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faktorUNI Wintersemester 2020/21

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11. Jahrgang Heft 22 WiSe <strong>2020</strong>/<strong>21</strong> 3 Euro<br />

› MEHR ALS EIN MAGAZIN<br />

Uni<br />

Im Paradies<br />

Göttinger Gründer züchten<br />

nachhaltig Garnelen<br />

Blogger macht Mut<br />

Wer etwas sein will,<br />

ist nichts<br />

Waghalsige Romantik<br />

Im Action-Test:<br />

Mountainbiken im Harz


Freiraum für Leistung.<br />

Die norddeutsche Art.<br />

Für jeden guten Start<br />

gibt es den richtigen Moment.<br />

Mit Traineeprogramm, Praktikum oder Stipendium:<br />

In der NORD/LB starten Sie immer in einem Berufsumfeld,<br />

das in seiner Dynamik und seinem Leistungsumfang<br />

beste Perspektiven eröffnet.<br />

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Editorial<br />

Wer bin ich ? Und was will ich eigentlich? Diese Fragen<br />

stellt sich wohl im Laufe seines Lebens jeder mal – viele<br />

gerade während ihrer Studienzeit. Doch die Antworten<br />

darauf zu finden, ist nicht immer einfach. Wir haben<br />

zum Thema Selbstfindung mit dem Coach und Autor<br />

Isa Ulubaev gesprochen. Der erfolgreiche YouTuber hat es sich zum Ziel gesetzt,<br />

insbesondere jungen Menschen aus persönlichen Krisen herauszuhelfen – und er<br />

weiß, wovon er spricht. Geboren in Tschetschenien während des Krieges, kam<br />

Isa im Alter von sechs Jahren nach Deutschland. Er geriet auf die schiefe Bahn,<br />

stand am Abgrund seines Lebens und schaffte es, sich daraus zu befreien, sein<br />

Abitur zu machen und seinen Weg grundlegend zu ändern. Was den Blogger aus<br />

Holzminden zu diesem inspirierenden Wandel geführt hat, erfährst du ab Seite 18.<br />

Zudem haben wir eine Liste von Anlaufstellen vor Ort erstellt, an die du dich<br />

wenden kannst, wenn du einmal – vielleicht auch aktuell coronabedingt – in<br />

einer Krise steckst.<br />

Ihren Weg gefunden haben auch unsere vier Garnelen- Gründer. Die Göttinger<br />

Absolventen lassen derzeit mit dem Start-up Neue Meere ihren Traum von einer<br />

nachhaltigen Shrimpszucht mitten in Niedersachsen wahr werden – mehr dazu<br />

ab Seite 8. Und auch Torben Schneider geht in dem auf, was er macht: in seinem<br />

Ehrenamt als Vorsitzender bei der Göttinger Rechtszeitschrift. Ab Seite 22 gibt<br />

der Jurastudent Einblicke in die Verlagsarbeit und erzählt, wie dieses Engagement<br />

nicht nur die Uni, sondern auch ihn persönlich voranbringt.<br />

Zum Auspowern geht‘s dann noch mit unserem Action- Autor Rupert Fabig auf<br />

rasante Talfahrt. Für faktorUni testet er ab Seite 30 ein waghalsiges neues Hobby:<br />

Mountainbiken im Harz – ganz sicher nichts für Sonntagsfahrer.<br />

Nun wünsche ich dir aber erst einmal viel Spaß bei der Lektüre – und komm<br />

erfolgreich durch das <strong>Wintersemester</strong>!<br />

Elena Schrader, Chefredakteurin<br />

schrader@faktor-magazin.de<br />

Foto Cover Illustrationen: stock.abdobe.com / Editorial: Luka Gorjup<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: faktor Uni Entscheider Medien GmbH, Berliner Str. 10, 37073 Göttingen, Tel. 0551 3098390, Fax 0551 30983911, info@faktor-magazin.de, www.faktor-magazin.de<br />

Herausgeber: Marco Böhme (V.i.S.d.P.) // Chefredaktion: Elena Schrader (schrader@faktor-magazin.de) // Redaktion: Lea van der Pütten (Redaktion), Rupert Fabig, Sven Grünewald //<br />

Lektorat: CoLibris-Lektoratsbüro Dr. Barbara Welzel //<br />

Grafisches Konzept: Julia Braun // Art-Direktion und Layout: Julia Braun // Vertrieb: Marco Böhme, Nicole Benseler<br />

Auflage: 6.000 // Druck: Silber Druck oHG<br />

Wir übernehmen für unverlangt eingesendete Texte, Fotos, Zeichnungen etc. keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des Herausgebers wieder.<br />

Von faktor Uni gestaltete Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt. Eine anderweitige Verwendung ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Heraus gebers und einer Nutzungsentschädigung möglich.<br />

Ein Nachdruck der im faktor Uni veröffentlichten Beiträge (auch auszugsweise) ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers möglich.<br />

Uni 2_<strong>2020</strong> 3


Inhalt<br />

Editorial 3<br />

18<br />

Bewegungsmelder 6<br />

Auszeittipps für zwischendurch<br />

Im Garnelen-Paradies 8<br />

Göttinger Absolventen züchten nachhaltig Shrimps<br />

Der Gründer für Gründer 12<br />

Erfolgsstory von PFH-Professor Bernhard Vollmar<br />

Durchstarten in Corona-Zeiten 14<br />

Gewinner des Gründerwettbewerbs Lift-off<br />

8<br />

30<br />

Wer etwas sein will, ist nichts 18<br />

YouTuber und Coach Isa Ulubaev macht Mut<br />

Wer bin ich eigentlich? <strong>21</strong><br />

Die Uni als Ansprechpartner bei deinen Problemen<br />

Recht auf dem Papier 22<br />

Engagiert bei der Göttinger Rechtszeitschrift<br />

Jedes Mal eine Premiere 26<br />

Die Improsantler stellen sich vor<br />

Waghalsige Romantik 30<br />

Im Action-Test: Mountainbiken im Harz<br />

Das geheime Leben der Dinge 34<br />

Cartoons von Andreas Zöls<br />

22<br />

30<br />

14<br />

26<br />

Fotos / Illustrationen: Iprosant, Isa Ulubaev, Luka Gorjup, stock.adobe.com<br />

4 Uni 2_<strong>2020</strong>


Hier können Deine Eltern<br />

übernachten !<br />

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Goethe-Allee <strong>21</strong><br />

37073 Göttingen<br />

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Fax 0551 45470<br />

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Tel. 0551 5072-00<br />

Fax 0551 5072-111<br />

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WLAN und reichhaltigem Frühstücksbuffet)<br />

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Ulrideshuser Str. 44<br />

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Tel. 0551 20908-0<br />

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mail@hotel-beckmann.de<br />

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· Kostenloses parken<br />

· Gute Busvernbindung<br />

· Deutsches Restaurant<br />

· Panorama-Frühstück<br />

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Carl-Zeiss-Straße 1<br />

37081 Göttingen<br />

Tel. 0551 507 66-0<br />

info@express-goettingen.de<br />

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Adresse für Navigationssysteme:<br />

Groner Landstraße 32, 37081 Göttingen<br />

Kostenfreie Extras: kontinentales Frühstücksbuffet,<br />

WLAN, Kaffee- und Teestation auf dem Zimmer


Bewegungsmelder<br />

Graphic Novel<br />

Vatermilch<br />

Buch 1: Die Irrfahrten des Rufus<br />

Himmelstoss<br />

Carlsen Verlag<br />

20 Euro<br />

Schön & Schaurig<br />

Dunkle Geschichten<br />

aus Göttingen<br />

80 Seiten, 17 Geschichten, ein Buch – darin<br />

lernst du die dunklen Seiten Göttingens<br />

kennen. Erfahre mehr über Georg Christoph Lichtenberg<br />

und seine kindliche Geliebte, über Gottfried August Bürger<br />

und die ,Kindsmörderin‘, über Rassismus und Kokain und<br />

über dunkle Genüsse wie Schokolade und Craft Bier. Autorin<br />

Cornelie Hildebrandt lässt dich die Stadt aus einer völlig<br />

neuen Perspektive erleben. Überall dort, wo es Bücher gibt.<br />

Wartberg Verlag, 12 Euro<br />

quergelesen:<br />

VATERMILCH<br />

In dieser ersten, auf vier Bände angelegten Grafic-Novel von<br />

Uli Oesterle geht es um nicht weniger als die großen, existenziellen<br />

Fragen des Lebens. Ein alkoholkranker Vater, der sich<br />

durch das Schwabinger Nachtleben der 1970er-Jahre säuft, sein<br />

zurück gelassener Sohn, der als erwachsener Mann seine eigenen<br />

Dämonen aus der Vergangenheit zu bekämpfen hat und die<br />

Fragen ,Was macht uns zu guten Menschen? Wie intensiv darf<br />

das Leben auf Kosten anderer gelebt werden?'<br />

Wir begleiten Rufus Himmelstoss, der als egozentrischer<br />

Frauen held durch die (Disco-)Nächte rauscht und dabei konsequent<br />

über seine körperlichen und finanziellen Verhältnisse<br />

lebt, auf seinen Irrfahrten. Als er im Vollrausch einen Unfall mit<br />

dramatischen Folgen verursacht, taucht er ins Obdachlosenmilieu<br />

ab und lebt auf<br />

der Straße. Seine Frau<br />

und seinen kleinen Sohn<br />

lässt er zurück und verursacht<br />

so eine Leerstelle,<br />

die der Autor (der in<br />

der Geschichte nicht nur<br />

als Kind, sondern auch<br />

als junger Vater auftritt)<br />

zu füllen versucht. Die<br />

Erzählung Oesterles<br />

gehen auf seine eigenen<br />

Kindheitserfahrungen<br />

zurück.<br />

Über den Autor<br />

Uli Oesterle (Jahrgang<br />

1966) ist Münchner Comic-<br />

Künstler und Illustrator.<br />

© Carlsen Verlag/Uli Oesterle<br />

DER STATISTIKER<br />

Bei einem zehnsekündigen<br />

Zungenkuss wechseln<br />

80 Millionen Bakterien<br />

zwischen den Körpern.<br />

Operation Takeover<br />

Werde zum Outdoor-Agenten!<br />

Übrigens:<br />

faktorUni verlost eine<br />

Agenten-Tour durch Göttingen.<br />

Schreibt dazu einfach eine Mail mit<br />

dem Kennwort ‚M.E.T.A.‘ bis zum<br />

22. November <strong>2020</strong> an:<br />

redaktion@faktor-magazin.de<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Ein ,Escape Room‘ ist euch zu klein, eine Stunde zu wenig?<br />

