Konservierung - Werte schützen und erhalten mit Chemie 2 - VCI Nord
Konservierung - Werte schützen und erhalten mit Chemie 2 - VCI Nord
Konservierung - Werte schützen und erhalten mit Chemie 2 - VCI Nord
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Einflüsse auf Gesteine<br />
1. Natürliche Verwitterung<br />
Steine können durch verschiedene Verwitterungsformen zerstört werden. Als Verwitterung<br />
bezeichnet man die Zerstörung <strong>und</strong> Umwandlung der Gesteine <strong>und</strong> Minerale durch die<br />
Wirkung exogener Kräfte, z.B. Sonneneinstrahlung, Flüssigkeiten <strong>und</strong> Frost.<br />
Man unterscheidet gr<strong>und</strong>sätzlich zwischen drei Verwitterungsarten: die physikalische,<br />
chemische <strong>und</strong> biologische Verwitterung. Diese Arten lassen sich jeweils in Einzelprozesse<br />
untergliedern.<br />
Die physikalische Verwitterung verursacht eine mechanische Zertrümmerung der Gesteine.<br />
Es gibt verschiedene Arten der physikalischen Verwitterung:<br />
1. Temperaturverwitterung:<br />
Sie wird durch permanent große Temperaturschwankungen ausgelöst. Bei starker<br />
Erwärmung der Gesteine dehnen diese sich aus. Während der Abkühlung ziehen sie<br />
sich unterschiedlich stark zusammen. Es entstehen Spannungen, die das Gestein<br />
lockern <strong>und</strong> den Stein sprengen.<br />
2. Frostsprengung:<br />
Bei Gefrieren von Wasser in Spalten des Steines erfolgt eine Volumenzunahme von<br />
bis zu 9%. Diese löst einen enormen Druck aus, der die Belastbarkeit der meisten<br />
Steine übersteigt <strong>und</strong> sie sprengt. Die Frostsprengung ist umso intensiver, je häufiger<br />
sich Frost <strong>und</strong> frostfreie Phasen abwechseln.<br />
3. Salzsprengung:<br />
Salzhaltiges Wasser verdunstet in Ritzen <strong>und</strong> Hohlräumen der Gesteine. Dabei<br />
kristallisieren Salze aus, die einen Kristallisationsdruck hervorrufen, der das Gestein<br />
lockert. Die Wirksamkeit der Salzsprengung wird durch häufigen Wechsel von<br />
Durchfeuchtung <strong>und</strong> Austrocknung erhöht.<br />
Die chemische Verwitterung beruht hauptsächlich auf der lösenden Kraft des Wassers.<br />
1. Lösungsverwitterung:<br />
Unter dieser Verwitterung versteht man die Zerstörung von Gesteinen, die leicht<br />
lösliche Alkali- <strong>und</strong> Erdalkalisalze (z.B. Kochsalz (NaCl), Kalisalze (KCl), Carbonate,<br />
Sulfate, z.B. Gips (CaSO4)) enthalten. Die Salze werden durch Wasser gelöst <strong>und</strong><br />
ausgewaschen. Daraus folgt der Zerfall des Gesteins.<br />
Obwohl kalkhaltige Gesteine (CaCO3) im Wasser kaum löslich sind, werden sie zu<br />
den lösungsfähigen Gesteinen gezählt. Denn durch die schwache Kohlensäure<br />
(H2CO3), die sich bildet, wenn Wasser <strong>mit</strong> Kohlenstoffdioxid aus der Luft oder aus<br />
dem Boden angereichert wird, kann das Gestein in Calciumhydrogencarbonat<br />
umgewandelt werden (Kohlensäureverwitterung).<br />
2. Hydratation:<br />
Hydratation bedeutet, dass Wasser in die Struktur des Gesteins eingebaut wird. Die<br />
Ionen der Mineralsalze ziehen das Wasser aufgr<strong>und</strong> seiner Dipolwirkung an <strong>und</strong><br />
werden dann von einer Wasserhülle (Hydrathülle) umgeben. Die Bindungskräfte des<br />
Kristallgitters lösen sich. Die Aufnahme von Kristallwasser führt zur Aufquellung des<br />
Steins <strong>und</strong> zur Sprengung des Nachbarsteins.<br />
7