17.10.20 Lindauer Bürgerzeitung
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18 17. Oktober 2020 · BZ Ausgabe KW 42/20<br />
GESUND LEBEN<br />
Im eigenen Städtchen etwas bewirken<br />
Asklepios Klinik Lindau Carsten Lepple ist neuer Sektionsleiter der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
Seit 1. Oktober ist Carsten Lepple<br />
neuer Sektionsleiter der Chirurgie<br />
in der Asklepios Klinik Lindau.<br />
Der 56-jährige Mediziner<br />
wechselte vom Krankenhaus<br />
Tettnang nach Lindau und ist<br />
Nachfolger von Prof. Dr. med.<br />
Ulrich Schöffel, der nach acht<br />
Jahren als Chefarzt im <strong>Lindauer</strong><br />
Krankenhaus und einer langen<br />
Karriere als Mediziner in den Ruhestand<br />
gegangen ist.<br />
Beinahe hätte es Carsten Lepple<br />
in die Urologie verschlagen.<br />
Geboren in Hildesheim, aufgewachsen<br />
in Bad Saulgau, das<br />
Medizinstudium in Gießen<br />
und Tübingen absolviert, hat<br />
er nämlich als Arzt im Praktilum<br />
1,5 Jahren in der Urologischen<br />
Abteilung des Krankenhauses<br />
in Sigmaringen gearbeitet.<br />
Und das hat ihm Spaß<br />
gemacht. Aber dann führte<br />
ihn sein beruflicher Werdegang<br />
in die Chirurgische Abteilung<br />
des Klinikums Bad<br />
Saulgau und dort lernte er die<br />
Möglichkeiten der Laparoskopie<br />
kennen. Dabei handelt es<br />
sich um ein minimalinvasives<br />
Verfahren, bei dem mit Hilfe<br />
eines optischen Instruments<br />
(Endoskop) und mit Pinzetten<br />
und Messern, die über Verlängerungen<br />
bedient werden,<br />
chirurgische Operationen innerhalb<br />
der Bauchhöhle vorgenommen<br />
werden. „Das war der<br />
Grund, warum ich mich schließlich<br />
für die Chirurgie entschieden<br />
habe. Die Laparoskopie ist<br />
<br />
<br />
Carsten Lepple ist Facharzt für<br />
Chirurgie und der Nachfolger von<br />
Prof. Schöffel in der Abteilung<br />
für Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
der Asklepios Klinik Lindau.<br />
bis heute mein Steckenpferd“,<br />
erzählt Carsten Lepple.<br />
Er ist Facharzt für Chirurgie<br />
mit Spezialisierung auf Bauchchirurgie.<br />
Zu seinen Schwerpunkten<br />
gehören unter anderem<br />
die Behandlung von gutund<br />
bösartigen Erkrankungen<br />
im Magen und Darmbereich,<br />
Operationen an der Gallenblase<br />
und den Gallenwegen sowie<br />
die Hernienchirurgie (bei Leisten-<br />
und Bauchwandbrüchen)<br />
und die Proktologie (Erkrankungen<br />
des Enddarms).<br />
Vor seinem Wechsel zur<br />
Asklepios Klinik Lindau war er<br />
fast 22 Jahre im Krankenhaus<br />
Tettnang tätig, zunächst als<br />
Facharzt, dann als Oberarzt<br />
Anzeigen<br />
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<br />
und schließlich von Mai 2012<br />
bis September 2020 als Leitender<br />
Oberarzt. Dass sich der<br />
56-Jährige nach so vielen beruflich<br />
erfolgreichen Jahren<br />
an einem Standort für einen<br />
Wechsel entschied, hatte gleich<br />
mehrere Gründe. „In der Asklepios<br />
Klinik wurde, als der Chefarzt<br />
für Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
in den Ruhestand<br />
ging, eine Stelle frei, die mich<br />
interessierte. Ich wohne bereits<br />
seit zehn Jahren in Lindau und<br />
da war der Reiz für mich groß,<br />
mich noch einmal mit ganzer<br />
Kraft und Leidenschaft in etwas<br />
Neues zu stürzen, die Chance<br />
zu nutzen, im eigenen Städtchen<br />
etwas bewirken zu können“,<br />
beschreibt Carsten Lepple seine<br />
Motivation, sich auf die<br />
neue Stelle zu bewerben.<br />
