die CRN Certified Distributoren - Computer Reseller News
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<strong>CRN</strong>-Bericht<br />
»Wir haben <strong>die</strong> nötigen<br />
Schritte gemacht, <strong>die</strong> Prozesse<br />
optimiert. Wer das<br />
nicht schafft, wird vom<br />
Markt verschwinden.«<br />
Marcus Adä,<br />
Geschäftsführer Tech Data<br />
zwei überhaupt von weniger wichtig gesprochen<br />
werden kann – ist den regelmäßig<br />
befragten Fachhändlern Unterstützung<br />
im Projektgeschäft mit einem Notendurchschnitt<br />
von etwa 2,8.<br />
Bei so vielen sehr hoch bewerteten Eigenschaften,<br />
<strong>die</strong> ein Distributor besitzen<br />
soll, stellt sich nicht nur <strong>die</strong> Frage, wie viele<br />
der Grossisten überhaupt in der Lage<br />
sind, <strong>die</strong>sen Anforderungen gerecht zu<br />
werden. Da muss der Blick in <strong>die</strong> Zukunft<br />
gerichtet werden. Denn wenn, wie beispielsweise<br />
bei RMA, zwischen dem Anspruch<br />
der Händler an <strong>die</strong> Distribution<br />
und der Beurteilung der tatsächlichen<br />
Leistung der Grossisten <strong>die</strong> Differenz einer<br />
vollen Note liegt, muss gefragt werden,<br />
wie geht es mit dem ITK-Zwischenhandel<br />
weiter, was wird auf <strong>die</strong> Distribution<br />
in den kommenden Jahren zukommen?<br />
Sicherlich hört es kein Distributor<br />
gern, wenn er mit Umbau und Baustelle<br />
in Verbindung gebracht wird. Tatsache ist<br />
aber, dass sich der ITK-Großhandel mittelfristig<br />
mit größeren Baumaßnahmen befassen<br />
muss – quer durch alle Distributionsformen<br />
und Unternehmensgrößen.<br />
Allein <strong>die</strong> Positionierung in Volumendistribution<br />
und Spezialdistribution wird<br />
deutliche Spuren in der Branche hinterlassen.<br />
Distribution Xtra • Oktober 2004<br />
Davon ist man sich auch in den Chefetagen<br />
der Großhandelshäuser im Klaren. Marcus<br />
Adä, Geschäftsführer bei Tech Data, gibt<br />
unumwunden zu, dass es seiner Ansicht<br />
nach auf längere Sicht in Europa nur noch<br />
»maximal drei Broadline-<strong>Distributoren</strong> geben<br />
wird«. Dies sei durchaus auch im Sinne<br />
der Hersteller. »Die Lieferanten wollen mit<br />
zwei oder drei übergreifenden <strong>Distributoren</strong><br />
zusammenarbeiten, wo möglichst europaweit<br />
<strong>die</strong> Logistik und Einkauf zentralisiert<br />
sind.« Das klingt einleuchtend. Große<br />
Hersteller von Volumenprodukten suchen<br />
schon längst ihre Grossisten danach aus,<br />
wie sie länderübergreifend organisiert<br />
sind. Allein <strong>die</strong> nationalen Steuergesetzgebungen<br />
auch innerhalb der EU hindern sie<br />
daran, noch konsequenter auf <strong>die</strong>sen Zug<br />
aufzuspringen.<br />
Dass in der Volumendistribution <strong>die</strong><br />
Konzentration auf wenige Broadliner zunimmt,<br />
unterstreicht auch Jürgen Rakow,<br />
Geschäftsführer bei Adam Riesig und<br />
Yakumo. »Es braucht drei Volumendistri-<br />
butoren und ich finde es gut, dass wir in<br />
Deutschland drei haben.« Denn klar sei,<br />
dass <strong>die</strong> Volumendistribution auch in Zukunft<br />
benötigt wird. »Die Broadliner haben<br />
einen gemeinsamen Nenner, den sie<br />
perfekt beherrschen, das ist <strong>die</strong> Logistik.<br />
Das erwarte ich von einem Volumendistributor,<br />
nämlich Lagerhaltung und Lagervorhaltung«,<br />
fügt er hinzu. Für Rakow<br />
sei das Entscheidende am Begriff Broadline,<br />
Ware vorrätig zu halten. »Hingegen<br />
ist dort Produkt-Know-how pro verkaufter<br />
Unit geringer entwickelt als bei Spezialdistributoren,<br />
<strong>die</strong> davon wesentlich mehr<br />
haben.« Und natürlich auch haben müssen.<br />
Erst <strong>die</strong> Spezialisierung auf bestimmte<br />
Technologien, Lösungen und Produkte<br />
macht den Mehrwert aus, der von einem<br />
Value Add Distributor verlangt und auch<br />
bezahlt wird.<br />
Die vermeintliche Reduzierung der Broadline-Distribution<br />
auf Logistik hört Ingram<br />
