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Hindernisse ausräumen – Risiken übernehmen ... - HPC AG

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September 2003<br />

Nicht betriebsnotwendige Grundstücke<br />

sanieren und vermarkten<br />

<strong>Hindernisse</strong> <strong>ausräumen</strong> <strong>–</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>übernehmen</strong><br />

Juristische Aspekte<br />

Havarie Bitburg ><br />

Abwehr einer Umweltkatastrophe<br />

Neuer Internetservice für Kunden ><br />

Projektinfo online<br />

Das Magazin der <strong>HPC</strong> <strong>AG</strong>


2<br />

Editorial<br />

Dr. Andreas Kopton,<br />

<strong>HPC</strong>-Vorstand<br />

GRUNDSTÜCKE UND LIEGEN-<br />

SCHAFTEN <strong>–</strong> STILLE RESERVE<br />

ODER HEIMTÜCKISCHE ALTLAST?<br />

Harburg <strong>–</strong> In vielen Unternehmensbilanzen<br />

finden sich Grundbesitzwerte,<br />

die mit den am Markt zu erzielenden<br />

Werten nur in den seltensten Fällen<br />

übereinstimmen. Die Ursache für diese<br />

Diskrepanz liegt in den bilanzrechtlichen<br />

Vorschriften des Handelsgesetzbuches.<br />

Das Gesetz sieht vor, dass die<br />

Ansätze auf der Aktivseite der Bilanz<br />

nach dem Niederstwertprinzip zu wählen<br />

sind. Entsprechend werden die<br />

meisten Grundstücke mit ihren Anschaffungskosten<br />

bilanziert. Der Eigentümer<br />

hat kein Interesse an Zuschreibungen,<br />

die er versteuern müsste, der<br />

Fiskus wartet - und die Banken?<br />

Während sie beinahe bei allen anderen<br />

Aktivposten Sicherheitsabschläge vornehmen,<br />

bewerten sie die Grundstücke<br />

zu Marktwerten und nehmen sie als inflationsgeschützte<br />

Realwerte zur Sicherung<br />

von Darlehen gerne an.<br />

Das Handels- und Steuerrecht sieht eine<br />

AfA bei Grundstücken nicht vor <strong>–</strong> so als<br />

gäbe es sie nicht. Die Erfahrung der vergangenen<br />

zwei Jahrzehnte hat gezeigt,<br />

dass es gerade bei betrieblich genutzten<br />

Grundstücken zu erheblichen Abnutzungen,<br />

ja sogar Übernutzungen kommt.<br />

Grundstücke sind nicht nur durch Kontaminationen<br />

wertlos geworden, sondern<br />

in einigen Fällen zu stillen Lasten<br />

mutiert.<br />

So lange solche Grundstücke betriebsnotwendig<br />

sind, mag manches dafür<br />

sprechen, an den heutigen Bilanzvorschriften<br />

nicht zu rütteln. Zwar hat der<br />

Eigentümer heute schon die Möglichkeit,<br />

auf Nachweis einen geringeren<br />

Wertansatz zu wählen. Nur mit welchen<br />

Konsequenzen? Wenn der Nachweis vorliegt,<br />

stellt sich die Frage, ob die Wertminderung<br />

allein ausreichend ist. Unter<br />

Umständen erwächst aus dem Nachweis<br />

Neuer Kundenservice übers Internet<br />

Login zum Abruf<br />

von Projektdaten<br />

Harburg <strong>–</strong> Die <strong>HPC</strong> <strong>AG</strong> hat auf ihrer<br />

Homepage einen neuen, geschützten<br />

www.hpc-ag.de <strong>HPC</strong>, September 2003<br />

Bereich eingerichtet, aus dem sich Kunden<br />

auf Wunsch jederzeit ihre aktuellen<br />

Projektdaten ziehen können. So sind ab<br />

jetzt wichtige Informationen zu Projektstatus,<br />

Plänen, Terminen und Protokollen<br />

immer und überall aktuell zur<br />

Ansicht oder zum Download verfügbar.<br />

Bei Rückfragen hat der Kunde die Möglichkeit<br />

durch Anklicken eines Antwort-<br />

Buttons dem Projektleiter eine E-mail<br />

zu schreiben. Das System greift dabei<br />

lediglich auf manuell vom Projektleiter<br />

hochgeladene Daten zu.<br />

Zunächst sollte sich der Kunde mit<br />

seinem jeweiligen Projektleiter<br />

abstimmen. Erst dann wird für das<br />

jeweilige Projekt ein entsprechender<br />

Service angelegt und der Kunde kann<br />

sich auf der <strong>HPC</strong>-Homepage unter<br />

die gesetzliche Verpflichtung zur Sanierung<br />

der Kontamination <strong>–</strong> und dafür ist<br />

weder bilanziell noch finanziell vorgesorgt.<br />

Das Liquiditätsproblem hat noch<br />

eine weitere Dimension: Erkennt die<br />

finanzierende Bank die Wertlosigkeit der<br />

Realsicherung, so wird sie bemüht sein,<br />

andere Sicherungsinstrumente zu beschaffen.<br />

Bleibt der Weg der Vorsorge über Rückstellungen.<br />

Rückstellungen sind Aufwendungen,<br />

die am Stichtag wahrscheinlich<br />

oder sicher sind, in Höhe oder Zeitpunkt<br />

ihres Eintritts jedoch unbestimmt.<br />

Nur der Fiskus prüft ein weiteres<br />

Kriterium <strong>–</strong> die Verpflichtung gegenüber<br />

einem Dritten. Wer ist der Dritte?<br />

Die Bankenproblematik trifft wie im Fall<br />

der Teilwertabschreibung zu.<br />

Fazit: Der Grundstückseigner muss<br />

den Marktwert seiner Immobilie erhalten<br />

und gleichzeitig einen Dritten finden,<br />

der die Sanierungsverpflichtung<br />

übernimmt <strong>–</strong> und genau darauf ist <strong>HPC</strong><br />

vorbereitet. Sprechen Sie mit uns!<br />

Dr. Andreas Kopton<br />

akopton@hpc-ag.de<br />

http://vvvvvv.hpc-ag.de/ einloggen. In<br />

dem geschützten Bereich kann er nun<br />

die vereinbarten Daten jeder Zeit<br />

abrufen. Je nach Abstimmung werden<br />

die gewünschten Daten in regelmäßigen<br />

Abständen aktualisiert.<br />

Login und Passwort schützen die Projektdaten<br />

vor externem Zugriff. Die genaue<br />

Absprache mit dem Projektbearbeiter<br />

stellt die ausschließliche Anpassung<br />

des Inhaltes auf den Kundenwunsch<br />

sicher.<br />

Für Projekte, bei denen dieser Service<br />

vor dem 31.12.2003 eingerichtet wird,<br />

entstehen keine Kosten für die <strong>HPC</strong>-<br />

Kunden.<br />

Judith Middleton,<br />

jmiddleton@hpc-ag.de


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EDITORIAL<br />

Neuer Kundenservice übers Internet<br />

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN<br />

Einstieg ins E-Business<br />

Einladung zur Expo Real 2003<br />

<strong>HPC</strong>-Hauptversammlung mit Sommerfest<br />

NEUES AUS DEM UMWELTRECHT<br />

Entlassung aus der Deponienachsorge<br />

Umwelthaftungsrichtlinie<br />

Verpackungsverordnung und DSD<br />

SCHWERPUNKTTHEMA<br />

Nicht betriebsnotwendige Grundstücke <strong>–</strong><br />

Rechtliche Chancen und <strong>Risiken</strong><br />

Sanierung eines ehemaligen Schrottplatzes<br />

Seminar-Veranstaltung zum Thema Vermarktung<br />

nicht betriebsnotwendiger Grundstücke<br />

TITELTHEMA<br />

Vermarktung nicht betriebsnotwendiger Grundstücke <strong>–</strong> Eine Fallstudie<br />