In der Asklepios Klinik Lindau<br />
ist er Sektionsleiter Chirurgie<br />
und arbeitet mit einem<br />
Team aus zwei Oberärzten und<br />
einem Assistenzarzt. Seine neue<br />
Abteilung deckt das gesamte<br />
Spektrum der Chirurgie einer<br />
Akutklinik ab. Hier werden<br />
Notfälle, wie z.B. akute Darmverschlüsse<br />
oder -verschlingungen,<br />
Verletzungen im Bauchraum<br />
nach Unfällen oder<br />
Blinddarmentzündungen versorgt,<br />
Abszesse entfernt, Gallenblasenentzündungen<br />
und -koliken,<br />
Leisten- und Narbenbrüche<br />
und vieles mehr behandelt.<br />
Wann immer möglich,<br />
werden die Eingriffe dabei<br />
minimalinvasiv, also für die<br />
Patienten so schonend wie möglich,<br />
durchgeführt. „Die Chirurgie<br />
an der Asklepios Klinik Lindau<br />
steht für sehr gute Medizin.<br />
Diesen Anspruch möchte<br />
ich weiter fortführen und freue<br />
mich auf die tägliche Arbeit<br />
mit den Kollegen und Patienten“,<br />
betont Carsten Lepple.<br />
Von seinem Start in der<br />
Asklepios Klinik ist der Mediziner<br />
begeistert. „Die Mitarbeiter<br />
hier sind unglaublich freundlich.<br />
Ich wurde sehr herzlich<br />
empfangen und mir wird von<br />
allen Seiten Unterstützung bei<br />
der Einarbeitung angeboten“,<br />
berichtet er und weiß, warum<br />
er immer die kleinen Häuser,<br />
die der wohnortnahen Versorgung<br />
der Bevölkerung dienen,<br />
großen Uni-Kliniken vorgezogen<br />
hat. „Kleine Krankenhäuser<br />
wie die Asklepios Klinik<br />
Lindau haben für mich entscheidende<br />
Vorteile. Sie sind persönlicher,<br />
familiärer, patientennäher.<br />
Man kennt alle Kollegen<br />
und die Wege zwischen<br />
ihnen sind kurz. Da ist das<br />
ganze Krankenhaus ein Team.<br />
Das macht mir Spaß und ich<br />
sehe das gegenüber größeren<br />
Kliniken als echten Wettbewerbsvorteil“,<br />
sagt der neue<br />
Sektionsleiter Chirurgie.<br />
Privat ist Carsten Lepple Wahl-<br />
<strong>Lindauer</strong>, genauer gesagt Wahl-<br />
Insulaner. Seit zehn Jahren wohnt<br />
er in der Stadt, seit acht Jahren<br />
auf der Insel. Er und seine Frau<br />
lieben es, dem See so nah zu<br />
sein, kosten das aus, so oft es<br />
geht, vor allem beim Schwimmen<br />
im Römerbad. Dass die<br />
Badesaison jetzt erst einmal<br />
vorbei ist, ist gar nicht schlimm.<br />
Da freut sich das Ehepaar<br />
Lepple auf den Winter. Denn<br />
beide sind hervorragende Skifahrer.<br />
„Durch meine Frau bin<br />
ich zum Tourengehen gekommen.<br />
Seitdem mag ich mich<br />
gar nicht mehr auf vollen<br />
Pisten zusammen mit vielen<br />
anderen Skifahrern den Berg<br />
hinunter stürzen. Wir genießen<br />
es, den Berg zuerst auf Skiern<br />
zu besteigen, bevor die anschließende<br />
Abfahrt auf hoffentlich<br />
tief verschneiten, im besten Falle<br />
noch unberührten Hängen eine<br />
schöne Belohnung ist“, schwärmt<br />
der Arzt. Und wenn‘s mal wieder<br />
verkehrstechnisch etwas<br />
schwieriger werden sollte, von<br />
der Insel Richtung Festland zu<br />
kommen, dann macht das gar<br />
nichts. Denn jetzt kann Carsten<br />
Lepple das Auto ja stehen lassen<br />
und braucht auch sein<br />
Motorrad nicht anzuschmeißen.<br />
Ab sofort kann der Arzt<br />
zur Arbeit radeln. Ein weiterer<br />
Vorteil seines neuen Jobs in<br />
der Asklepios Klinik Lindau.<br />
HGF / BZ-Foto: Asklepios<br />
Asklepios Klinik Lindau<br />
Friedrichshafener Str. 82<br />
Tel.: 0 83 82/27 60<br />
@ www.asklepios.com/lindau<br />
Grippeschutzimpfung für alle?<br />
