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Küchen.Kultur

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Hier wird<br />

ökologischer<br />

Landbau<br />

schon<br />

seit 1971<br />

gelebt<br />

Wie groß ist Ihr Hof und was bauen Sie so<br />

alles an?<br />

Ich bin jetzt 33 Jahre Bauer und unser Hof hat sich<br />

in diesen Zeiten mehrfach grundlegend verändert.<br />

Als ich den Hof 1986 mit 25 Jahren übernahm,<br />

hatten wir 15 Milchkühe, einige Schafe, ein paar<br />

Schweine. Wir bauten Getreide, Kartoffeln und<br />

Feldfutter an und bewirtschafteten 60 ha. Das war<br />

schön, hatte aber so keine Zukunft, alles zu klein<br />

und zu kleinteilig. Schwierig für meine Eltern,<br />

schwierig für meine Frau und mich damals. Wir<br />

probierten es mit dem Gemüseanbau, stellten<br />

dann aber fest, daß es hierfür noch keinen Markt<br />

gab. Aus dieser Situation heraus gründeten wir<br />

1988 die Abokiste. Gemüse frei Haus, und geliefert wurde, was der Acker<br />

hergab. Heute sind wir in der glücklichen Lage, daß wir alle Produkte, die wir<br />

auf unseren Feldern anbauen, auch über unseren Lieferservice vermarkten<br />

können. Heute halten wir keine Tiere mehr auf unserem Hof, dafür bauen<br />

wir viele verschiedene Gemüsearten an. In unseren Gewächshäusern bauen<br />

wir Tomaten, Gurken, Paprika und Auberginen an, dazu kommen Kräuter,<br />

Fenchel, Mangold und Salate. Im Freiland ist unsere Spezialität der Kürbisanbau<br />

und Zuckermais.<br />

Sie haben einen Lieferservice für<br />

Ihre Bioprodukte ins Leben<br />

gerufen. Wie kam’s zu der Idee?<br />

Wie fast alles Gute aus der Schweiz.<br />

In den 70er und 80er Jahren sind<br />

alle, die sich mit dem ökologischen<br />

Landbau befassten und nicht der<br />

Anthroposophie anhingen, in die<br />

Schweiz zu den Seminaren von<br />

Dr. Müller gereist. Mitte der 80er Jahre<br />

auch ich. Dr. Müller hatte zusammen<br />

mit seiner Frau in der Schweiz<br />

nicht nur einen Verband ökologisch<br />

wirtschaftender Betriebe gegründet,<br />

sondern auch eine Genossenschaft, welche die Produkte dieser Betriebe<br />

auch vermarktete. Neben der Vermarktung an den Lebensmitteleinzelhandel<br />

versendetet diese Genossenschaft erfolgreich Lebensmittelpakete an<br />

Privathaushalte. Nach einem dieser Seminare überlegten wir uns, ob wir<br />

diese Vermarktungsform nicht auch hier umsetzen könnten. Das war eher<br />

eine aus der Not heraus geborene Überlegung, da wir für unser Gemüse<br />

keine Käufer fanden. Und so starteten wir unseren Lieferservice mit einer<br />

Anzeige in der örtlichen Zeitung, einem handgeschriebenen Flyer und mit<br />

dem gebraucht gekauften Ford Transit vom örtlichen Flaschner.<br />

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