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Gebuddelt wird überall - HPC AG

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September 2010<br />

Lagerstätten ><br />

<strong>Gebuddelt</strong> <strong>wird</strong> <strong>überall</strong><br />

Ölfelder in Sibirien ><br />

Öl, mal nicht in der Wüste<br />

Bewertung der Umweltauswirkungen<br />

durch den Nickel-Kupfer-Bergbau ><br />

Botswana ist <strong>überall</strong><br />

Tagebau Amsorf in Sachsen-Anhalt ><br />

Pflegemittel aus Braunkohle<br />

Das Magazin der <strong>HPC</strong> <strong>AG</strong>


Editorial<br />

Einladung<br />

Das Jahr 2010 ist, wenn man so will, „das<br />

Jahr danach“ – das Jahr nach der schwersten<br />

Wirtschaftskrise der letzten 50 Jahre,<br />

das Jahr nach dem höchsten Preisanstieg<br />

für Rohstoffe weltweit und das Jahr nach<br />

der Boom-Zeit mit den höchsten Investitionen<br />

in Rohstofflagerstätten.<br />

Nach den massiven Preiseinbrüchen für<br />

Energieträger, Erze und Mineralien und<br />

Rückgängen bei den Investitionen bis hin<br />

zum Stillstand in bestimmten geographischen<br />

Regionen stabilisiert sich diese<br />

Bayerische Wassertage 2010<br />

17. und 18. November 2010<br />

www.kumas.de<br />

2 www.hpc.ag <strong>HPC</strong>, September 2010<br />

Lage nun wieder. Globale Investoren registrieren<br />

die konkreten Möglichkeiten,<br />

Geld in Projekten anzulegen, die aus realen<br />

Werten bestehen, wie beispielsweise<br />

Minen, Lizenzgebieten, Förderanlagen<br />

und Verarbeitungsausrüstungen.<br />

Unbestritten sind die dramatisch zunehmende<br />

Weltbevölkerung und der Verbrauch<br />

an Produkten und Lebensmitteln,<br />

vor allem in Asien und Afrika. Damit ist<br />

unvermeidlich ein höherer Rohstoffverbrauch<br />

verbunden. Um diese Rohstoffe zu<br />

fördern und zu verarbeiten und die Infrastruktur<br />

in den am stärksten wachsenden<br />

Regionen der Erde sicherzustellen, sind<br />

vor allem die Entwicklung von Kraftwerksprojekten,<br />

den Lagerstätten der dazugehörigen<br />

Energieträger und der Infrastruktur<br />

zur Energieverteilung notwendig.<br />

Als Berater verschiedener Regierungsstellen<br />

und Ministerien in den GUS-Staaten,<br />

Asien und Afrika und von einer Vielzahl<br />

von privaten Investoren weltweit, kann<br />

evagor auf sehr umfangreiche Erfahrungen<br />

in Projekten mit insgesamt mehreren<br />

Milliarden Euro Investitionssumme zurückgreifen.<br />

<strong>HPC</strong> arbeitet im ingenieurtechnischen<br />

Bereich für uns und unsere Investoren<br />

seit Jahren an großen Investitionsprojekten.<br />

Zu den spektakulären und zukunftsträchtigsten<br />

Ländern gehört dabei vor<br />

allem die Demokratische Republik Kongo.<br />

Sie hat die Größe Westeuropas und ist<br />

eines der rohstoffreichsten Länder der<br />

Welt. Wir freuen uns auf „more successful<br />

investments“ – gemeinsam mit unseren<br />

Kunden und <strong>HPC</strong>.<br />

Dr. Gernot C. Wagner<br />

Vorsitzender des Beirates<br />

evagor gmbh<br />

www.evagor.de<br />

Besuchen Sie uns in<br />

Halle B2, Stand 042<br />

04. bis 06. Oktober 2010<br />

Neue Messe München


2 EDITORIAL<br />

4 UNTERNEHMENSNACHRICHTEN I<br />

Weitere Sachverständige in Frankfurt<br />

Workshop in Fredersdorf<br />

5 FÜR ROHSTOFFE MUSS GEBUDDELT WERDEN<br />

EU-Kommission legt Leitfaden zu Rohstoffwirtschaft und Natura vor<br />

6 SCHWERPUNKTTHEMA<br />

Tagebau Amsdorf – geotechnischer Sachverstand ist gefragt<br />

Ein neues Lagerstättenprojekt in Polen<br />

7 SCHWERPUNKTTHEMA<br />

Ölsandlagerstätte Kasachstan<br />

8 TITELTHEMA<br />

Ölfelder in Sibirien<br />

10 SCHWERPUNKTTHEMA<br />

Bewertung der Umweltauswirkungen durch den Nickel-Kupfer-Bergbau<br />

11 SCHWERPUNKTTHEMA<br />

Kalksandstein aus Kasachstan<br />

12 SCHWERPUNKTTHEMA<br />

<strong>HPC</strong> im südlichen Afrika<br />

13 INFORMATIONSABRUF<br />

Ihre Meinung ist gefragt<br />

15 UNTERNEHMENSNACHRICHTEN II<br />

5. <strong>HPC</strong>-Seminar: Altlastenmanagement und Sanierungsoptimierung<br />

