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CliniCum onko 09-10/2020

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Genetische Risikofaktoren<br />

Tabelle 3<br />

Syndrom Relatives Risiko Gen(e)<br />

familiäres atypisches multiples Muttermal-<br />

und Melanomsyndrom (FAMMM)<br />

13- bis 39-fach CDKN2A<br />

Erblicher Brust- und Eierstockkrebs doppelt und drei- bis neunfach BRCA1 und 2<br />

Fanconi-Anämie, Mammakarzinom unbekannt PALB2<br />

familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) fünffach APC<br />

Lynch-Syndrom neun- bis elffach MLH1, MSH6, MSH2, PMS2, EPCAM<br />

Peutz-Jeghers-Syndrom 132-fach STK11/LKB1<br />

Hereditäre Pankreatitis 53-fach PRSS1<br />

Li-Fraumeni-Syndrom siebenfach p53<br />

Ataxia teleangiectatica ca. dreifach ATM<br />

Quelle: Jones S et al., Science 20<strong>09</strong>; 324:217<br />

sierung kann mithilfe von CTC deutlich schneller<br />

detektiert werden als mit dem Verlauf des Tumormarkers<br />

CA 19-9.<br />

Zurzeit ist die klinische Verfügbarkeit dieser CTC-Chips in<br />

Österreich eingeschränkt. Sicherlich besteht in näherer<br />

Zukunft Hoffnung, dass standardisierte Tests klinisch<br />

auch in Österreich vorhanden sein werden.<br />

Erworbene Risikofaktoren. Risikokonstellationen, deren<br />

Vorliegen das Karzinomrisiko für ein PDAC teilweise gravierend<br />

erhöhen sind:<br />

• Rauchen<br />

• Diabetes mellitus Typ 2<br />

• chronische Pankreatitis<br />

• Adipositas<br />

Anamnese und Symptome. Aufgrund der Neigung frühzeitig<br />

metastatische Absiedelungen zu bilden – es sind<br />

bereits oft kleine Pankreastumore zum Zeitpunkt ihrer<br />

inzidentellen Entdeckung nur noch palliativ behandelbar<br />

– sind Symptome wie ein schmerzloser Ikterus, Rückenschmerzen,<br />

ein ungewollter Gewichtsverlust, Inappetenz<br />

oder ein plötzlich aufgetretener Diabetes bzw. ein Diabetes,<br />

der sich rasant verschlechtert, bereits potenzielle Hinweise<br />

auf ein PDAC. Epigastrische Schmerzen, Müdigkeit<br />

und ein Leistungsknick sind unspezifische Symptome, die<br />

jedoch speziell in Verbindung mit positiver Familienanamnese<br />

den Verdacht auf ein Malignom des Pankreas<br />

lenken sollten.<br />

Stadieneinteilung mittels TNM-Schema<br />

Stadium Primärtumor Lymphknotenstatus Fernmetastasen<br />

0 Tis N0 M0<br />

IA T1 N0 M0<br />

IB T2 N0 M0<br />

IIA T3 N0 M0<br />

IIB T1-3 N1 M0<br />

III T4 alle N M0<br />

IV alle T alle N M1<br />

Tabelle 4<br />

Erbliches Pankreaskarzinom, hereditäre Pankreaskrebssyndrome.<br />

Hereditäre Syndrome, die das Risiko, an<br />

einem Karzinom zu erkranken, angeben, sind in Tabelle 3<br />

aufgelistet. 57<br />

Familiär gehäuft auftretendes Pankreaskarzinom. Wenn<br />

zumindest zwei erstgradige Angehörige einer Person von<br />

einem Pankreaskarzinom betroffen sind, ohne dass eine<br />

identifizierbare Genmutation vorhanden wäre, handelt es<br />

sich um ein familiär gehäuft auftretendes Pankreaskarzinom.<br />

Das Risiko steigt mit der Zahl der erstgradigen<br />

Verwandten mit Pankreaskrebs.<br />

Klassifikation von Tumoren des Pankreas<br />

Topografische Klassifikation. Eine systematische Klassifikation<br />

aller Tumoren des Pankreas kann rein topografisch<br />

vorgenommen werden, d.h. nach der Lokalisation<br />

des Tumors in:<br />

• ampulläre und periampulläre Tumore, die sich unabhängig<br />

von ihrer Histologie in der unmittelbaren Umgebung<br />

der Ampulla vateri oder an der Ampulla vateri<br />

befinden, oder vom Pankreas, vom Choledochus oder<br />

vom Duodenum ausgehen.<br />

• Restpankreas (Corpus, Cauda)<br />

Morphologische Klassifikation in der Schichtbildgebung.<br />

Die morphologische Klassifikation von Pankreastumoren<br />

unterscheidet:<br />

• zystisch<br />

• solide<br />

• zystisch solid<br />

• hypodens<br />

• hyperdens<br />

Die hypo- und hyperdense Spezifizierung der Tumore bezieht<br />

sich auf die Aufnahme von Kontrastmittel in der CT-<br />

Morphologie; hypodense Tumore sind in Abwesenheit<br />

einer zystischen Komponente stets verdächtig auf das Vorliegen<br />

einer PDAC. Hyperdense Tumore sind sehr häufig<br />

neuroendokrinen Ursprungs.<br />

Differenzierung zwischen exokrin und endokrin. Endokrine<br />

Tumore (neuroendokrine Tumore) teilen sich auf in<br />

funktionell nicht aktive Tumore, die zum Zeitpunkt der<br />

Diagnose keinen klinischen oder laborchemisch messbaren<br />

Hormonexzess verursachen und funktionelle,<br />

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