu erforschen.
Digitalisierung des U-Boot-Bunkers Valentin
Roboter sind auch für eines der aktuellen Forschungsvorhaben
von Andreas Birk unabdingbar. Der Professor
für Elektrotechnik und Informatik leitet ein Projekt
zur Digitalisierung des U-Boot-Bunkers Valentin.
Die Gedenkstätte in Bremen-Farge ist der größte
freistehende Bunker Deutschlands. Von 1943 bis
1945 wurde er von Zwangsarbeitern aus ganz Europa
errichtet, die in nahegelegenen Lagern gefangen
gehalten wurden. Bis zu 12.000 Zivilarbeiter, Kriegsgefangene
und KZ-Häftlinge arbeiteten täglich auf
der Baustelle, viele starben. 1.700 Tote wurde offiziell
registriert, die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher
sein. Schätzungen gehen von 2.000 bis 6.000 Toten
aus. Geplant war, den Bunker als U-Boot Werft
zu nutzten, doch dazu kam es nie. Bis zum Ende des
zweiten Weltkriegs wurde dieses größte Rüstungsprojekt
der deutschen Kriegsmarine nicht fertiggestellt.
Übrig geblieben ist eine Ruine – und diese wird nun
systematisch mithilfe von Luft-, Boden und Unterwasserrobotern
erfasst.
Duna
(Wellen)
Aktions-
ANGEBOT
45
„Ich habe mich gefragt, welche Inhaltstoffe in den
Rhododendren vorhanden sind und ob sie vielleicht
Krebs hemmen können“, sagt der Mikrobiologe.
Andreas Birk ist Professor für Elektrotechnik und Informatik an der
Jacobs University. Er und sein Team erfassen den Bunker Valentin
mithilfe von Luft-, Boden- und Unterwasserrobotern digital.
Quelle: Jacobs University)
Erste Ergebnisse liegen bereits vor: Mit Flugdrohnen
hat das Team um Andreas Birk eine 3D-Karte vom
Außenbereich erstellt. Die Erfassung des Innenbereichs
ist in Arbeit. Der Bunker stellt das Team immer
wieder vor neue Herausforderungen: „Wir haben
festgestellt, dass man sich bei seinem Bau kaum
an die Pläne gehalten hat, vielfach wurde improvisiert“,
erzählt Birk. Alle Daten, die im Rahmen des mit
600.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung geförderten Projekts erstellt werden,
sollen später der Geschichtswissenschaft und der Allgemeinheit
zur Verfügung gestellt werden. Die Historikerin
Frederike Buda, die ebenfalls an dem Vorhaben
beteiligt ist, verspricht sich viel davon. „Die Verbindung
von Informatik und Geschichtswissenschaften
ermöglicht ganz neue Formen der Visualisierung und
damit auch der Vermittlung von historischen Themen“,
erklärt sie.
Antibiotika aus Rhododendren
Pilze, Algen, Pflanzen und Bakterien sind das Spezialgebiet
von Matthias Ullrich: Er ist Professor für Mikrobiologie
an der Jacobs University. Mit seiner Arbeit
deckt er ein breites Themenspektrum ab. Besonders
angetan haben es ihm die Rhododendren, mit denen
er sich seit 2013 beschäftigt. Damals wurde er in den
wissenschaftlichen Beirat des Rhododendronpark-
Bremen berufen – das hat auch seine Arbeit geprägt.
An der Jacobs University schloss er sich mit Klaudia
Brix, Nikolai Kuhnert und Marc-Thorsten Hütt zu einem
interdisziplinären Forschungsteam zusammen.
Die Wissenschaftler untersuchten 120 der insgesamt
600 Arten aus der Sammlung des Rhododendronparks.
Einige von ihnen enthielten tatsächlich krebshemmende
Substanzen. Diese töten allerdings nicht
nur bösartige Tumorzellen ab, sondern auch überlebensnotwendige
Zellen des menschlichen Körpers.
Für die Humanmedizin kamen diese Wirkstoffe also
nicht infrage. Doch eine zweite Entdeckung dieser
Untersuchung war vielversprechender: In drei Rhododendronarten
wiesen die Forscher antibiotisch
wirksame Substanzen nach, die den menschlichen
Organismus nicht angreifen. Teilweise wirken diese
Substanzen sogar gegen multiresistente Erreger.
Derzeit wird noch viel Pflanzenmasse gebraucht,
um ein verwertbares Antibiotikum herzustellen. Zwei
Kilogramm Blätter des Rhododendron collettianum
bräuchte es, um eine Wochendosis herzustellen. Das
Forscherteam hatte die Idee zwei Rhododendronarten
zu kreuzen, um die Ergiebigkeit des Gewinnungsprozesses
zu steigern. „Ein Züchter aus dem Ammerland
hat im Auftrag des Rhododendronparks einen
Hybriden für uns erzeugt. In einem nächsten Schritt
möchten wir daraus eine Zellkultur erstellen, um die
Inhaltstoffe biotechnologisch zu gewinnen“, erläutert
der 56-Jährige. Gelinge dies, könnte man Antibiotika
in Zukunft direkt aus Zellkulturen gewinnen. Das wäre
effizienter und würde eine Menge Biomasse einsparen.
Egal ob im botanischen Garten, in der Tiefsee oder im
Meer, Innovation ist die treibende Kraft hinter der Forschung
an der Jacobs University.
Text: Marica Tomiak
46
Ein interdisziplinäres Team untersucht die antibiotische Wirkung von
Rhododendren. V.l.n.r.: Marc-Thorsten Hütt, Nikolai Kuhnert, Klaudia
Brix und Matthias Ullrich. Quelle: Jacobs University
Junge Rhododendron-Hybride in den Lichtbänken an der Jacobs
University. Quelle: Matthias Ullrich
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in etwa planen muss – schließlich will
keiner finanziell baden gehen. Rubriken
wie „Kreative Raumkonzepte“ zeigen,
wie beispielsweise aus einem nur sechs
Quadratmeter kleinen Bad eine traumhaft
schöne Wellness-Oase wird. Ist
die Fläche um einiges größer, ziehen
freistehende Badewanne und ebenerdige
Walk-in-Dusche mit ein. Welcher
Badtyp bin ich eigentlich? „Modernes
Designbad“ oder eher „Einzigartiges
Komfortbad“? Oder vielleicht doch Typ
„Innovatives Trendbad“, in dem die
Smart-Home-Lösung COQON mit einzieht?
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nur – schon ist die individuelle Vorplanung
an die Profis vor Ort geschickt.
An Supermarktkassen und Tankstellen läuft
die Bezahlung längst kontaktlos. Händeschütteln
zur Begrüßung? Kein Thema in
Zeiten wie diesen, sicher ist sicher. Keinen
Halt machen Viren und Bakterien vor den
Oberflächen von Armaturen, sie können nach
dem Händewaschen gleich wieder dort landen.
Wie wäre es denn dann mit kontaktlosen
Armaturen im Bad? Einhandmischer, die sich
ganz ohne Berührung bedienen lassen? Die
gute Nachricht: Bei ELEMENTS sind sie längst
Teil des Programms. Und was auf Flughäfen,
in Krankenhäusern aber auch in Restaurants
immer häufiger anzutreffen ist, zieht mehr
und mehr in Deutschlands private Haushalte
ein. Auf dem „einfachsten Weg zum neuen
Bad“, der unter www.elements-show.de
beginnt, der in einer der bundesweit aktuell
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schließlich in den eigenen vier Wänden endet.
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Von A(rmatur) bis Z(uschuss)
Berührungslose Armaturen überzeugen dabei
als sichere, zugleich auch optisch höchst
ansprechende Alternative für eine optimale
Handhygiene. Dank der integrierten Technik
fließt das Wasser immer nur dann, wenn
man sich der Armatur mit seinen Händen nähert.
Selbst die Temperatur lässt sich, je nach
Modell und Marke, ohne Berührung regeln.
Gleiches ist, wie von Zauberhand, für die Herausgabe
der flüssigen Seife möglich. Ob nun
mit oder ohne Kontakt, von A wie Armatur bis
Z wie Zuschüsse für die barrierefreie Umgestaltung:
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47
Schwachhauser
Heerstraße Teil 2
HISTORIE
Von der Emmastraße
bis zur Schubertstraße
Eine Land-Partie zur Schwachhauser
Chaussee im Jahre 1892
Einleitung
Die Sommerferien neigten sich dem Ende zu, als
unser Vater eines Sonntags sagte:„Heute machen
wir einen Ausflug aufs Land. Und das Besondere ist,
dass wir mit der Straßenbahn fahren.“ Gesagt, getan.
Wir gingen zum Markt und stiegen in die Elektrische
mit dem gelben Horn. Die Strecke war 1892 elektrifiziert
worden und hatte die seit 1876 verkehrende
Pferdebahn abgelöst. Das Ausflugsziel war das Café
Schnaars in Horn. Dort gab es Himbeerbrause und
Kuchen für uns Kinder, Kaffee und Kuchen für die Eltern,
für den Vater eine Zigarre und Bier, für die Mutter
ein Gläschen Wein. Der erste Teil der Rückfahrt war
ein Rückgang zu Fuß bis zur Emmastraße. Die Mutter
sagte: „Auch wenn unser Sohn
in einen Graben abgerutscht
war und unsere Tochter sich
ins nasse Gras gesetzt hat,
war es bis jetzt ein schöner
Ausflug.“ Aber das alles war
vergessen, als wir an der
Emmastraße angekommen
waren.
An der Emmastraße
Jetzt waren wir an der
Emmastraße. So sag-
48
Schwachhauser Heerstraße 164, Hof Hespe lag direkt an der Schwachhauser Heerstraße, Foto 1908, Quelle: Staatsarchiv Bremen
te es jedenfalls unser Vater. Wir sahen nur einen
ausgefahrenen Feldweg. „1890 hat der Senat ihn
so benannt. Doch es wird sicher noch ein Weilchen
dauern, bis es eine Straße wird.“ Wie Recht er hatte.
Später wurde die Emmastraße teilweise ausgebaut.
Die Buchenstraße, die ihr gegenüber liegt, war
schon 1875 fast komplett bebaut.
Die Straßenbahn hat eine Panne
Wir wollten mit der Straßenbahn zum Markt zurückfahren,
so war es geplant. Eine Straßenbahn
hielt auch an. Und wir hätten einsteigen können…
wenn nicht der Anhänger der vor uns fahrenden
Straßenbahn aus den Schienen gesprungen wäre.
Die Straßenbahner kannten das schon. Mit allerhand
Stangen und Brecheisen versuchten sie die Räder
wieder auf die Gleise zu hieven. Das linke Rad war
jedoch tief zwischen Schiene und Straßensteinen
eingesunken und hatte sich irgendwie verkeilt. Unser
Vater war jedoch ein Mann der Tat. Er war zwar
Kaufmann, hatte aber den Beruf von der Pike auf
gelernt. Da hatte er auch im Hafen und in den Lagerhallen
gearbeitet. Und er war sogar mehrere Jahre in
Übersee. Vater trat bestimmt auf und die verdutzten
Straßenbahner wichen zur Seite.
