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Genetische Risikofaktoren<br />
Tabelle 3<br />
Syndrom Relatives Risiko Gen(e)<br />
familiäres atypisches multiples Muttermal-<br />
und Melanomsyndrom (FAMMM)<br />
13- bis 39-fach CDKN2A<br />
Erblicher Brust- und Eierstockkrebs doppelt und drei- bis neunfach BRCA1 und 2<br />
Fanconi-Anämie, Mammakarzinom unbekannt PALB2<br />
familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) fünffach APC<br />
Lynch-Syndrom neun- bis elffach MLH1, MSH6, MSH2, PMS2, EPCAM<br />
Peutz-Jeghers-Syndrom 132-fach STK11/LKB1<br />
Hereditäre Pankreatitis 53-fach PRSS1<br />
Li-Fraumeni-Syndrom siebenfach p53<br />
Ataxia teleangiectatica ca. dreifach ATM<br />
Quelle: Jones S et al., Science 20<strong>09</strong>; 324:217<br />
sierung kann mithilfe von CTC deutlich schneller<br />
detektiert werden als mit dem Verlauf des Tumormarkers<br />
CA 19-9.<br />
Zurzeit ist die klinische Verfügbarkeit dieser CTC-Chips in<br />
Österreich eingeschränkt. Sicherlich besteht in näherer<br />
Zukunft Hoffnung, dass standardisierte Tests klinisch<br />
auch in Österreich vorhanden sein werden.<br />
Erworbene Risikofaktoren. Risikokonstellationen, deren<br />
Vorliegen das Karzinomrisiko für ein PDAC teilweise gravierend<br />
erhöhen sind:<br />
• Rauchen<br />
• Diabetes mellitus Typ 2<br />
• chronische Pankreatitis<br />
• Adipositas<br />
Anamnese und Symptome. Aufgrund der Neigung frühzeitig<br />
metastatische Absiedelungen zu bilden – es sind<br />
bereits oft kleine Pankreastumore zum Zeitpunkt ihrer<br />
inzidentellen Entdeckung nur noch palliativ behandelbar<br />
– sind Symptome wie ein schmerzloser Ikterus, Rückenschmerzen,<br />
ein ungewollter Gewichtsverlust, Inappetenz<br />
oder ein plötzlich aufgetretener Diabetes bzw. ein Diabetes,<br />
der sich rasant verschlechtert, bereits potenzielle Hinweise<br />
auf ein PDAC. Epigastrische Schmerzen, Müdigkeit<br />
und ein Leistungsknick sind unspezifische Symptome, die<br />
jedoch speziell in Verbindung mit positiver Familienanamnese<br />
den Verdacht auf ein Malignom des Pankreas<br />
lenken sollten.<br />
Stadieneinteilung mittels TNM-Schema<br />
Stadium Primärtumor Lymphknotenstatus Fernmetastasen<br />
0 Tis N0 M0<br />
IA T1 N0 M0<br />
IB T2 N0 M0<br />
IIA T3 N0 M0<br />
IIB T1-3 N1 M0<br />
III T4 alle N M0<br />
IV alle T alle N M1<br />
Tabelle 4<br />
Erbliches Pankreaskarzinom, hereditäre Pankreaskrebssyndrome.<br />
Hereditäre Syndrome, die das Risiko, an<br />
einem Karzinom zu erkranken, angeben, sind in Tabelle 3<br />
aufgelistet. 57<br />
Familiär gehäuft auftretendes Pankreaskarzinom. Wenn<br />
zumindest zwei erstgradige Angehörige einer Person von<br />
einem Pankreaskarzinom betroffen sind, ohne dass eine<br />
identifizierbare Genmutation vorhanden wäre, handelt es<br />
sich um ein familiär gehäuft auftretendes Pankreaskarzinom.<br />
Das Risiko steigt mit der Zahl der erstgradigen<br />
Verwandten mit Pankreaskrebs.<br />
Klassifikation von Tumoren des Pankreas<br />
Topografische Klassifikation. Eine systematische Klassifikation<br />
aller Tumoren des Pankreas kann rein topografisch<br />
vorgenommen werden, d.h. nach der Lokalisation<br />
des Tumors in:<br />
• ampulläre und periampulläre Tumore, die sich unabhängig<br />
von ihrer Histologie in der unmittelbaren Umgebung<br />
der Ampulla vateri oder an der Ampulla vateri<br />
befinden, oder vom Pankreas, vom Choledochus oder<br />
vom Duodenum ausgehen.<br />
• Restpankreas (Corpus, Cauda)<br />
Morphologische Klassifikation in der Schichtbildgebung.<br />
Die morphologische Klassifikation von Pankreastumoren<br />
unterscheidet:<br />
• zystisch<br />
• solide<br />
• zystisch solid<br />
• hypodens<br />
• hyperdens<br />
Die hypo- und hyperdense Spezifizierung der Tumore bezieht<br />
sich auf die Aufnahme von Kontrastmittel in der CT-<br />
Morphologie; hypodense Tumore sind in Abwesenheit<br />
einer zystischen Komponente stets verdächtig auf das Vorliegen<br />
einer PDAC. Hyperdense Tumore sind sehr häufig<br />
neuroendokrinen Ursprungs.<br />
Differenzierung zwischen exokrin und endokrin. Endokrine<br />
Tumore (neuroendokrine Tumore) teilen sich auf in<br />
funktionell nicht aktive Tumore, die zum Zeitpunkt der<br />
Diagnose keinen klinischen oder laborchemisch messbaren<br />
Hormonexzess verursachen und funktionelle,<br />
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