<strong>HPC</strong>IMEINSATZ<br />

Abwehr einer Umweltkatastrophe<br />

INTERVIEW ZUM SCHWERPUNKTTHEMA<br />

mit Helmut Jakesch, Projektentwickler der HVB-Group, Nürnberg<br />

Expertenbeitrag: Lösung des Umwelthaftungsrisikos Mieter/Pächter<br />

mit dem „Pie Crust Agreement“<br />

INFORMATIONSABRUF<br />

Ihre Meinung ist gefragt<br />

BESONDERE PROJEKTE<br />

Kläranlage Bad Emstal<br />

Innenraumuntersuchung<br />

INTERNES<br />

Neue Aufträge<br />

Niederlassung Dortmund ist umgezogen<br />

Impressum<br />

Inhalt<br />

Abruf von Projektinformationen<br />

übers Internet<br />

Neubau in der<br />

Schrottwüste?<br />

Laster verunglückt <strong>–</strong><br />

Pflanzenschutzmittel<br />

läuft aus<br />

<strong>HPC</strong>, September 2003 www.hpc-ag.de<br />

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4<br />

www.hpc-ag.de<br />

<strong>HPC</strong>-LEISTUNGEN ÜBER DAS<br />

INTERNET ZU BESTELLEN<br />

Bremen <strong>–</strong> Mit der Betriebssicherheitsverordnung<br />

(BetrSichV ) vom 3.10.2002<br />

wird erstmals für Betriebe mit Explosionsgefahren<br />

die Erstellung eines sogenanntenExplosionsschutzdokumentes<br />

gefordert. Dieses Dokument muss<br />

auch für Tankstellen erstellt werden. Für<br />

bestehende Anlagen gibt es eine Übergangsfrist<br />

bis zum 31.5.2005. Neu errichtete<br />

Anlagen dürfen nicht ohne ein Explosionsschutzdokument<br />

in Betrieb genommen<br />

werden. Es enthält gemäß § 6<br />

BetrSichV die Ermittlung und Bewertung<br />

der Explosionsgefährdungen, die<br />

München <strong>–</strong> Auch in diesem Jahr wird<br />

<strong>HPC</strong> zusammen mit drei weiteren Ingenieurunternehmen<br />

unter der Schirmherrschaft<br />

des Verbandes Beratender<br />

Ingenieure VBI einen Gemeinschaftsstand<br />

auf der 6. Internationalen<br />

Fachmesse für Gewerbeimmobilien<br />

„Expo Real“ haben. In Halle B1 ist <strong>HPC</strong><br />

auf dem Stand Nr. 441 zu finden. Die<br />

Zahl der Messebesucher erreichte 2002<br />

einen Rekord von nahezu 15.000<br />

<strong>HPC</strong>, September 2003<br />

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN<br />

Explosionsschutzdokument<br />

technischen und organisatorischen<br />

Maßnahmen zum Explosionsschutz, die<br />

Zoneneinteilung explosionsgefährdeter<br />

Bereiche und in welchen Bereichen die<br />

Anforderungen an Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

gelten. <strong>HPC</strong> hat sich in<br />

den vergangenen Monaten mit der Ausarbeitung<br />

eines Standardformulars befasst,<br />

um den Tankstellenbesitzern die<br />

Arbeit zu erleichtern. Natürlich braucht<br />

jede Dokumentation die individuellen<br />

Berücksichtigung der jeweiligen<br />

Umstände, bei der die Ingenieure der<br />

<strong>HPC</strong> <strong>AG</strong> gerne behilflich sind.<br />

Auf die bereits bestehenden Dokumente<br />

gewerblicher Tankstellen, wie zum<br />

Beispiel Gefährdungsbeurteilungen,<br />

<strong>HPC</strong> auf der Expo Real 2003<br />

Expo Real:<br />

6. bis 8.10.2003<br />

Halle B1, Stand 441<br />

FIRMENKULTUR<br />

WIRD GEPFLEGT<br />

Harburg <strong>–</strong> Am 21. Juni<br />

fand das traditionelle<br />

<strong>HPC</strong>-Sommerfest statt,<br />

an dem jedes Jahr die<br />

<strong>HPC</strong>-Mitarbeiter aus<br />

allen deutschen<br />

Niederlassungen und<br />

ausländischen Tochtergesellschaften<br />

in den Firmensitz nach<br />

Harburg in Schwaben zum Feiern zusammenkommen.<br />

Mittlerweile traditionell<br />

wurde am Vortag ein Workshop<br />

Immobilien-Interessierten. <strong>HPC</strong> rechnet<br />

damit, dass auch in diesem Jahr alle<br />

wichtigen Investoren und Projektentwickler<br />

auf der Expo Real anwesend sein<br />

werden. In gemütlicher Bistro-Atmosphäre<br />

bei Brezeln und Radler informiert<br />

das <strong>HPC</strong>-Team über interessante Neuentwicklungen<br />

und aktuelle Projekte.<br />

Im Kreise der Mitaussteller wird <strong>HPC</strong><br />

seinen thematischen Schwerpunkt auf<br />

die Vermarktung nicht betriebsnotwen-<br />

abgehalten, auf dem sich die Geologen<br />

und Ingenieure gegenseitig über<br />

neueste Projekte, Verfahren und<br />

Produkte informierten. Am Samstag<br />

Vormittag kamen die Aktionäre <strong>–</strong><br />

sämtlich <strong>HPC</strong>-Mitarbeiter <strong>–</strong> zu ihrer<br />

fünften Hauptversammlung im dritten<br />

Jahr „<strong>HPC</strong> <strong>AG</strong>“ zusammen. Die <strong>AG</strong><br />

konnte auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr<br />

zurückblicken. Vorstand und<br />

Aufsichtsrat wurde für diese Periode die<br />

Entlastung ausgesprochen. Bei<br />

schönstem Wetter und angenehmen<br />

Temperaturen hatten nachmittags alle<br />

Kolleginnen und Kollegen Gelegenheit,<br />

Risk Assessments oder Betriebsanweisungen,<br />

kann im Explosionsschutzdokument<br />

verwiesen werden. Der<br />

Erfahrung nach sind nicht alle Gefahrenpotenziale<br />

vollständig berücksichtigt.<br />

Das Standardformular mit Bearbeitungshilfen<br />

kann unter http://www.hpcag.de<br />

ab Oktober online bestellt werden.<br />

Zum gleichen Zeitpunkt wird die<br />

Bearbeitung des Formulars für jeden<br />

einzelnen Tankstellen-Standort zu einem<br />

attraktiven Pauschalpreis bestellbar sein.<br />

Tankstellenbetreibern wird so ein Service<br />

geboten, um die neue Regelung<br />

kostengünstig und rechtssicher zu<br />

erfüllen.<br />

Joachim Fielitz,<br />

afielitz@hpc-ag.de<br />

diger Grundstücke legen. Projektplaner<br />

werden über alle Möglichkeiten der<br />

pauschalen Angebote für Sanierung und<br />

Grundstücksaufbereitung informiert.<br />

„Die Expo Real ist das Who Is Who der<br />

Immobilienbranche“, meint Dr. Joachim<br />

Knüpfer, Vertriebsleiter bei <strong>HPC</strong>. „Die<br />

Entscheider kommen auf diese Messe<br />

wie auf ein Familientreffen, um Kontakte<br />

zu pflegen und sich auszutauschen.“<br />

Judith Middleton,<br />

jmiddleton@hpc-ag.de<br />

<strong>HPC</strong> Hauptversammlung mit Sommerfest<br />

Viel Spaß,<br />

Sonnenschein und<br />

gute Laune<br />

sich Bewegung in den verschiedenen<br />

Rahmenveranstaltungen zu verschaffen.<br />

Sei es Kanufahren, Golfen, Go-Kart<br />

Fahren, Bowling oder Wandern: Es war<br />

für jeden Mitarbeiter etwas dabei, was<br />

für Kurzweil und Abwechslung sorgte <strong>–</strong><br />

den Arbeitsalltag mal weit beiseite<br />

schieben und Freizeitaktivitäten<br />

zusammen mit Kollegen am Rande des<br />

Nördlinger Ries-Kraters genießen.<br />

Höhepunkt war die Festveranstaltung<br />

am Abend: Im eigens aufgebauten<br />

Festzelt fanden die Mitarbeiter beste<br />

bayerische Bewirtung. Tanzlustige Gäste<br />

ließen die Party erst richtig steigen.


