f+h fördern und heben 11/2020
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2884<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
<strong>11</strong>November <strong>2020</strong><br />
LOGISTIK 4.0<br />
GUT GELAGERT AUCH BEI<br />
HOHEN BELASTUNGEN<br />
Xforce-Gehäuselager in Aluminium-Gießanlagen<br />
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EDITORIAL<br />
WARUM DIE REDAKTION<br />
AUCH ZUKÜNFTIG NICHT<br />
GENDERT<br />
In jüngster Vergangenheit gehen in der Redaktion vermehrt<br />
Pressemeldungen ein, in denen die Wortkreationen<br />
StaplerfahrerInnen, Kommissionierer*innen oder Mitarbeitende<br />
zu finden sind. Damit zollen die Verfasser der öffentlichen<br />
Diskussion um die Geschlechtergerechtigkeit Tribut.<br />
Dem wird die Redaktion auch zukünftig nicht folgen <strong>und</strong> auf<br />
das Gendern verzichten. Warum, werden Sie sich vielleicht<br />
fragen. Nun, die in unserer Gesellschaft offensichtlichen<br />
Defizite in der Geschlechtergerechtigkeit lassen sich nicht so<br />
GESELLSCHAFTLICHE KONFLIKTE<br />
WERDEN NICHT MIT EINER<br />
GESCHLECHTERGERECHTEN<br />
SPRACHE GELÖST<br />
ohne Weiteres über<br />
unsere Sprache<br />
respektive<br />
Grammatik lösen.<br />
Unsere Sprache <strong>und</strong><br />
unser Schrifttum hat sich niemand ausgedacht, sondern<br />
haben sich über Jahrh<strong>und</strong>erte entwickelt. Der Weg hin zu<br />
einer geschlechtergerechten Sprache kann demzufolge nur<br />
ein kreativer Prozess mit offenem Ende sein <strong>und</strong> nicht per<br />
Erlass verordnet werden. Sprache sollte auch nicht der<br />
Kampfplatz sein, auf dem wir gesellschaftliche Konflikte<br />
austragen. Wichtiger ist es, auf Feldern eine Gleichheit<br />
herzustellen, auf denen wirklich eine Diskriminierung<br />
besteht. Wenn Menschen zum<br />
Beispiel in gleichen Positionen auch das<br />
Gleiche verdienen, dann ersetzt das jedes<br />
Gendern.<br />
Winfried Bauer<br />
– Chefredakteur –<br />
w.bauer@vfmz.de<br />
SYSTEMORIENTIERT<br />
DENKEN<br />
VERNETZT<br />
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INHALT<br />
EDITORIAL<br />
03 Warum die Redaktion auch zukünftig nicht gendert<br />
PERSPEKTIVEN<br />
06 Wie finde ich den richtigen SAP<br />
EWM-Implementierungspartner?<br />
36 Verborgenen Talenten auf der Spur<br />
14<br />
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
10 TITELSTORY Gut gelagert auch bei<br />
hohen Belastungen<br />
14 Unitechnik modernisiert zentrales Pufferlager<br />
im laufenden Betrieb<br />
18 SERIE Ein Fokus auf pneumatisch betriebene<br />
Kettenhebezeuge<br />
22 Flexible Kranlogistik legt Basis für<br />
vollautomatische Abläufe im Presswerk<br />
26 Outdoor-FTS schließen Lücke in der betrieblichen<br />
Materialflusskette<br />
30 Freie Sicht auf die Last – Kamerasysteme machen<br />
Staplerfahren sicherer<br />
32 Sicher & einfach: Niederländisches Lagerunternehmen<br />
setzt auf deutschen Logistikausstatter<br />
34 Flughafenlogistik: Dezentrale Energieverteilung<br />
erfüllt breit gefächertes Anforderungsprofil<br />
40 Digitale Highlights<br />
18<br />
26<br />
30<br />
4 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
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35 Impressum<br />
43 Vorschau auf Heft 12/<strong>2020</strong><br />
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PERSPEKTIVEN<br />
WIE FINDE ICH DEN RICHTIGEN SAP<br />
EWM-IMPLEMENTIERUNGSPARTNER?<br />
Für Ende 2027 ist die Wartung <strong>und</strong> der Support<br />
für die Komponente Warehouse Management<br />
(WM) von der SAP SE abgekündigt. Bei vielen<br />
Unternehmen ist die Entscheidung vor diesem<br />
Hintergr<strong>und</strong> zu Gunsten des Nachfolgeprodukts,<br />
dem SAP Extended Warehouse Management<br />
(EWM) bereits gefallen. Damit ist der erste<br />
Schritt getan. Der nächste Schritt ist jedoch eine<br />
Herausforderung, denn das Produkt wird nicht<br />
nur vom Softwareanbieter <strong>und</strong> Lizenzgeber<br />
selbst vertrieben, sondern über eine Vielzahl von<br />
Implementierungspartnern angeboten. Die<br />
Auswahl des richtigen Partners ist für den<br />
Projekterfolg von entscheidender Bedeutung.<br />
Partnerstatus <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enstruktur<br />
K<strong>und</strong>enservice<br />
Innovationsgrad<br />
Globale Verfügbarkeit<br />
Projektvorgehen <strong>und</strong> Projektstrukturen<br />
Anbindung an Non-SAP-ERP-Systeme<br />
Verfügbarkeit von Add-ons<br />
Angebotene Cloud-Lösungen<br />
Auf dem Markt der Warehouse Management Systeme nimmt<br />
das Produkt SAP Extended Warehouse Management (EWM)<br />
in seiner Vertriebsstruktur eine Sonderrolle ein. Denn die<br />
Software wird nicht nur vom Anbieter <strong>und</strong> Lizenzgeber SAP<br />
selbst angeboten. Für die Implementierung <strong>und</strong> den Support stehen<br />
Unternehmen aus einem Partnernetzwerk zur Verfügung. In der Region<br />
DACH konnte das Fraunhofer IML im Jahr 2018 allein 35 verschiedene<br />
Implementierungspartner identifizieren. Tendenz steigend. Dabei<br />
lässt sich der Markt der SAP EWM-Implementierungspartner aus<br />
Sicht des Fraunhofer IML in drei Gruppen unterteilen: Lagertechnik<br />
anbieter, Suite-Anbieter <strong>und</strong> Logistiksoftwareanbieter.<br />
Jede Gruppe bringt ihre eigenen Stärken <strong>und</strong> Schwächen mit sich.<br />
Je nachdem vor welcher Herausforderung ein Unternehmen bei der<br />
Einführung eines SAP EWM steht – ob dies z. B. mit einem kompletten<br />
Neubau eines automatisierten Lagers, einer vollumfänglichen<br />
Migration auf S/4HANA oder einem Retrofit der Prozesse innerhalb<br />
der Lagerlogistik einhergeht – ist es für den Erfolg entscheidend, den<br />
richtigen Implementierungspartner für das Vorhaben auszuwählen.<br />
Eine Checkliste kann dabei helfen, die notwendigen <strong>und</strong> optionalen<br />
Eigenschaften sowie Voraussetzungen des geeigneten Implementierungspartners<br />
zu erkennen <strong>und</strong> zu priorisieren.<br />
PARTNERSTATUS UND KUNDENSTRUKTUR<br />
Anhand der Partnerstatus <strong>und</strong> der Partnermodelle der SAP SE lässt<br />
sich erkennen, ob vom Softwarekonzern anerkanntes Expertenwissen<br />
vorhanden ist <strong>und</strong> die Befähigung, Lizenzen zu vertreiben bei<br />
den Implementierungspartnern vorliegt. Des Weiteren lassen sich<br />
Schlussfolgerungen zu der Anzahl der K<strong>und</strong>enreferenzen ziehen.<br />
Die K<strong>und</strong>enanzahl gibt unmittelbar Aufschluss über den Erfahrungswert<br />
des Implementierungspartners. Die fokussierte K<strong>und</strong>enzielgruppe<br />
des Implementierungspartners sollte mit der eigenen<br />
Branche übereinstimmen <strong>und</strong> bei der Auswahl Beachtung finden.<br />
KUNDENSERVICE<br />
Anbindung von Lager- <strong>und</strong><br />
Kommissioniertechniken<br />
Um eine langfristige Beziehung aufzubauen, bieten viele Implementierungspartner<br />
ihren K<strong>und</strong>en Leistungen wie individuelle Weiterbzw.<br />
Zusatzentwicklungen des Systems oder den Support. Die individuellen<br />
Zusatzentwicklungen werden im SAP-Umfeld über User-<br />
Exits realisiert. User-Exits ermöglichen dem K<strong>und</strong>en die Abbildung<br />
individueller, vom Standard abweichender Prozesse. Diese werden<br />
im Rahmen der zunehmenden Individualisierung von Produkten<br />
immer häufiger notwendig. Vor allem für Unternehmen, die nur<br />
über geringes eigenes SAP-Know-how verfügen, ist es aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong>e wichtig, bei der Programmierung spezifischer User-Exits<br />
durch den Implementierungspartner unterstützt zu werden. Im Bereich<br />
des K<strong>und</strong>ensupports ist zu beachten, dass einzelne Implementierungspartner<br />
nur den Support für die individuell hinzuprogrammierten<br />
Funktionalitäten übernehmen <strong>und</strong> bei Problemen mit dem<br />
SAP-Standard auf den Support der SAP SE verweisen. Ein K<strong>und</strong>ensupport<br />
aus einer Hand kann Probleme <strong>und</strong> umständliche Lösungswege<br />
vermeiden sowie den Prozess für Mitarbeiter vereinfachen.<br />
INNOVATIONSGRAD<br />
Die Auswahl eines geeigneten Implementierungspartners sollte zudem<br />
im Einklang mit der langfristigen Ausrichtung des Unternehmens<br />
stehen. Legt dieses Wert auf technologische Innovationen,<br />
6 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PERSPEKTIVEN<br />
<br />
sollte der Implementierungspartner in der<br />
Lage sein, den K<strong>und</strong>en auf dem Innovationspfad<br />
zu begleiten. In Frage kommen dann vor<br />
allem Anbieter, die Ausschau nach neuen<br />
Technologien halten, an Forschungsprojekten<br />
teilnehmen oder im besten Fall über eine<br />
eigene Forschungsabteilung verfügen. Wichtig<br />
ist ferner, dass beide Partner ein ähnliches<br />
Verständnis über den Umgang mit neuen<br />
Technologien haben.<br />
GLOBALE VERFÜGBARKEIT<br />
Bei der Auswahl des Implementierungspartners<br />
sollte außerdem die Bedeutung der eigenen<br />
internationalen Roll-out-Strategie in<br />
die Entscheidung einfließen. Nur so lässt sich<br />
ein Partner finden, der mit lokaler Projekterfahrung<br />
oder einer Niederlassung vor Ort unterstützen<br />
kann. In der globalen Verfügbarkeit<br />
bestehen große Unterschiede zwischen<br />
den einzelnen Implementierungspartnern.<br />
Mehr als ein Drittel der Implementierungspartner<br />
betreiben ausschließlich Niederlassungen<br />
in der DACH-Region, verfügen jedoch<br />
zusätzlich über weltweite Projekterfahrung,<br />
die sich in Abhängigkeit vom Implementierungspartner<br />
auf einzelne Regionen<br />
beziehen. Die weltweite Projekterfahrung der<br />
Implementierungspartner ist dabei häufig<br />
durch ihre eigene K<strong>und</strong>enstruktur bedingt.<br />
01<br />
Gruppen der SAP EWM-Implementierungspartner<br />
Lagertechnik-<br />
Anbieter<br />
Erweiterung des Kerngeschäfts<br />
der Lager- <strong>und</strong> Fördertechnik<br />
sowie bestehenden „eigenen“<br />
WMS um SAP-EWM-Expertise<br />
z. B. Aberle, Knapp, Swisslog<br />
<strong>und</strong> SSI Schäfer<br />
Suite-<br />
Anbieter<br />
Logistik-Software-<br />
Anbieter<br />
Erweiterung des Know-hows<br />
aus dem Bereich Enterprise<br />
Ressource Planning (ERP) auf<br />
die Lagerlogistik z. B. Abat, FIS,<br />
HPC <strong>und</strong> die Telekom<br />
Logistik-Software-Anbieter mit<br />
mehrjährigem Fokus auf<br />
systemtechnische Unterstützung<br />
der Intralogistik z. B. IGZ,<br />
io Digitalsolution, Inconso,<br />
Prismat <strong>und</strong> Salt.<br />
PROJEKTVORGEHEN UND<br />
PROJEKTSTRUKTUR<br />
Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Implementierungspartner<br />
ist es entscheidend, das gleiche Verständnis über die Projektvorgehensweise<br />
zu haben. Auch wenn sich viele Implementierungspartner<br />
im Zweifelsfall nach den Wünschen des K<strong>und</strong>en richten,<br />
gibt es unterschiedlich präferierte <strong>und</strong> etablierte Herangehensweisen<br />
bei den einzelnen Implementierungspartnern. Neben den<br />
vom Implementierungspartner selbst angebotenen Leistungen<br />
werden häufig noch weitreichendere Dienste wie das IT-Hosting<br />
oder die Anbindung an Lager- <strong>und</strong> Fördertechnik benötigt. Sollte<br />
dies nicht zum Portfolio des Implementierungspartners gehören,<br />
ist es für den Projekterfolg wichtig, dass dieser über ein umfangreiches<br />
Partnernetzwerk verfügt.<br />
ANBINDUNG AN NON-SAP-ERP-SYSTEME<br />
Die Anbindung des SAP EWM an ein Non-SAP-ERP-System gehört<br />
für viele EWM-Implementierungspartner nicht zum Tagesgeschäft.<br />
Manchmal ist dies übergangsweise im Unternehmen jedoch notwendig.<br />
Sollte die Anforderung kurz- bis mittelfristig bestehen, ist<br />
es daher ratsam, in der Entscheidung auf entsprechende Referenzen<br />
seitens des EWM-Implementierungspartners zu achten.<br />
VERFÜGBARKEIT VON ADD-ONS<br />
Add-ons sind Zusatzfunktionen, die der Ergänzung bestehender<br />
Funktionalitäten des Standard-SAP EWM dienen. Diese werden<br />
entweder aktiviert oder installiert, sofern der Nutzer die entsprechende<br />
Funktionalität benötigt. Die Notwendigkeit zur Implementierung<br />
von Add-ons hängt unmittelbar mit branchenspezifischen<br />
sowie materialflusstechnischen <strong>und</strong> individuellen prozessualen<br />
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PERSPEKTIVEN<br />
02<br />
Auszug der WMS-Online-Auswahl für einen anforderungsgerechten<br />
Vergleich der SAP EWM-Implementierungspartner<br />
Anforderungen des K<strong>und</strong>en zusammen. Vielfach nachgefragte <strong>und</strong><br />
dementsprechend von den Implementierungspartnern häufig angebotene<br />
Add-ons betreffen die Materialflusssteuerung, die doppelt-/mehrfachtiefe<br />
Lagerung <strong>und</strong> das Staplerleitsystem. Letzteres<br />
findet vorrangig Einsatz in manuellen Lagern, wohingegen die beiden<br />
erst genannten Add-ons der Steuerung automatisierter Lager<br />
dienen.<br />
ANGEBOTENE CLOUD-LÖSUNGEN<br />
Von hohem Interesse ist neben der Verfügbarkeit von Add-ons auch<br />
das Angebot an Cloud-Lösungen. Ist eine Cloud-Lösung explizit gewünscht,<br />
sollte der Implementierungspartner vor allem das Angebot<br />
im Bereich des IT-Hostings sowie seine Projekterfahrung mit<br />
Cloud-Lösungen unter Beweis stellen. Eine vollumfängliche Implementierung<br />
des SAP EWM als Cloud-Lösung ist derzeit noch die<br />
Ausnahme. Einige Implementierungspartner nutzen die Vorteile<br />
der Cloud-Lösung für Testsysteme, die den K<strong>und</strong>en an die Cloud-<br />
Technologie <strong>und</strong> an die Usability des Systems heranführen.<br />
ANBINDUNG VON LAGER- UND<br />
KOMMISSIONIERTECHNIKEN<br />
Der größte Unterschied zwischen SAP WM <strong>und</strong> SAP EWM ist die<br />
Integration des Materialflussrechners im EWM. Dieser ermöglicht<br />
die direkte Anbindung der Lager- <strong>und</strong> Fördertechniken an das<br />
WMS. Aufgr<strong>und</strong> der unmittelbaren Anbindung lassen sich u. a.<br />
Schnittstellen reduzieren <strong>und</strong> die Voraussetzungen für eine durchgängige<br />
Benutzerführung schaffen. Die Funktionalitäten des Materialflussrechners<br />
werden durch die unterschiedlichen Kompetenzen<br />
der Implementierungspartner anhand von Add-ons <strong>und</strong> eigenen<br />
User-Exits ergänzt. Diese Kompetenzen unterstützen den K<strong>und</strong>en<br />
bei der Herausforderung hoch performante Lagertechniken,<br />
z. B. Kleinteilelager mit Shuttle-Systemen <strong>und</strong> Sorter, anzubinden.<br />
Im Vergleich zur Anbindung eines automatischen Kleinteilelagers<br />
mit Regalbediengerät wird hierfür ein weitreichenderes Know-how<br />
im Bereich der Automatisierungs- <strong>und</strong> Steuerungstechnik beim<br />
Implementierungspartner benötigt. Die Projekterfahrung des<br />
WMS-Anbieters ist in diesem Zusammenhang daher von hoher<br />