Ihr wollt mehr – und das am besten noch an der frischen<br />

Luft! Kein Problem, denn das Breakout Göttingen hat sich<br />

etwas Neues einfallen lassen: Rund drei Stunden wirst du<br />

gemeinsam mit deinen Freunden zu M.E.T.A.-Agenten auf<br />

der Suche nach einem trinkwasserverseuchenden Übeltäter<br />

in der Göttinger Innenstadt! Könnt ihr die Auslöschung der<br />

Bevölkerung verhindern? Das neue interaktive Outdoor-<br />

Erlebnis zeichnet sich durch deduktives Rätseln, ein ausgeklügeltes<br />

Storytelling und technische Special Effects aus.<br />

www.room-escape-goettingen.de<br />

6 Uni 2_<strong>2020</strong>


Festival<br />

Viele Filme führen nach Göttingen<br />

Vom 27. November bis zum 6. Dezember findet das<br />

41. Europäische Filmfestival Göttingen statt – dieses Jahr<br />

unter anderem auch im ‚Méliès‘ – dem neuen Kino am Wall,<br />

einer ehemaligen Kirche. Und auch thematisch gibt es eine<br />

Neuaufstellung: So wird das zehn tägige Festival erstmals um<br />

das Thema Nachwuchsförderung bereichert. Es wird einen<br />

Kurzfilmwettbewerb mit dotierten Preisen, Workshops,<br />

Vorträge und zum Abschluss eine Gala geben. Beibehalten<br />

wird das Konzept eines Länderschwerpunktes, dieses Mal:<br />

Skandinavien. Filmfans dürfen sich also auf ein buntes<br />

Programm in der dunklen Jahreszeit freuen.<br />

www.filmfest-goettingen.de<br />

Termine<br />

SoWi GO<br />

25. November <strong>2020</strong><br />

Die Messe für Berufsperspektiven für Studierende der<br />

Sozialwissenschaftlichen Fakultät entfällt in diesem Jahr<br />

leider als Präsenzveranstaltung – und so findet die Vortragsreihe<br />

digital statt. Die Vorträge beginnen jeweils um<br />

18:15 Uhr (Zutritt ab 18 Uhr).<br />

www.uni-goettingen.de/de/137380.html<br />

Illustrationen/Foto: stock.adobe.com<br />

GÖFair<br />

Nachhaltiger Stadtbummel<br />

Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit liegen im Trend. Das<br />

hat auch das Entwicklungspolitische Informationszentrum<br />

Göttingen (EPIZ) erkannt und die App GÖFair entwickelt.<br />

Auf einem digitalen Stadtrundgang können die Nutzer alternative<br />

Angebote von Lebensmitteln und Kleidung entdecken<br />

sowie Infos zu ökologischem und fairem Konsum erhalten –<br />

von fair gehandelten Produkten über Secondhand-Artikel bis<br />

hin zu Ideen des Teilens und Recycelns. Lade dir einfach die<br />

kostenlose App ‚Actionbound‘ herunter und such dann nach<br />

‚GÖfair – fairer und nachhaltiger Stadtrundgang Göttingen‘.<br />

Und schon kann es losgehen.<br />

www.faktor-magazin.de/goefair<br />

Fit für die Einstellung – Überzeugendes Selbstmarketing<br />

30. November <strong>2020</strong> | 9 bis 16.30 Uhr<br />

Wer Arbeitgeber überzeugen will, muss seine Stärken<br />

kennen und seine Leistungen angemessen kommunizieren<br />

können. Studierende und Hochschulabsolventen erhalten<br />

Informationen und Tipps für die zielgerichtete Vorbereitung<br />

auf ein Vorstellungsgespräch und für eine erfolgreiche<br />

Gesprächsführung<br />

Ort: Agentur für Arbeit Göttingen, Bahnhofsallee 5 (BIZ)<br />

Potenzialanalyse – wissen, was man kann!<br />

25. Januar 20<strong>21</strong> | 9 bis 16.30 Uhr<br />

Sich über die eigenen Stärken, Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

