KOMPACK 06 20
Staatspreis smart packaging Pawel Nachhaltig
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Pawel
Nachhaltig
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WIRTSCHAFT<br />
Digitale Chancen<br />
„Wir sehen die Krise als Chance, unsere digitalen Lösungen mit aller Kraft voranzutreiben“,<br />
sagt Dr. Stefan Engleder, CEO der ENGEL Gruppe im Vorfeld der<br />
ersten ENGEL live e-xperience. In einem Jahr, das keine Fakuma zulässt, geht<br />
der Spritzgießmaschinenbauer und Systemlöser mit einer eigenen virtuellen<br />
Messe mit begleitender Online-Konferenz neue Wege. „In der Krise nutzen<br />
unsere Kunden verstärkt digitale Lösungen. Das motiviert uns, den Fokus auf<br />
Digitalisierung beizubehalten und auch in diesen herausfordernden Zeiten weiter<br />
in die Entwicklung zukunftsweisender Lösungen zu investieren.“<br />
Bereits deutlich vor der Corona-Pandemie<br />
waren die<br />
Marktvolumina zurückgegangen,<br />
vor allem in der Automobilindustrie.<br />
„Die schlechte konjunkturelle<br />
Entwicklung wurde durch<br />
Covid-19 allerdings verschärft“,<br />
berichtet Dr. Christoph Steger, CSO<br />
der ENGEL Gruppe. „Wir gehen für<br />
das laufende Geschäftsjahr <strong>20</strong><strong>20</strong>/21<br />
von einem weiteren Umsatzrückgang<br />
von zuletzt 1,3 Mrd. Euro im<br />
Geschäftsjahr <strong>20</strong>19/<strong>20</strong> um <strong>20</strong> bis 25<br />
Prozent aus.“ Das Jahr <strong>20</strong>21 sei mit<br />
großen Unsicherheiten verbunden,<br />
führt Steger aus. Eine Prognose hinsichtlich<br />
einer möglichen Erholung<br />
der für die Kunststoffindustrie wichtigen<br />
Märkte ist derzeit aufgrund<br />
der nicht abschätzbaren weiteren<br />
Entwicklung der Pandemie nicht<br />
möglich. Dabei kam es ENGEL in<br />
den letzten Monaten zugute, unterschiedliche<br />
Branchen zu bedienen.<br />
Die Medizintechnik wächst und hat<br />
durch Covid-19 zusätzlichen Schub<br />
erfahren. Die Kunststoffindustrie<br />
leistet einen wichtigen Beitrag zur<br />
Bekämpfung der Pandemie.<br />
USA und China - Erholung<br />
Erste Anzeichen einer konjunkturellen<br />
Erholung kommen aus China<br />
und Nordamerika. Die Industrieproduktion<br />
in China erholt sich im<br />
gesamtasiatischen Vergleich am<br />
schnellsten, was auch am Spritzgießmarkt<br />
abzulesen ist. „China läuft<br />
wieder gut“, berichtet Steger. Die<br />
stärksten Wachstumsimpulse dort<br />
kommen aus dem Baugewerbe, vor<br />
allem aus Projekten im Bereich der<br />
Infrastruktur, aber auch die Automobilindustrie<br />
zieht wieder an. Darüber<br />
hinaus entwickeln sich Medical<br />
und Packaging in China erfreulich.<br />
In Nordamerika sind es vor allem<br />
Haushaltswaren sowie Sport- und<br />
Freizeitartikel, die die Wirtschaft<br />
anlaufen lassen. „In den USA ist der<br />
Stay-at-home-Trend besonders stark<br />
zu spüren“, sagt Steger. Aus dem<br />
insgesamt noch zurückhaltenden<br />
Foto: ENGEL<br />
Mit seinem Expertenwissen spürt ENGEL Prozessoptimierungspotenziale<br />
auf und gibt Anwendersupport bei der Umsetzung. Als<br />
Ergebnis resultiert zum Beispiel eine kürzere Zykluszeit, eine<br />
bessere Teilequalität, eine höhere Prozessstabilität, ein niedrigerer<br />
Energieverbrauch oder eine längere Lebensdauer der Maschine.<br />
Automotive-Markt heben sich die<br />
SUV- und Truck-Produktion ab, die<br />
beide gut laufen.<br />
Packaging wächst<br />
Europa wurde von der Krise mit<br />
besonderer Wucht getroffen und<br />
meldet sich nur zögerlich zurück.<br />
„Ob die europäische Spritzgießindustrie<br />
überhaupt wieder das Vorkrisenniveau<br />
erreichen wird, steht<br />
in den Sternen“, sagt Steger. Die<br />
Bereiche Packaging und Medical<br />
bilden auch in Europa Ausnahmen.<br />
Nicht zuletzt durch Covid-19 erfahren<br />
beide Branche weiteres Wachstum.<br />
Covid-19 hat die Diskussion<br />
um Kunststoffprodukte ein Stück<br />
weit in den Hintergrund der öffentlichen<br />