KKH-Experte rät: Influenza-Infektionsrisiko persönlich abwägen – Im Zweifel behandelnden Arzt fragen<br />
Angesichts steigender Corona-<br />
Infektionen sind Ärzte und Experten<br />
in Sorge, wie sich die<br />
Lage im Herbst und Winter entwickeln<br />
könnte – vor allem wenn<br />
eine heftige Grippewelle die Situation<br />
noch verschärfen sollte.<br />
Deshalb fordern Politiker aktuell<br />
kostenlose Grippeschutzimpfungen<br />
für alle Krankenversicherten,<br />
nicht nur für Risikogruppen. Einige<br />
gesetzliche Krankenkassen<br />
übernehmen die Kosten bereits<br />
schon heute.<br />
Auch die KKH Kaufmännische<br />
Krankenkasse übernimmt die<br />
Kosten für eine Grippeschutzimpfung.<br />
„Die KKH zahlt jedem<br />
Versicherten die Impfung<br />
in der hausärztlichen Praxis,<br />
wenn dies gewünscht wird“,<br />
erklärt Sven Seißelberg (kleines<br />
Bild), Apotheker bei der KKH<br />
Kaufmännische Krankenkasse.<br />
„Ob sich Versicherte impfen<br />
lassen möchten, ist eine ganz<br />
persönliche Entscheidung. Jeder<br />
sollte für sich und für seine<br />
Familienmitglieder<br />
abwägen,<br />
welches<br />
Influenza-Infektionsrisiko<br />
besteht und ob<br />
eine Schutzimpfung<br />
sinnvoll<br />
ist. Im Zweifelsfall<br />
hilft ein Gespräch<br />
mit dem behandelnden<br />
Arzt, der individuell beraten<br />
kann“, rät KKH-Experte Seißelberg.<br />
Das Corona-Virus und die<br />
Grippe könnten in zweierlei<br />
Hinsicht in den nächsten Monaten<br />
eine gefährliche Kombination<br />
sein: Zum einen ist<br />
nicht geklärt, wie sich eine<br />
zweifache Infektion auf den<br />
menschlichen Körper auswirkt.<br />
Zum anderen könnte<br />
bei steigenden Fallzahlen von<br />
Corona- und Grippe-Infizierten<br />
die befürchtete Überlastung<br />
des Gesundheitssystems<br />
eintreten. Insbesondere Risikopatienten<br />
sollten sich deshalb<br />
für eine Grippeschutzimpfung<br />
entscheiden, heißt es<br />
in der Pressemitteilung der<br />
KKH. Dazu zählen nach Einschätzung<br />
der Ständigen Impfkommission<br />
(STIKO) des Robert<br />
Koch-Instituts vor allem ältere<br />
Menschen ab 60 Jahren, Schwangere,<br />
chronisch Kranke und Bewohner<br />
von Alten- und Pflegeheimen.<br />
„Auch für Personen<br />
mit erhöhter Gefährdung aufgrund<br />
ihrer beruflichen Tätigkeit,<br />
wie medizinisches Personal<br />
oder Arbeitnehmer mit viel<br />
Publikumsverkehr ist eine Grippeschutzimpfung<br />
in diesem<br />
Herbst ratsam. Dies gilt auch<br />
für die Menschen, die engen<br />
Kontakt zu Personen aus diesen<br />
Risikogruppen haben“, erklärt<br />
Sven Seißelberg.<br />
Da sich die Virenstämme<br />
stetig verändern, wird jedes<br />
Frühjahr ein neuer Impfstoff<br />
entwickelt. Eine jährliche Auffrischung<br />
der Impfung ist deshalb<br />
notwendig, um ausreichend<br />
geschützt zu sein. Jetzt<br />
zum Herbstanfang ist der beste<br />
Zeitpunkt, um eine Grippeschutzimpfung<br />
durchzuführen.<br />
„In der Regel wird der Piks<br />
gegen die Influenza-Viren gut<br />
vertragen. In manchen Fällen<br />
treten im Nachgang leichte Erkältungssymptome<br />
auf“, weiß<br />
Seißelberg. Die durch Influenza-<br />
Viren hervorgerufene Grippe<br />
unterscheidet sich von einem<br />
harmlosen Husten oder Schnupfen.<br />
Symptome sind zum Beispiel<br />
plötzlich einsetzendes<br />
Fieber mit über 38,5 Grad Celsius,<br />
Kopf- und Gliederschmerzen,<br />
trockener Husten und eine<br />
andauernde körperliche Schwäche.<br />
Weitere Informationen<br />
gibt es auch im Internet unter:<br />
www.kkh.de/grippeschutz BZ<br />
BZ-Fotos: KKH