klar zu werden, ist eine hervorragende Basis für die eigene<br />

Berufszielfindung, schafft Selbstbewusstsein und Voraussetzungen<br />

für eine überzeugende Präsentation im gesamten<br />

Bewerbungsverfahren.<br />

Ort: Agentur für Arbeit Göttingen, Bahnhofsallee 5 (BIZ)<br />

Uni 2_<strong>2020</strong> 7


Yummy ...<br />

Wo gibt’s die Garnelen?<br />

Die ersten nachhaltig gezüchteten Garnelen<br />

von Neue Meere gibt es ab Anfang 20<strong>21</strong> im<br />

eigenen Hofladen zu kaufen oder online<br />

unter: www.neuemeere.de<br />

8 Uni 2_<strong>2020</strong>


Im Garnelen-Paradies<br />

Die vier Jungunternehmer von Neue Meere bringen mit ihrem Start-up<br />

einen beliebten Gaumenschmaus endlich auch nachhaltig auf unsere Teller:<br />

Premium-Garnelen, Made in Germany.<br />

TEXT RUPERT FABIG<br />

FOTOGRAFIE NEUE MEERE<br />

Das ist die Geschichte von vier<br />

Freunden, die etwas derart Neues<br />

vorhaben, dass die Straße, an der<br />

sich ihr Firmengebäude befindet,<br />

bislang in keinem Navigationsgerät<br />

auftaucht. An der Chaussee 2, um das an dieser<br />

Stelle zu konkretisieren, in Gronau nahe Hildesheim<br />

wollen die Gründer Tarek Hermes, Max<br />

Hoersen, Ludwig von Brockhausen sowie Tareks<br />

Bruder Philipp (Foto, v. l.) ihren Traum von einer<br />

nachhaltigen Garnelenzucht mitten in Niedersachsen<br />

wahr werden lassen. Die drei Erstgenannten<br />

kennen sich aus ihrer gemeinsamen Studienzeit in<br />

Göttingen. Fischwirtschaftsmeister Max stieß später<br />

dazu. Drei Jahre harte Arbeit liegen hinter dem<br />

Quartett von ,Neue Meere‘, und Anfang 20<strong>21</strong> soll<br />

es nun endlich so weit sein: Die ersten White- Tiger-<br />

Garnelen sollen im Online- Handel landen.<br />

Dafür, dass der Zeitplan eingehalten wird,<br />

sind sich die Gründer und heutigen Gesellschafter<br />

für keinen Job zu schade. Zum Interviewtermin<br />

kommt Tarek fünf Minuten verspätet. „Es gab im<br />

Wasserbecken noch etwas auszubessern“, sagt der<br />

Ideengeber und Geschäftsführer des Start-ups, der<br />

seit seinem Agrarstudium an der Uni Göttingen<br />

hauptberuflich Experte für erneuerbare Energien<br />

ist und passend zum Thema eine Bubba-Gump-<br />

Cap zum Hemd trägt. Ludwig, der etwa zur<br />

gleichen Zeit wie Tarek sein BWL-Studium an der<br />

PFH Private Hochschule Göttingen absolvierte und<br />

heute die Finanzen regelt, wirkt nicht minder<br />

beschäftigt – auch er kommt gerade frisch aus<br />

dem Becken ... genau so sieht der momentane<br />

Alltag der Gründer eben aus. Es verbleiben nur<br />

noch wenige Wochen bis zum Verkaufsstart der<br />

ersten Generation fangfrischer Garnelen.<br />

Doch von Anfang an. 2011 wird der gebürtige<br />

Gronauer Tarek durch eine Reportage auf das<br />

Thema der nachhaltigen Fischzucht aufmerksam.<br />

Die Nachfrage nach der beliebten Garnele ist in<br />

Deutschland extrem hoch, die Importzahlen bestätigen<br />

das. Bisher gibt es allerdings kaum Anbieter,<br />

die sich an das sensible Krustentier wagen. Zu exotisch<br />

sind die Bedingungen, die eingehalten werden<br />

müssen, um der Garnele ein Lebensumfeld zu bieten,<br />

in dem sie sich wohlfühlt, um zu wachsen. Bisher<br />

werden also die meisten von ihnen aus Asien<br />

und Amerika importiert. Und so kommt Tarek die<br />

Idee: Garnelen aus nachhaltiger Zucht, Made in<br />

Germany.<br />

Mithilfe von Max – zu dieser Zeit bereits europaweiter<br />

Berater in der Fischzucht, der mit seinem<br />

technischen und biologischen Knowhow Antworten<br />

auf alle offenen Fragen geben kann – konkretisieren<br />

sich die Planungen schnell bis hin zum Bau der eigens<br />

konstruierten Kreislaufanlage. Das Besondere<br />

daran ist der Gedanke der Nachhaltigkeit: So<br />

bleibt das Wasser, das einmalig in die Becken ☛<br />

Uni 2_<strong>2020</strong> 9


„Wir lassen, wie unser Name schon sagt,<br />

die Meere in Ruhe.“<br />

Tarek Hermes<br />

eingelassen wurde, komplett im System, lediglich<br />

ein minimaler Anteil im einstelligen Prozentbereich<br />

muss täglich getauscht werden. Das Wasser wird<br />

durch die integrierte Technik mechanisch sowie<br />

biologisch gesäubert und aufgearbeitet, sodass es<br />

wieder die richtige Qualität für die Garnelen aufweist.<br />

Die Investitionssumme im unteren<br />

Millio nenbereich wurde neben dem Eigenkapital<br />

der vier Gesellschafter zu einem Drittel vom Europäischen<br />

Meeres- und Fischereifonds (EMFF) gefördert,<br />

die Volksbank Hildesheimer Börde gab ein<br />

Darlehen. Und das Invest hat sich bereits bezahlt<br />

gemacht: So wurde das Projekt Garnele 1 mit der<br />

Volksbank Hildesheimer Börde bei einem Nachhaltigkeitswettbewerb<br />

als ,bestes Finanzierungsvorhaben<br />

2018‘ in der Kategorie Agrar- und Nahrungsmittelwirtschaft<br />

mit einem ersten Preis ausgezeichnet<br />

und landete damit in der überregionalen Presse.<br />

Überhaupt legen die Gründer großen Wert auf<br />

Transparenz. Der eigens geführte Hofladen wird<br />

passend zum Startschuss des Abverkaufs Anfang<br />

20<strong>21</strong> eröffnen – dann wird auch der regelmäßige<br />

Besuch regionaler Schulklassen starten, mit dem<br />

die Gründer proaktiv für Aufklärung und Umweltbewusstsein<br />

sorgen möchten.<br />

Nun besitzen Aquakulturen im Allgemeinen<br />

jedoch einen eher schlechten Ruf, da sie unter<br />

anderem zu absterbenden Wildpopulationen führen,<br />

und auch die alten Meere bilden schon lange<br />

keine gesunde und nachhaltige Alternative mehr,<br />

da sie nicht selten Mikroplastik enthalten. Ganz<br />

anders bei Neue Meere. „Wir lassen, wie unser<br />

Name schon sagt, die Meere in Ruhe“, erklärt der<br />

37-jährige Tarek. Schon beim Einkauf der Larven<br />

werde auf tierschutzkonforme Nachzucht geachtet.<br />

Populationen, die dadurch reproduziert werden,<br />

dass Tieren das Auge abgeschnitten wird, um einen<br />

Lockduft freizusetzen, scheiden aus. In den neuen<br />

Meeren leben stattdessen die ,Sachsen‘ und die<br />

,Amerikaner‘, wie die Gesellschafter sie liebevoll<br />

nach dem Herkunftsort der Larven nennen.<br />

„Für sechs Monate leben sie dann hier bei<br />

uns im Garnelen-Paradies“, sagt Tarek. Sauerstoffzufuhr,<br />

pH-Wert und Temperatur werden streng<br />

kontrolliert. Für die Krustentiere wird nur Futter<br />

aus pflanzlichen Proteinen gereicht. Dazu gehört<br />

auch eine schmerzfreie Tötung der Tiere, die dann<br />

zunächst für 30 Sekunden in einem Elektrobad betäubt<br />

und anschließend fünf Minuten in Eis gekühlt<br />

werden. „Unsere Garnelen sind komplett<br />

sauber und gesund“, verspricht Vertriebsleiter<br />

Ludwig. 24/7 muss die Anlage überwacht werden.<br />

Und wenn das bedeutet, dass nachts dreimal einer<br />

der Chefs wegen eines Alarms ausrücken muss,<br />

dann wird eben ausgerückt. Sashimi-Qualität garantieren<br />

die Gesellschafter. Dementsprechend besteht<br />

die Zielgruppe potenzieller Kunden aus der<br />

Spitzengastronomie sowie privaten Haushalten.<br />

Ab sofort sollen regelmäßig mehrere Hunderttausend<br />

Garnelen in den insgesamt sechs Becken<br />

schwimmen. Wenn die Anlage sich bald rentiert,<br />

können sich Tarek und seine Mitstreiter vorstellen,<br />

später auch weitere Fischarten zu züchten.<br />

Einen zweijährigen, erfolgreichen Versuch mit<br />

Lachs haben sie bereits hinter sich. Beim nächsten<br />

Mal könne man auch an Forellen denken, vielleicht<br />

auch an Zander!? Aber zunächst muss sich die<br />

Garnele durchsetzen. Und da bleibt eigentlich nur<br />

noch eine Frage an die Gründer offen: Wie<br />

schmeckt die Gronauer Garnele am besten? „Ganz<br />

klar: gegrillt!“ƒ<br />

10 Uni 2_<strong>2020</strong>


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Vom Gründer<br />

für Gründer<br />

Das Zentrum für Entrepreneurship an der<br />

PFH feiert Jubiläum: zehn Jahre ZE – eine<br />

Erfolgsgeschichte der stetigen Entwicklung.<br />

Was als Idee von Professor Bernhard Vollmar<br />

begann, ist heute Bestandteil einer<br />

umfassenden Gründungsunterstützung<br />

an der PFH und in der Region.<br />

TEXT SVEN GRÜNEWALD<br />

FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

12 Uni 2_<strong>2020</strong>


Dass man an der PFH Private Hochschule<br />

Göttingen ,Gründen kann‘,<br />

das wird der Hochschule immer<br />

wieder bestätigt: Der Gründungsradar<br />

des Stifterverbands für die<br />

Deutsche Wissenschaft e. V. bewertet jährlich die<br />

Gründungsförderung deutscher Hochschulen, und<br />

hier konnte sich die PFH in der Kategorie der kleinen<br />

Hochschulen bis 5.000 Studierende bereits<br />

viermal in den TOP-Bereichen platzieren. „Ich bin<br />

auch für den aktuellen Radar sehr optimistisch“,<br />

betont Bernhard Vollmar, der die Gründungsaktivitäten<br />

der PFH leitet. „Es ist ein roter Faden, dass<br />

unsere Arbeit sehr gut bewertet wird. In der Region<br />

Süd niedersachsen sind wir sicher eine feste Größe im<br />

Gründungsökosystem.“ Daraus entstanden sind bereits<br />

zahlreiche erfolgreiche Start-ups mit Zukunftspotenzial,<br />

wie zum Beispiel der Carsharing-Anbieter<br />

YourCar, die Social-Media-Agentur Lookfamed, der<br />

Mehrweggeschirr-Anbieter für Gastronomen Vytal,<br />

oder der hygienische und wiederverwendbare Venenstauer<br />

daisygrip.<br />

Elf Jahre ist es her, dass Bernhard Vollmar<br />

den Ruf auf die Professur für Entrepreneurship<br />

und Finance der PFH erhalten hat und nach Göttingen<br />

kam – und die Idee für das Zentrum für<br />

Entrepreneurship hatte er gleich mit im Gepäck.<br />

2010 wurde sie dann auch schon umgesetzt. „Seitdem<br />

leite ich das Zentrum, das ist meine Passion“,<br />

so der Professor für Allgemeine BWL. „Das macht<br />

neben der normalen Lehre sehr viel Spaß, weil man<br />

seine eigenen Ideen umsetzen und anderen bei ihren<br />

Gründungsvorhaben helfen kann.“ Inzwischen<br />

ist das ZE die zentrale Institution für Gründung,<br />

Innovation, Mittelstand und Unternehmertum an<br />

der PFH und auch campusübergreifend am Wissenschaftsstandort<br />

Göttingen engagiert. Das Team um<br />

Vollmar besteht aus zehn Mitarbeitern, die selbst<br />

schon zum größten Teil eigene Gründungserfahrung<br />

haben und die genau wissen, wo der oder die Einzelne<br />

Unterstützung braucht.<br />

Stagnation ist der Feind eines jeden Geschäftsmodells,<br />

und das gilt auch für die Gründungsunterstützung<br />

der PFH, die im Laufe der Zeit kontinuierlich<br />

ausgebaut wurde. Die Gründerworkshops<br />

über die Entrepreneurship School gab es von Anfang<br />

an, hinzugekommen sind die Crowd funding-<br />

Beratung und eine zunehmende Verankerung des<br />

Entrepreneurship-Gedankens im Studium, indem<br />

dort bereits im ersten Semester etwa Design<br />

Thinking- Workshops angeboten werden. Des Weiteren<br />

wird gezielt auf Schulen zugegangen, um bereits<br />

Schülern Selbstwirksamkeit und Gestaltungsmöglichkeiten<br />

ihrer eigenen Ideen zu vermitteln.<br />

Eine der jüngsten Neuerungen war 2018<br />

der Ideenbeweger, die regionale Crowdfundingplattform,<br />

zu der Vollmar bereits eine sehr positive<br />

Bilanz ziehen kann. „Wir haben inzwischen von<br />

über 4.000 Förderern insgesamt 275.000 Euro an<br />

Gründungsunterstützung erreicht, mit der über<br />

45 Projekte umgesetzt werden konnten. Damit halten<br />

wir niedersachsenweit den Spitzenplatz.“ Neu<br />

gestartet ist <strong>2020</strong> die Erweiterung des Ideenbewegers:<br />

Außer den Themenschwerpunkten Gründung<br />

sowie Kunst und Kultur wird mit dem jährlich<br />

stattfindenden ,Ideencampus Südniedersachsen‘<br />

nun auch die Zielgruppe Schülerprojekte anvisiert<br />

– bei der sich übrigens auch <strong>faktorUNI</strong>- Herausgeber<br />

Marco Böhme als Botschafter für unternehmerische<br />

Ideen einbringt.<br />

Mit ihrer Expertise bringt sich die PFH auch regional<br />

über den Südniedersachsen Innovationscampus<br />

ein und engagiert sich stark in der Netzwerkarbeit<br />

mit den anderen Hochschulen zum<br />

Thema Gründung. „Kurz gesagt: Wir sind Ideenschmiede<br />

und Projektbeschleuniger“, sagt Vollmar.<br />

„Wir wollen Kompetenzen im interdisziplinären,<br />

nachhaltigen Wirtschaften vermitteln und dabei<br />

alle Perspektiven der Entrepreneurship weit über<br />

die Grenzen der Hochschule hinaus abbilden.“<br />

In den bisherigen Zahlen sieht der Leiter<br />

den besten Beleg für den Erfolg: 2019 wurden<br />

rund 25 Gründungen allein aus der PFH heraus<br />

betreut, hinzu kamen Gründungen anderer Hochschulen.<br />

Über die zehn Jahre seiner Existenz hat<br />

das ZE über 185 Start-ups begleitet. Beim Erreichten<br />

will man jedoch nicht stehen bleiben, macht<br />

Vollmar klar: „Man kann den Bereich immer weiter<br />

entwickeln. Entrepreneurship ist nie langweilig,<br />

sondern eine stetige Herausforderung und Daueraufgabe.“<br />

ƒ<br />

ZE Zentrum für<br />

Entrepreneurship<br />

Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar<br />

Tel. 0551 54700-117<br />

vollmar@pfh.de<br />

www.ze-pfh.de<br />

Crowdfunding ,Ideenbeweger‘<br />

Lukas Campen<br />

Tel. 0551 54700-177<br />

campen@pfh.de<br />

www.ideenbeweger.org<br />

GO-E-LAB, Entrepreneurship<br />

School, Ideencampus<br />

Südniedersachsen<br />

Markus Bauer<br />

Tel. 0551 54700-129<br />

bauer@pfh.de<br />

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Uni 2_<strong>2020</strong> 13


Durchstarten<br />

in Corona-Zeiten<br />

Der Lift-off-Gründungswettbewerb <strong>2020</strong> fand unter erschwerten Bedingungen statt:<br />

Statt öffentlicher Präsentation der Preisträger gab es eine virtuelle Show –<br />

