40 Buch V Nr. <strong>36</strong>/2013 Benedikt Ledebur letzte lockerungen schnellgedichte von Benedikt Ledebur 1 mit einem ruck springt die rübe an: los geht´s! jeder sack kann das übrigens. einen über die rübe: gehört das zusammen? schneide die ringe, zickzack und zahl, übe! beuge es. zieht eine linie zum gegenüber, sieht sie. ein satz über die brüstung, ohne grund, was der fall voraussetzt. ein stück noch, dann fass das ende, ausschlag den boden ihm, auf die maserung achte. neuen verbindungen zähne wachsen. wie weit, als ob netze diese zentner hielten, kämme die gletscher fletschten, damit ausfranst im freien der aussicht reifen, drehen im fall, dass die fahrt endlich anfängt. gleich den höhen von oben, stechen messer die skalen, schwellen dem krähen erweiterte gefässe, gestutzte flügel, statt sturz in den absprung: zieh leine endlich, kürzeste linie im fall, dass es aufprallt, grundlos fassende verfaltet im schirm. 2 ein axiom, das leicht aus der art geschlagen, ein verfinstertes beispiel zusätzlicher charade, sollte das spiel bei chiasmus und wette nicht genügen für die weitere deutung. das ansammeln großer zahlen gehe nur deutlich zu auf das allgemeine einerlei größtmöglicher sicherheit. das sich gleichbleibende ist in der ferne egal, stammeln und spucken mit kernen aus genossenem trifft da noch eher die gesetzte grenze. gebieten, die mir halt bieten, entkommen irren unter durchädertem joch beinahe selbst, die spinnen sich netze zu, ständig in ketten. nur halb steigt auf der leiter der abteilungen, nimmt, was stellt sie darin, die mangel an sich leiden können, dar langem grübeln. das bein nach vor geworfen, dem nutzen hinten nach, orten noch die verbindlichsten unde ihr glück, peilen gehörnt unter qualen die quellen an, reißen am schlingernden weg ein stück, bis der sich dem suchen löst in verwertenden aus täuschen, mit muster erstickender uhr. phantasmen, die ich-vögel spreizen, schwingen im warten am x-fachen abzählreim, alle ausflüge koordinierend, bis sich die ypsilonachse biegt, unter dem unbändigen, das alles zu fall bringt. last round of loosening up quick poems translation by Matthias Goldmann a jolt to the noggin: let’s go! besides, any jerk can do that. a bonk on the noggin: does that go together? cut these rings, zigzag and number, practice! flex it. drawing a line to an opposite, she sees. a leap over the window breast, on no grounds, taken for granted in this case of descent. a last stretch left, then hold on to the end, kick out his flooring but mind the grain. growing the teeth of new connections. so far, as if nets were holding these hundredweights, glaciers were bearing their combs, adding fringes to the outdoors, letting vistas mature, falling and turning, finally out on a ride. like heights from above, knifes stuck into scales, puffing out to crow, vascular widening, clipped wings, taking off instead of plunging: get out of here, across the shortest line, in this case, towards an impact, hold on for no reason, folded into an umbrella. an axiom, a little wayward at that, a darkened example, additional charade, if a game of chiasmus and a bet won’t do to add further interpretation. piling up large numbers, clearly walking towards overall monotony, maximum certainty. the self-same, making no difference far away, stammering and spitting leftover seeds and pits, hitting, rather, set limits. my areas of support escape me, wandering under a veined yoke, almost themselves, spinning nets at each other, in chains all the time. promoted halfway, head of departments, she takes to her appearance as it may suffer hardships despite lengthy brooding. kicking a leg out to chase a profit, the friendliest places and happiness, aiming, cuckolded, in great pain, at sources, ripping at a stretch of rolling road, until it gives way to searching and use that does the trick, patterns of a stifled clock. phantasms, these i-birds spread, soaring while waiting for umpteenth counting-out rhyme, coordinating all outings until the y-axis bends under unbridled forces that bring it all to grief. 1 2
Nr. <strong>36</strong>/2013 Buch VI 41 Partisanendenkmal Petrova Gora, Entwurf Vojin Bakić, Jugoslawien, 1979 // Mercedes W123, Entwurf Bruno Sacco, Deutschland, 1970 45° 14’ 30” N, 15° 48’ 23” E Wolfgang Thaler, © 2008 Wolfgang Thaler fotografi erte für das Buch „MODERNISM IN BETWEEN - The Mediatory Architectures of Socialist Yugoslavia“ (Jovis, 2012), Bauwerke in ehemaligen Jugoslawien. Das Buch entstand in Zusammenarbeit mit den Historikern Maroje Mrduljaš und Vladimir Kulić. „...Und trotz (oder gerade wegen?) einiger durchaus kontroverser Thesen ist „Modernism In-between“ damit sicher eines der besten und tiefgründigsten unter den vielen Büchern, die sich derzeit mit dem angesagten Thema der „Ost-Moderne“ auseinandersetzen.“ Florian Heilmeyer für BauNetzWoche „Thalers lakonischer, aber, wie wir hoffen, anregender Überblick erinnert uns eindrücklich an die Werte und Ziele einer einzigartigen architektonischen Kultur – und einer Gesellschaft, die es zwar nicht mehr gibt, aber deren Leistungen jedenfalls verdienen, neu bewertet zu werden.“ Klaus Friede Im Museum für zeitgenössische Kunst in Zagreb (www.msu.hr) läuft bis 2. Februar 2014 eine Retrospektive des Bildhauers Vojin Bakić.