02.10.2020 Aufrufe

Schwachhauser I Magazin für Bremen I Ausgabe 75

Auch wenn es im Moment keinen großen Spaß macht, mit Maske einkaufen zu gehen, so ist es doch der genau richtige Zeitpunkt sich etwas Neues oder Gebrauchtes zu gönnen. Die Geschäfte sind wieder bestückt mit den neusten Herbst- und Winterkollektionen für Sie und Ihn, mit Neuware oder mit Secondhand-Ware. Wir zeigen die Trends für Herbst und Winter 2020. Natürlich sind auch wieder interessante Künstler im Fokus: Constantin Jaxy und die Fotografin Gaby Ahnert. Neben den kommenden Kulturveranstaltungen in Bremen, beschreibt Peter Strotmann in seiner Historienserie den zweiten Teil der Schwachhauser Heerstraße.

Auch wenn es im Moment keinen großen Spaß macht, mit Maske einkaufen zu gehen, so ist es doch der genau richtige Zeitpunkt sich etwas Neues oder Gebrauchtes zu gönnen. Die Geschäfte sind wieder bestückt mit den neusten Herbst- und Winterkollektionen für Sie und Ihn, mit Neuware oder mit Secondhand-Ware. Wir zeigen die Trends für Herbst und Winter 2020.
Natürlich sind auch wieder interessante Künstler im Fokus: Constantin Jaxy und die Fotografin Gaby Ahnert. Neben den kommenden Kulturveranstaltungen in Bremen, beschreibt Peter Strotmann in seiner Historienserie den zweiten Teil der Schwachhauser Heerstraße.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kunst

Constantin Jaxy

Fotografie

Gaby Ahnert

Forschung

Jacobs University

Teil IV

Mode

Herbst / Winter

Historie

Schwachhauser

Heerstraße Teil II

Veranstaltungen

Ausstellungen

Theater

4,50 €

Oktober / November 2020

Ausgabe

75

1


RAUM

FÜR

GOURMETS

2


15 % PREISVORTEIL

AUF DIE GESAMTE KOLLEKTION *

VOM 17.10. BIS 31.10.2020

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

in diesem Magazin habe ich erneut interessante Kaufanregungen

in Sachen Mode für Sie. Die Geschäfte sind wieder

bestückt mit den neusten Herbst- und Winterkollektionen

für Sie und Ihn, mit Neuware oder mit Secondhand-Ware.

Auch wenn es im Moment keinen großen Spaß macht, mit

Maske einkaufen zu gehen, so ist es doch der genau richtige

Zeitpunkt sich etwas Neues oder Gebrauchtes zu gönnen.

Schließlich können wir nicht so verreisen wie wir es womöglich

für 2020 geplant haben. Also verwöhnen Sie sich selbst!

Gutes tun können Sie sich außerdem mit der Kultur, die uns

in diesen Herbst geboten wird. Es gibt eine neue Ausstellung

im Focke-Museum: 75 Jahre Radio Bremen. Der Kunstverein

stellt Michael Hertz vor. Er ist der Vater meines ehemaligen

Nachbarn Cornelius Hertz und durfte als Bremer Galerist die

Graphiken von Picasso exklusiv in Deutschland verkaufen.

Anja E. Brinckmann hat in einer Schweizer Galerie ein Mobile

des Künstlers Constantin Jaxy entdeckt und ist so auf den in

Bremen etablierten Künstler aufmerksam geworden.

Gaby Ahnert mit ihrem kleinen Laden in der Carl-Schurz-

Straße kann mehr als nur Passfotos knipsen. Sie hat bei Fritz

Haase Fotografie studiert und lebt ihren Traum.

*Außer Multy/Sonderpreise in Bezug Amalfi, Cloud, Saparella

LE RENDEZ-VOUS

LIGNE ROSET

160 JAHRE – MADE IN FRANCE

RENDEZ-VOUS

WITH MULTY

VOM 01.11. – 21.11.2020

SOLANGE DER VORRAT REICHT,

3-SITZER MIT KEILKISSEN ALS SONDERAKTION.

GESTELL ANTHRAZITFARBEN. IN STOFF AMALFI IN 5 FARBEN.

Die Schwachhauser Heerstraße ist so lang, dass wir sie mit

ihren bemerkenswerten Anrainern aus historischer Sicht in

einem zweiten Teil beschreiben. Den dritten und letzten Teil

zeigen wir in der Dezember/Januar Ausgabe auf, die am 2.

Dezember schon zum Mitnehmen zu finden sein wird.

Bis dahin wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen und

bleiben Sie gesund!

1790 EUR

Susanne Lolk

ROSET MÖBEL GMBH · AM WALL 168 · 28195 BREMEN

TEL.: 0421 32 39 32 · BREMEN@LIGNE-ROSET.DE

Inh. Roset Möbel GmbH | Industriestraße 51 | 79194 Gundelfingen

3


75

Inhalt

06

KUNST

Constantin Jaxy

14

FOTOGRAFIE

Gaby Ahnert

40

FORSCHUNG

Jacobs University

20

MODE

Herbst / Winter

Trends

4


· Rechtsberatung

· Nebenkostenabrechnung

· Mietverträge

Dafür hab ich

jemanden!

46

HISTORIE

Schwachhauser

Heerstraße Teil II

72

BUCHVORSTELLUNG

Das Gartenzimmer

74

KULTUR

Ausstellungen

Theater

Varieté

Susanne Voigt, Haus & Grund-Mitglied seit 1997

Haus & Grund Bremen e.V.

Am Dobben 1

28203 Bremen

0421 - 3 68 04-0

www.hug-bremen.de

5


KUNST

Constantin Jaxy vor turnaround

Zeichnung, Kreide, Tusche, Graphit auf Papier, 133 x 530 cm, Atelier, 2020

Jaxy

6


Constantin Jaxy – ein Künstler mit einer Affinität zum

Technischen, der Raum schafft für Phantasie und

Poesie

Der Künstler Constantin Jaxy ließ auf seinen Streifzügen

durch Basel regelmäßig die Johanniter- und die

Dreirosenbrücke hinter sich und erreichte auf seinem

Fahrrad an den Ufern des Rhein entlang mühelos

Frankreich, wo die Schweizer Hüningerstraße in die

Avenue de Bale übergeht und das Straßenbild sich

sofort verändert.

Hier am Rheinhafen und in dem Industriegebiet, wo

sich eine ganz andere urbane Welt menschlichen

Schaffens eröffnet, konnte er sein Auge schweifen

lassen und seinem Bedürfnis nach der Entdeckung

besonderer architektonischer Werke und technischer

Objekte frönen. Immer auf den Spuren unserer Zivilisation

und ihres technischen Fortschritts oder auch

ihres Niedergangs, spürte er dann etwa eine imposante

Stahlkonstruktion auf, einen Baukran oder einfach

nur eine Schiffsschraube, die ihn zu einem seiner

neuen Kunstwerke inspirierten.

Das war im Jahr 2009, als Constantin Jaxy im Zuge

eines Stipendiums der Bartels Fondation einige Monate

in Basel gelebt, gearbeitet und die Kunststadt am

Dreiländereck lieben gelernt hat. Hier wie an vielen

anderen Orten in Deutschland, Europa und überhaupt

der Welt hat er mit seinen Kunstwerken im öffentli-

Lichthalt, Zeichnung, Kreide, Graphit auf Papier, 84 x 119 cm, 2019

7


masterpieces, Galerie Lilian Andrée, Basel-Riehen, Schweiz, 2020

chen Raum, in Museen oder in Galerien Spuren seines

unermüdlichen künstlerischen Schaffens hinterlassen.

So ist es nur natürlich, dass der Kunstinteressierte

irgendwann unvermittelt auf eines seiner Werke stößt.

Die Überraschung über eine solche, zumal unerwartete

Begegnung ist dennoch erlaubt. Vor allem, wenn

sie mit einem blau metallenen Mobile beginnt, das in

einer renommierten Galerie in Riehen, vor den Toren

Basels, von der Decke hängt.

„Mit der aktuellen Ausstellung hat das Kunstwerk

nichts zu tun“, klärt die freundliche Schweizer Galeristin

auf, „der Künstler heißt Constantin Jaxy und

kommt aus Bremen. Ich arbeite seit über dreißig Jahren

erfolgreich mit ihm zusammen.“

Bei weiterer Recherche wird schnell deutlich, das

Oeuvre des Künstlers mit dem interessanten Namen

ist riesig. Keine Kleinigkeit, sich ihm zu nähern.

1957 in Bremen geboren, studierte Constantin Jaxy

Bildende Künste an der Hochschule Braunschweig,

beendete sein Studium als Meisterschüler des deutschen

Malers und Grafikers Professor Malte Sartorius

und studierte ein weiteres Jahr an der Königlichen

Akademie für Bildende Künste in Den Haag, Niederlande.

Er war beteiligt an Kulturprojekten auf Java, Indonesien,

und in China und erhielt zahlreiche Stipendien

aus Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden

und Italien, die es ihm ermöglichten sein Wirken und

Schaffen in die dortigen Länder zu verlegen. Seit 1989

hat er seinen Hauptwohnsitz in Oyten.

Constantin Jaxy hat zahlreiche Preise gewonnen,

zuletzt war er im Jahr 2019 Preisträger des Ereignis

Freihandzeichnung, BBKL, Tapetenwerk Leipzig, und

Gewinner des Wettbewerbes um die künstlerische

Gestaltung des Hemelinger Tunnels/Übergangsbereiches

zum Tamra-Hemelingen-Park, Bremen. Er hatte

Lehraufträge an der Universität Hildesheim und seit

2014 an der School of Architecture in Bremen.

Seine Kunstwerke sind in unzähligen öffentlichen und

privaten Sammlungen in Deutschland – z.B. Sammlung

zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik

Deutschland, Bayerische Staatsgemäldesammlung,

Hamburger Kunsthalle, Sprengel Museum Hannover,

Kunsthalle Bremen, Sammlung Karin und Uwe Hollweg

Stiftung - und der Welt - z.B. Basel, China, Rio

de Janeiro, Rotterdam, New York - zu finden.

8


Selektion

Programm für den spontanen Kauf Ihres Lieblingsmöbels – aus

Vorhandenem wählen, bestellen und innerhalb von 14 Tagen erhalten.

Vertriebs GmbH für Einrichtungs- und Ausstattungsbedarf

Schwachhauser Heerstr. 12 - 14, D-28203 Bremen

Tel.: +49 (0) 421 347 95 35

form info@form29.com, Vertriebs www.form29.com GmbH für Einrichtungs- un

Schwachhauser Heerstr. 12 - 14

D-28203 Bremen

9


10

urban diamonds, Wandobjekte, Holz, Karton bemalt, Ø je ca. 30 cm

Kunstturm Rotenburg, 2018


Die Liste seiner Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen

ist schier endlos und es ist ganz

offensichtlich, folgt man den Spuren von Constantin

Jaxy gerät man auf Wege, die sich von dem Gewohnten

in der Kunst weit entfernen. Sein gesamtes

Werk ist Ausdruck seiner Affinität zum Technischen,

zum Konstruierten und zur Architektur- allesamt von

Menschenhand erfunden und geschaffen. Constantin

Jaxy erspürt in seinen Bildern die Energie von riesigen

Brückenkonstruktionen, hochmodernen Wolkenkratzern,

Bohrinseln oder der Reichstagskuppel und

entblättert sie in seinen Arbeiten. Er enthebt sie ihrer

Form und Funktionalität, vergrößert, verkleinert, verzerrt

und wechselt von gewöhnlichen Perspektiven in

außergewöhnliche. So lässt der Künstler überraschend

neue Räume entstehen, in denen plötzlich Platz ist für

Phantasie und für Poesie. Oder er bringt zauberhafte

Fabelwesen wie unheimliche Stahlmonster zustande

und taucht der Technik auf diese Weise Leben ein.

Der Mensch mit seinen unermüdlichen Bemühungen,

sich die Welt erfolgreich oder weniger erfolgreich

untertan zu machen, steht dabei als Schöpfer der

Technik immer im Mittelpunkt und ist auf seinen Bildern

doch nie zu sehen. Alle Gedanken sind erlaubt,

der Künstler wertet nicht. Er überlässt es jedem selbst,

technischen Fortschritt als Wunder zu begreifen oder

als deutliche Gefahr wahrzunehmen.

Der Kunstkritiker Dr. Rainer Beßling formulierte es auf

der Vernissage einer Ausstellung des Künstlers folgendermaßen:

„Jaxy erschließt aus den technischen

Konstrukten einen magischen Mehrwert, der unter

seinen Händen und nach den Regeln der ästhetischen

Gestalt sinnfällig wird.“

Aber Constantin Jaxy malt nicht nur mit Acrylfarben,

Kreide, Tusche oder Grafit, zeichnet kleine, mittelgroße

und gigantisch wandgroße Gemälde. Er konstruiert

auch mannshohe Skulpturen aus Stahl fest mit dem

Boden verankert oder an Gebäuden befestigt und füllt

riesige Räume mit seinen aufwändigen Licht-Klang-

Installationen und seinen Objekten aus Karton und

Holz. Darüber hinaus kreiert er neben kleinen Mobiles

raffinierte Schattenskulpturen, die je nach Lichteinfall

geheimnisvolle Schatten werfen.

Immer schon war der Künstler, neben seiner Auseinandersetzung

mit Licht, beschäftigt mit dem Schatten,

der nicht sein kann ohne Licht. Seine Installationen

heißen dann auch Shadow Shelter, Scheinblüten oder

Schattenblüten. Zuletzt kreierte er eine traumhafte

Licht- und Schatteninstallation mit Modellen aus Holz

und Karton von Straßenlaternen, die er zuvor auf seinen

Streifzügen entdeckt hatte. Die verkleinerten Straßenlaternen

lässt er aber nicht aus sich heraus selbst

leuchten, sondern von Schreibtischlampen von außen

11


Lichthalt, Zeichnungen / Ausstellung des Preisträgers von EREIGNIS FREIHANDZEICHNUNG 2019, 4D Projektort, Tapetenwerk Leipzig, 2020

anleuchten. Ein kleiner

Motor hält die Installation

in Bewegung, so dass ein

zauberhafter Schattentanz

an den Wänden entsteht.

Auf diese Weise mutieren

laut Jaxy, „die Straßenleuchten

zu Schatten ihrer

selbst“.

Mit dieser und anderen

Installationen vermag der

Künstler es, unsere Wahrnehmung

zu verändern.

Technische, dem Alltag

entnommene Gegenstände enthebt er ihrer eigentlichen

Funktion. Zum Beispiel, wenn er mit der Projektionskraft

des Lichts alltägliche Dinge wie Schere und

Zange, eine Mausefalle oder ein Teesieb im Bild einer

an die Wand geworfenen Lichtprojektion in phantastische

Schattenwesen verwandelt. Die Materialien

beraubt er so ihrer Funktionalität und überführt sie in

eine geheimnisvolle, lichte Existenz. Auch hier schafft

der Künstler neue Welten, die mit phantasievollem

Leben zu füllen, er dennoch dem Betrachter überlässt.

Scheinblüten, kinetische Licht- und Schatteninstallation,

10 Objekte, Holz, Karton bemalt, Ø je ca. 30 cm, Motoren, Licht,

Größe variabel, Kunstmuseum Celle 2014

Karin und Uwe Hollweg Sammlung, Bremen, 2016

Es ist ohne Zweifel eine

spannende Reise, zu der

Constantin Jaxy mit seiner

vielseitigen Kunst einlädt.

Sie ist konzentriert in

Schwarz und Weiß gehalten,

so dass keine Farbigkeit

ablenkt von ihrem

sinnhaften Gehalt. Umso

bemerkenswerter also die

überraschende Entdeckung

eines kleinen blauen

Mobiles des Künstlers

Constantin Jaxy, das sich

träge im Wind bewegt und

im Schein der Abendsonne so manchen bedeutungsschwangeren

Schatten an die Wand wirft.

Die nächsten Ausstellungen des Künstlers finden in

den Monaten September und Oktober in Berlin, Niedersachsen

und in Bosnien-Herzigovina statt. Näheres

ist zu finden auf der website des Künstlers unter

constantinjaxy.de

Text: Anja E. Brinckmann

12


Bei uns genießen Sie einen umfangreichen Service

G

m

bH

Wir bieten Ihnen:

Meisterwerkstatt

Am Wall 153 – 156 · 28195 Bremen · 0421-32 55 00-0 · www.bungalski.com · amwall.bremen@beostores.com

Große Straße 117 · 27283 Verden · 04231-30 80 · www.bungalski.com · verkauf@bungalski.de

Lieferservice · Reparatur sämtlicher Fabrikate · SAT- und Antennenbau · Antennenanlagen · Netzwerksysteme

AKTION

Der neue

BeoVision Eclipse OLED

55 oder 65 Zoll

Bei Kauf eines neuen Eclipse 65“

erhalten Sie bis zu 2.500,- für Ihr Altgerät

Bei Kauf eines neuen Eclipse 55“

erhalten Sie bis zu 1.500,- für Ihr Altgerät

Wir führen Produkte der Marken Bang & Olufsen, Loewe, Metz, LG, Panasonic, Samsung, Audioblock, Dynaudio, Sonoro und TAD-Tivoli.

13


Constantin Jaxy vor turnaround

Zeichnung, Kreide, Tusche, Graphit auf Papier, 133 x 530 cm, Atelier, 2020

Bewegung 1

FOTOGRAFIE

Gaby Ahnert

„Man muss seinen Traum finden,

dann ist der Weg leicht“

Hermann Hesse

14


Bewegung 2

Gaby Ahnert hat definitiv ihren Traum gefunden,

denn seit nunmehr 30 Jahren ist das Fotografieren

immer noch ihr Lebenselixier.

Ahnerts Bilder überraschen in jeder Hinsicht: nicht nur

wegen der erstaunlichen thematischen Bandbreite,

sondern auch wegen ihres unverstellten Blicks für

den Gegenstand, ihre ausgeprägte Liebe zum Detail,

die erkennbaren Anflüge von Humor und Verspieltheit,

vor allem aber wegen ihres inszenierten Spiels

mit nostalgisch anmutenden Zwischentönen. Ob

abstrakt und scharf konturiert ins Licht gehoben oder

Gegenwärtiges in mattes Sepia getaucht, mal ausschweifend,

mal melancholisch, mal überschäumende

Darstellung des Lebens: Frau Ahnert passt in keine

vorgefertigte Schublade.

Das ist sofort zu spüren, wenn sich die Tür zum Atelier

in der Carl-Schurz-Straße No 1 öffnet. Mit diesem

Atelier hat sie sich vor 4 Jahren den langgehegten

Traum erfüllt, einen Ort zu schaffen, in dem es allein

darum geht, das Besondere sichtbar zu machen. Ein

wahres Kleinod, imprägniert gegen jede Form des

Mainstreams, das die Persönlichkeit Ahnerts widerspiegelt:

Beharrlich auf das Wesentliche konzentriert,

völlig uneitel, mit einer unstillbaren Neugier und Be-

15


16

Kind mit Kamera


geisterung für Menschen, Bilder und Kurioses, alles

immer wieder durchbrochen von ein wenig Chaos.

Mit ihrem Faible für Redewendungen hat sie dafür

selbstverständlich auch das Richtige parat, wenn sie

lächelnd zitiert „Du musst das Chaos in dir tragen um

einen tanzenden Stern zu gebären“. Den letzten tanzenden

Stern, den sie vor einem Jahr zum Leuchten

gebracht hat, ist die „pop up galerie TUNNELBLICK“

in der Bischofsnadel. Damit ist ein weiterer Herzenswunsch

in Erfüllung gegangen, gemeinsam mit

anderen handwerkenden Künstlern einen ständigen

Ausstellungsort zu kreieren.

Im Dialog zu sein, sich über Kunst auszutauschen hat

für Ahnert einen hohen Stellenwert, versteht sie doch

ihr eigenes Handwerk, ihre eigene Kunst als Kommunikation.

Sie ist überzeugt davon, dass über Kommunikation

neue Blickwinkel und neue Impulse entstehen,

dass über gemeinsame Reflexion und die wechselseitige

Inspiration etwas bewegt werden kann.

