21.10.2020 Aufrufe

syndicom magazin Nr. 19

Das syndicom-Magazin bietet Informationen aus Gewerkschaft und Politik: Die Zeitschrift beleuchtet Hintergründe, ordnet ein und hat auch Platz für Kultur und Unterhaltendes. Das Magazin pflegt den Dialog über Social Media und informiert über die wichtigsten Dienstleistungen, Veranstaltungen und Bildungsangebote der Gewerkschaft und nahestehender Organisationen.

Das syndicom-Magazin bietet Informationen aus Gewerkschaft und Politik: Die Zeitschrift beleuchtet Hintergründe, ordnet ein und hat auch Platz für Kultur und Unterhaltendes. Das Magazin pflegt den Dialog über Social Media und informiert über die wichtigsten Dienstleistungen, Veranstaltungen und Bildungsangebote der Gewerkschaft und nahestehender Organisationen.

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6 Die andere<br />

Miriam Walther<br />

Seite<br />

ist Geschäftsführerin des digitalen Magazins Republik.<br />

Zuvor war sie Regisseurin, Produktionsleiterin und Fellow an<br />

der Zürcher Hochschule der Künste. 2015 erhielt sie die<br />

kulturelle Auszeichnung im Bereich Theater der Stadt Zürich.<br />

1<br />

Unsere drängendste Frage zuerst:<br />

Warum hat die Republik keinen<br />

Gesamtarbeitsvertrag?<br />

Noch nicht. Die Genossenschaft, die<br />

die Republik herausgibt, ist Mitglied<br />

des Verbands Medien mit Zukunft. Er<br />

tritt für faire Arbeitsbedingungen ein<br />

und arbeitet auf einen GAV für konzernunabhängige<br />

Medienhäuser hin.<br />

Die Republik hat seit dem Start einen<br />

Nettoeinheitslohn von Fr. 7750 bei<br />

100 %, 5 Wochen Urlaub, Lohnfortzahlung<br />

bei Krankheit, Mutterschaft<br />

und Militärdienst, 2 Wochen Vaterschaftsurlaub<br />

und freiwillige Kinderzulagen.<br />

2<br />

Wirkt sich die Genossenschaftsform<br />

auf die tägliche Arbeit aus?<br />

Ja. Dass wir Mitglieder haben, die<br />

mehr als Leserinnen sind, wirkt tief<br />

hinein in unser Selbstverständnis<br />

und unsere Unternehmenskultur.<br />

Konkret verpflichtet sie uns zu Transparenz,<br />

Dialog und Mitbestimmung.<br />

Die Mitglieder stimmen über unsere<br />

Finanzen ab, aktuell über eine Statutenrevision,<br />

oder entscheiden über<br />

die Besetzung des Vorstandes. Und<br />

wir stehen täglich mit ihnen im Austausch,<br />

und entwickeln die Republik<br />

gemeinsam weiter.<br />

3<br />

Von anfangs 8 auf heute rund 40 Macher*innen.<br />

Wie geht die Geschäftsführerin<br />

mit dem Wachstum um?<br />

Ein rasantes Wachstum stellt eine<br />

grosse organisatorische Herausforderung<br />

dar und benötigt Fingerspitzengefühl,<br />

Empathie und Geduld. Alle<br />

sind stets gefordert, sich einer sich<br />

kontinuierlich verändernden Organisation<br />

anzupassen. Zur Klärung: Sehr<br />

schnell gewachsen sind wir vor allem<br />

im ersten Geschäftsjahr. Vom Gründungsteam<br />

zu einem funktionierenden<br />

journalistischen Unternehmen.<br />

4<br />

Von aussen bekommt man den Eindruck,<br />

bei der Republik arbeiten alle<br />

mit Herzblut. Wie behält man den<br />

Geist des Aufbruches bei?<br />

Danke! Wir tun das, indem wir uns<br />

immer wieder vor Augen führen, wie<br />

wichtig unabhängiger und qualitativ<br />

hochstehender Journalismus für eine<br />

funktionierende Demokratie ist.<br />

Text: Christian Capacoel<br />

Bild: Republik, Laurent Burst<br />

5<br />

Was sind die nächsten Ziele der<br />

Republik?<br />

Unser Ziel ist jeden Tag das gleiche:<br />

Möglichst viele Menschen mit überzeugendem<br />

und brauchbarem Journalismus<br />

zu begeistern. Einer, der die<br />

Köpfe klarer, das Handeln mutiger,<br />

die Entscheidungen klüger macht.<br />

Und der das Gemeinsame stärkt: die<br />

Freiheit, den Rechtsstaat, die Demokratie.<br />

6<br />

Die Löhne der Medienschaffenden<br />

stagnieren seit 14 Jahren. Was sagt<br />

das über den Wert des Journalismus?<br />

Das viel drängendere Problem ist<br />

doch, dass die Medienbranche sich in<br />

einem existenziellen Strukturwandel<br />

befindet. Dass konstant Stellen verschwinden,<br />

es immer weniger journalistischenNachwuchs<br />

gibt und wir als<br />

Gesellschaft noch keine zukunftsweisende<br />

Lösung gefunden haben, wie<br />

wir dem so demokratie relevanten<br />

Journalismus den Wert geben, den<br />

er verdient.

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