16 INTERNES<br />

Neue Aufträge<br />

Impressum<br />

<strong>HPC</strong>, September 2010<br />

Inhalt<br />

www.hpc.ag<br />

3


4 www.hpc.ag <strong>HPC</strong>, September 2010<br />

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN I<br />

Weitere Sachverständige in Frankfurt<br />

NOCH MEHR SACHVERSTAND<br />

Frankfurt – Frau Dr. Ines Metzner wurde<br />

von der Industire- und Handelskammer<br />

Chemnitz auf der Grundlage des § 18<br />

Bundes-Bodenschutzgesetz im Ergebnis<br />

eines Prüfungsverfahrens als Sachverständige<br />

für die nachfolgenden Sachgebiete<br />

bekannt gegeben.<br />

Sachgebiet 1:<br />

Flächenhafte und standortbezogene<br />

Erfassung/Historische Erkundung<br />

Workshop in Fredersdorf<br />

ES GIBT NOCH VIEL ZU TUN ...<br />

Berlin – Zum Auftakt einer Reihe von<br />

Workshops, deren Inhalt sich mit der<br />

Lösung von Umweltproblemen, Tendenzen<br />

auf dem Umweltmarkt, zukünftiger energetischer<br />

Versorgung sowie nachhaltiger<br />

Sicherung und Sanierung ver unrei nigter<br />

Böden und Gewässer beschäftigte, lud<br />

<strong>HPC</strong> am 23. Juni 2010 Vertreter von<br />

Umweltämtern und Naturschutzbehörden,<br />

Mitglieder des Bau-Prüfverbandes Brandenburg<br />

Berlin e. V., Fachhochschuleinrichtungen<br />

und Unternehmen der Umweltbranche<br />

ein.<br />

Die Themen der Auftaktveranstaltung<br />

waren Schadstoffuntersuchungen mittels<br />

Dendrochronologie und innovative Sanierungstechnologien.<br />

Fragen der Kostenminimierung<br />

und der Nutzung natür -<br />

licher Abbauprozesse von Schadstoffen<br />

im Boden standen im Mittelpunkt des<br />

Inte resses.<br />

Herr Fels, Leiter der <strong>HPC</strong>-Niederlassung<br />

Berlin-Brandenburg moderierte den Workshop<br />

und zeigte sich sehr zufrieden:<br />

Sachgebiet 2:<br />

Gefährdungsabschätzung für den<br />

Wirkungspfad Boden – Gewässer<br />

Sachgebiet 3:<br />

Gefährdungsabschätzung für den<br />

Wirkungspfad Boden – Pflanze<br />

Sachgebiet 4:<br />

Gefährdungsabschätzung für den<br />

Wirkungspfad Boden – Mensch<br />

Dr. Ines Metzner<br />

imetzner@hpc-ag-de<br />

v. l. Ulrike Hintzen, Burkhard Fels, Dr. Frank Karg<br />

„Wir freuen uns, dass die Resonanz der Behörden<br />

sehr groß war. Die Diskussion von<br />

Problemen noch lange nach dem offiziellen<br />

Ende zeigt, es gibt im Land Brandenburg<br />

sehr viel zu tun, unter anderem militärische<br />

Liegenschaften betreffend.<br />

Unsere Experten, Herr Dr. Karg von <strong>HPC</strong><br />

Envirotec Frankreich und Frau Hintzen<br />

von <strong>HPC</strong> Duisburg, freuten sich ebenfalls<br />

über das große Interesse.“<br />

Der nächste <strong>HPC</strong>-Workshop <strong>wird</strong> im<br />

Herbst stattfinden.<br />

Burkhard Fels<br />

bfels@hpc-ag.de


NEUES AUS DEM UMWELTRECHT<br />

Für Rohstoffe muss gebuddelt werden<br />

EU-KOMMISSION LEGT LEITFADEN<br />

ZU ROHSTOFFWIRTSCHAFT UND<br />

NATURA VOR<br />

Brüssel – Rohstoffsicherung ist ein wichtiges<br />

Thema der Europäischen Union. Da<br />

in Europa die Erschließung neuer Abbauflächen<br />

oft mit Naturschutzinteressen<br />

kollidiert, die Artenvielfalt aber ein ebenso<br />

wichtiges Ziel der EU ist, hat die Kommission<br />

mit einer Arbeitsgruppe einen Leitfaden<br />

erarbeitet. Dieser soll zeigen, wie<br />

sich Konflikte zwischen beiden Zielen<br />

in den Verfahren der FFH-Richtlinie auflösen<br />

lassen. Die aufgezeigten Wege gehen<br />

leider im Zweifel zu Lasten der Rohstoffsicherung.<br />

Rohstoffe wie Sand und Kies lassen sich<br />

nur auf der Basis entsprechender genehmigungsrechtlicher<br />

Vorbereitung abbauen.<br />

Sind die Lagerstätten erschöpft, müssen<br />

neue erschlossen werden. Zumindest<br />

der Konflikt Rohstoffabbau versus Naturschutz<br />

<strong>wird</strong> dabei in fast allen Fällen virulent.<br />

Die Lage hat sich dabei zu Lasten<br />

der Abbaubetriebe verschärft, seit durch<br />

fortschreitend extensive Interpretation<br />

des europäischen Naturschutzrechts die<br />

Belange des Habit- und Artenschutzes in<br />

der planerischen Abwägung ein immer<br />

deutlicheres Übergewicht bekommen.<br />

Gesetzgeberische Schritte gegen diesen<br />

Trend hat die EU-Kommission auch in jüngerer<br />

Zeit immer wieder abgelehnt.<br />

Nun wächst die Sorge, dass dadurch Wertschöpfungsketten<br />

in Europa gefährdet<br />

sind. Die EU hat sich mit einer Rohstoffstrategie<br />

an die Spitze der Bewegung gestellt,<br />

um auch die Rohstoffgewinnung<br />

innerhalb der EU auf eine tragfähige Basis<br />

zu stellen. Aber – auf 17 % der Fläche der<br />

EU besteht absoluter Vorrang des Naturschutzes.<br />

Die EU-Kommission hat dazu einen Leitfaden<br />

vorgelegt, in dem erläutert <strong>wird</strong>, wie<br />

es gehen könnte. Von vornherein <strong>wird</strong> allerdings<br />

die Erwartungshaltung des Lesers<br />

auf das rechte Maß gestutzt. Die Richtlinien<br />

des Naturschutzes bleiben unangetastet,<br />

die Ziele unverändert. Es soll lediglich<br />

gezeigt werden, wie Vorhaben der Rohstoffwirtschaft<br />

in den Genehmigungsverfahren<br />

an der geltenden FHH-Richtlinie<br />

angemessen geprüft werden.<br />

In acht Kapiteln werden die rechtlichen<br />

und naturwissenschaftlichen Grundlagen<br />

des geltenden EU-Naturschutzrechts<br />

erläutert und die erforderlichen Prüfschritte<br />

abgearbeitet. Interessant ist<br />

ein Anhang, der Fallstudien als „good<br />

practice“ beschreibt.<br />

Überhaupt nicht behandelt <strong>wird</strong> das Problem<br />

des gebietsunabhängigen Artenschutzes.<br />

Die Gelbbauch-Unke und ihre Artgenossen<br />

bringen auch unabhängig von<br />

Schutzgebietsausweisungen so manches<br />

Vorhaben an den Rand des Scheiterns.<br />

So ist der vorgelegte Leitfaden leider unvollständig.<br />

Auch liegt er nur in englischer<br />

Sprache vor, eine offizielle Übersetzung<br />

wäre seiner Verbreitung und Anwendung<br />

sicher förderlich gewesen. Die sicher<br />

notwendige Diskussion des rechtlichen<br />

Rahmens und des wohl nötigen Handlungsbedarfs<br />

zu diesem Thema findet<br />

gar nicht statt.<br />

Sie können, wenn Sie Betreiber oder Antragsteller<br />

von Abbauvorhaben sind, sich<br />

auf unsere Unterstützung in all den angesprochenen<br />

Fragen verlassen. Nur – Wunder<br />

können wir leider vor dem Hintergrund<br />

der komplizierten und komplexen<br />

Rechtslage auch nicht vollbringen.<br />

Dr. Joachim Knüpfer<br />

jknuepfer@hpc-ag.de<br />

HINWEIS: EU-ROHSTOFFINITIATIVE<br />

Die Initiative „Critical raw materials“ der<br />

Europäischen Kommission läuft derzeit<br />

an. Der Bericht identifiziert 14 mineralische<br />

Rohstoffe, die für die Europäische<br />

Union von entscheidender Bedeutung<br />

sind. Bis zum Jahr 2030 solle sich die<br />

Nachfrage nach einigen dieser Rohstoffe<br />

gegenüber 2006 mehr als verdreifachen.<br />

Der Bericht empfiehlt politische<br />

Maßnahmen zur Verbesserung des<br />

Zugangs zu Ressourcen, zum effizienteren<br />

Recycling von Rohstoffen und zur<br />

effizienteren Förderung des Ersatzes<br />

bestimmter Rohstoffe durch andere Werkstoffe,<br />

insbesondere durch Unterstützung<br />

der Forschung zu Ersatzstoffen für knappe<br />

Rohstoffe.<br />

<strong>HPC</strong>, September 2010<br />

www.hpc.ag<br />

5


PFLEGEMITTEL AUS BRAUNKOHLE<br />

Merseburg – Wenn Sie Ihre Schuhe pflegen<br />

oder Ihr Mobiliar mit einem Schutzwachs<br />

versehen, dann ist es nicht ausgeschlossen,<br />

dass Sie auf Produkte zurück-<br />

greifen, deren Grundstoffe aus dem<br />

Braunkohlentagebau Amsdorf in Sachsen-<br />

Anhalt stammen.<br />

Die ROMONTA GmbH gewinnt und veredelt<br />

hier eine Braunkohle, die mit ihren<br />

hohen Bitumengehalten eine Sonderstellung<br />

unter den bekannten Braunkohlen-<br />

Lagerstätten einnimmt. Das Ergebnis des<br />

Veredlungsprozesses ist ein hochwertiges<br />

Montanwachs, das in verschiedenen Modifikationen<br />

Anwendung bei der Herstellung<br />

von Poliermitteln, Farbmassen und<br />

Baustoffen findet.<br />

6 www.hpc.ag <strong>HPC</strong>, September 2010<br />

SCHWERPUNKTTHEMA<br />

Tagebau Amsdorf in Sachsen-Anhalt<br />

Der Tagebau Amsdorf befindet sich in<br />

der Oberröblinger Braunkohlenmulde.<br />

Die Schichtenfolge besteht aus eozänen<br />

und oligozänen überwiegend bindigen Sedimenten,<br />

in die bis zu fünf wachsreiche<br />

Braunkohlenflöze eingelagert sind.<br />

Als geotechnische Besonderheit des Tagesbaus<br />

Amsdorf ist die Vielzahl von vorgegebenen<br />

Gleitflächen im Tagebau verbunden<br />

mit vergleichsweise steilen Mul-<br />

denflanken hervorzuheben. Sowohl die<br />

hangenden als auch der liegende Grundwasserleiter<br />

zeichnen sich durch eine sehr<br />

schlechte Entwässerbarkeit aus. Den daraus<br />

resultierenden geotechnischen Problemen<br />

(Böschungsbrüche, Liegenddurchbrüche)<br />

soll in Zukunft in verstärktem<br />

Maße mit Sonderentwässerungsmaßnahmen<br />

begegnet werden. Im Zuge des weiteren<br />

Tagebaufortschrittes in Richtung der<br />

Ein neues Lagerstättenprojekt in Polen<br />

ENTWICKLUNG UND ABBAU<br />

IN OBERSCHLESIEN<br />

Krakau – <strong>HPC</strong> Polska und die <strong>HPC</strong> <strong>AG</strong> haben<br />

gemeinsam mit Schlumberger Water<br />

Services (SWS) Gespräche über Consulting-Services<br />

mit einer kanadischen Bergbaugesellschaft<br />

in Krakau/Polen geführt.<br />

Der kanadische Investor mit seiner irischpolnischen<br />

Tochtergesellschaft hat drei<br />

Lizenzen für eine Blei-Zink-Lagerstätte im<br />

oberschlesischen Bergbaugebiet erworben<br />

und plant jetzt deren Entwicklung/<br />

Abbau. Die Lagerstätte, die sich auf ein<br />

Gebiet von 150 km² erstreckt, ist an kar-<br />

bo natische Sedimente des Trias und Devon<br />

gebunden (Dolomit und Kalkstein).<br />

Der triasische Aquifer ist der Hauptgrundwasserleiter<br />

für die Trinkwasserversorgung<br />

der gesamten Region.<br />

Der geplante Untertagebergbau <strong>wird</strong> diesen<br />

Aquifer beeinflussen. In einer ersten<br />

Stufe soll SWS mit Unterstützung von<br />

<strong>HPC</strong> Polska prüfen, ob unter diesen Bedingungen<br />

der Bergbau handhabbar ist.<br />

Alle Beteiligten gehen davon aus, diesen<br />

Punkt erfolgreich lösen zu können. In einer<br />

zweiten Stufe <strong>wird</strong> eine Umweltverträglichkeitsstudie<br />

erforderlich werden,<br />

steilen Nordflanke der Oberröblinger<br />

Braunkohlenmulde werden die geotechnischen<br />

Rahmenbedingungen zunehmend<br />

ungünstiger.<br />

Die <strong>HPC</strong> <strong>AG</strong> ist als sachverständiger Begleiter<br />

