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Schwarzwald Gäste Journal Winter 2020

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herz.erfrischend.echt. <strong>Schwarzwald</strong> <strong>Gäste</strong>-<strong>Journal</strong> 41<br />

Wandern durch weiße<br />

Traumlandschaften<br />

SCHWARZWALD URLAUBS-TIPP Die Naturlandschaften im <strong>Schwarzwald</strong> haben im <strong>Winter</strong><br />

ihren ganz eigenen Reiz: Weiße Schneefelder glitzern in der <strong>Winter</strong>sonne und baumfreie<br />

Bergkuppen bieten weite Panoramablicke über blau-weiße Traumlandschaften. Beim<br />

Wandern auf sonnigen Südhängen lässt sich die <strong>Winter</strong>welt intensiv erleben. Von Michael Gilg<br />

In den reizvollen Höhenlagen finden sich um<br />

fast jeden Ferienort im <strong>Schwarzwald</strong> spannende<br />

<strong>Winter</strong>wanderwege – sie summieren<br />

sich auf rund 950 Kilometer und werden ab<br />

einer Schneehöhe von zehn Zentimetern vom<br />

örtlichen <strong>Winter</strong>dienst gewalzt.<br />

Die 29 <strong>Winter</strong>wander­Touren rund um Baiersbronn<br />

im nördlichen <strong>Schwarzwald</strong> erfüllen<br />

ganz unterschiedliche Ansprüche – von<br />

Strecken für Einsteiger und Schnee­Neulinge<br />

bis zu anspruchsvollen Herausforderungen. Panoramablicke<br />

und Genießerfreuden vereint die<br />

Tour vom Tonbachtal zur Wanderhütte Sattelei<br />

des Hotel Bareiss auf 706 Metern Höhe. Dort<br />

locken traditionelle Klassiker der badischen<br />

und schwäbischen Küche – vom hausgemachten<br />

Griebenschmalz mit Zwiebeln und<br />

Kräutern bis zur gebrühten Bauernwurst und<br />

Sülze vom Mitteltaler Weiderind, vom deftigen<br />

Hüttenvesper mit Blut­ und Leberwurst bis zum<br />

Murgtaler Wurstsalat und Maultaschen. Nach<br />

der gemütlichen Einkehr führt die insgesamt<br />

8,1 Kilometer lange und nur mit rund 250<br />

Höhenmetern gespickte Tour zum Raufelsen<br />

und Rinkenteich, ehe sich vom Rinkenturm<br />

ein wunderschöner Blick über das Tonbachtal<br />

bietet.<br />

Gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen<br />

ist die Tour durchs winterliche Murgtal im<br />

nördlichen <strong>Schwarzwald</strong>: Von der S­Bahn­Haltestelle<br />

in Heselbach geht es zunächst zur<br />

Grundwaldhütte und weiter zur Heselbacher<br />

Hütte, von dort schweift der Blick weit über<br />

das obere Murgtal. Die panoramareiche Tour<br />

endet nach knapp 10 Kilometern und moderaten<br />

256 Höhenmetern an der S­Bahn­Haltestelle<br />

in Röt.<br />

Im mittleren <strong>Schwarzwald</strong> bei Schönwald führt<br />

eine eindrucksvolle Wanderung zur Geburtsstätte<br />

der weltbekannten Kuckucksuhr. Von<br />

der Tourist­Information geht es in Richtung<br />

Wer viel wandert, hat sich ein deftiges Hüttenvesper mit Bergpanorama mehr als verdient.<br />

Oberort und Baslertal, wo Franz Anton Ketterer<br />

1738 die wahrscheinlich erste Kuckucksuhr<br />

der Welt baute. Die ersten Schwarzwälder<br />

Holzuhren entstanden wohl bereits in der zweiten<br />

Hälfte des 17. Jahrhunderts. Um 1840 gab<br />

es im <strong>Schwarzwald</strong> zwischen St. Georgen und<br />

Lenzkirch etwa 1000 Uhrmacher­Werkstätten<br />

mit rund 5000 Beschäftigten. Jährlich wurden<br />

etwa 600.000 Holzuhren produziert. 1850 wurde<br />

in Furtwangen die erste Uhrmacherschule<br />

eröffnet, um die Ausbildung der Lehrlinge zu<br />

verbessern, nach 1850 entwickelten sich die<br />

ersten Uhrenfabriken. Der große Erfolg der Uhren<br />

aus dem <strong>Schwarzwald</strong> hing neben der Qualität<br />

auch mit ihrem geringen Preis zusammen:<br />

Sie waren aus Holz, da der Bau von Metalluhren<br />

ein Vorrecht der Zünfte war. Zudem setzte<br />

man in den Uhrenwerkstätten auf Arbeitsteilung<br />

und einen äußerst effektiven Vertrieb, da<br />

bereits durch die frühere Glashüttenindustrie<br />

spezielle Routen erschlossen waren. Zum Einkehrschwung<br />

auf der 6,1 Kilometer langen Tour<br />

empfehlen sich die Gasthäuser »Löwen« und<br />

»Kreuz«. Und wer noch tiefer in die Geschichte<br />

der Schwarzwälder Uhrenindustrie eintauchen<br />

möchte, sollte unbedingt das »Deutsche<br />

Uhrenmuseum« in Furtwangen besuchen –<br />

zudem lockt im Kloster Museum in St. Märgen<br />

eine sehenswerte Sonderausstellung mit mehr<br />

als 60 Holzräderuhren.<br />

Einem anderen Schwarzwälder Aushängeschild<br />

widmet sich die Rundwanderung um den<br />

Furtwanger Ortsteil Bregenbach – sie führt an<br />

den typischen <strong>Schwarzwald</strong>höfen »Vogtshansenhof«<br />

und »Kirnerhof« vorbei. Auf der rund<br />

5 Kilometer langen Tour bietet sich auf halber<br />

Strecke eine leckere Einkehrmöglichkeit im<br />

»Thälerhäusle Ochsen« – oder kurz vor Ende<br />

im »Gasthaus Hirschen«.<br />

Bei mehr als 550 Kilometer gebahnten und gewalzten<br />

<strong>Winter</strong>wanderwegen dürften auch im<br />

Hochschwarzwald keinerlei Wünsche unbefrie­<br />

© Klumpp

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