Sensation: Deponien ohne Nachsorge<br />

Harburg <strong>–</strong> Seit dem 1.8.2002 ist die Deponieverordnung<br />

(DepV ) in Kraft. Die<br />

DepV regelt die Anforderungen an den<br />

Weiterbetrieb und die Stilllegung von<br />

Deponien. Aus unserer Sicht wichtig, ja<br />

geradezu sensationell ist, dass erstmals<br />

eine rechtlich einwandfreie Möglichkeit<br />

eröffnet wird, eine Deponie durch Verwaltungsakt<br />

aus der Nachsorge zu entlassen,<br />

sie damit den Klauen des Abfallrechts<br />

zu entziehen und in das allgemeine<br />

Bodenschutzrecht zu entlassen.<br />

Dafür bedarf es <strong>–</strong> ähnlich der Errich-<br />

NEUES AUS DEM UMWELTRECHT<br />

tungs- und Betriebsgenehmigung <strong>–</strong><br />

eines Antrags bei der zuständigen Behörde.<br />

Die technischen Voraussetzungen<br />

sind umfangreich <strong>–</strong> bei guter Vorbereitung<br />

aber machbar. Die Hürden für<br />

den Genehmigungsantrag sind hoch.<br />

Wir sind aus unserer Erfahrung davon<br />

fest überzeugt, dass sie als Deponiebetreiber<br />

schon in der Stilllegungs- und<br />

Nachsorgephase auf das Ziel hinarbeiten<br />

müssen. Sie sollten eine klare Exit-Strategie<br />

für ihre Deponie entwickeln. Das<br />

Ziel <strong>–</strong> die Entlassung der Deponie aus<br />

der Nachsorge <strong>–</strong> ist lohnend. Hätten sie<br />

gedacht, dass ihre Altdeponie eines Tages<br />

nur noch dem Bodenschutz unterliegt<br />

und nicht mehr dem restriktiven Abfallrecht?<br />

<strong>HPC</strong> hilft Ihnen gerne dabei.<br />

Dr. Joachim Knüpfer,<br />

jknuepfer@hpc-ag.de<br />

Weiterführende Unterlagen bestellen Sie<br />

bitte über den Infoabruf auf S. 13 unter<br />

dem Stichwort Deponienachsorge.<br />

Eine Umwelthaftungsrichtlinie entsteht<br />

Brüssel <strong>–</strong> Die EU will eine Umwelthaftungsrichtlinie<br />

verabschieden, die drei<br />

Jahre nach ihrer Veröffentlichung in das<br />

jeweilige nationale Recht umgesetzt<br />

werden muss. Der erste Entwurf, auf<br />

den sich der Rat der EU-Umweltminister<br />

einigen konnte, liegt vor.<br />

Die Richtlinie soll regeln, wie der Verursacher<br />

zur Verantwortung gezogen wird.<br />

Hierzu wird im Anhang 1 definiert, was<br />

als Umweltschaden zu verstehen ist. Der<br />

Anhang 2 befasst sich mit der Beseitigung<br />

solcher Umweltschäden bis hin zu<br />

Schadensersatzpflichten. Aktivitäten, die<br />

auch ohne Verschulden geeignet sind,<br />

Umweltschäden zu verursachen und<br />

somit den Haftungsregeln unterliegen,<br />

werden in Anhang 3 definiert.<br />

Das fehlende Verschulden kann von den<br />

einzelnen Mitgliedsstaaten eingegrenzt<br />

werden, sofern dem Betreiber einer<br />

Anlage der Betrieb genehmigt war oder<br />

die Anlage dem Stand der Technik zum<br />

Zeitpunkt der Verunreinigung entsprach.<br />

Diese „Kann-Regel“ torpediert<br />

das Harmonisierungsbestreben innerhalb<br />

der EU und wird bei den nächsten<br />

Beratungen vermutlich eine zentrale<br />

Rolle spielen. Denn vom Ausgang dieser<br />

Diskussion ist abhängig, welcher Versicherungsbedarf<br />

zusätzlich entstehen<br />

kann. Die Richtlinie gibt weiterhin den<br />

Mitgliedsstaaten auf, innerhalb der<br />

nächsten fünf Jahre Vorschläge zur<br />

Deckungsvorsorge und finanziellen<br />

Sicherheit vor allem für den Fall von<br />

Insolvenzen vorzulegen.<br />

Dr. Andreas Kopton,<br />

akopton@hpc-ag.de<br />

Weiterführende Unterlagen bestellen Sie<br />

bitte über unseren Infoabruf auf S. 13.<br />

Verpackungsverordnung und DSD<br />

Berlin <strong>–</strong> Der Deutsche Bundestag hat am<br />

4. Juli 2003 den von der Bundesregierung<br />

vorgelegten Entwurf zur Novellierung der<br />

Verpackungsverordnung ( VerpackV )<br />

beschlossen. Sollte der Bundesrat im<br />

September 2003 dem Entwurf zustimmen,<br />

tritt die neue Verordnung in Kraft.<br />

Nach der VerpackV sind Hersteller und<br />

Vertreiber unmittelbar verpflichtet, gebrauchte<br />

Verpackungen zurückzunehmen<br />

und einer erneuten Verwendung oder<br />

Verwertung zuzuführen. Bei Verkaufsverpackungen<br />

übernimmt diese Pflicht<br />

fast ausschließlich das Duale System<br />

Deutschland <strong>AG</strong> (DSD <strong>AG</strong>).<br />

Nach Auffassung der Monopolkommission<br />

wurde das Aufkommen von konkurrierenden<br />

dualen Systemen und von<br />

Selbstversorgergemeinschaften in der<br />

Vergangenheit durch eine pauschalierte<br />

Endgeldregelung im Zeichennutzungsvertrag<br />

mit dem DSD behindert. Zusätzlich<br />

enthält die Verpackungsverordnung<br />

wettbewerbshemmende Vorschriften wie<br />

z.B. das Flächendeckungsgebot, wonach<br />

ein alternatives duales System ein<br />

Bundesland vollständig abdecken muss.<br />

Die Monopolkommission sieht als Endziel<br />

der Liberalisierung die Aufhebung<br />

der Entsorgungspflichten der öffentlichrechtlichen<br />

Entsorgungsträger; die<br />

öffentliche Hand sollte lediglich eine<br />

(Rest-)Gewährleistungspflicht für die<br />

Entsorgung von Haushaltsabfällen haben.<br />

Dr. Ines Metzner,<br />

imetzner@hpc-ag.de<br />

Detailinformationen erhalten Sie über<br />

unseren Infoabruf.<br />

<strong>HPC</strong>, September 2003<br />

www.hpc-ag.de<br />

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6<br />

www.hpc-ag.de<br />

RECHTLICHE CHANCEN UND<br />

RISIKEN<br />

Bonn <strong>–</strong> Typische Probleme von brachliegenden<br />

Industriegrundstücken sind<br />

nicht nur das gebundene Kapital, sondern<br />

auch die Inbesitznahme durch<br />

nicht sesshafte Personen. Materielle<br />

Schäden können ebenso entstehen wie<br />

erhebliche Imageschäden für das Unternehmen.<br />

Noch gravierender sind die<br />

Auswirkungen durch die Ansiedlung von<br />

Flora, Fauna und Habitaten, die eine<br />

Wiedernutzung des Grundstücks<br />

ausschließen können, jedenfalls<br />

aber stark einschränken. Bereits<br />

der bloße Aufwuchs von Bäumen<br />

kann bei einem bestimmten Umfang<br />

die rechtlichen Anforderungen<br />

an Wald im Sinne des<br />

Gesetzes erfüllen, so dass für<br />

eine Abrodung eine Waldumwandlungsgenehmigungerforderlich<br />

ist, die in der Regel nicht<br />

schnell erteilt wird.<br />

Um einen angemessenen Kaufpreis für<br />

die Immobilie zu erzielen, muss das<br />

Grundstück baureif gemacht und eine<br />

höherwertige Folgenutzung zugelassen<br />

werden. Vorab müssen die Altlastenprobleme<br />

gelöst und neues Baurecht<br />

geschaffen werden.<br />

Für die Altlasten bietet sich ein Sanierungsvertrag<br />

mit der Behörde auf der<br />

Grundlage eines Sanierungsplanes an.<br />

Dadurch werden streitige Auseinandersetzungen<br />

mit den Behörden vermieden,<br />

deren positive Stellungnahme in<br />

anderen Verfahren benötigt wird. Auch<br />

werden gerichtliche Verfahren entbehr-<br />

<strong>HPC</strong>, September 2003<br />

SCHWERPUNKTTHEMA<br />

Nicht betriebsnotwendige Grundstücke<br />

Dr. Hartmut Fischer<br />

RISIKOÜBERNAHME DURCH <strong>HPC</strong>:<br />

WIEDERNUTZUNG EINES<br />

KONTAMINIERTEN STANDORTES<br />

Heidelberg. <strong>–</strong> Nach der Insolvenz eines<br />

Metallverwertungsbetriebs drohte aus<br />

lich, die sich über mehrere Jahre<br />

erstrecken und deren Ausgang nicht<br />

immer sicher vorausgesagt werden<br />

kann. Von einer „papierlosen“ Sanierung<br />

ist wegen künftiger Forderungen der<br />

nicht beteiligten Behörden abzuraten.<br />

Für den Abriss bestehender Hallen und<br />

Produktionsstätten ist zunächst eine<br />

Abrissgenehmigung erforderlich, der<br />

das Denkmalschutzrecht entgegenstehen<br />

kann, wenn die niederzulegenden<br />

Gebäude schützenswert sind. Entscheidend<br />

ist nicht das Alter der Gebäude,<br />

sondern das öffentliche Interesse an<br />

deren Erhaltung. Um das Denkmalschutzrecht<br />

zu überwinden, wird man<br />

taktisch sehr behutsam vorgehen<br />

müssen. Fehlen die notwendigen Genehmigungen,<br />

können die Behörden<br />

Ordnungsverfügungen erlassen und<br />

empfindliche Bußgelder festsetzen.<br />

Um das Baurecht für eine neue Nutzung<br />

der Grundstücke zu schaffen, können<br />

die Kommunen einen Bebauungsplan<br />

als Angebotsplanung aufstellen oder -<br />

nach einer Verpflichtung des Investors,<br />

das Vorhaben zu errichten <strong>–</strong> einen vorhabensbezogenen<br />

Bebauungsplan aufstellen.<br />

In Ausnahmefällen kann aber<br />

auch eine bloße Baugenehmigung ausreichen.<br />

Der Investor muss unbedingt<br />

das Planaufstellungsverfahren begleiten,<br />

um rechtliche <strong>Hindernisse</strong> kompetent<br />

und schnell auszuräumen. Anderenfalls<br />

können Nachbarn einen Bebauungsplan<br />

oder darauf aufbauende Baugenehmigungen<br />

vor Gericht zu Fall bringen.<br />

Selbst wenn dadurch nur eine Verzögerung<br />

eintritt, können erhebliche Zusatzkosten<br />

und Terminprobleme entstehen.<br />

dessen Grundstück eine Brache zu werden.<br />

Orientierende Untersuchungen<br />

hatten nahezu in allen Untersuchungsbereichen<br />

sanierungsbedürftige Verunreinigungen<br />

nachgewiesen. Der Boden<br />

war mit BTEX, MKW, LCKW und Frige-<br />

Die Besonderheiten des nicht mehr<br />

genutzten Industriestandortes müssen<br />

bei sämtlichen Vertragsgestaltungen<br />

berücksichtigt werden:<br />

In Grundstückskaufverträge muss eine<br />

Klausel aufgenommen werden, die - und<br />

zwar gerichtsfest <strong>–</strong> die Haftung für noch<br />

im Boden verbliebene Altlasten regelt.<br />

Vorsorglich sollten auch Ausgleichsansprüche<br />

zwischen potentiellen Sanierungsverantwortlichen<br />

ausgeschlossen<br />

werden, die das Bundes-Bodenschutzgesetz<br />

inzwischen regelt.<br />

In den Sanierungsvertrag mit der Behörde<br />

müssen die Ausführung des Sanierungsplanes<br />

durch den Privaten, die<br />

Sanierungszielwerte sowie die Sanierungsdauer<br />

aufgenommen werden. Die<br />

Behörde muss im Gegenzug auf den<br />

Erlass künftiger Ordnungsverfügungen<br />

verzichten. Übersehen werden oft<br />

Regelungen für Leistungsstörungen.<br />

Gerade bei komplexen Sanierungsmaßnahmen<br />

kommt es aber immer wieder<br />

zu nicht vorhergesehenen Entwicklungen.<br />

Das Spektrum ist groß und<br />

reicht von neuen Kontaminationen bis<br />

zur Feststellung, dass technische Anlagen<br />

zur Sanierung nicht geeignet sind.<br />

Die rechtlichen Probleme können bei<br />

guter Vorbereitung und einem ganzheitlichen<br />

Konzept überwunden werden. Es<br />

kommt <strong>–</strong> wie immer <strong>–</strong> auf den Einzelfall<br />

an.<br />

RA u. Fachanwalt für Verwaltungsrecht<br />

Dr. Hartmut Fischer<br />

RAe Redeker, Sellner, Dahs & Widmaier,<br />

Bonn<br />

fischer@redeker.de, Tel. 0228/72625132<br />

Sanierung eines ehemaligen Schrottplatzes<br />

nen kontaminiert. Letztere entstammten<br />

der Verschrottung von Kühlschränken,<br />

aus denen das Kältemittel seit den 70er<br />

Jahren in den Boden gelangen konnte.<br />

Auf Veranlassung der Banken hin<br />

ergänzend durchgeführte Untersuchun-


gen zeigten, dass die Ausdehnung der<br />

erkannten Schadensbereiche größer<br />

war als zuvor angenommen. Der damalige<br />

Gutachter schätzte den Kostenaufwand<br />

für die Sanierung des Geländes<br />

auf 1,5 Mio. DM. Ein Verkauf des<br />

Grundstücks war so nicht realisierbar,<br />

da kein Investor das Kostenrisiko<br />

eingehen wollte.<br />

<strong>HPC</strong> stellte daraufhin ein optimiertes<br />

Sanierungskonzept vor. Auf dessen<br />

Basis wurde zwischen Käufer und Behörde<br />

ein öffentlich-rechtlicher Vertrag<br />

über die Sanierungsziele abgeschlossen.<br />

Dabei verpflichtete sich <strong>HPC</strong> zur verantwortlichen<br />

Durchführung der Sanierung<br />

und übernahm <strong>–</strong> ohne ordnungsbehördliche<br />

Erfordernis <strong>–</strong> den Bodenaushub<br />

auf den mit Metallschrott<br />

durchsetzten Flächen sowie die Durchführung<br />

eines Grundwassermonitorings<br />

bis 2005 zu einem Pauschalpreis.<br />

Praktisch mit Abschluss der Verträge<br />

wurden im Frühsommer 2000 die Sanie-<br />

Praktikerforum<br />

Bonn <strong>–</strong> Am 26. März 2003 fand in Bonn<br />

das 3. Praktikerforum „Bodenschutz<br />

und Altlastenrecht“ statt. In den Räumen<br />

der Rechtsanwaltssozietät Redeker<br />

Sellner Dahs & Widmaier luden Anwälte<br />

und <strong>HPC</strong> gemeinsam zu dem Forum<br />

ein: „Wie man nicht mehr betriebsnotwendige<br />

Grundstücke zu Geld macht“.<br />

Ziel des Forums war es, theoretische<br />

Erkenntnisse und praktische Erfahrungen<br />

in einem Kreis von Fachleuten<br />

und Kollegen zusammenzuführen, um<br />

die technischen Fragestellungen auf der<br />

einen sowie die rechtlichen Aspekte auf<br />

der anderen Seite zu erörtern und fachgebietsübergreifend<br />

Lösungen im Umgang<br />

mit Altlasten zu erarbeiten. Anhand<br />

von Fallbeispielen zeigte Rechtsanwalt<br />

Dr. Hartmut Fischer die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen sowie<br />