Bedeutung.<br />
DAS „TEAM WAREHOUSE LOGISTICS“<br />
Das „Team warehouse logistics“ betreibt mit warehouse-logistics.<br />
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Vergleich von „Warehouse Management Systemen“ <strong>und</strong> analysiert<br />
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über den aktuellen Status bei Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
sowie allgemeinen Markt- <strong>und</strong> Branchentrends.<br />
Die Komplettversion des „Marktüberblicks SAP EWM-Implementierungspartner“<br />
steht für Sie als kostenloser Download auf der<br />
Homepage zur Verfügung: www.warehouse-logistics.com.<br />
Fotos/Grafiken: Fraunhofer IML<br />
Autorinnen: Kira Schmeltzpfenning, Leitung „Team warehouse logistics“, <strong>und</strong><br />
Linda Wings, wissenschaftliche Mitarbeiterin im „Team warehouse logistics“;<br />
Abteilung Intralogistik <strong>und</strong> -IT Planung am Fraunhofer-Institut für Materialfluss<br />
<strong>und</strong> Logistik IML, Dortm<strong>und</strong><br />
www.warehouse-logistics.com<br />
8 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
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PRODUKTE UND SYSTEME<br />
TITELSTORY<br />
GUT GELAGERT AUCH BEI<br />
HOHEN BELASTUNGEN<br />
Über die Rollgänge von Hertwich-Gießanlagen<br />
laufen bis zu zwölf Tonnen Aluminiumbarren pro<br />
St<strong>und</strong>e – entsprechend hoch sind die<br />
Belastungen der Wälzlager, die die Lagerung der<br />
Rollgänge übernehmen. Zum Einsatz kommen<br />
die Xforce-Gehäuselager von Findling Wälzlager:<br />
Sie sind für Schwerlastanwendungen konzipiert<br />
<strong>und</strong> überzeugen auch unter extremen<br />
Bedingungen mit einer langen Lebensdauer.<br />
Anwendungsspezifische Lösungen für die<br />
Fördertechnik gehören zum Kerngeschäft der<br />
Wälzlagerexperten aus Karlsruhe.<br />
Hertwich, ein Unternehmen der SMS group, entwickelt <strong>und</strong><br />
fertigt Maschinen <strong>und</strong> Anlagen für die Aluminiumindustrie,<br />
darunter komplette Aluminium-Gießereien auf Turnkey-Basis.<br />
Neben dem Portfolio der Gießereiausrüstung<br />
liefert das Unternehmen alle wichtigen Arten von Gießmaschinen.<br />
Bereits im Jahr 1976 wurde die erste Horizontal-Stranggießanlage<br />
(HDC) zur Herstellung von Gussmassel aus Gießereilegierungen in<br />
Betrieb genommen. Seitdem ist der HDC-Guss das Kerngeschäft<br />
des Unternehmens. Das von Hertwich eingeführte Masselformat<br />
75 × 54 mm hat sich seitdem zum Standardformat in Europa entwickelt.<br />
Mithilfe eigener Forschung <strong>und</strong> Entwicklung wurde das Konzept<br />
des HDC-Gießens im Laufe der Jahre auf die Herstellung von<br />
Massel-, T-Bar- <strong>und</strong> Stromschienen ausgeweitet.<br />
ANLAGE ZUR HERSTELLUNG VON MASSEL AUS<br />
GIESSEREILEGIERUNG<br />
Die gängigste Gießanlage des Herstellers produziert bis zu zwölf<br />
Tonnen Gussmassel pro St<strong>und</strong>e. Mit drei Meter breiten Kokillen werden<br />
30 Stränge mit einem Querschnitt von 75 (90) × 54 mm gegossen.<br />
Die Gießgeschwindigkeit liegt je nach Legierung zwischen 400 <strong>und</strong><br />
600 mm/min. Möglich ist eine Vielzahl an Legierungen – von reinem<br />
Aluminium bis hin zu Beigaben von maximal zwölf Prozent Silizium<br />
10 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
TITELSTORY PRODUKTE UND SYSTEME <br />
01 02<br />
01 Die gängigste Gießanlage von Hertwich produziert bis zu zwölf<br />
Tonnen Gussmassel pro St<strong>und</strong>e – entsprechend hoch sind die<br />
Belastungen der Wälzlager, die die Lagerung der Rollgänge<br />
übernehmen<br />
03<br />
02 Die Xforce-Gehäuselager von Findling sind explizit für Schwerlastanwendungen<br />
konzipiert <strong>und</strong> zeichnen sich abgesehen von der hohen<br />
Belastbarkeit auch durch ihre einfache Handhabung aus<br />
03 Die Fußkonstruktion führt in Stresssituationen zu einer Erhöhung<br />
der Belastbarkeit: Aufgr<strong>und</strong> einer verstärkten Flanschfläche sind die<br />
Xforce-Gehäuse unempfindlicher gegen Bruch<br />
bzw. fünf Prozent Magnesium. Eine fliegende Säge schneidet die<br />
stranggegossenen Stränge in Massel mit einer Länge von etwa 650<br />
bis 750 mm. Der komplette Zyklus der Säge umfasst das Einspannen,<br />
das Schneiden aller 30 Stränge, das Entfernen der Massel <strong>und</strong><br />
die Rückkehr der Sägebaugruppe in die Ausgangsposition.<br />
Die Massel werden automatisch mit Legierung <strong>und</strong> Gussnummer<br />
markiert <strong>und</strong> anschließend gestapelt. Fertige Bündel werden umreift<br />
<strong>und</strong> lassen sich auf K<strong>und</strong>enwunsch mit Folie umwickeln <strong>und</strong><br />
farblich markieren; zudem wird ein Wiegeticket angebracht.<br />
Schließlich werden die Bündel über das Speicherförderband abtransportiert.<br />
XFORCE-GEHÄUSELAGER FÜR SCHWERLAST-<br />
ANWENDUNGEN<br />
WENN ES PREISWERTER<br />
SEIN DARF<br />
Ein Großteil der in der Fördertechnik eingesetzten<br />
Wälzlager ist überdimensioniert. Wenn Anwender dann<br />
noch auf Premiumprodukte setzen, wären die Lösungen<br />
meistens unbezahlbar. Umso wichtiger sind technisch<br />
zuverlässige, normkonforme Lösungen, die Findling in<br />
seinem Eco-Lieferprogramm bündelt. Der Hintergr<strong>und</strong>:<br />
Wälzlager von Findling sind in die Leistungsklassen<br />
Premium, Supra, Eco <strong>und</strong> Easyroll eingestuft. Premium<br />
erfüllt den höchsten Stand der Technik. Mit den weiteren<br />
Leistungsklassen vermeidet das Unternehmen eine<br />
Überdimensionierung <strong>und</strong> erschließt somit Kostensenkungspotenziale.<br />
Die Eco-Leistungsklasse bietet eine solide Basistechnologie<br />
mit hoher Zuverlässigkeit. Ein standardisiertes<br />
Produktdesign, effiziente Fertigungsprozesse <strong>und</strong> hohe<br />
Fertigungslosgrößen sorgen für ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Dennoch bietet Findling eine breite<br />
Auswahl an verschiedenen Konfigurationsmöglichkeiten<br />
bezüglich Dichtungen, Befettungen, Käfigen sowie<br />
Lagerluft <strong>und</strong> Toleranzklassen.<br />
Abger<strong>und</strong>et wird das Programm mit Easyroll-Kugellagern,<br />
die in preiskritischen Anwendungen ihren Einsatz finden.<br />
Quelle: Findling Wälzlager<br />
Der Transport der Massel innerhalb der Anlage findet über Rollgänge<br />
<strong>und</strong> andere Fördereinrichtungen statt. Zusätzlich kommen Hubwagen<br />
zum Einsatz, die die Stapel von einem Laufband auf das andere<br />
<strong>heben</strong>. In all diesen Vorrichtungen kommt Lagertechnik von<br />
Findling Wälzlager zum Einsatz – <strong>und</strong> zwar die Gehäuselager der<br />
Xforce-Serie. In den Rollgängen sind die links <strong>und</strong> rechts an den<br />
Rollen angebrachten Gehäuselager schweren Belastungen ausgesetzt.<br />
Gleiches gilt für die Hubwagen, bei denen Xforce-Lager u. a.<br />
in den Laufrädern installiert sind.<br />
Gut, dass die Abeg-Gehäuselager der Xforce-Serie explizit für<br />
Schwerlastanwendungen konzipiert sind: Diese werden beim japanischen<br />
Gehäuselagerhersteller FYH produziert <strong>und</strong> sind das Ergebnis<br />
von intensiver Forschung <strong>und</strong> Versuchen. Die Fußkonstruktion<br />
führt in Stresssituationen zu einer Erhöhung der Belastbarkeit:<br />
Aufgr<strong>und</strong> einer verstärkten Flanschfläche sind die Xforce-Gehäuse<br />
unempfindlicher gegen Bruch. Nach repräsentativen Lebensdauer<strong>und</strong><br />
Vergleichstests mit ausgewählten Typen ließ sich bei Gehäuselager<br />
in Xforce-Ausstattung eine 1,3-fache Steigerung der Lebensdauer<br />
gegenüber anderen handelsüblichen Premium-Produkten<br />
nachweisen. Bei verbesserter Befettung z. B. mit dem Lithium-Seiwww.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />
<strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> <strong>11</strong>
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
TITELSTORY<br />
04<br />
Die Einstufung der Wälzlager in verschiedene Leistungsklassen hilft<br />
bei der richtigen Auslegung<br />
fen-Fett (LBG-Fett) von FYH lässt sich die Lebensdauer der Gehäuselager<br />
sogar um das 4- bis 10-fache steigern. Die Anwender von<br />
Xforce-Gehäuselager profitieren zudem von verlängerten Wartungs-<br />
<strong>und</strong> Schmierintervallen. „Gehäuselager in Xforce-Ausführung<br />
werden oftmals in Förderstraßen, Baumaschinen, dem Anlagenbau,<br />
der Landwirtschaft oder dem klassischen Schwermaschinenbau<br />
verwendet“, so Klaus Findling, Geschäftsführer von Findling<br />
Wälzlager. „Hohe Belastungen, raue Umgebungsbedingungen,<br />
starke Vibrationen <strong>und</strong> Stoßbeanspruchungen sind für diese Gehäuselager<br />
kein Problem.“<br />
EINFACHE MONTAGE UND MEHR<br />
Bei Hertwich kommen die Gehäuselager abgesehen von der hohen<br />
Belastbarkeit auch wegen der einfachen Handhabung zum Einsatz:<br />
Schließlich lässt sich diese Art der Lagerung einfach auf einen Unterbau<br />
bzw. Träger aufschrauben. Lager, Gehäuse <strong>und</strong> Dichtungen<br />
sind integriert <strong>und</strong> aufeinander abgestimmt, sodass der Anwender<br />
sich konstruktiv um nichts mehr kümmern muss. „Einbaufertige<br />
Gehäuselager sind einfach zu montieren sowie nahezu wartungsfrei“,<br />
bestätigt Findling. „Gehäuselager können zudem Fluchtungsfehler<br />
ausgleichen <strong>und</strong> stellen geringe Anforderungen an die Anschlusskonstruktion.“<br />
Die robusten Lösungen sind für eine Vielzahl von Anwendungen<br />
geeignet <strong>und</strong> bewähren sich auch dann, wenn die Einsatzbedingungen<br />
anspruchsvoll sind – so wie im vorliegenden Fall. Für die<br />
Fördertechnik bietet Findling Wälzlager aber auch noch eine Reihe<br />
weiterer Lösungen – darunter auch eine andere Serie des eXtreme-<br />
Sortiments: Die Xspeed-Lager eignen sich für Anwendungen in der<br />
Fördertechnik mit hohen Drehzahlen. „Im Fall von applikationsspezifisch<br />
konzipierten Anlagen wird zudem oftmals individuelle<br />
Lagertechnik benötigt“, so Findling. „Für die K<strong>und</strong>en zum Beispiel<br />
aus der Lebensmittelindustrie sind nicht zuletzt eine Vielzahl an<br />
verschiedenen Lösungen aus Edelstahl gefragt – Rillenkugellager<br />
ebenso wie Pendelkugel- oder Gehäuselager.“ Kein Problem für<br />
05 Einbaufertige Gehäuselager mit integrierten Pendelrollenlagern<br />
sind einfach zu montieren sowie nahezu wartungsfrei. Zudem können<br />
auch die Dichtungen Fluchtungsfehler ausgleichen <strong>und</strong> stellen geringe<br />
Anforderungen an die Anschlusskonstruktion<br />
Findling Wälzlager: Der Wälzlagerspezialist überzeugt mit seinem<br />
Vollsortiment <strong>und</strong> einer Leistungsklassenvielfalt. Die Bandbreite<br />
reicht von High-End-Produkten von Herstellern wie FYH oder<br />
Nachi bis hin zu Standardkomponenten aus China. Zur eindeutigen<br />
Unterscheidung der vier verfügbaren Leistungsklassen hat Findling<br />
ein Farb- <strong>und</strong> Kennzeichnungssystem des Produktsortiments eingeführt.<br />
Im umfassenden Portfolio von Findling findet so jeder<br />
K<strong>und</strong>e das passende Wälzlager.<br />
Fotos: Aufmacherfoto, 01 Hertwich, 02 – 05 Findling Wälzlager<br />
www.findling.com | www.hertwich.com<br />
12 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
DREHSCHEIBE DER FABRIK- UND LOGISTIKPLANUNG<br />
Wenn im Mittelstand Produktions- <strong>und</strong> Logistikbereiche<br />
optimiert werden, muss dies ohne<br />
Produktivitätseinbußen ablaufen. Dafür hat<br />
Tarakos den taraVRbuilder entwickelt, eine<br />
VR-Software für 3D-Visualisierung <strong>und</strong> Simulation<br />
der Intralogistik. In der Version <strong>2020</strong> lassen<br />
sich nicht nur Pläne, sondern komplette Blöcke<br />
mit Maschinen- oder Einrichtungssymbolen mit<br />
AutoCAD austauschen. Aus Bibliotheken mit ca.<br />
500 3D-Objekten wählt man nun z. B. Fördertechnik,<br />
Maschinen, Regale, Flurförderzeuge, Schutzzäune oder RFID-Komponenten aus. Durch eine<br />
Integration der 3D-Partsolutions von Cadenas lassen sich 3D-Modelle real verfügbarer Komponenten<br />
einschließlich Daten in ein Szenario einfügen. Wird die Planung realisiert, lassen sich die Komponenten<br />
anhand der Daten online bestellen.<br />
Der taraVRbuilder <strong>2020</strong> gibt fotorealistische Renderings beliebig wählbarer Perspektiven aus. In<br />
virtuellen R<strong>und</strong>flügen lassen sich Videos aufzeichnen, die die Abläufe aus der Vogelperspektive<br />
zeigen. 3D-Brillen erlauben ein interaktives Durchwandern der Szenarien. Ferner unterstützt der<br />
taraVRbuilder AutomationML <strong>und</strong> eröffnet damit einen nahtlosen Übergang in die Welt der<br />
Automatisierungstechnik.<br />
www.tarakos.de<br />
BIS ZU ZEHN BARCODESCANNER AN EINEM ORT AUFLADEN<br />
Das Unternehmen Proglove hat das Zubehörprogramm für die<br />
Wearable-Barcodescanner um eine 10-Slot-Ladestation erweitert.<br />
Möglich sind mehrere Montageoptionen. Die neue Ladestation<br />
ist mit allen Mark-Barcodescannern des Anbieters<br />
kompatibel <strong>und</strong> verfügt über ein Netzteil mit vier Aufsteckanschlüssen<br />
(US, UK, EU, AU3).<br />
www.proglove.com<br />
Torabdichtungen mit<br />
Hubdach von Koch...<br />
...fallen nach<br />
in Ausgangslage zurück –<br />
praktisch „unkaputtbar“!<br />
Telefon 05232/6086-0<br />
www.koch-lagertechnik.de<br />
LINAK BRINGT CANOPEN-ANTRIEBE<br />
AUF DEN MARKT<br />
Um Steuerungssysteme in z. B. Fahrerlosen Transportfahrzeugen<br />
zu unterstützen, hat das Unternehmen Linak die Option der<br />
CANopen-Steuerung für fast alle seine elektrischen Aktuatoren<br />
für den industriellen Einsatz hinzugefügt. Damit erweitert der<br />
Hersteller sein<br />
Portfolio an Linearantrieben<br />
um weitere<br />
Steuerungsmöglichkeiten.<br />
Software-Ingenieure<br />
können somit<br />
verschiedene<br />
Fahrzeugkomponenten<br />
mit einer einzigen<br />
Plattform steuern <strong>und</strong> überwachen. Zusätzlich zur vollständigen<br />
Positionssteuerung bieten die CANopen-Stellantriebe auch<br />
Feedback-Informationen, z. B. über die Kolbenposition sowie eine<br />
vollständige Diagnose des Antriebs.<br />
www.linak.de<br />
HOCH DIE KEKSE!<br />
Die J. Schmalz GmbH hat einen modularen, kompakten Greifer<br />
zur Handhabung von trockenen Lebensmitteln entwickelt. Der<br />
Sauger des Strömungsgreifers SFG ist aus FDA-konformem<br />
Silikon. Seine Dichtlippe ist weich <strong>und</strong> flexibel, sodass der SFG<br />
empfindliche Lebensmittel mit minimalem Oberflächendruck<br />
greifen kann – unabhängig davon, ob Schokostückchen oder die<br />
Waffelprägung der Oberfläche eine unruhige Struktur verleihen.<br />
Der Greifer besteht aus einem Basismodul mit Druckluftanschluss.<br />
Hier wird das Vakuum erzeugt. Daran angeschlossen sind<br />
die Abluftführung, der Sauger sowie ein Adapter für die Montage<br />
an horizontalen Flächen <strong>und</strong> optional Roboterflansche. Die<br />