bei den gebirgsmechanischen und<br />

hydrogeologischen Fragestellungen zur<br />

Tagebausicherheit über viele Jahre ein fester<br />

Partner der ROMONTA GmbH. Um die<br />

wertvollen Lagerstättenressourcen optimal<br />

zu nutzen, werden unter Gewährleistung<br />

der betrieblichen und öffentlichen<br />

Sicherheit hohe Anforderungen an die<br />

Tagebauführung gestellt. In enger Zusammenarbeit<br />

zwischen den Sachverständigen<br />

für Geotechnik der <strong>HPC</strong> <strong>AG</strong>, Herrn Kubatz<br />

und Herrn Kater, und den verantwortlichen<br />

Tagebautechnologen der ROMONTA<br />

GmbH sollte es auch in Zukunft gelingen,<br />

technologische Sonderlösungen für die<br />

zunehmend komplizierter werdenden<br />

Abbaubedingungen zu entwickeln und so<br />

eine geplante Gewinnung der hochwertigen<br />

Braunkohle bis in das Jahr 2025 zu<br />

ermöglichen.<br />

Michael Rüger<br />

mrueger@hpc-ag.de<br />

bei der auch das know how der Experten<br />

der <strong>HPC</strong> <strong>AG</strong> gefragt ist. Der kanadische<br />

Investor bekommt hier exzellenten Service<br />

eines internationalen Teams unter der<br />

Führung von SWS, welches sowohl über<br />

das fachliche Wissen als auch die lokalen<br />

Kontakte und Erfahrungen verfügt, um so<br />

ein anspruchsvolles Projekt erfolgreich zu<br />

bearbeiten.<br />

Peter Szymanski (<strong>HPC</strong> Polska)<br />

psz@hpc-ag.de<br />

Thomas Noack (<strong>HPC</strong> <strong>AG</strong>)<br />

tnoack@hpc-ag.de


SCHWERPUNKTTHEMA<br />

Ölsandlagerstätte Kasachstan<br />

DOPPELT EXOTISCHE<br />

RANDBEDINGUNGEN<br />

Leipzig – Seit ca. zwei Jahren plant die<br />

<strong>HPC</strong> <strong>AG</strong> für eine internationale Investment-Gruppe<br />

die Ausbeutung der so<br />

genannten Ölsandlagerstätte BEKE in<br />

Kasachstan. Das Öl, welches an Sand gebunden<br />

ist, weist hauptsächlich die Eigenschaften<br />

von Bitumen auf und soll nach<br />

einer Veredlung als Markenbitumen für<br />

die umfangreichen Straßenbauprojekte<br />

in Kasachstan eingesetzt werden. Dieses<br />

anspruchsvolle Projekt steht inzwischen<br />

kurz vor dem Abschluss. Im Laufe der<br />

Bearbeitung des Gesamtprojektes, welches<br />

sich aus einer due diligence, einer<br />

Machbarkeitsstudie für den Tagebau und<br />

die Aufbereitung sowie eine Umweltverträglichkeitsstudie<br />

zusammensetzt, kristallisierte<br />

sich schnell ein Bereich heraus,<br />

der besonders komplex gestaltet ist.<br />

Dies betrifft die Festlegung einer optimalen<br />

Methode zur Extraktion des Öles bzw.<br />

Bitumens aus dem Sand.<br />

Oil impregnated echinoderm relic, oil<br />

impregnation previously to cementation<br />

Das Projekt Beke in Kasachstan ist neben<br />

der Ausbeutung der Ölsande in Athabasca<br />

Bundesstaat Alberta, in Kanada erst weltweit<br />

das zweite Ölsandprojekt, was vor<br />

einer kommerziellen Ausbeutung steht.<br />

In Kanada wurden Milliarden Dollar in die<br />

Erforschung, Entwicklung und Optimie-<br />

Fotos von der Fa. FLSmidth<br />

rung von Methoden zur Extraktion des<br />

Öles aus dem Ölsand investiert. Von diesen<br />

Ergebnissen, die prinzipiell verfügbar<br />

sind, sollte unser Beke-Projekt profitieren.<br />

Die Extraktion des Öles aus dem Sand<br />

<strong>wird</strong> in Kanada im Prinzip seit ca. 80 Jahren<br />

mittels Heißwasser-Extraktion nach<br />

CLARK durchgeführt. Dieses Verfahren ist<br />

inzwischen etabliert und <strong>wird</strong> umfassend<br />

in Kanada angewandt. Wie immer steckt<br />

der Teufel aber im Detail.<br />

Sind die Ölsande aus Kasachstan mit denen<br />

in Kanada vergleichbar? Kann man<br />

vergleichbare Extraktionsraten wie in Kanada<br />

mit > 80 % erzielen, da ansonsten<br />

das Projekt unwirtschaftlich <strong>wird</strong>? Steht im<br />

Umfeld der Lagerstätte, die sich in der kasachischen<br />

Steppe befindet, ausreichend<br />

Wasser zur Extraktion, wie in Kanada<br />

(Athabasca-Fluss), zur Verfügung?<br />

Die internationale Zusammenarbeit bei<br />

der Beantwortung aller dieser Fragen mit<br />

Experten aus den USA, Kanada, China,<br />

Russland, Kasachstan, Österreich und<br />

Deutschland gaben eine Antwort darauf.<br />

Nicht in allen Teilbereichen sind die Ölsande<br />

aus Kasachstan mit denen aus Kanada<br />

identisch.<br />

Aber Analysen, Tests und Versuche haben<br />

ergeben: Es gibt einen in industriellem<br />

Maßstab einsetzbaren Prozess mit einer<br />

optimierten Wasserextraktion, der eine<br />

Ausbringung des Ölsandes mit Extraktionsraten<br />

> 80 % für die Lagerstätte Beke<br />

ermöglicht. Dies hat inzwischen auch das<br />

weltweit führende Technologie-Unternehmen<br />

FLSmidth als die beste Methode bestätigt<br />

und darüber hinaus sogar garantiert,<br />

dass der von den Experten der <strong>HPC</strong><br />

entwickelte Extraktionsprozess inkl.<br />

Upgrading zu Markenbitumen mit den<br />

entsprechenden Randbedingungen funktioniert<br />

und gleichzeitig von FLSmidth dieses<br />

Verfahren mit Erfolgsgarantie umgesetzt<br />

werden kann. Mit der Bestätigung<br />

dieser Extraktionstechnologie durch den<br />

Weltmarktführer im Bereich oil sand extraction<br />

und einem der größten Bergbauausrüster<br />

der Welt bekam der Investor die<br />

notwendige fachliche und finanzielle Sicherheit<br />

für die Durchführung seines Vorhabens.<br />

Tailings Thickeners<br />

Trotz wachsender Bedeutung erneuerbarer<br />

Energien <strong>wird</strong> noch über einen langen<br />

Zeitraum der Primär-Energiebedarf der<br />

Erde durch fossile Brennstoffe gedeckt<br />

werden müssen. Dabei kommt der Ausbeutung<br />

unkonventioneller Ölreserven,<br />

wozu neben coal-bed-Methane und Ölschiefer<br />

auch Ölsande gehören, eine zunehmende<br />

Bedeutung zu.<br />

Der Auftraggeber der <strong>HPC</strong> <strong>AG</strong> ist froh, ein<br />

