Konservierung - Werte schützen und erhalten mit Chemie 2 - VCI Nord
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Geschichte:<br />
Kupfer ist eines der ersten vom Menschen genutzten<br />
Metalle. Es wurde wohl vor etwa 6000 - 10000 Jahren<br />
per Zufall in besonders heiß brennenden Holzkohlefeuern<br />
entdeckt, wo es in<br />
reiner Form aus kupferhaltigen Gesteinen austreten<br />
konnte. Auch Zinn wurde schon vor ca. 5000 Jahren<br />
entdeckt. Von der Entdeckung dieser beiden Metalle bis<br />
zur Herstellung erster Legierungen (CuSn = Bronze) war<br />
es dann nur noch ein kurzer Weg, was einer ganzen<br />
Kulturepoche (Bronzezeit) ihren Namen gab. Waffen,<br />
Gebrauchsgegenstände <strong>und</strong> Schmuck wurden aus Bronze<br />
hergestellt.<br />
Zinkerz (Zinkcarbonat) ist seit der Bronzezeit bekannt<br />
<strong>und</strong> wurde in der Antike <strong>mit</strong> Kupfer zu Messing (CuZn)<br />
legiert. Bereits etwa 3000 vor Christus wurde es in Babylon <strong>und</strong> Assyrien verwendet, in<br />
Palästina etwa 1400 - 1000 vor Chr.. Messing wurde schnell ein wichtiges Münzmetall bei der<br />
Münzprägung, fand aber auch Verwendung bei der Schmuckherstellung.<br />
Eisen-Legierungen fanden bereits in der Antike Anwendung, allerdings nur aus Meteoriten, in<br />
denen sich häufig die Legierung Eisen-Nickel (Fe-Ni) befindet. Da Meteoriten selten<br />
gef<strong>und</strong>en wurden, waren Gegenstände aus Eisen entsprechend wertvoll. Die Sumerer nannten<br />
es „Himmelsmetall“, die Ägypter „schwarzes Kupfer vom Himmel“. Verhüttetes Eisen<br />
(Erkennung durch Fehlen von Nickel) wurde in Mesopotamien, Anatolien <strong>und</strong> Ägypten<br />
gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ist etwa 3000 bis 2000 vor Chr. entstanden. Es war wertvoller als Gold <strong>und</strong><br />
wurde vor allem für zeremonielle Zwecke verwendet.<br />
Es verw<strong>und</strong>ert nicht, dass zuerst das edlere Metall Kupfer verwendet wurde, später dann<br />
Mischungen verschiedener Metalle, die sogenannten Legierungen. Sowohl Kupfer als auch<br />
die Legierungen waren gegenüber Umwelteinflüssen relativ stabil <strong>und</strong> konnten so vielfach<br />
eingesetzt werden. Reine unedlere Metalle wie z.B. das Eisen korrodierten an der Luft sehr<br />
leicht <strong>und</strong> verloren im Laufe der Zeit ihre Funktion. Da Eisen aber aus ökonomischen<br />
Gründen weltweit eines der am meisten genutzten Metalle ist, wurden <strong>und</strong> werden viele<br />
Versuche unternommen, die Beständigkeit dieses Metalls gegenüber Umwelteinflüssen zu<br />
erhöhen. Wir haben in Schulversuchen einige dieser Maßnahmen <strong>mit</strong> unterschiedlichen<br />
Metallen nachvollzogen.<br />
<strong>Chemie</strong> des Rostens:<br />
Was geschieht, wenn z. B. das Metall Eisen rostet?<br />
Abb. 18: Verrosteter Schlüssel<br />
Abb. 17 : Die kleine Meerjungfrau –<br />
Bronzestatue in Kopenhagen<br />
Unter der Korrosion von Metallen versteht man die Zersetzung<br />
der Metalle durch äußere Umwelteinflüsse. Die Korrosion des<br />
Eisens ist eine sehr langsam ablaufende, chemische Reaktion<br />
<strong>mit</strong> Wasser <strong>und</strong> Sauerstoff. Bei der Reaktion des Wassers <strong>und</strong><br />
des Sauerstoffs <strong>mit</strong> dem Metall bildet sich ein poröser, rotbrauner<br />
Überzug auf dem Eisen, der Rost genannt wird. Daher<br />
wird die Korrosion des Eisens auch als „Rosten“ bezeichnet.<br />
Auf der Oberfläche des Eisens findet eine Oxidation statt. Der<br />
daraus entstehende Überzug besteht aus einer wechselnden Zusammensetzung von Eisenoxid 23<br />
<strong>und</strong> Eisenhydroxid (FeO(OH)). Dieses Gefüge ist sehr porös <strong>und</strong> ohne jegliche Festigkeit. Die