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TRENDYone | Das Magazin – Augsburg – November 2020

Oberschönenfelder Bier...himmlisch gut! | Dienstwagensteuer für Plug-In Hybrid & E-Autos | Xbox vs. PlayStation 5 | Keine Mukoviszidose Behandlungen in Augsburg?

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14 Lokales<br />

Keine medizinische Unterstützung mehr möglich<br />

Mukoviszidose-Patienten in <strong>Augsburg</strong> suchen Behandlungsmöglichkeiten<br />

Wer den Film „Drei Schritte zu dir“ gesehen hat, hat bereits ein<br />

bisschen Vorwissen über Mukoviszidose. Bei der seltenen<br />

Krankheit handelt es sich um eine angeborene Stoffwechselerkrankung<br />

mit über 2.000 bekannten Mutationen. In Deutschland sind<br />

aktuell 8.000, in Europa schätzungsweise 50.000 Fälle bekannt. Auch<br />

unser langjähriger Mitarbeiter Max Riedel ist von dieser Krankheit betroffen<br />

und steht in Zukunft aufgrund fehlender medizinischer Versorgung<br />

vor einem großen Problem.<br />

Die Krankheit wird durch eine Veränderung<br />

des Mukoviszidose-Gen<br />

(CFTR-Gen) verursacht und ist eine<br />

der häufigsten Erbkrankheiten. CFTR<br />

(=Cystic Fibrosis Transmembrane<br />

Conductance Regulator) ist ein Protein,<br />

welches auf der Oberfläche vieler<br />

Zellen sitzt und als eine Art Kanal<br />

wirkt, der normalerweise dafür sorgt,<br />

dass Salz und Wasser ein- und ausströmen<br />

kann. Ist der Kanal in der<br />

Zellenoberfläche defekt, führt dies zu<br />

einem Ungleichgewicht im Salz-Wasser-Haushalt<br />

der Zelle. Daraus folgt<br />

ein Wassermangel im Schleim, der die<br />

Zellen bedeckt, wodurch dieser zäh<br />

wird.<br />

Folgen von Mukoviszidose<br />

Der Saft der Bauchspeicheldrüse,<br />

Schleim der Bronchien und die Gallenflüssigkeit,<br />

die in der Leber gebildet<br />

wird, werden zäher als normal.<br />

Dies führt dazu, dass Verdauungsenzyme<br />

beispielsweise nicht richtig<br />

wirken können oder die Bronchen<br />

nicht ausreichend geschützt werden,<br />

somit steigt die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten.<br />

Der zähe Schleim<br />

„verstopft“ außerdem lebenswichtige<br />

Organe wie die Lunge, wodurch es zu<br />

Husten, Atemnot und Entzündungen<br />

kommen kann.<br />

Vererbung und Diagnose<br />

Die Krankheit mit einer aktuellen Lebenserwartung<br />

von 53 Jahren, wird<br />

rezessiv vererbt. Wenn beide Elternteile<br />

eine Mutation des CFTR-Gens<br />

haben, so besteht eine 25-prozentige<br />

Warscheinlichkeit, dass das Kind mit<br />

Mukoviszidose auf die Welt kommt.<br />

Für die Diagnose von Mukoviszidose<br />

wird ein Schweißtest durchgeführt,<br />

bei dem die Konzentration von Natrium<br />

und Chlor gemessen wird.<br />

Behandlung der Symptome<br />

In der Regel ist eine lebenslange Inhalationsbehandlung<br />

mit Schleim<br />

verflüssigenden Substanzen nötig.<br />

Zusätzlich werden den Betroffenen<br />

bronchialerweiternde Medikamente<br />

verabreicht. Mit der Atemtherapie<br />

soll erreicht werden, dass der festsitzende<br />

Schleim besser mobilisiert<br />

und abgehustet werden kann. Teil der<br />

Ernährungstherapie ist es, den Patienten<br />

spezielle Verdauungsenzyme<br />

zu verabreichen, um den krankheitsbedingten<br />

Mangel auszugleichen.<br />

Auch unser Mitarbeiter Max Riedel leidet unter Mukoviszidose und wurde im<br />

Januar <strong>2020</strong> sieben Wochen lang stationär im Josefinum behandelt

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