Consulting-Unternehmen in <strong>HPC</strong> gefunden<br />

zu haben, welches so ein ambitioniertes,<br />

komplexes Vorhaben wie die Planung<br />

des weltweit zweiten Ölsand-Vorkommens<br />

mit kommerzieller Nutzung realisieren<br />

kann, ohne dass er dafür Milliarden in die<br />

Forschung stecken muss.<br />

Thomas Noack<br />

tnoack@hpc-ag.de<br />

<strong>HPC</strong>, September 2010<br />

Clayey – silty clasts<br />

embedded in fine<br />

grained oil sand<br />

www.hpc.ag<br />

7


Ölfelder in Sibirien<br />

Bohrturm auf der<br />

Lagerstätte<br />

ÖL, MAL NICHT IN DER WÜSTE<br />

Irkutsk – Ein Stammkunde der <strong>HPC</strong> <strong>AG</strong>,<br />

eine internationale Investmentgesellschaft,<br />

besitzt unter anderem Lizenzen für<br />

die Erkundung und Förderung von Kohlenwasserstoffen<br />

in Sibirien. Seit 2007 betreut<br />

die <strong>HPC</strong> <strong>AG</strong> fünf dieser Ölfelder, die<br />

sich in West- und Mittelsibirien befinden.<br />

Die Lizenzen für die Erkundung bzw. Förderung<br />

von Kohlenwasserstoffen werden<br />

in der Regel bei Auktionen erworben.<br />

Es gehört zum Geschäftsmodell der Investmentgesellschaft,<br />

Lizenzen mit einem<br />

niedrigen Erkundungsstand relativ preiswert<br />

zu erwerben und in weitere Erkundungsmaßnahmen<br />

zu investieren, in der<br />

Hoffnung, entsprechend große Vorräte an<br />

Erdöl, Erdgas und Erdgaskondensat zu finden.<br />

In der Regel sollen die Ölfelder anschließend<br />

wieder verkauft werden. Diese<br />

Tätigkeit birgt ein hohes unternehmerisches<br />

Risiko, denn Erkundungsmaßnahmen<br />

sind sehr teuer, allein eine Erkundungsbohrung<br />

kostet etwa 10 Millionen<br />

Dollar. Falls kein Öl oder Gas gefunden<br />

<strong>wird</strong>, waren die Investitionen umsonst.<br />

Diese Lizenzgebiete befinden sich in der<br />

Regel in unbesiedelten Gebieten in der<br />

sibirischen Tundra. Die fünf von der <strong>HPC</strong><br />

<strong>AG</strong> bearbeiteten potenziellen Ölfelder<br />

weisen Flächen zwischen 1.000 und mehr<br />

als 4.000 km² auf.<br />

Eines dieser Kohlenwasserstoff-Felder befindet<br />

sich im südlichen Teil der Siberischen<br />

Plattform, der Angaro-Lensky-Stufe,<br />

unweit des bekannten Kovykta-Erdgasfeldes,<br />

welches noch bis vor kurzem mehrheitlich<br />

der BP gehörte. Das Kovykta-Erdgasfeld<br />

weist Reserven von ca. 2 Billionen<br />

Kubikmeter Erdgas und 83 Millionen Tonnen<br />

Gaskondensat auf und ist mit Investitionen<br />

von 20 Milliarden Dollar eines der<br />

größten Erdgasprojekte weltweit. Aus Kovykta<br />

könnte Deutschland etwa 20 Jahre<br />

lang seinen Erdgasbedarf decken.<br />

Mit dieser Größe ist das von <strong>HPC</strong> bearbeitete<br />

Erdgasfeld leider nicht zu vergleichen.<br />

Als unser Auftraggeber das Feld vor<br />

einigen Jahren erworben hatte, waren mit-<br />

8 www.hpc.ag <strong>HPC</strong>, September 2010<br />

TITELTHEMA<br />

tels geophysikalischer Untersuchungen<br />

und Bohrarbeiten Gas- und Kondensatreserven<br />

in Höhe von ca. 8 MMBOE (Mio.<br />

Barrel Ölequivalent) nachgewiesen bzw.<br />

berechnet worden. Die Exploration dieses<br />

Erdgasfeldes in Sibirien, auch wenn es<br />

nicht so groß wie das Kovykta-Feld ist,<br />

beinhaltet erhebliche finanzielle Risiken.<br />

Für anstehende Kredite, aber auch für<br />

eventuelle Anteilsverkäufe werden Due<br />

Diligences benötigt, die objektiv nach<br />

westlichen Standards die Kohlenwasserstoffreserven<br />

bewerten. Für diese Bewertung<br />

der Reserven hat der Investor <strong>HPC</strong><br />

beauftragt. In die Berechnung der Reserven<br />

von Kohlenwasserstoffen fließen zahlreiche<br />

Parameter ein. Dazu zählen die<br />

Schichtmächtigkeiten in der sich das Öl<br />

oder Gas befindet, die horizontale Ausbreitung<br />

dieser Schicht, die Gesteinsporosität<br />

und einige Koeffizienten, wie der<br />

Filling-Koeffizient, der geometrische Koeffizient,<br />

die Öl-/Gassättigung, der Oil Formation<br />

Factor, der Gas Expansion Factor<br />

sowie der Gas Oil Ratio und der Condensate<br />

Gas Ratio und der Öl- bzw. Gas- sowie<br />

Condensate Recovery Factor.<br />

Diese Daten, die den Input für die Berechnung<br />

darstellen, werden u. a. durch umfangreiche<br />

geophysikalische Explorationstätigkeiten<br />

ermittelt. Am Anfang der<br />

Exploration steht in der Regel eine<br />

2D-Seismik, die später durch seismische<br />

3D-Messungen ergänzt <strong>wird</strong>. Bei seismischen<br />

Messungen werden künstliche Erdbebenwellen<br />

erzeugt, die an Schichtgrenzen<br />

reflektiert und refraktiert werden.<br />

Diese reflektierten und refraktierten Wel-<br />

Ergebnisse der Seismik mit Verwerfungen<br />

Karte des Untersuchungsgebietes<br />

len werden an der Erdoberfläche mittels<br />

Geophonen aufgezeichnet. Nach einem<br />

intensiven Processing, Bearbeitung und<br />

Interpretation dieser Wellen können die<br />

Struktur und der Aufbau der Gesteinsschichten<br />

sowie eventuelle Verwerfungen<br />

ermittelt werden.<br />

Mit modernen Erkundungs- und rechnerbasierten<br />

Modellierungsmethoden kann<br />

der Untergrundaufbau bis in viele tausend<br />

Meter Tiefe mit einer Genauigkeit von wenigen<br />

10er-Metern dargestellt werden.<br />

Den letztendlichen Aufschluss und Nachweis<br />

über das Vorhandensein von Öl bringen<br />

Tiefbohrungen, für deren genauen<br />

Ansatzpunkt auch die seismischen Untersuchungen<br />

die Ausgangsbasis darstellen.<br />

Kombiniert mit Öl- und Gastests bzw. geophysikalischen<br />

Bohrlochmessungen und<br />

petrophysikalischen Analysen erhält man<br />

eine Vielzahl von Daten, nach deren Auswertung<br />

man sich bereits ein sehr gutes<br />

Bild über den Untergrund und seinen Aufbau<br />

machen kann und die zunächst ausreichend<br />

sind für eine Berechnung der<br />

Reserven. Bei der Ermittlung der im Untergrund<br />

vorhandenen Kohlenwasserstof-


fe unterscheidet man zwischen Ressourcen<br />

und Reserven. Die Reservenkalkula-<br />

tion, die <strong>HPC</strong> durchgeführt hat, basiert<br />

auf einer volumetrischen Methode mittels<br />

der Software GeoX, die auf der Monte-<br />

Carlo-Simula tion beruht.<br />

Die Monte-Carlo-Simulation berücksichtigt<br />

die Unsicherheiten (uncertainties) in<br />

den Parameterwerten unter Nutzung der<br />

statistischen Verteilung, um diese zu modellieren.<br />

Dies ist eine übliche Methode,<br />

um eine umfassende Evaluierung von den<br />

grundlegenden Reservoir parametern<br />

durchzuführen.<br />

Alle Key-Input-Parameter bezüglich der<br />

Fluid-Bedin gungen, der Reservoir-Bedingungen<br />

und der Bohrloch-Performance<br />

sind jeweils Eingangsdaten für eine triangulare<br />

Verteilung (Minimum, Maximum,<br />

Mittelwert) oder Rechteckverteilung, um<br />

die „Uncertainties“ in den aktuellen Werten<br />

auszuweisen.<br />

Auf „unserem“ konkreten Ölfeld wurden<br />

im Zeitraum von 1959 bis 2009 insgesamt<br />

32 Bohrungen bis ca. 3.000 m abgeteuft<br />

und getestet. Es wurden mehrere hundert<br />

Kilometer 2D- und 3D-Seismik durchgeführt.<br />

Aufgrund des enormen Wissenszuwachses<br />

bezüglich der Untergrundverhältnisse<br />

in der gesamten Region, aufgrund<br />

der Verbesserung der Erkundungsmethoden<br />

und modernerer Auswertungsmethoden<br />