Bauform des Greifers ermöglicht<br />
hochdynamische Abläufe beim<br />
Sortieren der Lebensmittel auf<br />
Förderbänder sowie beim Um- oder<br />
Einsetzen in die Verpackung. Sollte<br />
der Sauger einmal ausgetauscht<br />
werden müssen, ist er schnell <strong>und</strong><br />
ohne Werkzeuge demontiert.<br />
www.schmalz.com<br />
www.wanko.de info@wanko.de +49 8654 4830<br />
Logistiksteuerung mit System<br />
Software für Lager, Transport <strong>und</strong> Telematik<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> 13
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
UNITECHNIK MODERNISIERT<br />
ZENTRALES PUFFERLAGER IM<br />
LAUFENDEN BETRIEB<br />
Mithilfe detaillierter Planung <strong>und</strong> umfangreicher<br />
Tests konnte die Unitechnik Systems GmbH die<br />
im Rahmen des Retrofits erforderlichen Arbeiten<br />
am Blechlager des Unternehmens Scheidt &<br />
Bachmann auf ein paar Wochenenden<br />
beschränken. Die Produktions- <strong>und</strong><br />
Logistikprozesse liefen ungestört weiter.<br />
Viele Menschen dürften Scheidt & Bachmann wahrscheinlich<br />
aus dem Parkhaus kennen. Etliche Parkscheinautomaten<br />
<strong>und</strong> Schrankenanlagen tragen das Logo des Familienunternehmens<br />
mit Hauptsitz in Mönchengladbach.<br />
Auch viele Fahrkartenautomaten stammen von dem Hersteller. In<br />
anderen Lebensbereichen agieren die Mönchengladbacher eher<br />
für den Nutzer unbemerkt, wie bei der Steuerung des Bahnverkehrs<br />
oder beim Tankstellenmanagement. R<strong>und</strong> 3 000 Mitarbeiter aus fast<br />
50 Nationen beschäftigen sich weltweit mit Lösungen für eine mobile<br />
Welt. Auch wenn bei vielen Geschäftsfeldern Softwareentwicklung<br />
<strong>und</strong> Servicemanagement im Vordergr<strong>und</strong> stehen, werden<br />
doch auch passgenaue Gehäuse <strong>und</strong> Schrankenanlagen benötigt.<br />
Hier kommt die Blechverarbeitung ins Spiel.<br />
Das eingassige Produktionslager am Stammsitz in Mönchengladbach<br />
ist das logistische Rückgrat der Blechfertigung. Hier lagern<br />
Bleche <strong>und</strong> Halbfertigteile auf 380 Paletten. Die 2,5 × 1,25 m großen<br />
Ladungsträger, für deren Handling ein automatisches Regalbediengerät<br />
zuständig ist, können 200 mm hoch beladen werden. Zu beiden<br />
Seiten der Regalanlage sind elf Regalspalten mit jeweils 19 Fächern<br />
angeordnet. Zwei dieser Regalspalten dienen der Übergabe<br />
der Ladungsträger an die Arbeitsstationen. Zwei Vertikalumsetzer<br />
übernehmen die Palette von der Übergabeposition <strong>und</strong> übergeben<br />
sie an jeweils einen Verschiebewagen. Dieser wiederum übergibt<br />
den Ladungsträger an die Rollenbahn der Bearbeitungsstation.<br />
Dort werden die Bleche zugeschnitten, gestanzt <strong>und</strong> abgekantet.<br />
Halbfertigteile werden teilweise wieder zurückgelagert. Nach der<br />
Bearbeitung nehmen die Bleche ihre Form für den Einsatz als Gehäuse<br />
für Schranken <strong>und</strong> Automaten an.<br />
Um auch in Zukunft intelligente Systemlösungen <strong>und</strong> Services<br />
schnellstmöglich in hoher Qualität bereitzustellen, entschied sich<br />
das im Jahre 1872 gegründete Familienunternehmen dazu, auch im<br />
Bereich Lagertechnik in State-of-the-Art-Lösungen zu investieren.<br />
Die bisher verbauten SPS-Steuerungen stammten nämlich noch aus<br />
dem Anschaffungsjahr 1991. Auch die vor 30 Jahren konzipierte Sicherheitstechnik<br />
entsprach nicht mehr den heutigen Vorschriften.<br />
14 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
01<br />
02<br />
RETROFIT AN BETRIEBSFREIEN WOCHENENDEN<br />
Die Herausforderung bestand darin, die Umstellung ohne Produktionsausfälle<br />
durchzuführen. Um dies zu meistern, entschied sich<br />
Generalunternehmer Unitechnik gemeinsam mit Scheidt & Bachmann<br />
dafür, den Umbau an betriebsfreien Wochenenden vorzunehmen.<br />
Zunächst stellte der Generalunternehmer dabei die dezentralen<br />
Bereiche für das An- <strong>und</strong> Abdienen auf die neue Technik<br />
um. Anschließend folgte an einem verlängerten Wochenende die<br />
Umstellung des Regalbediengeräts <strong>und</strong> des Lagerverwaltungssystems.<br />
Zusätzlich wickelte Unitechnik im Vorfeld viele kleinere Arbeiten<br />
vorbereitend ab. Um geeignete Zeitfenster für die Umstellung<br />
zu finden, koordinierte Unitechnik die einzelnen Gewerke <strong>und</strong><br />
hielt dabei enge Absprachen mit dem Betreiber. „Unitechnik hat<br />
sich als kompetenter Partner bewiesen <strong>und</strong> sich intern zwischen<br />
den Fachabteilungen gut abgestimmt“, so Christoph Dahmen, leitender<br />
Projektingenieur Retrofit-Hardware bei Scheidt & Bachmann.<br />
Im Vorfeld wurden zusätzlich intensive Softwaretests anhand von<br />
Simulationen durchgeführt, um Steuerungen <strong>und</strong> Lagerverwaltungssystem<br />
vor Ort bereits einsatzbereit implementieren zu können.<br />
Scheidt & Bachmann hatte ferner die Möglichkeit, sich die<br />
Tests <strong>und</strong> die Softwaresimulation anzusehen, um sich selbst ein<br />
Bild vom Entwicklungsstatus <strong>und</strong> von der Funktionalität zu machen.<br />
Wichtig war für die Softwareentwicklung die Anbindung an<br />
01 Unitechnik bringt auch im Schaltschrankbau eigene Expertise ein<br />
<strong>und</strong> konnte die Schränke individuell an die Erfordernisse beim Umbau<br />
anpassen<br />
02 Ein 19-Zoll-Touchscreen ermöglicht seit dem Retrofit die Anlagenübersicht,<br />
Regalbelegung, Störungsmeldungen <strong>und</strong> die Handbedienung<br />
des Regalbediengeräts mit einer Fingergeste<br />
das SAP-System, damit die Vernetzung zwischen der Produktion<br />
<strong>und</strong> der Verwaltung des Lagers nahtlos funktioniert.<br />
VORBEREITUNGEN STELLEN PROBLEMLOSEN<br />
ABLAUF SICHER<br />
Das vorhandene Steuerungssystem bestand aus fünf Simatic-S5-<br />
Steuerungen, die jeweils in einem eigenen Schaltschrank untergebracht<br />
waren. Das Migrationskonzept sah vor, jeweils an einem Wochenende<br />
einen dieser Schaltschränke auszutauschen sowie den<br />
zugehörigen Bereich auf die neue Steuerung umzustellen <strong>und</strong> in<br />
Betrieb zu nehmen. Um die Voraussetzungen für einen schnellen<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> 15
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
04<br />
03<br />
Austausch zu schaffen, musste der neue Schaltschrank die gleichen<br />
Abmessungen wie der alte <strong>und</strong> den identischen Klemmleistenaufbau<br />
haben. Unitechnik bringt auch im Schaltschrankbau eigene Expertise<br />
ein <strong>und</strong> konnte die Schaltschränke individuell an die Erfordernisse<br />
beim Umbau anpassen. Durch die schnelle Montage blieb<br />
genug Zeit für die Inbetriebnahme von Fördertechnik <strong>und</strong> Sicherheitseinrichtungen.<br />
Dahmen: „Von der Pflichtenheftphase über die<br />
verschiedenen Installationsphasen bis hin zur finalen Inbetriebnahme<br />
war die Zusammenarbeit ein voller Erfolg.“<br />
Der Umbau wurde auch dazu genutzt, die Zuverlässigkeit der Anlage<br />
zu erhöhen. So wurde z. B. das Wegmesssystem für alle Fahrzeuge<br />
auf den neuesten technischen Stand gebracht. Für alle Fahrbewegungen<br />
kommen jetzt Laserdistanzmessgeräte zum Einsatz.<br />
Außerdem wurde die integrierte Waage auf dem Regalbediengerät<br />
erneuert, die die Verifizierung der Bestände auf den Paletten ermöglicht.<br />
Schließlich fand noch die Installation von Kameras statt,<br />
die jeweils ein Foto von jeder eingelagerten Palette machen. So lässt<br />
sich die bevorratete Ware schnell in Augenschein nehmen, ohne sie<br />
auslagern zu müssen.<br />
ZEITGEMÄSSE SICHERHEITSTECHNIK UND<br />
IT-AUSSTATTUNG<br />
03 Der Verschiebewagen übergibt den Ladungsträger an die<br />
Rollenbahn der Bearbeitungsstation<br />
04 Die 2,5 × 1,25 m großen Ladungsträger können 200 mm hoch<br />
beladen werden. Das Handling übernimmt ein Regalbediengerät<br />
Ein weiterer Bestandteil des Retrofit-Projekts waren die Prüfung<br />
<strong>und</strong> die Erneuerung der Sicherheitstechnik. Die Basis dafür bildete<br />
eine Gefährdungsbeurteilung des Sicherheitsspezialisten Pilz. Ein<br />
Beispiel für die umgesetzten Maßnahmen sind die Lichtgitter an<br />
den Durchfahrten zu den Arbeitsstationen. Nur wenn die vorgeschalteten<br />
Muting-Lichtschranken im vorgegebenen Zeitfenster<br />
<strong>und</strong> in der richtigen Reihenfolge belegt werden, wird der Lichtvorhang<br />
für die Durchfahrt der Palette deaktiviert <strong>und</strong> danach direkt<br />
wieder aktiviert. Vorher waren diese Durchfahrten durch einfache<br />
Lichtschranken gesichert. Alle Sicherheitsfunktionen werden über<br />
eine Sicherheits-SPS gesteuert. Mehrere Sicherheitskreise sorgen<br />
dafür, dass bei einer versehentlichen Abschaltung nicht die ganze<br />
Anlage zum Stillstand kommt.<br />
Am sichtbarsten wird der technische Fortschritt der vergangenen<br />
30 Jahre in der IT. Dort, wo vor der Modernisierung ein monochromer<br />
Minibildschirm den Benutzer über grüne Zeichenfolgen informierte,<br />
befindet sich jetzt ein 19-Zoll-Touchscreen. Anlagenübersicht,<br />
Regalbelegung, Störungsmeldungen <strong>und</strong> die Handbedienung<br />
des Regalbediengeräts – alles ist nur eine Fingergeste entfernt. Die<br />
grafische Bedienung ist intuitiv <strong>und</strong> daher leicht zu erlernen. Die<br />
Laufwege für die Mitarbeiter sind gering. Um an Informationen zu<br />
gelangen, ist an jedem Arbeitsplatz ein Monitor installiert. Im Zuge<br />
des Umbaus fand der Austausch des vorhandenen Lagerverwaltungssystems<br />
gegen Uniware aus dem Hause Unitechnik statt. Die<br />
Software läuft bei Scheidt & Bachmann auf einer virtuellen Maschine<br />
<strong>und</strong> kommuniziert über eine Middleware mit dem SAP-System.<br />
UMFASSENDES SERVICEPAKET<br />
Auch nach der Projektrealisierung bleibt der Kontakt zwischen den<br />
Partnern bestehen: Mit dem Auftragsabschluss übernahm Unitechnik<br />
die Wartung aller erneuerten bzw. modernisierten Geräte <strong>und</strong><br />
ferner die jährliche UVV-Prüfung. Darüber hinaus schaltet sich<br />
Unitechnik im Falle einer Störung remote zu <strong>und</strong> unterstützt bei der<br />
Fehlerbehebung. Ist eine Wartung vor Ort notwendig, schickt das<br />
Unternehmen einen der eigenen Techniker in das Werk. Somit entfällt<br />
für Scheidt & Bachmann die Organisation <strong>und</strong> Koordination<br />
von Zuständigkeiten verschiedener Firmen für die einzelnen Gewerke.<br />
Stattdessen hat das Unternehmen mit Unitechnik einen festen<br />
Ansprechpartner für das komplette Lager. „Bei der Modernisierung<br />
kam es uns auf eine zuverlässige Umsetzung an, mit der wir<br />
für die Zukunft gut aufgestellt sind. Die routinierte, professionelle<br />
Vorgehensweise in der Projektabwicklung hat bestätigt, dass Unitechnik<br />
der richtige Partner für uns ist. Die Umrüstung lief problemlos“,<br />
resümiert Dahmen.<br />
Fotos: Unitechnik Systems<br />
www.unitechnik.com<br />
16 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
<br />
LOGISTIK-SOFTWARE-SUITE VON WANKO<br />
VOLLSTÄNDIG VALIDIERT<br />
Seit ca. 20 Jahren werden am Fraunhofer IML Warehouse-Management-Systeme<br />
u. a. auf Funktionalität untersucht. Unlängst<br />
wurde die Software-Suite des Unternehmens Wanko, d. h. die<br />
Bereiche Lager, Transport <strong>und</strong> Telematik, als erster Anbieter in<br />
Europa überhaupt, vom IML validiert <strong>und</strong> dazu berechtigt, das<br />
entsprechende Siegel zu tragen. Die Software schmiede ist seit 48<br />
Jahren auf dem Logistikmarkt<br />
daheim <strong>und</strong> bietet branchenspezifische<br />
Lösungen mit<br />
umfassenden Funktionen.<br />
Eine Validierung ist aufgr<strong>und</strong><br />
des Analyse- <strong>und</strong> Abstimmungsbedarfs<br />
für alle<br />
Beteiligten etwas Besonderes.<br />
Nimmt man die Bereiche<br />
Tourenplanung, Lager- <strong>und</strong> Telematik-Software zusammen,<br />
wurden diese vom IML auf mehr als 6 000 Aspekte der Funktionalität<br />
untersucht. Für Christian Schulz ist die Validierung ein<br />
Meilenstein in der Firmenhistorie. Als weitere wichtige Ereignisse<br />
des Jahres nennt der Leiter HR & Marketing der Wanko Informationslogistik<br />
GmbH, „dass wir eine Staatspreissiegerin unter den<br />
Auszubildenden haben, 28 Projektmanager nach IPMA zertifiziert<br />
<strong>und</strong> neue K<strong>und</strong>en gewonnen haben.“<br />
www.wanko.de<br />
FETRA STOCKT HANDWAGEN-PROGRAMM AUF<br />
Vor allem für den Outdoor-Bereich ist das Programm der Fetra-<br />
Handwagen nahezu unverzichtbar. Jetzt hat der Transportgerätehersteller<br />
neue Varianten auf den Markt gebracht, die das<br />
Leistungsspektrum<br />
erweitern.<br />
Mit einer – je nach<br />
Ausführung – größeren<br />
Ladefläche <strong>und</strong><br />
einem Boden aus<br />
Aluminium-Riffelblech<br />
punkten die neuen<br />
Produkte der Handwagen-Serie. Aufgr<strong>und</strong> der feuerverzinkten<br />
Stahlrohrkonstruktion können raue Wetterbedingungen den<br />
Handwagen nichts anhaben. Die beiden größeren Modelle sind<br />
mit 400er-Rädern ausgestattet, sodass Hindernisse problemlos<br />
bewältigt werden können. Gemeinsam haben alle Varianten den<br />
mit Softgrip ummantelten Handgriff, der für ein hautsympathisches<br />
<strong>und</strong> griffiges Handling sorgt. Bei der Bereifung stehen<br />
Luft- oder PU-Bereifung zur Wahl. Optional ist eine Fahrradkupplung<br />
nachrüstbar.<br />
Auch für die Handwagen mit wasserfester Sperrholzplatte oder<br />
die Geräte mit herausnehmbarer Kunststoffmulde ist eine<br />
Fahrradkupplung verfügbar. Daneben überzeugen diese Modelle,<br />
die es auch in feuerverzinkter Ausführung gibt, mit einem<br />
großzügigen Platzangebot.<br />
www.fetra.de<br />
DOPPELTIEF.<br />
TELESKOPGABEL DOPPELTIEF.<br />
BLEIBT STARK, WO ANDERE<br />
DIE BIEGE MACHEN.<br />
Jetzt konfigurieren: www.dambach-components.de<br />
Stark – zur mehrfachtiefen Lagerung<br />
Langlebig – gehärtete Führungen<br />
<strong>und</strong> verstärkte Ketten<br />
Variabel – auch als Leichtbauvariante<br />
Einzigartig – made in Germany
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
SERIE<br />
EIN FOKUS AUF PNEUMATISCH<br />
BETRIEBENE KETTENHEBEZEUGE<br />
18 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
SERIE PRODUKTE UND SYSTEME <br />
Pneumatisch angetriebene Kettenhebezeuge<br />
sind auf dem Vormarsch. Das Unternehmen<br />
J.D. Neuhaus hat es verstanden, geprägt von den<br />
extremen Bedingungen des Bergbaus <strong>und</strong> der<br />
Öl- <strong>und</strong> Gasindustrie, diese Antriebstechnologie<br />
auf die Einsatzbedingungen von vielen weiteren<br />
Industrien <strong>und</strong> Branchen anzupassen. So setzt die<br />
Lebensmittelindustrie auf Hygiene <strong>und</strong> Sauberkeit.<br />
Die Chemie- <strong>und</strong> Pharmaindustrie vor allem auf<br />
