22.12.2012 Aufrufe

die CRN Certified Distributoren - Computer Reseller News

die CRN Certified Distributoren - Computer Reseller News

die CRN Certified Distributoren - Computer Reseller News

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

8<br />

<strong>CRN</strong>-Bericht<br />

»Wir haben <strong>die</strong> nötigen<br />

Schritte gemacht, <strong>die</strong> Prozesse<br />

optimiert. Wer das<br />

nicht schafft, wird vom<br />

Markt verschwinden.«<br />

Marcus Adä,<br />

Geschäftsführer Tech Data<br />

zwei überhaupt von weniger wichtig gesprochen<br />

werden kann – ist den regelmäßig<br />

befragten Fachhändlern Unterstützung<br />

im Projektgeschäft mit einem Notendurchschnitt<br />

von etwa 2,8.<br />

Bei so vielen sehr hoch bewerteten Eigenschaften,<br />

<strong>die</strong> ein Distributor besitzen<br />

soll, stellt sich nicht nur <strong>die</strong> Frage, wie viele<br />

der Grossisten überhaupt in der Lage<br />

sind, <strong>die</strong>sen Anforderungen gerecht zu<br />

werden. Da muss der Blick in <strong>die</strong> Zukunft<br />

gerichtet werden. Denn wenn, wie beispielsweise<br />

bei RMA, zwischen dem Anspruch<br />

der Händler an <strong>die</strong> Distribution<br />

und der Beurteilung der tatsächlichen<br />

Leistung der Grossisten <strong>die</strong> Differenz einer<br />

vollen Note liegt, muss gefragt werden,<br />

wie geht es mit dem ITK-Zwischenhandel<br />

weiter, was wird auf <strong>die</strong> Distribution<br />

in den kommenden Jahren zukommen?<br />

Sicherlich hört es kein Distributor<br />

gern, wenn er mit Umbau und Baustelle<br />

in Verbindung gebracht wird. Tatsache ist<br />

aber, dass sich der ITK-Großhandel mittelfristig<br />

mit größeren Baumaßnahmen befassen<br />

muss – quer durch alle Distributionsformen<br />

und Unternehmensgrößen.<br />

Allein <strong>die</strong> Positionierung in Volumendistribution<br />

und Spezialdistribution wird<br />

deutliche Spuren in der Branche hinterlassen.<br />

Distribution Xtra • Oktober 2004<br />

Davon ist man sich auch in den Chefetagen<br />

der Großhandelshäuser im Klaren. Marcus<br />

Adä, Geschäftsführer bei Tech Data, gibt<br />

unumwunden zu, dass es seiner Ansicht<br />

nach auf längere Sicht in Europa nur noch<br />

»maximal drei Broadline-<strong>Distributoren</strong> geben<br />

wird«. Dies sei durchaus auch im Sinne<br />

der Hersteller. »Die Lieferanten wollen mit<br />

zwei oder drei übergreifenden <strong>Distributoren</strong><br />

zusammenarbeiten, wo möglichst europaweit<br />

<strong>die</strong> Logistik und Einkauf zentralisiert<br />

sind.« Das klingt einleuchtend. Große<br />

Hersteller von Volumenprodukten suchen<br />

schon längst ihre Grossisten danach aus,<br />

wie sie länderübergreifend organisiert<br />

sind. Allein <strong>die</strong> nationalen Steuergesetzgebungen<br />

auch innerhalb der EU hindern sie<br />

daran, noch konsequenter auf <strong>die</strong>sen Zug<br />

aufzuspringen.<br />

Dass in der Volumendistribution <strong>die</strong><br />

Konzentration auf wenige Broadliner zunimmt,<br />

unterstreicht auch Jürgen Rakow,<br />

Geschäftsführer bei Adam Riesig und<br />

Yakumo. »Es braucht drei Volumendistri-<br />

butoren und ich finde es gut, dass wir in<br />

Deutschland drei haben.« Denn klar sei,<br />

dass <strong>die</strong> Volumendistribution auch in Zukunft<br />

benötigt wird. »Die Broadliner haben<br />

einen gemeinsamen Nenner, den sie<br />

perfekt beherrschen, das ist <strong>die</strong> Logistik.<br />

Das erwarte ich von einem Volumendistributor,<br />

nämlich Lagerhaltung und Lagervorhaltung«,<br />

fügt er hinzu. Für Rakow<br />

sei das Entscheidende am Begriff Broadline,<br />

Ware vorrätig zu halten. »Hingegen<br />

ist dort Produkt-Know-how pro verkaufter<br />

Unit geringer entwickelt als bei Spezialdistributoren,<br />

<strong>die</strong> davon wesentlich mehr<br />

haben.« Und natürlich auch haben müssen.<br />

Erst <strong>die</strong> Spezialisierung auf bestimmte<br />

Technologien, Lösungen und Produkte<br />

macht den Mehrwert aus, der von einem<br />

Value Add Distributor verlangt und auch<br />

bezahlt wird.<br />

Die vermeintliche Reduzierung der Broadline-Distribution<br />