und technischer Geräte werden<br />

üblicherweise alte Erkundungsdaten<br />

nochmals reprocessed und interpretiert.<br />

Für eine genauere und verbesserte Reservenberechnung<br />

wurde bei dem bearbeiteten<br />

Feld entschieden, dies zu tun. Mit dieser<br />

Aufgabe und in Abstimmung mit <strong>HPC</strong><br />

betraute der Auftraggeber das bekannte<br />

St. Petersburger Institut NAT VNIGRI Neftegas<br />

L.L.C. Die Geologen und Geophysiker<br />

dieses Institutes haben die Ergebnisse<br />

ihrer mehrere Monate andauernden Arbeit<br />

bei gemeinsamen Besprechungen immer<br />

wieder mit <strong>HPC</strong> diskutiert und abgestimmt.<br />

Mit diesen wissenschaftlich sehr<br />

gut aufbereiteten Daten hat <strong>HPC</strong> die Reservenkalkulation<br />

mittels Monte-Carlo-Simulation<br />

und der Software GeoX<br />

durchgeführt.<br />

In der ehemaligen Sowjetunion <strong>wird</strong> zur<br />

Reservenberechnung nicht die statistische<br />

Methode, sondern eine deterministische<br />

TITELTHEMA<br />

Methode genutzt. Es <strong>wird</strong> nicht wie bei<br />

der probalistischen oder statistischen Methode<br />

von einer Kombination verschiedener<br />

Uncertainties ausgegangen, sondern<br />

es werden konkrete Werte für alle Parameter<br />

eingesetzt. Wenn man ein Gebiet sehr<br />

gut kennt, kann dies Vorteile haben, es ist<br />

jedoch unbestritten, dass Modelle, die auf<br />

statistischen Werten beruhen, genauer<br />

sind als deterministische Berechnungen.<br />

Außerdem berücksichtigt diese Methode<br />

die Varianz der Eingangsdaten; zum Beispiel<br />

besitzt das Speichergestein nicht nur<br />

einen Wert für die Porosität oder Schichtmächtigkeit,<br />

sondern viele unterschiedliche<br />

Werte. Dieser Varianz entspricht die<br />

probalistische Methode. Gemäß einer Vereinbarung<br />

der Society of Petroleum Engineers<br />

(SPE) ist für die Berechnung von<br />

KW-Lagerstätten die Monte-Carlo-Simulation,<br />

also eine probalistische Methode, zu<br />

verwenden.<br />

Damit unterscheiden sich die Ergebnisse,<br />

die <strong>HPC</strong> ermittelt hat, zwangsweise von<br />

denen, die das St. Petersburger Institut berechnete,<br />

welches neben der Aufbereitung<br />

der Geophysik auch eine traditionelle deterministische<br />

Reservenberechnung<br />

durchgeführt hat. Wurde, ganz gleich mit<br />

welcher Methode der Reservenberechnung,<br />

erst einmal das Öl oder Gas in place<br />

berechnet, muss ermittelt werden, wie<br />

viel davon förderbar ist, denn eine KW-<br />

Lagerstätte kann nicht vollständig ausgebeutet<br />

werden. Für die Berechnung der<br />

tatsächlich förderbaren Mengen an Kohlenwasserstoffen<br />

werden die Oil-Recovery-<br />

Factors genutzt. Traditionell werden diese<br />

Faktoren in den CIS-Countries sehr optimistisch<br />

gewählt. So geht man zum Beispiel<br />

bei Erdgas in Russland oft von einem<br />

Recovery Factor von fast 100 % aus.<br />

Im konkreten Fall hat <strong>HPC</strong> einen Recovery<br />

Factor von 70 % für Erdgas angesetzt, der<br />

unseres Erachtens der Realität näher<br />

kommt. Damit unterschieden sich die<br />

Endergebnisse nochmals erheblich, was<br />

die Mengen an gewinnbaren Kohlenwasserstoffen<br />

betrifft. Der Kunde ist enttäuscht<br />

bzw. verärgert über geringere<br />

Mengen, die <strong>HPC</strong> berechnet hat, gegenüber<br />

größeren Mengen, die das Institut<br />

aus St. Petersburg ermittelte. Denn mehr<br />

förderbare Reserven entsprechen natürlich<br />

einem höheren Wert der Anlagen.<br />

Hier bedurfte es intensiver Erläuterungen<br />

und Erklärungen von <strong>HPC</strong> gegenüber<br />

dem Kunden, was die Nachhaltigkeit und<br />

Sicherheit der so gewonnenen Daten beinhaltete.<br />

Letztendlich <strong>wird</strong> in der westlichen<br />

Welt eine Berechnung von KW-Reserven<br />

mittels deterministischen<br />

Methoden nicht anerkannt.<br />

Ungeachtet der hohen fachlichen Kenntnisse<br />

und Erfahrungen des St. Petersburger<br />

Instituts ist ein Recovery Factor von<br />

fast 100 % für Erdgas völlig unrealistisch.<br />

Konservative Berechnungen, wie sie <strong>HPC</strong><br />

durchführt, geben dem Auftraggeber eine<br />

größere Sicherheit und sprechen bei einem<br />

eventuellen Verkauf für die Seriosität<br />

des Gutachtens und der Daten und damit<br />

für eine hohe Akzeptanz potenzieller Erwerber.<br />

Aus den gesammelten Daten der Lagerstätte<br />

haben wir mit der Software<br />

QUE$TOR simuliert, wie eine Ausbeutung<br />

erfolgen kann, das heißt wie viele<br />

Förderbohrungen benötigt werden, wie<br />

viele Pumpstationen, Gasreinigungsstationen,<br />

wie viele Kilometer Pipeline zur Einspeisung<br />

in das vorhandene Netz usw. errichtet<br />

werden müssen und wie viel<br />

Kohlenwasserstoffe letztendlich gefördert<br />

und verkauft werden können.<br />

Mit dieser Prognose hat <strong>HPC</strong> die betriebswirtschaftlichen<br />

Kennwerte Investitionskosten<br />

(CAPEX) und Betriebskosten<br />

(OPEX) ermittelt. Aus dem daraus darstellbaren<br />

Cashflow zeigt sich, ob die Lagerstätte<br />

betriebswirtschaftlich profitabel ist.<br />

In dem beschriebenen Fall haben die Investitionen<br />

in die weiteren Erkundungen,<br />

die Aufbereitung der Daten und die Neuberechnung<br />

der förderbaren Reserven zu<br />

einer Lagerstättengröße an so genannten<br />

2P-Reserven von mehr als 200 MMBOE<br />

(Mio. Barrel Ölequivalent) geführt, also<br />

einer 25-fachen Erhöhung gegenüber den<br />

8 MMBOE als der Kunde die Lizenz erwarb.<br />

Dieser Fakt und das Ergebnis der<br />

entsprechenden betriebswirtschaftlichen<br />

Berechnungen sorgte am Ende natürlich<br />

für strahlende Gesichter auf allen Seiten.<br />

Thomas Noack<br />

tnoack@hpc-ag.de<br />

<strong>HPC</strong>, September 2010<br />

Karte mit Verteilung der<br />

Kohlenwasserstoffe in<br />

der Struktur<br />

Gastest<br />

Schema der Förderanlagen<br />

www.hpc.ag<br />

9


10 www.hpc.ag <strong>HPC</strong>, September 2010<br />

SCHWERPUNKTTHEMA<br />

Bewertung der Umweltauswirkungen<br />

durch den Nickel-Kupfer-Bergbau<br />

Elefanten in der<br />

Nachbarschaft von<br />

Selebi-Phikwe<br />

BOTSWANA IST ÜBERALL<br />

Hürth – Savuti, Moremi, Chobe, Okavango<br />

Delta: Klingende Namen, die für das vollkommene<br />

Klischee des südlichen Afrikas<br />

stehen. Weite Bereiche des Landes Botswana<br />

inmitten des südlichen Afrikas sind Weltnaturerbe<br />

und gehören zu den größten Naturreservaten<br />

Afrikas mit enormem Wild-<br />

reichtum und einer einzigartigen Flora.<br />

Aber es gibt auch die andere, für Touristen<br />

weniger attraktive Seite, und die hat es<br />

seit Anfang 2008 einem Team von Bergbau-<br />

und Umweltexperten unter der Führung<br />

von <strong>HPC</strong> angetan: Das Bergbaurevier<br />

um Selebi-Phikwe.<br />

Lage des Arbeitsgebietes<br />

Alles begann mit einer Angebotsaufforderung<br />

der Delegation der Europäischen<br />

Kommission in Gaborone, der Hauptstat<br />

Botswanas im Rahmen des „EU-Framework<br />

Contract, Lot 6, environment“. Angefragt<br />

war die Bewertung der Umweltauswirkungen<br />

des Nickel-Kupfer-Bergwerkes<br />

und der dazugehörigen Verhüttungsanlage<br />

auf Oberflächen- und Grundwasser sowie<br />