die sogar mehr Zuschauer anzog als jemals zuvor.<br />

TEXT SVEN GRÜNEWALD<br />

I<br />

nsektenproteine, Tattoos, Reha-Roboter,<br />

ein chemischer Fingerabdruck und ein<br />

Screening für Medikamente, Weinbau-App<br />

und Imkerei: Im Finale des Gründungswettbewerbs<br />

Lift-off <strong>2020</strong> hat die Universität Göttingen<br />

sieben Teams von Studierenden und Forschenden<br />

für ihre Gründungsideen ausgezeichnet. Eine<br />

Expertenjury aus Wirtschaft und Wissenschaft vergab<br />

Preisgelder von mehr als 30.000 Euro in den<br />

Kategorien Gründungspotenzial, Wissenschaft und<br />

Life Science sowie zum ersten Mal in der Kategorie<br />

Social Entrepreneurship. Außerdem konnte das Publikum<br />

für seine Favoriten stimmen.<br />

Die Preisträger des Lift-offs <strong>2020</strong><br />

Kategorie Gründungspotenzial<br />

1. Platz: FungiFresh<br />

2. Platz: Inkster<br />

Kategorie Wissenschaft<br />

1. Platz: 3Digity,<br />

2. Platz: sensAI<br />

Sonderpreis Life Science: Mnemogen<br />

Sonderpreis Social Entrepreneurship: Honigfarm<br />

Publikumspreis Gründungspotenzial: Inkster<br />

Publikumspreis Wissenschaft: VineForecast<br />

29 Anmeldungen, <strong>21</strong> Teams mit über 50 beteiligten<br />

Gründern in der engeren Auswahl: Das ist die<br />

Bilanz <strong>2020</strong> – ähnlich wie im vergangenen Jahr. Gewandelt<br />

hat sich allerdings die Verteilung zwischen<br />

den beiden Hauptkategorien Gründungspotenzial<br />

und Wissenschaft. So hat sich die Zahl der wissenschaftlichen<br />

Teams verdoppelt. „Das ist ein gutes<br />

Zeichen“, sagt Martin Stammann von der Gründungsförderung<br />

der Uni. „Es zeigt, dass immer mehr<br />

Wissenschaftler den Gedanken spannend finden,<br />

ihre Projekte in eine praktische Anwendung zu<br />

übersetzen. Allerdings ist es nach wie vor ein zartes<br />

Pflänzchen, das wir gießen müssen.“<br />

Und noch eine neue Wandlung hat es dieses Jahr<br />

gegeben: Um die Idee einer Live-Preisverleihung<br />

Mitte Juli trotz der COVID-Situation umzusetzen,<br />

wurde kurzerhand ein kleines Videostudio eingerichtet,<br />

in dem die Moderatoren der Gründungsförderung<br />

durch das Programm führten. Zuschauer<br />

und die Gründerteams waren dazugeschaltet, ebenso<br />

wie Uni-Präsident Reinhard Jahn, der die Umschläge<br />

für die einzelnen Wettbewerbskategorien<br />

öffnete und die Gewinner verkündete. Eine Live-<br />

Schaltung zum Gewinnerteam ließ die Zuschauer<br />

dann an den Emotionen teilhaben. Überhaupt:<br />

„Wir waren vom Erfolg der Videoverleihung begeistert“,<br />

so Stammann. „Zur Preisverleihung in<br />

der Alten Mensa konnten maximal 250 Gäste<br />

kommen. Bei der Onlineübertragung hatten wir in<br />

der Spitze jedoch über 300 Zuschauer dabei.“ –<br />

Man muss die Dinge eben auch mal positiv sehen.<br />

14 Uni 2_<strong>2020</strong>


Gewinner der Kategorie Gründungspotenzial:<br />

FungiFresh/symbiofoods<br />

„Die Teilnahme am Lift-off hat uns<br />

einiges gebracht: Das Preisgeld hat<br />

uns natürlich geholfen, aber wovon<br />

wir am meisten profitieren, sind die<br />

ganzen Kontakte, die über den<br />

Wettbewerb und die Folge events<br />

entstanden sind.“<br />

Lift-off 20<strong>21</strong><br />

Demnächst startet die nächste<br />

Runde des Gründungswettbewerbs.<br />

Interessierte Teams können sich<br />

informieren und anmelden unter:<br />

www.uni-goettingen.de/gruendung<br />

Edelpilze und Insekten für die Nahrungsmittelproduktion züchten: schadstofffrei,<br />

platz- und energiesparend – das ist die Idee von FungiFresh. Als<br />

Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg sehen die Gründer Jannis Reis und Matthias<br />

Mau (Foto, v.l.) – zwei Biologie- bzw. Bio diversitätsabsolventen – den<br />

Bedarf nach gesunden sowie umweltfreundlich produzierten Lebensmitteln.<br />

Die Nachfrage nach Edelpilzen steige zudem stetig an, da sie im Markt für<br />

Nahrungsergänzungsmittel gefragt sind und auch in Produkten von ‚Schroomcoffee‘<br />

bis zu veganen Kosmetika Verwendung finden. „In den USA ist dies<br />

bereits ein Trend, der langsam auch nach Europa kommt“, erklärte Mau.<br />

„Aber auch die zunehmende Verstädterung verlangt nach innovativen, nachhaltigen<br />

Lösungen für den Anbau von Superfoods. “<br />

FungiFresh beziehungsweise symbiofoods, wie das inzwischen dreiköpfige<br />

Team heute heißt, soll genau das ermöglichen. Der Anbau von Speisepilzen und<br />

Insekten soll auf der Basis von Nebenerzeugnissen aus dem Agrarsektor geschehen.<br />

„Man kann fast alles nutzen, um Pilze zu züchten – vom verrotteten Holz<br />

bis zum Kaffeesatz. Das ist wirklich faszinierend“, so Mau. Das soll mit einem<br />

ganzheitlichen Ansatz passieren, indem die exotischen Pilze und Insekten in einem<br />

platz- und energiesparenden Indoor- Farming-System kultiviert werden, in<br />

welchem auf den Zusatz von chemischen Schutzmitteln verzichtet wird. Zunächst<br />

sollen Pilze gezüchtet werden. In einem zweiten Schritt wird nach deren<br />

Ernte das Substrat für die Zucht von Insekten genutzt, für die es ein ideales<br />

Nährmedium darstellt.<br />

Gegenwärtig befindet sich das Team in der Gründungsphase, der Förderantrag<br />

liegt bei der NBank. Ein Prototyp für die Pilz- und Insektenkultivierung existiert,<br />

nun suchen die Gründer nach Räumlichkeiten, um eine erste Produktion aufzubauen.<br />

„Unser Ziel ist es, im ersten Quartal 20<strong>21</strong> richtig zu starten“, sagt Mau,<br />

„und erste Produkte in den Handel zu bringen“.<br />

Uni 2_<strong>2020</strong> 15<br />

Foto: FungiFresh


Gewinner der Kategorie Wissenschaft: 3Digity<br />

Unterstützung der Rehabilitation<br />

nach Handverletzungen<br />

Nach starken Verletzungen am Finger, die eine Operation oder<br />

ein Eingipsen nötig machen, kann es passieren, dass sich der<br />

Finger später nur noch eingeschränkt bewegen lässt oder steif<br />

bleibt. Um dem zu begegnen, wird eine Physiotherapie verschrieben,<br />

die im Nachgang der Behandlung die Mobilität des<br />

Fingers wiederherstellen oder erhalten soll. „Allerdings sieht<br />

man den Physiotherapeuten in zu großen Abständen, um die<br />

Rehabilita tion optimal zu gestalten“, erklärt Arndt Schilling<br />

(Foto, l.), Leiter Forschung und Entwicklung der Klinik für<br />

Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie an der<br />

UMG und Gründer von 3Digity. „Deshalb wollen wir mit einem<br />

handschuhartigen Gerät Übungen zu Hause ermöglichen, welche<br />

die Physiotherapiesitzungen ergänzen.“ Dieser Handschuh<br />

wird in Abstimmung mit dem Therapeuten gezielt auf die Bedürfnisse<br />

des einzelnen Patienten zugeschnitten. Die Hand wird<br />

dreidimensional gescannt und die daraufhin maßgeschneiderte<br />

Orthese, die sich nur in die Richtung bewegen lässt, die für<br />

den Patienten gut ist, kommt aus dem 3D-Drucker.<br />

„Die entscheidende Frage ist jedoch noch, wie eine solche<br />

Orthese so gebaut werden kann, dass sie bezahlbar wird“, sagt<br />

Schilling. Aktuell existieren bereits Prototypen und die Ethik-<br />

Anträge für die erste klinische Vorstudie, um das Konzept an<br />

Probanden zu testen, werden gerade geschrieben. Mit einer<br />

halben Million Euro Entwicklungskosten und rund zwei Jahren<br />

Entwicklungszeit rechnet der Gründer, um das Projekt zur<br />

Marktreife zu bringen. Die Preisgelder des Lift-off sind da nur<br />

ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein. „Allerdings war der<br />

Lift-off für uns unheimlich hilfreich“, betont Schilling. „Vor allem<br />

aufgrund der Vernetzung mit Menschen, die schon Projekte<br />

umgesetzt haben, die also wissen, welche<br />

regulatorischen und finanziellen<br />

Hürden zu nehmen sind.“<br />

Sonderpreis<br />

Social Entrepreneurship: Honigfarm<br />

Honigproduktion in<br />

Kakaoplantagen – eine Idee für<br />

die Elfenbeinküste<br />

Das elfköpfige Studententeam rund um Gründer Dominik<br />

Duong (Foto), das hinter Honigfarm steckt, verfolgt einen Ansatz,<br />

der große Ähnlichkeit zu klassischen Entwicklungsprojekten<br />

hat. Über einen Auslandsaufenthalt kam ein heutiges Teammitglied<br />

von Honigfarm mit der Situation der Kakaobauern an der<br />

Elfenbeinküste in Berührung: Aufgrund des Klimawandels sinken<br />

die Erträge der Kakaoplantagen, gleichzeitig bieten diese<br />

hervorragende Bedingungen für die Imkerei, die dort auch<br />

schon von einigen Bauern mit Wildbienen betrieben wird.<br />

Honigfarm will diesen Ansatz professionalisieren und ausweiten,<br />

indem die Imkerei nach den hohen deutschen Qualitäts- und<br />

Produktionsstandards nun als zweites finanzielles Standbein für<br />

Kakaobauern etabliert wird – und so irgendwann auch einmal<br />

Honig aus Westafrika in Deutschland zu finden sein wird.<br />

Honigfarm, das sich als nicht gewinnorientiertes soziales<br />

Projekt versteht, will dafür vor Ort Imker-Schulungen anbieten<br />

und für ein Pilotprojekt das benötigte Startequipment kostenlos<br />

bereitstellen – im Wesentlichen Honigschleudern, Bienenkästen<br />

und Schutzkleidung. So weit möglich, sollen die Materialien<br />

vor Ort beschafft werden.<br />

Der Preisgewinn des Lift-offs bedeutet, dass ein Großteil der<br />

benötigten Finanzmittel zur Verfügung steht, um das Pilotprojekt<br />

zu starten. Aktuell sucht das Team noch nach weiteren Unterstützern,<br />

um die verbleibende finanzielle Lücke zu schließen. Zudem<br />

haben sich durch das Mentoring im Rahmen des Wettbewerbs<br />

wichtige Kontakte zu potenziellen Kooperationspartnern ergeben.<br />

Auch vor Ort existieren bereits Zusagen von Bauern, an<br />

dem Projekt mitzuwirken. Doch die große Hürde, die einem<br />

baldigen Projektstart entgegensteht, heißt SARS-CoV-2. Die<br />

bisherigen Planungen wurden durch die Reisebeschränkungen<br />

über den Haufen geworfen. Nun heißt es, flexibel zu bleiben.<br />

16 Uni 2_<strong>2020</strong><br />

„Ich sehe den Lift-off als Teil eines größeren Prozesses.<br />

Unsere Gesellschaft, aber auch die Weltgemeinschaft<br />

kann stark von neuen Ideen und Technologien profitieren.<br />

Dafür muss man die jungen Leute unterstützen, die<br />

sich nicht nur Neues ausdenken, sondern auch bereit sind,<br />

es dann umzusetzen.“ Arndt Schilling<br />

Fotos: Mehle-Hundertmark


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Wir bieten die Möglichkeit, bei Projektarbeiten<br />

in verschiedenen Bereichen (z.B. Business<br />

Administration, Technik/Engineering,<br />

Produktion etc.) mitzuwirken.<br />

Möchten Sie neben dem Studium arbeiten und<br />

Knowhow erwerben? Dann sind Sie bei un richtig.<br />

Auch nach erfolgreicher Beendigung Ihres<br />

Studiums kann eine Karriere bei uns beginnen.<br />

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Wer etwas sein will,<br />

ist nichts<br />

Über 400.000 YouTube- und 200.000 Facebook-Fans folgen ihm,<br />

seine Videos auf Insta werden zigmal angesehen und vielfach geteilt.<br />

Mit <strong>faktorUNI</strong> spricht Isa Ulubaev, der Inspirationscoach aus Holzminden,<br />

