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DFP-Literaturstudium: Pankreastumore, Teil 1<br />
Pathogenese, Erkennung,<br />
Behandlung und Ausblick<br />
Das Adenokarzinom des Pankreas zählt zu den Malignomen mit der höchsten Mortalität. Dieser Fortbildungsartikel<br />
befasst sich mit der Pathophysiologie des Karzinoms, sich stets weiterentwickelnden Diagnosetechniken, der<br />
Stadieneinteilung, gibt Aufschluss über die indizierte Therapie und stellt die Theorie der gelebten Praxis gegenüber.<br />
Von Prim. Univ.-Doz. Dr. Manfred Prager<br />
❙❙<br />
Das duktale Adenokarzinom (Pancreatic Ductal<br />
Adeno carcinoma, PDAC) ist mit 95 Prozent das häufigste<br />
Malignom des exokrinen Pankreas mit höchster Letalität,<br />
wobei das 5-Jahres-Gesamtüberleben heute bei etwa acht<br />
Prozent liegt (Tab. 1). 1 Es ist damit die dritthäufigste malignitätsassoziierte<br />
Todesursache in Europa, ähnlich wie in<br />
den USA. Die Inzidenz des PDAC steigt weltweit an. Die<br />
Ursache für die Zunahme dieser Tumorerkrankung ist bis<br />
heute unklar. Eine mit der absoluten Zunahme der Fallzahlen<br />
assoziierte Vermehrung der Risikofaktoren wie<br />
zum Beispiel Diabetes mellitus, chronisch rezidivierende<br />
Pankreatitis, Raucher status, Übergewicht können nicht<br />
alleine als Erklärung dienen. 2-4<br />
Seltenere Malignome des Pankreas sind zystische Adenokarzinome<br />
und azinäre Tumore aus sekretproduzierenden<br />
Parenchymzellen.<br />
Pathogenese – Präkursorläsionen<br />
Die Pathogenese beruht auf einem Progressionsmodell<br />
genetischer Alteration: Sequenzielle Akquisition von<br />
Mutationen und andere genetische Aberrationen addieren<br />
sich zur zunehmend malignen Transformation duktaler<br />
Epithelzellen in Präkanzerosen wie der pankreatischen<br />
intraepithelialen Neoplasie (PanIN), der intraduktalen<br />
papillären muzinösen Neoplasie (IPMN) oder der<br />
muzinösen zystischen Neoplasie (MCN) und weiter bis<br />
zum invasiven und zum metastasierenden Karzinom. 5,6<br />
Häufigste genetische Aberrationen sind Mutationen<br />
im KRAS-Onkogen, die bei über 90 Prozent der Patienten<br />
nachgewiesen werden, sowie die Inaktivierung von<br />
Tumorsuppressiongenen wie TP53, SMAD4 und<br />
CDKN2A. 7–9 Weiteren Einfluss haben das Stroma und die<br />
immunologische Regulation. Die interindividuelle, aber<br />
auch die intratumorale, inter- und intrametastatische<br />
Heterogenität des Pankreaskarzinoms ist groß und<br />
beeinflusst die Prognose bei gleichem Tumorstadium<br />
maßgeblich.<br />
Die Progression von Dysplasie zum Adenokarzinom ist<br />
biologisch durch die Akkumulation einer Vielzahl genetischer<br />
Aberrationen charakterisiert. 6<br />
Foto: AlexLMX/iStock<br />
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