auf Böden und Vegetation in einem<br />

Radius von 20 Kilometern um den Schornstein<br />

der Metallschmelze.<br />

Verhüttungsanlage mit ungefiltertem<br />

SO 2-Ausstoss (ca. 540.000 t/a)<br />

Als die Ausschreibung publiziert war, stellte<br />

sich schnell heraus, dass dieses Projekt<br />

<strong>HPC</strong> und Dr. Tomschi wie auf den Leib geschneidert<br />

war. Er hat viele Jahre Erfahrung<br />

im Bergbau im südlichen Afrika und<br />

in der Sanierung von Bergbaubetrieben<br />

sowie Kenntnis der Lagerstätte Selebi-<br />

Phikwe aufgrund seiner Tätigkeit in Botswana<br />

als Bergbaugeologe Anfang der 90er-<br />

Jahre. So war es nicht weiter verwunder-<br />

lich, dass das Team um Dr. Tomschi den<br />

Zuschlag erhielt.<br />

Die zu erarbeitende Studie zeigte, dass<br />

insbesondere der sauer ablaugende<br />

Schlammteichkomplex sowie die sauren<br />

Sümpfungswässer die Hauptquellen der<br />

Oberflächen- und Grundwasserbeeinträchtigungen<br />

darstellen. Eine seit dem<br />

Jahr 2000 bekannte Grundwasserbeeinträchtigung<br />

im Abstrom des Schlammteichs<br />

wurde durch insgesamt 40 neue<br />

Grundwassermessstellen exakt eingegrenzt<br />

und deren Langzeitverhalten durch<br />

ein semi-quantitatives Grundwassermodell<br />

prognostiziert.<br />

Es zeigte sich, dass die Metallfahne im<br />

Grundwasser mittel- bis langfristig den<br />

Hauptvorfluter erreichen würde, wenn<br />

nicht zeitnah Abwehrmaßnahmen zur Verhinderung<br />

der Neubildung von kontaminiertem<br />

Wasser und dessen Ausbreitung<br />

getroffen würden. Als geeignete Maßnahmen<br />

wurden Abwehrbrunnen und die<br />

Optimierung des Wassermanagements<br />

der Sümpfungswässer und eine Ertüchtigung<br />

der Abwasserbehandlung konzipiert.<br />

Diese Konzepte gingen in den inzwischen<br />

behördlich genehmigten neuen Umweltmanagementplan<br />

des Bergbaubetreibers<br />

ein. Die Bewertung der Umweltauswirkungen<br />

auf Böden und Flora zeigte, dass<br />

weite Bereiche um die Verhüttungsanlage<br />

stark verarmte und nur rudimentäre Böden<br />

aufwies und die Vegetation aufgrund<br />

der geringen Niederschläge und der nährstoffarmen<br />

Böden stark reduziert war.<br />

Dies alleine stellte noch keinen schlüssigen<br />

Hinweis auf eine negative Beeinflussung<br />

durch die jahrzehntelange SO 2-Emis-<br />

sauer ablaugendes Sickerwasser<br />

sion des Hüttenbetriebes dar. Erst die<br />

Ergebnisse biochemischer und botanischer<br />

Betrachtungen zeigten einen hohen<br />

Schwermetallgehalt in der Flora und ein<br />

deutliches Minderwachstum bestimmter<br />

Pflanzenspezies, der deutlich mit dem<br />

Schwefel und Schwermetallgehalt in den<br />

Pflanzen und dem Boden korrelierte.<br />

Verkümmerte Mopanibäume und fehlender<br />

Grasbewuchs etwa 5 km von<br />

der Verhüttungsanlage entfernt<br />

Aufgrund dieser Untersuchungen konnte<br />

sowohl das Ausmaß als auch die Verbreitung<br />

der Boden- und Vegetationsbeeinträchtigung<br />

abgegrenzt und entsprechende<br />

Bodenverbesserungsmaßnahmen, zum<br />

Beispiel Kalkung, quantifiziert werden.<br />

Darüber hinaus wurden Bodenbereiche<br />

definiert, die sich für landwirtschaftliche<br />

Nutzung besonders eignen.<br />

Fazit der Delegation der Europäischen<br />

Kommission vor Ort: „You are the first<br />

consultant that produces results and not<br />

problems“.<br />

Dr. Hanspeter Tomschi<br />

htomschi@hpc-ag.de


SCHWERPUNKTTHEMA<br />

Kalksandstein aus Kasachstan<br />

ZEMENT FÜR DIE HAUPTSTADT<br />

Astana – Seit 1997 ist Astana die Hauptstadt<br />

von Kasachstan. Astana löste die vorherige<br />

Hauptstadt Almaty ab, die sich im<br />

Süden der Republik befindet. Mit der Verlegung<br />

der Hauptstadt in das im Norden<br />

des Landes befindliche Astana sollte eine<br />

Entwicklung dieser Region einhergehen.<br />

Zu diesem Zeitpunkt war die Vorgängerstadt<br />

ein unbedeutender Ort, der vorher<br />

Aqmola hieß. Nach Ulaanbaatar in der<br />

Mongolei ist Astana die zweitkälteste<br />

Hauptstadt der Welt. Die winterliche<br />

Durchschnittstemperatur beträgt ca.<br />

–15 °C mit vereinzelten Nachtfrösten bis<br />

zu –40 °C. Spitzentemperaturen im Sommer<br />

von über 35 °C sind demgegenüber<br />

durchaus üblich.<br />

Der Präsidentenpalast<br />

Seit dem neuen Jahrtausend hat ein gewaltiger<br />

Bauboom von Hochhäusern begonnen.<br />

Regierungsgebäude, Diplomatengebäude,<br />

Kultur- und Wohngebäude<br />

wurden und werden seitdem errichtet. Inzwischen<br />

hat Astana bereits eine Einwohnerzahl<br />

von knapp 700.000 erreicht. Für<br />

das ambitionierte Bauvorhaben wurde fast<br />

der gesamte Zement importiert, da es in<br />

dieser Region kein Zementwerk gibt.<br />

Grund genug für einen Auftraggeber der<br />

<strong>HPC</strong> <strong>AG</strong>, einen internationalen Investor,<br />

ein Zementwerk zu planen. Dieses Zementwerk<br />

sollte das erste neu gebaute Zementwerk<br />

in den GUS-Ländern nach dem<br />

Zusammenbruch der Sowjetunion werden.<br />

Ein Zementwerk mit einer Jahresproduktion<br />

von ca. 2 Mio. Tonnen Zement<br />

stellt eine Investition von ca. 500 Mio. EUR<br />

dar. Bevor diese gewaltige Investition getätigt<br />

<strong>wird</strong>, muss Gewissheit herrschen,<br />

Astana bei Nacht<br />

ob überhaupt die Rohstoffe für die Zementherstellung,<br />

vor allem Kalk und Ton,<br />

in ausreichender Menge und Qualität vorhanden<br />

sind. Dafür wurde eine bereits bekannte<br />

Lagerstätte in Kokshetau ausgewählt,<br />

die der Investor erwarb. Die Auf-<br />

gabe der <strong>HPC</strong> <strong>AG</strong> bestand darin, anhand<br />

der vorliegenden Unterlagen zu prüfen,<br />

ob Menge und Qualität der Rohstoffe für<br />

eine Zementproduktion über einen Zeitraum<br />

von mehr als 25 Jahren ausreichten.<br />

Nach Studium der vorhandenen Erkundungsunterlagen,<br />

die bis in die 1950er-Jahre<br />

zurückgingen, machte sich ein Expertenteam<br />

der <strong>HPC</strong> <strong>AG</strong> auf den Weg nach<br />

Kasachstan, um die Lagerstätte vor Ort in<br />

Augenschein nehmen zu können.<br />

Neben einer Begehung der Lagerstätte<br />

wurde auch die lokale Infrastruktur aufgenommen.<br />

Stichpunktartig wurden Proben<br />

des Kalk- und Tonsteines entnommen und<br />

einer weiteren Analyse unterzogen. Nach<br />

einer Neuberechnung und Erstellung des<br />

Lagerstättenmodells ergab sich ein Volumen<br />

von ca. 180 Mio. Tonnen Kalkstein<br />

und 17 Mio. Tonnen Tonstein.<br />

Der Kalk reicht bei dem angestrebten Material-Mix<br />

86 Jahre, der Ton 42 Jahre und<br />

ist damit als ausreichend für die angestrebte<br />

Betriebszeit einzustufen. Neben<br />

diesen Aspekten wies auch die vorhande-<br />

Modell der Lagerstätte<br />

ne Infrastruktur alle Voraussetzungen für<br />

die geplante Industrieansiedlung auf, womit<br />

alle Randbedingungen für das geplante<br />

Projekt als positiv eingeschätzt werden<br />

konnten. Im Rahmen der Due Diligence<br />

und der sorgfältigen Prüfung vorhandener<br />

Unterlagen in den Archiven kamen Ergebnisse<br />

zum Vorschein, die auf eine erhöhte<br />

Radioaktivität von einzelnen Vorratsblöcken<br />

hinwiesen. Dies musste unbedingt<br />

beachtet werden.<br />

Bei einer eventuellen Selektion dieser Blöcke<br />

infolge der radioaktiven Belastung<br />

