26 <strong>ST</strong>/A/R Buch IV - ZEYTINOGLU Nr. <strong>22</strong>/2009 Arkan Zeytinoglu (Traditionalist) Jede Veränderung die keine Verbesserung ist, ist eine Verschlechterung. (nach A. Loos) Arkan Zeytinoglu ist als Architekt, freier Künstler und Designer in Wien tätig. 1968 wurde er in Klagenfurt geboren, besuchte das Gymnasium in Viktring und studierte von 1986 – 1994 Architektur an der Technischen Universität Graz. 1988 – 89 studierte er Design bei dem Architekten und Künstler Raimund Abraham (NewYork). 1993 besuchte er die Sommerakademie bei der international renommierten Architektin Zaha Hadid in Graz. Nach dem Diplom 1994 arbeitet er ein Jahr in New York an der Cooper Union (5th Year Design Studio mit John Hejduk). Seit 1995 ist er staatlich befugter und beeideter Ziviltechniker. Der eine macht Wurstsemmeln, der andere Architektur. Wichtig ist doch, dass man lebt. 1995 gewann Arkan Zeytinoglu den Generalplanerwettbewerb für den Neubau des Bezirksgerichts Graz und gründete Büros in Wien und Klagenfurt. Derzeit deckt die Zentrale in Wien mit 15 Mitarbeitern sämtliche Leistungen im Bereich von Architektur und Interior Design ab, arbeitet ebenso im Bereich Masterplanung und realisiert als Generalplaner Projekte für staatliche und private Bauherren. In den vergangenen Jahren wurde eine Vielzahl von Projekten im In- und Ausland realisiert, von Bürogebäuden über Privatobjekte bis Aus dem Nichts entsteht nichts. Vielmehr ist es, dass Vieles viel ist. hin zu Hotels, Restaurants und Bars, wobei der Hotelbau einen besonderen Schwerpunkt darstellt. Nach gewonnenem Wettbewerb, ist das Büro zusammen mit SPAN Architects für den Bau des österreichischen Pavillon für die Expo 2010 in Shanghai beauftragt. Architekturbüro Zeytinoglu ZT GmbH Mariahilfer Straße 101/3/51 A-1060 Wien Tel.: +43 (1) 595 38 04-0 Fax: +43 (1) 595 38 04-16 office@arkan.at www.arkan.at Dachaufbau Mariahilferstrasse 1: Das in der Gründerzeit geplante bzw. gebaute Gebäude war ursprünglich mit einer reich dekorierten Fassade und einer turmartigen Ausbildung an der nordöstlichen Ecke versehen. Nach einem schweren Bombenschaden im Zweiten Weltkrieg erhielt das Haus eine „Sparfassade“, die gänzlich auf Dekor verzichtete und nur durch die verbliebenen Fensterflächen strukturiert wurde. Im Erdgeschoss entstand im Laufe der Jahre der in der Mariahilfer Es ist der Geist, der im Haus wohnt.Wenn er da nicht wohnt, dann ist es ein leeres Haus – im wahrsten Sinne des Wortes. Strasse gewohnte Fassadenmix aus verschiedenen Geschäftsportalen. „Der Umbau lässt das Haus wieder als einheitliches Ganzes erscheinen. Die Erdgeschoßzone wurde heutigen Geschäftsportalen einer Einkaufsstraße gerecht gestaltet“, so der beauftragte Architekt Zeytinoglu. „Die Eckgaupenlösung der Dachflächen am Kreuzungspunkt Mariahilfer Straße - Getreidemarkt resultierte aus der konsequenten Weiterführung der Grundrissgeometrie des Bestandes, nämlich einer turmartigen Lösung, die in die Dachneigung knickt. Es wurde kein Eckturm aufgesetzt, sondern ein Dachgrat ausgeformt, der mit der Geometrie der bestehenden Ecklösung korrespondiert.“ „Die Mariahilfer Straße 1 ist Ausdruck unseres Design- und Qualitätsanspruchs“, sagt DDr. Michael Tojner, Vorstand der WertInvest. „Die WertInvest erwirbt Objekte in bester innerstädtischer Lage mit historischer, oft unter Denkmalschutz stehender Bausubstanz und entwickelt und revitalisiert diese wertvollen Immobilien Leben ist Leben – wenn man lebt. in Kombination mit moderner Architektur, wie auch im Fall der Mariahilfer Straße 1.“ Die Gebaute Landschaft: Weg und Bewegung. Täler und Schluchten. Projekt: Hotel Falkensteiner Carinzia, Kärnten Das Hotel Carinzia am Fuße des Nassfeldes manifestiert den Dialog „Landschaft und Gebautes“ und definiert innere wie äußere Landschaften in einer ganzheitlichen architektonischen Komposition. Als gebauter Ausläufer der Sonnenalpe nimmt das Ressorthotel die umliegende Natur auf. Großzügige Atrien, ausgestattet mit Wasserläufen und ausreichendem Grün lassen Naturerlebnisse im Inneren des Hotels entstehen. Plätze, Wasserfälle, Galerien dienen anstelle von langen Gängen, als Erschließungsstruktur. Zentrale Schnittstelle bildet immer wieder die großzügig verglaste Lobby, die als „Atriumschlucht“, die komplexe Anlage (Gastrobereich, Bars, 160 Gäste-Zimmer und Wellness+Spa Zone) um sich versammelt“. Die Entstehung von einem Gebäude ist wie eine schöne Tonalität. Wie wenn ein Orchester eine schöne Musik spielt. Das ganze Gebäude ist Landschaft, die sich zu besonderen Räumen erweitert: „Jeder einzelne Schritt bietet dem Auge ein neues Klangelement der architektonischen Komposition, sei es den Ausblick auf die bebauten oder grünen Fernen oder die Ansicht der anmutig geordneten nahen Umgebung.“ Unterschiedliche Raumerlebnisse lassen für den Gast eine Stimmungsreise durch das Gebäude zu: Sakrales Ambiente in der Saunawelt, die sich in Licht und atmosphärischer Materialität ausdrückt und Ruhe- und Sinnessräume schafft. Der Gastronomiebereich teilt sich in stimmungsvolle Zonen, die von Farb- und Lichtgestaltungen differenziert sind. Nach außen erweitert die Hotelanlage die dörfliche Struktur und bildet ein neues, starkes Zentrum. Ecken, Kurven und leichte Kanten strukturieren den 200 Meter langen Baukörper und lösen die Maßstäblichkeit auf. Indem Erde-Architektur erscheint nur im Licht. Sonst ist schwarz. Da seh i nix. eine permanente Verschmelzung zwischen Außen- und Innenraum inszeniert wird, wird auch der Außenraum maximiert und in das Gebäude geholt.
Nr. <strong>22</strong>/2009 Buch IV - ZEYTINOGLU <strong>ST</strong>/A/R 27 Dachausbau Mariahilferstrasse 1 , Der schönste Dachboden von Wien ausgeführt durch Metallbau Heidenbauer Ges.m.b.H & Co KG Hotel Falkensteiner Carinzia, Kärnten