Fotografin Gaby Ahnert

Etwas in Bewegung bringen, Einblicke schaffen, diesem

Motto folgt Ahnert seit vielen Jahren, z.B. bei der

Mitbegründung der Fotoetage oder bei der Konzeption

ihrer Ausstellungen wie „unicumahoi“ oder „Königsteiner

Kunstfrühling“ bis hin zur den „Kunstfolgen“,

die sie bislang dreimal unterschiedlich formatiert in

Worpswede, Bremerhaven und auf Helgoland organisiert

hat.

1962 in Bremen geboren hat Gaby Ahnert zunächst

eine Tischlerlehre und nachfolgend an der Hochschule

für Künste u.a. bei Fritz Haase Grafikdesign

mit Schwerpunkt Fotografie studiert, mit dem Diplom

abgeschlossen und sie arbeitet seitdem als freischaffende

Künstlerin und freiberufliche Fotografin für

Agenturen, Unternehmen und Privatkunden, die Liste

ihrer Referenzen ist dementsprechend lang.

Lars Besecke

Beim Steinernen Kreuz 12A

28203 Bremen

Tel. 0421/ 79 28 28 30

www.larswomen.de

www.facebook.com/larswomen

Instagram @lars_women

17


18

Carsten


Blumen

Frei zu arbeiten ist für Ahnert der berufliche Jackpot,

da es sie neugierig bleiben und ihre kreative Energie

fließen lässt. Zu ihrer expliziten Leidenschaft, der

Fotografie befragt, sagt sie mit leuchtenden Augen:

„Fotografieren ist für mich wie Malen mit Licht und

Schatten. Mir geht es dabei nicht um künstliches Konservieren

sondern darum, mit meinen Bildern eine

Geschichte zu erzählen und mehr zu zeigen, als vordergründig

sichtbar ist.“

Original, ihre Arbeitsweise hoch professionell, ihr Umgang

mit ihren Kund*innen einfühlsam und herzlich.

Überzeugen Sie sich selbst bei einem Besuch in der

Carl-Schurz-Str. No 1.

eventfotograf-bremen.com

Um dies professionell umzusetzen, nutzt Ahnert eine

hochauflösliche Digitalkamera und hochwertiges

Licht; aber vor allem ihre Professionalität, Intuition und

langjährige Erfahrung bestimmen ihre Arbeit. Bei Fotoretusche

ist sie vorsichtig und ihre Bildbearbeitung

macht sie selbst, da sie so die Farbigkeit und Tonalität

bestimmen kann und authentische Bilder entstehen.

Obwohl: Den Begriff Authentizität mag sie gar nicht

so gerne benutzen, da er heutzutage ständig bemüht

wird. Absurderweise gerade bei Selfies, wo doch

ziemlich klar ist, dass diese überwiegend algoritmengesteuert

eine verschleierte Wirklichkeit zeigen. Sie

bevorzugt deshalb den ursprünglichen Begriff der

„Echtheit“ oder des „Originals“. Dies einzufangen, das

macht ihren typischen Fotoalltag aus, den sie so zusammenfasst:

„Zuhören, zuhören, zuhören und dann

im richtigen Moment aktiv werden, flexibel sein und

improvisieren können.“

Bei all ihren Fotoshootings stehe für sie der Blick auf

den Menschen im Mittelpunkt. Sich annähern und

verstehen, was sie mit dem Bild ausgedrückt haben

wollen. Deshalb sei das Hinhören und Einfühlen so

wichtig. Als ich sie dann bei ihrer Arbeit beobachte,

wird eines ganz deutlich: Gaby Ahnert selbst ist ein

19


MODETRENDS

Der Sommer 2020 war passenderweise auch ein Sommer der 20 Trends –

und der kommende Winter hält da ohne weiteres mit. Doch vorweg: Auch

wenn die 2020er viel Retro zeigen und wie die 1920er im Krisenmodus

begonnen haben, so sind sie mit der damaligen Vergangenheit kaum zu

vergleichen. Das sieht man schon daran, dass die Mode damals vor allem

der Ablenkung diente, während heutige Modemacher eher zum Nachdenken

anregen. Nutzen wir also die Corona-Krise, um Dinge bewusster wahrzunehmen,

zu hinterfragen, einfach mal zur Ruhe zu kommen, nicht immer

alles so zu machen wie bisher. Diese Krise ist auch eine Chance.

Modisch durch die Krise, die Maske als Accessoire, Foto: Victoria Chudinova, adobe.stock

20


Verlässlich schöne und besondere

Kindermode aus dem kaenguru in Bremen

kaenguru kinderkleidung

Böttcherstraße 7

28195 Bremen

Telefon 0421 - 32 70 70

www.kaenguru-bremen.de

21


22

Qualität kaufen in den kleinen Geschäften und sich fragen, unter welchen Bedingungen die Ware produziert wurde

Foto: Timothy Paule II, klein: Wallace Chuck, beide Pexels


Immer mehr Menschen fragen sich: Wo und unter

welchen Bedingungen werden Kleidungsstücke eigentlich

hergestellt? Brauchen wir wirklich ständig

etwas Neues anzuziehen? Sollten wir nicht lieber ein

gutes, vielleicht kostenintensiveres Kleidungsstück

kaufen, statt ein günstiges von fragwürdiger Herkunft?

Muss ein Kleidungsstück um die halbe Welt transportiert

werden? Warum muss alles immer billig sein?

Welche Arbeits- und Lebensbedingungen hat zum

Beispiel eine Näherin in Bangladesch, weil unser T-

Shirt maximal 19,90 Euro kosten darf (und nach Saisonende

im überfüllten Altkleider-Container landet)?

Wie kann es sein, dass man T-Shirts für 5 Euro kaufen

kann? Vielleicht, weil Arbeiter in Billiglohnländern

nur 50 Euro Monatslohn – und keine soziale Absicherung

– bekommen. Wieviel Wasser wird eigentlich

verbraucht, um meine Jeans zu färben und sie dann

gleich wieder auszubleichen?

Sollten wir nicht lieber den kleinen Einzelhändler aus

der Nachbarschaft unterstützen, anstatt beim Onlinehändler

zu bestellen? Der Händler unseres Vertrauens

kann womöglich genauer informieren: über Lieferketten

und nachhaltige Materialien wie Organic Cotton,

über mulesierungsfreie Wolle, aus Plastikflaschen

recyceltes Polyester oder über Viskose aus nachhaltig

bewirtschafteten Wäldern. Ein moderner und innovativer

Einzelhändler kennt den Hintergrund seiner Produkte

– noch ein Grund, den stationären Einzelhandel

zu unterstützen.

EXKLUSIVE MODEN

Stefanie Hauser

AM MARKTPLATZ 10 · KIRCHWEYHE

Tel. (04203) 12 42

Statt dem bloßen „Weiter so!“ sollten wir umdenken.

Schon meine Großmutter wusste: Wer billig kauft,

kauft zweimal. Lieber ein einziges gutes Teil als zehn

Billigstücke – das sollte die Devise sein.

Die renommierte Trendforscherin Li Edelkoort hat sich

dazu im Dezeen-Magazin und dem Branchenblatt

Business of Fashion geäußert: „Das Virus wird uns

zeigen, wie wir langsamer agieren können und für

eine bessere Umwelt sorgen, auch im großen Format.

Wir treten ein in eine Quarantäne des Konsums, in

der wir mit einem Kleid glücklich sind und alte Lieblingsstücke

wiederentdecken.“ Dazu passt der Ansatz,

alte Lieblingsstücke neu zu kombinieren – zum Beispiel

mit Fransen, denn die sind ein Hauptthema der

Herbst/Winter Saison 2020/21: Ob kurz, lang, schmal,

breit, modern interpretiert oder im 1920er-Jahre

Flapper-Stil: Die Designer der großen Modelabels

verpassen Kleidern, Mänteln, Röcken und Tops jede

Menge loser Fäden als Dekorationsdetail. Die Fransen

schwingen bei jedem Schritt und bringen Dynamik

in den Herbst/Winter-Look. Auch bei der Mailand

23


24

Fröhliche Fransen oder Chucks oder beides zusammen, Foto: Ulia Koltyrina, adobe.stock, klein: Duong Nhan, Pexels


Fashion Week setzen viele Modehäuser auf Fransen

– ob beim Abendkleid, beim Blazer oder der Clutch.

Worauf es dabei ankommt? „Mehr ist mehr!“ Miuccia

PRADA hat gesprochen.

Fransen werden lang und glitzernd getragen, der

1920er Look wiederentdeckt – nicht nur für Glitzer-

Partys, sondern auch für den Alltag. Selten wurde ein

Modetrend im Herbst so umfassend interpretiert. Auf

dem Laufsteg sah man Fransen am Rock zum Blazer,

am bodenlangen Schwarzweiß-Kleid bei Jil Sander,

aus Metall bei Salvatore Ferragamo und – ein wenig

an die Rotationsbürste einer Autowaschanlage erinnernd

– bei Bottega Veneta.

Der Modetrend „Fransen“ steht auch für Optimismus,

die Lust am Feiern und am Tanz, soweit dies im

Moment möglich ist. Zwar ist auch ein Tanz zuhause

einen Versuch durchaus wert, ansonsten empfiehlt

sich jedoch das Abstandhalten nicht nur aus Corona-

Gründen – schließlich können sich die langen Fransen

im Handumdrehen verheddern.

Ist Ihnen das alles schon zu verspielt – oder besser

gesagt nicht „hanseatisch“ genug, werden Sie vielleicht

beim neu aufgelegten „Grunge-Look“ fündig:

mit Karohemden aus Flanell, zerrissenen Jeans, derben

Boots oder Chucks und einer ordentlichen Portion

„Ist mir egal“-Attitüde – ein Anti-Chic-Look, den manche

Zeitgenossen bewusst inszenieren, obwohl viele

andere das gar nicht merken.

Wer in den 90ern groß geworden ist, hat den rockigen

Grunge – vertreten von Bands wie Nirvana und Pearl

Jam – wahrscheinlich mitgemacht. Für alle anderen

gilt: Nicht traurig sein, jetzt bekommen auch Spätgeborene

ihre Chance – obwohl der aktuelle Grunge-

Look doch etwas aufpoliert daherkommt.

Im Mittelpunkt stehen dabei „Cut-outs“ – die moderne

Variante der zerrissenen Jeans. Sie sind die schönste

und raffinierteste Art, in der neuen Saison Haut zu

zeigen. Sexy Schlitze oder gar Löcher an Hüfte, Taille

und Oberkörper sind zwar eher etwas fürs Ausgehen

am Abend, doch die subtileren Varianten – wie

schmale Cut-outs an Armen oder Schultern – eignen

sich auch für das Büro.

25


26

Die Kragenform beieinflusst den Look signifikant und kann auch mit Cut-outs kombiniert werden

Foto: Anubhaw Anand, klein: Kaboompics, beide Pexels


Sollten sie es züchtiger mögen, greifen Sie am besten

zur Alternative der Saison: hochgeschlossene weiße

Krägen. Ob mit niedlichem Bubikragen im Stil der 40er

Jahre oder richtig viktorianisch angehaucht – Fakt ist:

Der weiße Kragen gehört zu den wichtigsten Trends

der neuen Saison. Der unschuldige Farbton unterstreicht

eine gute Kopfhaltung. Er wird für einen eleganten

Kontrast am besten mit dunklen Blusen oder

Pullovern kombiniert.

Wer beherrscht diesen Look besser als CHANEL, verkörperte

doch die Gründerin des Labels den Inbegriff

des modernen weißen Kragens in der Damenmode.

Auch in den Kollektionen von Karl Lagerfeld für

CHANEL tauchten häufig weiße Krägen als Couture-

Markenzeichen auf. Ähnlich hält es die neue künstlerischen

Leiterin Virginie Viard, ganz inspiriert von Gabrielle

(„Coco“) Chanels Kindheit in einer Klosterschule.

Diese wuchs als Waise im Kloster Aubazine auf, erlernte

dort das Schneiderhandwerk und nutzte die

weißen Krägen der Nonnen später gekonnt als Stilmittel

für ihren Look. Auch die strengen Formen und

die schwarzweiße Kleidung der Nonnen inspirierten

sie immer wieder zu neuen Ideen – ähnlich wie der

damals der Herrenkleidung vorbehaltene Tweed.

Ob großer, ob bogenförmiger Anzugkragen oder ob

nüchterner Hemdkragen – Hauptsache er ist weiß.

Weitere beliebte Formen sind der Karl Lagerfeldtypische

„Vatermörder“-Kragen, der Peter-Pan- und

der Bubikragen. Der richtige Kragen peppt jeden

Strickpullover deutlich auf und erweckt so auch ein

lange im Schrank vergessenes Teil zu neuem Leben.

Die Kragenform beeinflusst den Look signifikant. Viele

Designer setzten in den großen Shows sogar wieder

auf XL-Krägen, die Blusen zierten oder über Pullover

getragen wurden.

Wer dazu Alternativen sucht, kann mit dramatischen

Riesenschluppen an Blusen oder einem dezentschmalen

Samtband um den Hals ein klares Fashion

Statement setzen. Denn an Schleifen haben die Designer

in dieser Saison nicht gespart. Das Schöne: Dieser

Trend verleiht jedem Outfit eine individuelle Note.

Die neuen Modedetails lenken den Blick aber nicht

nur auf Hals und Beine (Cut-outs!), sondern auch auf

Schultern und Arme. So sah man während der Fashion

Week jede Menge 1980er „Power Dressing“:

Blazer mit Schulterpolstern, Blusen mit Volants, viele

Rüschen und Kleider mit Puff- und Keulenärmeln, die

den Blick ebenfalls auf diese Körperteile lenken.

Seit 12 Jahren bietet Inhaberin Sabine Buscher neuwertige

Second Hand Designerkleidung und Haute Couture Einzelstücke

mit viel persönlichem Engagement an. Frau Buscher

hat immer hochwertige Ware von topaktuellen Designern,

die durch tägliche Warenannahme ständig wechselt und

somit dynamisch und lebhaft die saisonbedingten Trends

vorstellt. Sie berät, kombiniert und schafft bestens aufeinander

abgestimmte Looks.

Neu im auserwähltem Sortiment sind modische Jacken aus

Tweet, Samt und Lammfell sowie Kleider, Blusen, Rollis und

Hosen in schönen warmen Tönen, aber auch in kräftigen

Farben, die besonders im Winter fröhlich stimmen. Karo,

Cord und Kaschmir sind ebenfalls im Trend und entsprechend

schöne Ware ist bei Frau Buscher erhältlich. Ihre

modische Bekleidung bietet alles von sportlich bis elegant

für die Frau. Feine Abstimmungen durch ein Sortiment an

Schuhen, Stiefeln, Taschen, Gürteln, Portemonnaies und

vielerlei Accessoires runden den Einkauf ab. Eine ausführliche

und typgerechte Stil- und Farbberatung wird ebenfalls

gerne angeboten.

Lassen Sie sich beraten und verwöhnen und entdecken Sie

wie Farben und Stile wirken, positiv verändern oder Persönlichkeit

verstärken können. Bringen Sie Ihr Lieblingsteil

einfach mit und Frau Buscher kreiert das „drumherum“ und

damit einen ganz neuen Look – wenig Aufwand mit großer

Wirkung und viel Spaß!

Boutique ´anziehend´

H.-H.-Meier Allee 36, 28213 Bremen

Telefon: 0421-2010510

Öffnungzeiten:

Mo-Fr 10-13 und 15-18, Sa 10-13

www.anziehendschwachhausen.org

27


28

Wolle, gerne auch Oversized als Kontrast zu strengen Look oder streng mit Krawatte, Foto: Daria Shevtsova, Pexels


Die Frage ist nur: Hält das auch warm? Zum Glück

bietet auch die Winterkollektionen Herbst/Winter

2020/21 jede Menge Strick: mit Wollpullovern in bunten

Farben und Mustern. Strick bleibt also kuschelig,

ist aber nicht mehr klassisch. So mancher Pullover

mutiert zum Statement, zum Beispiel mit Streifen in

Regenbogenfarben – wohl zum Entsetzen von Wladimir

Putin, der Flaggen mit dem Erkennungsmerkmal

der LGBT-Gemeinde in Russland verboten hat. Der

Regenbogen-Pullover ist vielleicht als nächstes dran.

Auch sonst gibt es aufsehenerregende Strickpullover,

vom handgestrickt wirkenden Modell bis hin zum

Regenbogen-Poncho. Strick wird auf jeden Fall zum

Fashion Statement. Er erscheint als kuscheliger Allover-Look

mit Pulli, Hose und Mantel, als raffiniertes

Kleid, in Form von coolen Pullundern und Cardigans

oder als Sweater-Kunstwerk, elegant um die Schultern

drapiert.

Solche Statement-Pullover werden nicht mit Blusen,

sondern zu maskulinen Hosenanzügen kombiniert.

Dazu gesellen sich feminine Kostüme in Form von

Blazern mit passenden Röcken.

Der Hosenanzug für die Frau bleibt also der Trend

der Stunde – nur die Form verändert sich von Saison

zu Saison. Jetzt heißt es: Hemdblusen, Jacken und

Bundfaltenhosen sehen wie maßgeschneidert aus.

Tailoring – der Sitz ist alles! Das Schlagwort der Stunde

hat fast alle Designer beschäftigt: Der Einfluss der

Schneiderei bestimmt die Garderobe der Saison. Vor

allem das Hemd, das die Grundlage der Garderobe

bildet, wird wieder zu einem wesentlichen Bestandteil.

Als Gegenentwurf erscheint auch das Oversize-Hemd

wieder neu. Für diesen Look leiht man sich also einfach

ein Businesshemd vom Freund.

Ein weiterer maskuliner Look begleitete die Pariser

Modewoche vom ersten bis zum letzten Tag:

die Hemd-Krawatten-Kombination. In diesem Look

wurden die BesucherInnen der Dior-Show von Model

Ruth Bell begrüßt, während zum Abschluss der

Fashion Week Virginie Viard von CHANEL eine Kurzvariante

des klassischen Chanel-Kostüms mit dünner

schwarzer Krawatte präsentierte.

Natürlich gibt es keinen Trend ohne Gegentrend.

Der maskuline Look mit maßgeschneiderter Jacke,

29


30

Auf der Straße oder zur Feier, Fake Fur ist Pflicht. Am besten kombinert mit Hut, gesehen bei MAJA POHLAN

Foto: Daria Shevtsova, Pexels, Foto klein: MAJA POHLAN


Oversize Hemd und Vatermörder-Kragen wird durchbrochen von Glitzer

und Metall. Ob Kleider mit glänzenden Metallfransen, futuristische Hologramm-Effekte

auf Hosen, schimmernde Perlenverzierungen an Mänteln

oder – die Radikallösung – Pailletten all over: Glitzer-Looks in Silber, Gold

und bunten Metallic-Tönen gehören zu den wichtigsten Trends, die in

keiner Garderobe fehlen sollten.

MODE FÜR

SIE & KIDS

Auch die Nicht-Farben Grau und Schwarz bekommen in dieser Saison einen

extravaganten Touch und schillern wie eine Discokugel. Was glitzert

ist erlaubt – allerdings: Die neuen Glitzerkleider wirken ungewöhnlich elegant.

Dieser Look wird durch Strass, Pailletten oder Zierknöpfe erreicht.

Auch hier stellt sich die wieder Frage: Hält das warm? Wohl weil sich

viele Modehäuser endgültig vom Echtpelz abgewendet haben, betritt

nun der tiefschwarze Zottelmantel die Bühne: als kuschelig-warmer Wintermantel

– und dabei so umweltfreundlich und nachhaltig wie möglich.

Man setzt auf haarige Alternativen, in die man sich einwickeln kann, um

gegen Wetter und Weltlage gewappnet zu sein: zum Beispiel in einen

dekonstruierten Woll-Trenchcoat, einen Mantel aus Fake Fur oder aus

Vintage-Pelzen neu zusammengesetzte Jacken.

Mäntel, Röcke und Kleider werden bis zu den Knöcheln und Füßen verlängert.

Die Liebe zur Überlänge ist schon vor einigen Jahren aufgetreten

und bleibt Thema, das Motto: „Bloß nicht zu kurz!“

Zum Zottelmantel kommt der Hut, denn die Modewelt ist wieder auf den

Hut gekommen. Kopfbedeckungen sind DAS neue Trend-Accessoire. Am

Rande der Herbst/Winter-Shows 20/21 konnte man bereits coole Modelle

sehen. Besonders angesagt: Hüte in Beeren-Töne oder Neonfarben!

