Gebuddelt wird überall - HPC AG
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Ölfelder in Sibirien<br />
Bohrturm auf der<br />
Lagerstätte<br />
ÖL, MAL NICHT IN DER WÜSTE<br />
Irkutsk – Ein Stammkunde der <strong>HPC</strong> <strong>AG</strong>,<br />
eine internationale Investmentgesellschaft,<br />
besitzt unter anderem Lizenzen für<br />
die Erkundung und Förderung von Kohlenwasserstoffen<br />
in Sibirien. Seit 2007 betreut<br />
die <strong>HPC</strong> <strong>AG</strong> fünf dieser Ölfelder, die<br />
sich in West- und Mittelsibirien befinden.<br />
Die Lizenzen für die Erkundung bzw. Förderung<br />
von Kohlenwasserstoffen werden<br />
in der Regel bei Auktionen erworben.<br />
Es gehört zum Geschäftsmodell der Investmentgesellschaft,<br />
Lizenzen mit einem<br />
niedrigen Erkundungsstand relativ preiswert<br />
zu erwerben und in weitere Erkundungsmaßnahmen<br />
zu investieren, in der<br />
Hoffnung, entsprechend große Vorräte an<br />
Erdöl, Erdgas und Erdgaskondensat zu finden.<br />
In der Regel sollen die Ölfelder anschließend<br />
wieder verkauft werden. Diese<br />
Tätigkeit birgt ein hohes unternehmerisches<br />
Risiko, denn Erkundungsmaßnahmen<br />
sind sehr teuer, allein eine Erkundungsbohrung<br />
kostet etwa 10 Millionen<br />
Dollar. Falls kein Öl oder Gas gefunden<br />
<strong>wird</strong>, waren die Investitionen umsonst.<br />
Diese Lizenzgebiete befinden sich in der<br />
Regel in unbesiedelten Gebieten in der<br />
sibirischen Tundra. Die fünf von der <strong>HPC</strong><br />
<strong>AG</strong> bearbeiteten potenziellen Ölfelder<br />
weisen Flächen zwischen 1.000 und mehr<br />
als 4.000 km² auf.<br />
Eines dieser Kohlenwasserstoff-Felder befindet<br />
sich im südlichen Teil der Siberischen<br />
Plattform, der Angaro-Lensky-Stufe,<br />
unweit des bekannten Kovykta-Erdgasfeldes,<br />
welches noch bis vor kurzem mehrheitlich<br />
der BP gehörte. Das Kovykta-Erdgasfeld<br />
weist Reserven von ca. 2 Billionen<br />
Kubikmeter Erdgas und 83 Millionen Tonnen<br />
Gaskondensat auf und ist mit Investitionen<br />
von 20 Milliarden Dollar eines der<br />
größten Erdgasprojekte weltweit. Aus Kovykta<br />
könnte Deutschland etwa 20 Jahre<br />
lang seinen Erdgasbedarf decken.<br />
Mit dieser Größe ist das von <strong>HPC</strong> bearbeitete<br />
Erdgasfeld leider nicht zu vergleichen.<br />
Als unser Auftraggeber das Feld vor<br />
einigen Jahren erworben hatte, waren mit-<br />
8 www.hpc.ag <strong>HPC</strong>, September 2010<br />
TITELTHEMA<br />
tels geophysikalischer Untersuchungen<br />
und Bohrarbeiten Gas- und Kondensatreserven<br />
in Höhe von ca. 8 MMBOE (Mio.<br />
Barrel Ölequivalent) nachgewiesen bzw.<br />
berechnet worden. Die Exploration dieses<br />
Erdgasfeldes in Sibirien, auch wenn es<br />
nicht so groß wie das Kovykta-Feld ist,<br />
beinhaltet erhebliche finanzielle Risiken.<br />
Für anstehende Kredite, aber auch für<br />
eventuelle Anteilsverkäufe werden Due<br />
Diligences benötigt, die objektiv nach<br />
westlichen Standards die Kohlenwasserstoffreserven<br />
bewerten. Für diese Bewertung<br />
der Reserven hat der Investor <strong>HPC</strong><br />
beauftragt. In die Berechnung der Reserven<br />
von Kohlenwasserstoffen fließen zahlreiche<br />
Parameter ein. Dazu zählen die<br />
Schichtmächtigkeiten in der sich das Öl<br />
oder Gas befindet, die horizontale Ausbreitung<br />
dieser Schicht, die Gesteinsporosität<br />
und einige Koeffizienten, wie der<br />
Filling-Koeffizient, der geometrische Koeffizient,<br />
die Öl-/Gassättigung, der Oil Formation<br />
Factor, der Gas Expansion Factor<br />
sowie der Gas Oil Ratio und der Condensate<br />
Gas Ratio und der Öl- bzw. Gas- sowie<br />
Condensate Recovery Factor.<br />
Diese Daten, die den Input für die Berechnung<br />
darstellen, werden u. a. durch umfangreiche<br />
geophysikalische Explorationstätigkeiten<br />
ermittelt. Am Anfang der<br />
Exploration steht in der Regel eine<br />
2D-Seismik, die später durch seismische<br />
3D-Messungen ergänzt <strong>wird</strong>. Bei seismischen<br />
Messungen werden künstliche Erdbebenwellen<br />
erzeugt, die an Schichtgrenzen<br />
reflektiert und refraktiert werden.<br />
Diese reflektierten und refraktierten Wel-<br />
Ergebnisse der Seismik mit Verwerfungen<br />
Karte des Untersuchungsgebietes<br />
len werden an der Erdoberfläche mittels<br />
Geophonen aufgezeichnet. Nach einem<br />
intensiven Processing, Bearbeitung und<br />
Interpretation dieser Wellen können die<br />
Struktur und der Aufbau der Gesteinsschichten<br />
sowie eventuelle Verwerfungen<br />
ermittelt werden.<br />
Mit modernen Erkundungs- und rechnerbasierten<br />
Modellierungsmethoden kann<br />
der Untergrundaufbau bis in viele tausend<br />
Meter Tiefe mit einer Genauigkeit von wenigen<br />
10er-Metern dargestellt werden.<br />
Den letztendlichen Aufschluss und Nachweis<br />
über das Vorhandensein von Öl bringen<br />
Tiefbohrungen, für deren genauen<br />
Ansatzpunkt auch die seismischen Untersuchungen<br />
die Ausgangsbasis darstellen.<br />
Kombiniert mit Öl- und Gastests bzw. geophysikalischen<br />
Bohrlochmessungen und<br />
petrophysikalischen Analysen erhält man<br />
eine Vielzahl von Daten, nach deren Auswertung<br />
man sich bereits ein sehr gutes<br />
Bild über den Untergrund und seinen Aufbau<br />
machen kann und die zunächst ausreichend<br />
sind für eine Berechnung der<br />
Reserven. Bei der Ermittlung der im Untergrund<br />
vorhandenen Kohlenwasserstof-