„Wir gehen jetzt zu Bauer Hespe und holen uns Geräte“,
sagte er. Er erinnerte sich wohl an seine Schulzeit,
als er unterwegs murmelte, „Kraft mal Kraftarm ist
Die ‚Elektrische‘ Linie 4, Quelle: Schwachhausen Archiv
49
Schwachhauser Heerstraße 205, Hof Depken. Dieser Hof war baufällig und wurde nach 1945
abgerissen. Quelle: Staatsarchiv Bremen
Die Bauernhöfe
Die Bauernhöfe sind natürlich längst Geschichte, auch lässt sich die Zuordnung
von den alten zu den neuen Hausnummern nicht einwandfrei
nachvollziehen:
Schwachhauser Heerstraße 176: Hof Ulrichs, abgerissen
und 1888 überbaut, abgerissen und 1976 überbaut.
Schwachhauser Heerstraße 170: Hof Klatte, abgerissen
und 1896 überbaut.
Schwachhauser Heerstraße 164: Hof Hespe, abgerissen und überbaut.
Schwachhauser Heerstraße 156: Hof Solte, abgerissen
und überbaut u.a. Kirche St. Ursula (seit 1968).
Schwachhauser Heerstraße 136: Hof Wedermann,
abgerissen und überbaut.
Auf der anderen Straßenseite, Schwachhauser Heerstraße
205, lag noch der Hof Depken. Die Depkens stellten
bis zur Eingemeindung von Schwachhausen ins Bremer
Stadtgebiet im Jahre 1902 den Gemeindevorsteher.
1900 hatte Johann Depken dieses Amt inne und Hermann
Wedermann war Standesbeamter.
50
Schwachhauser Heerstraße 183, Hof Garbade, im Zweiten Weltkrieg zerstört, 1961/2 Neubau
als Wohn-Geschäftshaus. Kleines Bild: Johann Hinrich Garbad, Kaufmann, letzter Besitzer des
Hofes. Quelle: Die Dörfer Hastedt und Schwachhausen, Hanna Lampe
Der Heiratsstein des Hofs Solte von 1795
Quelle: Peter Strotmann, 2020
gleich Last mal Lastarm. Da muss der große Hebel
ran.“ Und schon stand er auf dem Hof vor dem Bauernhaus
von Hof Hespe. Die Bauersfrau Meta Hespe
hatte schon am Zaun gestanden und das Unheil mit
angesehen. Sie rief nur einmal und schon standen
zwei Knechte da. Dann gab sie knappe Anweisungen
und kurze Zeit später kamen die beiden mit einem
langen und einem kurzen Rundholz wieder zurück,
eilten zur Straßenbahn und in wenigen Minuten stand
der Straßenbahnanhänger wieder in den Schienen.
Der Physik sei Dank.
Der Hochzeitsstein
Mutter war in der Zwischenzeit mit meiner Schwester
auf dem Hof Solte an der Schwachhauser Heerstraße
156. Dort sahen sie den Hochzeitsstein Arend Solte.
Der Heiratsstein von 1795 befand sich in einer Außenwand
des Hofs Solte. Heute ist er an einer Außenwand
der St. Ursula-Kirche.
Umschrift: Arend Solte - im Jahr 1795 - Metta Solten
- gebohrene Klatten Inschrift: Was unser Vater giebt
und thut - Ist Liebe nur, ist Huld, ist gut.
Endlich in der Straßenbahn
Nun waren wir wieder vereint. Mutter stöhnte noch
auf. „Unsere Tochter musste mal wieder im Modder
rumkleen und wollte auf die Bäume klettern. An der
is‘nen Junge verloren gegangen.“ Vater erzählte, was
er von der Bauersfrau Hespe erfahren hatte. Nämlich
über die fünf Bauernhöfe. Es beginnt an der Friedhofstraße
mit dem Hof Ulrichs, es folgen der Hof Klatte,
der Hof Hespe sowie Hof Solte an der Emmastraße.
Dann kommt der Hof Wedermann bis zum geplanten
Schwachhauser Ring. Wir stiegen in die Straßenbahn,
die uns sicher in der Altstadt zurückbringen wird.
…und so hat sich die Gegend und der Abschnitt zwischen
der Buchen- und der Kirchbachstraße entwickelt.
51
Die Esso-Tankstelle Schwachhauser Heerstraße 205 im Jahre 1951 bei Nacht, Quelle: Staatsarchiv Bremen-Stickelmann
Schwachhauser Heerstraße 205
Esso Tankstelle
In den Jahren 1950/51 ließ die
Esso fünf Tankstellen in Bremen
errichten. Eine davon entstand
in Schwachhausen auf dem
Gelände des nach dem Zweiten
Weltkrieg abgerissenen Depken Hofes. Diese hochmoderne
Esso-Station wurde am 3. November 1950
eingeweiht. Hier konnten zehn Wagen gleichzeitig
bedient werden. Die unterirdischen Tanks hatten ein
Fassungsvermögen von 75.000 Litern. Es war möglich
über zwei vollautomatisch arbeitende Zapfsäulen
vier Kraftfahrzeuge gleichzeitig mit neuem Kraftstoff
zu betanken.
Esso Deutschlandkarte 1955
Quelle: Konstantin Zigmann
Fehlende Hausnummernschilder
An einigen Häusern und Gebäuden der Schwachhauser
Heerstraße, und eigentlich in allen Straßen
der Stadt, fehlen die Hausnummernschilder. Das mag
dem einen oder anderen Hauseigentümer eventuell
belanglos vorkommen, aber man denke an die Postboten,
Feuerwehr und Krankenwagen, an Gäste und
an einen armen Stadtteilarchivar. Es ist wirklich nicht
immer möglich, die Hausnummer festzustellen. Deshalb
sind einige Veröffentlichungen auch fehlerhaft.
52
Während der Tankwart die Betankung unternahm,
zwischenzeitlich den Öl- und Wasserstand überprüfte,
die Scheiben putzte und sich anschließend über
ein Trinkgeld freute, hielt sich der Kunde im Kundendienstraum
auf. Inzwischen (2020) ist Selbsttanken
angesagt und es werden Shell-Kraftstoffe verkauft.
Schreiben des Bauordnungsamtes vom 9. April 1962 an den
Grundstückseigentümer, Quelle: Bauakte
Eingangsbereich zum Café und Kino 2020, Quelle: Gondel
Das war in früheren Jahren anders. Da gab es sogar
eine Baupolizei und Streifenpolizisten machten Meldung.
Auch in späteren Jahren wurde noch darauf
geachtet. In folgendem Schreiben vom 9. April 1962
betrifft es das Grundstück Schwachhauser Heerstraße
205.
Bei einer Kontrolle nach drei Wochen wurde festgestellt,
dass der Grundstückseigentümer eine Hausnummer
angebracht hatte.
Schwachhauser Heerstraße 207
Das Kino „Gondel“
Nach 1945 wurde die Kinolandschaft in Bremen
neu geordnet. Die ersten Kinos waren die „Kammer“
(heute: Cinema im Osteror“) und das „Decla“ in Walle.
Sie wurden mit Genehmigung der amerikanischen
Militärregierung bereits am 14. September 1945 eröffnet.
Einige noch intakte Gebäude übernahmen die
Amerikaner selbst und eröffneten Kinos für das Besatzungspersonal.
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53
Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte
Bremen 29 Kinos. Deshalb gab es
1948 eine Planung, Kinos an den
alten Stätten wiederaufzubauen,
aber auch neue zu errichten.
Darunter auch ein Kino an der
Schwachhauser Heerstraße 207.
Durch Materialknappheit verzögerte
sich jedoch der Neubau. Im Mai 1952
war Richtfest, im Oktober 1952 eröffnete
ein Restaurant und Cocktail-Café
im Neubau mit mehreren Ladengeschäften (heute
(2020) REWE Markt und Buchhandlung Melchers) im
Erdgeschoss sowie 14 Wohnungen. Das Kino wurde
jedoch zum Termin nicht fertig. Als U.T. Schwachhausen
erschien die erste Anzeige am 8. Dezember 1953
im Weser-Kurier.
Die erste Anzeige des neuen Kinos
Quelle: Weser-Kurier 08.12.1953
werden im Bistro des Foyers serviert.
Im Februar 1964 endete die Zeit
als U.T. Schwachhausen. Seit Anfang
April 1964 kennen wir das
Kino als „Gondel Bremer Filmkunsttheater“.
Gezeigt werden
anspruchsvolle internationale
Filme in einem Saal mit 180
rot gepolsterten Sitzplätzen
und roter Wandbespannung.
Snacks und französische Weine
Am 4. Dezember 1953 war im Weser-Kurier über das
Kino zu lesen: … Hinter einer Fassade, die nicht mit
einer schreierischen Reklame versehen ist, öffnet sich
dem Besucher ein geschmackvolles Foyer. … Filmankündigungen
findet man hier in zahlreichen Vitrinen. …
Auf bequemen, hellgrau gepolsterten Sesseln finden
etwa 700 Personen Platz. … Eine Wandbespannung
aus wohltuend grünem Acella-Kunststoff und originell-moderne
Wandleuchter erhöhen den Eindruck
einer gelungenen innenarchitektonischen Leistung…
Der Kritiker C. Ulberth schrieb im Weser-Kurier:
Mit Florath ist der Kreis um die „Moselfahrt aus Liebeskummer“
geschlossen; hinzugefügt muss nur
noch werden, dass die Akustik im eleganten neuen
„U.T. Schwachhausen“, das mit diesem feinen deutschen
Film seine Spielzeit eröffnet, hervorragend ist.
Also dann: „Prost“ zur Moselfahrt!
Rind- und Schweineschlachterei Max Flade, Foto 1957
Quelle: Bauakte
Schwachhauser Heerstraße 140 bis 144
Die kleine Dreier-Gruppe
Diese drei Wohn-Geschäftshäuser entstanden um
1906/7.
140: Erster Eigentümer war der Friseur Lenzner. Nach
seinem Tod 1914 führte seine Witwe das Geschäft mit
Zigarren, Galanteriewaren und Friseur weiter.
142: Erster Eigentümer war der Fahrradhandel Horne.
1909 zieht eine Nebenstelle der Sparkasse in die Geschäftsräume.
Rind- und Schweineschlachterei Max Flade, Foto und Zeichnung aus dem Bauantrag des Jahres 1957, Quelle: Bauakte
54
Schwachhauser Heerstraße 144
Erster Eigentümer war Schlachterei Flade
Am 6. März 1906 eröffnete Max Flade die Rind- und
Schweineschlachterei an der Schwachhauser Heerstraße
144. Auf dem Grundstücksstreifen zur Emmastraße
entstand 1948 ein Verkaufshäuschen für Blumen.
Das war allerdings ein Schwarzbau.
Das Bauaufsichtsamt sah jedoch von einer Abbruchverfügung
für dieses Provisorium ab. Als Schlachter
Flade sein Geschäft 1957 unter Einbeziehung des
Blumenladens jedoch erweitern wollte, lehnte das
Bauaufsichtsamt seinen Antrag ab. Der Laden blieb
so wie er war. 1968 übernahm der Fleischermeister
Dieter Pape das Fachgeschäft für feine Fleisch- und
Wurstwaren. Um 2010 gab er das Geschäft auf. Heute
(2020) haben sich ein Immobilienmakler und ein
Hofbauer eingerichtet.