Damit ist in dieser Saison ein Abstecher zur Bremer Hutdesignerin MAJA

POHLAN im Kontorhaus am Marktplatz ein Muss. Bei meinem letzten

Besuch konnte ich mich zwischen 60 Farben kaum entscheiden – aber

gute Entscheidungen brauchen eben ihre Zeit und sind dafür am Ende

perfekt abgestimmt: Das ist Haute Couture made in Bremen.

Können Sie sich eigentlich vorstellen, Zottelmantel, Glitzerkleid und

Bubikragen mit Latex zu kombinieren? Ansonsten mit der Sexszene

verbunden, macht Latex diese Saison viel von sich reden, seit es in den

Kollektionen von Balmain und Saint Laurent wiederholt aufgetaucht ist.

Nachdem Leder erst kürzlich sein Comeback feierte, setzen die Designer

mit dem glänzenden, hautengen Material noch einen drauf. Ob sich Latex

wirklich auf der Straße durchsetzt, wird man sehen – allerdings gibt

es schon coole Trenchcoats und Leggings aus dem Material: ganz ohne

Fetisch-Feeling und herrlich unempfindlich gegen Flecken. Obwohl auch

Latex in einer gewissen Farbpalette angeboten wird, empfehle ich, bei

Schwarz zu bleiben.

Feetje

Ansonsten bietet die Herbst/Winter-Saison 2020/21 jede Menge neuer

Farben: off-White, Ivory oder Cremeweiß, gebrochen und leicht abgetönt

als „Almond Oil“, „Jet Stream“ sowie Beige, das jetzt unter Namen

wie „Sheepskin“, „Sandstone“ oder „Tawny Birch“ für Eleganz im Winter

steht. Harmonische Orange-Töne wie „Amberglow“ und „Excuberance“

bringen Wärme in die kalte Jahreszeit.

Oberneulander Heerstraße 30

28355 Bremen

Tel. (0421) 20 53 99 88

31


Dauerbrenner bleiben Blautöne, ob „Classic Blue“,

„True Blue“ oder „Strong Blue“. Weil es weniger hart

als Schwarz wirkt, kommt auch Nachtblau („Blue

Depths“ oder „Dress Blue“) zu neuen Ehren. Schwarz

ist zugegebenermaßen eine Nicht-Farbe und mehr

ein Klassiker als ein Trend – wurde aber von nahezu

jedem Designer großflächig eingesetzt und daher

zunehmend wichtig für die Saison Herbst/Winter

2020/21 – nicht nur für Evening Wear, allerdings in

neuem Styling: Elegantes Schwarz wurde bevorzugt

mit hellen Farben wie Weiß und Creme kombiniert.

Bleibt nur die Frage nach den Mustern – denn die

sind auch im Herbst/ Winter 20/21 nicht wegzudenken!

Tücher, Mäntel, Kleider oder Blusen sind gemustert

– aber klassisch: Animal Prints werden endlich

von Karos und Nadelstreifen abgelöst. Von ihrer Spießigkeit

befreit sind Nadelstreifen: Ob dick, dünn, bunt

oder monoton – Röcke, Hosen und Mäntel kommen

häufig grafisch gestreift. Das wirkt gar nicht nach

Businessmode, sondern cool und modern – wenn die

Art der Streifen stimmt.

Daneben läuft nichts ohne Karos. Ob Vichy, Gingham

oder Glencheck – Kariertes gibt den Ton an. Sie mögen

Blumen lieber? Groundbreaking! Denn Florales

geht in der Damenmode immer – jetzt allerdings neu

interpretiert: Für Herbst/Winter 20/21 setzen die Designer

auf Streublumen im Mini-Format. Als Ablösung

der großen romantischen Blüten sind sie auf Kleidern

und Blusen manchmal erst auf den zweiten Blick erkennbar.

Passend zum Winter: opulenter Schmuck von AYALABAR, gesehen bei

PROTOTYPE im Fedelhörn

Woher kommen diese Farbbezeichungen? Alle sechs

Monate fasst das Farbinstitut Pantone die Trendfarben

in seinem „Fashion Color Report“ zusammen.

Ebenfalls aktuell enthalten: Die neue Trendfarbe

„Green Sheen“, Pale Jade oder „Celery“, die zwischen

Kiwi und Limette liegt. Selbst Chanel setzte in diesem

knalligen Hellgrün Akzente. Für weitere Abwechslung

zur sonst meist dunklen Farbpalette sorgt „Ultramarin

Green“ – ein kühles Blaugrün, das im „Von Kopf bis

Fuß Look“ eingesetzt werden kann, oder der kraftvolle

Khaki-Ton „Military Green“. Ebenfalls Trend ist das

kräftige Scharlachrot „Samba“ oder „Mandarin Red“

– dieser sprichwörtliche „rote Faden“ zog sich durch

viele Kollektionen. Dazu gesellen sich erdige und intensive

Bordeaux-Töne wie „Fired Brick“ und „Burnt

Henna“. Auch Rosa – oft schwer zu kombinieren –

bleibt aktuell, wenn auch unter Namen wie „Rose Tan“

oder „Peach Nougat“. Lila geht diesmal als „Margenta

Purple“ an den Start.

Übrigens...auch ein Mund-Nasen-Schutz erscheint

in Glitzer, Karo, Nadelstreifen oder geblümt viel interessanter

als eine Standardmaske. Wenn das Muster

dann noch zum Outfit passt: Groundbreaking! Denn

wer nur nach dem Zweck der Dinge fragt, wird ihre

Schönheit nie erkennen.

Lars Besecke

32


33


EMPFEHLUNG

fashion and more

Seit 12 Jahren ist a´riva in Borgfeld etabliert.

Eine quirlige Boutique, in der man schon beim

Betreten von einem sportlich- flippigen Sortiment

angesprochen wird. Inhaberin Brigitte Kuhnke

kombiniert in modischem Stilbruch gekonnt einen

besonderen Mix an Marken. Mit viel Herzblut ist die

Mode und ihre Boutique präsentiert. Ihr Bauchgefühl

entscheidet, was sie ins Sortiment aufnimmt und mit

regelmäßiger Schaufensterdekoration

stellt Frau Kuhnke immer ihre

neueste Mode vor. Ausgefallene

Sneaker, eine Selektion von Closed

Jeans, Schals, Taschen, Accessoires

und vieles mehr findet man bei a´riva.

Von jung bis alt ist das Credo und das

Kundenwohl steht bei ihr an 1. Stelle.

So können Kunden stöbern, natürlich

berät ihr gute Laune versprühendes

Team jederzeit jede Kundin herzlichst

gerne. Ein besonderes Angebot ist

das personal shopping: ein Mädels-

Abend, den 4 Freundinnen privat

Brigitte Kuhnke, hier im a‘riva

ab 19:00 geniessen können mit Frau Kuhnke´s

persönlicher modischer Beratung. Die Mädels

können dann nach Herzenslust ganz privat nach

Ladenschluß das Modegeschäft bei einem Glas

Sekt (wer möchte) durchstöbern. Köstlich auch die

Lakritzgoodies von Lakrids Bülow,

die jeder gerne probieren darf

und da schön verpackt immer ein

nettes Mitbringsel sind.

a´riva

Borgfelder Heerstraße 42 c

28357 Bremen

T 0421 8350066

instagram @arivamode

Geöffnet:

Mo-Fr. 9.30-13 und 15-18.30 Uhr

Sa 9.30-13 Uhr

ariva-mode.com

34


Auf die Zehntelsekunde genau, Chronometer für die exakte Zeitnahme

Gemütliches shoppen im No1

Weiter in der Borgfelder Heerstraße, ´2 Häuser weiter´

führt Frau Kuhnke auch die Boutique no1. Hier

treffen weitere schöne Geschäfte aufeinander und, da

man überall wunderbar parken kann, macht das den

Bummel noch entspannter. Nach Übernahme vor

2 Jahren hat Brigitte Kuhnke einen

Modestil in die Boutique gebracht,

der klassisch – hochwertig ausgelegt

ist. Somit deckt Frau Kuhnke zwei

doch unterschiedliche Kundinnen

Geschmäcker in ihren 2 Boutiquen

ab. Hochwertige Marken wie Riani,

Cashmere von S Malan, Esisto und

Le Tricot Perugia sind Klassiker im

no1. Eine elegante Inneneinrichtung

mit schicker Ledersessel Ecke für die

Ehemänner, die beraten (müssen),

aber auch dabei gerne einen Prosecco

angeboten bekommen, gibt

dem Modegeschäft eine sehr gemütliche Note. Viele

Einzelteile mit modischem Pep findet man im no1 und

die persönliche Beratung von Frau Kuhnke rundet das

Shopping Erlebnis ab. Von sportlich bis elegant finden

Frauen modische Kleidung für jeden Anlass. Besonders

und äußerst geschätzt bei ihren Kundinnen ist,

dass Frau Kuhnke´s Sortiment bis Größe 48 lieferbar

ist. Durch eine eigene Schneiderin werden auch individuelle

Änderungen vorgenommen. Natürlich sind

schön kombinierbare Accessoires, Schmuck, Taschen,

Schuhe, Schals unter anderem im Angebot. Und auch

hier wird die leckere Nascherei Lakrids

von Bülow gerne angeboten.

Tolle Modevorstellungen findet man

auch auf Instagram.

No1

Borgfelder Heerstraße 57

28357 Bremen

T 0421 273611

instagram @no1borgfeld

Geöffnet:

Mo-Fr 9.30-13 und 15-18 Uhr

Sa 10-13 Uhr

no1-fashion.de

35


EMPFEHLUNG

Mode in Borgfeld

In einer hübschen kleinen Ladenzeile befindet sich die

kleine feine Boutique, die sich auf klassische Mode

für Frauen spezialisiert hat. Fachliche, ehrliche Beratung

und faire Preise sind im Laden 37 eine Selbstverständlichkeit.

Monika Kiefert arbeitet mit Marken,

die sie selbst schon lange kennt, wie Hubert Gasser,

Beate Heymann, Mania Schuhe aus Italien sowie ihren

Lieblingslabels Mirabell Salzburg, Georg Maier und

Princess goes Hollywood unter anderen.

Den Kunden begrüßt ein schönes Sortiment an zeitloser

Mode, die allerdings mit pfiffigen Details versehen

ist und so

Unikate schaft.

Qualität zeichnet ihre

Ware aus. Man findet in überschaubarer

Auslage eine schöne Auswahl an

Mänteln, Blazern, Pullovern sowie Hosen der Marke

Cambio und Accessoires. Einen Espresso oder Kaffee

bietet Frau Kiefert gerne an, den man in einer gemütlichen

Sitzecke geniessen kann. Laden 37 ist immer

einen Besuch wert.

Die Boutique befindet sich in der Borgfelder Heerstraße,

die wie ein ´Dorf im Dorf ´eine Oase mit vielen

schönen Geschäften darstellt und zum entspannten

Shoppen einlädt. Cafes, Restaurants, Geschenkartikelund

Blumenläden, Anbieter regionalen Obst und

Gemüses und vieles mehr.

Laden 37

Borgfelder Heerstraße 37

28357 Bremen

T 0421 33657 437

Öffnungszeiten:

Mo-Fr 10-18 und Sa 10-13 Uhr

laden37.com

36


Die Kunst

diskret aufzufallen.

Schwachhauser Heerstraße 78a

28209 Bremen · 0421/34 17 18

Mo - Fr

Sa

9.00 - 18.30 Uhr

8.00 - 15.00 Uhr

www.guelyundpierre.de

37


FIRMENPORTRAIT

An einem schönen, sonnigen Samstag diesen Jahres

im Juli, trafen sich Denis Fischer, Tim Fischer und ich

zu einem Fotoshooting bei KONTRAST • Männermode

im Fedelhören.

Weil wir alle drei dachten, wir müssten uns nach dem

monatelangen Lockdown mal wieder bemerkbar machen.

Das war eine Idee aus guter Laune heraus. Und

etwas, was wir schon immer mal machen wollten,

konnten wir nun, dank Corona, realisieren. Die Mama

und Denis Tochter Iva waren dabei, Tims Mann Rolando

und sein Pianist Thomas Dörschel ebenso. Es

ging also sehr familiär zu im Fedelhören, der kleinen,

feinen und sehr fotogenen Straße vis-a-vis der Bremer

Innenstadt. Fotografiert hat Volker Bergmann. Es

gab keine Vorgaben bezüglich der Kleiderordnung,

wohl wissend, dass die Brüder sehr probierfreudig

und enthusiastisch beim Ausprobieren von so ziemlich

jeder Garderobe sind.

Denis hat schon einige Male für KONTRAST • Männermode

gemodelt und dass Tim ein Naturtalent ist,

davon konnte man ausgehen. Mitgebracht aus Berlin

hat er: Lippenstift, Rouge und Zigarettenspitze! Es

sind wunderbare, verspielte Fotos entstanden, die

allem gerecht werden: den beiden Künstlern und der

getragenen Mode von KONTRAST • Männermode.

Theater, Bühne vs. Mode - ein inspiriertes Zusammentreffen.

Und eine kleine Zeitreise, weil wir uns

schon so lange kennen, befreundet sind. Tim gastierte

Mitte der 90er Jahre regelmäßig im JUNGEN THEA-

TER in der Friesenstraße und für mich als Mitbetreiber

der SCHAUBURG war es naheliegend, ihn da zu entdecken.

In bester Erinnerung ist mir ein Abend in der

SCHAUBURG von der RAINER WERNER FASSBIN-

DER FOUNDATION, wo Tim auftrat und wir anschließend

den Abend gegenüber im MOMENTS mit Rosel

Zech an der Bar verbrachten.

Ich hatte den Club gerade erst eröffnet und Heiligabend

und Silvester 1995 gab Tim Fischer zwei legendäre

Konzerte dort, zugunsten der AIDS-Hilfe Bremen

e.V.. Denis Fischer kam ein paar Jahre später dazu,

ich glaube, wir haben alle seine Programme und CD-

Veröffentlichungen dann zusammen im MOMENTS

zur Premiere gebracht.

Was wir Drei gemeinsam haben: Wir sind Waldorfschüler,

zu verschiedenen Zeiten, an verschiedenen

Orten. Möglich, dass unsere Kunstverortung dort ihren

Ursprung fand.

38


3 Männer

mit Vergangenheit

und viel Affinität zu Mode

Zeit entsprach, und ich

in einem feinen Jackett.

Nichtsahnend, dass

ich so viele Jahre später

nochmal auf das

Thema „Bekleidung“

zurückkommen sollte.

Nur einen kleinen

Gang durch die Wallanlagen

entfernt,

im Fedelhören. Mit

ausgedehnten Umwegen

über den

BUCHLADEN OSTERTOR,

die SCHAUBURG und den CLUB MOMENTS.

Bettina Wassmann und Holger Mertins

vor dem Buchladen

Wie steht es in einem berühmten Buch: Alles hat seine

Zeit. So gesehen war die Zeit offenbar gekommen, als

ich 2014 an Ulrich Stelljes‘ edlem Modegeschäft KON-

TRAST • Männermode im Fedelhören vorbeischlenderte

und auf ein kleines Schild aufmerksam wurde:

Geschäftsaufgabe. Bis dahin war ich dort Stammkunde.

Und einen Tag später, ganz en passend, neuer

Inhaber einer wunderbaren, mit sehr schöner, zeitloser

Einrichtung versehenen Boutique für Männermode

wurde. In der schönsten kleinen Einkaufsstraße Bremens,

dem Fedelhören, mit den besten Nachbarn und

einem Italiener nebenan, wie es sich gehört. LA BOT-

TEGA ITALIANA. Was will man mehr?

Das alles und noch viel mehr haben Tim, und Denis

mit Mama, Tochter, Mann und Pianisten und ich an

einem schönen, sonnigen Samstag im Fedelhören

gefeiert.

Wir haben die MÄNNERMODE hochleben lassen,

umgeben und angezogen von den Labels TRANSIT

UOMO, hannes roether, SAND COPENHAGEN, Blue

de Genes, MASON‘S, Stefan Brandt, Phil Petter Knitwear,

seldom STRICKMANUFAKTUR, MMX und weiteren.

Mit dabei für KONTRAST · Männermode waren

Melissa Chelmis und Guenter G. Rodewald, beide

maßgeblich an der Inszenierung und dem Gelingen

des Ereignisses beteiligt. Eines ist schon sicher: Es

wird sich wiederholen. Wir freuen uns darauf.

Holger Mertins

Dennis und Tim Fischer gekleidet von KONTRAST im Fedelhörn

Fotos: Volker Bergmann

Ich habe danach eine Lehre im BUCHLADEN BETTI-

NA WASSMANN gemacht. Es gibt ein Foto aus den

70er Jahren, wo Bettina und ich vor ihrem Laden

stehen; sie in grüner Parka Jacke, was der damaligen

KONTRAST • Männermode

Fedelhören 98 I 28203 Bremen

T 0421 3398144

kontrast-maennermode.com

39


Besinnlichkeit

Glanz und Genuss

VERANSTALTUNG

Das verzwickte Corona Jahr 2020 neigt sich dem

Ende zu und das sollte gefeiert werden.

Trotz aller Herausforderungen und neuer Situationen

haben wir die Zeit in der Manufaktur genutzt, um

Neues zu schaffen, und das wollen wir Ihnen zeigen.

Am Sonntag, den 15. November 2020 ab 10:00 Uhr,

laden wir Sie zu einer Matinee‘ in die Silberschmiede

KOCH & BERGFELD in die Überseestadt, Schuppen 2

ein.

Erstmalig präsentieren wir die neue Schmuckkollektion.

Hochwertig, präzise gefertigt mit verloren geglaubten

Mustern. Die Goldschmiedin und Schmuckdesignerin

Astrid Keller hat mit alten Werkzeugen und

Modellen aus dem verborgenen und reichhaltigen

Fundus der Silberschmiede

KOCH & BERGFELD neuen Glanz hervorgebracht. Ob

der Tahiti Perlenring mit facettierten Diamantschliff

oder die maritim anmutenden Silberketten, die mit

dem Wissen alter Meister und Werkzeuge gefertigt

wurden – beide verbinden alte Schmiedekunst mit

modernem Design.

Eine glückliche Erweiterung stellt die neue Kooperation

mit dem Taschen-Designer Manuel Scholz und

seiner Firma MANOFORM dar. Als ewig Reisender

ist Manuel Scholz bewusst wie wichtig die richtigen

Reise-Accessoires in der Fremde sind. Qualität und

Design auf hohem Niveau stellen in diesem Rahmen

eher eine Selbstverständlichkeit dar.

40


Das besondere sind die kleinen Details. Neben dem

hochwertigen und unkaputtbaren Leder, wird der aus

925 Silber gefertigte Silberring von KOCH & BERG-

FELD zum Lebensspurenträger seiner Besitzer. Mit

jeder Reise wird der Ring zum unersetzbaren Erzähler

des Lebens seines Trägers.

Für den echten Fußballfan ist es nicht nur die ideale

Gelegenheit ein Foto mit dem DFB Pokal oder der

Meisterschale zu machen, außerdem bietet sich die

Gelegenheit sich in der Pokalschmiede die richtigen

Ringe für den Bund des Lebens anfertigen zu lassen.

Traditionell sorgt Jan Philip Iwersen mit der Küche 13

für das leibliche Wohl. Eine schöne Einstimmung auf

ein besinnliches Weihnachtsfest.

Bei Bedarf stellen wir die außergewöhnlichen und

atmosphärisch intensiven Räume auch für private

Veranstaltungen zu Verfügung. Führungen zu diesem

besonderen Ort können bei der Kunsthistorikerin

Kathrin Klug gebucht werden unter 0176 56863007.

Sonntag

15. November 2020

ab 10:00 Uhr

KOCH & BERGFELD

Überseestadt, Schuppen 2

T 0421 3398144

koch-bergfeld.de

41


Jacobs

University

FORSCHUNG

Ein Astronaut steuerte den Rover auf der Erde, während er sich selbst auf der Internationalen Raumstation befand.