wäre der Vorrat erheblich geschrumpft<br />

und aus einer Ressource noch lange keine<br />

wirtschaftlich nutzbare Reserve geworden.<br />

Das gesamte Projekt wäre als wirtschaftlich<br />

nicht machbar beendet gewesen,<br />

noch bevor es richtig begonnen hätte.<br />

Schurf von der Lagerstätte vor Ort<br />

Nach einer intensiven Recherche der aktualisierten<br />

Gesetzgebung und mittels weiterer<br />

Untersuchungen konnte jedoch Entwarnung<br />

gegeben werden. Die Radioakti-<br />

vität der Nutzgesteine liegt unterhalb des<br />

zulässigen Höchstwertes, womit keine Beschränkungen<br />

in deren Nutzung bestehen.<br />

Die Due Diligence in Verbindung mit<br />

dem Wertgutachten der <strong>HPC</strong> <strong>AG</strong> weisen<br />

die Machbarkeit dieses Projektes nach, das<br />

inzwischen auch zu einer entsprechenden<br />

Finanzierung führte.<br />

Die Anlagen des Zementwerkes sind inzwischen<br />

angeliefert und befindet sich im<br />

Aufbau. Bald werden die ersten Hochhäuser<br />

der kasachischen Hauptstadt auch aus<br />

kasachischem Zement gebaut werden.<br />

Thomas Noack<br />

tnoack@hpc-ag.de<br />

<strong>HPC</strong>, September 2010<br />

Der Astana-Tower<br />

www.hpc.ag<br />

11


<strong>HPC</strong> im südlichen Afrika<br />

Nilpferde in einem<br />

Stausee in Botswana<br />

AFRIKA – DER ROHSTOFF-<br />

KONTINENT<br />

Botswana – Seit mehreren Jahren ist <strong>HPC</strong><br />

sehr erfolgreich im südlichen Afrika tätig.<br />

Die bearbeiteten Projekte betreffen vor<br />

allem mehrere Standorte in Botswana<br />

über den EU-Framework contract für die<br />

Delegation der Europäischen Kommission<br />

(DEC) in Gaborone, die in Verbindung mit<br />

dem dortigen Bergbau stehen.<br />

Im Rahmen der Erweiterung der geografischen<br />

und fachspezifischen Tätigkeiten<br />

von <strong>HPC</strong> wurde entschieden, den Bereich<br />

Lagerstätten im südlichen Afrika durch gezielte<br />

Investitionen und verstärkten personellen<br />

Einsatz auf eigene Beine zu stellen.<br />

In den nächsten Jahren werden im südlichen<br />

Afrika hohe Summen in den Bergbau,<br />

in Infrastruktur- und Energieprojekte<br />

investiert.<br />

Ni-Tagebau Selebi Phikwe Botswana<br />

Die Akquisitionstätigkeiten umfassen die<br />

Länder Botswana, Südafrika, Namibia und<br />

Zimbabwe. Aufgrund der Präsenz in Botswana<br />

in den letzten drei Jahren durch die<br />

Bearbeitung von Bergbauprojekten für die<br />

DEC in Gaborone liegt hier ein gewisser<br />

Bekanntheitsgrad bei der Bergbauindustrie,<br />

den Ministerien und der DEC vor. Inzwischen<br />

wurden weitere Kontakte mit<br />

der Bergbauindustrie (Uran, Gold, Kupfer,<br />

Tantalit, Flussspat, Zinn, Nickel) geknüpft.<br />

Diese Kontakte ergaben sich durch unsere<br />

bisherige Projektarbeit in der Region aber<br />

auch durch die Zusammenarbeit mit den<br />

Firmen DQS und SGS in Südafrika. Zusätzlich<br />

wurden dadurch lokale Kontakte zu<br />

unseren europäischen Kunden der Chemie-,<br />

Metallverarbeitungs- und Automotivindustrie<br />

geschaffen.<br />

12 www.hpc.ag <strong>HPC</strong>, September 2010<br />

SCHWERPUNKTTHEMA<br />

Bei allen avisierten Projekten können die<br />

Kernkompetenzen der <strong>HPC</strong> <strong>AG</strong> eingesetzt<br />

werden:<br />

– Planungsleistungen für Bergbau-<br />

sa nierung und Rekultivierung<br />

– Bergbauplanung für den Abbau und<br />

die Gewinnung mineralischer Rohstoffe<br />

und Erze<br />

– Flutungsmodellierung von Altbergbauprojekten<br />

– Umweltverträglichkeitsuntersuchungen<br />

für Industrie-/Bergbauprojekte<br />

– Umwelt und Ökosystembewertung<br />

für Stauseen<br />

– Leistungskataster für Energieerzeu-<br />

gungs- und Verteilungsfirmen<br />

– Erstellung von Umweltmanagementplänen<br />

– Umweltberatung, geotechnische<br />

Beratung bei Halden- und Schlammteichproblemen<br />

– Umweltexpertisen und Strahlenschutz<br />

für Uranbergbau<br />

– Sicherungskonzepte alter Untertage-<br />

bergbaue<br />

– Bewertung von Lagerstätten<br />

– Infrastrukturplanungen für Städte<br />

und urbane Gebiete<br />

– Planungen zur CO 2 Reduktion durch<br />

ökologisch nachhaltige Sanierungsprojekte,<br />

Bodenverbesserung, Geothermie<br />

anstelle von Kohle, Methanverbrennung<br />

von coal bed methane<br />

insbes. im Nachhall von COP 15<br />

– Grundwassermodellierung, Grundwasserbeprobung,<br />

Brunnentests im<br />

Bereich verschiedener Dämme an<br />

Stauseen<br />

Neben den ersten Aufträgen in Botswana<br />

konnte sich <strong>HPC</strong> durch diese Akquisi-<br />

Schlammhalde mit saueren Sickerwasser<br />

Selebi Phikwe Botswana<br />

Schlammhalde mit saueren Sickerwasser<br />

Selebi Phikwe Botswana<br />

tionstätigkeit an Ausschreibungen für<br />

Projekte mit einem Auftragsvolumen im<br />

jeweils 6 bis 7 stelligen Bereich qualifizieren.<br />

Dabei handelt es sich um Machbarkeitsstudien<br />

für Kraftwerksprojekte,<br />

geotechnische Planungen für den Übertagekohlebergbau<br />

und Staudämme, Facility<br />

Management-Projekte für Real Estate<br />

Firmen und andere. Die Ergebnisse der<br />

Ausschreibungen stehen noch aus.<br />

Inzwischen ist <strong>HPC</strong> mit einer Büroeinheit<br />

in Johannesburg/Südafrika vertreten,<br />

von der aus wir auf einen Pool von etwa<br />

150 lokalen und regionalen Experten im<br />

gesamten Sub-Sahara Afrika zugreifen<br />

können. Gemeinsam mit dem europäischen<br />

know how von <strong>HPC</strong> können<br />

wir westliche Arbeitsweisen und Kenntnisse<br />

unter Einbeziehung des lokalen<br />

Wissens und der Kontakte kombiniert<br />

für Projekte einsetzen und den <strong>HPC</strong>-Kunden<br />

optimale Ergebnisse anbieten, die<br />

zu für Investoren so wichtigen Aspekten<br />

wie Budget- und Rechtssicherheit führen.<br />

Thomas Noack<br />

tnoack@hpc-ag.de<br />

Dr. Hanspeter Tomschi<br />

htomschi@hpc-ag.de


Vorname/Name:<br />

Firma/Abteilung:<br />

Straße/PLZ/Ort<br />

Telefon/Fax/E-Mail<br />

Bitte schicken Sie mir die folgenden Zusatzinformationen<br />

per E-Mail<br />

Informieren Sie mich bitte über<br />

Flächenrrecycling<br />

Altlastenerkundung und -sanierung<br />

Toxikologische Risikobewertung<br />

Rückbau<br />

Lagerstätten<br />

Generalunternehmer<br />

per Fax per Post zu:<br />

Infrastrukturplanung<br />

Landschaftsplanung<br />

Bauleitplanung<br />

Geotechnik<br />

Abfallwirtschaft<br />

Wasserwirtschaft<br />

Info-Anforderung<br />

per Fax (09080) 999 289<br />

Umweltberatung<br />

Umweltverträglichkeit<br />

Betrieblicher Umweltschutz<br />

Due Diligence<br />

Umwelttechnische Immobilienuntersuchung<br />

Informationssysteme<br />

BUSINESS<br />

SCHUHE<br />

<strong>HPC</strong>, September 2010<br />

www.hpc.ag<br />

13


per Fax (09080) 999 289<br />

»<br />

14 www.hpc.ag <strong>HPC</strong>, September 2010<br />

Was sollte in einer Kundenzeitschrift stehen? Das, was Sie interessiert. Wir<br />

hoffen, dass wir bislang richtig lagen – aber so genau weiß man das ja nie …<br />

Wie gefällt Ihnen die HochProCentig? Was könnte besser werden? Es wäre nett,<br />

wenn Sie uns ein wenig helfen und dieses Formular an uns faxen. Wir bedanken<br />

uns schon jetzt sehr für Ihre Vorschläge!<br />

sehr interessant interessant mittelmäßig eher uninteressant total uninteressant<br />