Kreuzung Schwachhauser Ring / Kirchbachstraße
Auf diesem Ende 1987 aufgenommenen Luftfoto sehen
wir die Schwachhauser Heerstraße sich horizontal
mittig durch das Bild schlängeln. Fast mittig im Foto
Kreuzung Schwachhauser Heerstraße und Schwachhauser Ring /
Kirchbachstraße.
Quelle: Die Sparkasse in Bremen / Kurier am Sonntag, 1987
gehen davon der Schwachhauser Ring mit Schwung
nach links, die Kirchbachstraße nach mittig rechts ab.
Auf dem sogenannten Zwickel steht das Polizeirevier
4. Heute (2020) Deutsche Bank. Mitten auf der
Kreuzung sehen wir einen Bus der 30er-Linie, der zur
Domsheide fuhr. Der Straßenbahnverkehr nach Horn
wurde 1972 bis 1998 eingestellt. Zwei Straßenbahnen
der Linie 1 begegnen sich auf der Schwachhauser
Heerstraße. Im Detail sind natürlich viel mehr Änderungen
gegenüber heute (2020) festzustellen.
Die Kirchbachstraße ist keine sogenannte Kunststraße,
wie es zum Beispiel der Schwachhauser Ring ist.
Der Verlauf der Kirchbachstraße ist ein historischer
Verbindungsweg zwischen den ehemaligen Bremer
55
Dörfern Schwachhausen und Hastedt. Begleitet wurde
der Weg vom Fluss Gete. Erst als der Weg zur
Straße ausgebaut wurde, erhielt er den Namen Kirchbachstraße.
Es hat allerdings in Bremen nie einen
Kirchbach gegeben, sondern die Straße ist benannt
nach Hugo Ewald von Kirchbach (1809-1887), einem
preußischen General.
Schwachhauser Heerstraße 199
Der Zwickel
Bei der geradlinigen Führung der Kirchbachstraße zur
Schwachhauser Heerstraße und dem alten Weg nach
Hastedt blieb ein dreieckiges Grundstück über, der
sogenannte Zwickel. Auf diesem wurde 1934 eine Polizeistation
errichtet, das Polizeibüro des 13. Distrikts.
Als Polizeiwache 4 wurde es 1989 geschlossen, das
Gebäude abgerissen und ein Neubau für eine Filiale
der Deutschen Bank errichtet. Die war bis dahin an
der Schwachhauser Heerstraße 207a (heute REWE
Markt).
Schwachhauser Heerstraße 124
Ring-Apotheke
Den in Bremerhaven geborenen Apotheker Christian
Wieting muss man als weitblickenden Pionier
bezeichnen, als er 1909 um Zulassung einer Apotheke
in Schwachhausen bat. Dieses ehemalige Dorf
Schwachhausen war erst 1902 zum Stadtgebiet gekommen,
war aber noch dörflich geprägt und hatte
erst um die 800 Einwohner. Um seinen Erwartungen
gerecht zu werden, ließ er sich in den Jahren 1909/10
eine prächtige Apothekervilla errichten. Im Souterrain
waren Lager- und Wirtschaftsräume, im Erdgeschoss
das sogenannte Offizin, also der dem Publikum zugängliche,
prächtig ausgestattete Verkaufsraum,
dahinter Lager, Labore und so weiter. Zu dieser Zeit,
Die 1909/10 für den Apotheker Christian Wieting errichtete Apotheke
an der Schwachhauser Heerstraße 132, Foto vermutlich 1930er. Das
Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg vollkommen zerstört.
Quelle: Ring-Apotheke
nach der Jahrhundertwende, gab es wenige Fertigprodukte.
In der Apotheke wurde vieles, wie Salben
und Tees, selbst hergestellt.
In den oberen beiden Etagen wohnten die Apothekerfamilie
und das Hauspersonal. Es war seinerzeit Vorschrift,
dass der Apotheker im Haus wohnte, um Tag
und Nacht erreichbar zu sein. Die repräsentative Apothekervilla
wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach
einigen Jahren in Räumen in der Albersstraße konnte
im Jahre 1951 auf dem Grundstück Schwachhauser
Heerstraße 124 die neue Ring-Apotheke eingeweiht
werden.
56
Polizeiwache 4 im Jahre 1973 an der Schwachhauser Heerstraße 199
Quelle: Schwachhausen-Archiv
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Die 1951 eröffnete Filiale der Sparkasse in Bremen, Foto 1989
Quelle: Schwachhausen-Archiv
Schwachhauser Heerstraße 197
Sparkasse Bremen
Die Sparkassenfiliale an der Schwachhauser Heerstraße
101 war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden.
Daraufhin errichtete die Sparkasse in Bremen auf dem
Eckgrundstück an der Schwachhauser Heerstraße
ein neues Sparkassengebäude. 1951 wurde
es als Filiale eröffnet. Dieser Bau wurde
2000 abgerissen und machte einem
neuen Gebäude Platz, einem „Glaskasten“:
2020 erfolgte eine Umstrukturierung
in eine Stadtteilfiliale und in
eine Zweigstelle.
Schwachhauser Heerstraße 179
Erlöserkirche mit ehemaligem Altenheim
Der schlichte Bau der evangelisch-methodistischen
Erlöserkirche mit einer Apsis wurde 1949/50
nach Plänen von Eberhard und Hermann Gildemeister
erstellt. Auf dem Satteldach steht ein feingliedriger
Dachreiter.
Die Glasfenster im Kirchenraum gestaltete der Glaskünstler
Heinz Lilienthal. Da sind das runde Glasfenster
„A und Ω“ in der Apsis und die Rosette in der
Fassadenfront zur Schwachhauser Heerstraße. Beim
öffentlichen Gottesdienst, sonntags um 10 Uhr, wäre
die Rosette zu bewundern.
Beachtenswert ist die Graffiti-Weltkugel
über dem Eingang der evangelischmethodistischen
Erlöserkirche. 2019
wurde das 14 Meter breite Kunstwerk
vom Spraydosen-Künstler Sven
Dankleff geschaffen. Diese Weltkugel
hat keine Grenzen und das Wort
„Willkommen“ ist in acht Sprachen
geschrieben. Das soll zeigen, wofür sich
die Gemeinde einsetzt: Weltoffenheit und ein
Leben ohne Vorurteile.
Das zur Orleansstraße gelegene Altersheim für 68
Personen entstand zwischen 1967 und 1969. Der Bau
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Sa 10.00-13.30 Uhr
Blick auf die Rückseite der Erlöserkirche, Bild Mitte: Rosette der Kirche,
gestaltet von Heinz Lilienthal, Quelle: Peter Strotmann, 2020
57
Umbau des Ursprungsbaus, Stil Historismus. Quelle: Bauakte-LfD
Bau 1924, im Zweiten Weltkrieg zerstört. Quelle: Bauakte-LfD
Wiederaufbau nach 1945, Stil der 1950er. Zustand heute, Quelle: Peter Strotmann, 2017
passt sich dem Kirchenbau an. Die Altenwohnungen werden heute
(2020) für Wohnzwecke und als Büros genutzt. Beide Gebäude stehen
seit 2001 unter Denkmalschutz.
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Schwachhauser Heerstraße 120
Ein Gebäude ist Anfang der 1890er nachweisbar. Leider konnte bisher
kein Foto oder Zeichnung ermittelt werden. Der Bau von 1924 ist ein Anund
Umbau. Er umschloss den Altbau an zwei Seiten. Zusätzlich wird
man den Stuck abgeschlagen haben, der galt damals als unmodern. Das
Gebäude wurde sozusagen „entstuckt“. Das Gebäude wurde im Zweiten
Weltkrieg komplett zerstört und in den 1950ern durch einen schlichten
Neubau ersetzt. Der Zustand 2020 wertet den Bau aus den 1950ern
durch eine geschickte Fassadengestaltung sehr auf. Es ist heute ein
Wohnhaus mit einer Steuerberatungspraxis.
Schwachhauser Heerstraße 157
Villa Linnenschmidt
Ein besonders edler Bau ist die Villa Linnenschmidt. Die Villa wurde
1922/23 erbaut. Der erste Eigentümer war der Kaufmann und Fettwarenhändler
Fritz Grüning. Dieser betrieb einen Großhandel mit tierischen
und pflanzlichen Ölen und Fetten. Schon einige Jahre später war er
ausgezogen. Ohne die Geschichte weiter aufzurollen: Es wohnten dort
Kaufleute, in der Nachkriegszeit einige Familien, später ein Antiquitätenhandel,
in den 1980ern ein Dialysezentrum und unter dem Namen
Hansa-Villa ein Seniorenheim. Etwa ab 2010 stand die Villa leer und wäre
womöglich einem Mehrparteienhaus gewichen, wenn nicht das Ehepaar
58
Villa Linnenschmidt, Quelle: Peter Strotmann, 2017 Nr. 104: Fassadenstumpf beim Abriss, Aufnahme vom 13. Juli 2017.
Quelle: Peter Strotmann
Nr. 104: Ein schmuckes Bremer Haus, Aufnahme vom 4. Juli 2017.
Quelle: Peter Strotmann
Nr. 104: Fertiggestellt 2020. Quelle: Immobilien Florian Wellmann
Koppe das Bremer Haus unter vielen Farbschichten
wieder hervor gearbeitet hätte. Entstanden ist ein
kleines und feines Hotel mit sechs Zimmern und zwei
Suiten auf vier Etagen. Innen und außen wirkt alles
geschmackvoll und gediegen. Ein Hotelname musste
auch noch her, sollte einen klangvollen Namen haben
und gediegen sein. Das Paar kam auf Linnenschmidt,
den Mädchennamen der Ehefrau. Damit war es die
„Villa Linnenschmidt“. Es klingt wie Villa Hammerschmidt,
dem Bonner Amtssitz des Bundespräsidenten.
Schwachhauser Heerstraße 109
Vom Altbau zum Neubau
Im Jahr 2019 herrschte irgendwie Trauer an der
Schwachhauser Heerstraße. „Das schöne alte Bremer
Haus Nummer 106 wird abgerissen.“ Es verbreitete
sich wie ein Lauffeuer:„Kommt da jetzt solch ein quadratischer
Kasten hin?“, war die bange Frage. Zwar
wollte der Schwachhauser Beirat das Altbremer Haus
erhalten, aber dieses Objekt fiel nicht unter eine Erhaltungssatzung
oder unter Denkmalschutz. Im Sommer
2020 wurde der Neubau eines viergeschossigen Gebäudes
mit einer Büroetage und sechs Wohneinheiten
fertiggestellt.
Ins Museum?
Never!
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ins Museum. Ermöglicht durch:
Mehr unter: www.sparkasse-bremen.de/vorteile
59
Schwachhauser Heerstraße 117
Synagoge und Gemeindezentrum der Israelitischen
Gemeinde in Bremen
Verkürzt sagt man meist nur „Das ist die Synagoge“.
Das sind, streng genommen, nur der Sakralbau, das
Haus der Versammlung, der Gebetsraum. Er steht auf
dem Grundstück links, hat einen würfelförmigen Baukörper
und eine flache Dachkuppel. An die Synagoge
schließt sich nach rechts ein komplexes zweistöckiges
Gemeindezentrum an. In ihm befinden sich zum
Beispiel ein Klubraum, ein Innenhof, eine Bibliothek,
Lehr- und Büroräume, ein Ritualbad, Versammlungsräume
sowie ein jüdischer Kindergarten.
