19.10.2020 Aufrufe

CliniCum onko 09-10/2020

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

European Society for Medical Oncology (ESMO Virtual <strong>2020</strong>)<br />

Kongress-Highlights<br />

Auch im virtuellen Format brachte der ESMO-Kongress<br />

viele bahnbrechende und praxisändernde Studien.<br />

Von Dr. Susanne Billich<br />

■■Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom NSCLC<br />

Kein Vorteil für postoperative Radiotherapie (PORT).<br />

Die geplante PORT wird seit Jahren kontrovers diskutiert,<br />

da die Daten für Patienten mit Beteiligung der mediastinalen<br />

Lymphknoten uneinheitlich waren. Die Studie<br />

Lung ART (NCT004<strong>10</strong>683) untersuchte moderne mediastinale<br />

PORT bei 501 NSCLC-Patienten nach vollständiger<br />

Resektion und (neo)adjuvanter Chemotherapie. Eingeschlossen<br />

waren Patienten im Stadium III mit histologisch/zytologisch<br />

nachgewiesener nodaler Beteiligung<br />

(pN2), die 1:1 randomisiert entweder eine konforme<br />

PORT (54 Gy über 5,5 Wochen) oder keine PORT erhielten.<br />

Nach drei Jahren bestand kein signifikanter Unterschied<br />

im primären Endpunkt krankheitsfreies Überleben<br />

(DFS): 47,1 vs. 43,8 Prozent (HR 0,85, p=0,16). Es bestand<br />

auch kein Unterschied im 3-Jahres-Gesamtüberleben:<br />

66,5 vs. 68,5 Prozent (14,6% Todesfälle im PORT-Arm<br />

und 5,3% im Kontrollarm). Prof. Dr. Cécile Le Pechoux,<br />

Institut Gustave Roussy, Paris, betonte, dass PORT nicht<br />

mehr routinemäßig für alle Patienten im Stadium II oder<br />

III mit Nodalbeteiligung empfohlen werden kann. Die<br />

Radiotherapie könnte für Einzelfälle hilfreich sein, denn<br />

die Rate an mediastinalen Rezidiven sei um 50 Prozent<br />

niedriger im PORT-Arm (46 vs. 25%). Hier müsse allerdings<br />

auch das Risiko einer erhöhten kardiopulmonalen<br />

Toxizität berücksichtigt werden.<br />

Le Pechoux C et al., Presidential Symposium II, Abstract LBA3_PR<br />

EGFR-TKI im adjuvanten Setting. Die Phase-III-Studie<br />

ADAURA (NCT02511<strong>10</strong>6) schloss 682 NSCLC-Patienten<br />

mit überwiegend nicht-squamöser Histologie im Stadium<br />

IB bis III ein, bei denen eine EGFR-Mutation nachgewiesen<br />

worden war (Deletion Exon 19 oder L858R). Nach der<br />

Tumorresektion mit oder ohne adjuvante Chemotherapie<br />

erhielten die Patienten 1:1 randomisiert entweder Osimertinib<br />

oder Placebo bis zum Rezidiv oder Therapieabbruch<br />

bzw. für maximal drei Therapiejahre. Osimertinib<br />

verlängerte das krankheitsfreie Überleben (DFS) mit einer<br />

beeindruckenden Hazard Ratio von 0,17 in der Primärpopulation<br />

(p

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!