darüber, warum er einst tot sein wollte und wie er mittlerweile<br />

anderen Menschen auf den rechten Weg verhilft.<br />

TEXT RUPERT FABIG<br />

FOTO PRIVAT<br />

Das Leben von Isa Ulubaev<br />

sollte nur noch Minuten<br />

dauern. Das Dach des<br />

Hoch hauses, dort, von wo<br />

aus er gleich in den Tod<br />

springen wollte, hatte er<br />

schon seit Längerem ausgewählt.<br />

Angstzustände, Depressionen, Drogen,<br />

Straffälligkeiten hatten dem damals 19-Jährigen so<br />

extrem zugesetzt, dass er keinen anderen Ausweg<br />

sah. „Und immer wieder dieses Gefühl, nur ein<br />

Opfer des Lebens zu sein“, erzählt Isa heute rückblickend.<br />

„Es war nicht mehr auszuhalten.“ Ein<br />

Sprung – und alles Leiden hat ein Ende. Vorher nur<br />

noch ein letztes Mal innehalten, in sich gehen, um<br />

Vergebung bitten, dann sein Zimmer in Richtung<br />

Hochhaus verlassen und ins Leere treten … Bang!<br />

Isa bricht zusammen, krümmt sich auf dem<br />

Boden, Tränen schießen aus seinen Augen. Doch er<br />

befindet sich nach wie vor in seinem Zimmer in<br />

Holzminden. Nur urplötzlich komplett befreit,<br />

wieder voller Energie – die Tränen sind Tränen der<br />

Freude. „Von hier auf jetzt war ich von allen Schatten<br />

befreit, die sich über mein Leben gelegt hatten“,<br />

sagt der inzwischen 30-Jährige mit der tiefen Stimme<br />

und dem Vollbart. „Ich habe ganz klar vor<br />

Augen gehabt, dass es von nun an ganz anders weitergeht.<br />

Schule, Arbeit, Sport, Familie.“ Eine<br />

180-Grad-Wende binnen einer Sekunde. Isa hatte<br />

sich vergeben – und inzwischen hilft er als Inspirationscoach,<br />

Blogger und Gründer von ,Master<br />

your Mind‘ auch anderen Menschen, wieder auf<br />

den rechten mentalen Weg zu gelangen.<br />

Als Kind war alles noch so unbeschwert.<br />

Und das wohlgemerkt inmitten des Tschetschenien-<br />

Kriegs, wo er einst aufwächst. „Ich war glücklich<br />

und hatte Spaß“, erzählt Isa. Als er sechs Jahre ist,<br />

fliehen seine Eltern mit ihm nach Deutschland. Isa<br />

ist ein guter Schüler, ein strahlender Junge. Erst der<br />

Umzug nach Holzminden und das veränderte Umfeld<br />

wandeln dies. Krumme Dinger drehen, Drogen<br />

nehmen, die erste Nacht in Haft. Und immer wieder<br />

die Frage: „Warum bin ich in einem Land wie<br />

Deutschland, in dem ich alles habe, so unzufrieden<br />

und war in Tschetschenien im Krieg so glücklich?“<br />

Im Kopf entbrennt ein Konflikt, die Welt scheint<br />

sich gegen ihn zu stellen. Was dem Inspirationscoach<br />

damals fehlt, ist das, was er heute seinen<br />

Kunden anbietet: eine helfende Hand.<br />

Unmittelbar nach seinem Beinahe-Selbstmord<br />

krempelt der Tschetschene sein Leben komplett auf<br />

links. Bringt die Schule zu Ende, gibt die Drogen<br />

und das Rauchen auf, fängt wieder mit Kampfsport<br />

an und studiert Immobilienwirtschaft an der<br />

HAWK, der Hochschule in Holzminden. ☛<br />

18 Uni 2_<strong>2020</strong>


ISA ULUBAEV<br />

Der 30-Jährige ist Blogger,<br />

Autor, Coach und Philosoph.<br />

Geboren in Tschetschenien<br />

während des Krieges, ausgewandert<br />

nach Deutschland, wo<br />

er eine kriminelle Phase durchmacht<br />

und irgendwann in der<br />

schlimmsten Zeit seines<br />

Lebens einen persönlichen<br />

Durchbruch erlebt.<br />

Mit ,Master your Mind‘ hilft der<br />

Holzmindener heute Menschen<br />

dabei, ihre Träume zur Realität<br />

zu machen, indem er ihre<br />

mentalen Block aden löst,<br />

die sie schon ihr Leben<br />

lang davon abhalten.<br />

www.master-your-mind.de<br />

Uni 2_<strong>2020</strong> 19


Nebenher fährt er Taxi und liest unzählige Bücher<br />

über die Veränderung der inneren Einstellung.<br />

„Dabei habe ich festgestellt, dass ich vieles von dem,<br />

was dort steht, von mir selbst bereits intuitiv angewendet<br />

wurde.“ Warum sollte nicht jeder die<br />

Chance haben zu wissen, dass er im Leben bei null<br />

nicht im Minus beginnt und sein Potenzial ausschöpfen<br />

kann? Eine Geschäftsidee war geboren.<br />

„Ich helfe den Jugendlichen, ihre<br />

Stärken zu identifizieren, dadurch<br />

etwas Wunderbares zu erschaffen.“<br />

Wobei es für Isa eher eine Idee ist, um anderen<br />

wirklich zu helfen. Was mit Videos im Internet<br />

beginnt, sind inzwischen Kanäle für 400.000<br />

YouTube- und 200.000 Facebook-Follower geworden,<br />

denen er zweimal wöchentlich Mut macht<br />

und Lektionen erteilt. Auf Instagram folgen ihm<br />

inzwischen 77.000 Menschen. „Aber wie sorge ich<br />

dafür, dass die Leute dranbleiben, sich verändern –<br />

und dadurch wiederum fünf weitere Menschen<br />

verändern? Dafür musste ich beginnen, gezielt zu<br />

coachen und auszubilden“, erzählt Isa von den<br />

Anfängen von ,Master your Mind‘ 2017. Mittlerweile<br />

werden rund 150 Klienten in regelmäßigen<br />

Coaching-Sessions begleitet. Sieben Mitarbeiter zählt<br />

das Unternehmen, Isa ist der einzige Coach.<br />

Dabei richtet er sich vor allem an ein jüngeres<br />

Publikum wie Studenten und Berufseinsteiger. „Ich<br />

helfe den Jugendlichen, ihre Stärken zu identifizieren,<br />

dadurch etwas Wunderbares zu erschaffen“,<br />

erklärt der Holzmindener. Er möchte seinen Kunden<br />

auch immer wieder bewusst machen, dass es<br />

völlig in Ordnung ist zu zweifeln: „Das beginnt<br />

schon morgens mit der Entscheidung, ob ich überhaupt<br />

aus dem Bett aufstehe. Ohne ein gewisses<br />

Maß an Furcht würden wir ständig von der Klippe<br />

fallen.“ Dabei mache es stark, die Angst zu akzeptieren,<br />

mit ihr zu arbeiten. „Ich sehe sie als Biest an,<br />

das ich streichele und reite. Es hat viel PS, wenn<br />

man richtig mit ihm umgeht“, sagt der Coach, der<br />

gerne bildliche Vergleiche verwendet. Auch, wenn<br />

er größere Gruppen anspricht, wirkt es immer so,<br />

als fokussiere er sich ausschließlich auf den Zuschauer<br />

hinter dem Bildschirm.<br />

Vom Weg abzukommen – und da ist Isa selbst<br />

das beste Beispiel – sei kein Endpunkt, sondern ein<br />

Anfang. Blockaden lassen sich unter anderem<br />

durch Meditation lösen. In seinen Coachings gibt<br />

er Anleitungen dazu: „Es ist alles eine Frage des<br />

Seins. Wenn du etwas sein willst, bist du im Moment<br />

nichts“, lautet sein Credo.<br />

Gecoacht wird vor allem in Gruppensessions.<br />

Einzeltrainings gibt es gegen eine etwas höhere<br />

Summe auf Anfrage, doch die Tage von Isa sind<br />

randvoll. Daher bietet er zusätzlich persönliche Beratung<br />

via WhatsApp, Übungen sind in Online-<br />

Kursen verfügbar. Oder eben in seinem ersten eigenen<br />

Buch: ,Wenn du Liebe willst, musst du Liebe<br />

sein.‘ Es fokussiert sich darauf, Menschen den Mut<br />

wiederzugeben, ihr Potenzial zu erkennen und zu<br />

entfalten, ohne sich von ihrem Umfeld oder sonstigen<br />

Hindernissen davon abhalten zu lassen.<br />

Seine Techniken überarbeiten sich auf natürliche<br />

Weise regelmäßig. „Die Lehre kommt aus meinem<br />

persönlichen Wachstum heraus. Ich wachse konstant<br />

an mir selbst, fordere meine Überzeugungen<br />

heraus und optimiere sie ständig. Natürlich nur in<br />

einem angemessenen Maß, sodass es niemals zu<br />

Verwirrungen kommt.“ Die Wirrungen der Vergangenheit<br />

hat Isa definitiv hinter sich gelassen. Er,<br />

der früher jemanden wie ihn gebraucht hätte, hat<br />

sich gefunden. ƒ<br />

BUCHTIPP<br />

‚Wenn du Liebe willst, musst du Liebe sein‘<br />

Wie finde ich den richtigen Partner? Wie<br />

läuft eine gesunde Beziehung? Das sind<br />

Fragen, die sich wohl jeder in seinem Leben<br />

mal stellt. Isa Ulubaev gibt die Antwort in<br />

seinem Buch ‚Wenn du Liebe willst, musst<br />

du Liebe sein‘. Sein Argument: nur mit dem<br />

richtigen Mindset strahlst du selbst Liebe<br />

aus und ziehst den richtigen Partner an. In dem<br />

Buch verrät Isa, wie man dieses Mindset schafft,<br />

mentale Blockaden löst und das Herz öffnet.<br />

MVG Moderne Verlagsgesellschaft<br />

14,99 Euro<br />

20 Uni 2_<strong>2020</strong>


Zentrale Studienberatung<br />

Nicht selten passiert es, dass Studierende im<br />

Laufe der Zeit ihre Studienwahl hinterfragen.<br />

In solchen Fällen hilft die Zentrale Studienberatung<br />

weiter. Auch die Themen Selbstmotivation<br />

beim Lernen, Studienabschluss oder Neuorientierung<br />

werden hier angeboten.<br />

Wilhelmsplatz 4<br />

Tel.0551 3926146<br />

www.uni-goettingen.de/zsb<br />

Psychosoziale Beratungsstelle (PSB)<br />

Dass das Studium nicht nur aus Erfolgserlebnissen<br />

besteht, bemerkt wohl jeder in<br />

seiner Unilaufbahn mal. Die PSB bietet Hilfe<br />

bei Studienschwierigkeiten und persönlichen<br />

Krisen, die sich nicht selten gegenseitig bedingen.<br />

Goßlerstraße 23<br />

Tel. 0551 3935071<br />

www.studentenwerk-goettingen.de/beratungsoziales/psychosoziale-beratung-psb.html<br />