Die Synagoge steht auf bis 1961 unbebauten Grundstücken
von den Nummern 115 bis 153 der Schwachhauser
Heerstraße. Die Israelitische Gemeinde hat
sich für die 117 entschieden. Das wird nicht zufällig
gewesen sein. Die Zahl Sieben hat in der jüdischen
Tradition, aber auch in anderen Kulturen, eine außergewöhnliche
Stellung. Sie steht für die Perfektion des
Schöpfungswerks und der natürlichen Ordnung. Als
ein Beispiel sei der Schöpfungsbericht genannt, wie
er im Alten Testament steht: Die Schöpfung der Erde
umfasste sieben Tage und Gott ruhte am siebten Tag.
Weiterhin ist bei der jüdischen Zahlensymbolik jedem
hebräischen Buchstaben eine Zahl zugeordnet. Deshalb
lassen sich viele interessante Berechnungen anstellen
und Bedeutungen erschließen. So ist es nicht
verwunderlich, dass das Wort „Gad“ (hebräisch: Glück)
den Zahlenwert 7 hat.
Schwachhauser Heerstraße 90 und 167
Beide Villen stehen unter Denkmalschutz Zusätzlich
zu den in diesem Aufsatz erwähnten Gebäuden stehen
die Villen Vollmer und Wiedemann unter Denkmalschutz.
Villa Vollmer: Das 1900-1901 von dem Maurermeister
und Bauunternehmer Carl Vollmer für den eigenen
Bedarf erbaute Wohnhaus ist eines der wenigen in
Form des Jugendstils gestaltete Gebäude in Bremen.
Quelle: LfD.
Villa Wiedemann: Der Entwurf für diese Villa im
Landhausstil stammt von den Architekten Runge &
Scotland und wurde 1913/14 ausgeführt. Bauherr für
dieses Praxis- und Wohnhaus war der Arzt H. Wiedemann.
Quelle: LfD
Teil 10
Wir fuhren die schöne Eichenallee in Richtung Altstadt.
Ab und zu blitzten Landhäuser zwischen Bäumen
hervor. Das alles war gegenüber den engen
Straßen der Altstadt und im Ostertor noch richtig ländlich.
Und so viel frische Luft tat uns richtig gut. Vater
und Mutter sprachen aufgeregt, ob und wann sie in
dieser Gegend auch ein Häuschen bauen könnten.
Unterwegs hielt die Straßenbahn noch einige Male.
Leute stiegen aus und ein. Richtig lebhaft wurde es
kurz vor dem Consumptionshaus. Denn da war auf
der anderen Seite das Schweizerhaus. Das war ein
Ausflugslokal. Ein neuer Fahrgast schenkte mir eine
Synagoge an der Schwachhauser Heerstraße 217. Quelle: Peter Strotmann 2017
60
Villa Vollmer, Schwachhauser Heerstraße 90.
Quelle: Peter Strotmann, 2020
Villa Wiedemann, Schwachhauser Heerstraße 163.
Quelle: Peter Strotmann, 2020
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61
Links: Ansichtskarte Gruss
vom Schweizerhaus.
Quelle: Schwachhausen-Archiv
Das Bremer Medienhaus
an der Schwachhauser
Heerstraße 78 im Frühjahr
2019. Quelle:
Peter Strotmann
Serviette aus dem
Schweizerhaus.
Quelle:
Schwachhausen-Archiv
bedruckte Serviette
und sagte:„Junger
Mann, bitte Deinen Vater
auch hierhin mal einen Ausflug
zu machen. Hier ist alles für
Kinder eingerichtet. Sogar auf einem
Esel könnt ihr reiten. Na, weißt du,
zur Ludwigslust gehst du, wenn du mit
deiner Braut tanzen willst und zu Ventker‘s
Café gehste hin, wenn Du Opa bist.“
...und so hat sich die Schwachhauser Heerstraße weiterentwickelt
Schwachhauser Heerstraße 78
Schweizerhaus
Elisabeth Segelken schreibt in ihrem Buch „Eine
Fahrt in die Vergangenheit“: Die beiden Gartenlokale
Ludwigslust und Schweizerhaus lockten zur Einkehr.
Ludwigslust war das eigentliche Tanzlokal, während
das Schweizerhaus mehr für Familien mit Kindern da
war. Auch an Wochentagen hatte das Schweizerhaus
mehr Kaffeegesellschaften und Kindergesellschaften.
Jeden Mittwoch war Kinderfest, donnerstags musste
Eintritt bezahlt
werden, da spielte ein
kleines Orchester in einem
erhöhten Pavillon.
Das Schweizerhaus war ein beliebtes
Ausflugslokal an der Schwachhauser
Chaussee, gelegen zwischen
der heutigen Carl-Schurz-Straße und der
Lortzingstraße. Mit der Straßenbahn konnte das
Schweizerhaus ab 1892 gut erreicht werden. Es war
eine Freude für die ganze Familie mit einem Musikpavillon,
Karussells, Spielgeräten usw.
1910 wurde das Gelände an den legendären Chefarzt
und Blinddarmchirurgen des St.-Josef-Stifts (von
1905 bis 1937) Prof. Dr. med. Heinrich Groß verkauft,
der dort 1911 ein Wohnhaus errichten ließ. Mit all den
entfernten Blinddärmen, so die Legende, wurden
dann die Säulen des Hauses gefüllt. Jahre später zog
„Das Bremer Medienhaus“ in die Villa ein. 2019 wurde
die Villa unter Bürgerprotest abgerissen. Ein Neubau
mit etwa 30 Wohnungen soll folgen.
62
Konditorei Bleeker, Foto 1920er, Quelle: Schwachhausen-Archiv gülyundpierre - Salon & Spa, Quelle: Peter Strotmann, 2020
Schwachhauser Heerstraße 78a
Von einer Konditorei zum Friseursalon
Die mehrstöckige Villa an der Schwachhauser Heerstraße
78a wurde 1903 erbaut. Sie war jahrzehntelang
Hauptsitz der Konditorei Bleeker. Das Familienunternehmen
betrieb auch noch Filialen. An der Schwachhauser
Heerstraße bot das „Haus der guten Qualität“,
wie es in einem Werbeslogan hieß, auch ein Café.
Gegründet wurde die Konditorei durch den Bäckermeister
Dirk Bleeker. Als die Bäckerei in den 1980er
Jahren ihre Tore schloss, zog der Friseursalon „Güly
und Pierre“ in das stattliche Bauwerk ein und hat dort
bis heute (2020) seinen Sitz.
Schwachhauser Heerstraße 95
Consumptionshaus
Bis 1902 gehörte das Dorf Schwachhausen zum Bremer
Landgebiet. Die Grenze war die Metzer Straße
und auf der anderen Straßenseite die Carl-Schurz-
Straße, die damals Bürgermeister-Smidt-Straße hieß.
Das Consumptionshaus war ein Steuereinnahmehaus,
eine Zollstation. Händler und Bauern, die nach Bremen
hinein wollten, um dort ihre Ware zu verkaufen,
wurden kontrolliert und mussten Einfuhrzoll bezahlen.
Als die Grenze fiel, wurde daraus eine Polizeistation,
die vermutlich Ende 1933 aufgegeben und abgerissen
wurde. Anschließend folgte die heutige Bebauung.
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Polizeistation, 1908, Quelle: LfD
63
Haus Blumeneck des Senators F. C. Biermann, Bremen, Ansicht von der Straße mit der Auffahrt und dem Brunnen
Quelle: Dekorative Kunst 17-1914
Schwachhauser Heerstraße 64
Villa Biermann „Haus Blumeneck“
Friedrich C. Biermann (1872-1923) war Teilhaber der
bedeutenden Zigarrenfirma Leop. Engelhardt & Biermann
und Bauherr der Villa an der Schwachhauser
Heerstraße 64. Ab 1913 wohnte er in seinem Haus
und nannte es „Haus Blumeneck“. Nach seinem Tode
verkauften es die Erben an den Bremer Staat. Die
Räume wurden vom Lyzeum Vietor übernommen
und das Gebäude ist heute (2020) als Vietor-Haus
bekannt. Es ist Teil des Kippenberg-Gymnasiums und
steht unter Denkmalschutz.
Schwachhauser Heerstraße 62
Villa Kapff
Die Villa wurde 1863 im Stil der Tudor-Gotik erbaut.
Später übernahm es J. W. A. von Kapff. Nach seinem
Tode erbte seine Tochter Aline die Villa und wohnte
darin. Als die Inflation von 1923 das Familienvermögen
aufzehrte, zog sie in ein kleineres Nachbarhaus.
Sie starb 1936 im Alter von 93 Jahren. Im Zweiten
Weltkrieg diente die Villa Kapff als Offiziersheim. Nach
1945 wurde das Haus vom Kippenberg-Gymnasium
übernommen. In mehreren Bauabschnitten entstanden
auf dem Gelände Schulneubauten. Die Villa Kapff
Die Kapff`sche Villa vor 1945, Quelle: LfD
64
Entwurfszeichnung für die Ludwigslust aus der Bauakte von 1866
Quelle: Bauakte
wurde nach Baufortschritt abgerissen und war im
Jahre 1968 vollends verschwunden. Erst 1971 ging
aus der reinen Mädchenschule ein gemischtes Gymnasium
hervor.
„Weißt du eigentlich, wer hier in dieser Villa wohnt?“,
fragte unser Vater an unsere Mutter gewandt. „Ist es
nicht Aline, die Tochter unseres Weinhändlers von
Kapff?“ Und Vater erzählte von dem ersten von Kapff,
dem Ludwig, der aus einer adligen, wohlhabenden,
württembergischen Familie stammte und 1692 eine
Wein-Importhandlung in Bremen gründete. Mit jeder
verkauften Flasche Wein sei die Familie mit den Generationen
reicher geworden. Mit dem Tode ihrer Eltern
Mitte der 1870er übernahm Alines Bruder das Haus
an der Weserbrücke mit dem Weinhaus. Die 1842
geborene Aline, die schon früh von ihren Eltern künstlerisch
gefördert und der die Ausbildung zur Malerin
ermöglicht wurde, bekam den Sommersitz der Familie
an der Schwachhauser Chaussee. Das Haus war im
Stil der Tudor-Gotik erbaut und Aline ließ es umbauen.
Sie war finanziell unabhängig. Mutter seufze: „Bei
allem Geld. In diesem englischen Schloss möchte ich
nicht wohnen. Da spuken doch nachts die Gespenster.“
Die Bauten Schwachhauser Heerstraße 56, 58, 60 im Jahre 2010
Quelle: Peter Strotmann
Schwachhauser Heerstraße 56-60:
Ludwigslust
Die Ludwigslust, 1867 gegründet, lag an der
Schwachhauser Heerstraße/Ecke Schubertstraße. Es
war eine Gaststätte mit Cafégarten. In den folgenden
Jahren wurde das Gebäude erweitert. Es nannte sich
nun Etablissement Ludwigslust und wurde wegen
seiner vielen Veranstaltungen aufgesucht. 1922, in der
Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, wurde das Gelände
verkauft und es entstanden Wohnbauten.
