Konservierung - Werte schützen und erhalten mit Chemie 2 - VCI Nord
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Kathode: 2 H2O + 2 e - � 2 OH - + H2 (Reduktion)<br />
Der Überzug von Eisenblech <strong>mit</strong> Zinn (Weißblech) z. B. in Getränke- oder Konservendosen<br />
soll verhindern, dass die zum Teil sauren Lebens<strong>mit</strong>tel nicht <strong>mit</strong> dem Eisenblech reagieren<br />
<strong>und</strong> so verderben bzw. ungenießbar werden. In diesem Fall wählt man Zinn aus, da es edler<br />
als Eisen ist <strong>und</strong> deshalb auch nicht <strong>mit</strong> Säuren reagiert. Wird aber eine solche Schutzschicht<br />
beschädigt, schreitet das Rosten des Eisens sehr schnell voran, da sich auch hier ein<br />
Lokalelement bildet. In diesem Fall wandern die Elektronen vom unedleren Metall (Eisen)<br />
zum edleren Metall (Zinn). Das Eisen wird oxidiert <strong>und</strong> die Elektronen am Zinn reagieren <strong>mit</strong><br />
dem Wasser der Elektrolytlösung:<br />
Anode: Fe � Fe 2+ + 2 e - (Oxidation)<br />
Kathode: 2 H2O + 2 e - � 2 OH - + H2 (Reduktion)<br />
Mit Lack behandelter Eisennagel<br />
Ist ein Nagel durch Lack geschützt, dann wird zuerst der Lack durch den Luftsauerstoff<br />
angegriffen. Dadurch ist das Metall geschützt. Oft müssen Lacke erneut aufgetragen werden,<br />
um den Schutz langfristig zu sichern.<br />
Maßnahmen zur <strong>Konservierung</strong> von Metallen<br />
a. Galvanisieren<br />
Chrom ist ein Schwermetall, das ein niedrigeres<br />
Redoxpotential hat als Eisen. Obwohl Chrom dadurch<br />
unedler ist als Eisen, dient es doch als Korrosionsschutz.<br />
Chrom ist <strong>mit</strong> einer extrem dichten Oxidationsschicht<br />
überzogen, behält aber trotzdem den bekannten, kalten<br />
Metall-glanz.<br />
CrO3 + 6 H + + 6 e - � Cr + 3 H2O<br />
Abb. 19: Verchromter Fahrradlenker<br />
Wird die Chromsschicht, <strong>mit</strong> der das Eisen überzogen ist, verletzt, schreitet die Korrosion<br />
jedoch rasch voran, da sich Lokalelemente bilden.<br />
Der italienische Arzt <strong>und</strong> Biochemiker Luigi Galvani (1737-1798) legte 1780 per Zufall den<br />
Gr<strong>und</strong>stein für eine ganz neue Art, Metalle zu behandeln. Die Galvanische Zelle war geboren.<br />
Beim Galvanisieren wird eine dünne Metallschicht auf chemischem oder elektrochemischem<br />
Wege auf die Oberfläche eines Gegenstandes aufgebracht. Prinzipiell können nur<br />
Gegenstände galvanisiert werden, deren Oberflächen den elektrischen Strom leiten, also<br />
Metalle.<br />
Der Chemiker Moritz Hermann von Jacobi (1801 – 1874) gilt gemeinhin als Begründer der<br />
Galvanotechnik. Auf elektrolytischem Wege stellte er Kopien von Münzen her.<br />
Nachdem in Kriegszeiten (1915 – 1918) Nickel, Kupfer <strong>und</strong> Messing knapp waren, wurden<br />
Ersatzverfahren in großem Stil eingesetzt. So wurde die Verkobaltung als gebräuchliche<br />
Alternative eingesetzt. Ebenfalls gebräuchlich: das Verzinken, da Zink damals kein "bewirt- 25<br />
schaftetes" Metall darstellte.