den Explosionsschutz. Die Bauindustrie auf<br />
extreme Robustheit. Nur dieser kleine Ausschnitt<br />
aus dem Branchenportfolio von J.D. Neuhaus zeigt<br />
die Diversität der Einsatzgebiete von pneumatisch<br />
angetriebenen Kettenhebezeugen.<br />
01<br />
Das aus vielzähligen Anwendungen in den unterschiedlichen Branchen<br />
erworbene Wissen ist die Basis für Produktentwicklungen <strong>und</strong> die<br />
Fertigung bei J.D. Neuhaus<br />
Vor allem der US-amerikanische Hebezeugmarkt macht es<br />
schon vor. Dort spielt Druckluft als Antriebsmedium bereits<br />
eine viel größere Rolle, als es hier in Europa der Fall<br />
ist. Andre Rohde, Vertriebsleiter von J.D. Neuhaus aus Witten,<br />
beschreibt die Situation so: „Bei K<strong>und</strong>enbesuchen in Deutschland<br />
müssen wir aktuell noch sehr viel Aufklärungsarbeit leisten. Ist<br />
diese jedoch erledigt, so versteht nahezu jeder potenzielle Betreiber,<br />
warum der pneumatische Antrieb für seinen Einsatzfall prädestiniert<br />
ist.“ J.D. Neuhaus setze auf innovative <strong>und</strong> qualitativ hochwertige<br />
Produkte, die, wenn nötig, sich auch auf die Anforderungen des<br />
zukünftigen Betreibers in unterschiedlichen Branchen anpassen<br />
lassen.<br />
Verschiedene Eigenschaften sprechen für die Nutzung von<br />
pneumatisch betriebenen Hebezeugen. So erlaubt das Antriebsmedium<br />
Druckluft eine feinfühlige Dosierung der Hub- <strong>und</strong><br />
Senkgeschwindigkeit. Dies wird in den J.D. Neuhaus-Produkten<br />
durch die Verwendung von Präzisionsventilen für eine genauere<br />
Steuerung der Luftzufuhr ermöglicht. In der Quintessenz profitiert<br />
der Betreiber beim Handling von schweren Lasten. Diese<br />
Merkmale prädestinieren Drucklufthebezeuge für Anwendungen,<br />
in denen eine millimetergenaue Positionierung der Last unumgänglich<br />
ist. Hierzu gehören z. B. der Teilewechsel an Messmaschinen<br />
in der Automobilzulieferindustrie, die Montage einer<br />
Schiffsschraube auf der Antriebswelle oder der Vorrichtungswechsel<br />
bei Werkzeugmaschinen.<br />
VON NATUR AUS ROBUST<br />
Das Wissen aus der lokalen vergangenen Bergbau-Ära des Ruhrgebiets<br />
ist heute die Basis für die Weiterentwicklungen des pneumatischen<br />
Antriebs, der sich optimal auf neue Einsatzbedingungen<br />
modifizieren lässt. Denn genau dort waren die Geräte den widrigsten<br />
Bedingungen ausgesetzt – seien es Staub, explosionsgefährdete<br />
Atmosphären oder extrem feuchte Umgebungen.<br />
Da Luft keine Funken erzeugen kann, verfügen Drucklufthebezeuge<br />
serienmäßig über Ex-Schutz. Somit ist ein Einsatz in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen für die Lösungen von J.D. Neuhaus immer<br />
möglich.<br />
Auch raue Umgebungsbedingungen können einem Drucklufthebezeug<br />
von J.D. Neuhaus wenig anhaben. Da die Bauweise auf<br />
einem offenen System basiert, werden Schmutz oder Wasser einfach<br />
von der Luft aus dem Inneren ausgeblasen. Somit kann das<br />
Gerät einwandfrei weiter Lasten bewegen. Selbst unter extremen<br />
Einsatzbedingungen unter Tage, unter Wasser oder bei -45 °C bewegen<br />
die Hebezeuge des Herstellers zuverlässig Lasten von K<strong>und</strong>en<br />
in mehr als 90 Ländern.<br />
Die neu entwickelte „JDN Mini FoodGrade“-Reihe ist ein Beispiel,<br />
wie J.D. Neuhaus seine Geräte für die heutigen Anforderungen<br />
der Industrie weiterentwickelt hat. Die mit Edelstahlkomponenten<br />
ausgestattete FoodGrade-Reihe verbindet alle Merkmale<br />
des Antriebes anschaulich, um in der Lebensmittel-, Chemie- oder<br />
Pharmain dustrie eingesetzt werden zu können. Während herkömmliche<br />
elektrisch angetriebene Geräte mit Kurzschlüssen oder<br />
Korrosion, die durch die Einsatzbedingungen entstanden sind, zu<br />
kämpfen haben, sind diese äußeren Bedingungen für den JDN Mini<br />
FoodGrade kein Problem. Simon Brose, Head of R&D bei J.D. Neuhaus,<br />
beschreibt das Hebezeug so: „Der Mini FoodGrade zeigt, welche<br />
Potenziale der Druckluftantrieb hat. Reinigungsprozesse mit<br />
Hochdruckreinigern <strong>und</strong> aggressiven Reinigungsmitteln sowie<br />
auch die hohe Luftfeuchtigkeit in der Lebensmittelindustrie setzen<br />
herkömmlichen elektrischen Geräten stark zu. Mit den verwendeten<br />
Materialen <strong>und</strong> dem pneumatischen Antrieb haben wir ein optimales<br />
Produkt zusammen mit unseren K<strong>und</strong>en entwickelt.“ So<br />
würden schon international agierende Fleischereien oder Lebensmittel<br />
verarbeiter vermehrt auf die Lösungen von JDN setzen.<br />
Nicht nur reinigt die Abluft das Gerät, der Antrieb ist so entwickelt,<br />
dass sie auch kühlt. Somit bieten alle Geräte von JDN standardmäßig<br />
eine Einschaltdauer von 100 Prozent, ohne dass es zur<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> 19
02<br />
Unterbrechung des Anlagenbetriebs aufgr<strong>und</strong> von Abkühlphasen<br />
des Hebezeugs kommen muss. Dem Einsatz in einem getakteten<br />
Dreischichtbetrieb oder einem permanenten Einsatz des Hebezeugs<br />
steht somit nichts im Wege.<br />
Des Weiteren zeichnen sich Drucklufthebezeuge von JDN durch<br />
ihre kompakten Abmessungen, ihr kurzes Hakenmaß <strong>und</strong> ihr geringes<br />
Eigengewicht aus. Demzufolge lässt sich das Hebezeug problemlos<br />
mobil z. B. bei Montageaufgaben nutzen. Das kompakte<br />
Design schafft ferner die Voraussetzungen für den Einsatz in Applikationen<br />
mit geringem Bauraum. Derartige Umfeldbedingungen<br />
sind z. B. vielfach in Produktionshallen über vorhandenen Maschinen<br />
oder im Big-Bag-Handling anzutreffen.<br />
Da die Hebezeuge aus Witten auf reiner Mechanik <strong>und</strong> Pneumatik<br />
basieren, lassen sie sich einfach an die jeweilige Applikation<br />
anpassen. Dies gilt z. B. für die Länge des Steuerschlauchs. Aufgr<strong>und</strong><br />
des über viele Jahre erworbenen Know-hows in Sachen<br />
Drucklufthebezeuge ist J.D. Neuhaus darüber hinaus in der Lage,<br />
Lösungen für spezielle Aufgaben zu realisieren. Nichts Ungewöhnliches<br />
sind daher für den Hersteller auf den Betreiber ausgerichtete<br />
Lösungen, die individuell an die Problemstellungen angepasst werden.<br />
So konnten in der Vergangenheit, um nur einige Beispiele zu<br />
nennen, weltweit Projekte für Lackieranlagen, Papierhersteller sowie<br />
Kläranlagen oder Energiebetreiber zusammen mit dem jeweiligen<br />
Betreiber entwickelt <strong>und</strong> umgesetzt werden.<br />
INBETRIEBNAHME, SERVICE UND WARTUNG<br />
Aber nicht nur in Sachen Anwendungsvielfalt kann ein Drucklufthebezeug<br />
punkten, sondern auch bezüglich Inbetriebnahme sowie<br />
Service <strong>und</strong> Wartung. Ein K<strong>und</strong>e von J.D. Neuhaus formulierte es<br />
auf den Punkt gebracht so: „Luft drauf <strong>und</strong> das Hebezeug funktioniert.“<br />
Dies bedeutet für den Anwender von JDN-Hebezeugen, dass<br />
03<br />
innerhalb von Minuten das Gerät einsatzbereit montiert sein kann.<br />
Um die Voraussetzungen für eine möglichst lange Produktlebensdauer,<br />
hohe Sicherheit <strong>und</strong> geringe Total-Cost-of-Ownership<br />
zu schaffen, spielt die Wartung eine wichtige Rolle. Ein Druckluft-<br />
Kettenzug lässt sich einfach vom Druckluftnetz trennen. Aufgr<strong>und</strong><br />
des modularen Aufbaus <strong>und</strong> der geringen Anzahl an Bauteilen sind<br />
die Hebezeuge aus dem Hause J.D. Neuhaus einfach zu warten. Das<br />
Servicepersonal kann auf die wenigen mechanischen Komponenten<br />
problemlos zugreifen. Viele Wartungsarbeiten wie das Fetten<br />
der Motorkammer, der Austausch der Kettenführung <strong>und</strong> der Austausch<br />
der Motoreinheit lassen sich beim JDN Mini jetzt „am Haken“<br />
durchführen – ohne das Hebezeug abzuhängen. Dies spart<br />
20 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
SERIE PRODUKTE UND SYSTEME <br />
BEGLEITET J.D. NEUHAUS-JUBILÄUM<br />
Das Unternehmen J.D. Neuhaus kann auf eine lange<br />
Historie zurückblicken. Dem Anlass angemessen begleitet<br />
die Redaktion <strong>f+h</strong> dieses Ereignis über das ganze Jahr.<br />
Die bisher im Rahmen der Zusammenarbeit veröffentlichten<br />
Beiträge können Sie<br />
im jeweiligen E-Paper<br />
nachlesen. Viel Spaß<br />
bei der Lektüre!<br />
275 Jahre J.D. Neuhaus: Von der Holzschaftwinde<br />
zum Drucklufthebezeug<br />
bit.ly/fuh_jdneuhaus_04<br />
02 J.D. Neuhaus macht es möglich, den K<strong>und</strong>enwunsch, individuell<br />
auf den Einsatzfall angepasst, umzusetzen – hier eine 80-Tonnen-<br />
Kran lösung auf einer Bohrinsel<br />
03 Die JDN Mini Reihe (inklusive FoodGrade) ist die kleinste,<br />
kompakteste <strong>und</strong> neueste pneumatische Lösung von J.D. Neuhaus<br />
mit Tragfähigkeiten von 125, 250 sowie 500 <strong>und</strong> 980 kg<br />
Zeit, steigert die Arbeitssicherheit <strong>und</strong> reduziert massiv die Ausfallzeiten<br />
der Produktionslinie. Eine smarte Neuerung im Bereich<br />
„Wartung“ hat der Hersteller bei der JDN Mini Reihe realisiert. Per<br />
JDN-Service-App hat der Anwender mit einem Smartphone über<br />
einen in die Serviceklappe integrierten NFC-Tag oder via QR-Code<br />
Zugang zu den Bedienungsanleitungen <strong>und</strong> Zertifikaten. Sicherlich<br />
ist dies nur der Anfang des pneumatischen <strong>und</strong> an sich rein mechanischen<br />
Antriebs in der digitalisierten <strong>und</strong> smarten Welt.<br />
Der Arbeitssicherheit zugutekommt noch ein weiteres Merkmal<br />
der JDN-Produkte. Restkapazitäten im Druckluftbehälter ermöglichen<br />
ein gefahrloses Absetzen der Last bei einem unvorhersehbaren<br />
Anlagenstillstand.<br />
Die weltweit etwa 200 JDN-Mitarbeiter beschäftigen sich jeden<br />
Tag damit, den pneumatischen Antrieb <strong>und</strong> dessen Eigenschaften<br />
weiterzuentwickeln. Und dabei helfen sie jeden Tag Menschen in<br />
einer digitalisierten <strong>und</strong> nachhaltigen Welt, Lasten zu bewegen –<br />
<strong>und</strong> das bereits seit dem Jahr 1745. <br />
Winfried Bauer<br />
Fotos: J.D. Neuhaus<br />
„Wir wollen jeden Tag noch besser werden“<br />
Interview mit Wilfried Neuhaus-Galladé, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der J.D. Neuhaus GmbH Co. KG<br />
bit.ly/fuh_jdneuhaus_05<br />
Der JDN-Weg: Der Mensch steht im Mittelpunkt<br />
bit.ly/fuh_jdneuhaus_06<br />
Nachhaltigkeit hat viel Facetten<br />
bit.ly/fuh_jdneuhaus_08<br />
Gutes noch besser machen<br />
bit.ly/fuh_jdneuhaus_09<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> 21
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
FLEXIBLE KRANLOGISTIK LEGT BASIS<br />
FÜR VOLLAUTOMATISCHE ABLÄUFE<br />
IM PRESSWERK<br />
In Produktionsbetrieben, deren Anlagen mit<br />
häufigen Produktwechseln zurechtkommen<br />
müssen, spielt die Umrüstflexibilität der<br />
Ausrüstung eine große Rolle. Bei einem<br />
Presswerk, das vor allem Automobilteile herstellt,<br />
stand die schnelle Versorgung der Pressen mit<br />
komplexen, bis zu sieben Tonnen schweren<br />
Werkzeugen im Vordergr<strong>und</strong>. Mithilfe von<br />
stapelbaren Gestellen ließ sich die Hallenhöhe im<br />
Gegensatz zu einem staplerbedienten Lager um<br />
50 Prozent besser ausnutzen. Der Einsatz von<br />
Barcodes an den Gestellen ermöglicht zusammen<br />
mit der Anbindung an die Software zur<br />
Arbeitsvorbereitung respektive das ERP-System<br />
eine vollautomatische „Just in<br />
Time“-Bereitstellung der Werkzeuge am<br />
Einsatzort.<br />
„Wir sind Blechteilehersteller <strong>und</strong> versorgen die Automobilindustrie<br />
sowie weitere Branchen mit hochwertigen Stanz- <strong>und</strong> Biegeteilen<br />
sowie fertigen Baugruppen aus Stahl, Aluminium, Messing<br />
oder Kupfer“, so Hans-Martin Tekeser, Geschäftsführer der Alzner<br />
Automotive in Grafenau. Dabei setzt das 2004 gegründete Unternehmen<br />
auf moderne Produktionstechnologien, hohe Qualität sowie<br />
seine Kompetenz zur partnerschaftlichen Entwicklung neuer<br />
Lösungen z. B. im Bereich der Elektromobilität. Zur Stanztechnik<br />
gesellen sich noch zahlreiche weitere Verfahren wie Biegen, Laserschneiden,<br />
Schweißen, Clinchen <strong>und</strong> Toxen sowie die Komplettierung<br />
mit zusätzlichen Komponenten aus Metall, Gummi, Folien<br />
oder Klebepads. Dabei übernimmt man Verantwortung für die<br />
Herstellung komplett einbaufertiger Baugruppen, die der K<strong>und</strong>e<br />
direkt in seinen eigenen Fertigungsprozess eingliedern kann. Von<br />
großer Bedeutung sind für Alzner zusätzliche Kompetenzen in den<br />
Bereichen Konstruktion, Werkzeugbau, Qualitätskontrolle <strong>und</strong> Logistik.<br />
Aus diesen Gründen genießt ferner die möglichst vollständige<br />
Vernetzung aller Prozesse von der Entwicklung bis hin zur Fertigung<br />
mithilfe IT-gestützter Verfahren eine hohe Bedeutung in den<br />
Überlegungen des Unternehmens. Die hauptsächlich eingesetzten<br />
Pressen aus dem Hause Schuler verfügen über den IIoT-Connector,<br />
mit dem sich der Betriebsstatus der Anlagen jederzeit abrufen<br />
lässt. Hierzu gehören auch alle Informationen über das aktuelle<br />
Werkzeug, die Hubzahl, die Presskraft sowie die Schmier- <strong>und</strong><br />
Kühlkreisläufe.<br />
HOHE FLEXIBILITÄT BEI DEN STÜCKZAHLEN …<br />
„Da wir im Pressenbereich eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte<br />
in pro Abruf stark variierenden Stückzahlen von einigen<br />
22 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
01<br />
10 000 Teilen bis herab zu einzelnen<br />
Prototypen herstellen, müssen wir unsere<br />
Anlagen häufig umrüsten“, ergänzt<br />
Tekeser. Flexibilität beim Eingehen auf K<strong>und</strong>enwünsche<br />
habe hierbei Priorität.<br />
02<br />
Bei vielen Werkzeugen handelt es sich um Folgeverb<strong>und</strong>werkzeuge.<br />
Im Prinzip sind dies selbst wiederum<br />
komplexe Einheiten, in denen die gewünschten Teile<br />
in mehreren aufeinanderfolgenden Schritten aus einem durchlaufenden Band zunächst<br />
gestanzt <strong>und</strong> anschließend schrittweise umgeformt werden. Sie bestehen aus<br />
Ober- <strong>und</strong> Unterteil mit zahlreichen beweglichen Teilen, sind bis zu 6 m lang <strong>und</strong> bringen<br />
bis zu sieben Tonnen auf die Waage. Nach dem Einsatz werden die Werkzeuge überprüft,<br />
gewartet <strong>und</strong> anschließend wieder eingelagert. Die Schnelligkeit <strong>und</strong> Effizienz beim Auswechseln<br />
sowie Ein- <strong>und</strong> Auslagern dieser Werkzeuge hat großen Einfluss auf die Produktivität<br />
der Anlagen <strong>und</strong> damit auf die Wirtschaftlichkeit der Fertigung.<br />
… ERFORDERT EINE EFFIZIENTE WERKZEUGVERSORGUNG<br />
„Ende 2018 bat uns Alzner um Vorschläge für eine geeignete Lösung“, erinnert sich Jan<br />
Guthmann, Geschäftsführer der H+H Herrmann + Hieber GmbH, Denkendorf. Konkret<br />
sei es um den Transport <strong>und</strong> die vollautomatische Lagerung von ca. 100 Werkzeugen in<br />