Schwachhauser Heerstraße 54a
Im Jahre 1937 wurde auf einem Teil-Grundstück der
ehemaligen „Ludwigslust“ diese Villa an der Schwachhauser
Heerstraße 54a errichtet. Sie wurde als Wohnhaus
genutzt, bis am 1. Juli 1960 die Norddeutsche
Kreditbank die Räume übernahm. Nach einer Fusion
der Norddeutschen Kreditbank mit der ADCA wurde
es hier als ADCA-Zweigstelle weitergeführt. Am 4.
Dezember 1984 eröffnete die Sparkasse in Bremen
ihre Geschäftsstelle 98. Um 2000 zog die Firma HB-
HB-Immobilien in die Villa ein.
65
Schwachhauser Heerstraße 54a, Die Norddeutsche Kreditbank
Foto 1965, Quelle: Staatsarchiv Bremen
Teil 12: An der Schubertstraße
Hier war richtig was los. Es war die Stelle, wo die Besucher
der Ludwigslust ankamen oder bereits schon
gingen. Alle waren gut gekleidet. Aber in die Straßenbahn
wollte und konnte keiner, denn die war voll
besetzt. Vater sage:„Da sind einige auch ganz voll.“
Das habe ich als Kind nicht verstanden, aber Vater
klärte mich weiter auf, „Die haben zu tief ins Glas geschaut“.
Ich sah nur, dass viele ganz lustig waren und
sangen. Einige torkelten hin und her, andere mussten
gestützt werden. Doch sie gingen zu Fuß in die Vorstädte,
Altstadt oder Neustadt zurück. Die Menschen
gingen auch seinerzeit sehr viel zu Fuß, nahmen nicht
Schwachhauser Heerstraße 54a, Sparkasse Bremen, 1991
Quelle: Sparkasse Bremen, Friedrich Raurs
die „Elektrische“, weil das im Verhältnis zum Einkommen
sehr teuer war. Wir sehen dann auch schon das
katholische Krankenhaus St. Joseph-Stift, ein großer
roter Backsteinbau.
Das war der Zweite Teil dieser Geschichte der
Schwachhauser Heerstraße. Der dritte Teil folgt in der
Ausgabe 76 des Schwachhauser-Magazins für Bremen
mit dem Arbeitstitel: Die Schwachhauser Heerstraße
- Von der Schubertstraße zur Bismarckstraße.
Text: Peter Strotmann
Schwachhauser Heerstraße 54a, jetzt HB-HB Immobilien hier mit Osterdekoration. Quelle: HB-HB-Immobilien
66
Ein Kapitän aus Oberneuland
PORTRAIT
Mit 25 Jahren Deutschlands
jüngster Kapitän auf der MS Regine
In den 70er Jahren: Landausflug
mit der Crew, Costa Rica
HB-HB Firmensitz neben
dem St. Joseph Stift
Kapitän Heinrich Behrmann
mit „Kuma San“
Wie aus Kapitän Heinrich Behrmann eine
Institution auf dem Bremer Immobilienmarkt wurde.
Herr Kapitän Heinrich Behrmann, welche Verbindung
haben Sie zu Oberneuland?
Behrmann: „Ich habe viele Jahre meines Lebens hier
verbracht. Seit dem 3. Lebensjahr wohnten wir gegenüber
dem herrlichen Heinekens Park. Die Grundschule
absolvierte ich Am Rüten sowie in der Oberneulander
Schule und Rockwinkeler Schule.“
Wann haben Sie sich auf Immobilien konzentriert?
Behrmann: „Das Thema Immobilien machte mir
immer schon am meisten Spaß. Heute arbeite ich
mit einem spezialisierten Team von acht Experten.
Wir haben bereits hunderte von Immobilien vermittelt,
verkauft und vermietet. Viele davon natürlich in
Schwachhausen und Oberneuland.“
Sie sind seit 30 Jahren als Immobilienmakler in Bremen
aktiv. Wie sind Sie in die Branche geraten?
Behrmann: „Ursprünglich habe ich als Kapitän die große
weite Welt bereist. Nach der Schule war für mich
klar, dass ich das machen wollte, da wir in 8. Generation
Kapitäne waren. So absolvierte ich die Grundausbildung
zum Decksjungen auf dem Schulfschiff
Deutschland, machte die Lehre zum Matrosen und
studierte Nautik in Bremen. Als ich das Kapitänspatent
erhielt, ging es endlich auf große Fahrt.“
Und wie ging es dann weiter?
Behrmann: „Während meiner Fahrzeit als Kapitän
kaufte ich mit dem ersparten Geld Häuser im Steintor
– damals für Anleger eine unattraktive Gegend. Die
Häuser habe ich teilweise mit Hilfe meiner Schiffscrew
saniert. Irgendwann überstiegen die Kosten für die
Verwaltung mein Kapitänsgehalt. Dann habe ich mich
entschlossen, in Bremen sesshaft zu werden. Da ich
damals mit einer Japanerin verheiratet war, lernte ich
die Sprache und fing an, für Japaner und Chinesen
Wohnraum zu suchen. Das war der Startschuss für
meine Tätigkeit als Immobilienmakler, es entstand
Heinrich Behrmann-Hansestadt Bremen, kurz:
HB-HB IMMOBILIEN.“
Der Immobilienmarkt in Bremen ist heiß umkämpft.
Was unterscheidet Sie von Ihren Wettbewerbern?
Behrmann: „Ich bin mit der HB HB Immobilien seit 30
Jahren auf dem Bremer Immobilienmarkt tätig. Meine
Mitarbeiter und ich kennen Bremen und umzu wie
unsere Westentaschen. Wir sind Bremer und haben
hier unsere Freunde und Geschäftspartner. Für mich
war von Anfang an klar, in Bremen zu bleiben. Daher
habe ich schon vor vielen Jahren als Firmensitz das
Haus in der Schwachhauser Heerstraße/Ecke Kurfürstenallee
gekauft, an der jeder bestimmt schon mal
vorbeigefahren ist. Hier werden wir auch die nächsten
Jahre noch für unsere Kunden da sein.“
Welche Schritte raten Sie unseren Lesern, die eine
Immobilie veräußern wollen?
Behrmann: „Zunächst sollte eine Immobilien-Bewertung
vollzogen werden. Diese bieten wir kostenlos an.
Dann weiß man, was die Immobilie wert ist und hat
Preissicherheit beim Verkauf. Die Bewertung kann
online unter hb-hb-immobilien.de/bewerten durchgeführt
werden. Aber wir bevorzugen natürlich immer
eine persönliches Gespräch in unserem Hause.“
Weitere Informationen: hb-hb-immobilien.de
67
ERÖFFNUNG
Mensch und Maschine im Team: Die Stadteilfiliale Schwachhausen
2.
Start
Eröffnung der Sparkassen
Stadtteilfiliale Schwachhausen
Nach der Corona-Pause nehmen die Planungen des
Sparkassen-Teams wieder Fahrt auf
Die Corona-Pandemie brachte große Veränderungen
mit sich – auch für die Sparkasse Bremen. „Bis die
Fallzahlen stiegen, waren wir richtig gut unterwegs“,
sagt Sabine Wenzel aus der Stadtteilfiliale Schwachhausen.
„Wir hatten die Filiale im Februar eröffnet,
und die Menschen haben das Konzept super angenommen.“
Auch die Möglichkeit, Räumlichkeiten für
Veranstaltungen nutzen zu können, sei auf großes
Interesse gestoßen. Es gab unterschiedlichste Events:
vom Kapitalmarktausblick über einen Discofox-Tanzkurs
bis zum „Stadtrundgang im Sitzen“ vom Theater
Interaktiwo. Doch dann kam der Shutdown.
Seit Mai ist die Stadtteilfiliale wieder in eingeschränktem
Rahmen geöffnet. „Die Sicherheit steht dabei
natürlich im Vordergrund“, betont Sabine Wenzel.
Beratung und Dienstleistungen seien also möglich
– Veranstaltungen eher nicht. „Wir werden da aber
kreativ und sind beispielsweise für ein Event zur Fahrradregistrierung
im Gespräch mit der Polizei. Außerdem
wollen wir langsam wieder mit Ausstellungen von
Kunstschaffenden aus Schwachhausen starten.“ Darauf
freue sie sich schon: „Endlich wieder ein Schritt in
Richtung Stadtteilfiliale.“
„Mitte März mussten wir unsere Türen schließen“,
erzählt Sabine Wenzel. „Aber natürlich waren wir
trotzdem für unsere Kundinnen und Kunden da.“ Ob
telefonisch, postalisch oder per E-Mail – nach einer
kurzen Eingewöhnung habe das gut funktioniert.
Zahlreiche der geplanten Veranstaltungen mussten
zwar abgesagt werden, doch auch hierfür wurde
schnell Ersatz geschaffen. Vorträge, etwa zur digitalen
Vermögensverwaltung Smavesto, fanden online statt.
Sabine Wenzel freut sich auf die persönliche Kundenberatung
68
69
BUCHEMPFEHLUNG
Das Gartenzimmer
Foto: Daniel Wander
Ein Haus zwischen den Zeiten
Buchbesprechung von Irene Nehen,
Buchhandlung Melchers
Kunst, Moral, privates Glück und Politik: ›Das Gartenzimmer‹ spannt einen
Bogen von der Aufbruchsstimmung zu Beginn des 20. Jahrhunderts über
die Weimarer Republik und die Herrschaft der Nationalsozialisten bis in
die Gegenwart.
70
Die Villa Rosen, ein neoklassizistisches Landhaus, wird
1909 von dem später zu Weltruhm gelangenden Architekten
Max Taubert für das Ehepaar Max und Elsa
Rosen entworfen. Dies ist für den jungen Mann sein erstes
großes Werk. Mit äußerster Akribie macht Taubert
sich an die Arbeit. Die Rosens sind fasziniert und bald
ist das Haus bekannt durch seinen Baustil und durch
die Soireen der Frau Rosen, auf denen sich namhafte
Künstler über mehrere Jahre tummeln.
Gekonnt führt der Autor, der früher auch für Architekturzeitschriften
schrieb, durch die Entstehungszeit des
Baus und seine Wirkung auf die Besitzer. Als LeserIn
zieht man quasi mit ein und erlebt geradezu das Leben
des Hauses und seiner Bewohner. Andreas Schäfer
verwebt die Motive des Baus mit den Motiven der Bewohner.
Die Rosens erleben das Haus und sie erleben
ihre Wünsche. Sie möchten gesellschaftlich angenommen
werden und wollen und sich ihren Platz in der
Gesellschaft suchen, was Ihnen durch die Initiativen
von Elsa auch gelingt.
Beinahe genauso ergeht es dem Ehepaar Lekebusch,
das in den 1990er Jahren das Haus erwirbt und aufwendig
restauriet. Herr Lekebusch ist durch Generika
reich geworden und möchte endlich etwas Originales
und auch er möchte „ankommen“. Ebenso seine Frau.
Sie lebt nach der ersten Begegnung nur noch für ihr
Projekt und will die Villa zu altem Leben zu erwecken,
doch vergisst sie dabei, dass Geister der Vergangenheit
nicht unbedingt geweckt werden sollten und dass
vergangener Ruhm seinen Preis hat...