typische Probleme und Lösungen auf.<br />

Das Spektrum reichte von Gefahren<br />

durch entstehende Biotope auf brachliegenden<br />

Flächen über verfallende Industriedenkmäler<br />

bis hin zu planungs-<br />

SCHWERPUNKTTHEMA<br />

rungsarbeiten aufgenommen. Zunächst<br />

musste unter gutachtlicher Begleitung<br />

das auf den unversiegelten 6000 m 2<br />

flächig mit Metallteilen, Kohlenwasserstoffen<br />

und z.T. mit Müll jeglicher Art<br />

versetzte Erdreich abgetragen, wiederverwertbare<br />

Anteile separiert und der<br />

Rest einer fachgerechten Entsorgung<br />

auf einer Mülldeponie zugeführt<br />

werden.<br />

rechtlichen Instrumenten für die<br />

Umnutzung und Neuerschließung.<br />

Aus Sicht von <strong>HPC</strong> stellten Dr.<br />

Armin Schlinkert und Dr. Joachim<br />

Knüpfer an einem Fallbeispiel die<br />

realisierten Lösungen zur Sanierung<br />

von Boden- und Grundwasserverunreinigungen<br />

dar, die im Abschluß<br />

eines öffentlich-rechtlichen<br />

Sanierungsvertrages endeten. Für<br />

das Gesamtprojekt wichtig war die<br />

Zusammenführung der unterschiedlichen<br />

Beteiligten, Grundstückseigentümer,<br />

Investoren, finanzierenden<br />

Banken, Erschließungs- und<br />

Verkehrsplaner sowie der Genehmigungsbehörden.<br />

Die für den Auftraggeber<br />

vorteilhafte Vereinbarung einer<br />

angemessenen Sanierungsdauer mit<br />

einem verhältnismäßigen Sanierungsziel<br />

und die von <strong>HPC</strong> angebotene<br />

Möglichkeit einer Gesamtlösung als<br />

Generalunternehmer standen oben an.<br />

Wegen des großen Interesses soll im<br />

Oktober 2003 eine Wiederholungsveranstaltung<br />

in der <strong>HPC</strong> <strong>AG</strong> Nieder-<br />

Alle Maßnahmen erfolgten gleichzeitig<br />

mit der Wiedernutzung und Neubebauung<br />

des Grundstücks. Bereits ein<br />

Jahr später erfolgte die feierliche Eröffnung<br />

der neuen Betriebsstätte. Der<br />

Sanierungsabschluss wird im Herbst<br />

2003 sein.<br />

Thomas Schöndorf,<br />

tschoendorf@hpc-ag.de<br />

lassung Wiesbaden stattfinden. Darüber<br />

hinaus ist das 4. Forum Bodenschutzund<br />

Altlastenrecht für November 2003<br />

in Planung: „Wie ein Sanierungsverantwortlicher<br />

Ersatz der Sanierungskosten<br />

von Dritten verlangen kann“.<br />

Dr. Armin Schlinkert,<br />

armin_schlinkert@hpc-ag.de<br />

Kühlschränke,<br />

Rasenmäher,<br />

Autoteile...<br />

<strong>HPC</strong>, September 2003 www.hpc-ag.de 7


SANIEREN UND VERMARKTEN <strong>–</strong><br />

EINE FALLSTUDIE<br />

Nürnberg <strong>–</strong> Es ist die klassische Situation:<br />

Im Nürnberger Süden wird ein<br />

Industriegrundstück aufgegeben, weil<br />

die Produktion im oberfränkischen<br />

Werk des Unternehmens konzentriert<br />

wird. Die Bebauung des Grundstücks<br />

ist in 100 Jahren Produktionsgeschichte<br />

als Standort der Metallverarbeitung organisch<br />

gewachsen. Entsprechend besteht<br />

die aktuelle Bausubstanz aus<br />

mehr als 40 Einzelgebäuden auf etwa 9<br />

ha Grundstück. Durch Kriegswirren<br />

und Konzerngeschichte änderte sich<br />

mehrfach der Eigentümer.<br />

8 www.hpc-ag.de <strong>HPC</strong>, September 2003<br />

Pünktlich mit ihrer Erfindung in<br />

den Jahren des 2. Weltkrieges<br />

hatten Chlorierte Kohlenwasserstoffe<br />

(CKW ) massive Verwen-<br />

TITELTHEMA<br />

Nicht betriebsnotwendige Grundstücke<br />

Menschenleeres<br />

Gelände einer<br />

Industriebrache<br />

Neuerschließung<br />

und Parzellierung<br />

des Geländes<br />

dung zur Oberflächenbehandlung<br />

gefunden. Erst in den 80er Jahren des<br />

letzten Jahrhunderts war die Gefährlichkeit<br />

von CKW für das Grundwasser<br />

in Verbindung mit ihrer hohen<br />

Löslichkeit und hohen Mobilität allgemeiner<br />

Stand der Erkenntnisse geworden.<br />

Daher trug auch dieser Industriebetrieb<br />

zur massiven Verbreitung von<br />

CKW in Boden und Grundwasser des<br />

Nürnberger Südens bei. Mehrere Eintragsstellen<br />

konnten auf dem Grundstück<br />

nachgewiesen werden, die Bodenluft-<br />

und Grundwasserwerte liegen<br />

heute mit bis zu 3.000 mg/m 3 und 150<br />

mg/l an der oberen Grenze bisher bekannter<br />

vergleichbarer Fälle. In den<br />

letzten Jahren, während die Produktion<br />

noch lief, konnten nur halbherzige<br />

Sanierungsversuche unternommen werden.<br />

Außerdem sind die geologischen<br />

und hydrogeologischen Verhältnisse im<br />

betroffenen Gebiet so schwierig, dass<br />

eine eindeutige und richtige Sanierungsmethode<br />

nicht von Anfang an auf<br />

der Hand lag.<br />

Nach der Stilllegung der Produktion im<br />

Jahre 2000 handelte es sich nunmehr<br />

um ein „nicht betriebsnotwendiges<br />

Grundstück“ im Sinne des Wortes. Es<br />

soll verkauft werden. Damit begannen<br />

die Schwierigkeiten erst richtig. Wer<br />

kauft ein Grundstück in beachtlicher<br />

Größe, mit Altbebauung, völlig ungeklärter<br />

Altlastensituation und in städtebaulich<br />

schwieriger Lage? Und wer zahlt<br />

dafür noch einen Preis, der, wie vom<br />

Verkäufer beabsichtigt, einen wesentlichen<br />

Teil der Kosten der Produktionsverlagerung<br />

abdeckt? Im konkreten Fall<br />

bot der Bodenrichtwert mit 175 €/m 2<br />

für das baureife, lastenfreie Grundstück<br />

eine erste Orientierung.<br />

Es liegt in der Natur der Sache, zunächst<br />

so schnell wie möglich zu verkaufen<br />

„wie es liegt und steht“. Der<br />

dabei erzielbare Verkaufserlös liegt<br />

deutlich unter dem Wert des „sauberen“<br />

oder „baureifen“ Grundstücks. Der<br />

Verkäufer hat das erkannt und ein Team<br />

aus einem erfahrenen Projektentwickler<br />

und Makler aus der Immobilienabteilung<br />

einer Großbank, einem in Umweltund<br />

Verwaltungsrecht erfahrenen<br />

Rechtsanwalt und <strong>HPC</strong> zusammengestellt.<br />

Die Gemengelage haben wir dann<br />

gemeinsam aufgelöst: Unsere Konzept<br />

beruhte darauf, dass die Investorensuche<br />

von vornherein davon ausgehen<br />

kann, ein sauberes, in jeder Hinsicht<br />

(sowohl bezgl. Altlasten als auch Rückbau<br />

von Altbebauung und der Bauleitplanung)<br />

baureifes Grundstück zu verkaufen.<br />

Unsere Leistung bestand darin,<br />

diese Voraussetzungen parallel zur<br />

Suche nach einem Investor und nach<br />

den Anforderungen eines Investors zu<br />

schaffen.<br />

Das strategische Ziel unseres Konzeptes<br />

besteht darin, die zeitgleiche Unterschriftsreife<br />

der erforderlichen Verträge<br />

und Genehmigungen zu erreichen.<br />

Dies sind in der Regel der Grundstückskaufvertrag,<br />

die Rückbaugenehmigung,<br />

ein öffentlich-rechtlicher Sanierungsvertrag<br />

zur Regelung der Altlastenfrage,<br />

der Erschließungsvertrag sowie die<br />

Werkverträge mit den ausführenden<br />

Unternehmen für Rückbau, Altlastensanierung<br />

und Neuerschließung. Dieses<br />

Konzept hat den Vorteil, dass der Verkäufer<br />

allenfalls mit Engineering-Kosten<br />

in Vorlage treten muss und nicht mit<br />

den wesentlich höheren Kosten für die<br />

gewerblichen Arbeiten. Die können<br />

sofort mit den höheren Erlösen aus<br />

dem Verkauf des Grundstücks saldiert<br />

werden oder werden, da bezifferbar,<br />

direkt vom Käufer getragen.<br />

Im Fall Nürnberg ergab bereits eine<br />

erste Analyse, dass die vollständige<br />

Neunutzung durch einen Endnutzer bei<br />

der derzeitigen Marktlage in der Region<br />

eher unwahrscheinlich ist. Dies<br />

bedeutete bereits in der ersten Phase<br />

der Arbeiten zumindest Grundüberlegungen<br />

hinsichtlich der baurechtlichen<br />

Situation, möglicher Parzellierungen<br />

und Nutzungsänderungen. Das Gelände<br />

war als Industriegelände ausgewiesen.<br />

In der Planungsbehörde sah man auch,<br />

dass die Forderung nach Ansiedlung<br />

eines (oder mehrerer) industrieller


Fertigungsbetriebe eher zum Brachliegen<br />

des Standortes führen würde. Auf<br />

der anderen Seite bestanden die üblichen<br />