Wer bin ich<br />

eigentlich ?<br />

Hilfe zu suchen, ist keine Schande – egal, worum es<br />

geht! Und so gibt es in Göttingen auch zahlreiche<br />

Stellen, an die sich Studierende wenden können.<br />

TEXT LEA VAN DER PÜTTEN<br />

ILLUSTRATION STOCK.ADOBE.COM<br />

Selbstfindung – ein Thema, das viele während ihres Studiums beschäftigt<br />

wie nie zuvor, denn in kaum einer anderen Lebensphase hat man<br />

so viele Möglichkeiten, sich zu entfalten: egal, ob es um die Suche<br />

nach den richtigen Fächern geht, um die Wahl eines ehrenamtlichen<br />

Engagements oder um den Beitritt in eine Sportmannschaft. Jetzt ist die Zeit,<br />

sich selbst auszuprobieren und manchmal sogar neu kennenzulernen.<br />

So positiv und aufregend das auch ist, stürzt es viele Studierende auch in eine<br />

ganz eigene Sinnkrise, und die Frage ,Was will ich eigentlich wirklich?‘ wird<br />

zum ständigen Begleiter. Etwa ein Viertel aller Studierenden erleben während<br />

des Studiums sogar ernste psychische Schwierigkeiten – diese treten im Übrigen<br />

ganz unabhängig von Intellekt und Talent auf. Aber niemand wird damit<br />

alleingelassen!<br />

So hat die Uni Göttingen gleich mehrere Anlaufstellen ins Leben gerufen, um<br />

bei der Selbstfindung und auch allen anderen Herausforderungen des Lebens<br />

zu unterstützen. Und allem voran zählt die Erkenntnis: Sich Hilfe zu suchen,<br />

zeugt nicht von Schwäche, sondern von Souveränität!<br />

Psychotherapeutische Ambulanz für<br />

Studierende (PAS)<br />

Die PAS ist eine Spezialambulanz für junge<br />

Erwachsene mit den für dieses Alter typischen<br />

Krisen, Störungen und entsprechenden studienspezifischen<br />

Problemen.<br />

Ihre Arbeitsschwerpunkte sind u. a. akute Studienund<br />

Lebenskrisen, Arbeits- und Lernstörungen,<br />

Kontakt- und Beziehungs probleme sowie psychische<br />

und psychosomatische Symptome.<br />

Humboldtallee 38<br />

Tel. 0551 394596<br />

www.psy-beratung.uni-goettingen.de<br />

Sozialreferat des AStA<br />

Das Sozialreferat hilft Studierenden bei allen<br />

sozialen Fragen, die während des Studiums aufkommen.<br />

Das fängt bei der Studienfinanzierung<br />

an, geht über Studieren mit Kind oder auch mit<br />

Behinderung bis hin zu Krankenversicherung<br />

und Wohnen.<br />

Goßlerstraße 16a (Raum 1.103)<br />

Grisebachstraße 10 (Nordmensa)<br />

Tel. 0551 39 34566<br />

www.asta.hhu.de/referate/sozialreferat<br />

Rechtsberatung für Studierende<br />

Im Studium kann es auch passieren, dass einem<br />

rechtliche Fragen über den Weg laufen, die einen<br />

überfordern – zum Beispiel, wenn man eine Stelle<br />

als freier Mitarbeiter annehmen möchte und nicht<br />

weiß, wie das versteuert oder angemeldet werden<br />

muss, oder wenn es mal Probleme mit dem Vermieter<br />

gibt. In solchen Fällen hilft die Rechtsberatung<br />

für Studierende weiter, unter: studentischerechtsberatung@jura.uni-goettingen.de<br />

www.uni-goettingen.de/de/rechtsberatung<br />

+für+studierende/570353.html<br />

Uni 2_<strong>2020</strong> <strong>21</strong>


frei & willig<br />

22 Uni 2_<strong>2020</strong>


Amt mit Ehre auf dem Campus<br />

Recht auf dem Papier<br />

Das Studium bietet viele Möglichkeiten, über den Tellerrand hinauszublicken – auch in<br />

Sachen Medien. Seit 2016 gibt es neben den bekannten Campusmedien der Uni auch die<br />

Göttinger Rechtszeitschrift (GRZ). Torben Schneider ist ehrenamtlicher Vorsitzender.<br />

Der 24-jährige Jurastudent gibt Einblicke in die Verlagsarbeit und erzählt, wie die GRZ<br />

nicht nur die Uni und Studierende, sondern auch ihn persönlich voranbringt.<br />

INTERVIEW LEA VAN DER PÜTTEN<br />

FOTOGRAFIE LUKA GORJUP<br />

Torben, eine Rechtszeitschrift – das klingt schon ziemlich speziell.<br />

Erzähl doch mal kurz, wer ihr seid und was die GRZ so macht.<br />

Das stimmt wohl. Wir sind eine studentische Rechtszeitschrift – von<br />

Studierenden für Studierende. Unser Heft erscheint zweimal jährlich<br />

und befasst sich mit den Themen Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches<br />

Recht sowie mit der Rechtshistorie. Darüber hinaus haben wir<br />

auch noch die Ressorts Grundlagen des Rechts und Studium und<br />

Didaktik, die übrigens bei den Studierenden besonders beliebt sind.<br />

Ihr richtet euch also vorwiegend an Rechtsinteressierte. Muss<br />

man denn auch zwingend Jura studieren, um bei euch mitmachen<br />

zu können?<br />

Nein, das muss man nicht. Für die Ressortarbeit ist es sicherlich<br />

von Vorteil, wenn man juristische Vorkenntnisse mitbringt. Da<br />

geht es dann insbesondere um Korrekturarbeiten und die Bewertung,<br />

aber auch um die Anwerbung von Beiträgen. Aber selbst dort<br />

reicht es aus, wenn man ein Lehrbuch aufschlägt und die Arbeit<br />

einmal schematisch durchprüft und dabei noch auf sprachliche<br />

und orthografische Aspekte achtet. Das ist eher eine Frage des<br />

Übens als eine juristische Kenntnisfrage.<br />

Daher freuen wir uns, wenn uns zum Beispiel auch Erstsemester<br />

oder Studierende aus anderen Fachbereichen aktiv unterstützen.<br />

Darüber hinaus kann man auch direkt in der Öffentlichkeitsarbeit,<br />

also unserer Außendarstellung, mitarbeiten: in der Grafik, an unserer<br />

Webseite, Social Media etc. – da sind wir immer sehr dankbar,<br />

wenn Leute Tipps für uns oder auch Lust haben, direkt selbst aktiv<br />

mitzuarbeiten.<br />

Warum hältst du es generell für wichtig, sich neben dem<br />

Studium für etwas zu engagieren?<br />

Ehrenamtliche Arbeit ist immer gut und interessant, nicht nur, um<br />

damit später bei der Bewerbung zu punkten. Aber gerade auf uns<br />

bezogen finde ich es wichtig, dass wir unserer Universität etwas<br />

Gutes tun und unsere Fakultät ein bisschen nach vorne bringen.<br />

Und dass wir auch Studierenden die Möglichkeit geben, selbst aktiv<br />

zu werden und Beiträge zu veröffentlichen.<br />

Mit ihren Publikationen können sie dann natürlich auch ihren<br />

Lebenslauf aufbessern. Darüber hinaus geben wir ihnen die Möglichkeit,<br />

das wissenschaftliche Arbeiten zu üben und die juristischen<br />

Standards kennenzulernen.<br />

Uni 2_<strong>2020</strong> 23


frei & willig<br />

Schreiben ausschließlich Studierende für euch?<br />

Das ist ein bisschen durchmixt. Wir haben immer mal wieder auch<br />

Professoren, die sich selbst bei uns vorstellen. Und im Ressort<br />

Studium und Didaktik gibt es die Reihe Klausurentechnik und<br />

-taktik. Bei solchen Themen ist es dann natürlich wichtig, dass die<br />

Inhalte von Autoren kommen, die da wirklich Ahnung von haben.<br />

Die schreiben für uns dann Richter und Prüfer. Doch das ist eigentlich<br />

nicht der Hauptteil unserer Zeitschrift – grundsätzlich sind die<br />

Artikel den Studierenden vorbehalten, weil wir ja auch explizit eine<br />

studentische Rechtszeitschrift sind. Gerade Seminararbeiten und<br />

Klausurlösungen sind bei uns sehr beliebt.<br />

Wie läuft die Erstellung eurer Zeitschrift denn konkret ab, also<br />

von der Themenfindung hin bis zum veröffentlichten Beitrag?<br />

Wir werben die Beiträge zunächst aktiv an – das heißt, wir hoffen,<br />

dass wir im Umfeld von Studierenden präsent sind, die gute Beiträge<br />

verfasst haben. Interessierte Autoren senden ihren Beitrag dann<br />

bei uns ein und wir leiten ihn dem passenden Ressort zu. Dort wird<br />

der Text dann gelesen und bewertet. Da geht’s dann vor allem um<br />

Sachen wie Aktualität und thematischen Sinnbezug.<br />

Wenn wir uns dann für die Veröffentlichung eines Beitrags<br />

entschieden haben, geht es im zweiten Schritt an das Korrekturlesen:<br />

Es werden Fußnoten nochmal überarbeitet, die Orthografie<br />

und Rechtschreibung wird gecheckt, möglicherweise werden auch<br />

einzelne Aspekte infrage gestellt, die dann noch einmal mit dem<br />

jeweiligen Autor erörtert werden.<br />

Häufig taucht an dieser Stelle auch die Frage auf, wie man den<br />

Umfang noch kürzen kann, weil wir natürlich keine 30-seitigen<br />

Seminararbeiten veröffentlichen können. Das Ganze geht dann<br />

drei- bis viermal mit dem Autor hin und her, bis der Artikel schließlich<br />

final steht. Anschließend schicken wir ihn anonymisiert an den<br />

Beirat, aktuell bestehend aus 19 Professoren, die den Text nochmal<br />

mit der nötigen fachlichen Expertise bewerten und mit letzten Anmerkungen<br />

für Änderungen versehen ... Wenn diese dann eingearbeitet<br />

sind, ist der Beitrag in der Regel fertig.<br />

Klingt ganz schön aufwendig. Aber dann wird endlich<br />

gedruckt?<br />

Nicht ganz. Nach der Beitragsphase kommt noch die Lektoratsphase.<br />

Das sind dann immer nochmal zwei bis drei Wochen, in<br />

denen die Beiträge in einem Shuffle-Modus an die anderen Ressorts<br />

geschickt und dort nochmal gegengelesen werden. Da geht es wirklich<br />

nur noch darum, die Betriebsblindheit zu umgehen und letzte<br />

Rechtsschreib- und Orthografiefehler zu korrigieren. Danach ist<br />

der Artikel druckfertig und kann an unseren Publikationsdirektor<br />

weitergeleitet werden. Der ist dann für den Satz der Zeitschrift zuständig<br />

– und ja, dann wird das Ganze endlich auch veröffentlicht.<br />

Und was genau sind dabei deine Aufgaben als Vorsitzender?<br />

Ich bin vor allem für den Kontakt mit dem Beirat zuständig. Aber<br />

auch die Koordination der Außendarstellung, der Kontakt mit<br />

Förderern oder Partnern und die Organisation der zweiwöchentlich<br />

stattfindenden Arbeitstreffen liegen in meiner Verantwortung.<br />

Das klingt nach viel Arbeit. Was macht dir denn bei all dem am<br />

meisten Spaß?<br />

Zum einen kommt man in Austausch mit Leuten, mit denen man<br />

sonst so im Studium nicht so in Kontakt kommt. Man hat unglaublich<br />

bereichernde Gespräche und kann spannende Ansichten<br />

austauschen. Durch verschiedene Meinungen kann man sich –<br />

jetzt speziell auf Jura bezogen natürlich – auch fortbilden.<br />

Aber grundsätzlich ist ehrenamtliches Engagement immer eine<br />

tolle Sache, vor allem wenn man weiß, dass man mit seiner Arbeit<br />

anderen Studierenden helfen kann – das ist natürlich ein Knaller.<br />

Darüber bin ich superfroh, und die Leute wiederum sind einem<br />

dankbar. Das ist einfach schön.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Interesse geweckt?<br />

