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Konservierung - Werte schützen und erhalten mit Chemie 2 - VCI Nord

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deren Kosten jährlich in die Millionen gehen. Durch diese modernen Wandfarben kann viel<br />

Geld gespart werden.<br />

Die in den Siliconharzfarben enthaltenen Siliconharze bilden <strong>mit</strong> dem Außenputz eine<br />

<strong>schützen</strong>de Hülle aus Füllstoff <strong>und</strong> Pigmenten, die aus wasserabweisenden Kapillaren <strong>und</strong><br />

Poren besteht.<br />

Diese Vorgehensweise ermöglicht nicht nur den Schutz der Fassade vor eindringendem<br />

Wasser sondern auch noch die Durchlässigkeit für Wasserdampf aus der Mauer.<br />

b. Bohrlochinjektion<br />

Neue Silicon-Mikroemulsionen, die besonders feinteilig <strong>und</strong> stabil sind, können selbst in sehr<br />

kleine Porenräume <strong>und</strong> Porensysteme eindringen <strong>und</strong> diese <strong>schützen</strong>.<br />

Emulsionen bestehen aus Wasser <strong>und</strong> einer <strong>mit</strong> Wasser nicht mischbaren, flüssigen Phase.<br />

Durch den Zusatz von Emulgatoren <strong>und</strong> <strong>mit</strong> Hilfe von Scherkräften können Emulsionen <strong>mit</strong><br />

relativ großen Teilchen hergestellt werden. Weil sich diese aufgr<strong>und</strong> ihrer zu großen Teilchen<br />

nicht optimal in den Porenräumen verteilen lassen, sind die neuen Silicon-Mikroemulsionskonzentrate,<br />

die sich bei Berührung <strong>mit</strong> Wasser zu äußerst feinteiligen <strong>und</strong> stabilen<br />

Silicon-Emulsionen entwickeln, sehr vorteilhaft, weil sie in kleinere Poren eindringen können.<br />

Bei den Silicon-Mikroemulsionen wandeln sich die Emulgatoren <strong>und</strong> Coemulgatoren in<br />

hydrophobe Wirkstoffkomponenten <strong>und</strong> ergeben <strong>mit</strong> den eingesetzten Silanen <strong>und</strong> Siloxanen<br />

das hydrophobe Siliconharz-Netzwerk. Dieses Netzwerk ist für die wasserabweisende<br />

Wirkung im Baustoff verantwortlich.<br />

Man verwendet die Siliconharz-Mikroemulsion bei der Bohrlochinjektion gegen feuchtes<br />

Mauerwerk. Die Mauern werden feucht, wenn sie keine Horizontal- <strong>und</strong> Vertikalabdichtung<br />

besitzen. Der häufigste Gr<strong>und</strong> für den hohen Feuchtigkeitsgehalt ist, dass die Flüssigkeit<br />

kapillar im Mauerwerk aufsteigt.<br />

Um dieses zu verhindern, können althergebrachte handwerkliche Arbeiten verrichtet werden,<br />

wie zum Beispiel das Einziehen einer Abdichtungsfolie in ein freigelegtes Mauerwerk.<br />

Neben diesen herkömmlichen Methoden gibt es die Bohrlochinjektion. Bei diesem Verfahren<br />

werden Bohrlöcher in das F<strong>und</strong>ament des Bauwerkes gebohrt. Als erstes muss der alte Putz<br />

bis etwa einen halben Meter über der sichtbar feuchten Stelle abgeschlagen werden. Dann<br />

wird ein Dichtungsschlamm aufgetragen, der verhindert, dass die injizierte Siliconemulsion<br />

unter dem Druck herausquillt. Danach müssen die Bohrlöcher gesetzt werden. Diese werden<br />

<strong>mit</strong> Schläuchen verb<strong>und</strong>en, durch die eine Pumpe das Präparat, die Silikon-Mikroemulsion,<br />

<strong>mit</strong> sehr hohem Druck tief in die geschädigte Mauer presst. Der Druck wird 10 Minuten lang<br />

aufrecht<strong>erhalten</strong>, da<strong>mit</strong> ein Eindringen in alle Poren garantiert werden kann. Als letztes folgt<br />

ein spezieller Sanierputz <strong>mit</strong> besonders vielen <strong>und</strong> besonders großen Poren. Diese Poren<br />

müssen die Salze aufnehmen, die beim Verdunsten des Wassers zur Oberfläche der Mauer<br />

transportiert werden. Wenn diese Hohlräume nicht vorhanden wären, würden sich die Salze<br />

auf der Maueroberfläche sammeln <strong>und</strong> neue Feuchtigkeit anziehen.<br />

Die Silicon-Mikroemulsion dringt auch in feuchtes Mauerwerk ein <strong>und</strong> verteilt sich in den<br />

Poren. Durch Feuchtigkeit verbinden sich die Moleküle zum Polysiloxan, einem Netzwerk,<br />

das dadurch, dass es in den Poren nicht schrumpft, keine Kapillaren hinterlässt, in die dann<br />

wieder Feuchtigkeit eindringen kann.<br />

Silicon-Mikroemulsionen schonen im Gegensatz zu Siloxanen <strong>und</strong> Siliconharzen, die in<br />

Alkohol oder Testbenzin gelöst werden, die Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> die Umwelt.<br />

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