Schulische Integration - Schweizerischer Blinden- und ...
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26<br />
Magazin<br />
Die Zigarette danach<br />
Naomi Jones<br />
Im letzten Jahr publizierte die deutsche Autorin<br />
<strong>und</strong> Sozialpädagogin Jennifer Sonntag ein Buch<br />
mit Porträts von blinden <strong>und</strong> sehbehinderten<br />
Frauen, die sich über ihre Wahrnehmung von<br />
Schönheit äusserten (vgl. der Weg Nr. 3/2010).<br />
Nun ist ein weiteres Buch von Jennifer Sonntag<br />
als Autorin <strong>und</strong> Herausgeberin bei der DZB-Leipzig<br />
erschienen.<br />
«Die Zigarette danach» ist eine Anthologie erotischer<br />
<strong>und</strong> abgründiger Kurzgeschichten von<br />
sieben Autoren <strong>und</strong> Autorinnen. Das Buch ist<br />
nicht eben jugendfrei, dafür umso anregender<br />
<strong>und</strong> frecher. Es wurde als Daisy-CD produziert<br />
<strong>und</strong> richtet sich somit in erster Linie an blinde<br />
<strong>und</strong> sehbehinderte Personen. Allerdings: Die<br />
Co-Autoren von Jennifer Sonntag sind normal<br />
sehend. Blindheit ist in einer einzigen Geschichte<br />
das Thema: Die schöne Blinde als Femme fatal,<br />
ein mystisches <strong>und</strong> gleichzeitig bedrohliches<br />
Wesen, das der sehende Partner unterschätzt.<br />
Sonntag wählte sehr gezielt die Gattung der erotischen<br />
Literatur. Denn sie wollte sich als Autorin<br />
unabhängig von ihrer Sehbehinderung positionieren.<br />
Mit dem lustvollen Tabubruch wollte sie aus<br />
der «<strong>Blinden</strong>schublade» raus kommen, wie sie<br />
selbst sagt. Dies ist ihr zweifellos gelungen. Ausserdem<br />
wollte sie mit dem erotischen Hörbuch gezielt<br />
ein sehendes Publikum ansprechen<br />
<strong>und</strong> dieses auf das Daisy-<br />
Format aufmerksam machen. Ob<br />
ihr das hingegen gelingen wird,<br />
bleibt offen. Denn wenige normal<br />
Sehende werden das Format<br />
kennen, geschweige denn ein<br />
geeignetes Abspielgerät besitzen.<br />
Das Buch findet sich leider<br />
nicht auf Amazon. Der Versuch,<br />
als blinde Frau ein sehendes<br />
Publikum anzusprechen, für den<br />
grossen Schatz an Hörbüchern zu<br />
interessieren <strong>und</strong> dies, ohne das<br />
Thema Blindheit in den Vordergr<strong>und</strong><br />
zu stellen, es aber auch<br />
nicht zu verleugnen, ist ein interessanter<br />
Ansatz der <strong>Integration</strong>.<br />
Wäre das Buch in einem andern<br />
Verlag mit geeigneten Werbekanälen<br />
erschienen, wäre die Strategie<br />
mit einiger Wahrscheinlichkeit<br />
erfolgreich. Denn «Die<br />
Zigarette danach» ist vielleicht<br />
kein Werk der Weltliteratur, wohl<br />
aber äusserst lustvolle Unterhaltung<br />
für Menschen ab 18 Jahren,<br />
mit oder ohne Handicap. �<br />
Schweizer Cup in Audiodeskription<br />
Jean-Marc Meyrat<br />
Die Sonne ging auf, <strong>und</strong> das Wallis hielt den<br />
Atem an. Am Sonntag, dem 29. Mai 2011, standen<br />
sich der FC Sion <strong>und</strong> der FC Neuchâtel Xamax in<br />
Basel im Final um den Schweizer Cup gegenüber.<br />
Der Schweizerische Zentralverein für das <strong>Blinden</strong>wesen<br />
(SZB) <strong>und</strong> der Schweizerische Fussballver-<br />
band (SFV) boten r<strong>und</strong> 15 Sehbehinderten<br />
<strong>und</strong> ihren Begleitern<br />
an, beim 86. Schweizer Cupfinal<br />
kostenlos dabei zu sein.<br />
Im Pressebereich des Stadions<br />
perfekt untergebracht, konnten<br />
wir über unseren eigenen �