zwei Hallen mit einer dazwischenliegenden überdachten Kaltstrecke für Lkw-Transporte<br />
gegangen.<br />
01 Der Automatikkran übernimmt den Umschlag von Gestellen, die mit Werkzeugen,<br />
Blechen oder Coils beladen werden können<br />
02 Die Investition markierte den Auftakt einer auf lange Zeit angelegten Partnerschaft:<br />
Hans-Martin Tekeser (r.), Geschäftsführer der Alzner Automotive GmbH, <strong>und</strong><br />
Jan Guthmann, Geschäftsführer der H+H Herrmann + Hieber GmbH
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
04<br />
03 Blick auf die Greifertraverse, die Gestelle automatisch<br />
aufnehmen <strong>und</strong> absetzen kann<br />
04 Die komplexen Folgeverb<strong>und</strong>werkzeuge für die Pressen<br />
wiegen bis zu sieben Tonnen<br />
Neben hoher Geschwindigkeit des Werkzeugaustauschs standen<br />
darüber hinaus ein möglichst geringer Bedarf an Hallenfläche sowie<br />
die bestmögliche Nutzung der vorhandenen Hallenhöhe im<br />
Anforderungskatalog. Zudem sollte sich die Anlage nicht nur für die<br />
Einlagerung von Werkzeugen, sondern auch von Coils sowie von<br />
auf Europaletten gelagerten Blechen eignen. Für den Weitertransport<br />
der Werkzeuge oder Materialien von <strong>und</strong> zu den Pressen bzw.<br />
zu externen Übergabestellen sollten sich die vorhandenen Hallenkrane<br />
<strong>und</strong> Schwerlast-Gabelstapler einsetzen lassen. Besonderen<br />
Wert legte der Blechteilehersteller auf die Zuverlässigkeit des Systems,<br />
da hiervon die Versorgung der Pressen – die Presskräfte von<br />
bis zu 630 Tonnen erreichen – abhängt.<br />
SCHNELLER AUTOMATIKKRAN UND<br />
SELBSTTRAGENDE GESTELLE<br />
03<br />
Die von H+H Herrmann + Hieber vorgeschlagene Lösung besteht<br />
aus einem vollautomatischen Kran in Kombination mit Gestellen,<br />
zwei ebenerdigen Übergabeshuttles sowie einem Brückenshuttle<br />
zu einem Übergabeturm in der Nachbarhalle. Die Kranbahn wurde<br />
freitragend auf eigenen Stützen realisiert. Der Kran hat eine Tragfähigkeit<br />
von 8,5 Tonnen, eine Hubgeschwindigkeit von 0,3 m/s <strong>und</strong><br />
eine Verfahrgeschwindigkeit von 1,5 m/s. Aufgr<strong>und</strong> der selbsttragenden<br />
stapelbaren Gestelle lassen sich im Vergleich zu einem<br />
staplerbedienten Lager innerhalb der vorhandenen Hallenhöhe<br />
sechs statt vier Werkzeuge übereinander bevorraten. Des Weiteren<br />
sind keine zusätzlichen Rangierflächen für die Stapler erforderlich.<br />
Die Gestelle werden vom Kran mithilfe einer Greifertraverse übereinandergestapelt<br />
bzw. auf Übergabeshuttles abgesetzt. Die Anbindung<br />
an die Pressen in der benachbarten Halle geschieht über eine<br />
Hochbrücke mithilfe eines separaten Shuttles. Somit kann der Lkw<strong>und</strong><br />
Staplerverkehr im Zwischenbereich ungestört ablaufen. In der<br />
Nachbarhalle werden die Gestelle von einem Vertikalförderer übernommen<br />
<strong>und</strong> entweder in vier Fächern zwischengelagert oder direkt<br />
ausgeschleust.<br />
Dieses Blocklager mit Lagergestellen schafft die Voraussetzung<br />
für eine optimale Nutzung des verfügbaren Lagervolumens. Die Lagerverwaltung<br />
ist dabei chaotisch organisiert. Sortierzyklen erledigt<br />
der Kran in den Pausen zwischen den Versorgungsfahrten. Dadurch<br />
lässt sich die Stapelfolge im Lager auf die jeweilige ERP-Planung<br />
abstimmen. In der Steuerung sind umfangreiche Optimierungsstrategien<br />
hinterlegt: So findet z. B. die Bevorratung selten benötigter<br />
Gestelle in den unteren <strong>und</strong> äußeren Lagerebenen statt.<br />
AUFTAKT EINER LANGFRISTIGEN<br />
PARTNERSCHAFT<br />
Obwohl es sich bei den einzelnen Anlagenkomponenten um erprobte<br />
Produkte handelt, ist die Anlage in dieser Form dennoch ein<br />
Unikat, u. a. mit Blick auf die Kranbelastung von 8,5 Tonnen. Die Inbetriebnahme<br />
wurde im Oktober 2019 abgeschlossen. „Hinsichtlich<br />
der Qualität hat H+H Herrmann + Hieber unsere Erwartungen<br />
erfüllt <strong>und</strong> wir gehen von einer langjährigen partnerschaftlichen<br />
Zusammenarbeit aus“, bilanziert Tekeser.<br />
Fotos: Klaus Vollrath<br />
www.herrmannhieber.de | www.alzner-automotive.de<br />
24 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
<br />
SICHER GEWARNT IN GROSSEN HÖHEN<br />
Zahlreiche Arbeitsstationen, viele Personen, laute Maschinen – dazwischen Lasten, die pendelfrei transportiert<br />
werden müssen: Industriehallen stellen hohe Ansprüche an Krane. Dies erfordert ein ausgefeiltes<br />
Konzept zur Wahrnehmbarkeit von Signalen, die über den jeweiligen Kranstatus informieren. Zu diesem<br />
Zweck setzt das Unternehmen Bang Kransysteme in einem gemeinsam mit dem Stahlkonzern Voestalpine<br />
realisierten Projekt Quadro-LED-HI-Multifunktionsleuchten von Pfannenberg ein. Um den Signalisierungsbereich<br />
unter realen Umgebungsbedingungen sichtbar zu machen, nutzte Bang die Planungsmethode<br />
Pfannenberg 3D-Coverage. Die LED-Leuchte verfügt über eine hohe Signalwirkung von bis zu 75 cd, was<br />
eine Wahrnehmung über große Distanzen ermöglicht – in diesem Fall sind die Leuchten in Höhen von 7 bis<br />
12,6 m angebracht. Dennoch muss der Kranstatus auf einen Blick erkennbar sein. Damit Kranstatus <strong>und</strong><br />
Warnungen auch ohne direkten Blick auf die Anzeigetafel erkannt werden, verfügt die Quadro LED-HI über<br />
die Signaloptionen Dauerlicht sowie Blink- <strong>und</strong> Blitzlicht. In Kombination mit verschiedenen Haubenfarben<br />
lassen sich mit dem Signalgeber zahlreiche Zustände der Krananlage unterscheiden.<br />
www.pfannenberg.com<br />
WENIGER<br />
VERSCHLEISS<br />
Mit dem GO-Modul hat das<br />
Unternehmen Tsubaki<br />
Kabelschlepp eine Lösung für<br />
den gleitenden Betrieb von<br />
Energieführungsketten im<br />
Sortiment. Das am Mitnehmer<br />
montierte Modul stellt ein<br />
schnelles <strong>und</strong> kontrolliertes<br />
Ablegen des Obertrums auf<br />
dem Untertrum sowie einen<br />
kurzen Kettenbahnhof in der<br />
Schubendstellung sicher. Bei<br />
dem GO-Modul handelt es sich<br />
um eine standardisierte<br />
Anordnung von Kettengliedern,<br />
die für eine optimale<br />
Mitnehmeranbindung bei<br />
einer festgelegten Anschlusshöhe<br />
konzipiert sind. In der<br />
Schubendstellung sind die<br />
Kettenglieder so ausgebildet,<br />
dass sie möglichst frühzeitig in<br />
den Führungskanal eintauchen.<br />
Konstruktive Zusatzmaßnahmen<br />
am Mitnehmer sind<br />
nicht notwendig.<br />
Geeignet ist das Modul für<br />
Anwendungen mit Verfahrgeschwindigkeiten<br />
von mehr als<br />
3 m/s <strong>und</strong> einer hohen Anzahl<br />
an Verfahrzyklen. Einsetzbar<br />
ist das GO-Modul an Basic<strong>und</strong><br />
Vario-Line-Energieführungsketten.<br />
Die Bandbreite<br />
des Sortiments umfasst<br />
Innenhöhen von 26 bis 87 mm<br />
bei Baubreiten von 25 bis<br />
800 mm.<br />
www.tsubaki-kabelschlepp.com<br />
Schleifl eitungen für<br />
Shuttle-Systeme<br />
Schleifl eitungssysteme für<br />
Elektrohängebahnen<br />
Foto: KNAPP AG<br />
Ladesysteme für AGV, mobile<br />
Robots <strong>und</strong> Shuttle<br />
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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> 25
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
OUTDOOR-FTS SCHLIESSEN LÜCKE IN DER<br />
BETRIEBLICHEN MATERIALFLUSSKETTE<br />
Fahrerlose Transportsysteme für den Outdoor-Bereich verknüpfen<br />
Produktions- <strong>und</strong> Lagerstätten <strong>und</strong> komplettieren Prozessketten<br />
sowie Material- <strong>und</strong> Warenströme. Unter Berücksichtigung der<br />
Besonderheiten, die mit dem Betrieb im Freien einhergehen,<br />
konzipiert der Transportrobotik-Spezialist EK Automation Outdoor-<br />
Transportlogistik-Lösungen für unterschiedliche Anforderungen.<br />
26 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
Ein automatisierter Material- <strong>und</strong> Warenfluss mithilfe von<br />
Transportrobotik unterstützt Unternehmen dabei, Betriebskosten<br />
zu senken <strong>und</strong> die Produktivität zu steigern. Was sich<br />
im Indoor-Bereich längst etabliert hat, lässt sich auch für den<br />
Außenbereich realisieren, vorausgesetzt die Fahrerlosen Transportsysteme<br />
(FTS) werden auf die Anforderungen im Freien abgestimmt.<br />
Die E&K Automation GmbH aus Rosengarten entwickelt<br />
autonome Transportroboter <strong>und</strong> hat auch entsprechende Lösungen<br />
für den Außenbereich im Programm. Die Flurförderzeuge bewegen<br />
sich autark auf dem Werksgelände <strong>und</strong> stellen so eine ununterbrochene<br />
Produktionskette <strong>und</strong> lückenlose Rückverfolgung von<br />
Material- <strong>und</strong> Warenströmen sicher. Doch wo liegen die Besonderheiten<br />
dieser Transportsysteme <strong>und</strong> was ist bei einem FTS für Anwendungen<br />
im Außenbereich zu beachten?<br />
Der klassische Einsatzzweck von Transportautomation im Freien<br />
ist die Bereichsverknüpfung, z. B. die Beförderung von Gütern aus<br />
dem Produktionsbereich in die Lagerhalle. Dabei gelten die gleichen<br />
Sicherheitsmaßstäbe wie in geschlossenen Hallen. Hinzu<br />
kommen wechselnde Rahmenbedingungen, die den Betrieb beeinflussen:<br />
Laub, Nässe, Schnee <strong>und</strong> Eis auf dem Fahrweg wirken sich<br />
auf die Haftreibung der Räder aus. Darüber hinaus kann Nebel die<br />
Sicherheitssysteme beeinträchtigen. Das Transportgut muss zudem<br />
vor Wind <strong>und</strong> Wetter geschützt werden. Damit Steuerungen, Sensoren<br />
<strong>und</strong> Antriebe der Transportroboter anstandslos arbeiten <strong>und</strong><br />
ein effizient funktionierendes System entsteht, sind abgestimmte<br />
räumliche Bedingungen <strong>und</strong> eine angepasste technische Ausführung<br />
der Flurförderzeuge erforderlich.<br />
VORAUSSETZUNGEN FÜR FTS-ANWENDUNGEN<br />
IM OUTDOOR-BEREICH<br />
Die Experten von EK Automation haben bereits eine Reihe von<br />
Transportsystemen für den Außenbereich realisiert <strong>und</strong> wissen, worauf<br />
es hier ankommt. Ronald Kretschmer, Leiter für Vertrieb & Marketing<br />
bei EK Automation, sagt: „Das Fahrerlose Transportsystem<br />
benötigt einen rauen, festen Untergr<strong>und</strong>belag, frei von Eis <strong>und</strong><br />
01<br />
01 Bei einer induktiven Spurführung im Outdoor-Bereich orientieren<br />
sich die Sensoren des FTF an dem im Boden verlegten Leitsystem<br />
02 Zum Schutz des Transportguts werden Outdoor-FTF komplett<br />
eingehaust, eine integrierte Fördertechnik bewerkstelligt die automatisierte<br />
Lastenübergabe<br />
02<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> 27
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
03<br />
04<br />
03 Zur Überbrückung kürzerer oder überdachter Strecken im<br />
Außenbereich rüstet der Hersteller Gabelfahrzeuge mit Outdoor-<br />
Scannern nach<br />
04 Die Outdoor-Transportroboter sind so konzipiert, dass sie einen<br />
Komplettschutz der Ware auch bei rauen Witterungsverhältnissen<br />
sicherstellen<br />
Schnee, um eine optimale Bodenhaftung der Fahrzeuge <strong>und</strong> damit<br />
einen definierten Bremsweg sicherzustellen. Allerdings finden wir<br />
in den seltensten Fällen eine glatte Betontrasse vor, stattdessen häufig<br />
Asphalt oder Pflastersteine. Dann muss nachgebessert werden.“<br />
Ein belastbarer Belag ist vor dem Hintergr<strong>und</strong> maßgeblich, da die<br />
autonomen Flurförderzeuge im Außenbereich immer wieder haargenau<br />
an dieselbe Stelle verfahren <strong>und</strong> stoppen. Bei einem weichen,<br />
verformbaren Asphaltuntergr<strong>und</strong> würden sich Spurrillen bilden –<br />
vergleichbar mit stark beanspruchten Fahrwegen im Straßenverkehr.<br />
Um den Untergr<strong>und</strong> von Eis freizuhalten, lässt sich, wenn verfügbar,<br />
eine Bodenheizung einsetzen, für die z. B. Abwärme aus der<br />
Produktion verwendet wird. Unterschiede in der Umgebungstemperatur<br />
zwischen dem Innen- <strong>und</strong> Außenbereich bei einer Bereichsverknüpfung<br />
haben hingegen keine Auswirkungen auf den<br />
Betrieb der Outdoor-Systeme.<br />
SONDERFAHRZEUGE FÜR INDIVIDUELLE<br />
ANFORDERUNGEN<br />
Automatisierte Standard-Transportfahrzeuge, wie sie EK Automation<br />
im Programm hat, sind i. d. R. für Indoor-Aufgaben konzipiert. Im<br />
Außenbereich werden auf die jeweiligen Betreiberanforderungen<br />
abgestimmte Sonderfahrzeuge eingesetzt. Bei dem Transportrobotik-Spezialisten<br />
sind dies die Fahrzeuge der Sparte Custom Move.<br />
Kretschmer erklärt: „Die FTF dieser Produktfamilie sind Konstruktionen<br />
auf Basis in der Praxis erprobter Einzelkomponenten.“<br />
Für den Outdoor-Betrieb erhalten diese Flurförderzeuge z. B.<br />
Aufbauten mit Rolltoren zum Schutz des Transportguts vor witterungsbedingten<br />
Einflüssen. In den Fahrzeugen befindliche Fördertechnik<br />
bewerkstelligt die automatisierte Übergabe der Last. Darüber<br />
hinaus realisiert der Hersteller auch Flurförderzeuge mit Aufbauten,<br />
die vorgegebene Temperaturen für empfindliches Transportgut<br />
sicherstellen.<br />
TECHNISCH ANGEPASSTE AUSRÜSTUNG<br />
Outdoor-FTS sind i. d. R. mit einem wartungsfreien Lithium-Ionen-<br />
Energiesystem ausgerüstet, das einen 24-stündigen Einsatz an 365<br />
Tagen mit automatischem Zwischenladen ermöglicht. Bei extremen<br />
Minustemperaturen kann eine externe Heizung für die Batterie<br />
erforderlich sein.<br />
In Bezug auf die Sicherheitstechnik für den Betrieb im Freien hat<br />
die Entwicklung in jüngster Zeit einen Sprung gemacht. Bei Indoor-<br />
FTS sind Personenschutz-Laserscanner der Standard. Doch noch<br />
bis vor Kurzem waren keine zugelassenen Geräte für den Außenbereich<br />
verfügbar. Stattdessen wurde für Fahrzeuge im Freien ein taktiler<br />
Aufprallschutz eingesetzt, der das Fahrzeug bei Berührung<br />
stoppte. Diese Ausstattung vergrößerte die Flurförderzeuge in den<br />
Außenabmessungen, limitierte ihre Geschwindigkeit <strong>und</strong> war so im<br />
automatisierten Transportbetrieb eher hinderlich. Seit 2019 ist das<br />
anders: Mit dem Outdoorscan3 von Sick lassen sich die Outdoor-<br />
FTS jetzt mit einer berührungslosen Sicherheitstechnik ausstatten<br />
(s. hierzu auch <strong>f+h</strong> 9/2019 S. 40 ff.). „Das erlaubt den Transportrobotern<br />
auch im Freien mit höherer Geschwindigkeit unterwegs zu<br />
sein. Bei extremen Wetterlagen muss die Geschwindigkeit der Fahrzeuge<br />
ein wenig reduziert werden“, so Kretschmer.<br />
Die neue Technik kam bereits in einer Anlage bei der Gerolsteiner<br />
Brunnen GmbH & Co. KG in Gerolstein zum Einsatz. Hier transportieren<br />
fünf autonome Transportfahrzeuge Getränkepaletten von den<br />
Produktionslinien zu einem externen Lager. Aufgr<strong>und</strong> der häufigen<br />
Nebelbildung in Gerolstein wurden die Flurförderzeuge zusätzlich<br />
mit mechanischen Bumpern ausgestattet. Bei extremen Wetterlagen<br />