Wenn du dich für eine Ausgabe der GRZ interessierst,<br />

kannst du diese einfach über die Website versandkostenfrei<br />

(innerhalb Göttingens) bestellen oder in den Buchhandlungen<br />

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Die GRZ trifft sich derzeit alle zwei Wochen mittwochs<br />

um 18 Uhr c. t. via zoom. Der Link wird zuvor auf der<br />

Facebook-Seite @GRZev veröffentlicht. Wenn du in den<br />

E-Mail-Verteiler aufgenommen werden möchtest, dann<br />

schreib einfach eine E-Mail an: kontakt@g-rz.de<br />

Oder möchtest du selbst einen Beitrag einreichen?<br />

Dann wende dich direkt an: redaktion@g-rz.de<br />

24 Uni 2_<strong>2020</strong>


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26 Uni 2_<strong>2020</strong><br />

Jedes Mal eine


Seit vielen Jahren begeistert<br />

die Göttinger Theatergruppe<br />

Improsant ihr Publikum in ganz<br />

Deutschland mit leichten und<br />

schweren Themen des Lebens –<br />

und lebt dabei auf und abseits der<br />

Bühne für den Moment.<br />

Premiere<br />

TEXT LEA VAN DER PÜTTEN<br />

FOTOGRAFIE MICHAEL NEUMEISTER<br />

Schon von Weitem hört man die beschwingte<br />

Keyboard-Musik. Eine<br />

Gruppe junger Menschen bewegt<br />

sich wild tanzend, mit kuriosen<br />

Bewegungen und teilweise über<br />

den Boden rollend im Takt. Plötzlich<br />

Stille, die Musik hat aufgehört zu spielen.<br />

Einen kurzen Moment Zögern. Dann werden die<br />

Menschen auf einmal zu Maschinen. Sirrend, piepsend<br />

und pfeifend scannen sie einander ab, bewegen<br />

sich mechanisch hoch und runter, bis einer<br />

schließlich mit einer seltsam verzerrten Stimme<br />

verlauten lässt: „Registriere organische Substanzen!“<br />

Das ist der Moment, in dem der Keyboarder<br />

wieder in die Tasten greift und die Gruppe ihren<br />

seltsamen Tanz im Schein der Abendsonne fortsetzt.<br />

Es ist Montagabend, die Probe von Improsant ist<br />

in vollem Gange – aufgrund der Corona- Pandemie<br />

nicht wie üblich im Verfügungsgebäude der Uni<br />

Göttingen, sondern draußen im Freien. „Das ist<br />

eine kleine Aufwärmübung. Das ist wie Stopp -<br />

tanz mit kurzen Improszenen zwischendurch“, verrät<br />

Beatriz Beyer, kurz Bea, Leiterin der Theatergruppe<br />

Improsant, die hauptsächlich aus Studierenden<br />

besteht und seit vielen Jahren die unterschiedlichsten<br />

Bühnen in Göttingen und ganz<br />

Deutschland bespielt – mit klassischer Impro-<br />

Comedy, Livemusik, Gesang oder Schauspiel mit<br />

Tiefgang.<br />

☛<br />

Uni 2_<strong>2020</strong> 27


„Wir überraschen uns auch<br />

immer wieder selbst.“<br />

Thius Vogel<br />

Ihr Ziel ist es, das Publikum nicht einfach nur<br />

zum Lachen zu bringen, sondern in kurzen Szenen<br />

oder auch abendfüllenden improvisierten Stücken<br />

Geschichten aus dem Leben zu erzählen. „Langsam<br />

können wir auch endlich wieder live spielen“,<br />

sagt Bea glücklich. „Klar, es ist schon etwas anderes,<br />

vor 60 statt vor 220 Leuten aufzutreten.<br />

Aber so fühlen sich alle sicher, und wir können der<br />

aktuellen Situation gerecht werden.“ Ihre Stammbühne<br />

im Göttinger Kellerclub Nörgelbuff steht<br />

den Improsantlern aktuell noch nicht wieder zur<br />

Ver fügung, aber mit dem Theater im OP, dem Universitätstheater<br />

der Universität Göttingen, und der<br />

musa hat die Gruppe zumindest kurzzeitig zwei<br />

tolle Alternativen gefunden.<br />

Das Besondere dabei: Beim Improtheater entsteht<br />

alles aus dem Moment heraus. Jede Probe,<br />

jede Show ist immer eine Premiere. Das bedeutet<br />

jedoch nicht, dass sich die Schauspieler nicht vorbereiten.<br />

„Wir bauen quasi den Rahmen, einen<br />

groben Fahrplan, was wir machen wollen – das<br />

Bild darin entsteht aber erst am Abend der Show<br />

selbst“, erklärt Musiker Lukas Liebich. Und genau<br />

das gehe nur durch viel Üben, Reflexion und Austausch<br />

– wie die heutige Probe zeigt.<br />

Es ist die letzte vor der Show am nächsten<br />

Sonntag in der musa, und am ‚Rahmen‘ muss noch<br />

gefeilt werden. Da kommt Bea eine Idee. „Das<br />

könnte zum Beispiel so aussehen ...“ Die Promotionsstudentin<br />

greift nach einem schwarzen Stoffbeutel<br />

und hält ihn sich vor den Körper. Laut erzählt<br />

sie, welche Assoziationen ihr durch den Kopf<br />

gehen. Der Stoffbeutel könne eine Schürze sein<br />

oder – sie setzt ihn sich auf den Kopf – eine Perücke<br />

mit langen Zöpfen. Alle lachen. Die Erzählerin<br />

Lotte Kaletsch soll anschließend aus diesen Inspirationen<br />

das Setting der Szene vervollständigen<br />

und den Ort und die in der Handlung vorkommenden<br />

Personen möglichst detailliert beschreiben. Da<br />

tauchen natürlich zunächst mal ein paar Fragen<br />

auf – doch die Improsantler sind im Improvisieren<br />

geübt und sprudeln nur so vor kreativen Einfällen.<br />

Und so entsteht aus einer herkömmlichen Trinkflasche<br />

die Idee einer Stadtvilla mit klimaneutralem<br />

Marmorboden und aus einem Fahrradrücklicht die<br />

Inspiration für einen kleinen Hundewelpen, der<br />

adoptiert werden möchte …<br />

Es sei immer wieder erstaunlich, in welche<br />

Richtungen sich Szenen plötzlich entwickeln.<br />

„Aber genau davon lebt das Impro“, erklärt<br />

Schauspieler Thius Vogel. „Wir überraschen uns<br />

auch immer wieder selbst.“ Improtheater bestehe<br />

schluss endlich daraus, dass die Mitspieler gut aufeinander<br />

achten und alles in sich greift, erklärt<br />

Bea weiter: „Es ist eben vor allem eine Sache der<br />

Übung.“ Und so dauert die Probe noch bis spät in<br />

die Nacht.<br />

Sechs Tage später. Die musa bietet einen seltsamen<br />

Anblick mit den wenigen Stühlen, die in<br />

dem großen Raum verteilt sind. Trotzdem ist jeder<br />

Platz besetzt und das Publikum in erwartungsvoller<br />

Anspannung. Für viele ist es das erste Mal seit<br />

Corona, dass sie wieder eine Theatervorstellung<br />

besuchen. „Es ist uns aktuell auch ein großes Anliegen,<br />

die Kulturszene wieder etwas zu beleben“,<br />

sagt Bea, und so legt sich die Improgruppe auf der<br />

Bühne heute noch extra ins Zeug und bringt das<br />

Publikum mit den aberwitzigen Handlungen immer<br />

wieder zum Lachen.<br />

Gerade ist die erste Hälfte der Show vorbei. Viele<br />

Gäste nutzen die Pause, um draußen kurz frische<br />

Luft zu schnappen oder für neue Getränke zu sorgen.<br />

Alle sind ausgelassen und begeistert und reden<br />

angeregt über ihre Lieblingsszenen. Auch die Improsantler<br />

nutzen die Auszeit für eine kurze Verschnaufpause.<br />

„Während des Shutdowns lagen wir<br />

übrigens keineswegs auf der faulen Haut“, erzählt<br />

Gruppenleiterin Bea. „Vielmehr haben wir die Zeit<br />

genutzt und zum Beispiel den Podcast ‚Krönchen –<br />

der royale Talk von Improsant‘ gestartet, in dem<br />

wir unsere Hörer in die Welt der Royals entführen.“<br />

Die Truppe habe fleißig weiter via Internet geprobt,<br />

ihre Improskills beim ,Improfest Online‘ vertieft<br />

und sich mit anderen Improbegeisterten ausgetauscht.<br />

Auch ein Hörspiel-Projekt soll demnächst<br />

noch veröffentlicht werden.<br />

28 Uni 2_<strong>2020</strong>


Nach 15 Minuten steigt Thius wieder auf<br />

die Bühne. Lukas hat seinen Platz am Keyboard<br />

bereits eingenommen und haut schwungvoll in die<br />

Tasten. Lachend und mit den Armen über dem<br />

Kopf tanzt Thius über die Bühne, bis die Musik<br />

langsamer wird und schließlich ganz aufhört.<br />

„Schön, dass ihr alle noch da seid“, begrüßt er die<br />

Zuschauer zurück, und das gesamte Team kommt<br />

auf die Bühne. Die Improsantler nehmen in einer<br />

Reihe hinten auf der Bühne Platz. In der Pause<br />

wurde ein buntes Sammelsurium an Gegenständen<br />

auf der Bühne abgelegt. Nun zeigt sich, was von<br />

der Probe am Montag noch hängen geblieben ist.<br />

Die Schauspieler mustern die Gegenstände vor ihnen<br />

kritisch, bis Thius schließlich eine Inspiration<br />

kommt und zum ersten Gegenstand greift: Einem<br />

kleinen grünen Kaugummi-Automaten. Er nimmt<br />

ein weißes rundes Bonbon heraus und lässt seinen<br />

Gedanken freien Lauf: „Ein Bonbon mit Zucker,<br />

nein, mit Zuckerguss. Zuckerguss führt zu schlechten<br />

Zähnen. Wo hat man schlechte Zähne? Ah,<br />

schlechte Zähne im Altersheim!“ Das ist die Inspiration<br />

für die nächste Szene. Seine Schauspielkollegin<br />

Rike Meyer nimmt ihren Stuhl, setzt sich mitten<br />

auf die Bühne und macht ein mürrisches Gesicht.<br />

Die Erzählerin beschreibt detailliert das imaginäre<br />

Heimzimmer, wo Rike, alias die alte Dame,<br />

ihren Süßigkeitenvorrat versteckt hat – und so<br />

entwickelt sich wieder einmal eine tiefgründige Geschichte<br />

rund um Süßigkeiten, Zahnpflege und alte<br />

Familiendramen ...<br />

Am Ende des Abends ist nicht nur das Publikum<br />

glücklich, nein, auch die Schauspielerinnen<br />

und Schauspieler sind optimistisch gestimmt. Sie<br />

sind froh, dass nach der langen Pause endlich zumindest<br />

für diesen Tag wieder etwas Normalität<br />

eingekehrt ist. Und trotzdem wird Bea nicht müde,<br />

immer wieder eine Herzensangelegenheit zu betonen:<br />

die Wiederbelebung der Kulturszene in der Region.<br />

„Es gibt so viele tolle kulturelle Angebote, die<br />

