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Das Fräulein von Scuderi (Hoffmann)

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1. Wachmann Schon wieder einer <strong>von</strong> den Teufeln niedergestreckt. He, he, junger Mensch,<br />

was machst du da? Bist du einer <strong>von</strong> der Bande?<br />

2. Wachmann <strong>Das</strong> ist Olivier Brusson. Der Goldschmiedsgeselle, der bei unserem<br />

ehrlichen, braven Meister René Cardillac arbeitet. Ja, der wird die Leute auf<br />

der Straße morden – sieht mir recht danach aus – ist recht nach der Art der<br />

Mordbuben, dass sie beim Leichnam lamentieren und sich fangen lassen –<br />

wie war's Junge, erzähle!<br />

Olivier Dicht vor mir sprang ein Mensch auf den dort los, stieß ihn nieder und rannte<br />

blitzschnell da<strong>von</strong>, als ich laut aufschrie. Ich wollt doch sehen, ob der<br />

Niedergeworfene noch zu retten wäre.<br />

1. Wachmann Nein mein Sohn, der ist hin, durchs Herz, wie gewöhnlich, geht der<br />

Dolchstich.<br />

2. Wachmann Teufel, kamen wir doch wieder zu spät, wie vorgestern.<br />

Desgrais Bringt die Leiche fort. Und du, junger Mensch, sieh zu, dass du <strong>von</strong> der<br />

Straße kommst!<br />

Sie entfernen sich mit der Leiche. Olivier birgt vor Entsetzen das Gesicht in<br />

den Händen und geht zur anderen Richtung ab.<br />

6. Szene – Meister Cardillac und Olivier führen zwielichtige<br />

Heiratsverhandlungen.<br />

Tag. Tür öffnet sich, Madelon schleicht heraus, sichtlich krank und geht quer über die Bühne ab.<br />

Hausleute schauen ihr nach.<br />

Frau Patru Oh, sieh nur, unsere liebe Madelon, wie sie geht.<br />

Herr Patru Ja traurig schleicht sie da<strong>von</strong>, die Arme.<br />

Frau Patru Nicht nur traurig. Siech und krank sieht sie aus. Blasse Wangen, verweinte<br />

Augen, oh wie schrecklich.<br />

Herr Patru Ja, seit unser lieber Herr, Meister Cardillac, ihr Vater, seinen Gehilfen Olivier<br />

herausgeworfen hat, geht es mit ihr immer mehr bergab.<br />

Frau Patru <strong>Das</strong>s ein Vater nicht sieht, wie sehr seine Tochter leidet! Da muss es doch<br />

einen Weg geben, sich wieder zu versöhnen und ihn zurückzuholen. Er kann<br />

doch seine Tochter nicht sterben lassen.<br />

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