Der Bildschirm im Vordergrund zeigt die Ansicht auf und von der ISS. Quelle: Angelo Pio Rossi

Wissenschaft und Forschung

in Bremen

42


2018 hat Andrea Koschinsky-Fritsche, Professorin für

Geochemie an der Jacobs University, eine interdisziplinäre

Forschungsfahrt an die Amazonasmündung geleitet.

Quelle: privat

Sie erkunden die Tiefsee und erfassen die Oberfläche

von Mond und Mars. Sie entwickeln neuartige Antibiotika

aus Rhododendren und verrichten Pionierarbeit

bei der Digitalisierung einer lokalen Gedenkstätte:

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

der Jacobs University leisten mit ihrer vielfältigen

Forschung einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft

– in Bremen ebenso wie im internationalen

Kontext.

Eine von ihnen ist Andrea Koschinsky. Die Professorin

für Geochemie lehrt und forscht seit 2003 an der Jacobs

University. In ihrem Büro in Bremen-Nord ist sie

allerdings nicht immer anzutreffen: Regelmäßig bricht

die 56-Jährige zu Forschungsreisen in Gewässer rund

um den Globus auf. Dabei interessiert sie sich besonders

dafür, was unter der Wasseroberfläche liegt: die

Spurenmetalle am Meeresboden.

Spurenmetalle und ihre chemische Wechselwirkung

mit der marinen Lebenswelt sind das Spezialgebiet

der Forscherin. Sie gelangen durch natürliche Quellen

wie Unterwasservulkane als auch durch menschliches

Zutun in die Ozeane. Verwendet werden Spurenmetalle

zum Beispiel in der Landwirtschaft, in der Industrie

und in der Medizin. Da sie von den Klärwerken

bisher nicht zuverlässig herausgefiltert werden können,

landen sie schließlich auch in den Flüssen.

Wie sie von dort in die Ozeane kommen und welche

Auswirkungen das hat, möchte Koschinsky herausfinden.

Vor zwei Jahren rückte der Amazonas in den

Fokus ihrer Arbeit. Mit dem Forschungsschiff METE-

OR brach sie zum Mündungsbecken auf und nahm

dort mit einem interdisziplinären Team Tausende von

Wasser- und Sedimentproben.

„Unser Ziel ist es, den Ist-Zustand festzustellen, um

Veränderungen durch den Menschen frühzeitig zu

erkennen “, sagt die Expeditionsleiterin. Noch sind die

Auswirkungen menschlichen Handelns in der Region

nicht so deutlich sichtbar wie in anderen Gewässern,

denn der Amazonas ist unglaublich groß. Ein Fünftel

des gesamten Süßwassers auf der Erde strömt aus

seiner Mündung in den Atlantik. Hinzu kommt die

geringe Besiedlungsdichte an seinen Ufern, die noch

immer großflächig mit Regenwald gesäumt sind.

43


Das studentische Organisationsteam von „Explore Bremen“ an der Jacobs University. Die Initiative ermöglicht Kindern Zugang zu Kulturangeboten

in Bremen und Umgebung. Quelle: Seung Hee Sim

Für 2022 ist eine weitere Expedition zum Amazonas

geplant. „Das letzte Mal haben wir unsere Proben in

der Regenzeit genommen. Nun wollen wir den Prozess

in der Trockenzeit wiederholen, wenn der Wasserspiegel

des Flusses bis zu 15 Meter niedriger ist.“

Danach, so der Plan, kann aus beiden Datensätzen ein

repräsentativer jährlicher Durchschnitt erhoben werden.

Andrea Koschinsky freut sich schon: „Ich liebe die

Tropen, auch privat bin ich dort gern unterwegs“, sagt

sie mit einem Augenzwinkern.

Der rote Planet zum Greifen nah

In eine ganz andere Richtung geht die wissenschaftliche

Arbeit von Angelo Pio Rossi. Der Professor für

Erd- und Planetenforschung hat sich auf die Kartierung

der Oberflächen von Planeten wie etwa dem

Mars spezialisiert. Seine Leidenschaft für dieses Fachgebiet

entdeckte der 44-Jährige bereits im Grundstudium

vor etwa 20 Jahren. „Damals habe ich Geologie

studiert. Dort kam ich mit der Planetenkunde in Berührung“,

sagt er.

Auch mit der Europäischen Weltraumorganisation

ESA hat Rossi bereits zusammengearbeitet. Im vergangenen

Jahr war er an dem spannenden Experiment

„Analog-1“ beteiligt. Gemeinsam mit Kolleginnen

und Kollegen bereitete der Geologe ein Testgelände

in den Niederlanden vor, das die Mondoberfläche

nachbildete. Dieses Gelände wurde anschließend von

einem ferngesteuerten Landfahrzeug erkundet – aus

dem All. Der Astronaut Luca Parmitano bewegte das

Fahrzeug, während er sich selbst auf der Internationalen

Raumstation ISS befand.

Im Sommer 2021 soll das Experiment in eine zweite

Phase gehen. Im Mittelpunkt steht erneut ein Landfahrzeug,

das von einem Astronauten aus der Ferne

gesteuert wird. „Dieses Mal wird sich der Astronaut

auf der Erde aufhalten. Und den Rover platzieren wir

in einiger Distanz auf dem Vulkan Ätna“, erklärt Rossi.

44

Der gebürtige Italiener ist gut vernetzt. Zusammen

mit seinem Team ist er am Forschungsnetzwerk

„Europlanet 2024“ beteiligt, das den Austausch und

die Kooperation zwischen Planetenforschern in ganz

Europa fördert. Die Forschergruppen aus 21 Ländern

unterstützen sich gegenseitig: Sie teilen aktuelle Ergebnisse

sowie Daten ihres Fachgebiets und stellen

ihre Laboreinrichtungen zur Verfügung.

Angelo Pio Rossi ist Professor für Erd- und Planetenforschung an der

Jacobs University. Seine Leidenschaft für dieses Fachgebiet entdeckte

der 44-Jährige bereits im Grundstudium. Quelle: Jacobs University


Die Erfassung des Innenbereichs der Gedenkstätte ist in Arbeit

Quelle: Jacobs University, Robotics Group

„Analog-1“ gehört zu einer Reihe von Experimenten,

die den Einsatz von Robotern auf außerirdischen

Himmelskörpern untersuchen. Eine vergleichbare

Technologie könnte in naher Zukunft eingesetzt

werden, um die Oberfläche von Mond und Mars aus

sicherer Distanz zu erforschen.

Digitalisierung des U-Boot-Bunkers Valentin

Roboter sind auch für eines der aktuellen Forschungsvorhaben

von Andreas Birk unabdingbar. Der Professor

für Elektrotechnik und Informatik leitet ein Projekt

zur Digitalisierung des U-Boot-Bunkers Valentin.

Die Gedenkstätte in Bremen-Farge ist der größte

freistehende Bunker Deutschlands. Von 1943 bis

1945 wurde er von Zwangsarbeitern aus ganz Europa

errichtet, die in nahegelegenen Lagern gefangen

gehalten wurden. Bis zu 12.000 Zivilarbeiter, Kriegsgefangene

und KZ-Häftlinge arbeiteten täglich auf

der Baustelle, viele starben. 1.700 Tote wurde offiziell

registriert, die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher

sein. Schätzungen gehen von 2.000 bis 6.000 Toten

aus. Geplant war, den Bunker als U-Boot Werft

zu nutzten, doch dazu kam es nie. Bis zum Ende des

zweiten Weltkriegs wurde dieses größte Rüstungsprojekt

der deutschen Kriegsmarine nicht fertiggestellt.

Übrig geblieben ist eine Ruine – und diese wird nun

systematisch mithilfe von Luft-, Boden und Unterwasserrobotern

erfasst.

Duna

(Wellen)

Aktions-

ANGEBOT

45


„Ich habe mich gefragt, welche Inhaltstoffe in den

Rhododendren vorhanden sind und ob sie vielleicht

Krebs hemmen können“, sagt der Mikrobiologe.

Andreas Birk ist Professor für Elektrotechnik und Informatik an der

Jacobs University. Er und sein Team erfassen den Bunker Valentin

mithilfe von Luft-, Boden- und Unterwasserrobotern digital.

Quelle: Jacobs University)

Erste Ergebnisse liegen bereits vor: Mit Flugdrohnen

hat das Team um Andreas Birk eine 3D-Karte vom

Außenbereich erstellt. Die Erfassung des Innenbereichs

ist in Arbeit. Der Bunker stellt das Team immer

wieder vor neue Herausforderungen: „Wir haben

festgestellt, dass man sich bei seinem Bau kaum

an die Pläne gehalten hat, vielfach wurde improvisiert“,

erzählt Birk. Alle Daten, die im Rahmen des mit

600.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung

und Forschung geförderten Projekts erstellt werden,

sollen später der Geschichtswissenschaft und der Allgemeinheit

zur Verfügung gestellt werden. Die Historikerin

Frederike Buda, die ebenfalls an dem Vorhaben

beteiligt ist, verspricht sich viel davon. „Die Verbindung

von Informatik und Geschichtswissenschaften

ermöglicht ganz neue Formen der Visualisierung und

damit auch der Vermittlung von historischen Themen“,

erklärt sie.

Antibiotika aus Rhododendren

Pilze, Algen, Pflanzen und Bakterien sind das Spezialgebiet

von Matthias Ullrich: Er ist Professor für Mikrobiologie

an der Jacobs University. Mit seiner Arbeit

deckt er ein breites Themenspektrum ab. Besonders

angetan haben es ihm die Rhododendren, mit denen

er sich seit 2013 beschäftigt. Damals wurde er in den

wissenschaftlichen Beirat des Rhododendronpark-

Bremen berufen – das hat auch seine Arbeit geprägt.

An der Jacobs University schloss er sich mit Klaudia

Brix, Nikolai Kuhnert und Marc-Thorsten Hütt zu einem

interdisziplinären Forschungsteam zusammen.

Die Wissenschaftler untersuchten 120 der insgesamt

600 Arten aus der Sammlung des Rhododendronparks.

Einige von ihnen enthielten tatsächlich krebshemmende

Substanzen. Diese töten allerdings nicht

nur bösartige Tumorzellen ab, sondern auch überlebensnotwendige

Zellen des menschlichen Körpers.

Für die Humanmedizin kamen diese Wirkstoffe also

nicht infrage. Doch eine zweite Entdeckung dieser

Untersuchung war vielversprechender: In drei Rhododendronarten

wiesen die Forscher antibiotisch

wirksame Substanzen nach, die den menschlichen

Organismus nicht angreifen. Teilweise wirken diese

Substanzen sogar gegen multiresistente Erreger.

Derzeit wird noch viel Pflanzenmasse gebraucht,

um ein verwertbares Antibiotikum herzustellen. Zwei

Kilogramm Blätter des Rhododendron collettianum

bräuchte es, um eine Wochendosis herzustellen. Das

Forscherteam hatte die Idee zwei Rhododendronarten

zu kreuzen, um die Ergiebigkeit des Gewinnungsprozesses

zu steigern. „Ein Züchter aus dem Ammerland

hat im Auftrag des Rhododendronparks einen

Hybriden für uns erzeugt. In einem nächsten Schritt

möchten wir daraus eine Zellkultur erstellen, um die

Inhaltstoffe biotechnologisch zu gewinnen“, erläutert

der 56-Jährige. Gelinge dies, könnte man Antibiotika

in Zukunft direkt aus Zellkulturen gewinnen. Das wäre

effizienter und würde eine Menge Biomasse einsparen.

Egal ob im botanischen Garten, in der Tiefsee oder im

Meer, Innovation ist die treibende Kraft hinter der Forschung

an der Jacobs University.

Text: Marica Tomiak

46

Ein interdisziplinäres Team untersucht die antibiotische Wirkung von

Rhododendren. V.l.n.r.: Marc-Thorsten Hütt, Nikolai Kuhnert, Klaudia

Brix und Matthias Ullrich. Quelle: Jacobs University

Junge Rhododendron-Hybride in den Lichtbänken an der Jacobs

University. Quelle: Matthias Ullrich


ANZEIGE

EINFACH SCHÖN – UND SO SCHÖN

EINFACH. IT‘S ELEMENTS!

RUNDUM-SORGLOS-BETREUUNG IM TEAM MIT DEM FACHHAND-

WERK UND MEHR ALS 40 MARKENHERSTELLERN / AUSSTELLUNGEN

IN BREMEN, STUHR, OLDENBURG, BREMERHAVEN UND WALSRODE

Budgetplaner und Badtyptest

Online ist mit dem Budgetplaner leicht

auszurechnen, mit welchen Kosten man

in etwa planen muss – schließlich will

keiner finanziell baden gehen. Rubriken

wie „Kreative Raumkonzepte“ zeigen,

wie beispielsweise aus einem nur sechs

Quadratmeter kleinen Bad eine traumhaft

schöne Wellness-Oase wird. Ist

die Fläche um einiges größer, ziehen

freistehende Badewanne und ebenerdige

Walk-in-Dusche mit ein. Welcher

Badtyp bin ich eigentlich? „Modernes

Designbad“ oder eher „Einzigartiges

Komfortbad“? Oder vielleicht doch Typ

„Innovatives Trendbad“, in dem die

Smart-Home-Lösung COQON mit einzieht?

ELEMENTS zeigt genau die Richtung

an, die den persönlichen Wünschen

entspricht. Dazu ist jedermann mit dem

virtuellen 3D-Badplaner sein eigener

Traumbad-Designer. Ein weiterer Klick

nur – schon ist die individuelle Vorplanung

an die Profis vor Ort geschickt.

An Supermarktkassen und Tankstellen läuft

die Bezahlung längst kontaktlos. Händeschütteln

zur Begrüßung? Kein Thema in

Zeiten wie diesen, sicher ist sicher. Keinen

Halt machen Viren und Bakterien vor den

Oberflächen von Armaturen, sie können nach

dem Händewaschen gleich wieder dort landen.

Wie wäre es denn dann mit kontaktlosen

Armaturen im Bad? Einhandmischer, die sich

ganz ohne Berührung bedienen lassen? Die

gute Nachricht: Bei ELEMENTS sind sie längst

Teil des Programms. Und was auf Flughäfen,

in Krankenhäusern aber auch in Restaurants

immer häufiger anzutreffen ist, zieht mehr

und mehr in Deutschlands private Haushalte

ein. Auf dem „einfachsten Weg zum neuen

Bad“, der unter www.elements-show.de

beginnt, der in einer der bundesweit aktuell

247 Ausstellungen seinen Lauf nimmt – und

schließlich in den eigenen vier Wänden endet.

Mit dem neuen Traumbad.

Von A(rmatur) bis Z(uschuss)

Berührungslose Armaturen überzeugen dabei

als sichere, zugleich auch optisch höchst

ansprechende Alternative für eine optimale

Handhygiene. Dank der integrierten Technik

fließt das Wasser immer nur dann, wenn

man sich der Armatur mit seinen Händen nähert.

Selbst die Temperatur lässt sich, je nach

Modell und Marke, ohne Berührung regeln.

Gleiches ist, wie von Zauberhand, für die Herausgabe

der flüssigen Seife möglich. Ob nun

mit oder ohne Kontakt, von A wie Armatur bis

Z wie Zuschüsse für die barrierefreie Umgestaltung:

Bei ELEMENTS kann man sich einer

Rundum-sorglos-Betreuung sicher sein.

Angebot noch in der Ausstellung

Dort trifft man auf ein kompetentes Teamwork,

bei dem Fachhandwerker und Badverkäufer

mit viel Herz und Leidenschaft Hand in

Hand arbeiten. Immer persönlich, stets professionell.

Auf das konkrete Angebot noch in

der Ausstellung folgt termingerecht zuhause

vor Ort der Einbau. Über die integrierte Online-Suche

zeigt die Website sofort die passende

Badausstellung in der Nähe an. Schön

einfach, oder? So ist eben ELEMENTS. Und

einfach schön.

ELEMENTS-SHOW.DE

47


Schwachhauser

Heerstraße Teil 2

HISTORIE

Von der Emmastraße

bis zur Schubertstraße

Eine Land-Partie zur Schwachhauser

Chaussee im Jahre 1892

Einleitung

Die Sommerferien neigten sich dem Ende zu, als

unser Vater eines Sonntags sagte:„Heute machen

wir einen Ausflug aufs Land. Und das Besondere ist,

dass wir mit der Straßenbahn fahren.“ Gesagt, getan.

Wir gingen zum Markt und stiegen in die Elektrische

mit dem gelben Horn. Die Strecke war 1892 elektrifiziert

worden und hatte die seit 1876 verkehrende

Pferdebahn abgelöst. Das Ausflugsziel war das Café

Schnaars in Horn. Dort gab es Himbeerbrause und

Kuchen für uns Kinder, Kaffee und Kuchen für die Eltern,

für den Vater eine Zigarre und Bier, für die Mutter

ein Gläschen Wein. Der erste Teil der Rückfahrt war

ein Rückgang zu Fuß bis zur Emmastraße. Die Mutter

sagte: „Auch wenn unser Sohn

in einen Graben abgerutscht

war und unsere Tochter sich

ins nasse Gras gesetzt hat,

war es bis jetzt ein schöner

Ausflug.“ Aber das alles war

vergessen, als wir an der

Emmastraße angekommen

waren.

An der Emmastraße

Jetzt waren wir an der

Emmastraße. So sag-

48


Schwachhauser Heerstraße 164, Hof Hespe lag direkt an der Schwachhauser Heerstraße, Foto 1908, Quelle: Staatsarchiv Bremen

te es jedenfalls unser Vater. Wir sahen nur einen

ausgefahrenen Feldweg. „1890 hat der Senat ihn

so benannt. Doch es wird sicher noch ein Weilchen

dauern, bis es eine Straße wird.“ Wie Recht er hatte.

Später wurde die Emmastraße teilweise ausgebaut.

Die Buchenstraße, die ihr gegenüber liegt, war

schon 1875 fast komplett bebaut.

Die Straßenbahn hat eine Panne

Wir wollten mit der Straßenbahn zum Markt zurückfahren,

so war es geplant. Eine Straßenbahn

hielt auch an. Und wir hätten einsteigen können…

wenn nicht der Anhänger der vor uns fahrenden

Straßenbahn aus den Schienen gesprungen wäre.

Die Straßenbahner kannten das schon. Mit allerhand

Stangen und Brecheisen versuchten sie die Räder

wieder auf die Gleise zu hieven. Das linke Rad war

jedoch tief zwischen Schiene und Straßensteinen

eingesunken und hatte sich irgendwie verkeilt. Unser

Vater war jedoch ein Mann der Tat. Er war zwar

Kaufmann, hatte aber den Beruf von der Pike auf

gelernt. Da hatte er auch im Hafen und in den Lagerhallen

gearbeitet. Und er war sogar mehrere Jahre in

Übersee. Vater trat bestimmt auf und die verdutzten

Straßenbahner wichen zur Seite.

„Wir gehen jetzt zu Bauer Hespe und holen uns Geräte“,

sagte er. Er erinnerte sich wohl an seine Schulzeit,

als er unterwegs murmelte, „Kraft mal Kraftarm ist

Die ‚Elektrische‘ Linie 4, Quelle: Schwachhausen Archiv

49


Schwachhauser Heerstraße 205, Hof Depken. Dieser Hof war baufällig und wurde nach 1945

abgerissen. Quelle: Staatsarchiv Bremen

Die Bauernhöfe

Die Bauernhöfe sind natürlich längst Geschichte, auch lässt sich die Zuordnung

von den alten zu den neuen Hausnummern nicht einwandfrei

nachvollziehen:

Schwachhauser Heerstraße 176: Hof Ulrichs, abgerissen

und 1888 überbaut, abgerissen und 1976 überbaut.

Schwachhauser Heerstraße 170: Hof Klatte, abgerissen

und 1896 überbaut.

Schwachhauser Heerstraße 164: Hof Hespe, abgerissen und überbaut.

Schwachhauser Heerstraße 156: Hof Solte, abgerissen

und überbaut u.a. Kirche St. Ursula (seit 1968).

Schwachhauser Heerstraße 136: Hof Wedermann,

abgerissen und überbaut.

Auf der anderen Straßenseite, Schwachhauser Heerstraße

205, lag noch der Hof Depken. Die Depkens stellten

bis zur Eingemeindung von Schwachhausen ins Bremer

Stadtgebiet im Jahre 1902 den Gemeindevorsteher.