Vorbehalte gegen den gefürchteten<br />

großflächigen Einzelhandel, ja<br />

gegen Einzelhandel generell. Aus ersten,<br />

noch unverbindlichen Interessensbekundungen<br />

von Investoren konnten wir<br />

darstellen, dass ein guter Mix aus Produktion,<br />

Großhandel und Logistik,<br />

untergeordnet auch Handelsbetrieben<br />

(z.B. Autohäusern) eine verträgliche<br />

Nutzung des Standortes zum Schutze<br />

der Innenstadt ergeben wird. Der<br />

Verkäufer musste dann verbindlich<br />

bestimmte Nutzungsausschlüsse, u.a.<br />

den großflächigen Einzelhandel,<br />

zusichern. Daraufhin hat der Nürnberger<br />

Stadtrat auf das zeitaufwändige<br />

Bebauungsplanverfahren verzichtet und<br />

statt dessen dem verkürzten Verfahren<br />

nach § 34 Bundesbaugesetz zugestimmt.<br />

Ein wichtiges Etappenziel war damit<br />

erreicht. Ein relativ einfach beiseite zu<br />

schaffender Stolperstein war der Abriss<br />

der Gebäude. <strong>HPC</strong> hat eine sowohl für<br />

die Ausschreibung als auch für die<br />

Entsorgungskonzeption erforderliche<br />

Massenermittlung unter Berücksichtigung<br />

kontaminierter Bausubstanz und<br />

umwelttechnisch relevanter Materialien<br />

erstellt. Auf dieser Grundlage wurde die<br />

Abbruchgenehmigung erlangt, die<br />

seither <strong>–</strong> mit fünfjähriger Verfallfrist <strong>–</strong><br />

„auf Halde“ liegt.<br />

Schwierig <strong>–</strong> natürlich neben der eigentlichen<br />

Suche nach einem solventen<br />

Investor <strong>–</strong> war im vorliegenden Fall die<br />

Altlastenfrage. Dazu war schon aus der<br />

Vergangenheit bekannt, dass es sich um<br />

massive CKV-Verunreinigungen der Bodenluft<br />

und des Grundwassers handelt.<br />

Letzteres ist bis in eine Tiefe von 60 m<br />

unter Gelände mit sanierungswürdigen<br />

Kontaminationen betroffen. Aus einigen<br />

GW-Messstellen werden seit langem<br />

Konzentrationen gefördert, die das Vorhandensein<br />

von noch nicht im Grundwasser<br />

gelösten CKWs wahrscheinlich<br />

sein lassen. Gefunden wurden solche<br />

ungelösten CKWs bei den jüngeren<br />

Erkundungsbohrungen nicht mehr, was<br />

mit der völlig zerrissenen Geologie mit<br />

zahlreichen linsenförmigen Zwischenschichten<br />

erklärt werden kann. Zur<br />

Erläuterung bezeichnen wir den Untergrund<br />

auch als „Blätterteig“. Um eine<br />

TITELTHEMA<br />

Sanierung überhaupt für Käufer und<br />

Verkäufer kalkulierbar zu machen,<br />

haben wir die Stadt Nürnberg um den<br />

Abschluss eines öffentlich-rechtlichen<br />

Sanierungsvertrages mit eindeutigen<br />

Sanierungszielen gebeten.<br />

Die entsprechenden Gespräche und<br />

Verhandlungen waren konstruktiv, aber<br />

schwierig. Letztlich wurde das Sanierungsverfahren<br />

detailliert beschrieben<br />

und vertraglich vereinbart. Wenn die<br />

entsprechenden Arbeiten 20 Jahre lang<br />

ordnungsgemäß ausgeführt worden<br />

sind, kann die Sanierung beendet<br />

werden, weitergehende Forderungen<br />

werden von der Behörde nicht gestellt.<br />

Eine frühere Beendigung der Sanierung<br />

kommt allerdings auch nur in Betracht,<br />

wenn zusätzliche, harte Sanierungsziele<br />

erfüllt sind. Insbesondere wegen des<br />

großen Prognosezeitraums handelt es<br />

sich hier sicher um ein großes Entgegenkommen<br />

der Behörden. Es ist aber<br />

wohl allen Beteiligten im Zuge der<br />

Verhandlungen klar geworden, dass ein<br />

nicht festgelegtes, offenes Ende der<br />

Sanierungen ein Investitionshindernis<br />

ersten Ranges dargestellt hätte. Und<br />

letztlich sind die für die Sanierung<br />

erforderlichen Finanzmittel im Zuge der<br />

Investition am ehesten frei zu machen.<br />

Vorletzter Meilenstein in der Projektentwicklung<br />

ist die Umsetzung der<br />

Neuerschließung in einen konkreten,<br />

technischen Erschließungsplan. Die Projektbeteiligten<br />

mussten lernen, dass das<br />

entscheidende Tiefbauamt eigene Vorstellungen<br />

bezüglich der inneren Verkehrserschließung,<br />

der Anbindung an<br />

die äußere Erschließung (es wurde der<br />

Ausbau einer Ampelanlage für eine vierarmige<br />

Kreuzung zu Lasten der Investition<br />

gefordert) sowie der Ver- und Entsorgung<br />

hat. Aber auch hieran scheiterte<br />

das Vorhaben nicht, vielmehr konnte<br />

ein vertretbarer Kompromiss verbindlich<br />

im Rahmen eines Erschließungsvertrages<br />

ausgehandelt werden.<br />

Zur Zeit werden die Angebote für die<br />

Bau- und Sanierungsleistungen eingeholt.<br />

<strong>HPC</strong> selbst bietet die 20 Jahre<br />

dauernde Altlastensanierung zum<br />

pauschalen Festpreis an. Danach sind<br />

ein zwischenzeitlich gefundener<br />

Interessent und der Verkäufer in der<br />

Lage, auf der Basis verbindlicher<br />

Gesamtkosten einen Kaufvertrag zu<br />

verhandeln.<br />

Bei der Vermarktung nicht betriebsnotwendiger<br />

Grundstücke ist <strong>HPC</strong> Ihr<br />

Partner, der Ihnen tatsächliche oder<br />

vermeintliche <strong>Hindernisse</strong> bei der<br />

Gewinnung von Investoren aus dem<br />

Weg schafft. Dabei scheuen wir uns<br />

auch nicht, die immer vorhandenen<br />

<strong>Risiken</strong> bei Altlastensanierung,<br />

Rückbau und Neuerschließung am<br />

Ende durch die Übernahme dieser<br />

Aufgaben als Generalunternehmer zu<br />

tragen. Die Voraussetzung dazu ist die<br />

ausreichende Erkundung der Altlasten,<br />

in der Regel ein öffentlich-rechtlicher<br />

Sanierungsvertrag und ein<br />

Erschließungsvertrag.<br />

Dr. Joachim Knüpfer,<br />

jknuepfer@hpc-ag.de<br />

Linien gleicher<br />

Grundwasserstände<br />

während der<br />

Sanierung<br />

Problemzonen einer<br />

Brache: Öl-<br />

/Gaslagerstätten<br />

www.hpc-ag.de<br />

9


10<br />

<strong>HPC</strong>-Experten wehren Umweltkatastrophe ab<br />

Am Morgen nach<br />

dem Unfall<br />

Bohrarbeiten im<br />

Brückenpfeilerfundament<br />

Bachwasserprobenentnahme<br />

www.hpc-ag.de<br />

GRÖßTER GEFAHRGUTUNFALL IN<br />

DER GESCHICHTE DES LANDES<br />

RHEINLAND-PFALZ <strong>–</strong> ÜBER 10<br />

TONNEN INSEKTIZIDE<br />

GELANGEN AN DER B 51 BEI<br />

OLZHEIM (EIFEL) IN BODEN UND<br />

GEWÄSSER<br />

In der Nacht vom 1. auf den 2. April<br />

2003 kam ein Gefahrguttransporter auf<br />

der vielbefahrenen, dreispurigen B 51<br />

nahe dem Ortsteil Neuendorf (Gemeinde<br />

Olzheim, Eifel) von der Fahrbahn ab.<br />

Seine Ladung bestand aus 21 Tonnen<br />

eines flüssigen Pflanzenschutzmittels.<br />

Als er mit einem Brückenpfeiler kollidierte,<br />

barsten einige der Behälter und<br />

setzten ein explosives Gasgemisch frei.<br />

Noch während der Bergung des Fahrers<br />

durch die Feuerwehr kam es zu einer<br />

Verpuffung: Die gesamte Ladung wurde<br />

in Brand gesetzt und der größte Teil der<br />

Behälter zerstört. Stunden nachdem der<br />

Brand gelöscht war indizierten Schaumbildungen<br />

auf dem Bachwasser, dass<br />

Pflanzenschutzmittel in den 300 m südlich<br />

der Unfallstelle gelegenen Bach gelangt<br />

waren. Zusammen mit dem Löschwasser<br />

waren sie entlang der 1,8 m tief<br />

liegenden Straßendränage und über ein<br />

die Straße unterquerendes Entwässerungsrohr<br />

in den Bach gespült worden.<br />

In der Folge wurden durch die Feuerwehr<br />

<strong>–</strong> und unterstützt durch die TUIS<br />

(Einsatztruppe der BASF) <strong>–</strong> erste Sofortmaßnahmen<br />

eingeleitet. Die Untersuchungen<br />

ergaben, dass die Schadstoffwelle<br />

auf einer Strecke von rund 80<br />

<strong>HPC</strong>, September 2003<br />

<strong>HPC</strong> IM EINSATZ<br />

km bis in die Mosel hinein ein massenhaftes<br />

Kleintiersterben ausgelöst hatte.<br />

<strong>HPC</strong> vvird eingeschaltet<br />

Am 4. April, es war am späten Freitag<br />

Nachmittag, fragte die SECURITAS<br />

Bremer Allgemeine Versicherung <strong>AG</strong> bei<br />

der <strong>HPC</strong> <strong>AG</strong> die Fortführung aller weiteren<br />