auch gerade während der Corona-Zeit entstanden<br />

sind und die super Hygienekonzepte vorweisen<br />

können. Doch die Kultur kann nur überleben, wenn<br />

auch Publikum da ist. Also, nutzt das Angebot!“ ƒ<br />

Bock auf Impro?<br />

Alle aktuellen Termine<br />

von Improsant findest du im Netz unter:<br />

Facebook: @ImprosantGoe<br />

Insta: @improsant_goettingen<br />

www.improsant.net<br />

Uni 2_<strong>2020</strong> 29


30 Uni 2_<strong>2020</strong>


Waghalsige<br />

Romantik<br />

Für Mountainbiker aus Süd niedersachsen ist der Harz die ideale<br />

Anlaufstelle, aber auch andere Ecken der Region bieten sich<br />

hervorragend an, dieses angesagte Hobby auszuleben –<br />

Action-Autor Rupert Fabig wagt die rasante Abfahrt.<br />

TEXT RUPERT FABIG<br />

FOTOGRAFIE LUKA GORJUP<br />

N<br />

ass. Schmutzig. Brand gefährlich.<br />

Das sind die Adjek tive, die mir<br />

spontan einfallen, wenn ich an<br />

mein erstes Mountainbike-Erlebnis<br />

zurückdenke. Die ersten Gefühle, die<br />

mir in den Sinn kommen, sind jedoch:<br />

Spaß, Erlebnis, Überraschung,<br />

Abwechslung.<br />

Wir befinden uns am Oderteich, einer<br />

historischen Talsperre nahe St. Andreasberg.<br />

Wer verträumt genug ist, fühlt sich<br />

beim Blick auf die anmutige, von felsigen<br />

Sandbänken und einem Nadelwald umgebene<br />

Wasserfläche vage an Kanada erinnert. Womit wir<br />

die verklärte Romantik dann ad acta legen können.<br />

Denn Mountainbiken geschieht zwar zumeist in<br />

idylli scher Natur, bietet aber pure Action. Einer,<br />

der das haargenau weiß, ist Jan Zander (Foto<br />

nächste Seite). Einnehmendes Lächeln, sympathische<br />

Ausstrahlung, Gründer und Geschäftsführer<br />

von Trailtech, einer – vereinfacht ausgedrückt –<br />

Mountainbike-Schule. Und heute darf ich ihn auf<br />

einer Spritztour begleiten. Normalerweise beginnen<br />

die Kurse des 42-Jährigen mit einem Techniktraining.<br />

Ich verstehe sehr schnell, weswegen das<br />

unbedingt angebracht ist.<br />

Wer glaubt, Mountainbiken habe viel mit<br />

herkömmlichem Radfahren gemeinsam, unterschätzt<br />

die olympische Sportart gewaltig, die seit<br />

einigen Jahren ungemein im Trend ist. Sowohl der<br />

sportliche als auch der gesundheit liche Aspekt sowie<br />

die herrliche Aktivität an der frischen Luft<br />

spielen dabei eine Rolle. Jedes zweite verkaufte<br />

Fahrrad in Deutschland ist inzwischen ein Mountainbike.<br />

Das sollte passend gewählt sein, denn es<br />

gibt zahlreiche Unterschiede zwischen Racebikes,<br />

Tourern, All-Mountain und Enduro.<br />

Auf einem handgemachten, äußerst hochwertigen<br />

,Nicolai‘-Bike beginnt meine Tour, die eine der<br />

klassischen Routen im Harz darstellt: landschaftlich<br />

attraktiv, gut zu erreichen und vielseitig. Kaum<br />

ein Abschnitt, der nicht von Wurzeln übersät ist,<br />

deren zugehörige Bäume mitunter meterweit entfernt<br />

sind. Zander lehrt: „Über Hindernisse drüberfahren,<br />

anstatt daran vorbei.“ Für Anfänger<br />

bereits eine Höchst schwierigkeit, und beim Ritt<br />

über spitze Steine wird die Aufgabe keineswegs<br />

ein facher. Das Problem: Wer die Hürden zu vorsichtig<br />

anfährt, ist nicht schnell genug, um sie ☛<br />

Kontakt<br />

Jan Zander<br />

TRAILTECH - Mountainbiking<br />

Tel. 05507 979161<br />

www.trailtech.de<br />

Uni 2_<strong>2020</strong> 31


» Beim Mountainbiken<br />

geht es darum, die<br />

Grenzen kennenzulernen,<br />

aber in erster Linie<br />

immer um Sicherheit.«<br />

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Navigieren auf jeden Fall ganz weit vorne:<br />

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Strava<br />

Tracking von Lauf- und Radfahraktivitäten im<br />

sozialen Netz – für Radfahrer und Läufer, die<br />

sportlicher unterwegs sind: www.strava.com<br />

Trailforks<br />

Die weltweit größte Mountainbike strecken-<br />

Datenbank mit mehr als 50.000 erfassten Trails –<br />

hier findet man die populären Strecken in diversen<br />

Regionen: www.trailforks.com/app<br />

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Der unverzichtbare Insidertipp:<br />

Wetter-Apps wie www.wetter.de<br />

32 Uni 2_<strong>2020</strong><br />

Tipps<br />

für die coolsten<br />

Mountainbikestrecken<br />

der Region<br />

vom Experten<br />

Jan Zander:<br />

zu überwinden. Eine höhere Geschwindigkeit erscheint<br />

jedoch zu wagemutig. Beim Blick auf die<br />

benachbarten Abhänge ist mir längst bewusst geworden,<br />

dass ich mich hierbei wortwörtlich in eine<br />

Herausforderung stürze. Der erfahrene, in Waake<br />

lebende Zander ist jedoch stets an meiner Seite und<br />

beruhigt. „Beim Mountainbiken geht es darum, die<br />

Grenzen kennenzulernen, aber in erster Linie immer<br />

um Sicherheit“, erklärt der Vater einer vierjährigen<br />

Tochter. Für Neulinge zu gefährliche Touren<br />

und riskante Passagen stehen nicht im Programm<br />

von Trailtech. Der Slogan lautet vielmehr: „Sportliche<br />

Betätigung in herrlicher Natur.“<br />

Das lerne ich auf dem Weg einige Stufen hinauf<br />

in Richtung des Nadelwäldchens langsam zu<br />

schätzen. Einmal schmutzig, stört der Matsch nicht<br />

mehr, die Fahrlage auf dem komfortablen Bike<br />

bringt inzwischen Genugtuung. „Dank des Top-<br />

Materials kann der Funke schnell überspringen“,<br />

sagt Zander. Zudem bietet die Region zahllose<br />

Möglichkeiten (siehe Kasten). „Per Mountainbike<br />

lassen sich Orte erreichen, die sonst kaum zugänglich<br />

sind“, betont der Tour-Guide. Gerade der Harz<br />

eigne sich für Einsteiger wie Fortgeschrittene auf


multiple Art und Weise. Er ist mehr als nur der<br />

Brocken. Kleine Fichtenwälder, die Laubwälder im<br />

Süden, Täler, spektakuläre Talsperren, viele gut<br />

ausgebaute Trails. Kurzum: „Es wird nicht langweilig.“<br />

Das gilt auch für die Übungen, die mir Zander<br />

zeigt. Auf den Pedalen balancieren, während er das<br />

Bike festhält. Die korrekte Haltung erlernen. Es<br />

sind einfach umzusetzende Details, die zu Beginn<br />

schon große Unterschiede machen. Wer daheim<br />

trainieren will oder ein Regenmuffel ist, braucht<br />

inzwischen nicht mehr in die Röhre schauen – im<br />

Gegenteil er sollte es sogar. Denn via Apps (zum<br />

Beispiel ,Zwift‘) lassen sich Mountainbikes, befestigt<br />

auf einer stationären Rolle, durch virtuelle<br />

Welten steuern. Einfach das Smartphone auf dem<br />

Lenker fixieren und auf die Piste stürzen. Dabei<br />

wird auch ein Risiko vermieden, dem einige Hobby-<br />

Biker gerade im Sommer häufig erliegen: dem Hitzschlag.<br />

Denn wenngleich die Mountainbike- Touren<br />

häufiger auch durch die kühleren Wälder verlaufen,<br />

besteht die Gefahr der Überhitzung. Daher immer<br />

genügend Wasser mitnehmen und bloß nicht überdrehen.<br />

Ein stetig wachsender Teil dieses Geschäfts<br />

sind – mal abgesehen von den VR- Welten – Bike-<br />

Parks, also künstlich angelegte Mountainbike-<br />

Strecken, von denen es im Harz mittlerweile fünf<br />

gibt. Nirgendwo in Deutschland ist die Dichte<br />

höher. Aber auch in anderen Ecken Südniedersachsens<br />

wie etwa in der Solling- Vogler-Region<br />

ist die Tendenz steigend. Dabei geht es wie beim<br />

Skifahren mit dem Lift nach oben und von da an<br />

auf zwei Rädern in die Tiefe. Zander leitet viele<br />

Kurse höchstpersönlich, legt sogar einige der<br />

Strecken an. Weitere Zweige für Trailtech sind<br />

die Zusammenarbeit mit der Mountainbike-<br />

Industrie, Kinder- sowie Ladys-Only- Kurse und<br />

Sprung- Workshops. Oder ganz klassisch: Guiding<br />

bei individuell gebuchten Touren. Um das Programm<br />

permanent zu optimieren, ist die Kooperation<br />

mit regionalen Partnern zudem unerlässlich.<br />

Aufgrund der Klimaproblematik gilt Mountainbiken<br />

sogar als das Skifahren der Zukunft. Plan B,<br />

aber trotzdem ab in die Berge und sogar in die<br />

gleichen Reviere. Die Wintersport-Infra struk tur<br />

inklusive Lifts ist vorhanden. Nicht nur im Harz<br />

werden zahlreiche Trails angelegt, die großen Skisportregionen<br />

in Österreich sind ebenfalls vorbereitet.<br />

„Der Mountainbike-Tourismus hat noch<br />

reichlich Potenzial“, betont Zander.<br />

In der Nische steckt die Sportart jedenfalls längst<br />

nicht mehr, die Zuwachsraten sind beträchtlich.<br />

Zumal die Zielgruppen vielfältig sind. Des Radfahrens<br />

ist nahezu jeder mächtig, Alters- und<br />

Geschlechter beschränkungen existieren nicht, der<br />

Materialaufwand ist überschaubar. Auch für Familien<br />

sind Bike- Touren attraktiv.<br />

Ein weiterer Boost kommt durch die E-Mountainbikes<br />

zustande. Auf dem Rück weg komme ich<br />

selbst in den Genuss, Zanders elektrisch angetriebene<br />

Maschine zu fahren. Abermals lässt sich festhalten:<br />

kein Vergleich zum handels üblichen E-Bike.<br />

Die Vorteile auf Schotter sind enorm, und das<br />

macht dann einfach nur verdammt viel Spaß.<br />

„Mein richtiges Mountainbike wird es aber nie ablösen“,<br />

sagt Zander dann noch zum Schluss – auch<br />

irgendwie ganz romantisch. ƒ<br />

Uni 2_<strong>2020</strong> 33


Das geheime Leben der Gegenstände<br />

©Andreas Zöls<br />

34 Uni 2_<strong>2020</strong>


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