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Das Fräulein von Scuderi (Hoffmann)

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2. Marktfrau <strong>Das</strong> Geschmeide verdanken die Damen ihren Galants. Wer spät zur Geliebten<br />

schleicht, muss doch stets ein Schmuckstück bei sich haben, um seine Liebe<br />

zu beweisen. Kommt er mal ohne, meint sie gleich, sie sei nichts mehr wert.<br />

Herr Patru Als stünden die Gauner mit Geistern im Bunde, wissen sie genau, wann sich<br />

so etwas zutragen soll. Oft erreicht der Unglückliche nicht das Haus, wo er<br />

Liebesglück zu genießen gedachte. Oft fiel er auf der Schwelle, ja vor dem<br />

Zimmer der Geliebten, die dann mit Entsetzen den blutigen Leichnam fand.<br />

<strong>Scuderi</strong> mit Martinière und Christine treten, dem Zug entgegenkommend, auf.<br />

Dienstleute gehen mit ihren Körben zum Einkaufen.<br />

Martinière <strong>Fräulein</strong>, denkt Euch, in unserer Nachbarschaft ist heute Nacht wieder einer<br />

auf der Straße ermordet worden.<br />

<strong>Scuderi</strong> Dieses grauenvolle Morden muss ein Ende haben!<br />

Frau Patru Sie haben ganz recht, <strong>Fräulein</strong>.<br />

Herr Patru Sie denken wirklich edel.<br />

Christine Jede Nacht sitzt sie, schreibt Verse und Gedichte und sinnt, wie sie sich für<br />

die Gerechtigkeit der unschuldig Leidenden einsetzen kann.<br />

1. Marktfrau Aber mit Desgrais und La Regnie zurechtzukommen, ist schwer. Sie sind zu<br />

grausam.<br />

<strong>Scuderi</strong> und Martinière ab. Christine begrüßt Madelon.<br />

Christine Liebe Madelon, meine Freundin. Da bist du ja wieder. Du siehst prächtig<br />

erholt aus. Sag, wie ist es dir auf deinem Landaufenthalt ergangen?<br />

Madelon Ich war bei meiner Tante. Es war herrlich. Aber sag, ich dachte meinen Vater<br />

hier zu treffen.<br />

Christine Er wird sicher gleich kommen. Meister René Cardillac hat sicher noch etwas<br />

zu tun. Erzähle mir doch derweil ein bisschen <strong>von</strong> deiner Reise.<br />

Sie unterhalten sich. Cardillac tritt mit Olivier auf.<br />

Herr Patru Edler Meister, heute fand man wieder eine Leiche auf der Straße, direkt vor<br />

unserer Tür. Ein Dolchstich ins Herz wie alle anderen. Von Schmuck keine<br />

Spur. Verruchte Mörder!<br />

Frau Patru Und heute musste wieder einer dran glauben. So viele Schuldige kann es gar<br />

nicht geben. Ich wünschte mir, dass man die Mörder bald findet, damit das<br />

Elend ein Ende hat, Herr.<br />

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