1900 hatte Johann Depken dieses Amt inne und Hermann

Wedermann war Standesbeamter.

50

Schwachhauser Heerstraße 183, Hof Garbade, im Zweiten Weltkrieg zerstört, 1961/2 Neubau

als Wohn-Geschäftshaus. Kleines Bild: Johann Hinrich Garbad, Kaufmann, letzter Besitzer des

Hofes. Quelle: Die Dörfer Hastedt und Schwachhausen, Hanna Lampe


Der Heiratsstein des Hofs Solte von 1795

Quelle: Peter Strotmann, 2020

gleich Last mal Lastarm. Da muss der große Hebel

ran.“ Und schon stand er auf dem Hof vor dem Bauernhaus

von Hof Hespe. Die Bauersfrau Meta Hespe

hatte schon am Zaun gestanden und das Unheil mit

angesehen. Sie rief nur einmal und schon standen

zwei Knechte da. Dann gab sie knappe Anweisungen

und kurze Zeit später kamen die beiden mit einem

langen und einem kurzen Rundholz wieder zurück,

eilten zur Straßenbahn und in wenigen Minuten stand

der Straßenbahnanhänger wieder in den Schienen.

Der Physik sei Dank.

Der Hochzeitsstein

Mutter war in der Zwischenzeit mit meiner Schwester

auf dem Hof Solte an der Schwachhauser Heerstraße

156. Dort sahen sie den Hochzeitsstein Arend Solte.

Der Heiratsstein von 1795 befand sich in einer Außenwand

des Hofs Solte. Heute ist er an einer Außenwand

der St. Ursula-Kirche.

Umschrift: Arend Solte - im Jahr 1795 - Metta Solten

- gebohrene Klatten Inschrift: Was unser Vater giebt

und thut - Ist Liebe nur, ist Huld, ist gut.

Endlich in der Straßenbahn

Nun waren wir wieder vereint. Mutter stöhnte noch

auf. „Unsere Tochter musste mal wieder im Modder

rumkleen und wollte auf die Bäume klettern. An der

is‘nen Junge verloren gegangen.“ Vater erzählte, was

er von der Bauersfrau Hespe erfahren hatte. Nämlich

über die fünf Bauernhöfe. Es beginnt an der Friedhofstraße

mit dem Hof Ulrichs, es folgen der Hof Klatte,

der Hof Hespe sowie Hof Solte an der Emmastraße.

Dann kommt der Hof Wedermann bis zum geplanten

Schwachhauser Ring. Wir stiegen in die Straßenbahn,

die uns sicher in der Altstadt zurückbringen wird.

…und so hat sich die Gegend und der Abschnitt zwischen

der Buchen- und der Kirchbachstraße entwickelt.

51


Die Esso-Tankstelle Schwachhauser Heerstraße 205 im Jahre 1951 bei Nacht, Quelle: Staatsarchiv Bremen-Stickelmann

Schwachhauser Heerstraße 205

Esso Tankstelle

In den Jahren 1950/51 ließ die

Esso fünf Tankstellen in Bremen

errichten. Eine davon entstand

in Schwachhausen auf dem

Gelände des nach dem Zweiten

Weltkrieg abgerissenen Depken Hofes. Diese hochmoderne

Esso-Station wurde am 3. November 1950

eingeweiht. Hier konnten zehn Wagen gleichzeitig

bedient werden. Die unterirdischen Tanks hatten ein

Fassungsvermögen von 75.000 Litern. Es war möglich

über zwei vollautomatisch arbeitende Zapfsäulen

vier Kraftfahrzeuge gleichzeitig mit neuem Kraftstoff

zu betanken.

Esso Deutschlandkarte 1955

Quelle: Konstantin Zigmann

Fehlende Hausnummernschilder

An einigen Häusern und Gebäuden der Schwachhauser

Heerstraße, und eigentlich in allen Straßen

der Stadt, fehlen die Hausnummernschilder. Das mag

dem einen oder anderen Hauseigentümer eventuell

belanglos vorkommen, aber man denke an die Postboten,

Feuerwehr und Krankenwagen, an Gäste und

an einen armen Stadtteilarchivar. Es ist wirklich nicht

immer möglich, die Hausnummer festzustellen. Deshalb

sind einige Veröffentlichungen auch fehlerhaft.

52

Während der Tankwart die Betankung unternahm,

zwischenzeitlich den Öl- und Wasserstand überprüfte,

die Scheiben putzte und sich anschließend über

ein Trinkgeld freute, hielt sich der Kunde im Kundendienstraum

auf. Inzwischen (2020) ist Selbsttanken

angesagt und es werden Shell-Kraftstoffe verkauft.

Schreiben des Bauordnungsamtes vom 9. April 1962 an den

Grundstückseigentümer, Quelle: Bauakte


Eingangsbereich zum Café und Kino 2020, Quelle: Gondel

Das war in früheren Jahren anders. Da gab es sogar

eine Baupolizei und Streifenpolizisten machten Meldung.

Auch in späteren Jahren wurde noch darauf

geachtet. In folgendem Schreiben vom 9. April 1962

betrifft es das Grundstück Schwachhauser Heerstraße

205.

Bei einer Kontrolle nach drei Wochen wurde festgestellt,

dass der Grundstückseigentümer eine Hausnummer

angebracht hatte.

Schwachhauser Heerstraße 207

Das Kino „Gondel“

Nach 1945 wurde die Kinolandschaft in Bremen

neu geordnet. Die ersten Kinos waren die „Kammer“

(heute: Cinema im Osteror“) und das „Decla“ in Walle.

Sie wurden mit Genehmigung der amerikanischen

Militärregierung bereits am 14. September 1945 eröffnet.

Einige noch intakte Gebäude übernahmen die

Amerikaner selbst und eröffneten Kinos für das Besatzungspersonal.

Hüneke &Jahns OHG

Gesunde Schuhe

Orthopädieschuhtechnik

Denn Qualität und

Gesundheit gehören zusammen

Jetzt 8neue Parkplätze

hinter dem Haus!

Orthopädie-Schuhtechnik

Orthopädische Maßschuhe ·Einlagen nach Maß

Kompressionsstrümpfe ·Bandagen ·Innenschuhe ·MBT-Fachgeschäft

Laufbandanalyse ·Schuhzurichtung ·Schuhreparaturen

Diabetesversorgung

Diabetesadaptierte Einlagen ·Spezial- und Prophylaxeschuhe

Elektronische Fußdruckmessung

Bequeme Schuhmode

Markenschuhe mit Komfort ·Fußschutz- und Pflegeartikel

Öffnungszeiten

Jetzt neu: durchgehend geöffnet!

Montags-Freitags 9.00 Uhr -18.00 Uhr, mittwochs 9.00 Uhr -13.00 Uhr

Anfahrt mit dem Auto aus Richtung

Bremerhaven: A27 /Abfahrt Universität

Osnabrück /Hannover: A1 /Abfahrt Hemelingen

Oldenburg: A28, B75 Richtung Hauptbahnhof

Bus- und Straßenbahnverbindungen:

Stern: Linie 6/8

Hollerallee (Stern): Linie 24

Schwachhauser Heerstr.(Hollerallee): Linie 1/4/5

Hollerallee 45 ·28209 Bremen

Tel. (04 21) 34 11 49 ·Fax (04 21) 3477613

www.hueneke-jahns-orthopaedie.de

53


Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte

Bremen 29 Kinos. Deshalb gab es

1948 eine Planung, Kinos an den

alten Stätten wiederaufzubauen,

aber auch neue zu errichten.

Darunter auch ein Kino an der

Schwachhauser Heerstraße 207.

Durch Materialknappheit verzögerte

sich jedoch der Neubau. Im Mai 1952

war Richtfest, im Oktober 1952 eröffnete

ein Restaurant und Cocktail-Café

im Neubau mit mehreren Ladengeschäften (heute

(2020) REWE Markt und Buchhandlung Melchers) im

Erdgeschoss sowie 14 Wohnungen. Das Kino wurde

jedoch zum Termin nicht fertig. Als U.T. Schwachhausen

erschien die erste Anzeige am 8. Dezember 1953

im Weser-Kurier.

Die erste Anzeige des neuen Kinos

Quelle: Weser-Kurier 08.12.1953

werden im Bistro des Foyers serviert.

Im Februar 1964 endete die Zeit

als U.T. Schwachhausen. Seit Anfang

April 1964 kennen wir das

Kino als „Gondel Bremer Filmkunsttheater“.

Gezeigt werden

anspruchsvolle internationale

Filme in einem Saal mit 180

rot gepolsterten Sitzplätzen

und roter Wandbespannung.

Snacks und französische Weine

Am 4. Dezember 1953 war im Weser-Kurier über das

Kino zu lesen: … Hinter einer Fassade, die nicht mit

einer schreierischen Reklame versehen ist, öffnet sich

dem Besucher ein geschmackvolles Foyer. … Filmankündigungen

findet man hier in zahlreichen Vitrinen. …

Auf bequemen, hellgrau gepolsterten Sesseln finden

etwa 700 Personen Platz. … Eine Wandbespannung

aus wohltuend grünem Acella-Kunststoff und originell-moderne

Wandleuchter erhöhen den Eindruck

einer gelungenen innenarchitektonischen Leistung…

Der Kritiker C. Ulberth schrieb im Weser-Kurier:

Mit Florath ist der Kreis um die „Moselfahrt aus Liebeskummer“

geschlossen; hinzugefügt muss nur

noch werden, dass die Akustik im eleganten neuen

„U.T. Schwachhausen“, das mit diesem feinen deutschen

Film seine Spielzeit eröffnet, hervorragend ist.

Also dann: „Prost“ zur Moselfahrt!

Rind- und Schweineschlachterei Max Flade, Foto 1957

Quelle: Bauakte

Schwachhauser Heerstraße 140 bis 144

Die kleine Dreier-Gruppe

Diese drei Wohn-Geschäftshäuser entstanden um

1906/7.

140: Erster Eigentümer war der Friseur Lenzner. Nach

seinem Tod 1914 führte seine Witwe das Geschäft mit

Zigarren, Galanteriewaren und Friseur weiter.

142: Erster Eigentümer war der Fahrradhandel Horne.

1909 zieht eine Nebenstelle der Sparkasse in die Geschäftsräume.

Rind- und Schweineschlachterei Max Flade, Foto und Zeichnung aus dem Bauantrag des Jahres 1957, Quelle: Bauakte

54


Schwachhauser Heerstraße 144

Erster Eigentümer war Schlachterei Flade

Am 6. März 1906 eröffnete Max Flade die Rind- und

Schweineschlachterei an der Schwachhauser Heerstraße

144. Auf dem Grundstücksstreifen zur Emmastraße

entstand 1948 ein Verkaufshäuschen für Blumen.

Das war allerdings ein Schwarzbau.

Das Bauaufsichtsamt sah jedoch von einer Abbruchverfügung

für dieses Provisorium ab. Als Schlachter

Flade sein Geschäft 1957 unter Einbeziehung des

Blumenladens jedoch erweitern wollte, lehnte das

Bauaufsichtsamt seinen Antrag ab. Der Laden blieb

so wie er war. 1968 übernahm der Fleischermeister

Dieter Pape das Fachgeschäft für feine Fleisch- und

Wurstwaren. Um 2010 gab er das Geschäft auf. Heute

(2020) haben sich ein Immobilienmakler und ein

Hofbauer eingerichtet.

Kreuzung Schwachhauser Ring / Kirchbachstraße

Auf diesem Ende 1987 aufgenommenen Luftfoto sehen

wir die Schwachhauser Heerstraße sich horizontal

mittig durch das Bild schlängeln. Fast mittig im Foto

Kreuzung Schwachhauser Heerstraße und Schwachhauser Ring /

Kirchbachstraße.

Quelle: Die Sparkasse in Bremen / Kurier am Sonntag, 1987

gehen davon der Schwachhauser Ring mit Schwung

nach links, die Kirchbachstraße nach mittig rechts ab.

Auf dem sogenannten Zwickel steht das Polizeirevier

4. Heute (2020) Deutsche Bank. Mitten auf der

Kreuzung sehen wir einen Bus der 30er-Linie, der zur

Domsheide fuhr. Der Straßenbahnverkehr nach Horn

wurde 1972 bis 1998 eingestellt. Zwei Straßenbahnen

der Linie 1 begegnen sich auf der Schwachhauser

Heerstraße. Im Detail sind natürlich viel mehr Änderungen

gegenüber heute (2020) festzustellen.

Die Kirchbachstraße ist keine sogenannte Kunststraße,

wie es zum Beispiel der Schwachhauser Ring ist.

Der Verlauf der Kirchbachstraße ist ein historischer

Verbindungsweg zwischen den ehemaligen Bremer

55


Dörfern Schwachhausen und Hastedt. Begleitet wurde

der Weg vom Fluss Gete. Erst als der Weg zur

Straße ausgebaut wurde, erhielt er den Namen Kirchbachstraße.

Es hat allerdings in Bremen nie einen

Kirchbach gegeben, sondern die Straße ist benannt

nach Hugo Ewald von Kirchbach (1809-1887), einem

preußischen General.

Schwachhauser Heerstraße 199

Der Zwickel

Bei der geradlinigen Führung der Kirchbachstraße zur

Schwachhauser Heerstraße und dem alten Weg nach

Hastedt blieb ein dreieckiges Grundstück über, der

sogenannte Zwickel. Auf diesem wurde 1934 eine Polizeistation

errichtet, das Polizeibüro des 13. Distrikts.

Als Polizeiwache 4 wurde es 1989 geschlossen, das

Gebäude abgerissen und ein Neubau für eine Filiale

der Deutschen Bank errichtet. Die war bis dahin an

der Schwachhauser Heerstraße 207a (heute REWE

Markt).

Schwachhauser Heerstraße 124

Ring-Apotheke

Den in Bremerhaven geborenen Apotheker Christian

Wieting muss man als weitblickenden Pionier

bezeichnen, als er 1909 um Zulassung einer Apotheke

in Schwachhausen bat. Dieses ehemalige Dorf

Schwachhausen war erst 1902 zum Stadtgebiet gekommen,

war aber noch dörflich geprägt und hatte

erst um die 800 Einwohner. Um seinen Erwartungen

gerecht zu werden, ließ er sich in den Jahren 1909/10

eine prächtige Apothekervilla errichten. Im Souterrain

waren Lager- und Wirtschaftsräume, im Erdgeschoss

das sogenannte Offizin, also der dem Publikum zugängliche,

prächtig ausgestattete Verkaufsraum,

dahinter Lager, Labore und so weiter. Zu dieser Zeit,

Die 1909/10 für den Apotheker Christian Wieting errichtete Apotheke

an der Schwachhauser Heerstraße 132, Foto vermutlich 1930er. Das

Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg vollkommen zerstört.

Quelle: Ring-Apotheke

nach der Jahrhundertwende, gab es wenige Fertigprodukte.

In der Apotheke wurde vieles, wie Salben

und Tees, selbst hergestellt.

In den oberen beiden Etagen wohnten die Apothekerfamilie

und das Hauspersonal. Es war seinerzeit Vorschrift,

dass der Apotheker im Haus wohnte, um Tag

und Nacht erreichbar zu sein. Die repräsentative Apothekervilla

wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach

einigen Jahren in Räumen in der Albersstraße konnte

im Jahre 1951 auf dem Grundstück Schwachhauser

Heerstraße 124 die neue Ring-Apotheke eingeweiht

werden.

56

Polizeiwache 4 im Jahre 1973 an der Schwachhauser Heerstraße 199

Quelle: Schwachhausen-Archiv


Reinthalerstraße 17A . D-28213 Bremen

Telefon 0421-223 56 70 . Telefax 0421-223 56 71

info@bremer-hanse-immobilien.de

www.bremer-hanse-immobilien.de

Die 1951 eröffnete Filiale der Sparkasse in Bremen, Foto 1989

Quelle: Schwachhausen-Archiv

Schwachhauser Heerstraße 197

Sparkasse Bremen

Die Sparkassenfiliale an der Schwachhauser Heerstraße

101 war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden.

Daraufhin errichtete die Sparkasse in Bremen auf dem

Eckgrundstück an der Schwachhauser Heerstraße

ein neues Sparkassengebäude. 1951 wurde

es als Filiale eröffnet. Dieser Bau wurde

2000 abgerissen und machte einem

neuen Gebäude Platz, einem „Glaskasten“:

2020 erfolgte eine Umstrukturierung

in eine Stadtteilfiliale und in

eine Zweigstelle.

Schwachhauser Heerstraße 179

Erlöserkirche mit ehemaligem Altenheim

Der schlichte Bau der evangelisch-methodistischen

Erlöserkirche mit einer Apsis wurde 1949/50

nach Plänen von Eberhard und Hermann Gildemeister

erstellt. Auf dem Satteldach steht ein feingliedriger

Dachreiter.

Die Glasfenster im Kirchenraum gestaltete der Glaskünstler

Heinz Lilienthal. Da sind das runde Glasfenster

„A und Ω“ in der Apsis und die Rosette in der

Fassadenfront zur Schwachhauser Heerstraße. Beim

öffentlichen Gottesdienst, sonntags um 10 Uhr, wäre

die Rosette zu bewundern.

Beachtenswert ist die Graffiti-Weltkugel

über dem Eingang der evangelischmethodistischen

Erlöserkirche. 2019

wurde das 14 Meter breite Kunstwerk

vom Spraydosen-Künstler Sven

Dankleff geschaffen. Diese Weltkugel

hat keine Grenzen und das Wort

„Willkommen“ ist in acht Sprachen

geschrieben. Das soll zeigen, wofür sich

die Gemeinde einsetzt: Weltoffenheit und ein

Leben ohne Vorurteile.

Das zur Orleansstraße gelegene Altersheim für 68

Personen entstand zwischen 1967 und 1969. Der Bau

WACHMANNSTRASSE 61

TEL 0421 34 29 33 · FAX 34 27 34

28209 BREMEN

buchhandlung@thorban-buch.de

Mo-Fr 9.00-13.00 u. 14.30-18.30 Uhr

Sa 10.00-13.30 Uhr

Blick auf die Rückseite der Erlöserkirche, Bild Mitte: Rosette der Kirche,

gestaltet von Heinz Lilienthal, Quelle: Peter Strotmann, 2020

57


Umbau des Ursprungsbaus, Stil Historismus. Quelle: Bauakte-LfD

Bau 1924, im Zweiten Weltkrieg zerstört. Quelle: Bauakte-LfD

Wiederaufbau nach 1945, Stil der 1950er. Zustand heute, Quelle: Peter Strotmann, 2017

passt sich dem Kirchenbau an. Die Altenwohnungen werden heute

(2020) für Wohnzwecke und als Büros genutzt. Beide Gebäude stehen

seit 2001 unter Denkmalschutz.

Wir liefern Ihnen Wärme auf Vorrat

Koopmann-Jindelt

Energiehandel GmbH

www.koopmann-jindelt.de

info@koopmann-jindelt.de

Barlachweg 19 · 28355 Bremen

Tel. 0421 320077

Stadtkontor

Böttcherstraße 9 · 28195 Bremen

Tel. 0421 320077

Schleusenstraße 1 · 27568 Bremerhaven

Tel. 0471 44012

Geschäftsstelle · 27798 Hude

Tel. 04408 8097777

Heizoel

Service-Ruf 0800 5667626 / 0-24 Uhr

Ihr Energie-Berater

für Bremen und umzu

Schwachhauser Heerstraße 120

Ein Gebäude ist Anfang der 1890er nachweisbar. Leider konnte bisher

kein Foto oder Zeichnung ermittelt werden. Der Bau von 1924 ist ein Anund

Umbau. Er umschloss den Altbau an zwei Seiten. Zusätzlich wird

man den Stuck abgeschlagen haben, der galt damals als unmodern. Das

Gebäude wurde sozusagen „entstuckt“. Das Gebäude wurde im Zweiten

Weltkrieg komplett zerstört und in den 1950ern durch einen schlichten

Neubau ersetzt. Der Zustand 2020 wertet den Bau aus den 1950ern

durch eine geschickte Fassadengestaltung sehr auf. Es ist heute ein

Wohnhaus mit einer Steuerberatungspraxis.