Gefahrenabwehrmaßnahmen und<br />

vollständige Übernahme der Projektsteuerung<br />

an. <strong>HPC</strong>, bekannt für seine<br />

schnelle Reaktion, bekam den Auftrag.<br />

Gleich am nächsten Morgen fand eine<br />

Besichtigung vor Ort statt, um zu überprüfen,<br />

ob die eingeleiteten Sofortmaßnahmen<br />

zur Gefahrenabwehr ausreichten<br />

und angemessen waren oder Zusatzmaßnahmen<br />

erforderlich waren. Zu<br />

diesem Zeitpunkt war der größte Teil<br />

der Schadstoffe noch nicht geborgen<br />

und die Schadstoffkonzentrationen im<br />

Gewässer lagen noch im Milligrammbereich.<br />

Es war aber schon zu ahnen,<br />

dass der Schaden insgesamt mehrere<br />

Mio. € kosten würde.<br />

Gefahrenabvvehr<br />

Vorrangig wurden im Bereich der Unfallstelle<br />

gezielt Boden ausgehoben und<br />

Absaugpegel zur Entfernung von Schadstoff<br />

in Phase (noch nicht im Wasser<br />

gelöst) installiert. Hierzu wurden kurzfristig<br />

kompetente regionale Fachunternehmen<br />

beauftragt. Gleichzeitig mussten<br />

weitere potentielle Schadstoff-Pfade<br />

in das Gewässer identifiziert werden.<br />

<strong>HPC</strong> führte ein umfassendes Untersuchungsprogramm<br />

durch, bestehend<br />

aus Probenahmen des Oberbodens, aus<br />

Sondierbohrungen, aus dem Grundwasser<br />

von 20 neu installierten Messstellen<br />

im oberen und unteren Aquifer<br />

sowie aus Kanal-TV-Befahrungen. Die<br />

Ergebnisse dienten u.a. der Beweissicherung<br />

sowie der Schaffung einer<br />

Datengrundlage für die Planung zusätzlicher<br />

effizienter Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen.<br />

<strong>HPC</strong>-Expertenteam<br />

Durch diese Maßnahmen waren die<br />

größten Gefahren in kürzester Zeit abgewehrt:<br />

Denn <strong>HPC</strong> konnte alle relevanten<br />

Schadstoff-Migrationspfade (z.B.<br />

weitere Dränagen) ermitteln und gezielt<br />

Maßnahmen zur Sicherung und<br />

Dekontamination planen und realisieren.<br />

Das Ingenieurunternehmen konnte<br />

auf seine Spezialisten, vor allem aus den<br />

Bereichen Arbeitsschutz, Toxikologie,<br />

Ingenieur- und Kanalbau, Baugrund,<br />

Baustatik, Straßenbau, Geologie und<br />

Hydrogeologie sowie auf professionelle<br />

Probenahmeteams zurückgreifen. Die<br />

vorgeschlagenen, zielführenden Maßnahmen<br />

wurden unbürokratisch und<br />

rasch durch die Behörde genehmigt.<br />

Erster Erfolg<br />

Bereits vier Tage nach Beginn des <strong>HPC</strong>-<br />

Einsatzes waren über 4 Tonnen Schadstoffe<br />

(!) aus dem Boden sowie dem<br />

Sicker- und Dränagewasser zurückgewonnen.<br />

Bürgerbesorgnis<br />

In der Öffentlichkeit hatte der Giftunfall<br />

nachvollziehbare Ängste ausgelöst. Die<br />

rasche erfolgreiche Gefahrenabwehr<br />

sowie die intensive Öffentlichkeitsarbeit<br />

trugen wirkungsvoll zu einer Beruhigung<br />

und Versachlichung der Lage bei.<br />

<strong>HPC</strong> unterstützte die zuständigen Behörden,<br />

vor allem die SGD-Nord, argumentativ<br />

bei der Veröffentlichung von<br />

Pressemitteilungen und durch die<br />

Teilnahme an Bürgerinformationsveranstaltungen.<br />

Sanierung/Sicherung<br />

Unter der straffen <strong>HPC</strong>-Führung konnten<br />

bis Anfang Juli die Sanierungs- und


Sicherungsmaßnahmen weitgehend<br />

abgeschlossen werden. Hier musste die<br />

Bundesstraße viermal mehrtätig voll<br />

gesperrt werden. Insgesamt wurden<br />

über 1.400 Tonnen Boden ausgehoben<br />

und über 600 m 2 verunreinigtes Dränagewasser<br />

durch Saugwagen aufgefangen.<br />

Durch flächenhafte Versiegelungen<br />

(> 2.500 m 2 ) in Bereichen mit<br />

diffuser, geringer Belastung wurde die<br />

Grundwasserneubildungsrate deutlich<br />

gesenkt. So konnte eine signifikante<br />

Mobilisierung der verbliebenen Restbelastungen<br />

verhindert werden. Weiterhin<br />

modifizierte <strong>HPC</strong> das Entwässerungssystem.<br />

Die Ingenieure trennten<br />

das Oberflächenwasser vom Sickerwasser<br />

aus der straßenparallelen Tiefdränage<br />

ab (insgesamt über 450 m neue<br />

Oberflächendränageleitung). Damit<br />

konnten sie das zur Abreinigung an der<br />

installierten Aktivkohleanlage anfallende<br />

Wasser um ca. 85% verringern.<br />

Innovation ist gefragt<br />

Dort, wo unzugänglich belastetes<br />

Sickerwasser in den Straßenseitengraben<br />

migrierte, waren kreative, pragmatische<br />

Lösungen gefragt. Anstelle von<br />

unangemessenem, aufwendigem Bodenaustausch<br />

und weiteren hydraulischen<br />

Maßnahmen, wurden hier Adsorptivbetten<br />

aus aktivierter Braunkohle<br />

(> 25 m 2 ) auf basalen und lateralen<br />

Tondichtungen eingebaut. Eine<br />

Ausweitung des Schadens wurde so<br />

verhindert.<br />

<strong>HPC</strong>-Maßnahmen zeigen Wirkung<br />

Die Wirkung der Maßnahmen spiegelte<br />

sich am deutlichsten im Rückgang der<br />

Belastung des Bachwassers wider: Sie<br />

lag schon nach drei Wochen bei ca. 0,1<br />

mg/l und nach 8 Wochen nur noch bei<br />

< 0,01 mg/l Wirkstoff. Bis auf einen<br />

lokal begrenzten Bereich konnte auch<br />

keine signifikante Immission in das<br />

tiefere Kluftgrundwasser festgestellt<br />

werden. Die weitere Entwicklung wird<br />

derzeit durch ein umfangreiches<br />

Monitoring dokumentiert.<br />

Entsorgungsmanagement<br />

Von Anfang an war ein Abfallspezialist<br />

von <strong>HPC</strong> mit der Eruierung<br />

genehmigungsfähiger Entsorgungswege<br />

für verunreinigten Erdaushub,<br />

belastetes Wasser sowie belastete<br />

<strong>HPC</strong> IM EINSATZ<br />

Materialien (u.a. Arbeitsschutz,<br />

Abdeckplanen) beschäftigt. Durch<br />

frühzeitige Information und Einbindung<br />

der SAM (zuständig für besonders überwachungsbedürftigen<br />

Abfall in Rheinland-Pfalz)<br />

und konsequente Verhandlungen<br />

mit potentiellen Entsorgern<br />

konnten schnell kostengünstige Entsorgungswege<br />

gefunden werden. Das gesamte<br />

zur Entsorgung anstehende<br />

Material war bereits vier Wochen nach<br />

dem letzten Sanierungseingriff einer<br />

ordentlichen Entsorgung zugeführt.<br />

Die Säulen des Erfolgs<br />

Der nachhaltige Erfolg der Sanierung/<br />

Sicherung durch rasche, gezielte und<br />

den Erfordernissen kostenangemessene<br />

Maßnahmen bei der Schadensbeseitigung<br />

ist im wesentlichen auf vier<br />

Punkte zurückzuführen:<br />

1. Die Vorschläge des interdisziplinär<br />

wirkenden <strong>HPC</strong>-Expertenteams lieferten<br />

die Grundlage für Entscheidungsund<br />

Genehmigungssicherheit.<br />

2. Daraus resultierte eine vertrauensvolle<br />

und zielführende Zusammenarbeit<br />

mit der SGD-Nord, der zuständigen<br />

Fach- und Genehmigungsbehörde.<br />

3. Planung, Vergabe, Durchführung und<br />

Dokumentation aller erforderlicher<br />

Maßnahmen aus einer Hand ermöglichten<br />

eine reibungslose und erfolgreiche<br />

Realisierung.<br />

4. Die enge strategische Abstimmung<br />

mit dem Auftraggeber war die<br />

wichtigste Voraussetzung für den<br />

schnellen und nachhaltigen Erfolg.<br />

Diese Erfahrungen zeigen erneut, dass<br />

das rasche Einschalten von <strong>HPC</strong>-Fachgutachtern<br />

eine wirksame Schadensbeseitigung<br />

bei gleichzeitiger Kostenminderung<br />

ermöglicht.<br />

Dr. Detlef Marell<br />

dmarell@hpc-ag.de<br />