lässt sich das System umschalten <strong>und</strong> die Fahrzeuge können mit reduzierter<br />
Geschwindigkeit sicher weiter eingesetzt werden.<br />
28 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
FREIE NAVIGATION UND FAHRKURSÄNDERUNGEN<br />
Auch für die Navigation sind im Outdoor-Betrieb von Transportrobotern<br />
einige Besonderheiten zu berücksichtigen. Viele FTS im Indoor-Bereich<br />
arbeiten mit Lasernavigation. Dazu werden die Flurförderzeuge<br />
mit Scannern ausgestattet, die sich an Umgebungskonturen<br />
oder an in der Betriebshalle angebrachten Reflektoren orientieren.<br />
Im Freien ist dies nicht möglich, hier kommen andere<br />
Navigationstechniken zum Einsatz: Bei der induktiven Spurführung<br />
orientieren sich die Sensoren des FTF an einer am Boden verlegten<br />
Route, die vom Fahrzeug verfolgt wird. Mehr Flexibilität erreichen<br />
die Betreiber von Outdoor-Anlagen jedoch mit einer RFID-Navigation.<br />
Bei dieser Art der Navigation werden am Boden im Abstand von<br />
ca. 2,5 m RFID-Tags installiert. Das Flurförderzeug liest während der<br />
Fahrt den Code aus <strong>und</strong> korrigiert seine Fahrtrichtung. Die RFID-<br />
Technologie ermöglicht auch im Outdoor-Bereich eine freie Navigation<br />
<strong>und</strong> ist, was die Flexibilität betrifft, vergleichbar mit lasergesteuerten<br />
Systemen. So lassen sich jederzeit neue Tags installieren<br />
<strong>und</strong> neue Fahrwege festlegen. Auch eigenständige Fahrwegänderungen<br />
durch den Betreiber sind mit dem entsprechenden Knowhow<br />
möglich. Kretschmer: „In unserer EK-Academy bilden wir nicht<br />
nur unsere eigenen Mitarbeiter weiter. Auch Mitarbeiter unserer<br />
K<strong>und</strong>en werden hier in der Fahrzeugbetreuung <strong>und</strong> in der selbstständigen<br />
Modifizierung ihrer Anlage geschult <strong>und</strong> ausgebildet.“<br />
BETRIEB IM ÖFFENTLICHEN RAUM<br />
Im Regelfall werden Outdoor-FTS auf geschlossenem Betriebsgelände<br />
eingesetzt. Aber auch Einsätze im öffentlichen Raum<br />
sind im Ausnahmefall möglich: Kretschmer: „In Holland durchqueren<br />
in einer unserer Anlagen Transportroboter das Gelände<br />
der Niederländischen Staatsbahn. Hier liegt es in der Verantwortung<br />
der Betreiber, die erforderlichen Genehmigungen einzuholen.“<br />
So verschieden die Anwenderbeispiele auch sind, lässt sich zusammenfassend<br />
feststellen, dass ein vorausschauend konzipiertes<br />
FTS für den Außenbereich einen nachhaltigen Beitrag zur Effizienzsteigerung<br />
leisten kann. Aber auch für kleinere Betriebe oder kurze<br />
Strecken, die eine Konzeption eines Outdoor-FTS <strong>und</strong> deren Aufwand<br />
<strong>und</strong> Kosten nicht rechtfertigen, gibt es passende Lösungen.<br />
Unternehmen, die nur einen kurzen oder überdachten Weg im Außenbereich<br />
überbrücken möchten <strong>und</strong> ein Gabelfahrzeug benötigen,<br />
empfiehlt Kretschmer: „Einfach unsere Serienfahrzeuge der<br />
Sparte Smart Move mit Outdoor-Scannern nachrüsten – dann eignen<br />
sich auch diese für kurze Strecken im Freien.“<br />
Fotos: EK Automation<br />
www.ek-automation.com<br />
Wir gestalten Zukunft.<br />
Unsere High-End-Tore lassen sich optimal in intelligente Systeme<br />
<strong>und</strong> vollautomatisierte Prozesse integrieren <strong>und</strong> sind international<br />
führend im Bereich Industrie 4.0 <strong>und</strong> Logistik 4.0. www.efaflex.com
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
FREIE SICHT AUF DIE LAST –<br />
KAMERASYSTEME MACHEN STAPLERFAHREN SICHERER<br />
Täglich kommt es bei Staplereinsätzen zu<br />
Unfällen. Personen werden verletzt <strong>und</strong> Güter<br />
beschädigt. Viele dieser Unfälle wären mithilfe<br />
zusätzlicher Sicherheitssysteme am<br />
Flurförderzeug vermeidbar. Das Unternehmen<br />
Vetter entwickelt kamerabasierte Systeme für<br />
Gabelzinken, die die Risiken beim<br />
Staplereinsatz reduzieren.<br />
Die gute Sicht, vor allem bei aufgenommener Last, ist für<br />
den Staplerfahrer ein maßgebliches Sicherheitskriterium.<br />
Dabei sieht sich der Fahrer mit drei Szenarien konfrontiert:<br />
n Beim Aufnehmen der Last muss er eine gute Sicht auf das Ladegut<br />
haben.<br />
n Beim Transport <strong>und</strong> Abstellen der Last muss die Sicht vor die Ladung<br />
frei sein.<br />
n Für den Fahrer optimal ist die Kombination aus den beiden oben<br />
genannten Situationen – je nach Tätigkeit steht ihm dann das entsprechende<br />
Sichtfeld zur Verfügung.<br />
Das Unternehmen Vetter hält für diese Szenarien Kameratechnik<br />
bereit, die passgenau in die Gabelzinken integriert wird. Das Ziel ist<br />
der sichere <strong>und</strong> effiziente Staplereinsatz.<br />
DAS LADEGUT IM BLICK<br />
Die Lösung Smartfork Sidecam ist ein teilintegriertes Kamera system,<br />
das seitlich im Gabelblatt installiert ist. Mithilfe des Kamerasystems<br />
werden beide Gabelzinken auf dem Monitor in der Fahrerkabine<br />
sichtbar <strong>und</strong> der Staplerfahrer hat so beim Be- <strong>und</strong> Ent laden eine ungehinderte<br />
Sicht entlang der Gabelzinken. Mithilfe dieser Sichtunterstützung<br />
ist ein präzises <strong>und</strong> sicheres Einfahren in die Paletten möglich.<br />
Das Risiko von Einfahrschäden lässt sich so reduzieren.<br />
01 Das Kamerasystem Smartfork Sidecam ist Platz sparend<br />
seitlich im Gabelblatt installiert <strong>und</strong> ermöglicht eine freie Sicht<br />
entlang der Gabelzinken<br />
02+03 Auf dem Monitor in der Fahrerkabine wird das von<br />
den Kamerasystemen erfasste Geschehen vor <strong>und</strong> seitlich des<br />
Staplers visualisiert<br />
30 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
OPTIMALE SICHT NACH VORNE<br />
Das System Smartfork Frontcam unterstützt eine freie Sicht nach vorne vor die Last. Die<br />
Kamera ist in die Gabelspitze integriert <strong>und</strong> erweitert so das Sichtfeld des Fahrers, was<br />
das präzise Anvisieren der Ladungsträger erlaubt. Darüber hinaus ist der Fahrer in der<br />
Lage Personen <strong>und</strong> Hindernisse frühzeitig wahrzunehmen. Das Kamerasystem überträgt<br />
das Geschehen ebenfalls auf den Monitor in der Fahrerkabine.<br />
DIE PERFEKTE KOMBINATION<br />
Jede Smartfork-Applikation hat spezifische Merkmale, im Zusammenspiel werden die<br />
Systeme zu einer intelligenten Komplettlösung: Eine Kombination aus Frontcam <strong>und</strong><br />
Sidecam bildet die Smartfork Premiumcam. Das System hält durch automatisches Umschalten<br />
die passende Kameraperspektive für das jeweilige Einsatzszenario bereit. Mithilfe<br />
der Sidecam wird das Einfahren in die Palettentaschen auch in großen Höhen erleichtert.<br />
Ist die Ware aufgenommen, schaltet das System automatisch auf die Frontcam<br />
um, sodass der Fahrer bei aufgenommener Last eine optimale Sicht nach vorn hat.<br />
Alle Smartfork-Applikation sind mit Smart Connect ausgerüstet, eine Lösung, die individuellen<br />
Einsatz- <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen gerecht wird. Die autarke Energieversorgung<br />
über einen Industrieakkumulator <strong>und</strong> die Datenübertragung via Bluetooth oder<br />
WiFi sind eine montagefre<strong>und</strong>liche Alternative zu herkömmlichen kabelgeführten Systemen,<br />
die i.d.R. über den Hubmast laufen.<br />
Fotos: Vetter<br />
www.gabelzinken.de<br />
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PRODUKTE UND SYSTEME<br />
SICHER & EINFACH:<br />
NIEDERLÄNDISCHES LAGERUNTERNEHMEN<br />
SETZT AUF DEUTSCHEN LOGISTIKAUSSTATTER<br />
Die Stapelbox eignet sich für große Stückzahlen<br />
gleichartiger Artikel<br />
Ob Hausrat, Möbel oder Akten – mit einer<br />
umfangreichen Auswahl an Lagerräumen bietet<br />
das Unternehmen Inbox Storage, Gouda/<br />
Niederlande, für jede Gelegenheit einen<br />
passenden Lagerplatz. Um die intralogistischen<br />
Prozesse zu optimieren, setzt der Storage-Anbieter<br />
Rollboxen der Gebr. Koch GmbH & Co. KG aus dem<br />
ostwestfälischen Lage ein. Lesen Sie mehr.<br />
Alle einzulagernden Gegenstände holt Inbox Storage inzwischen<br />
direkt beim jeweiligen K<strong>und</strong>en ab – so hat sich das<br />
noch junge Unternehmen von einem lokalen Lagerplatzanbieter<br />
zu einem Full-Service-Unternehmen mit landesweiter<br />
Abdeckung entwickelt. Zum Einsatz kommen entsprechend<br />
ausgestattete Fahrzeuge: Diese transportieren z. B. Rollbehälter<br />
oder Stapel- <strong>und</strong> Logistikboxen direkt zum K<strong>und</strong>en. Vor Ort wird<br />
das Lagergut verstaut, registriert <strong>und</strong> anschließend in das nächstgelegene<br />
Lager gebracht. Im Inbox-Lager können die Rollbehälter<br />
einfach einzeln verfahren, aber auch platzsparend übereinandergestapelt<br />
werden.<br />
INNER- UND AUSSERBETRIEBLICHEN<br />
TRANSPORT OPTIMIERT<br />
Auf der Suche nach geeigneten Transportgeräten wurde der Inbox-<br />
Geschäftsführer <strong>und</strong> -Inhaber Rik Snelleman auf die Firma Koch-<br />
Lagertechnik aufmerksam. Der Logistikausstatter sorgt mit entsprechenden<br />
Behältern vom Typ Stapelbox in den Breiten 130, 195 <strong>und</strong><br />
270 cm <strong>und</strong> einer Nutzlast bis 600 kg für einen problemlosen inner<strong>und</strong><br />
außerbetrieblichen Transport. Die Behälter lassen sich mehrfach<br />
übereinanderstapeln; ferner ermöglichen die unterschiedlichen<br />
Höhen von 205 <strong>und</strong> 235 cm eine Einlagerung von großen<br />
<strong>und</strong> höheren Gegenständen.<br />
Für eine schnelle Unterscheidung der verschiedenen Typen sind<br />
die Behälter in unterschiedlichen Farben lackiert. Für einen eventuellen<br />
späteren Einsatz in einem Regallager sind die Rollboxen zusätzlich<br />
mit Regalkufen ausgestattet.<br />
Inbox hat inzwischen eine eigene App namens Inbox Smartstorage<br />
entwickelt, mit deren Hilfe die K<strong>und</strong>en jeden Ein- <strong>und</strong> Auslagervorgang<br />
verfolgen können <strong>und</strong> so jederzeit informiert sind,<br />
welche Teile sich im Lager befinden. Da nur das qualifizierte Personal<br />
Zutritt hat, kann das Eigentum von Fremden weder entwendet<br />
noch beschädigt werden. Möchte der K<strong>und</strong>e einzelne Teile oder<br />
Gegenstände wieder zurückerhalten, transportiert der Lagerplatzanbieter<br />
die Rollboxen erneut zu ihm <strong>und</strong> entlädt diese vor Ort. Die<br />
leeren Ladungsträger werden anschließend zum nächsten K<strong>und</strong>en<br />
oder wieder zurück ins Lager befördert.<br />
LANGFRISTIGE ZUSAMMENARBEIT ANGESTREBT<br />
Um die Liquidität des jungen, aber schnell wachsenden Unternehmens,<br />
zu schonen, ist Koch Lagertechnik dem Wunsch des Inbox-<br />
Inhabers Snelleman gefolgt <strong>und</strong> hat die Transportgeräte in Form<br />
eines Mietkaufs zur Verfügung gestellt. Snelleman: „Wir suchten<br />
nach einer langfristigen Zusammenarbeit, die auf unser später länderübergreifendes<br />
Engagement ausgerichtet ist, eine Partnerschaft,<br />
die wir mit Koch-Lagertechnik gerne eingegangen sind.“<br />
Fotos: Koch Lagertechnik<br />
www.koch-Lagertechnik.de<br />
32 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
MOBILE VERLADERAMPE ZUR GERADEAUS-VERLADUNG<br />
Die mobile Verladerampe BK912 von Butt dient der Be- <strong>und</strong> Entladung von Lkw respektive Containern.<br />
Mithilfe der mittig angeordneten Schwimmachse lässt sich die Anlage optimal verfahren <strong>und</strong><br />
benötigt während des Rangierens wenig Platz. Mithilfe einer Handhydraulikpumpe (wahlweise:<br />
elektro-hydraulische Pumpe) wird die Rampe von der letzten Einsatzhöhe auf die neue Verladehöhe<br />
in Stellung gebracht. Das Pumpenventil wird geöffnet, die Rampe senkt sich auf den Boden des<br />
Lkw/Containers <strong>und</strong> die Mittelachse geht in Schwimmstellung (Sicherheitsketten-Schnellverschluss<br />
wird angelegt). Da die Mittelachse während des Ladens keinerlei statische Aufgaben<br />
übernimmt (Achse trägt nicht mit), gibt es kein Einknicken des Staplers mit seiner Last, während er<br />
den Auflagepunkt der Lippe überfährt. Nach Beendigung des Ladevorgangs wird der Sicherheitsketten-Schnellverschluss<br />
gelöst <strong>und</strong> das Hydraulikventil<br />
geschlossen. Die Rampe wird mithilfe der hydraulischen<br />
Handpumpe hochgepumpt, sodass der Lkw nach Lösen der<br />
Sicherheitsketten vorfahren kann. Die Anlage ist bereit für den<br />
nächsten Ladevorgang. Zum Verfahren ist die Verladerampe<br />
mit einer kardanisch aufgehängten Gabelklammer versehen<br />
(wahlweise: Vorrichtung zur Aufnahme per Ballenklammer).<br />
www.butt.de<br />
D-33263 Gütersloh PF.3326<br />
www.wulfhorst.de Info@wulfhorst.de<br />
Telf.0049/5241/98680<br />
CLEVER KOMBINIERT<br />
Standardisierung <strong>und</strong> Individualität: Zwei Begriffe, die sich<br />
normalerweise widersprechen. Jedoch nicht beim Linear- <strong>und</strong><br />
Antriebstechnikhersteller Hiwin. Mit den neuen HS3-Dreiachssystemen<br />
werden die Merkmale aus Beidem clever kombiniert. Die<br />
Basis dieser Dreiachssysteme bildet eine Hiwin-Doppelachse vom<br />
Typ HD in x-Richtung. In der y-Achse<br />
ist ein Lineartisch der Serie HT-B<br />
verbaut. Aufgr<strong>und</strong> der integrierten<br />
Doppelführung kann der Tisch hohe<br />
Momente aufnehmen <strong>und</strong> ist<br />
biegesteif. Für dynamische Bewegungen<br />
in z-Richtung sorgt die<br />
HC-Auslegerachse mit Omega-Zahnriemenantrieb <strong>und</strong> leichtem,<br />
aber dennoch steifem Ausleger. Als Hiwin-Standardprodukt wird<br />
das HS3 in den Offenburger Werken einbaufertig montiert.<br />
www.hiwin.de<br />
SO KOMMT DIE WARE SICHER ANS ZIEL<br />
Zur Optimierung der Kurvengeschwindigkeit von fahrerlosen<br />
Transportfahrzeugen eignen sich die uniaxialen <strong>und</strong> triaxialen<br />
Drehratensensoren ASC 271 <strong>und</strong> ASC 273, die über Messbereiche<br />
von ±75, ±150 sowie ±300 <strong>und</strong> ± 900 °/s verfügen. Die Sensoren<br />
der ASC GmbH basieren auf MEMS-Vibrationsringelementen aus<br />
Silizium. Durch das mikromechanische Design werden im<br />
Fahrbetrieb auftretende Stöße <strong>und</strong> Vibrationen minimiert.<br />
www.asc-sensors.de<br />
PRÄZISES UND FLEXIBLES<br />
3D-TIME-OF-FLIGHT-SENSORMODUL<br />
Eine Lösung u. a. zur Positionsbestimmung ist das 3D-Time-of-<br />
Flight-Sensormodul B5L von Omron. Die Time-of-Flight-Messmethode<br />
berechnet die Distanz zu einem Objekt durch die Messung<br />
der Wegzeit der Nahinfrarot-Strahlung zwischen dem ausgesendeten<br />
Lichtimpuls zu einem reflektierenden Objektpunkt im<br />
Sichtfeld <strong>und</strong> dem vom Sensor detektierten zurückgeworfenen<br />
Lichtimpuls. Mit bis zu 20 Bildern pro Sek<strong>und</strong>e eignet sich das<br />
Modul für fahrerlose Transportfahrzeuge, um in Echtzeit Kontextinformationen<br />
zur Lenkung <strong>und</strong> Kollisionsverhinderung zu liefern.<br />
www.omron.de<br />
TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />
Dr.-Ing. Chr. Beumer, Beckum;<br />
Prof. Dr.-Ing. J. Fottner, München;<br />
Prof. Dr.-Ing. K. Furmans, Karlsruhe;<br />
Prof. Dr. M. ten Hompel, Dortm<strong>und</strong>;<br />
Prof. Dr.-Ing. R. Jansen, Dortm<strong>und</strong>;<br />
Prof. Dr. K.-O. Schocke, Frankfurt;<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze, Hannover;<br />
Prof. Dr.-Ing. R. Schulz, Stuttgart<br />
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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> 33
FLUGHAFENLOGISTIK: DEZENTRALE<br />
ENERGIEVERTEILUNG ERFÜLLT BREIT<br />
GEFÄCHERTES ANFORDERUNGSPROFIL<br />
Weiter, schneller, flexibler: Kilometerlange <strong>und</strong><br />
weit verzweigte logistische Anlagen an<br />
Flughäfen stellen hohe Ansprüche an die Förder<strong>und</strong><br />
Antriebstechnik. Bei der Energie- <strong>und</strong><br />
Signalverteilung punkten dezentrale Systeme<br />
mit Flexibilität, Installations- <strong>und</strong><br />
Wartungsfre<strong>und</strong>lichkeit.<br />
Es muss schnell gehen, ohne Unterbrechungen oder gar Ausfälle.<br />
Schließlich handelt es sich um Gepäckstücke an Flughäfen,<br />
die zügig <strong>und</strong> zuverlässig von A nach B zu transportieren<br />
sind, was i. d. R. über weit ausgedehnte fördertechnische<br />
Anlagen geschieht. Dies stellt hohe Anforderungen an die eingesetzte<br />
Automatisierungstechnik, welche sich möglichst einfach <strong>und</strong><br />
flexibel installieren lassen <strong>und</strong> für einen sicheren Betrieb mit problemlosen<br />
Wartungsarbeiten sorgen sollte. Ein Weg zum Ziel führt<br />
über dezentrale Automatisierungskonzepte <strong>und</strong> Systeminstallationen<br />
<strong>und</strong> betrifft u. a. die Versorgung der einzelnen Antriebe von<br />
Transportlinien mit Energie <strong>und</strong> Signalen. Realisiert man das Ganze<br />
mit einem zentralen Schaltschrank, sind nicht nur unvorstellbare<br />
Mengen an Kabel, sondern auch riesige Kabeltrassen erforderlich.<br />
So wird die elektrische Installation zu einer unübersichtlichen<br />
Materialschlacht. Eine Möglichkeit, dies zu verhindern, ist der Einsatz<br />
von Flachleitungssystemen, wie sie z. B. Wieland Electric mit<br />
seinem Podis-Energiebus bietet.<br />
Mit einem dezentralen Konzept lässt sich die elektrische Versorgung<br />
in weitläufigen Anlagen schnell <strong>und</strong> sicher installieren sowie<br />
strukturieren. Ein Beispiel dafür ist der Beijing-Daxing International<br />
Airport in China, der im Herbst 2019 fertig gestellt wurde <strong>und</strong> über<br />
das größte Flughafengebäude der Welt verfügt. Für die Gepäckförderanlage<br />
wurden ca. 31 km Flachkabel, 750 Verteilermodule <strong>und</strong><br />
5 700 Anschlussmodule des Energiebussystems Podis verbaut. Im<br />
Vergleich zur konventionellen Installation mit R<strong>und</strong>leitungen ermöglicht<br />
das modulare Podis-System nicht nur eine flexible Verkabelung,<br />
sondern auch kurze Installations- <strong>und</strong> Inbetriebnahmezeiten<br />
mit 70 Prozent Zeit- <strong>und</strong> 30 Prozent Kostenersparnis. Der Gr<strong>und</strong> dafür<br />
sind industriell vorgefertigte <strong>und</strong> geprüfte Komponenten, die vor<br />
Ort einfach zusammengesteckt werden. Zudem macht Podis den<br />
Betrieb von Anlagen nahezu wartungsfrei. Der Anschluss geschieht<br />
mit Durchdringungskontaktierung. Dabei werden die Querschnitte<br />
der Leiter nicht reduziert, sodass ein Entfernen des Kontakts wieder<br />
möglich wäre. Einmal installiert, sind die Durchdringungskontakte<br />
wartungsfrei für die ganze Lebensdauer der Anlage. Aufgr<strong>und</strong> des<br />
Systemkonzepts können Abgriffe ohne Verdrahtungsfehler gesetzt<br />
werden, eine weitere Prüfung ist nicht erforderlich. Auch Erweiterungen<br />
<strong>und</strong> Modifikationen lassen sich einfach <strong>und</strong> ohne großen<br />
Aufwand durchführen, nicht nur während der Inbetriebnahme,<br />
sondern auch während des kompletten Anlagenlebenszyklus. Möglich<br />
wird dies durch die Flexibilität des Podis-Systems: Die Anschlusskomponenten<br />
für die Einspeisung oder den Energieabgriff<br />
lassen sich an jeder beliebigen Stelle setzen.<br />
INTERNATIONALE ZULASSUNGEN SIND TRUMPF<br />
Als einer der zentralen Bestandteile von Flughäfen werden Gepäckförderanlagen<br />
über den Globus verteilt in vielen verschiedenen<br />
Ländern verbaut. Damit die dafür nötige Installationstechnik ebenfalls<br />
weltweit zum Einsatz kommen kann, sind internationale Produkt-<br />
<strong>und</strong> Systemzulassungen eine wichtige Voraussetzung. Das<br />
Podis-System besitzt u. a. die Zertifizierungen UL2875 <strong>und</strong> UL1277<br />
<strong>und</strong> erfüllt damit alle Installationsanforderungen in den USA. Dort<br />
wurde es in großem Umfang z. B. im Zuge eines Flughafenprojekts<br />
in Los Angeles eingesetzt.<br />
Mit 87,5 Millionen Passagieren im Jahr 2018 ist der Los Angeles<br />
International Airport (LAX) der zweitgrößte Flughafen der USA <strong>und</strong><br />
der viertgrößte weltweit. Für die Erneuerung der Gepäckförderanlage<br />
wollten die Verantwortlichen eine dezentrale Installations-<br />
34 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
lösung mit geringem Wartungsaufwand realisieren<br />
<strong>und</strong> entschieden sich hierbei für<br />
den Flachleitungsenergiebus Podis. Sowohl<br />
die LAX-Sicherheitsfachleute als auch UL-<br />
Inspektoren haben das System für den Einsatz<br />
in Gepäckförderanlagen zugelassen. 400 V<br />
Das System von Wieland ersetzt erstmals<br />
die traditionelle Rohr- <strong>und</strong> Leitungstechnik<br />
bei einem Flughafenprojekt in den USA <strong>und</strong><br />
trägt dazu bei, dass die Installation <strong>und</strong> Inbetriebnahme<br />
um ein Vielfaches schneller<br />
als bei der herkömm lichen Methode stattfinden<br />
kann.<br />
Für die Konfiguration des Energiebussystems<br />
steht mit Podis Plan ein Projektierungstool<br />
parat, das Planer <strong>und</strong> Projektierer 24 V<br />
bei der energietechnischen Auslegung unterstützt.<br />
Dabei lässt sich mit graphischer<br />
Podis 7G4<br />
Unterstützung der optimale Aufbau des<br />
Energiebusses mit dem idealen Einspeisepunkt<br />
ermitteln. Durch die Auswahl passender<br />
Schutzorgane können somit die Voraussetzungen<br />
für einen sicheren Betrieb<br />
geschaffen werden. Darüber hinaus wird<br />
eine Überdimensionierung der Leitungen<br />
vermieden, wie sie bei „sicherer Auslegung“ aufgr<strong>und</strong> von Erfahrungswerten<br />
üblich ist. Inkonsistenzen oder ungünstige Konfigurationen<br />
lassen sich rechtzeitig erkennen <strong>und</strong> somit kostspielige Fehler<br />
bereits in der ersten Stufe der Projektierung vermeiden.<br />
BREITES ANWENDUNGSFELD<br />
Auch in Sortier- <strong>und</strong> Verteilanalagen der KEP-Branche sowie in der<br />
Lagertechnik spielen dezentrale Systeme ihre Stärken aus. Aktuell<br />
Elemente des Podis-Energiebussystems<br />
Podis LED<br />
24 V DC<br />
RST Verteiler<br />
Podis 5 G16<br />
Podis 5 G6<br />
Stromversorgung<br />
Podis 7G4<br />
wird in den USA ein Luftfracht- <strong>und</strong> Verteilzentrum eines Online-<br />
Händlers mit dem Energiebussystem ausgestattet. Ausschlaggebend<br />
für dessen Einsatz war auch hier vor allem die Systemzulassung<br />
nach UL2875, um die Abnahme der elektrischen Installation<br />
mit einer einheitlichen Dokumentation zu unterstützen.<br />
Fotos: Wieland Electric<br />
www.wieland-electric.de<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2020</strong> im 70. Jahrgang, ISSN 0341-2636<br />
Herausgeber<br />
Dipl.-Ing. Reiner Wesselowski (We)<br />
Tel.: 06131/992-322, E-Mail: r.wesselowski@vfmz.de<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB),<br />
Tel.: 06131/992-321, Fax: 06131/992-340,<br />
E-Mail: w.bauer@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Redakteur: Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />
Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />
Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
E-Mail: p.weidt@vfmz.de,<br />
Ulla Winter, Tel.: 06131/992-347,<br />
E-Mail: u.winter@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Gestaltung<br />
Sonja Daniel, Anette Fröder, Anna Schätzlein,<br />
Mario Wüst<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Sales<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262, E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206, E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Isabel Faß, Auftragsdisposition<br />
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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> 35
PERSPEKTIVEN<br />
VERBORGENEN TALENTEN AUF DER SPUR<br />
Wenn von Anlagen <strong>und</strong> Systemen in der<br />
Intralogistik die Rede ist, stehen Komponenten<br />
wie Sensorik, Antriebe <strong>und</strong> Steuerungstechnik<br />
nicht primär im Mittelpunkt der Betrachtung.<br />
Dennoch sind sie essentiell für die<br />
Funktionssicherheit unter Verfügbarkeits- <strong>und</strong><br />
Performanceaspekten. Gleichzeitig schaffen sie<br />
die Voraussetzungen zur Umsetzung von<br />
Industrie-4.0-Konzepten im Rahmen der<br />
Transformation.<br />
Das Unternehmen Sick hat einen neuen Sicherheits-Laserscanner<br />
für mobile Intralogistik-Applikationen entwickelt.<br />
Mit einer Sensorhöhe von 80 mm ist der Nanoscan3 kompakt<br />
konzipiert <strong>und</strong> beansprucht nur wenig Bauraum.<br />
Messgenauigkeit wird per smarter Sicherheitsfunktionen, wie etwa<br />
über Encoder-Signale dynamisch umschaltbarer Schutzfelder, erreicht.<br />
Die generierten Daten liefern Hinweise über den Abstand<br />
sowie die Richtung von autonom agierenden Objekten. Das können<br />
neben fahrerlosen Transportfahrzeugen auch mobile Plattformen<br />
sowie Carts <strong>und</strong> Cobots sein. Gleichzeitig bietet der Nanoscan3 einen<br />
Scanwinkel von 275°. Unter der Voraussetzung einer diagonal<br />
gegenüberliegenden Eckmontage lässt sich so eine horizontale<br />
360°-R<strong>und</strong>umabsicherung realisieren. Verfügbar ist der Laserscanner<br />
in zwei Varianten: Core I/O umfasst zwei konfigurierbare Überwachungsfälle,<br />
bei Pro I/O sind es bis zu 128, zwischen denen umgeschaltet<br />
werden kann. Konzipiert ist der Nanoscan3 für Schutzfeldreichweiten<br />
bis drei Meter <strong>und</strong> Warnfeldreichweiten bis zehn<br />
Meter. Mithilfe der Scantechnologie safeHDDM ist es zudem möglich,<br />
Messdaten über Distanzen bis zu 40 m mit einer Winkelauflösung<br />
von 0,17° zu generieren.<br />
NETZWERK-MODULE ALS DATENVERDICHTER<br />
Smarte Sensorik ist auch Thema von Balluff. Dabei setzt der Automatisierungsspezialist,<br />
der ein eigenes Programm für die Montage<strong>und</strong><br />
Fördertechnik aufgesetzt hat, verstärkt auf den internationalen<br />
Kommunikationsstandard IO-Link. Dieser vereinfacht die Installation<br />
<strong>und</strong> eröffnet erweiterte Diagnosefunktionen. Für einen durchgängigen,<br />
bidirektionalen Datenaustausch sorgt z. B. ein IO-Link-<br />
Konverter für RS232-Geräte. Mit ihm lassen sich u. a. Barcode-Scanner,<br />
Drucker oder auch RS232-Controller direkt an einen IO-Link-<br />
Anschluss koppeln. Gesonderte Komponenten zur Integration in<br />
die Steuerung sind überflüssig. Stattdessen lassen sich alle Geräte<br />
von zentraler Stelle aus überwachen <strong>und</strong> parametrieren. Eine neuere<br />
Entwicklung sind auch 4A-Ports bzw. Ethernet/IP-Netzwerk-Module<br />
für die Montage- <strong>und</strong> Fördertechnik. Die IO-Link-Master<br />
(BNI00EF/BNI00EH) ermöglichen eine schnelle Integration von IO-<br />
Link-Geräten in vorhandene Netzwerke. Sie verfügen über mehrere<br />
Ports mit 4-A-Ausgangsstrom für den Anschluss von Antriebstechnik<br />
wie etwa 24-V-DC-Motoren oder Elektro-Stopper. Infolgedessen<br />
lässt sich die Zahl verschiedener Baugruppen am Band reduzieren.<br />
36 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PERSPEKTIVEN<br />
<br />
01<br />
DEZENTRAL IN DER KÄLTE OPERIEREN<br />
Mit Beispielen aus der Praxis argumentiert Turck. So hat ein K<strong>und</strong>e<br />
des Fabrik- <strong>und</strong> Prozessautomatisierers einen automatisierten Pendeltransport<br />
zwischen dem Werk eines Lebensmittelherstellers <strong>und</strong><br />
einem Kühllager eingerichtet. Die Paletten-Fördertechnik umfasst<br />
Elemente, die bei Umgebungstemperaturen von -25 °C dezentral<br />
über IP67-Module TBEN-L5-PLC gesteuert werden. Multiprotokoll-<br />
I/O-Module erweitern punktuell das Angebot an Ein- <strong>und</strong> Ausgängen.<br />
Von Vorteil, speziell im Tiefkühlbereich, ist, dass weniger Spezialverkabelung<br />
anfällt. Innerhalb des Werks sind alle Streckenmodule<br />
des Fördersystems mit einer eigenen Steuerung ausgestattet<br />
worden. Ein Abschnitt dient der Paletten-Inspektion. Dort kontrollieren<br />
Lasersensoren die Konturen. Das Ergebnis wird zunächst auf<br />
01 Ethernet-IP-Netzwerkmodule – Applikationsbeispiel<br />
Montage- <strong>und</strong> Fördertechnik<br />
02 FEN20-Geräte machen die Schaltsignale von Bedienpulten<br />
busfähig<br />
03 Mithilfe einer in die Antriebselektronik integrierten PLC lassen<br />
sich analoge <strong>und</strong> digitale Daten auswerten<br />
02 03<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> 37
PERSPEKTIVEN<br />
04<br />
Im Zuge des Condition<br />
Monitoring wird der Zustand<br />
einer Anlage beobachtet<br />
ein Barcode-Label übertragen. Nachfolgend separiert das System<br />
eigenständig die betroffene Palette. Laser <strong>und</strong> Scanner sind lokal<br />
mit der jeweiligen Turck-PLC verb<strong>und</strong>en. Nur beim Aussondern<br />
greift ein baugleiches TBEN-L-PLC-Modul ein, das als übergeordnete<br />
Zentralsteuerung fungiert <strong>und</strong> über CAN-Bus angeschlossen<br />
ist. Um Ladungsträger an den Puffer überführen zu können, wurde<br />
für jede der drei erforderlichen Förderrichtungen ein RS485-Port<br />
installiert. An diesen Knoten koppelt das I/O-Modul TBEN-S-<br />
2COM die seriellen Schnittstellen direkt im Feld über Profinet an<br />
die Steuerung, sodass die RS485-Funktionalität erhalten bleibt.<br />
ZUSATZNUTZEN AUS ANTRIEBSDATEN<br />
GENERIEREN<br />
Auch Nord Drivesystems hat sich in puncto Intralogistik positioniert.<br />
Der neue IE5+-Synchronmotor ist mit allen Getrieben sowie<br />
der Antriebselektronik des Unternehmens kombinierbar <strong>und</strong> ergänzt<br />
das bereits eingeführte Logidrive-Konzept. Diese standardisierten<br />
Einheiten, die aus Synchronmotor, einem zweistufigen Kegelstirnradgetriebe<br />
sowie einem motornah installierten Frequenzumrichter<br />
bestehen, wurden für die Intra- <strong>und</strong> Paketlogistik sowie<br />
die Flughafentechnik entwickelt. Unter Ausnutzung der hohen<br />
Überlastfähigkeit <strong>und</strong> des großen Verstell-Bereichs wird die Lösung<br />
auf das Lastkollektiv abgestimmt.<br />