Schwachhauser Heerstraße 157

Villa Linnenschmidt

Ein besonders edler Bau ist die Villa Linnenschmidt. Die Villa wurde

1922/23 erbaut. Der erste Eigentümer war der Kaufmann und Fettwarenhändler

Fritz Grüning. Dieser betrieb einen Großhandel mit tierischen

und pflanzlichen Ölen und Fetten. Schon einige Jahre später war er

ausgezogen. Ohne die Geschichte weiter aufzurollen: Es wohnten dort

Kaufleute, in der Nachkriegszeit einige Familien, später ein Antiquitätenhandel,

in den 1980ern ein Dialysezentrum und unter dem Namen

Hansa-Villa ein Seniorenheim. Etwa ab 2010 stand die Villa leer und wäre

womöglich einem Mehrparteienhaus gewichen, wenn nicht das Ehepaar

58


Villa Linnenschmidt, Quelle: Peter Strotmann, 2017 Nr. 104: Fassadenstumpf beim Abriss, Aufnahme vom 13. Juli 2017.

Quelle: Peter Strotmann

Nr. 104: Ein schmuckes Bremer Haus, Aufnahme vom 4. Juli 2017.

Quelle: Peter Strotmann

Nr. 104: Fertiggestellt 2020. Quelle: Immobilien Florian Wellmann

Koppe das Bremer Haus unter vielen Farbschichten

wieder hervor gearbeitet hätte. Entstanden ist ein

kleines und feines Hotel mit sechs Zimmern und zwei

Suiten auf vier Etagen. Innen und außen wirkt alles

geschmackvoll und gediegen. Ein Hotelname musste

auch noch her, sollte einen klangvollen Namen haben

und gediegen sein. Das Paar kam auf Linnenschmidt,

den Mädchennamen der Ehefrau. Damit war es die

„Villa Linnenschmidt“. Es klingt wie Villa Hammerschmidt,

dem Bonner Amtssitz des Bundespräsidenten.

Schwachhauser Heerstraße 109

Vom Altbau zum Neubau

Im Jahr 2019 herrschte irgendwie Trauer an der

Schwachhauser Heerstraße. „Das schöne alte Bremer

Haus Nummer 106 wird abgerissen.“ Es verbreitete

sich wie ein Lauffeuer:„Kommt da jetzt solch ein quadratischer

Kasten hin?“, war die bange Frage. Zwar

wollte der Schwachhauser Beirat das Altbremer Haus

erhalten, aber dieses Objekt fiel nicht unter eine Erhaltungssatzung

oder unter Denkmalschutz. Im Sommer

2020 wurde der Neubau eines viergeschossigen Gebäudes

mit einer Büroetage und sechs Wohneinheiten

fertiggestellt.

Ins Museum?

Never!

Alle unter 18 gehen KOSTENLOS

ins Museum. Ermöglicht durch:

Mehr unter: www.sparkasse-bremen.de/vorteile

59


Schwachhauser Heerstraße 117

Synagoge und Gemeindezentrum der Israelitischen

Gemeinde in Bremen

Verkürzt sagt man meist nur „Das ist die Synagoge“.

Das sind, streng genommen, nur der Sakralbau, das

Haus der Versammlung, der Gebetsraum. Er steht auf

dem Grundstück links, hat einen würfelförmigen Baukörper

und eine flache Dachkuppel. An die Synagoge

schließt sich nach rechts ein komplexes zweistöckiges

Gemeindezentrum an. In ihm befinden sich zum

Beispiel ein Klubraum, ein Innenhof, eine Bibliothek,

Lehr- und Büroräume, ein Ritualbad, Versammlungsräume

sowie ein jüdischer Kindergarten.

Die Synagoge steht auf bis 1961 unbebauten Grundstücken

von den Nummern 115 bis 153 der Schwachhauser

Heerstraße. Die Israelitische Gemeinde hat

sich für die 117 entschieden. Das wird nicht zufällig

gewesen sein. Die Zahl Sieben hat in der jüdischen

Tradition, aber auch in anderen Kulturen, eine außergewöhnliche

Stellung. Sie steht für die Perfektion des

Schöpfungswerks und der natürlichen Ordnung. Als

ein Beispiel sei der Schöpfungsbericht genannt, wie

er im Alten Testament steht: Die Schöpfung der Erde

umfasste sieben Tage und Gott ruhte am siebten Tag.

Weiterhin ist bei der jüdischen Zahlensymbolik jedem

hebräischen Buchstaben eine Zahl zugeordnet. Deshalb

lassen sich viele interessante Berechnungen anstellen

und Bedeutungen erschließen. So ist es nicht

verwunderlich, dass das Wort „Gad“ (hebräisch: Glück)

den Zahlenwert 7 hat.

Schwachhauser Heerstraße 90 und 167

Beide Villen stehen unter Denkmalschutz Zusätzlich

zu den in diesem Aufsatz erwähnten Gebäuden stehen

die Villen Vollmer und Wiedemann unter Denkmalschutz.

Villa Vollmer: Das 1900-1901 von dem Maurermeister

und Bauunternehmer Carl Vollmer für den eigenen

Bedarf erbaute Wohnhaus ist eines der wenigen in

Form des Jugendstils gestaltete Gebäude in Bremen.

Quelle: LfD.

Villa Wiedemann: Der Entwurf für diese Villa im

Landhausstil stammt von den Architekten Runge &

Scotland und wurde 1913/14 ausgeführt. Bauherr für

dieses Praxis- und Wohnhaus war der Arzt H. Wiedemann.

Quelle: LfD

Teil 10

Wir fuhren die schöne Eichenallee in Richtung Altstadt.

Ab und zu blitzten Landhäuser zwischen Bäumen

hervor. Das alles war gegenüber den engen

Straßen der Altstadt und im Ostertor noch richtig ländlich.

Und so viel frische Luft tat uns richtig gut. Vater

und Mutter sprachen aufgeregt, ob und wann sie in

dieser Gegend auch ein Häuschen bauen könnten.

Unterwegs hielt die Straßenbahn noch einige Male.

Leute stiegen aus und ein. Richtig lebhaft wurde es

kurz vor dem Consumptionshaus. Denn da war auf

der anderen Seite das Schweizerhaus. Das war ein

Ausflugslokal. Ein neuer Fahrgast schenkte mir eine

Synagoge an der Schwachhauser Heerstraße 217. Quelle: Peter Strotmann 2017

60


Villa Vollmer, Schwachhauser Heerstraße 90.

Quelle: Peter Strotmann, 2020

Villa Wiedemann, Schwachhauser Heerstraße 163.

Quelle: Peter Strotmann, 2020

Wir erwärmen

Ihr Heim,

nicht das Klima.

09/2020

inhome-Klimaschutzpaket für Altbau- und Neubauprojekte

> Individuelle Heizungslösungen

> Optimale Photovoltaik-Anlagen

> Lithium-Ionen-Batteriespeicher

Sprechen Sie uns für Ihre Projekte an!

> Bedarfsgerechte Wärmepumpen

> Wallbox für Ihr Auto

61


Links: Ansichtskarte Gruss

vom Schweizerhaus.

Quelle: Schwachhausen-Archiv

Das Bremer Medienhaus

an der Schwachhauser

Heerstraße 78 im Frühjahr

2019. Quelle:

Peter Strotmann

Serviette aus dem

Schweizerhaus.

Quelle:

Schwachhausen-Archiv

bedruckte Serviette

und sagte:„Junger

Mann, bitte Deinen Vater

auch hierhin mal einen Ausflug

zu machen. Hier ist alles für

Kinder eingerichtet. Sogar auf einem

Esel könnt ihr reiten. Na, weißt du,

zur Ludwigslust gehst du, wenn du mit

deiner Braut tanzen willst und zu Ventker‘s

Café gehste hin, wenn Du Opa bist.“

...und so hat sich die Schwachhauser Heerstraße weiterentwickelt

Schwachhauser Heerstraße 78

Schweizerhaus

Elisabeth Segelken schreibt in ihrem Buch „Eine

Fahrt in die Vergangenheit“: Die beiden Gartenlokale

Ludwigslust und Schweizerhaus lockten zur Einkehr.

Ludwigslust war das eigentliche Tanzlokal, während

das Schweizerhaus mehr für Familien mit Kindern da

war. Auch an Wochentagen hatte das Schweizerhaus

mehr Kaffeegesellschaften und Kindergesellschaften.

Jeden Mittwoch war Kinderfest, donnerstags musste

Eintritt bezahlt

werden, da spielte ein

kleines Orchester in einem

erhöhten Pavillon.

Das Schweizerhaus war ein beliebtes

Ausflugslokal an der Schwachhauser

Chaussee, gelegen zwischen

der heutigen Carl-Schurz-Straße und der

Lortzingstraße. Mit der Straßenbahn konnte das

Schweizerhaus ab 1892 gut erreicht werden. Es war

eine Freude für die ganze Familie mit einem Musikpavillon,

Karussells, Spielgeräten usw.

1910 wurde das Gelände an den legendären Chefarzt

und Blinddarmchirurgen des St.-Josef-Stifts (von

1905 bis 1937) Prof. Dr. med. Heinrich Groß verkauft,

der dort 1911 ein Wohnhaus errichten ließ. Mit all den

entfernten Blinddärmen, so die Legende, wurden

dann die Säulen des Hauses gefüllt. Jahre später zog

„Das Bremer Medienhaus“ in die Villa ein. 2019 wurde

die Villa unter Bürgerprotest abgerissen. Ein Neubau

mit etwa 30 Wohnungen soll folgen.

62


Konditorei Bleeker, Foto 1920er, Quelle: Schwachhausen-Archiv gülyundpierre - Salon & Spa, Quelle: Peter Strotmann, 2020

Schwachhauser Heerstraße 78a

Von einer Konditorei zum Friseursalon

Die mehrstöckige Villa an der Schwachhauser Heerstraße

78a wurde 1903 erbaut. Sie war jahrzehntelang

Hauptsitz der Konditorei Bleeker. Das Familienunternehmen

betrieb auch noch Filialen. An der Schwachhauser

Heerstraße bot das „Haus der guten Qualität“,

wie es in einem Werbeslogan hieß, auch ein Café.

Gegründet wurde die Konditorei durch den Bäckermeister

Dirk Bleeker. Als die Bäckerei in den 1980er

Jahren ihre Tore schloss, zog der Friseursalon „Güly

und Pierre“ in das stattliche Bauwerk ein und hat dort

bis heute (2020) seinen Sitz.

Schwachhauser Heerstraße 95

Consumptionshaus

Bis 1902 gehörte das Dorf Schwachhausen zum Bremer

Landgebiet. Die Grenze war die Metzer Straße

und auf der anderen Straßenseite die Carl-Schurz-

Straße, die damals Bürgermeister-Smidt-Straße hieß.

Das Consumptionshaus war ein Steuereinnahmehaus,

eine Zollstation. Händler und Bauern, die nach Bremen

hinein wollten, um dort ihre Ware zu verkaufen,

wurden kontrolliert und mussten Einfuhrzoll bezahlen.

Als die Grenze fiel, wurde daraus eine Polizeistation,

die vermutlich Ende 1933 aufgegeben und abgerissen

wurde. Anschließend folgte die heutige Bebauung.

KOSTENLOSE WERTSCHÄTZUNG IHRER IMMOBILIE

SEIT ÜBER

20 JAHREN

IN BREMEN

AKTIV!

Bremer

Immobilien

Projekte

Michael Butt · Sögestraße 42 / 44 · Bremen · T 0421 17 864 767

Mobil 0172 57 57 364 · www.bremerimmobilienprojekte.de

Polizeistation, 1908, Quelle: LfD

63


Haus Blumeneck des Senators F. C. Biermann, Bremen, Ansicht von der Straße mit der Auffahrt und dem Brunnen

Quelle: Dekorative Kunst 17-1914

Schwachhauser Heerstraße 64

Villa Biermann „Haus Blumeneck“

Friedrich C. Biermann (1872-1923) war Teilhaber der

bedeutenden Zigarrenfirma Leop. Engelhardt & Biermann

und Bauherr der Villa an der Schwachhauser

Heerstraße 64. Ab 1913 wohnte er in seinem Haus

und nannte es „Haus Blumeneck“. Nach seinem Tode

verkauften es die Erben an den Bremer Staat. Die

Räume wurden vom Lyzeum Vietor übernommen

und das Gebäude ist heute (2020) als Vietor-Haus

bekannt. Es ist Teil des Kippenberg-Gymnasiums und

steht unter Denkmalschutz.

Schwachhauser Heerstraße 62

Villa Kapff

Die Villa wurde 1863 im Stil der Tudor-Gotik erbaut.

Später übernahm es J. W. A. von Kapff. Nach seinem

Tode erbte seine Tochter Aline die Villa und wohnte

darin. Als die Inflation von 1923 das Familienvermögen

aufzehrte, zog sie in ein kleineres Nachbarhaus.

Sie starb 1936 im Alter von 93 Jahren. Im Zweiten

Weltkrieg diente die Villa Kapff als Offiziersheim. Nach

1945 wurde das Haus vom Kippenberg-Gymnasium

übernommen. In mehreren Bauabschnitten entstanden

auf dem Gelände Schulneubauten. Die Villa Kapff

Die Kapff`sche Villa vor 1945, Quelle: LfD

64


Entwurfszeichnung für die Ludwigslust aus der Bauakte von 1866

Quelle: Bauakte

wurde nach Baufortschritt abgerissen und war im

Jahre 1968 vollends verschwunden. Erst 1971 ging

aus der reinen Mädchenschule ein gemischtes Gymnasium

hervor.

„Weißt du eigentlich, wer hier in dieser Villa wohnt?“,

fragte unser Vater an unsere Mutter gewandt. „Ist es

nicht Aline, die Tochter unseres Weinhändlers von

Kapff?“ Und Vater erzählte von dem ersten von Kapff,

dem Ludwig, der aus einer adligen, wohlhabenden,

württembergischen Familie stammte und 1692 eine

Wein-Importhandlung in Bremen gründete. Mit jeder

verkauften Flasche Wein sei die Familie mit den Generationen

reicher geworden. Mit dem Tode ihrer Eltern

Mitte der 1870er übernahm Alines Bruder das Haus

an der Weserbrücke mit dem Weinhaus. Die 1842

geborene Aline, die schon früh von ihren Eltern künstlerisch

gefördert und der die Ausbildung zur Malerin

ermöglicht wurde, bekam den Sommersitz der Familie

an der Schwachhauser Chaussee. Das Haus war im

Stil der Tudor-Gotik erbaut und Aline ließ es umbauen.

Sie war finanziell unabhängig. Mutter seufze: „Bei

allem Geld. In diesem englischen Schloss möchte ich

nicht wohnen. Da spuken doch nachts die Gespenster.“

Die Bauten Schwachhauser Heerstraße 56, 58, 60 im Jahre 2010

Quelle: Peter Strotmann

Schwachhauser Heerstraße 56-60:

Ludwigslust

Die Ludwigslust, 1867 gegründet, lag an der

Schwachhauser Heerstraße/Ecke Schubertstraße. Es

war eine Gaststätte mit Cafégarten. In den folgenden

Jahren wurde das Gebäude erweitert. Es nannte sich

nun Etablissement Ludwigslust und wurde wegen

seiner vielen Veranstaltungen aufgesucht. 1922, in der

Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, wurde das Gelände

verkauft und es entstanden Wohnbauten.

Schwachhauser Heerstraße 54a

Im Jahre 1937 wurde auf einem Teil-Grundstück der

ehemaligen „Ludwigslust“ diese Villa an der Schwachhauser

Heerstraße 54a errichtet. Sie wurde als Wohnhaus

genutzt, bis am 1. Juli 1960 die Norddeutsche

Kreditbank die Räume übernahm. Nach einer Fusion

der Norddeutschen Kreditbank mit der ADCA wurde

es hier als ADCA-Zweigstelle weitergeführt. Am 4.

Dezember 1984 eröffnete die Sparkasse in Bremen

ihre Geschäftsstelle 98. Um 2000 zog die Firma HB-

HB-Immobilien in die Villa ein.

65


Schwachhauser Heerstraße 54a, Die Norddeutsche Kreditbank

Foto 1965, Quelle: Staatsarchiv Bremen

Teil 12: An der Schubertstraße

Hier war richtig was los. Es war die Stelle, wo die Besucher

der Ludwigslust ankamen oder bereits schon

gingen. Alle waren gut gekleidet. Aber in die Straßenbahn

wollte und konnte keiner, denn die war voll

besetzt. Vater sage:„Da sind einige auch ganz voll.“

Das habe ich als Kind nicht verstanden, aber Vater

klärte mich weiter auf, „Die haben zu tief ins Glas geschaut“.

Ich sah nur, dass viele ganz lustig waren und

sangen. Einige torkelten hin und her, andere mussten

gestützt werden. Doch sie gingen zu Fuß in die Vorstädte,

Altstadt oder Neustadt zurück. Die Menschen

gingen auch seinerzeit sehr viel zu Fuß, nahmen nicht

Schwachhauser Heerstraße 54a, Sparkasse Bremen, 1991

Quelle: Sparkasse Bremen, Friedrich Raurs

die „Elektrische“, weil das im Verhältnis zum Einkommen

sehr teuer war. Wir sehen dann auch schon das

katholische Krankenhaus St. Joseph-Stift, ein großer

roter Backsteinbau.

Das war der Zweite Teil dieser Geschichte der

Schwachhauser Heerstraße. Der dritte Teil folgt in der

Ausgabe 76 des Schwachhauser-Magazins für Bremen

mit dem Arbeitstitel: Die Schwachhauser Heerstraße

- Von der Schubertstraße zur Bismarckstraße.

Text: Peter Strotmann

Schwachhauser Heerstraße 54a, jetzt HB-HB Immobilien hier mit Osterdekoration. Quelle: HB-HB-Immobilien

66


Ein Kapitän aus Oberneuland

PORTRAIT

Mit 25 Jahren Deutschlands

jüngster Kapitän auf der MS Regine

In den 70er Jahren: Landausflug

mit der Crew, Costa Rica

HB-HB Firmensitz neben

dem St. Joseph Stift

Kapitän Heinrich Behrmann

mit „Kuma San“

Wie aus Kapitän Heinrich Behrmann eine

Institution auf dem Bremer Immobilienmarkt wurde.

Herr Kapitän Heinrich Behrmann, welche Verbindung

haben Sie zu Oberneuland?

Behrmann: „Ich habe viele Jahre meines Lebens hier

verbracht. Seit dem 3. Lebensjahr wohnten wir gegenüber

dem herrlichen Heinekens Park. Die Grundschule

absolvierte ich Am Rüten sowie in der Oberneulander

Schule und Rockwinkeler Schule.“

Wann haben Sie sich auf Immobilien konzentriert?

Behrmann: „Das Thema Immobilien machte mir

immer schon am meisten Spaß. Heute arbeite ich

mit einem spezialisierten Team von acht Experten.

Wir haben bereits hunderte von Immobilien vermittelt,

verkauft und vermietet. Viele davon natürlich in

Schwachhausen und Oberneuland.“

Sie sind seit 30 Jahren als Immobilienmakler in Bremen

aktiv. Wie sind Sie in die Branche geraten?

Behrmann: „Ursprünglich habe ich als Kapitän die große

weite Welt bereist. Nach der Schule war für mich

klar, dass ich das machen wollte, da wir in 8. Generation

Kapitäne waren. So absolvierte ich die Grundausbildung

zum Decksjungen auf dem Schulfschiff

Deutschland, machte die Lehre zum Matrosen und

studierte Nautik in Bremen. Als ich das Kapitänspatent

erhielt, ging es endlich auf große Fahrt.“

Und wie ging es dann weiter?

Behrmann: „Während meiner Fahrzeit als Kapitän

kaufte ich mit dem ersparten Geld Häuser im Steintor

– damals für Anleger eine unattraktive Gegend. Die

Häuser habe ich teilweise mit Hilfe meiner Schiffscrew

saniert. Irgendwann überstiegen die Kosten für die

Verwaltung mein Kapitänsgehalt. Dann habe ich mich

entschlossen, in Bremen sesshaft zu werden. Da ich

damals mit einer Japanerin verheiratet war, lernte ich

die Sprache und fing an, für Japaner und Chinesen

Wohnraum zu suchen. Das war der Startschuss für

meine Tätigkeit als Immobilienmakler, es entstand

Heinrich Behrmann-Hansestadt Bremen, kurz:

HB-HB IMMOBILIEN.“

Der Immobilienmarkt in Bremen ist heiß umkämpft.