Natürlich überprüft ein Ingenieur,<br />

ob seine Ideen erfolgreich sind.<br />

Warum sollte das bei einer<br />

Kundenzeitschrift anders sein?<br />

Ich bin gespannt auf das Ergebnis … «<br />

Herzliche Grüße, Ihr Harvey


UNTERNEHMENSNACHRICHTEN II<br />

Altlastenmanagement und Sanierungsoptimierung<br />

5. <strong>HPC</strong>-SEMINAR<br />

Essen – Das 5. <strong>HPC</strong>-Seminar mit dem<br />

Thema „Altlastenmanagement und Sanierungsoptimierung“<br />

hat am 05. Mai 2010<br />

in der Kulturhauptstadt 2010 in Essen<br />

stattgefunden und fand regen Zuspruch<br />

bei interessierten Kunden aus der Industrie<br />

und bei öffentlichen Auftraggebern.<br />

Die Teilnehmer erhielten einen Überblick<br />

über neue Möglichkeiten zur Sanierungsoptimierung<br />

sowie Informationen zu<br />

Strate gien zur Umsetzung eines verhältnismäßigen,<br />

kostenoptimierten und nachhaltigen<br />

Altlastenmanagements.<br />

An einem Projektbeispiel wurden durch<br />

<strong>HPC</strong> die Erfahrungen beim Einsatz von<br />

innovativen Sanierungsstrategien, wie<br />

dem Bio-Air-Sparging zur Anregung des<br />

mikrobiologischen Schadstoffabbaus nach<br />

zweijähriger Sanierung eines PAK-Schadensfalls<br />

erläutert. Hier zeigte sich, dass<br />

sich die Abstromfahne nach zweijähriger<br />

Sanierungsdauer deutlich verkürzt hat<br />

und nicht nur ein aerober Abbau im Bio-<br />

Air-Sparging-Feld stattfindet, sondern sich<br />

auch ein anaerober Bio-Reaktor im Abstrom<br />

durch die Dynamisierung mit<br />

Sauerstoff und die ständige „Wiederaufladung“<br />

von Elektronenakzeptoren gebildet<br />

hat.<br />

Chris Balouet<br />

An einem weiteren Projektbeispiel wurde<br />

von <strong>HPC</strong> gezeigt wie mit einer standortspezifischen<br />

Bewertung und Ermittlung<br />

toxikologischer Gesundheitsrisiken mittels<br />

TERQ (Toxikologische Expositions-<br />

Risiko-Quantifizierung) eine Grund-<br />

wassersanierung am Standort einer ehe-<br />

maligen Benzolfabrik neubewertet und<br />

optimiert werden konnte. Des Weiteren<br />

wurden Managementkonzepte zur<br />

Standortentwicklung an Praxisbeispielen<br />

erläutert.<br />

Zum Thema „Dendrochronologie zur<br />

Altersbestimmung von Schadenseintritten<br />

und Schadstoffmigrationen bei Altlasten“<br />

erläuterte Herr J. C. Balouet der U.S.-Forensics<br />

Association, wie durch die Entnahme<br />

von Kernproben aus Baumstämmen<br />

und die Analyse dieser Proben das Schadenseintrittsalter<br />

bestimmt und die Ausbreitung<br />

einer Schadstofffahne kartiert<br />

werden kann.<br />

Volker Zeisberger<br />

Herr Zeisberger vom Hessischen Landesamt<br />

für Umwelt und Geologie (HLUG)<br />

stellte die Vorgehensweise der Arbeitshilfe<br />

zur Sanierung von Grundwasserverunreinigungen<br />

des HLUG vor und zeigte anhand<br />

einer Bewertungsmatrix welche Entscheidungskriterien<br />

für einen möglichen<br />

Nikolaus Steiner<br />

Anwaltskanzlei Steiner<br />

Sanierungsbeginn und welche Prüfschritte<br />

für ein mögliches Sanierungsende<br />

maßgeblich sind.<br />

Herr Rechtsanwalt Fritsch berichtete<br />

über Erfahrungen zur Notwendigkeit<br />

einer Überprüfung von Umweltpassiva<br />

per Environmental Due Diligence und<br />

Herr Rechtsanwalt Steiner referierte<br />

über die Verhältnismäßigkeit von Sanierungszielen<br />

und -maßnahmen bei<br />

altlastenbedingten Grundwasserschäden<br />

und den rechtlichen Stand der Ableitung<br />

und Festlegung verhältnismäßiger Sanierungszielwerte.<br />

Die Vorträge fanden großes Interesse und<br />

führten zu angeregten Diskussionen. Bei<br />

Interesse an den einzelnen Vortragsthemen,<br />

wenden Sie sich bitte an die unten<br />

angegebene E-Mail-Adresse.<br />

Ulrike Hintzen<br />

uhintzen@hpc-ag.de<br />

<strong>HPC</strong>, September 2010<br />

Dipl.-Ing. Klaus Fritsch<br />

Hoffmann Liebs Fritsch<br />

& Partner<br />

www.hpc.ag<br />

15


16 www.hpc.ag <strong>HPC</strong>, September 2010<br />

INTERNES<br />

Neue Aufträge Impressum<br />

Von NCH Capital Ltd. erhalten wir 50 T€<br />

zur Beratung bei der Untersuchung einer<br />

geotechnisch problematischen Entwicklungsfläche<br />

(Torf ) einschließlich Überflutungsprognose<br />

und Infrastrukturconsulting<br />

für 250 Neubauten in der Ukraine südl. von<br />

Kiew.<br />

Thyssen Real Estate hat uns mit dem Bau<br />

von Messstellen und Grundwasseruntersuchungen<br />

in Dinslaken mit ca. 50 T€<br />

beauftragt.<br />

Goldbeck Ost GmbH hat uns mit der geotechnischen<br />

Begleitung des Bauvorhabens<br />

Berufskolleg Mitte in Duisburg für ca. 18 T€<br />

beauftragt.<br />

Die Firma Dachser hat uns für ca. 9 T€ mit<br />

Rückbaukonzept und Abbruchbeglei tung<br />

des SANRO Gebäudes in Rheine beauftragt.<br />

Die real,- SB Warenhaus GmbH hat uns<br />

für ca. 16 T€ mit der Bauschadstofferkundung<br />

an drei Standorten beauftragt.<br />

<strong>HPC</strong> Duisburg wurde von der Firma Wil-<br />

helm Werhahn mit der fachgutachterlichen<br />

Begleitung des Rückbaus einer Industriefläche<br />

im Neusser Hafen für ca. 20 T€<br />

beauftragt.<br />

Über unsere Beteiligungsgesellschaft GCE<br />

GmbH erhielten wir den Auftrag für geotechnische<br />

Berechnungen, Vermessung<br />

sowie Planung der Wasseraufbereitung und<br />

Logistik einer Stahlwerkserweiterung in<br />

Kasachstan von der SMS <strong>AG</strong> für 1.720 T€.<br />

Wir erstellen für ca. 40 T€ die Ausführungsplanung<br />

der Sanierung einer stillgelegten<br />

Altdeponie der Gemeinde Mönch weiler<br />

unter 50 %-Förderung des Altlastenfonds<br />

des Landes Baden-Württemberg.<br />

Für die Freie und Hansestadt Bremen<br />

begleiten wir für 27 T€ die Grundwassersanierung<br />

im Tanklager Bremen-Farge gut-<br />

achterlich.<br />

Für das Wasser- u. Schifffahrtsamt Bre-<br />

merhaven erstellen wir im Zuge einer Bo -<br />

densanierung für 8 T€ der Tonnenhofs kaje<br />

die Aushubplanung sowie ein Entsorgungs-<br />

und Arbeitsschutzkonzept.<br />

38 T€ ist ThyssenKrupp die Planung und<br />

Begleitung einer Sicherungsmaßnahme in<br />

Wilhelmshaven wert.<br />

Die Stadt Harburg gab die Bauüberwachung<br />

eines weiteren Bauabschnitt der Abwas-<br />

serdruckleitung Heroldingen mit ca. 18 T€<br />

in Auftrag.<br />

Für 5 T€ erstellen wir ein Baugrundgut achten<br />

zum Neubau einer Lagerhalle der Firma<br />

Schüco in Wertingen.<br />

Baugrunduntersuchungen zur Erschließung<br />

eines Baugebietes lässt sich die<br />

Verwal tungs gemeinschaft Wertingen<br />

4 T€ kosten.<br />

Die Eurocopter Deutschland GmbH,<br />

Donauwörth gab bei uns ein Baugrundgutachten<br />

für den Neubau einer Produktionshalle<br />

für ca. 15 T€ in Auftrag.<br />

Die Firma Dachser hat uns mit der Entwässerungsplanung<br />

zweier Logistikstandorte in<br />

Malsch und Dissen für 30 T€ beauftragt.<br />

Unsere griechische Tochtergesellschaft <strong>HPC</strong><br />

Paseco hat von der Weltbank die Planung<br />

einer Deponiesanierung für 1.200 T€ in<br />

Aserbeidschan im Auftrag.<br />

Die GOPA GmbH aus Bad Homburg erteilte<br />

uns den Auftrag zu geohydraulischen Un-<br />

tersuchungen auf einem ehemaligen Industriegelände<br />

für 40 T€ in Mexiko im Rahmen<br />

eines GTZ-Projektes.<br />

Die RWE Dea <strong>AG</strong>, Hamburg beauftragte<br />

die Niederlassung Dortmund für 85 T€ mit<br />

der Gefährdungsabschätzung für den Hafen<br />

Rheinpreussen Kohlenlager in Duisburg.<br />

Für die energetische Sanierung von fünf<br />

Schulgebäuden in Köln erhielt die Niederlassung<br />

Dortmund von der Gebäudewirtschaft<br />

der Stadt Köln für zusammen<br />

ca. 30 T€ den Auftrag als Fachplaner<br />

Schadstoffsanie rung.<br />

<strong>HPC</strong> Duisburg wurde von der Firma<br />

Wilh. Werhahn KG , Neuss, mit der<br />

fachgutachterlichen Begleitung des<br />

Rückbaus einer Industriefläche im<br />

Neusser Hafen beauftragt.<br />

Ausgabe 09 /2010<br />

HochProCentig erscheint dreimal jährlich<br />

und ist eine Produktion der<br />

<strong>HPC</strong> HARRESS PICKEL CONSULT <strong>AG</strong>.<br />

Der Bezug ist kostenlos.<br />

Auflage:<br />

2000 Exemplare<br />

Inhaber und Verleger:<br />

<strong>HPC</strong> HARRESS PICKEL CONSULT <strong>AG</strong><br />

Nördlinger Straße 16, 86655 Harburg<br />

Tel.: (0 90 80) 99 90<br />

info@hpc-ag.de<br />

Redaktion:<br />

Dr. Joachim Knüpfer,<br />

Petra Wiedemann (<strong>HPC</strong> <strong>AG</strong>)<br />

Layout:<br />

Anders Björk GmbH<br />

Hafenstraße 33, 23568 Lübeck<br />

www.bjoerk.de<br />

Druck:<br />

Donaudruck<br />

Bahnhofstraße 40, 86663 Bäumenheim<br />

IM NÄCHSTEN HEFT:<br />

Altlastensanierung zu<br />

Pauschalpreisen

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