Micro-Geschäftsführer Gerhard Schulz<br />
nicht so gern. Er reklamiert für sein Unternehmen<br />
mehr VAD-Kompetenz. »Wir stellen<br />
uns als »Broad Segmenter« auf. Das<br />
heißt: wir vereinen viele Spezialdistributoren<br />
in unserer Firma; beispielsweise im<br />
Netzwerkbereich oder auch bei Software.«<br />
Diese Mixtur aus Broadline-Distributor<br />
und Spezialdistributor sieht er als zukunftsweisendes<br />
Konzept für sein Unternehmen.<br />
Rakow hingegen hält nicht viel<br />
von solchen oder ähnlichen Konzepten:<br />
»Entweder ich mache Masse, oder ich mache<br />
Individualität. Die Vermengung beider<br />
Geschäftsmodelle ist kaum möglich.«<br />
Schützenhilfe bekommt Schulz von<br />
Bärbel Schmidt, Geschäftsführerin Actebis<br />
Peacock. Sie sieht für ihre Broadline-<br />
Distribution ebenfalls den Value Add als<br />
eine wesentliche Zukunftsaufgabe. »Um<br />
den Bemühungen der Hersteller im Direktgeschäft<br />
Paroli bieten zu können,<br />
»Die Rolle der Spezialisten wird noch vielfältiger,<br />
da <strong>die</strong> Hersteller darauf achten, zu welchen<br />
Leistungen ihre Distributionspartner in der Lage sind.«<br />
Erwin Leichter, Geschäftsführer Adiva<br />
müssen wir uns anders aufstellen, über<br />
andere Produkte profilieren, beispielsweise<br />
Consumer Electronic, Value Add<br />
Distribution oder auch Mobility.« Auf jeden<br />
Fall müsse <strong>die</strong> Broadline-Distribution<br />
mehr Kundenbindung durch Value Add<br />
erzeugen und dafür <strong>die</strong> entsprechenden<br />
Leute rekrutieren. Deshalb auch lautet ihre<br />
Parole für <strong>die</strong> kommenden Jahre: »Wir<br />
wollen fokussierter Broadliner sein.«<br />
Dagegen sieht Tech Data-Manager Adä<br />
<strong>die</strong> Gefahr durch vermehrte Direktgeschäfte<br />
der Hersteller weniger dramatisch:<br />
»Wir haben auch mit unserer Distributionsform<br />
mehr Berechtigung denn je.<br />
Denn im Gegensatz zu den Herstellern haben<br />
wir den Zugriff auf <strong>die</strong> breite Händlerschicht.<br />
Außerdem benötigen <strong>die</strong> Partner<br />
Produkte aus den unterschiedlichsten<br />
Bereichen. Sollen Händler für Projekte et-<br />
»Broadliner müssen mehr<br />
Kundenbindung durch<br />
Value Add erzeugen.«<br />
Bärbel Schmidt, Geschäftsführerin<br />
Actebis Peacock<br />
wa bei zehn oder 15 verschiedenen Herstellern<br />
kleinere Mengen bestellen?«, fragt<br />
er und fügt hinzu: »Bei Direktvertrieb wären<br />
für <strong>die</strong> Hersteller <strong>die</strong> SMB-Kunden<br />
doch überhaupt nicht attraktiv genug.«<br />
Das sei letztendlich <strong>die</strong> Aufgabe des Großhandels.<br />
Viel mehr als <strong>die</strong> Versuche der Lieferanten,<br />
dem Großhandel ins Geschäft zu pfuschen,<br />
plagt <strong>die</strong> Volumendistributoren ein<br />
ganz anderes Thema: weitere Kostenoptimierung.<br />
Gerhard Schulz ist überzeugt,<br />
»dass wir das Problem sehr gut im Griff haben«.<br />
Ingram Micro decke »<strong>die</strong> kompletten<br />
Produkt-Lebenszyklen ab und ist kostenschlank«.<br />
Fett hingegen macht der Geschäftsführer<br />
bei der Spezialdistribution<br />
aus. »Viele <strong>die</strong>ser <strong>Distributoren</strong> müssen ihre<br />
Kostenstrukturen überdenken, wenn sie<br />
wettbewerbsfähig bleiben wollen«, mahnt<br />
er. Ansonsten befürchtet er für <strong>die</strong>se Grossisten<br />
ernsthafte Probleme. »Die Konsoli<strong>die</strong>rung<br />
wird weitergehen.«<br />
Mit <strong>die</strong>sem Satz kann sich auch Frank<br />
Roebers, Vorstand PC Spezialist, identifizieren.<br />
»Mit den großen <strong>Distributoren</strong><br />
kommen wir ganz gut hin. Aber <strong>die</strong> weniger<br />
professionell auftretenden Unternehmen<br />
werden in Zukunft verstärkt Schwierigkeiten<br />
bekommen.« Problematisch sei<br />
vor allem das Großhandelsgeschäft »der<br />
Chip-Broaker, mit Grafikkarten oder Düddelkram«.<br />
Da ist, wie auch Rakow bestätigt,<br />
der Margendruck enorm und außer<br />
Volumen kein Mehrwert erkennbar. »Ich