Was unterscheidet Sie von Ihren Wettbewerbern?

Behrmann: „Ich bin mit der HB HB Immobilien seit 30

Jahren auf dem Bremer Immobilienmarkt tätig. Meine

Mitarbeiter und ich kennen Bremen und umzu wie

unsere Westentaschen. Wir sind Bremer und haben

hier unsere Freunde und Geschäftspartner. Für mich

war von Anfang an klar, in Bremen zu bleiben. Daher

habe ich schon vor vielen Jahren als Firmensitz das

Haus in der Schwachhauser Heerstraße/Ecke Kurfürstenallee

gekauft, an der jeder bestimmt schon mal

vorbeigefahren ist. Hier werden wir auch die nächsten

Jahre noch für unsere Kunden da sein.“

Welche Schritte raten Sie unseren Lesern, die eine

Immobilie veräußern wollen?

Behrmann: „Zunächst sollte eine Immobilien-Bewertung

vollzogen werden. Diese bieten wir kostenlos an.

Dann weiß man, was die Immobilie wert ist und hat

Preissicherheit beim Verkauf. Die Bewertung kann

online unter hb-hb-immobilien.de/bewerten durchgeführt

werden. Aber wir bevorzugen natürlich immer

eine persönliches Gespräch in unserem Hause.“

Weitere Informationen: hb-hb-immobilien.de

67


ERÖFFNUNG

Mensch und Maschine im Team: Die Stadteilfiliale Schwachhausen

2.

Start

Eröffnung der Sparkassen

Stadtteilfiliale Schwachhausen

Nach der Corona-Pause nehmen die Planungen des

Sparkassen-Teams wieder Fahrt auf

Die Corona-Pandemie brachte große Veränderungen

mit sich – auch für die Sparkasse Bremen. „Bis die

Fallzahlen stiegen, waren wir richtig gut unterwegs“,

sagt Sabine Wenzel aus der Stadtteilfiliale Schwachhausen.

„Wir hatten die Filiale im Februar eröffnet,

und die Menschen haben das Konzept super angenommen.“

Auch die Möglichkeit, Räumlichkeiten für

Veranstaltungen nutzen zu können, sei auf großes

Interesse gestoßen. Es gab unterschiedlichste Events:

vom Kapitalmarktausblick über einen Discofox-Tanzkurs

bis zum „Stadtrundgang im Sitzen“ vom Theater

Interaktiwo. Doch dann kam der Shutdown.

Seit Mai ist die Stadtteilfiliale wieder in eingeschränktem

Rahmen geöffnet. „Die Sicherheit steht dabei

natürlich im Vordergrund“, betont Sabine Wenzel.

Beratung und Dienstleistungen seien also möglich

– Veranstaltungen eher nicht. „Wir werden da aber

kreativ und sind beispielsweise für ein Event zur Fahrradregistrierung

im Gespräch mit der Polizei. Außerdem

wollen wir langsam wieder mit Ausstellungen von

Kunstschaffenden aus Schwachhausen starten.“ Darauf

freue sie sich schon: „Endlich wieder ein Schritt in

Richtung Stadtteilfiliale.“

„Mitte März mussten wir unsere Türen schließen“,

erzählt Sabine Wenzel. „Aber natürlich waren wir

trotzdem für unsere Kundinnen und Kunden da.“ Ob

telefonisch, postalisch oder per E-Mail – nach einer

kurzen Eingewöhnung habe das gut funktioniert.

Zahlreiche der geplanten Veranstaltungen mussten

zwar abgesagt werden, doch auch hierfür wurde

schnell Ersatz geschaffen. Vorträge, etwa zur digitalen

Vermögensverwaltung Smavesto, fanden online statt.

Sabine Wenzel freut sich auf die persönliche Kundenberatung

68


69


BUCHEMPFEHLUNG

Das Gartenzimmer

Foto: Daniel Wander

Ein Haus zwischen den Zeiten

Buchbesprechung von Irene Nehen,

Buchhandlung Melchers

Kunst, Moral, privates Glück und Politik: ›Das Gartenzimmer‹ spannt einen

Bogen von der Aufbruchsstimmung zu Beginn des 20. Jahrhunderts über

die Weimarer Republik und die Herrschaft der Nationalsozialisten bis in

die Gegenwart.

70


Die Villa Rosen, ein neoklassizistisches Landhaus, wird

1909 von dem später zu Weltruhm gelangenden Architekten

Max Taubert für das Ehepaar Max und Elsa

Rosen entworfen. Dies ist für den jungen Mann sein erstes

großes Werk. Mit äußerster Akribie macht Taubert

sich an die Arbeit. Die Rosens sind fasziniert und bald

ist das Haus bekannt durch seinen Baustil und durch

die Soireen der Frau Rosen, auf denen sich namhafte

Künstler über mehrere Jahre tummeln.

Gekonnt führt der Autor, der früher auch für Architekturzeitschriften

schrieb, durch die Entstehungszeit des

Baus und seine Wirkung auf die Besitzer. Als LeserIn

zieht man quasi mit ein und erlebt geradezu das Leben

des Hauses und seiner Bewohner. Andreas Schäfer

verwebt die Motive des Baus mit den Motiven der Bewohner.

Die Rosens erleben das Haus und sie erleben

ihre Wünsche. Sie möchten gesellschaftlich angenommen

werden und wollen und sich ihren Platz in der

Gesellschaft suchen, was Ihnen durch die Initiativen

von Elsa auch gelingt.

Beinahe genauso ergeht es dem Ehepaar Lekebusch,

das in den 1990er Jahren das Haus erwirbt und aufwendig

restauriet. Herr Lekebusch ist durch Generika

reich geworden und möchte endlich etwas Originales

und auch er möchte „ankommen“. Ebenso seine Frau.

Sie lebt nach der ersten Begegnung nur noch für ihr

Projekt und will die Villa zu altem Leben zu erwecken,

doch vergisst sie dabei, dass Geister der Vergangenheit

nicht unbedingt geweckt werden sollten und dass

vergangener Ruhm seinen Preis hat...

Das Motiv des Ankommens und angenommen Werdens

beschäftigt sämtliche Bewohner der Villa Rosen

Anfang des Jahrhunderts und ebenso an dessen Ende.

So finden sich in dem feinfühlig und fesselnd erzählten

Roman sowohl die privaten Themen der Bewohner als

auch Moral und Politik des letzten Jahrhunderts.

Buchkritik: Irene Nehen

Andreas Schäfer

Das Gartenzimmer

Dumont, 352 Seiten, gebunden,

Preis: 22€

Buchhandlung Melchers

Schwachhauser Heerstr. 207

28211 Bremen

T 0421 21 52 33

melchers-buch.de

Lifestyle +

Einrichtungen

Möbel

Leuchten

Wohnaccessoires

Bodenbeläge

Gardinen/-waschservice

Plissees/Reinigung

Polsterei

Innenarchitektur

Hauptstraße 51 · 28865 Lilienthal

Fon 04298 27 95 333 · info@dierling.de · www.dierling.de

Öffnungszeiten Mo.-Fr. 10-18 Uhr · Sa. 10-13 Uhr

SONDERVERKAUF

Wir wechseln unsere Kollektion

16.10.-31.10. 2020

71


KULTUR

KINO

vom Feinsten

Maria Schrader präsentierte ihren Film

‚Vor der Morgenröte‘ in der GONDEL.

Fotos: Andreas Caspari

Die Gondel ist eines von drei Kinos im Verbund der BREMER FILM-

KUNSTTHEATER. Das gemütliche Kino mit bequemen, samtroten

Kinosesseln bietet in den 15 Sitzreihen sehr viel Beinfreiheit vor der

fast 50 qm großen Leinwand. Die Kinotechnik des 1953 eröffneten

Filmtheaters wurde im Jahr 2012 auf den digitalen Stand der Technik

gebracht und der Saal im Zuge der Café-Erweiterung nochmals

komplett überholt und mit neuem Vorhang, neuen Sitzen und einem

neuen 7.1 Sound-System ausgestattet.

Das Filmprogramm bietet anspruchsvolle, vor allem deutsche und europäische Filme.

Bereits ab 12:00 Uhr mittags läuft nach französischem Vorbild – dem Cinema Midi – der

Kinobetrieb. Ein weiteres französisches Kleinod ist die Französische Sneak Preview, welche

traditionell an jedem letzten Mittwoch des Monats stattfindet und schon ein Klassiker

in Bremen ist.

72


Leben wie in Frankreich: das Gondel

Bistro draußen

Perfekt für tiefgreifende Film-Diskussionen:

das Gondel Bistro drinnen

Ebenfalls etabliert haben sich

die Live-Übertragungen aus

dem Royal Opera House. In der

vorangegangen Spielzeit musste

sich das Publikum der Gondel

erst mit dieser neuen Möglichkeit

der Freizeitgestaltung vertraut

machen. Doch mittlerweile kommen im Schnitt stets

über 100 Personen zu einem Live-Event, welches mit

Satelliten-Technik in die Gondel übertragen wird.

Mit der Vergrößerung des Foyers 2014 und der Einrichtung

eines einladenden französischen Bistros mit

großem Tresen, Tischen und Stühlen aus dunklem

Holz, goldgerahmten Spiegeln und zahlreichen Starfotos

an den Wänden, lädt die zeitlose, gemütliche

Atmosphäre die Gäste zum Verweilen ein. Das Warensortiment

ist authentisch, die Besucher finden ein

erstklassiges Getränkesortiment sowie kleine Snacks

und täglich wechselnde Tagessuppen.

Regisseur Philippe de Chauveron zur Premiere

von Monsieur Claude 2 im Gondel Bistro

Schöne Akkzente setzte die erfolgreiche

Komödie „Monsieur

Claude 2“, zumal der Regisseur

Philippe de Chauveron

zum Kinostart in der Gondel

besuchte. Aber auch andere Stargäste

kommen gerne vorbei. So waren in den letzten

Jahren Filmgrößen wie Heike Makatsch, Margarethe

von Trotta, die jüngst verstorbene Hannelore Elsner

oder aber die gerade mit einem Emmy ausgezeichnete

Maria Schrader zu Besuch.

Lutz Krumbach

Nicht erst seit der Wiederaufnahme des Betriebs im

Zuge der Corona-Pandemie sind die Sitzplätze im

Außenbereich äußerst beliebt. Hier diskutiert man

vor und nach den Kinovorstellungen über Filme und

schaut dem bunten Treiben um die Gondel herum

zu oder lässt den Tag in angenehmer Gesellschaft

ausklingen. Selbstverständlich achtet das Personal

darauf, dass man sich nicht zu nahe kommt und die

geltenden Hygieneregeln eingehalten werden.

Erfolgreichster Film des Jahres 2019 war mit Abstand

die Verfilmung von Caroline Link des autobiographischen

Erfolgromans Hape Kerkelings „Der Junge

muss mal an die frische Luft“. Sagenhafte 12.256

Besucher sahen die Tragikomödie zu Beginn des Jahres

allein in der Gondel, obwohl der Film auch noch

andernorts in den Bremer Filmkunsttheatern ausgewertet

wurde.

prasselndes

Kaminfeuer

wohlige Wärme

gemütliche

Atmosphäre

Hauptstraße 14

28865 Lilienthal

Telefon 04298 6039

www.kaminbau-krumbach.de

73


AUSSTELLUNG

Pablo Picasso, Liegende mit Katze. Liegender weiblicher Akt, mit einer Katze spielend, 1964, Öl auf Leinwand, 130 x 195 cm

Staatsgalerie Stuttgart, © Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Die Picasso-Connection.

Der Künstler und sein

Bremer Galerist

In der Kunsthalle Bremen befindet sich eine der bedeutendsten

Sammlungen druckgraphischer Arbeiten

Pablo Picassos.

So erwarb die Kunsthalle Bremen als eines der ersten

deutschen Museen nach 1945 Werke des Künstlers.

Die meisten Ankäufe kamen durch den Bremer Galeristen

Michael Hertz zustande, der Picassos Graphik

exklusiv in Deutschland vertrat – visionär in einer

Zeit, in der Picassos Schaffen auch auf harsche Kritik

stieß. Mit feinem Gespür platzierte Hertz die Werke

auf dem Markt und in wichtigen Ausstellungen wie

1964 der documenta III. Auch durch sein Engagement

74

Wie kein anderer Künstler des 20. Jahrhunderts hat

sich Picasso die Vielfalt der graphischen Techniken zu

Eigen gemacht und durch sein Spiel mit der künstlerischen

Abwandlung und Erfindung neuer Techniken

erweitert. Die Ausstellung „Die Picasso-Connection.

Der Künstler und sein Bremer Galerist“ widmet sich

erstmals der umfassenden Präsentation des Grafikbestandes

sowie der einzigartigen Geschichte der

Bremer Sammlung. Sie stellt dem graphischen Werk

Picassos die Händlerpersönlichkeit Michael Hertz gegenüber,

dessen kunsthistorisches Gespür und Handlungsgeschick

das Sammlungsprofil der Kunsthalle

wesentlich geprägt haben.

Pablo Picasso, Liegende Frau und Mann mit großem Hut, 1959 Farblinolschnitt,

Motiv: 53,2 x 64,3 cm, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein

in Bremen, © Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2020


Pablo Picasso, Die Lanze (rot und gelb), 1959

Farblinolschnitt, Motiv: 52,8 x 64 cm

Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen,

© Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2020

waren die Arbeiten Picassos bald unter Museen und

Sammlern begehrt. Die Kunsthalle Bremen konnte

dank der Zusammenarbeit mit der Galerie Hertz ihren

Bestand an Picasso-Graphik zum damals umfangreichsten

in Deutschland ausbauen.

Insgesamt werden in der Ausstellung rund 250 Arbeiten

auf Papier, illustrierte Bücher, Gemälde und

Skulpturen präsentiert. Viele der Werke werden seit

Jahrzehnten erstmals wieder ausgestellt.

TERMIN

Die Picasso-Connection.

Der Künstler und sein

Bremer Galerist

21. November 2020

bis 21. März 2021

Kunsthalle Bremen

Am Wall 207

28195 Bremen

kunsthalle-bremen.de

Monitor Audio

Die neue Bronze Serie

Ab sofort bei uns vorführbereit.

Das Paar ab 365,- Euro.

75


AUSSTELLUNG

TERMIN

Elisabeth Frink, Goggle Head, 1969, Bronze

The Ingram Collection of Modern British Art

© VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Großes Bild: Elisabeth Frink, Dying King, 1963,

Bronze, Tate: Purchased with assistance from the

Art Fund 1998, Tate Image

©Frink Estate VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Man is an animal

Elisabeth Frink

1. November 2020 bis

7. März 2021

Gerhard-Marcks-Haus

Am Wall 208

28195 Bremen

marcks.de

76


Man

is an

animal

Elisabeth Frink

Im 20. Jahrhundert steht Elisabeth Frink (1930–

1993) an der Spitze der figürlichen Bildhauer Englands.

Ihr Œuvre genießt eine große Popularität in

ihrem Heimatland, für das europäische Festland

bleibt sie dagegen eine völlig neu zu entdeckende

Künstlerpersönlichkeit.

Dies wird nun nachgeholt, nicht nur weil sich in ihren

Plastiken viele Bezüge zur europäischen Kunstgeschichte

finden lassen, sondern auch wegen der

hohen Qualität ihres Werks. Die Ausstellung konzentriert

sich auf ihre Darstellungen von Männern,

die sie mit körperlicher Attraktivität verband, aber

gleichzeitig auch als Träger einer von Macht gesteuerten,

brutalen und zerstörerischen Kraft betrachtete.

Die zeitpolitischen Geschehnisse der Kriegs- und

Nachkriegszeit, deren Zeuge Frink war, gaben ihr

dafür Impulse. Ihre Skulpturen besitzen Wucht und

eine enorme Präsenz im Raum. Um diese Wirkung

zu erreichen, setzte sie gezielt Masse, Volumen, plastische

Kontraste und die Figur ein. Eine Kooperation

mit dem Museum Beelden ann Zee in Den Haag.

Gabriele Schmidt · Wernerstr. 38 · 28203 Bremen · Tel. (0421) 747 20

77


AUSSTELLUNG

Medien

welten.

75 Jahre Radio Bremen

2020 – ein wichtiges Jahr für die Mediengeschichte. Die erste Rundfunkübertragung

Deutschlands liegt 100 Jahre zurück und vor 75 Jahren fiel der Startschuss für den

Aufbau eines unparteiischen und staatsfernen Rundfunks. Radio Bremen ging am 23.

Dezember 1945 auf Sendung. Anlässlich des Jubiläums zeigt das Focke-Museum die

Sonderausstellung „Medienwelten. 75 Jahre Radio Bremen“.

78


Fotos: Martin Luther

Wir leben in einer Mediengesellschaft. Radio, Fernsehen

und Internet gehören zu unserem Leben dazu.

Sieben Stunden am Tag widmen wir diesen Medien

im Schnitt. Wir nutzen sie zur Information und zur

Unterhaltung. Wann und wie wir Medien nutzen unterscheidet

sich dabei stark. Manche starten pünktlich

um 20:15 Uhr in den Fernsehabend, andere streamen

wann und was ihnen gefällt.

Radio Bremen ist Teil der Medienlandschaft, die uns

umgibt. Seit 75 Jahren sendet es für Bremen und

Bremerhaven. Er ist die kleinste öffentlich-rechtliche

Rundfunkanstalt Deutschlands – mit großer Bedeutung

für die Region. Radio Bremen hat mit innovativen

Formaten immer auch weit über die Grenzen des

Sendegebiets hinausgewirkt. Im Jubiläumsjahr schaut

das Focke-Museum auf Geschichte und Gegenwart

des Senders, fragt nach der Rolle des öffentlichrechtlichen

Rundfunks und der Bedeutung der Medien

für uns.

TERMIN

Medienwelten.

75 Jahre Radio Bremen

26. September 2020 bis

31. Mai 2021

Focke-Museum

Schwachhauser Heerstr. 240

28213 Bremen

T 0421 699 600-0

focke-museum.de

79


Der Zinnsoldat

und die Tänzerin

THEATER

Foto: Marianne Menke

Ein Capriccio nach Motiven des Märchens

„Der standhafte Zinnsoldat“ von

Hans Christian Andersen

Ein Mann und eine Frau, beide nicht mehr ganz jung,

sind auf eine merkwürdige Weise aneinander gebunden:

Sie können nicht besonders gut miteinander,

aber ohne den anderen geht es auch nicht.

Er, seit vielen Jahren nur noch auf einem Bein, und

sie mit einem Geisteszustand, der einem Blatt Papier

ähnelt, auf dem das Geschriebene allmählich verblasst.

Aus Andersens Märchen scheinen sie ins Hier

und Jetzt geflogen zu sein, um das Ideal ihrer sehnsuchtsvollen

Liebe zu erfüllen - und müssen an ihrer

beider Unvereinbarkeit doch scheitern.

Der Zinnsoldat, der letzte einer kleinen Armee, für

den das Zinn nicht mehr gereicht hat, so dass er nur

ein Bein hat, versucht trotz dieses Makels sein Stehvermögen

ständig unter Beweis zu stellen. Dabei trifft

er auf die Tänzerin aus Papier, die nicht viel mehr

weiß, als auf einem Bein stehen und die Arme anmutig

in die Höhe strecken zu müssen. Doch plötzlich

fühlt sie ihre starke Anziehung zum Pianoforte...

Ein groteskes, archaisches Paar – der Theaterabend

zeigt ihre Beziehung mal humorvoll, wie durch die

Brille Loriots betrachtet, und mal vital und verrückt

wie eine Szene eines Fellini-Films. Mit viel Musik!