Darüber hinaus verstärkt Nord das Engagement im Bereich Predictive<br />
Maintenance auf Basis intelligenter Algorithmen. Entsprechende<br />
IIoT-Konzepte befinden sich in der Umsetzung. So läuft in<br />
einer Gepäckförderanlage die Überwachung von Antrieben in<br />
einem PC als Edge Device. Für die Datenvorverarbeitung <strong>und</strong><br />
Grenzwertüberwachung sorgt eine Software in der Steuerung des<br />
Frequenzumrichters. Per Ethernet werden die Daten via UDP-Protokoll<br />
(User Datagram Protocol) mit einem Update-Intervall von<br />
ca. 0,2 Sek<strong>und</strong>en übertragen. Exemplarisch ist auch eine Intralogistikinstallation<br />
mit Antrieben, deren IIoT-System nach dem<br />
Muster des Nord-eigenen Applikationstestfeldes aufgebaut ist.<br />
Zehn Antriebsparameter werden per UDP ausgelesen, im Umrichter<br />
vorverarbeitet <strong>und</strong> ebenfalls per Edge Device verwertet. Parallel<br />
findet eine LTE-Übertragung in die Cloud des Betreibers statt.<br />
Per virtueller Sensorik wird zudem für jeden Antrieb die Ölalterung<br />
überwacht.<br />
SYSTEMVERANTWORTUNG FÜR DEN<br />
ANTRIEBSSTRANG<br />
Um den vielfältigen Anforderungen an fahrerlose Transportfahrzeuge,<br />
mobile Carts, Roboter <strong>und</strong> Shuttles gerecht werden zu können,<br />
hat Wittenstein cyber motor das modulare Servoantriebssystem<br />
iTAS auf den Markt gebracht. Es bietet Herstellern von autonom-mobilen<br />
Fahrzeugen unterschiedlicher Größe, Traglast <strong>und</strong><br />
Funktion die Möglichkeit, die komplette Antriebseinheit leistungsgerecht<br />
zu skalieren. Eine weitere Individualisierung, etwa bei der<br />
Gestaltung der mechanischen Fahrzeuganbindung, der Wahl der<br />
Getriebeuntersetzung, der Ausführung der Geber zur Geschwindigkeitsüberwachung<br />
oder hinsichtlich der Feldbus-Schnittstellen ist<br />
möglich. Zu den zentralen Bausteinen des Antriebssystems zählen<br />
vollständig in die Räder integrierte, platzsparende Servoaktuatoren.<br />
Sie bestehen aus einem Synchronservomotor sowie einem spielarmen<br />
Planetengetriebe <strong>und</strong> werden in vier Baugrößen <strong>und</strong> Ausstattungspaketen<br />
zur mechanischen <strong>und</strong> elektrischen Anbindung<br />
angeboten. Kennzeichnend sind ferner ein hohes Drehmoment so-<br />
38 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PERSPEKTIVEN<br />
<br />
OHNE SENSORIK, ANTRIEBE<br />
UND STEUERUNGSTECHNIK<br />
KEINE INDUSTRIE 4.0<br />
wie hohe Kippmomente <strong>und</strong> ein großer Drehzahlbereich. Eine weitere<br />
Komponente des Antriebsbaukastens sind Servoregler des<br />
Typs cyber simco line. Sie sind in vier Leistungsklassen von 250 bis<br />
2 000 W verfügbar <strong>und</strong> bieten eine Vielzahl anwendungsspezifischer<br />
Hard- <strong>und</strong> Softwarefunktionen. Dazu gehören u. a. ein Weitbereichs-Spannungseingang,<br />
die Sicherheitsapplikation Safe<br />
Torque Off (STO), die Encoderemulation sowie ein Beschleunigungssensor,<br />
über den vor Überbelastung <strong>und</strong> möglichen Kollisionen<br />
gewarnt wird.<br />
POTENZIALE SYSTEMATISCH AUSSCHÖPFEN<br />
Der Antriebs- <strong>und</strong> Automatisierungsexperte Lenze verfolgt den Anspruch,<br />
Unternehmen ganzheitlich beim Transformationsprozess<br />
zu begleiten. Orientierung bietet ein an Erstausrüster (OEM) <strong>und</strong><br />
Endnutzer gerichtetes Phasenmodell. In einem ersten Schritt geht<br />
es darum, relevante Daten zu erfassen, Transparenz über die installierte<br />
Basis sowie deren Leistung zu schaffen <strong>und</strong> Ursachen für<br />
Systemstillstände oder Ausfälle aufzuzeigen. Nachfolgend werden<br />
digitale Dienste <strong>und</strong> Cloud-Services r<strong>und</strong> um die Maschine angeboten.<br />
Mit Ausweisung der OEE (Overall Equipment Efficiency oder<br />
Gesamtanlageneffektivität) lassen sich z. B. die Verfügbarkeit <strong>und</strong><br />
die Durchsatzleistung steigern. Diese Daten können auch werksübergreifend<br />
miteinander verglichen werden <strong>und</strong> schaffen die Voraussetzung<br />
für ein systematisches Condition Monitoring, eine Vorstufe<br />
von Predictive Maintenance. Phase 3 zielt auf die Generierung<br />
von Modellen für die vorausschauende Wartung. Mithilfe von Predictive<br />
Analytics werden Auffälligkeiten aufgezeigt, die zu einem<br />
möglichen Anlagenstillstand führen würden.<br />
Erste Projekte für Predictive Maintenance mit Lenze sind in Europa<br />
<strong>und</strong> in Asien bereits in der Umsetzung. Dort werden in der ersten<br />
Ausbaustufe Daten von ca. 1 000 Antriebspaketen genutzt, die<br />
sich auf mehrere Anlagen verteilen. Sie lassen sich lokal innerhalb<br />
des firmeneigenen Netzwerks speichern <strong>und</strong> auswerten. Dabei<br />
wird die Last auf mehrere Edge-Controller verteilt, die mit den<br />
übergeordneten Datenservern bzw. Data Lake per MQTT kommunizieren,<br />
<strong>und</strong> nach unten gerichtet OPC UA verwenden. So ist es<br />
möglich, neben dem Ethernet-basierten Feldbus auch externe<br />
Fremdkomponenten an das System anzubinden. Das macht die<br />
gewonnenen Erkenntnisse auch für Großinstallationen wie Gepäckförderanlagen<br />
in Flughäfen oder vollautomatisierte Lager interessant.<br />
Fotos: Aufmacherfoto Wittenstein cyber motor, 01 Balluff, 02 Turck, 03 Nord<br />
Drivesystems, 04 Lenze<br />
Autorin: Sabine Vogel ist freiberufliche Fachjournalistin, Dortm<strong>und</strong><br />
iSync® BELTS<br />
Designed for Performance,<br />
Engineered for Excellence.<br />
PRÄZISE, ENDLOSE HOCHLEISTUNGSZAHNRIEMEN<br />
Bis zu 30% höhere Leistung als herkömmliche Riemen<br />
Verfügbare Profile:<br />
• T2,5, T5, T10<br />
• AT5, AT10<br />
• L, XL<br />
Doppelverzahnung:<br />
• DT5, DT10<br />
Leistung (%)<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Polyurethan<br />
T-AT<br />
iSync ® T-AT<br />
iSync® T- AT<br />
+30%<br />
Leistungssteigerung<br />
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SIT Antriebselemente GmbH - Rieseler Feld 9 (Gewerbegebiet West) D-33034 Brakel<br />
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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> 39
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
LOGISTIK 4.0<br />
AUF DEN<br />
PUNKT<br />
GEBRACHT<br />
MANFRED WEBER,<br />
REDAKTEUR<br />
Das Internet ist voll mit nützlichen,<br />
aber auch überflüssigen Inhalten. Wir<br />
filtern für Sie die Informationsflut <strong>und</strong><br />
recherchieren Inhalte mit echtem<br />
Nutzwert für den Intralogistiker<br />
Tagtäglich sind wir im Internet einer riesigen Informationsflut ausgesetzt. Da wird es<br />
schwer, den Überblick zu behalten. Doch <strong>f+h</strong> hilft! Denn wir selektieren nicht nur<br />
entsprechende Pressemeldungen, sondern durchforsten für Sie auch Websites, Business-<br />
Netzwerke <strong>und</strong> soziale Medien <strong>und</strong> filtern spannende Dinge heraus. Ab sofort finden Sie<br />
an dieser Stelle unsere Highlights aus der digitalen Welt der Intralogistik.<br />
UPDATE AR-SOFTWARE-PLATTFORM<br />
Ubimax, Anbieter von Wearable Computing- <strong>und</strong> Augmented<br />
Reality-Lösungen, kündigt ein Release für seine AR-Software-Plattform<br />
Frontline zur Produktivitätssteigerung mobiler Arbeitskräfte<br />
an. Neben substanziellen Sicherheitsverbesserungen <strong>und</strong> erweitertem<br />
Nutzermanagement führt Frontline 3.0 mobile-native-Apps<br />
für iOS <strong>und</strong> Android ein, um seinen hardwareunabhängigen Ansatz<br />
über Datenbrillen hinaus zu stärken. Außerdem umfasst das<br />
Update eine erweiterte Version der integrierten Remote Support<br />
AR-Lösung X-Assist. Die Fernunterstützungslösung ermöglicht es<br />
technischen Experten, Mitarbeitern auch aus der Ferne bei der<br />
Behebung von Problemen in ihren Arbeitsprozessen, z. B. bei der<br />
Reparatur einer Maschine, zu helfen. Beide Parteien sehen dasselbe<br />
Bild durch eine geteilte Live-Übertragung eines Videos.<br />
WWW.UBIMAX.COM<br />
BIG-DATA-INSTANDHALTUNGSLÖSUNG<br />
Die Ehatec GmbH hat mit „Tao“ ein nachrüstbares<br />
Auswertungstool entwickelt, mit dem Planer, Anlagenbauer<br />
<strong>und</strong> -betreiber sowohl beim Anlagenneubau als<br />
auch in Modernisierungsprojekten umfassende<br />
Instandhaltungsstrategien realisieren können. Die<br />
erforderlichen Betriebsdaten übernimmt „Tao“ direkt<br />
aus den Speicherprogrammierbaren Steuerungen der<br />
Anlagenkomponenten. Die Auswertung der Daten<br />
durch das Tool gibt Aufschluss darüber, wie gut eine<br />
Anlage funktioniert bzw. wo die Störungs-Hotspots zu<br />
identifizieren sind.<br />
WWW.EHATEC.DE<br />
40 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
MONOFLEX-ELEKTROBODENBAHN<br />
Leistungsschub für den innerbetrieblichen<br />
Materialfluss<br />
GUTES NOCH BESSER MACHEN<br />
Bei der Entwicklung der aktuellen Mini-Druckluft-<br />
Hebezeuge beschreitet J.D. Neuhaus neue Wege<br />
DIE TOP<br />
ONLINE-ARTIKEL<br />
DER F+H WEBSITE<br />
An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen die<br />
fünf meist gelesenen Artikel des Monats<br />
auf unserer Internetpräsenz<br />
Das Ranking umfasst alle Seitenaufrufe im 2-Monats-Zeitraum<br />
bis ca. 2-3 Wochen vor Erscheinungstermin dieser Ausgabe. Die<br />
Berechnungsbasis von 100% entspricht der Summe der fünf Plätze.<br />
PENTANOVA ÜBERNIMMT FÖRDER-<br />
TECHNIKSPARTE VON EISENMANN<br />
Der Geschäftsbereich wird als eigenständige GmbH<br />
der Pentanova-Gruppe am Markt agieren<br />
JUNGHEINRICH GEWINNT AUFTRAG AUS<br />
NORWEGEN<br />
Die Möbelkette Bohus investiert in ein neues<br />
Zentrallager, das von Jungheinrich realisiert wird<br />
HIGHTECH-GABELZINKEN VERWIRK-<br />
LICHEN LOGISTIK-4.0-KONZEPTE<br />
Die Integration smarter Sensorik in die Gabelzinken<br />
autonomer Flurförderzeuge ist dabei ein entscheidendes<br />
Kriterium zur sicheren Ladungsaufnahme<br />
EXCLUSIVE<br />
CONTENT<br />
nur online<br />
http://bit.ly/Akltec<br />
Wir schaffen logistische Verbindungen.<br />
Individuelle Planung <strong>und</strong> Konstruktion<br />
direkt vom Hersteller – Made in Germany<br />
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ETIKETTIERSYSTEME AUTOMATI-<br />
SIEREN DOKUMENTENHANDLING<br />
Die AKL-tec GmbH hält für Logistik- <strong>und</strong> Verteilzentren<br />
modulare Etikettiersysteme bereit, die eine Prozessautomatisierung<br />
unterstützen sollen. So ermöglicht<br />
die Systembaureihe T-200 bis T-400 aus der Produktfamilie<br />
Redtagger ein vollautomatisiertes Dokumentenhandling<br />
<strong>und</strong> somit eine wirtschaftliche Kommissionierung. Die<br />
Integration aller Modelle kann in bestehende Förderanlagen<br />
respektive Infrastrukturen vonstattengehen. Dabei werden<br />
für unterschiedliche Anforderungen flexible Lösungen zur<br />
Verfügung.<br />
Butt GmbH<br />
Zum Kuhberg 6-12<br />
D26197 Großenkneten<br />
Wärmegedämmte Verladeschleuse<br />
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Tel.: +49(0)4435 9618-0<br />
Fax: +49(0)4435 9618-15<br />
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Butt.indd 1 07.<strong>11</strong>.2014 13:36:38
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
LOGISTIK<br />
THOMAS KRAUS<br />
Für welche drei Dinge in Ihrem Leben<br />
sind Sie am dankbarsten?<br />
Das Kennenlernen meiner Frau <strong>und</strong> die<br />
Geburt unserer Tochter. Und die gemeinsamen<br />
Reisen in verschiedene Kulturen<br />
dieser Erde.<br />
Wenn Sie eine Sache auf der Welt<br />
verändern dürften: Was wäre das?<br />
Die Arroganz <strong>und</strong> Ignoranz gegenüber<br />
anderen Kulturen.<br />
Was war die beste Entscheidung in Ihrer<br />
beruflichen Laufbahn?<br />
Die Vertragsunterzeichnung bei Stahl<br />
Cranesystems, damals R. Stahl Fördertechnik.<br />
Personalleiter zu Niederlassungsleiter:<br />
„Ich gehe mal davon aus,<br />
dass Sie Herrn Kraus informiert haben.<br />
Antwort: „Ich dachte Sie hätten das gemacht“<br />
… das war vor 22 Jahren.<br />
Was wird Ihr nächstes Projekt?<br />
Nachdem ich die Herausforderung Gleitschirmfliegen<br />
gemeistert habe: Das<br />
begleitete Fahren mit meiner Tochter.<br />
Was können Sie nur mit Humor ertragen?<br />
Immer wiederkehrende Meetings um das<br />
gleiche Thema.<br />
Was hat Sie dazu bewegt, das zu tun,<br />
was Sie heute tun?<br />
Meine Leidenschaft im Umgang mit Menschen<br />
<strong>und</strong> unterschiedlichen Kulturen.<br />
Wem wären Sie lieber nie begegnet?<br />
Meinem Deutschlehrer in der <strong>11</strong>. Klasse.<br />
Gemäß seinen Worten hätte ich niemals<br />
im Bereich der Kommunikation arbeiten<br />
dürfen.<br />
PERSON<br />
Im Jahr 1996 schließt Thomas Kraus<br />
das Maschinenbaustudium an der BA<br />
Ravensburg ab. Nach zweijähriger<br />
››ZUR<br />
Tätigkeit im Bereich Produktmanagement<br />
<strong>und</strong> internationaler Vertrieb<br />
Eintritt als Außendienstmitarbeiter bei<br />
der R. Stahl Fördertechnik GmbH,<br />
Stuttgart. 2007 Wechsel in die Zentrale<br />
als Leiter Marketing <strong>und</strong> Produktmanagement<br />
sowie 2009 zusätzlich<br />
Übernahme der Verantwortung für alle<br />
vertriebsunterstützenden Abteilungen.<br />
Seit August <strong>2020</strong> Übernahme der<br />
Vertriebsleitung für Deutschland.
IM NÄCHSTEN HEFT: 12/<strong>2020</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 02. 12. <strong>2020</strong><br />
ANZEIGENSCHLUSS: 17. <strong>11</strong>. <strong>2020</strong><br />
01<br />
02 03<br />
VERNETZEN<br />
SIE SICH MIT<br />
bit.ly/fuh-website<br />
bit.ly/fuh-e-paper<br />
bit.ly/fuh-facebook<br />
bit.ly/fuh-twitter<br />
bit.ly/fuh-linkedin<br />
bit.ly/fuh-xing<br />
bit.ly/fuh-instagram<br />
bit.ly/fuh-youtube<br />
DEM CHEFREDAKTEUR:<br />
Winfried Bauer<br />
w.bauer@vfmz.de<br />
bit.ly/fuh-wb-linkedin<br />
bit.ly/fuh-wb-xing<br />
01 Neue Elektro-Stapler der Baureihe RX 60 hat das<br />
Unternehmen Still auf den Markt gebracht. Wir haben uns die<br />
Newcomer für Sie angesehen<br />
Foto: Still<br />
02 Die Trägerkonstruktion mit gleitender Kopfträgerverbindung<br />
bei den Kranen der S-Serie vermeidet u. a. Ausrichtungsfehler<br />
in der Bewegung<br />
Foto: Konecranes<br />
03 Fettig rein, sauber <strong>und</strong> trocken wieder raus: Bei der Kordel<br />
Antriebstechnik GmbH in Dülmen sorgt ein Regalbediengerät von<br />
Rile für die Auslastung der Reinigungsanlage<br />
Foto: Rile<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/<strong>11</strong> 43
LOUNCH<br />
ZERO EMISSION.<br />
FULL PERFORMANCE.<br />
Elektrisierender Testsieger! IFOY-Gewinner <strong>2020</strong>.<br />
Performance auf höchstem Niveau: Der STILL RX 60-25/35 setzt neue Standards.<br />
Er bietet maximale Leistung bei Beschleunigung, Fahren <strong>und</strong> Heben – voll elektrisch<br />
<strong>und</strong> ohne Emissionen. Nie war ein Elektrostapler so produktiv!<br />
still.de/RX60seconds<br />
first in intralogistics