Dr. Gustav Kobberger<br />

gkobberger@hpc-ag.de<br />

Abdichten eines Inliners<br />

in kontaminiertem<br />

Abwasserrohr durch<br />

Verpressen mit Fluid-<br />

Hemmer<br />

Adsorptivbett mit Sickerund<br />

Probenahmeschacht<br />

im Straßenseitengraben<br />

<strong>HPC</strong>, September 2003<br />

Oben: Installation<br />

von Phasen-Absaugpegel<br />

unter Vollschutz<br />

Einbau von neuem<br />

Schachtbauwerk<br />

Flächenhafte<br />

Versiegelung nach<br />

Bodenaustausch<br />

www.hpc-ag.de<br />

11


Interview zum Schwerpunktthema<br />

Helmut Jakesch,<br />

Planethome/<br />

HVB-Group<br />

DR. JOACHIM KNÜPFER IM<br />

INTERVIEW MIT HELMUT<br />

JAKESCH, PROJEKTENT-<br />

WICKLER DER PLANET-<br />

HOME/HVB-GROUP,<br />

NÜRNBERG<br />

jk: Wie verkauft man eigentlich<br />

Gewerbegrundstücke in<br />

Deutschland? Was sind die<br />

größten Hemmnisse?<br />

hj: Die Hauptaufgabe des Projektentwicklers<br />

ist es, Spannungsfelder zu<br />

überwinden. Ein wesentliches Hemmnis<br />

ist fast immer, dass auf Seiten des Eigners<br />

falsche Wertansätze herrschen;<br />

naturgemäß zu hohe. Es ist überdies<br />

nicht die Kernkompetenz des bisherigen<br />

Eigners, gewerbliche Grundstücke einer<br />

neuen Nutzung zuzuführen.<br />

jk: In wie weit sind denn die Bodenrichtwerte<br />

der örtlichen Gutachterausschüsse<br />

als Orientierung für Käufer<br />

und Verkäufer geeignet?<br />

PIE-CRUST-VERTR<strong>AG</strong>: MINIMIE-<br />

RUNG VON UMWELTRECHT-<br />

LICHEN HAFTUNGSRISIKEN FÜR<br />

MIETER UND PÄCHTER?<br />

Köln <strong>–</strong> Kontaminationen einer gepachteten<br />

Immobilie sind nicht nur Sache<br />

des Verpächters bzw. Eigentümers.<br />

Denn auch der „Inhaber der tatsächlichen<br />

Gewalt“, also z.B. der Pächter,<br />

kann von den Behörden zur Sanierung<br />

der Kontaminationen herangezogen<br />

werden <strong>–</strong> und zwar auch wenn diese<br />

ohne sein Zutun vor Vertragsbeginn<br />

verursacht wurden, und unabhängig von<br />

einer vertraglichen Freistellung durch<br />

den Verpächter.<br />

Ein in Großbritannien zunehmend<br />

gebräuchlicher Lösungsweg sind<br />

sogenannte Pie-Crust-Agreements, mit<br />

denen der Pächter lediglich die auf der<br />

12 www.hpc-ag.de <strong>HPC</strong>, September 2003<br />

SCHWERPUNKTTHEMA<br />

hj: Bei der heutigen Marktlage kann<br />

man überspitzt sagen, die Bodenrichtwerte<br />

sind nur deshalb noch nicht<br />

deutlich niedriger, weil in der jeweiligen<br />

Region seit längerem nichts verkauft<br />

worden ist.<br />

jk: Welche Rolle spielt eigentlich die<br />

Politik in dieser Sache?<br />

hj: Jeden Tag verbrauchen wir in<br />

Deutschland 117 ha Land. Der größte<br />

Landverbraucher ist der Eigenheimbau.<br />

Die Politik weiß das, unternimmt aber<br />

nichts, Brachflächen städtebaulich zu<br />

nutzen. Es ist festzustellen, dass Städte<br />

und Gemeinden krampfhaft Gewerbeund<br />

Industrieflächen erhalten wollen:<br />

Man hofft auf Ansiedlungen. Bedarf<br />

haben aber nur der Handel und der<br />

Eigenheimbau. Die Ausweisung neuer<br />

Baugebiete auf der grünen Wiese ist der<br />

einfachere und in der Regel auch<br />

billigere Weg. Kommen dann noch<br />

städtebauliche Konflikte hinzu, ist es<br />

kein Wunder, dass das billige Land vor<br />

Expertenbeitrag: Umwelthaftungsrisiko<br />

Oberfläche (crust) befindlichen Gebäude<br />

anmietet. Diese im deutschen Recht<br />

noch unübliche Vertragsgestaltung<br />

bietet bei richtiger Handhabung die<br />

Chance, dass der Pächter von der Pflicht<br />

zur Sanierung befreit wird.<br />

In diesem Sinne entschied der Verwaltungsgerichtshof<br />

Baden-Württemberg,<br />

dass der (Unter)mieter einzelner Lagerräume<br />

einer Halle für die Beschaffenheit<br />

des Untergrundes nicht verantwortlich<br />

ist.<br />

Anders kann es aber zu bewerten sein,<br />

wenn die gepachtete Fläche unterhalb<br />

der umliegenden Oberfläche liegt<br />

(Kellerräume), oder der Pächter <strong>–</strong><br />

entgegen Vertragsinhalt <strong>–</strong> die umliegende<br />

Freifläche z.B. als Lagerfläche<br />

nutzt. Diese Umstände könnten Indiz<br />

für die entscheidende faktische<br />

den Toren der Stadt den Wettlauf<br />

gewinnt.<br />

jk: Welchen Weg gehen Sie, um<br />

dennoch Erfolg zu haben?<br />

hj: Am Anfang steht die Bestandsaufnahme.<br />

Alle das Grundstück betreffenden<br />

Fakten sind wichtig: die baurechtlichen<br />

Situation, die bisherige Nutzung,<br />

natürlich die Fragen der Altbebauung<br />

und der Altlasten, die Lage des Grundstücks<br />

usw. Den Überblick hat im<br />

allgemeinen nur ein örtlich erfahrener,<br />

profilierter Projektentwickler. Nach der<br />

Bestandsaufnahme gilt es, die Hemmnisse<br />

Stück für Stück zu überwinden. Da<br />

ist Ausdauer, Flexibilität und Konfliktbereitschaft<br />

gefragt. Doch der Erfolg<br />

gibt uns recht.<br />

Einwirkungsmöglichkeit des Pächters<br />

auf den Untergrund sein und ein<br />

Gericht dazu veranlassen, eine Sanierungsverantwortlichkeit<br />

anzunehmen.<br />

Auch wenn die Rechtsprechung noch<br />

nicht entschieden hat, ob und wann der<br />

Pächter trotz eines Pie-Crust-Vertrages<br />

Inhaber der tatsächlichen Gewalt ist,<br />

spricht einiges für den Versuch, sich<br />

durch ein Pie-Crust-Agreement zu<br />

schützen. Denn in wirtschaftlich<br />

unsicheren Zeiten wächst das Risiko des<br />

Pächters, zur Sanierung herangezogen<br />

zu werden <strong>–</strong> weil andere, sonst in der<br />

Praxis vorrangig berücksichtigte<br />

Pflichtige, insolvent sein könnten.<br />

Info: stephan.mueller@linklaters.com,<br />

Partner bei Linklaters Oppenhoff &<br />

Rädler, Köln


Vorname/Name:<br />

Firma/Abteilung:<br />

Straße/PLZ/Ort:<br />

Telefon/Fax/Email:<br />

Bitte schicken Sie mir die folgenden Zusatzinformationen zu den Artikeln auf S. 7<br />

per Email per Fax per Post zu:<br />

Deponienachsorge Umwelthaftungsrichtlinie Verpackungsverordnung<br />

Informieren Sie mich bitte über<br />

Info-Anforderung<br />

per Fax (09080) 999 289<br />

Flächenrecycling Infrastrukturplanung Umvveltberatung<br />

Altlastenerkundung und -sanierung Landschaftsplanung Umweltverträglichkeit<br />

Toxikologische Risikobewertung Bauleitplanung Betrieblicher Umweltschutz<br />

Rückbau Geotechnik Due Diligence<br />

Bergbausanierung Abfallwirtschaft Umwelttechnische Immobilienuntersuchung<br />

Generalunternehmer Wasserwirtschaft Informationssysteme<br />

BUSINESS<br />

SCHUHE<br />

<strong>HPC</strong>, September 2003<br />

www.hpc-ag.de<br />

13


Feedback<br />

per Fax (09080) 999 289<br />

HochProCentig finde ich:<br />

»<br />

Lob? Kritik?<br />

Themenvorschlag?<br />

Vorname/Name:<br />

Firma/Abteilung:<br />

Straße/PLZ/Ort:<br />

Telefon/Fax/Email:<br />

14 www.hpc-ag.de <strong>HPC</strong>, September 2003<br />

Was sollte in einer Kundenzeitschrift stehen? Das, was Sie interessiert. Wir<br />

hoffen, dass wir bislang richtig lagen <strong>–</strong> aber so genau weiß man das ja nie...<br />

Wie gefällt Ihnen HochProCentig? Was könnte besser werden? Es wäre nett,<br />

wenn Sie uns ein wenig helfen, und dieses Formular an uns faxen. Wir<br />

bedanken uns schon jetzt sehr für Ihre Vorschläge!<br />

sehr interessant interessant mittelmäßig eher uninteressant total uninteressant<br />