Wahrnehmung verschoben.<br />
„Die Pandemie hat deutlich gemacht,<br />
dass Kunststoffe in unserem modernen<br />
Leben unverzichtbar sind. Sie<br />
leisten wesentliche Beiträge für unsere<br />
Gesundheit und Hygiene“, betont<br />
Stefan Engleder. „Das ist eine<br />
gute Basis, von nun an differenziertere<br />
Gespräche zu führen und Entscheidungen<br />
auf der Grundlage von<br />
Fakten zu treffen. Der Aufbau einer<br />
Kreislaufwirtschaft ist aktuell die<br />
größte Herausforderung, vor der die<br />
weltweite Kunststoffindustrie steht.<br />
Und diese Herausforderung packen<br />
wir konsequent an. Das Thema ist<br />
weiterhin ein Schwerpunkt unserer<br />
Entwicklungsarbeit.“<br />
Lockerungen<br />
kurbeln Wirtschaft an<br />
In den weiteren Regionen sind die<br />
negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie<br />
zum Teil noch stark<br />
zu spüren. Darunter Lateinamerika,<br />
wo die Kunststoffindustrie jedoch<br />
ähnlich wie in den USA vom Stayat-Home-Trend<br />
profitiert. In Mexiko<br />
nährt sich aufgrund der engen<br />
Vernetzung mit der US-Industrieproduktion<br />
die Hoffnung auf eine<br />
Erholung. In Südostasien ist es der<br />
thailändische Markt, der sich am<br />
schnellsten sowohl von der Automobilkrise<br />
als auch vom Lockdown<br />
erholt. Die optimistische Stimmung<br />
resultiert nicht zuletzt aus den Lockerungen<br />
der lokalen Kontaktund<br />
Reiserestriktionen, während<br />
dagegen zum Beispiel in Singapur<br />
nach wie vor keine direkten Kundenkontakte<br />
möglich sind.<br />
Lieferfähigkeit absichern<br />
Gerade in diesen herausfordernden<br />
Zeiten investiert ENGEL<br />
konsequent weiter in die Entwicklung<br />
neuer Produkte, Technologien<br />
und Lösungen mit dem Ziel, die<br />
sich neu eröffnenden Chancen bestmöglich<br />
zu nutzen und seine Wettbewerbsvorteile<br />
für die Zeiten des<br />
Aufschwungs weiter auszubauen.<br />
Innovationstreiber sind neben dem<br />
Aufbau einer Kreislaufwirtschaft<br />
die Transformation des Automobils<br />
und vor allem die Digitalisierung,<br />
die nicht zuletzt wiederum den anderen<br />
beiden Trends den Weg bereitet.<br />
Covid-19 beschleunigt<br />
„Covid-19 hat die Digitalisierung<br />
industrieller Prozesse beschleunigt.<br />
Virtuelle Besprechungen und<br />
selbst virtuelle Serviceeinsätze sind<br />
jetzt Teil unseres Alltags, und das<br />
macht viele Prozesse effizienter“,<br />
sagt Engleder. „Mit Hilfe von Remote-Services<br />
und Online-Support<br />
konnten wir unsere Kunden auch<br />
während des Shutdowns durchgehend<br />
sehr gut unterstützen. Viele<br />
Firmen befassen sich jetzt mit der<br />
Frage, wie sie im Falle von Krisen<br />
ihre Produktivität und ihre Lieferfähigkeit<br />
absichern können. Das<br />
motiviert uns, weiter stark in die<br />
Entwicklung digitaler Lösungen zu<br />
investieren.“<br />
Unterstützung über den<br />
gesamten Produktlebenszyklus<br />
Neu ist, dass ENGEL dabei immer<br />
stärker den gesamten Produktlebenszyklus<br />
fokussiert. „Wir begleiten<br />
unsere Kunden zunehmend von<br />
der Designphase über die Produktionsphase<br />
bis hin zum Recycling<br />
am End-of-life“, macht Engleder<br />
deutlich. „Darauf richten wir unser<br />
inject 4.0 Programm in der weiteren<br />
Entwicklung konsequent aus.“<br />
Digitale Lösungen spielen auf allen<br />
Ebenen des Produktlebenszyklus‘<br />
eine immer wichtigere Rolle. Bereits<br />
heute unterstützt ENGEL seine<br />
Kunden mit zahlreichen etablierten<br />
und in der Praxis vielfach bewährten<br />
digitalen Lösungen, Effizienz- und<br />
Qualitätspotenziale entlang des gesamten<br />
Wertstroms auszuschöpfen.<br />
Die größten Entwicklungssprünge<br />
in den kommenden Jahren werden<br />
im Bereich der Dienstleistungen<br />
liegen. Mit dem neuen ENGEL performance.boost<br />
setzt ENGEL einen<br />
Meilenstein.<br />
Mehr unter: www.engel.at<br />
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