Das Motiv des Ankommens und angenommen Werdens
beschäftigt sämtliche Bewohner der Villa Rosen
Anfang des Jahrhunderts und ebenso an dessen Ende.
So finden sich in dem feinfühlig und fesselnd erzählten
Roman sowohl die privaten Themen der Bewohner als
auch Moral und Politik des letzten Jahrhunderts.
Buchkritik: Irene Nehen
Andreas Schäfer
Das Gartenzimmer
Dumont, 352 Seiten, gebunden,
Preis: 22€
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Schwachhauser Heerstr. 207
28211 Bremen
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71
KULTUR
KINO
vom Feinsten
Maria Schrader präsentierte ihren Film
‚Vor der Morgenröte‘ in der GONDEL.
Fotos: Andreas Caspari
Die Gondel ist eines von drei Kinos im Verbund der BREMER FILM-
KUNSTTHEATER. Das gemütliche Kino mit bequemen, samtroten
Kinosesseln bietet in den 15 Sitzreihen sehr viel Beinfreiheit vor der
fast 50 qm großen Leinwand. Die Kinotechnik des 1953 eröffneten
Filmtheaters wurde im Jahr 2012 auf den digitalen Stand der Technik
gebracht und der Saal im Zuge der Café-Erweiterung nochmals
komplett überholt und mit neuem Vorhang, neuen Sitzen und einem
neuen 7.1 Sound-System ausgestattet.
Das Filmprogramm bietet anspruchsvolle, vor allem deutsche und europäische Filme.
Bereits ab 12:00 Uhr mittags läuft nach französischem Vorbild – dem Cinema Midi – der
Kinobetrieb. Ein weiteres französisches Kleinod ist die Französische Sneak Preview, welche
traditionell an jedem letzten Mittwoch des Monats stattfindet und schon ein Klassiker
in Bremen ist.
72
Leben wie in Frankreich: das Gondel
Bistro draußen
Perfekt für tiefgreifende Film-Diskussionen:
das Gondel Bistro drinnen
Ebenfalls etabliert haben sich
die Live-Übertragungen aus
dem Royal Opera House. In der
vorangegangen Spielzeit musste
sich das Publikum der Gondel
erst mit dieser neuen Möglichkeit
der Freizeitgestaltung vertraut
machen. Doch mittlerweile kommen im Schnitt stets
über 100 Personen zu einem Live-Event, welches mit
Satelliten-Technik in die Gondel übertragen wird.
Mit der Vergrößerung des Foyers 2014 und der Einrichtung
eines einladenden französischen Bistros mit
großem Tresen, Tischen und Stühlen aus dunklem
Holz, goldgerahmten Spiegeln und zahlreichen Starfotos
an den Wänden, lädt die zeitlose, gemütliche
Atmosphäre die Gäste zum Verweilen ein. Das Warensortiment
ist authentisch, die Besucher finden ein
erstklassiges Getränkesortiment sowie kleine Snacks
und täglich wechselnde Tagessuppen.
Regisseur Philippe de Chauveron zur Premiere
von Monsieur Claude 2 im Gondel Bistro
Schöne Akkzente setzte die erfolgreiche
Komödie „Monsieur
Claude 2“, zumal der Regisseur
Philippe de Chauveron
zum Kinostart in der Gondel
besuchte. Aber auch andere Stargäste
kommen gerne vorbei. So waren in den letzten
Jahren Filmgrößen wie Heike Makatsch, Margarethe
von Trotta, die jüngst verstorbene Hannelore Elsner
oder aber die gerade mit einem Emmy ausgezeichnete
Maria Schrader zu Besuch.
Lutz Krumbach
Nicht erst seit der Wiederaufnahme des Betriebs im
Zuge der Corona-Pandemie sind die Sitzplätze im
Außenbereich äußerst beliebt. Hier diskutiert man
vor und nach den Kinovorstellungen über Filme und
schaut dem bunten Treiben um die Gondel herum
zu oder lässt den Tag in angenehmer Gesellschaft
ausklingen. Selbstverständlich achtet das Personal
darauf, dass man sich nicht zu nahe kommt und die
geltenden Hygieneregeln eingehalten werden.
Erfolgreichster Film des Jahres 2019 war mit Abstand
die Verfilmung von Caroline Link des autobiographischen
Erfolgromans Hape Kerkelings „Der Junge
muss mal an die frische Luft“. Sagenhafte 12.256
Besucher sahen die Tragikomödie zu Beginn des Jahres
allein in der Gondel, obwohl der Film auch noch
andernorts in den Bremer Filmkunsttheatern ausgewertet
wurde.
prasselndes
Kaminfeuer
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Atmosphäre
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73
AUSSTELLUNG
Pablo Picasso, Liegende mit Katze. Liegender weiblicher Akt, mit einer Katze spielend, 1964, Öl auf Leinwand, 130 x 195 cm
Staatsgalerie Stuttgart, © Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Die Picasso-Connection.
Der Künstler und sein
Bremer Galerist
In der Kunsthalle Bremen befindet sich eine der bedeutendsten
Sammlungen druckgraphischer Arbeiten
Pablo Picassos.
So erwarb die Kunsthalle Bremen als eines der ersten
deutschen Museen nach 1945 Werke des Künstlers.
Die meisten Ankäufe kamen durch den Bremer Galeristen
Michael Hertz zustande, der Picassos Graphik
exklusiv in Deutschland vertrat – visionär in einer
Zeit, in der Picassos Schaffen auch auf harsche Kritik
stieß. Mit feinem Gespür platzierte Hertz die Werke
auf dem Markt und in wichtigen Ausstellungen wie
1964 der documenta III. Auch durch sein Engagement
74
Wie kein anderer Künstler des 20. Jahrhunderts hat
sich Picasso die Vielfalt der graphischen Techniken zu
Eigen gemacht und durch sein Spiel mit der künstlerischen
Abwandlung und Erfindung neuer Techniken
erweitert. Die Ausstellung „Die Picasso-Connection.
Der Künstler und sein Bremer Galerist“ widmet sich
erstmals der umfassenden Präsentation des Grafikbestandes
sowie der einzigartigen Geschichte der
Bremer Sammlung. Sie stellt dem graphischen Werk
Picassos die Händlerpersönlichkeit Michael Hertz gegenüber,
dessen kunsthistorisches Gespür und Handlungsgeschick
das Sammlungsprofil der Kunsthalle
wesentlich geprägt haben.
Pablo Picasso, Liegende Frau und Mann mit großem Hut, 1959 Farblinolschnitt,
Motiv: 53,2 x 64,3 cm, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein
in Bremen, © Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Pablo Picasso, Die Lanze (rot und gelb), 1959
Farblinolschnitt, Motiv: 52,8 x 64 cm
Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen,
© Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2020
waren die Arbeiten Picassos bald unter Museen und
Sammlern begehrt. Die Kunsthalle Bremen konnte
dank der Zusammenarbeit mit der Galerie Hertz ihren
Bestand an Picasso-Graphik zum damals umfangreichsten
in Deutschland ausbauen.
Insgesamt werden in der Ausstellung rund 250 Arbeiten
auf Papier, illustrierte Bücher, Gemälde und
Skulpturen präsentiert. Viele der Werke werden seit
Jahrzehnten erstmals wieder ausgestellt.
TERMIN
Die Picasso-Connection.
Der Künstler und sein
Bremer Galerist
21. November 2020
bis 21. März 2021
Kunsthalle Bremen
Am Wall 207
28195 Bremen
kunsthalle-bremen.de
Monitor Audio
Die neue Bronze Serie
Ab sofort bei uns vorführbereit.
Das Paar ab 365,- Euro.
75
AUSSTELLUNG
TERMIN
Elisabeth Frink, Goggle Head, 1969, Bronze
The Ingram Collection of Modern British Art
© VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Großes Bild: Elisabeth Frink, Dying King, 1963,
Bronze, Tate: Purchased with assistance from the
Art Fund 1998, Tate Image
©Frink Estate VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Man is an animal
Elisabeth Frink
1. November 2020 bis
7. März 2021
Gerhard-Marcks-Haus
Am Wall 208
28195 Bremen
marcks.de
76
Man
is an
animal
Elisabeth Frink
Im 20. Jahrhundert steht Elisabeth Frink (1930–
1993) an der Spitze der figürlichen Bildhauer Englands.
Ihr Œuvre genießt eine große Popularität in
ihrem Heimatland, für das europäische Festland
bleibt sie dagegen eine völlig neu zu entdeckende
Künstlerpersönlichkeit.
Dies wird nun nachgeholt, nicht nur weil sich in ihren
Plastiken viele Bezüge zur europäischen Kunstgeschichte
finden lassen, sondern auch wegen der
hohen Qualität ihres Werks. Die Ausstellung konzentriert
sich auf ihre Darstellungen von Männern,
die sie mit körperlicher Attraktivität verband, aber
gleichzeitig auch als Träger einer von Macht gesteuerten,
brutalen und zerstörerischen Kraft betrachtete.
Die zeitpolitischen Geschehnisse der Kriegs- und
Nachkriegszeit, deren Zeuge Frink war, gaben ihr
dafür Impulse. Ihre Skulpturen besitzen Wucht und
eine enorme Präsenz im Raum. Um diese Wirkung
zu erreichen, setzte sie gezielt Masse, Volumen, plastische
Kontraste und die Figur ein. Eine Kooperation
mit dem Museum Beelden ann Zee in Den Haag.
Gabriele Schmidt · Wernerstr. 38 · 28203 Bremen · Tel. (0421) 747 20
77
AUSSTELLUNG
Medien
welten.
75 Jahre Radio Bremen
2020 – ein wichtiges Jahr für die Mediengeschichte. Die erste Rundfunkübertragung
Deutschlands liegt 100 Jahre zurück und vor 75 Jahren fiel der Startschuss für den
Aufbau eines unparteiischen und staatsfernen Rundfunks. Radio Bremen ging am 23.
Dezember 1945 auf Sendung. Anlässlich des Jubiläums zeigt das Focke-Museum die
Sonderausstellung „Medienwelten. 75 Jahre Radio Bremen“.
78
Fotos: Martin Luther
Wir leben in einer Mediengesellschaft. Radio, Fernsehen
und Internet gehören zu unserem Leben dazu.
Sieben Stunden am Tag widmen wir diesen Medien
im Schnitt. Wir nutzen sie zur Information und zur
Unterhaltung. Wann und wie wir Medien nutzen unterscheidet
sich dabei stark. Manche starten pünktlich
um 20:15 Uhr in den Fernsehabend, andere streamen
wann und was ihnen gefällt.
Radio Bremen ist Teil der Medienlandschaft, die uns
umgibt. Seit 75 Jahren sendet es für Bremen und
Bremerhaven. Er ist die kleinste öffentlich-rechtliche
Rundfunkanstalt Deutschlands – mit großer Bedeutung
für die Region. Radio Bremen hat mit innovativen
Formaten immer auch weit über die Grenzen des
Sendegebiets hinausgewirkt. Im Jubiläumsjahr schaut
das Focke-Museum auf Geschichte und Gegenwart
des Senders, fragt nach der Rolle des öffentlichrechtlichen
Rundfunks und der Bedeutung der Medien
für uns.
TERMIN
Medienwelten.