TERMINE

Der Zinnsoldat

und die Tänzerin

15./18./22./31. Oktober 2020

bremer shakespeare company

Theater am Leibnizplatz

28066 Bremen

T 0421 500 222

shakespeare-company.com

80


THEATER

Imagine

Ein John Lennon-Liederabend

Im März 1971, während des Vietnamkrieges, ist er entstanden, der Protestsong,

die Hymne für eine bessere Welt: „Imagine, there is no heaven“

– „Stell dir vor, es gibt keinen Himmel, / das fällt ganz leicht, wenn

man es versucht, / unter uns keine Hölle, über uns nur Luft.“

Doch jetzt, im Theater, ist unten vor uns nur ein höllisch leerer Orchestergraben,

über uns ein Schnürboden, der Bühnenhimmel, in dem, wer weiß,

vielleicht John Lennon sitzt und zuschaut, wie drei Schauspieler*innen,

zwei Sänger*innen, seine Songs und seine Welt befragen: liebevoll, ein

bisschen mit zeitgenössischer Distanz und zugegebenermaßen ein wenig

sentimental. Schließlich ist John Lennon eines der größten Vorbilder von

Generalmusikdirektor Yoel Gamzou, und so möchte er ihm gemeinsam

mit „Lazarus“-Regisseur Tom Ryser ein Denkmal setzen – mit eigenhändig

arrangierten Songs für Gesang, Band und Orchester und einer Bühnenwelt,

die sich um den Kosmos Lennon dreht.

Foto: Jörg Landsberg

TERMINE

Imagine

Ab 17. Oktober 2020

Theater am Goetheplatz

Goetheplatz 1-3

28203 Bremen

T 0421 36 53 0

Karten

theaterbremen.eventiminhouse.de

81


Hexenhütte und

Zauberwald

AUSSTELLUNG

TERMINE

Zauberhafte

Sonderausstellung

Welches Getier kreucht durch den Zauberwald? Was

für Grünzeug wächst neben der Hexenhütte? Und

was ist mit dem Begriff Hexe eigentlich gemeint?

Durch einen kleinen stilisierten Wald gelangen die

Besucher zu einem Kräutergarten, der verrät welche

magische Wirkung der einen oder anderen Pflanze

nachgesagt wird. Manches davon ist reiner Aberglaube

oder Mythos, doch auch die tatsächliche Wirkung

der pflanzlichen Inhaltsstoffe wird vorgestellt. Die

Hexenhütte und Zauberwald

3. Oktober 2020 bis

1. November 2020

Deliusweg 40

28359 Bremen

T 0421 42 70 66 65

botanika-bremen.de

Ausstellung macht auf die Verknüpfung von Kräuterkunde

und Hexenglauben aufmerksam und lädt die

Besucher ein, ihr Bild von der Sagengestalt Hexe zu

überprüfen. Sie erfahren Wissenswertes über kräuterkundige

Frauen von früher und heute, erhalten

Tipps für die pflanzliche Hausapotheke und können so

manches geheimnisvolles Getier bestaunen.

82


Der kleine Prinz auf

Station 7

VARIETÉ

TERMIN

„Man sieht nur mit

dem Herzen gut!“

Ein Plädoyer für das Leben, gegossen in eine poetische

Geschichte und spektakuläre artistische Bilder:

Das ist „Station 7“.

Der Held von „Station 7“ ist Patient in einem Kinder-

Hospiz. Mit Mut, dem „Kleinen Prinzen“ und der Hilfe

seiner Freunde gelingt es ihm, das Krankenhaus in

einen Ort der Freude und Lebenslust zu verwandeln.

Spektakuläre artistische Bilder sowie die wundervolle

Musik von Jack Woodhead („Kawumm“) und Lukas

Thielecke machen „Station 7“ zu einer außergewöhnlichen

Varieté-Show.

Für die spektakuläre Artistik in der Show sorgt beispielsweise

Giulia Reboldi, die für ihren beeindruckenden

Luftakrobatik-Act ein völlig neues und von ihr

selbstentwickeltes Requisit nutzt. Auch Tim Kriegler ist

Der kleine Prinz auf Station 7

„Man sieht nur mit dem Herzen gut!“

29. Oktober 20 bis 3. Januar 2021

GOP Varieté Theater Bremen

Am Weser-Terminal 4

28217 Bremen

T 0421 89 89 89 89

variete. de/bremen

u.a. Luftakrobat und glänzt mit einer wahrhaft eleganten

und einzigartigen Darbietung an den Strapaten,

mit der er bei den weltgrößten Zirkusfestivals in Paris

und Monte Carlo jeweils die Silbermedaille gewann.

„Der kleine Prinz auf Station 7“ ist bahnbrechendes

Varieté-Entertainment für alle Generationen. Die

Show ist zudem eine Verneigung vor der Arbeit von

Dr. Eckart von Hirschhausen und seiner Stiftung „Humor

hilft heilen“, die das GOP seit Jahren unterstützt.

83


AUSSTELLUNG

»Extrem«

Skyline von Heiko Czerwinski

Bild oben: spaceball von Andreas Weimann

84


Zwiespalt von Ronald Wendt

Der Augentest von Alfred Kolschen

40 Motive von 15 Künstlern

Streitbare Bilder: Das Motto „Extrem“ wird in allen

seinen Facetten abgebildet. Neben sehr figürlichen

Fotografien wurden Persönlichkeiten, Gegenstände

und Landschaften abgelichtet. Teilweise wurden die

Fotos durch den Einsatz von Bildbearbeitungsprogrammen

verfremdet oder zur Steigerung ihrer Aussagekraft

überarbeitet.

Was jemand als extrem auffasst, ist schon ziemlich

individuell und hängt daher vom einzelnen Betrachter

ab. Ursprünglich kam als Leitthema eigentlich „Experiment“

in Frage, insbesondere wegen der Bearbeitung

mit neuen Techniken. So recht bestand aber bezogen

auf das Motto keine Einigkeit unter den Vereinsmitgliedern.

„Nach einer langen Diskussion entschieden

wir uns dann um“, erklärt Alexander Heitmann, stellvertretender

Vorsitzender des fotoforums 75. Außergewöhnliche,

extravagante, kolossale oder spleenige

Bilder befinden sich unter den 40 ausgestellten Fotos.

Jedes einzelne Bild soll einen Blickfang darstellen

Ronald Wendt, der für die Pressearbeit des fotoforums

75 verantwortlich ist, berichtet: „Wir haben versucht,

Bilder zu nehmen, die nicht alltäglich sind. Sie sollten

auf jeden Fall etwas Besonderes sein, Hingucker oder

Eyecatcher. Das ist uns gelungen. Manche Bilder

sind eher witzig geraten, andere regen dagegen zum

Nachdenken an. Spannend sind sie alle.“

Um den Corona-Hygienebedingungen Rechnung zu

tragen, bittet das Bremer Rote Kreuz um Voranmeldung

bei Tatjana Behrens, T 0421 3403-126 oder

E-Mail: behrens@drk-bremen.de

TERMIN

»Extrem«

1. Oktober bis 31. Dezember 2020

DRK-Kreisverbandes Bremen

Wachmannstraße 9

28209 Bremen

fotoforum75.de

BESTATTUNG

Dem Leben

einen würdevollen

Abschied geben

Friedhofstraße 19

28213 Bremen Tag und Nacht 0421- 20 22 30 www.tielitz.de

85


TUVA

LESUNG

Einblick in die unentdeckte

Welt der Obertonsänger

Terra Incognita Tuva ist ein Fotobuch mit mehr als

120 Fotos aus Tuva: Eine Reise zu Schamanen, Musikern

und Nomaden. Es ist die Heimat der weltbesten

Obertonsänger: Huun-Huur-Tu. Terra Incognita

Tuva präsentiert Interviews, interessante Fakten,

Musik und grandiose Einblicke aus dem Zentrum Asiens,

dem am weitesten von jedem Ozean entfernten

Punkt der Erde.

Tuva, ein Steppenland an der Grenze zur Mongolei;

Natur pur, 6.000 km östlich von Europa. Neben der

Musik sind Schamanismus und Nomadentum seine

bekanntesten Merkmale. Tanna Tuva ist ein vergessener

Staat, der nur 22 Jahre lang unabhängig war.

Auf ihren Konzerttourneen in der ganzen Welt, werfen

die Auftritte von Huun-Huur-Tu, dem weltbesten Oberton-Ensemble,

immer wieder die Frage auf, woher sie

kommen. Das tuwinische Volk ist nicht wie oft behauptet

mongolischer sondern türkischer Herkunft. Eine hoch

entwickelte Zivilisation, die Skythen, zeitgleich mit den

Ägyptern, existierten 2000 v. Chr. in Tuva.

Ziel des Buches ist, Tuva und seine Kultur besser bekannt

zu machen und für Reisen dorthin zu werben.

Zielgruppe sind Menschen, die gerne Abenteuer erleben,

den Obertongesang lieben und sich für Spiritualität

und Schamanismus interessieren. Dieses Buch ist

das erste, das den Reichtum der tuwinischen Kultur

einschließlich noch nie zuvor gedruckter Details über

Schamanismus, tuwinische Familien und das gesellschaftliche

Leben, die Geschichte und natürlich die

Musik auf anschauliche Weise vorstellt.

Das Buch enthält eine Live-CD des Ensembles, und

eine DVD »Secrets of Khomei« des deutschen Produzenten

und Journalisten Wolfgang Hamm.

Ulrich Balß präsentiert sein Buch mit einem Konzert

des Ensembles Huun-Huur-Tu am 10.10.2020 im

Sendesaal Bremen, um 20:00 Uhr.

Ulrich Balß

TUVA

JARO Medien GmbH

Bismarckstr. 43

28203 Bremen

jaro.de

ulrichbalss.de

86


87

engl.:

haben

Vater

und

Mutter

Teil

der Uhr

gleichgültig

(das ist

mir ...)

alter

Name

Thailands

römischer

Kaiser

(54–68)

Stoffmuster

Vorname

des Topmodels

Garrn

sandiges

Badeufer

Einsiedler,

Klausner

spanisch:

Stier

das Millionenfache

e.

Einheit

Staat

der USA

Bilderrätsel

Bezeichnung

ugs.:

heran

Ausdrucksform

Holzfarbe

geometrische

Figur

Gebirge in

Südamerika

vornehm;

kostbar

erstklassig,

hervorragend

zweiteilige

Damenbekleidung

Hasenlager

männlicher

franz.

Artikel

berankter

Laubengang

poetisch:

Frühling

fest,

haltbar

Bewohner

der Kältesteppe

in

Nordasien

giftige

Chemikalie

Teil des

Herzens

Umstandswort

Schriftsteller

Querholz

der

Leiter

bayer.,

österr.:

Brötchen

ugs.:

gemein,

widerwärtig

unklar,

verdächtig

Abk.:

erledigt

Treppenabsatz

Verband

von

Tieren

blauer

Jeansstoff

aufwärts

Staat

in Nordamerika

Radarschutzkuppel

Hauptstadt

Norwegens

Blutgefäß

engl.:

weiblich

Beweiszettel,

Quittung

unverheiratet

Essgerät

betriebsam,

agil

Krach,

Radau

weibliches

Wildschwein

Hauptstadt

der Philippinen

weiches

Gewebe

Bekleidungsstück

Geliebte

des

Leander

südamerikanischer

Indianer

flüssiges

Fett

immer

best.

Artikel

(3. Fall)

Gesangsstück

„Dschungelbuch“-Bär

Fahrzeugteil

Ruhestörung,

Lärm

Nachlassempfänger

Heidekraut

mäßig

erhitzt

spärlich,

dürftig

Fruchtbrei

Vernunft,

Verstand

(lat.)

Abschiedsgruß

Verbandmaterial

Fahrtrichtung

tropisches

Harz

Form der

Rockmusik

plastisches

Bildwerk

Teil des

Roten

Meeres:

Golf v. ...

Vorname

der Klum

Epoche

hängende

Zierfäden

Tresor

19

18

17

16

15

14

13

12

11

10

9

8

7

6

5

4

3

2

1

15

14

5

11

18

17

9

10

7

16

12

1

19

8

6

13

4

2

3

svd1719-2

®

BREMEN

Foto: Hüte von MAJA POHLAN


Ortsamt Schwachhausen/Vahr

Wilhelm-Leuschner-Str. 27 A (Straßenbahn Linie 1 Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Str.)

Block D (Mintje-Bostedt-Haus) I 28329 Bremen

T 0421 361 -3063 oder -3064 oder -18039 I F 496 3063

office@oaschwachhausen.bremen.de I ortsamtschwachhausenvahr.bremen.de

ORTSAMTSLEITERIN: Dr. Karin Mathes

ÖFFNUNGSZEITEN:

Mo-Do von 09:00 -15:00 Uhr, Fr von 09:00 -13.30 Uhr und nach Vereinbarung.

Hinweis: Im Ortsamt gibt es bereits seit 2002 keine Meldestelle mehr! Für Pass-,

Ausweis-, Meldeangelegenheiten u.ä. wenden Sie sich bitte an das Stadtamt,

Stresemannstr. 48, oder an das BürgerServiceCenter Mitte, Pelzerstr. 40.

MITGLIEDER DES BEIRATES SCHWACHHAUSEN:

Beiratssprecherin: Gudrun Eickelberg, Grüne

Stellv. Beiratssprecher: Songül Aslan, SPD

· Benz, Miriam, CDU

· Carstens, Christian, SPD

· Dumas, Hela, CDU

· Faethe, Anna, SPD

· Goldmann, Ralf, CDU

· Gonther, Maria-Katharina, Grüne

· Hagel, Markus, Grüne

· Herms, Sandor Herms, Die Partei

· Dr. Helling, Vera, Grüne

· Land, Klaus-Peter, Grüne

· Linnertz, Jörn, CDU

· Middendorf, Kay, CDU

· Schmidt, Gabriele, Linke

· Schmidt, Maria, FDP

· Dr. Schober, Wolfgang, Linke

· Thieme, Maximilian, Grüne

· Dr. Volkmann, Hans-Peter, CDU

Die nächsten öffentlichen Sitzungen des Beirats Schwachhausen:

Donnerstag, 29.10.2020, 19:30 Uhr in der Waldorfschule Bremen, Touler Straße 3

Donnerstag, 26.11.2020, 19.30 Uhr, der Ort wir im Internet bekannt gegeben

ortsamtschwachhausenvahr.bremen.de

Druck

BerlinDruck

Impressum 75

Herausgeberin und Chefredakteurin

Susanne Lolk I T 0421 25 75 747

Weserstr. 65A I 28757 Bremen

Online

schwachhauser.de/ausgaben/

facebook.com/schwachhauser.de/

instagram.com/schwachhauser/

Redaktionelle Mitarbeiter

Lars Besecke

Anja E. Brinckmann

Anita Cremer

Peter Strotmann

Layout /Art Direction

Konstantin Zigmann

PR- und Anzeigenberatung

Susanne Lolk I T 0421 2575747

lolk@schwachhauser.de

Erscheinungsweise

Zweimonatlich

Ausgabe 76

Anfang Dezember 2020

Anzeigenschluss: 15. November 2020

Erhältlich und zu lesen

Zum Mitnehmen an ausgewählten Auslagestellen

in und um Schwachhausen,

zusätzlich an über 1420 Auslegestellen

zum Lesen in Arztpraxen, bei Friseuren,

in der Gastronomie, in Vereinen und

Institutionen.

Vertrieb

Lesezirkel Leserkreis Daheim,

Haferwende 29/a1, 28357 Bremen

Titelbild

Victoria Chudinova, adobe.stock

88


Cartoon von Til Mette

89


Grundrechtliches

von Anja E. Brinckmann

FEINGESPONNENES

„Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist braun…

Konzentriert schaue ich um mich und erspähe Braun in

den Bildern an den Wänden, braunes Mobiliar, Braun

in den afrikanischen Tischsets und braune Blätter im

Blumenstrauß, als mein Blick an einem Foto in der

aufgeschlagenen Tageszeitung haften bleibt. Die

entzückende Gorillafamilie darauf ist eher schwarzfellig

als braun, bemerkenswert aber sofort die Schlagzeile:

Basel stimmt über Affen-Grundrechte ab.

Das hört sich ohne Zweifel seltsam, aber zugleich

bedeutsam an. Hinter der Initiative steht eine Organisation

namens Sentience Politics, die sich für eine

Gesellschaft einsetzt, in der alle Lebewesen- unabhängig

von ihrer Artzugehörigkeit – ethisch berücksichtigt

werden. Das Leid auf unserer Welt soll effektiv vermindert

werden. Toller Ansatz! Affen sind hochintelligente,

leidens -und empathiefähige Lebewesen. Sie erinnern

sich an Ereignisse in der Vergangenheit, und sogar in

die Zukunft können sie blicken. Umso schlimmer, dass

sie entsetzlichen Tierversuchen ausgesetzt werden.

Die Initiative ist inzwischen höchstrichterlich für zulässig

erklärt worden. Die Einwohner Basels können

folglich darüber abstimmen, ob Affen, wie wir Menschen,

das Recht auf Leben sowie körperliche und

geistige Unversehrtheit erhalten werden. Genau wie

wir Menschen sind Affen schließlich Primaten, eben

nicht menschliche, sondern nicht-menschliche Primaten.

Warum also sollen sie nicht verfassungsrechtliche

Affen-Grundrechte genießen können, wenn ihr Schutz

über das bestehende Tierschutzgesetz offensichtlich

nicht ausreichend gewährleistet ist? Ich wäre 100%ig

dafür. Der Erfolg der Initiative ist immerhin schon ein

gutes Zeichen dafür, dass sich die Haltung des Menschen

gegenüber dem Tier verändert hat.

Aber müssten Affen dann nicht auch straffähig werden?

So nach dem Motto „Wer Rechte in Anspruch

nimmt, hat auch Pflichten“? Das könnte einem malaysischen

Affen schlecht bekommen. Er hat einem

jungen Studenten sein Handy geklaut und es sogar

benutzt, wie der Student feststellte, nachdem er es unter

einer Palme wiedergefunden hatte. Die Bildergalerie

des Handys war voller Selfies des Affen, der sogar versucht

hatte, es zu essen-ohne Erfolg natürlich. Müsste

das Äffchen nicht also strafrechtlich verfolgt werden?

Und wie wäre es mit den Orcas, die seit einiger Zeit

vor der spanischen Küste ihr Unwesen treiben und

immer wieder Yachten angreifen, Ruder zerbeißen und

die Segler in Seenot bringen? Mindestens versuchte

Körperverletzung, Sachbeschädigung, Nötigung. Orcas

sind, als Walart aus der Familie der Delfine, schließlich

Säugetiere wie wir menschlichen und nicht-menschlichen

Primaten auch. Müssten sie nicht genauso

strafrechtlich verfolgt werden mit allen Konsequenzen?

Aber welche Konsequenzen sollten das sein?

In England hat sich ein Passagier im Bus eine lebendige

Schlange um Mund und Nase gewickelt und sie als

Mund- und Nasenschutz benutzt. Könnte die Schlange

auf diese Weise Sozialstunden abgearbeitet haben,

weil sie sich zuvor strafbar gemacht hat? Fraglich jedoch

inwiefern sie überhaupt grundrechts- und damit

straffähig wäre, da die Schlange artenmäßig weder

den Primaten noch den Säugetieren, sondern den Reptilien

zuzuordnen ist. Übrigens ist Schlangenhaut nicht,

wie der Schal oder das Halstuch, als Maske akzeptiert,

zumal, wen wundert‘s, wenn die Haut an der Schlange,

noch dran ist.

„Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist braun…

Plötzlich entdecke ich die glänzende Kastanie, die ich

tags zuvor unter einem großen Baum gefunden habe,

der gar nicht gesund aussah. Was ist eigentlich mit den

Bäumen, schießt es mir durch den Kopf. Die kommunizieren

untereinander und geben ihr Wissen an junge

Schösslinge weiter. Müssten sie nicht auch Bäume-

Grundrechte genießen können?

„Die Kastanie, es ist die Kastanie“, rufe ich und nehme

mir mit einem letzten Blick auf die Gorillas vor, sie nicht

aus den Augen zu verlieren. Kein Mensch sollte je aufhören,

sich zu kümmern: um Primaten jeglicher Art, um

Tiere und Pflanzen, um unsere Welt überhaupt.

90


DER EINFACHSTE

WEG ZUM

NEUEN BAD

DIE BADAUSSTELLUNG IN IHRER NÄHE.

BREMEN

STUHR-SECKENHAUSEN

BREMERHAVEN

OLDENBURG

WALSRODE

ELEMENTS-SHOW.DE


Das gute

Gefühl,

zu Hause

zu sein.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!