21.10.2020 Aufrufe

syndicom magazin Nr. 19

Das syndicom-Magazin bietet Informationen aus Gewerkschaft und Politik: Die Zeitschrift beleuchtet Hintergründe, ordnet ein und hat auch Platz für Kultur und Unterhaltendes. Das Magazin pflegt den Dialog über Social Media und informiert über die wichtigsten Dienstleistungen, Veranstaltungen und Bildungsangebote der Gewerkschaft und nahestehender Organisationen.

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16<br />

Eine bessere<br />

Arbeitswelt<br />

Warum immer dieses Versteckspiel?<br />

Keine Information der Öffentlichkeit. Kein Einbezug von<br />

<strong>syndicom</strong>. Die Post hielt es nicht für nötig. Sie startete im<br />

September einen Test mit möglicherweise weitreichenden<br />

Folgen für den postalischen Service public.<br />

Mitte August erhielten die Bewohner*innen von Bassecourt<br />

(JU) und Aesch (BL) brieflich die Aufforderung, die<br />

Post von morgen mitzugestalten. Sie sollten die Wochentage<br />

angeben, an denen sie Post erhalten wollen.<br />

Angepriesen wurde der neue, schmalere Service mit folgenden<br />

Vorteilen: Es könnten unnötige Wege zum Postfach<br />

gespart, die Anwesenheitstage zu Hause besser geplant<br />

und verpasste Briefsendungen vermieden werden.<br />

Auf Anfrage bestreitet die Post, dass hinter dem Test<br />

Abbau- und oder Sparabsichten stünden. Die Post macht<br />

sich damit unglaubwürdig. Sie täte besser daran, transparent<br />

zu kommunizieren und die Sozialpartner frühzeitig<br />

einzubeziehen. Alles andere führt nur zu mehr Widerstand.<br />

Eine Zustellung an allen Wochentagen bleibt Teil des<br />

Service public.<br />

Christian Capacoel<br />

Klar und deutlich wie ein Briefkasten: <br />

so sollte die Post kommunizieren.<br />

(© <strong>syndicom</strong>)<br />

Der RTS-Beitrag zum Test mit dem Namen «Post à la carte»:<br />

Bit.ly/2SIvNXZ<br />

Massenentlassung<br />

bei DXC Technology:<br />

im Fokus Leute ab 54!<br />

Giorgio Pardini, Leiter Sektor ICT<br />

Der IT-Dienstleister DXC Technology<br />

beschäftigt in der Schweiz rund 600<br />

Angestellte; weltweit sind es 160 000.<br />

Der rückläufige Umsatz im ersten<br />

Quartal 2020 hatte den Beschluss zur<br />

Folge, dass die Kosteneinsparungen<br />

zum grossen Teil das Personal zu tragen<br />

hat. Weltweit werden 4500 Stellen<br />

gestrichen. In der Schweiz sind 116<br />

Mitarbeitende betroffen.<br />

Die Umsetzung der Massenentlassung<br />

ist skandalös: Der Abbau ist gezielt<br />

auf ältere Mitarbeitende ausgerichtet!<br />

In erster Linie Personen ab 54<br />

sind betroffen, trotz Protesten seitens<br />

der Personalvertretung.<br />

Mit der Ernennung eines neuen<br />

Geschäftsführers von DXC Technology<br />

Switzerland erklärte das Unternehmen<br />

im Februar 20<strong>19</strong> wörtlich, DXC<br />

gehöre zu den «besten Corporate Citizens<br />

weltweit». Wenn ein Personalabbau<br />

nur auf ältere Mitarbeitende abzielt,<br />

ist es zynisch, sich öffentlich als<br />

«guter Bürger» präsentieren zu wollen.<br />

DXC betreibt offensichtlich Etikettenschwindel!<br />

DXC müsste in Zukunft von öffentlichen<br />

IT-Aufträgen ausgeschlossen<br />

werden. Zudem sollten bundesnahe<br />

Betriebe und verantwortungsvolle Unternehmen<br />

überprüfen, ob sie mit solchen<br />

Partnern weiterhin zusammenarbeiten<br />

wollen.<br />

Geschäftspraktiken wie diejenige<br />

von DXC Technology schaden dem Ruf<br />

der ICT-Branche und gehen zu Lasten<br />

der Steuerzahler*innen. Denn Statistiken<br />

vom Bund belegen seit Jahren,<br />

dass Erwerbslose ab dem 45. Altersjahr<br />

mit rund 40 % die grösste Gruppe<br />

sind, die von der Aussteuerung aus der<br />

Arbeitslosenkasse betroffen ist. Nach<br />

der Aussteuerung führt der Weg zur<br />

Sozialhilfe. Es erstaunt nicht, dass auf<br />

politischer Ebene der Ruf nach besserem<br />

Kündigungsschutz für ältere Mitarbeitende<br />

immer lauter wird.

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