75 Jahre Radio Bremen
26. September 2020 bis
31. Mai 2021
Focke-Museum
Schwachhauser Heerstr. 240
28213 Bremen
T 0421 699 600-0
focke-museum.de
79
Der Zinnsoldat
und die Tänzerin
THEATER
Foto: Marianne Menke
Ein Capriccio nach Motiven des Märchens
„Der standhafte Zinnsoldat“ von
Hans Christian Andersen
Ein Mann und eine Frau, beide nicht mehr ganz jung,
sind auf eine merkwürdige Weise aneinander gebunden:
Sie können nicht besonders gut miteinander,
aber ohne den anderen geht es auch nicht.
Er, seit vielen Jahren nur noch auf einem Bein, und
sie mit einem Geisteszustand, der einem Blatt Papier
ähnelt, auf dem das Geschriebene allmählich verblasst.
Aus Andersens Märchen scheinen sie ins Hier
und Jetzt geflogen zu sein, um das Ideal ihrer sehnsuchtsvollen
Liebe zu erfüllen - und müssen an ihrer
beider Unvereinbarkeit doch scheitern.
Der Zinnsoldat, der letzte einer kleinen Armee, für
den das Zinn nicht mehr gereicht hat, so dass er nur
ein Bein hat, versucht trotz dieses Makels sein Stehvermögen
ständig unter Beweis zu stellen. Dabei trifft
er auf die Tänzerin aus Papier, die nicht viel mehr
weiß, als auf einem Bein stehen und die Arme anmutig
in die Höhe strecken zu müssen. Doch plötzlich
fühlt sie ihre starke Anziehung zum Pianoforte...
Ein groteskes, archaisches Paar – der Theaterabend
zeigt ihre Beziehung mal humorvoll, wie durch die
Brille Loriots betrachtet, und mal vital und verrückt
wie eine Szene eines Fellini-Films. Mit viel Musik!
TERMINE
Der Zinnsoldat
und die Tänzerin
15./18./22./31. Oktober 2020
bremer shakespeare company
Theater am Leibnizplatz
28066 Bremen
T 0421 500 222
shakespeare-company.com
80
THEATER
Imagine
Ein John Lennon-Liederabend
Im März 1971, während des Vietnamkrieges, ist er entstanden, der Protestsong,
die Hymne für eine bessere Welt: „Imagine, there is no heaven“
– „Stell dir vor, es gibt keinen Himmel, / das fällt ganz leicht, wenn
man es versucht, / unter uns keine Hölle, über uns nur Luft.“
Doch jetzt, im Theater, ist unten vor uns nur ein höllisch leerer Orchestergraben,
über uns ein Schnürboden, der Bühnenhimmel, in dem, wer weiß,
vielleicht John Lennon sitzt und zuschaut, wie drei Schauspieler*innen,
zwei Sänger*innen, seine Songs und seine Welt befragen: liebevoll, ein
bisschen mit zeitgenössischer Distanz und zugegebenermaßen ein wenig
sentimental. Schließlich ist John Lennon eines der größten Vorbilder von
Generalmusikdirektor Yoel Gamzou, und so möchte er ihm gemeinsam
mit „Lazarus“-Regisseur Tom Ryser ein Denkmal setzen – mit eigenhändig
arrangierten Songs für Gesang, Band und Orchester und einer Bühnenwelt,
die sich um den Kosmos Lennon dreht.
Foto: Jörg Landsberg
TERMINE
Imagine
Ab 17. Oktober 2020
Theater am Goetheplatz
Goetheplatz 1-3
28203 Bremen
T 0421 36 53 0
Karten
theaterbremen.eventiminhouse.de
81
Hexenhütte und
Zauberwald
AUSSTELLUNG
TERMINE
Zauberhafte
Sonderausstellung
Welches Getier kreucht durch den Zauberwald? Was
für Grünzeug wächst neben der Hexenhütte? Und
was ist mit dem Begriff Hexe eigentlich gemeint?
Durch einen kleinen stilisierten Wald gelangen die
Besucher zu einem Kräutergarten, der verrät welche
magische Wirkung der einen oder anderen Pflanze
nachgesagt wird. Manches davon ist reiner Aberglaube
oder Mythos, doch auch die tatsächliche Wirkung
der pflanzlichen Inhaltsstoffe wird vorgestellt. Die
Hexenhütte und Zauberwald
3. Oktober 2020 bis
1. November 2020
Deliusweg 40
28359 Bremen
T 0421 42 70 66 65
botanika-bremen.de
Ausstellung macht auf die Verknüpfung von Kräuterkunde
und Hexenglauben aufmerksam und lädt die
Besucher ein, ihr Bild von der Sagengestalt Hexe zu
überprüfen. Sie erfahren Wissenswertes über kräuterkundige
Frauen von früher und heute, erhalten
Tipps für die pflanzliche Hausapotheke und können so
manches geheimnisvolles Getier bestaunen.
82
Der kleine Prinz auf
Station 7
VARIETÉ
TERMIN
„Man sieht nur mit
dem Herzen gut!“
Ein Plädoyer für das Leben, gegossen in eine poetische
Geschichte und spektakuläre artistische Bilder:
Das ist „Station 7“.
Der Held von „Station 7“ ist Patient in einem Kinder-
Hospiz. Mit Mut, dem „Kleinen Prinzen“ und der Hilfe
seiner Freunde gelingt es ihm, das Krankenhaus in
einen Ort der Freude und Lebenslust zu verwandeln.
Spektakuläre artistische Bilder sowie die wundervolle
Musik von Jack Woodhead („Kawumm“) und Lukas
Thielecke machen „Station 7“ zu einer außergewöhnlichen
Varieté-Show.
Für die spektakuläre Artistik in der Show sorgt beispielsweise
Giulia Reboldi, die für ihren beeindruckenden
Luftakrobatik-Act ein völlig neues und von ihr
selbstentwickeltes Requisit nutzt. Auch Tim Kriegler ist
Der kleine Prinz auf Station 7
„Man sieht nur mit dem Herzen gut!“
29. Oktober 20 bis 3. Januar 2021
GOP Varieté Theater Bremen
Am Weser-Terminal 4
28217 Bremen
T 0421 89 89 89 89
variete. de/bremen
u.a. Luftakrobat und glänzt mit einer wahrhaft eleganten
und einzigartigen Darbietung an den Strapaten,
mit der er bei den weltgrößten Zirkusfestivals in Paris
und Monte Carlo jeweils die Silbermedaille gewann.
„Der kleine Prinz auf Station 7“ ist bahnbrechendes
Varieté-Entertainment für alle Generationen. Die
Show ist zudem eine Verneigung vor der Arbeit von
Dr. Eckart von Hirschhausen und seiner Stiftung „Humor
hilft heilen“, die das GOP seit Jahren unterstützt.
83
AUSSTELLUNG
»Extrem«
Skyline von Heiko Czerwinski
Bild oben: spaceball von Andreas Weimann
84
Zwiespalt von Ronald Wendt
Der Augentest von Alfred Kolschen
40 Motive von 15 Künstlern
Streitbare Bilder: Das Motto „Extrem“ wird in allen
seinen Facetten abgebildet. Neben sehr figürlichen
Fotografien wurden Persönlichkeiten, Gegenstände
und Landschaften abgelichtet. Teilweise wurden die
Fotos durch den Einsatz von Bildbearbeitungsprogrammen
verfremdet oder zur Steigerung ihrer Aussagekraft
überarbeitet.
Was jemand als extrem auffasst, ist schon ziemlich
individuell und hängt daher vom einzelnen Betrachter
ab. Ursprünglich kam als Leitthema eigentlich „Experiment“
in Frage, insbesondere wegen der Bearbeitung
mit neuen Techniken. So recht bestand aber bezogen
auf das Motto keine Einigkeit unter den Vereinsmitgliedern.
„Nach einer langen Diskussion entschieden
wir uns dann um“, erklärt Alexander Heitmann, stellvertretender
Vorsitzender des fotoforums 75. Außergewöhnliche,
extravagante, kolossale oder spleenige
Bilder befinden sich unter den 40 ausgestellten Fotos.
Jedes einzelne Bild soll einen Blickfang darstellen
Ronald Wendt, der für die Pressearbeit des fotoforums
75 verantwortlich ist, berichtet: „Wir haben versucht,
Bilder zu nehmen, die nicht alltäglich sind. Sie sollten
auf jeden Fall etwas Besonderes sein, Hingucker oder
Eyecatcher. Das ist uns gelungen. Manche Bilder
sind eher witzig geraten, andere regen dagegen zum
Nachdenken an. Spannend sind sie alle.“
Um den Corona-Hygienebedingungen Rechnung zu
tragen, bittet das Bremer Rote Kreuz um Voranmeldung
bei Tatjana Behrens, T 0421 3403-126 oder
E-Mail: behrens@drk-bremen.de
TERMIN
»Extrem«
1. Oktober bis 31. Dezember 2020
DRK-Kreisverbandes Bremen
Wachmannstraße 9
28209 Bremen
fotoforum75.de
BESTATTUNG
Dem Leben
einen würdevollen
Abschied geben
Friedhofstraße 19
28213 Bremen Tag und Nacht 0421- 20 22 30 www.tielitz.de
85
TUVA
LESUNG
Einblick in die unentdeckte
Welt der Obertonsänger
Terra Incognita Tuva ist ein Fotobuch mit mehr als
120 Fotos aus Tuva: Eine Reise zu Schamanen, Musikern
und Nomaden. Es ist die Heimat der weltbesten
Obertonsänger: Huun-Huur-Tu. Terra Incognita
Tuva präsentiert Interviews, interessante Fakten,
Musik und grandiose Einblicke aus dem Zentrum Asiens,
dem am weitesten von jedem Ozean entfernten
Punkt der Erde.
Tuva, ein Steppenland an der Grenze zur Mongolei;
Natur pur, 6.000 km östlich von Europa. Neben der
Musik sind Schamanismus und Nomadentum seine
bekanntesten Merkmale. Tanna Tuva ist ein vergessener
Staat, der nur 22 Jahre lang unabhängig war.
Auf ihren Konzerttourneen in der ganzen Welt, werfen
die Auftritte von Huun-Huur-Tu, dem weltbesten Oberton-Ensemble,
immer wieder die Frage auf, woher sie
kommen. Das tuwinische Volk ist nicht wie oft behauptet
mongolischer sondern türkischer Herkunft. Eine hoch
entwickelte Zivilisation, die Skythen, zeitgleich mit den
Ägyptern, existierten 2000 v. Chr. in Tuva.
Ziel des Buches ist, Tuva und seine Kultur besser bekannt
zu machen und für Reisen dorthin zu werben.
Zielgruppe sind Menschen, die gerne Abenteuer erleben,
den Obertongesang lieben und sich für Spiritualität
und Schamanismus interessieren. Dieses Buch ist
das erste, das den Reichtum der tuwinischen Kultur
einschließlich noch nie zuvor gedruckter Details über
Schamanismus, tuwinische Familien und das gesellschaftliche
Leben, die Geschichte und natürlich die
Musik auf anschauliche Weise vorstellt.
Das Buch enthält eine Live-CD des Ensembles, und
eine DVD »Secrets of Khomei« des deutschen Produzenten
und Journalisten Wolfgang Hamm.
