Konservierung - Werte schützen und erhalten mit Chemie 2 - VCI Nord
Konservierung - Werte schützen und erhalten mit Chemie 2 - VCI Nord
Konservierung - Werte schützen und erhalten mit Chemie 2 - VCI Nord
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Über den Zeitraum des Versuches treten deutlich sichtbare Veränderungen am Kalksandstein<br />
auf. Durch die ätzende Wirkung der Säure lösen sich immer wieder kleine Teile vom Stein ab.<br />
Es lassen sich auch ohne großen Kraftaufwand <strong>mit</strong> einem Spatel weitere Stücke vom Stein<br />
abtrennen.<br />
In diesem Versuch treten sogar leichte Veränderungen bei der imprägnierten Hälfte des Steins<br />
auf. Die starke hydrophobe Wirkung der<br />
Siliconschicht lässt durch die einwöchige<br />
Einwir-kung der Säure nach. Setzt man nun<br />
einen Wassertropfen auf die imprägnierte<br />
Oberfläche, so verteilt sich dieser<br />
großflächig.<br />
In der Realität ist der Kalksandstein<br />
sicherlich nicht permanent der Säure in einer<br />
solch starken Konzentration ausgesetzt,<br />
sodass die Einwirkungen des sauren Regens<br />
erst langsam zu Schädigungen von<br />
imprägnierten Steinen führen.<br />
Dieser Versuch zeigt dennoch eindeutig,<br />
warum man den Baustoff Stein gegen Umwelteinwirkungen konservieren sollte. Nur aufgr<strong>und</strong><br />
des Schutzes durch Silikone können Form <strong>und</strong> Stabilität von Steinen auf lange Zeit <strong>erhalten</strong><br />
werden.<br />
5. Versuch: Seifen machen den Mörtel wasserabweisend<br />
Metallseifen hydrophobieren Baustoffe<br />
Durchführung:<br />
Fertigzement – unbehandelt <strong>und</strong> behandelt – wird jeweils in die Aluminiumschale eines<br />
Teelichtes gefüllt. Zu einem Schaleninhalt wird beim Anrühren Calciumstearat, eine<br />
Metallseife, unter das Mörtelpulver gegeben. Nach dem Aushärten (1-2 Tage) wird zeitgleich<br />
ein Wassertropfen auf die Mörtelfläche gegeben <strong>und</strong> die Zeit gestoppt, bis der Wassertropfen<br />
in die Mörtelschicht eingezogen ist.<br />
Auswertung:<br />
Das Wasser auf dem unbehandelten Mörtel zieht viel schneller ein als im präparierten Mörtel.<br />
Erklärung:<br />
Der nur aus ionischen Verbindungen bestehende Mörtel <strong>und</strong> das stark polare Wasser können<br />
leicht in Wechselwirkung treten. Calciumstearat jedoch besteht aus einem langen<br />
hydrophoben Alkylrest <strong>und</strong> einer hydrophilen Carboxylgruppe. Diese orientiert sich an<br />
Grenzflächen zu Wasser zum Wasser hin <strong>und</strong> der Alkylrest vom Wasserweg, also in den<br />
Mörtel hinein. Dies stört die Wechselwirkungen zwischen Wasser <strong>und</strong> ionischen<br />
Verbindungen. Der Mörtel wird <strong>mit</strong> einer hydrophoben Schicht überzogen, der Zement wurde<br />
hydrophobiert.<br />
Anwendung der Imprägnierverfahren in der Technik<br />
a. Fassadenschutz durch Farbe<br />
Abb. 6: Kalksandstein in Säurelösung<br />
Aufgr<strong>und</strong> dieser Experimente kann man durch moderne Farben Fassaden <strong>schützen</strong>. Neben<br />
Kalk-, Silikat-, <strong>und</strong> filmbildenden Dispersionsfarben gibt es noch die Siliconharzfarben. Sie<br />
<strong>schützen</strong> vor Schäden, die durch eindringendes Wasser <strong>und</strong> feuchte Mauern entstehen <strong>und</strong><br />
11