auf Logistik hört Ingram<br />

Micro-Geschäftsführer Gerhard Schulz<br />

nicht so gern. Er reklamiert für sein Unternehmen<br />

mehr VAD-Kompetenz. »Wir stellen<br />

uns als »Broad Segmenter« auf. Das<br />

heißt: wir vereinen viele Spezialdistributoren<br />

in unserer Firma; beispielsweise im<br />

Netzwerkbereich oder auch bei Software.«<br />

Diese Mixtur aus Broadline-Distributor<br />

und Spezialdistributor sieht er als zukunftsweisendes<br />

Konzept für sein Unternehmen.<br />

Rakow hingegen hält nicht viel<br />

von solchen oder ähnlichen Konzepten:<br />

»Entweder ich mache Masse, oder ich mache<br />

Individualität. Die Vermengung beider<br />

Geschäftsmodelle ist kaum möglich.«<br />

Schützenhilfe bekommt Schulz von<br />

Bärbel Schmidt, Geschäftsführerin Actebis<br />

Peacock. Sie sieht für ihre Broadline-<br />

Distribution ebenfalls den Value Add als<br />

eine wesentliche Zukunftsaufgabe. »Um<br />

den Bemühungen der Hersteller im Direktgeschäft<br />

Paroli bieten zu können,<br />

»Die Rolle der Spezialisten wird noch vielfältiger,<br />

da <strong>die</strong> Hersteller darauf achten, zu welchen<br />

Leistungen ihre Distributionspartner in der Lage sind.«<br />

Erwin Leichter, Geschäftsführer Adiva<br />

müssen wir uns anders aufstellen, über<br />

andere Produkte profilieren, beispielsweise<br />

Consumer Electronic, Value Add<br />

Distribution oder auch Mobility.« Auf jeden<br />

Fall müsse <strong>die</strong> Broadline-Distribution<br />

mehr Kundenbindung durch Value Add<br />

erzeugen und dafür <strong>die</strong> entsprechenden<br />

Leute rekrutieren. Deshalb auch lautet ihre<br />

Parole für <strong>die</strong> kommenden Jahre: »Wir<br />

wollen fokussierter Broadliner sein.«<br />

Dagegen sieht Tech Data-Manager Adä<br />

<strong>die</strong> Gefahr durch vermehrte Direktgeschäfte<br />

der Hersteller weniger dramatisch:<br />

»Wir haben auch mit unserer Distributionsform<br />

mehr Berechtigung denn je.<br />

Denn im Gegensatz zu den Herstellern haben<br />

wir den Zugriff auf <strong>die</strong> breite Händlerschicht.<br />

Außerdem benötigen <strong>die</strong> Partner<br />

Produkte aus den unterschiedlichsten<br />

Bereichen. Sollen Händler für Projekte et-<br />

»Broadliner müssen mehr<br />

Kundenbindung durch<br />

Value Add erzeugen.«<br />

Bärbel Schmidt, Geschäftsführerin<br />

Actebis Peacock<br />

wa bei zehn oder 15 verschiedenen Herstellern<br />

kleinere Mengen bestellen?«, fragt<br />

er und fügt hinzu: »Bei Direktvertrieb wären<br />

für <strong>die</strong> Hersteller <strong>die</strong> SMB-Kunden<br />

doch überhaupt nicht attraktiv genug.«<br />

Das sei letztendlich <strong>die</strong> Aufgabe des Großhandels.<br />

Viel mehr als <strong>die</strong> Versuche der Lieferanten,<br />

dem Großhandel ins Geschäft zu pfuschen,<br />

plagt <strong>die</strong> Volumendistributoren ein<br />

ganz anderes Thema: weitere Kostenoptimierung.<br />

Gerhard Schulz ist überzeugt,<br />

»dass wir das Problem sehr gut im Griff haben«.<br />

Ingram Micro decke »<strong>die</strong> kompletten<br />

Produkt-Lebenszyklen ab und ist kostenschlank«.<br />

Fett hingegen macht der Geschäftsführer<br />

bei der Spezialdistribution<br />

aus. »Viele <strong>die</strong>ser <strong>Distributoren</strong> müssen ihre<br />

Kostenstrukturen überdenken, wenn sie<br />

wettbewerbsfähig bleiben wollen«, mahnt<br />

er. Ansonsten befürchtet er für <strong>die</strong>se Grossisten<br />

ernsthafte Probleme. »Die Konsoli<strong>die</strong>rung<br />

wird weitergehen.«<br />

Mit <strong>die</strong>sem Satz kann sich auch Frank<br />

Roebers, Vorstand PC Spezialist, identifizieren.<br />

»Mit den großen <strong>Distributoren</strong><br />

kommen wir ganz gut hin. Aber <strong>die</strong> weniger<br />

professionell auftretenden Unternehmen<br />

werden in Zukunft verstärkt Schwierigkeiten<br />

bekommen.« Problematisch sei<br />

vor allem das Großhandelsgeschäft »der<br />

Chip-Broaker, mit Grafikkarten oder Düddelkram«.<br />

Da ist, wie auch Rakow bestätigt,<br />

der Margendruck enorm und außer<br />

Volumen kein Mehrwert erkennbar. »Ich

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!