Ulrich Balß präsentiert sein Buch mit einem Konzert
des Ensembles Huun-Huur-Tu am 10.10.2020 im
Sendesaal Bremen, um 20:00 Uhr.
Ulrich Balß
TUVA
JARO Medien GmbH
Bismarckstr. 43
28203 Bremen
jaro.de
ulrichbalss.de
86
87
engl.:
haben
Vater
und
Mutter
Teil
der Uhr
gleichgültig
(das ist
mir ...)
alter
Name
Thailands
römischer
Kaiser
(54–68)
Stoffmuster
Vorname
des Topmodels
Garrn
sandiges
Badeufer
Einsiedler,
Klausner
spanisch:
Stier
das Millionenfache
e.
Einheit
Staat
der USA
Bilderrätsel
Bezeichnung
ugs.:
heran
Ausdrucksform
Holzfarbe
geometrische
Figur
Gebirge in
Südamerika
vornehm;
kostbar
erstklassig,
hervorragend
zweiteilige
Damenbekleidung
Hasenlager
männlicher
franz.
Artikel
berankter
Laubengang
poetisch:
Frühling
fest,
haltbar
Bewohner
der Kältesteppe
in
Nordasien
giftige
Chemikalie
Teil des
Herzens
Umstandswort
Schriftsteller
Querholz
der
Leiter
bayer.,
österr.:
Brötchen
ugs.:
gemein,
widerwärtig
unklar,
verdächtig
Abk.:
erledigt
Treppenabsatz
Verband
von
Tieren
blauer
Jeansstoff
aufwärts
Staat
in Nordamerika
Radarschutzkuppel
Hauptstadt
Norwegens
Blutgefäß
engl.:
weiblich
Beweiszettel,
Quittung
unverheiratet
Essgerät
betriebsam,
agil
Krach,
Radau
weibliches
Wildschwein
Hauptstadt
der Philippinen
weiches
Gewebe
Bekleidungsstück
Geliebte
des
Leander
südamerikanischer
Indianer
flüssiges
Fett
immer
best.
Artikel
(3. Fall)
Gesangsstück
„Dschungelbuch“-Bär
Fahrzeugteil
Ruhestörung,
Lärm
Nachlassempfänger
Heidekraut
mäßig
erhitzt
spärlich,
dürftig
Fruchtbrei
Vernunft,
Verstand
(lat.)
Abschiedsgruß
Verbandmaterial
Fahrtrichtung
tropisches
Harz
Form der
Rockmusik
plastisches
Bildwerk
Teil des
Roten
Meeres:
Golf v. ...
Vorname
der Klum
Epoche
hängende
Zierfäden
Tresor
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BREMEN
Foto: Hüte von MAJA POHLAN
Ortsamt Schwachhausen/Vahr
Wilhelm-Leuschner-Str. 27 A (Straßenbahn Linie 1 Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Str.)
Block D (Mintje-Bostedt-Haus) I 28329 Bremen
T 0421 361 -3063 oder -3064 oder -18039 I F 496 3063
office@oaschwachhausen.bremen.de I ortsamtschwachhausenvahr.bremen.de
ORTSAMTSLEITERIN: Dr. Karin Mathes
ÖFFNUNGSZEITEN:
Mo-Do von 09:00 -15:00 Uhr, Fr von 09:00 -13.30 Uhr und nach Vereinbarung.
Hinweis: Im Ortsamt gibt es bereits seit 2002 keine Meldestelle mehr! Für Pass-,
Ausweis-, Meldeangelegenheiten u.ä. wenden Sie sich bitte an das Stadtamt,
Stresemannstr. 48, oder an das BürgerServiceCenter Mitte, Pelzerstr. 40.
MITGLIEDER DES BEIRATES SCHWACHHAUSEN:
Beiratssprecherin: Gudrun Eickelberg, Grüne
Stellv. Beiratssprecher: Songül Aslan, SPD
· Benz, Miriam, CDU
· Carstens, Christian, SPD
· Dumas, Hela, CDU
· Faethe, Anna, SPD
· Goldmann, Ralf, CDU
· Gonther, Maria-Katharina, Grüne
· Hagel, Markus, Grüne
· Herms, Sandor Herms, Die Partei
· Dr. Helling, Vera, Grüne
· Land, Klaus-Peter, Grüne
· Linnertz, Jörn, CDU
· Middendorf, Kay, CDU
· Schmidt, Gabriele, Linke
· Schmidt, Maria, FDP
· Dr. Schober, Wolfgang, Linke
· Thieme, Maximilian, Grüne
· Dr. Volkmann, Hans-Peter, CDU
Die nächsten öffentlichen Sitzungen des Beirats Schwachhausen:
Donnerstag, 29.10.2020, 19:30 Uhr in der Waldorfschule Bremen, Touler Straße 3
Donnerstag, 26.11.2020, 19.30 Uhr, der Ort wir im Internet bekannt gegeben
ortsamtschwachhausenvahr.bremen.de
Druck
BerlinDruck
Impressum 75
Herausgeberin und Chefredakteurin
Susanne Lolk I T 0421 25 75 747
Weserstr. 65A I 28757 Bremen
Online
schwachhauser.de/ausgaben/
facebook.com/schwachhauser.de/
instagram.com/schwachhauser/
Redaktionelle Mitarbeiter
Lars Besecke
Anja E. Brinckmann
Anita Cremer
Peter Strotmann
Layout /Art Direction
Konstantin Zigmann
PR- und Anzeigenberatung
Susanne Lolk I T 0421 2575747
lolk@schwachhauser.de
Erscheinungsweise
Zweimonatlich
Ausgabe 76
Anfang Dezember 2020
Anzeigenschluss: 15. November 2020
Erhältlich und zu lesen
Zum Mitnehmen an ausgewählten Auslagestellen
in und um Schwachhausen,
zusätzlich an über 1420 Auslegestellen
zum Lesen in Arztpraxen, bei Friseuren,
in der Gastronomie, in Vereinen und
Institutionen.
Vertrieb
Lesezirkel Leserkreis Daheim,
Haferwende 29/a1, 28357 Bremen
Titelbild
Victoria Chudinova, adobe.stock
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Cartoon von Til Mette
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Grundrechtliches
von Anja E. Brinckmann
FEINGESPONNENES
„Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist braun…
Konzentriert schaue ich um mich und erspähe Braun in
den Bildern an den Wänden, braunes Mobiliar, Braun
in den afrikanischen Tischsets und braune Blätter im
Blumenstrauß, als mein Blick an einem Foto in der
aufgeschlagenen Tageszeitung haften bleibt. Die
entzückende Gorillafamilie darauf ist eher schwarzfellig
als braun, bemerkenswert aber sofort die Schlagzeile:
Basel stimmt über Affen-Grundrechte ab.
Das hört sich ohne Zweifel seltsam, aber zugleich
bedeutsam an. Hinter der Initiative steht eine Organisation
namens Sentience Politics, die sich für eine
Gesellschaft einsetzt, in der alle Lebewesen- unabhängig
von ihrer Artzugehörigkeit – ethisch berücksichtigt
werden. Das Leid auf unserer Welt soll effektiv vermindert
werden. Toller Ansatz! Affen sind hochintelligente,
leidens -und empathiefähige Lebewesen. Sie erinnern
sich an Ereignisse in der Vergangenheit, und sogar in
die Zukunft können sie blicken. Umso schlimmer, dass
sie entsetzlichen Tierversuchen ausgesetzt werden.
Die Initiative ist inzwischen höchstrichterlich für zulässig
erklärt worden. Die Einwohner Basels können
folglich darüber abstimmen, ob Affen, wie wir Menschen,
das Recht auf Leben sowie körperliche und
geistige Unversehrtheit erhalten werden. Genau wie
wir Menschen sind Affen schließlich Primaten, eben
nicht menschliche, sondern nicht-menschliche Primaten.
Warum also sollen sie nicht verfassungsrechtliche
Affen-Grundrechte genießen können, wenn ihr Schutz
über das bestehende Tierschutzgesetz offensichtlich
nicht ausreichend gewährleistet ist? Ich wäre 100%ig
dafür. Der Erfolg der Initiative ist immerhin schon ein
gutes Zeichen dafür, dass sich die Haltung des Menschen
gegenüber dem Tier verändert hat.
Aber müssten Affen dann nicht auch straffähig werden?
So nach dem Motto „Wer Rechte in Anspruch
nimmt, hat auch Pflichten“? Das könnte einem malaysischen
Affen schlecht bekommen. Er hat einem
jungen Studenten sein Handy geklaut und es sogar
benutzt, wie der Student feststellte, nachdem er es unter
einer Palme wiedergefunden hatte. Die Bildergalerie
des Handys war voller Selfies des Affen, der sogar versucht
hatte, es zu essen-ohne Erfolg natürlich. Müsste
das Äffchen nicht also strafrechtlich verfolgt werden?
Und wie wäre es mit den Orcas, die seit einiger Zeit
vor der spanischen Küste ihr Unwesen treiben und
immer wieder Yachten angreifen, Ruder zerbeißen und
die Segler in Seenot bringen? Mindestens versuchte
Körperverletzung, Sachbeschädigung, Nötigung. Orcas
sind, als Walart aus der Familie der Delfine, schließlich
Säugetiere wie wir menschlichen und nicht-menschlichen
Primaten auch. Müssten sie nicht genauso
strafrechtlich verfolgt werden mit allen Konsequenzen?
Aber welche Konsequenzen sollten das sein?
In England hat sich ein Passagier im Bus eine lebendige
Schlange um Mund und Nase gewickelt und sie als
Mund- und Nasenschutz benutzt. Könnte die Schlange
auf diese Weise Sozialstunden abgearbeitet haben,
weil sie sich zuvor strafbar gemacht hat? Fraglich jedoch
inwiefern sie überhaupt grundrechts- und damit
straffähig wäre, da die Schlange artenmäßig weder
den Primaten noch den Säugetieren, sondern den Reptilien
zuzuordnen ist. Übrigens ist Schlangenhaut nicht,
wie der Schal oder das Halstuch, als Maske akzeptiert,
zumal, wen wundert‘s, wenn die Haut an der Schlange,
noch dran ist.
„Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist braun…
Plötzlich entdecke ich die glänzende Kastanie, die ich
tags zuvor unter einem großen Baum gefunden habe,
der gar nicht gesund aussah. Was ist eigentlich mit den
Bäumen, schießt es mir durch den Kopf. Die kommunizieren
untereinander und geben ihr Wissen an junge
Schösslinge weiter. Müssten sie nicht auch Bäume-
Grundrechte genießen können?
„Die Kastanie, es ist die Kastanie“, rufe ich und nehme
mir mit einem letzten Blick auf die Gorillas vor, sie nicht
aus den Augen zu verlieren. Kein Mensch sollte je aufhören,
sich zu kümmern: um Primaten jeglicher Art, um
Tiere und Pflanzen, um unsere Welt überhaupt.
90
DER EINFACHSTE
WEG ZUM
NEUEN BAD
DIE BADAUSSTELLUNG IN IHRER NÄHE.
BREMEN
STUHR-SECKENHAUSEN
BREMERHAVEN
OLDENBURG
WALSRODE
ELEMENTS-SHOW.DE
Das gute
Gefühl,
zu Hause
zu sein.