Natürlich überprüft ein Ingenieur,<br />

ob seine Ideen erfolgreich sind.<br />

Warum sollte das bei einer<br />

Kundenzeitschrift anders sein?<br />

Ich bin gespannt auf das Ergebnis...«<br />

Herzliche Grüße, Ihr Harvey


Neubau Zentralkläranlage Bad Emstal<br />

EINE INVESTITION IN UNSERE<br />

UMWELT<br />

Kassel <strong>–</strong> Die Gemeinde Bad Emstal<br />

behandelte in der Vergangenheit ihre<br />

Abwässer dezentral in mechanischen<br />

und biologischen Tropfkörperanlagen.<br />

Um den gesetzlichen Anforderungen<br />

der Abwasserreinigung gerecht zu werden,<br />

war ein Ausbau der Abwasseranlagen<br />

notwendig geworden. Die Gemeinde<br />

errichtete daher eine gemeinsame<br />

zentrale Kläranlage für alle Ortsteile.<br />

Mit dem Neubau werden die Abwässer<br />

zukünftig nach den von den Behörden<br />

neu festgelegten Reinigungsanforderungen<br />

zentral behandelt, die<br />

Vorschriften werden gesichert eingehalten<br />

und die Anlage wird wirtschaftlich<br />

KLEINE URSACHE <strong>–</strong><br />

GROSSE WIRKUNG<br />

Wiesbaden <strong>–</strong> Im Neubautrakt einer<br />

Schule im Westerwald klagten Lehrer<br />

und Schüler über Befindlichkeitsstörungen,<br />

wie z.B. Schleimhautreizungen,<br />

Müdigkeit, Kopfschmerzen und Übelkeit<br />

sowie über ein unangenehmes<br />

Raum-Klima. Eine zunächst von <strong>HPC</strong><br />

durchgeführte Messung der Raumluft<br />

auf N-Nitrosamine und auf flüchtige<br />

organische Verbindungen ( VOC) ergab<br />

keine Auffälligkeiten, mit Ausnahme<br />

einer leicht erhöhten Konzentration an<br />

Benzol.<br />

Als jedoch das Gesundheitsamt eingeschaltet<br />

wurde, weil bei einem Mädchen<br />

besorgniserregende Blutwerte<br />

festgestellt wurden, erhielt <strong>HPC</strong> den<br />

BESONDERE PROJEKTE<br />

betrieben. Die Baumaßnahme erstreckte<br />

sich neben der mechanischen und<br />

biologischen Stufe auch auf die<br />

Schlammbehandlung, für die eine biologische<br />

Schlammvererdung mittels<br />

bepflanzter Schilfbeete eingerichtet<br />

wurde. Die Mischwasserbehandlung<br />

erfolgt durch drei kombinierte Regenüberlaufbecken.<br />

Während des Baus der Kläranlage wurden<br />

ca. 45.000 m 3 Boden abtransportiert<br />

und 38.000 m 3 Beton eingebaut.<br />

Für die Schlammbehandlung wurden<br />

11.000 Schilfpflanzen auf 4.000 m 2 Vererdungsbeetfläche<br />

gepflanzt und zur<br />

Vernetzung aller Pumpstationen mit<br />

dem Zentralklärwerk ca. 24.000 m<br />

Glasfaserkabel verlegt.<br />

In Bad Emstal wir eine Abwassermenge<br />

gereinigt, die einer Zahl von 8.700<br />

Einwohnern entspricht. Die Forderung<br />

an den Gewässerschutz verlangt, dass<br />

neben den chemischen Verbindungen<br />

und den Kohlenstoffverbindungen auch<br />

Ammoniumstickstoff zurückgehalten<br />

werden muss, die sogenannte weitergehende<br />

Abwasserreinigung. Sie hat<br />

das Ziel, die Konzentration der<br />

Pflanzennährstoffe Stickstoff und Phosphor<br />

in unseren Gewässern zu senken.<br />

Die neu gebaute Zentralkläranlage der<br />

Gemeinde Bad Emstal entspricht in<br />

allen Belangen den jetzigen und zukünftigen<br />

Anforderungen. Bisher protokollierte<br />

Messergebnisse zeigen hier<br />

eine Reinigungsleistung von ca. 99 %.<br />

Damit ist das Ziel der Anlagenplaner<br />

eingehalten. Der Gemeindevorstand<br />

der Gemeinde Bad Emstal hat hiermit<br />

in die Umwelt zum Wohle des Bürgers<br />

investiert.<br />

Holger Illian,<br />

hillian@hpc-ag.de<br />

Innenraumuntersuchung in Schule<br />

Auftrag, ein umfassendes Untersuchungsprogramm<br />

aufzustellen und<br />

durchzuführen. In 4 Klassenräumen des<br />

Neubaus und einem Klassenraum im<br />

Altbau wurden folgende Schadstoffparameter<br />

messtechnisch aufgenommen:<br />

Formaldehyd, polychlorierte Biphenyle<br />

(PCB) und BTEX in der Raumluft sowie<br />

biozide Verbindungen (Holzschutzmittel,<br />

Pflanzenschutzmittel) und polycyclische<br />

aromatische Kohlenwasserstoffe<br />

(PAK) im Hausstaub. Das Resultat<br />

der Untersuchung war wiederum nur<br />

eine leichte Überschreitung der für<br />

tolerierbar erachteten Benzolkonzentration<br />

von 10 µg/m 3 .<br />

Der nächste Schritt, die Quellensuche<br />

der Benzolbelastung, gestaltete sich<br />

schwierig: Keine der in dem Neubau<br />

verbauten Materialien enthielt Benzol<br />

und aus der Außenluft wurde es auch<br />

nicht „eingelüftet“. Durch die Zusammenarbeit<br />

mit den <strong>HPC</strong> Bauingenieuren<br />

wurde schnell klar, wo das<br />

Problem lag: Deckendurchbrüche waren<br />

nicht ordnungsgemäß verschlossen,<br />

sondern lediglich mit Mineralwolle<br />

ausgestopft, so dass aus dem Keller<br />

Dämpfe in die Klassenräume ziehen<br />

konnten. In diesem Keller stand ein<br />

Benzinrasenmäher der die Benzolbelastung<br />

verursacht hatte. Der<br />

Rasenmäher wurde aus dem Keller<br />

entfernt und eine Kontrollmessung<br />

wenige Wochen ergab völlig normalisierte<br />

Raumkonzentrationen in den<br />

Klassenräumen.<br />

Info: Lutz Brune<br />

lbrune@hpc-ag.de<br />

<strong>HPC</strong>, September 2003<br />

Klärbecken<br />

Links: Klärschlammvererdung<br />

in<br />

Schilftrockenbeeten<br />

Gerät zur Messung<br />

von Schadstoffen in<br />

der Luft<br />

www.hpc-ag.de<br />

15


16<br />

Neue Aufträge<br />

Gemeinsam mit der NILEG, der Immobilientochter<br />

der Nord/LB, haben wir<br />

von der ExxonMobil Production<br />

Deutschland GmbH den Auftrag für<br />

eine Studie zur Sanierung und Vermarktung<br />

eines Raffineriegeländes in Hannover-Misburg<br />

für 50 T€ erhalten.<br />

Von TOTAL Deutschland und Shell DEA<br />

Oil erhielten wir den Due-Diligence-<br />

Auftrag im Rahmen des Tausches von<br />

133 Tankstellen im Wert von ca. 550 T€.<br />

Ein CKW-Schaden der ehem. Tierkörperbeseitigung<br />

der Stadt Freiburg erfordert<br />

eine abschließende Detailuntersuchung<br />

für 107 T€.<br />

Auf der Neubaustrecke Nürnberg-Ingolstadt<br />

führt die NL Harburg geodätische<br />

Präzisionsmessungen auf der Baustelle<br />

für ca. 320 T€ für die ARGE Streckenbau<br />

aus.<br />

Ein Muster-Explosionsschutzdokument<br />

nach der neuen Betriebssicherheitsverordnung<br />

für eine Tankstelle der CONOCO<br />

bringt 2 T€ Umsatz.<br />

Das Staatshochbauamt Bad Hersfeld<br />

vertraute uns Planung und Überwachung<br />

der Kanalsanierungen aller Kasseler<br />

Justizvollzugsanstalten für 13 T€ an.<br />

Die Zeppelin GmbH hat uns an weiteren<br />

4 Standorten mit Liegenschaftsvermessung,<br />

Kanalkataster und Sanierungskonzeption<br />

für 40 T€ beauftragt.<br />

Die NL Kassel erstellt ein Standortinformationssystem<br />

für 32 T€ als Modellvorhaben<br />

der DaimlerChrysler <strong>AG</strong> für das<br />

Motorenwerk MDC Kölleda.<br />

Die Sireo GmbH, eine Tochter der<br />

Deutschen Telekom, hat den Folgeauftrag<br />

für Phase 2 der umwelttechnischen<br />

Immobilienbewertungen für 170 T€<br />

erteilt.<br />

Das Landesamt für Umvveltschutz<br />

Sachsen-Anhalt (LAU) beauftragte die<br />

NL Merseburg mit der Ermittlung der<br />

Restvolumina derzeit betriebener Hausmülldeponien<br />

für 25 T€.<br />

Unsere NL Kassel wurde von den Stadtvverken<br />

Sehnde mit dem Projekt-Controlling<br />

für die Funktionalausschreibung<br />

der neuen Kläranlage beauftragt. Wir<br />

erwarten ein Volumen von 25 T€.<br />

Die LMBV Lausitzer und Mitteldeutsche<br />

Bergbauvervvaltung GmbH<br />

beauftragte die NL Leipzig für 50 T€ mit<br />

der GIS-gestützten Altlastendokumentation<br />

für die ehem. Braunkohlen-<br />

Veredelung Espenhain.<br />

Der Spielzeughändler Vedes <strong>AG</strong><br />

beauftragte uns mit einer Vorerkundung<br />

von Altlasten und Bausubstanz für die<br />

Umnutzung seines Geländes in Nürnberg<br />

für 10 T€.<br />

Der Hochregallagerspezialist GCA<br />

GmbH beauftragte uns mit der<br />

Entwässerungsplanung für das neue<br />

Logistikzentrum der DEGUSSA <strong>AG</strong> in<br />

Marl für 9 T€.<br />

Unsere NL Dortmund erhielt die jährliche<br />

Auftragserweiterung für das<br />

Grundwassermonitoring der SASOL<br />

Germany GmbH auf der ehem.<br />

Schachtanlage Rheinpreussen V/IX für<br />

etwa 20 T€<br />

<strong>HPC</strong> in Dortmund umgezogen<br />

Dortmund <strong>–</strong> Die <strong>HPC</strong> Niederlassung in<br />

Dortmund hat ihre Räumlichkeiten zum<br />

1.8.2003 gewechselt. Im Rahmen der<br />

Übernahmeorganisation von Fresenius<br />

war dieser Umzug notwendig. Sie finden<br />

alle gewohnten Ansprechpartner unter<br />

der neuen Adresse:<br />

www.hpc-ag.de <strong>HPC</strong>, September 2003<br />

INTERNES<br />

<strong>HPC</strong> HARRESS PICKEL CONSULT <strong>AG</strong>,<br />

Alter Hellweg 46, 44379 Dortmund.<br />

Die Telefonnummern haben sich<br />

geändert: Sie erreichen die Zentrale<br />

unter: 0231 / 95 90 98 - 0, Faxnummern:<br />

0232 / 95 90 98 - 11 und -19.<br />

Impressum<br />

Ausgabe 09/2003<br />

HochProCentig erscheint dreimal<br />

jährlich und ist eine Produktion der<br />

<strong>HPC</strong> HARRESS PICKEL CONSULT <strong>AG</strong>.<br />

Der Bezug ist kostenlos.<br />

Auflage:<br />

1500 Exemplare<br />

Inhaber und Verleger:<br />

<strong>HPC</strong> HARRESS PICKEL CONSULT <strong>AG</strong><br />

Marktplatz 1, 86655 Harburg<br />

Tel.: (0 90 80) 99 90<br />

info@hpc-ag.de<br />

Redaktion:<br />

Judith Middleton, Dr. Joachim Knüpfer<br />

(<strong>HPC</strong> <strong>AG</strong>)<br />

Dirk Wolske (besser! Strategien und<br />

Medien, Am Zirkus 4, 10117 Berlin-Mitte)<br />

Layout:<br />

Anders Björk GmbH<br />

Hafenstraße 33, 23568 Lübeck<br />

Druck:<br />

Donaudruck<br />

Bahnhofstraße 40, 86663 Bäumenheim<br />

IM NÄCHSTEN HEFT:<br />

Internationalisierung <strong>–</strong> haben Sie<br />

noch den Überblick?<br />

>Im Verbund Inogen sorgen wir für<br />

weltweiten Service

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