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SOLiNZ Dezember 2020

Editorial Die Kommunalgruppe Linz der Solidarwerkstatt gibt ein neues Medium heraus, das monatlich erscheinen soll: SOLiNZ – Solidarisches Linz. Wir verstehen uns als Nachbarschaftszeitung in mehrfacher Hinsicht: Unser Schwerpunkt liegt auf Linz und seinen Nachbargemeinden; auch Nachbarschaftsthemen – was tut sich im Grätzel? – wollen wir ein großes Augenmerk schenken; und wir wollen gute Nachbarschaft fördern – im Sinne von Zusammenstehen und gemeinsam Handeln statt sich auseinander dividieren zu lassen. Wir wollen dazu ermutigen, solidarisch für eine soziale und ökologische Stadtentwicklung, für Demokratie und Selbstbestimmung aktiv zu werden. Dabei ist es unser Anspruch, mehr als eine Zeitung zum Lesen sein, indem wir Text, Video und Audio miteinander verknüpfen. Wir sind von Parteien und Konzernen unabhängig. Aber wir sind abhängig davon, dass Menschen mithelfen, SOLiNZ zu gestalten und zu verbreiten. Wenn auch du dazu Lust hast, schau bei unseren 14-tägigen Kommunalgruppen-Treffen vorbei oder schick uns deine Ideen! Kontakt: office@solidarwerkstatt.at

Editorial

Die Kommunalgruppe Linz der Solidarwerkstatt gibt ein neues Medium heraus, das monatlich erscheinen soll: SOLiNZ – Solidarisches Linz. Wir verstehen uns als Nachbarschaftszeitung in mehrfacher Hinsicht: Unser Schwerpunkt liegt auf Linz und seinen Nachbargemeinden; auch Nachbarschaftsthemen – was tut sich im Grätzel? – wollen wir ein großes Augenmerk schenken; und wir wollen gute Nachbarschaft fördern – im Sinne von Zusammenstehen und gemeinsam Handeln statt sich auseinander dividieren zu lassen. Wir wollen dazu ermutigen, solidarisch für eine soziale und ökologische Stadtentwicklung, für Demokratie und Selbstbestimmung aktiv zu werden. Dabei ist es unser Anspruch, mehr als eine Zeitung zum Lesen sein, indem wir Text, Video und Audio miteinander verknüpfen.
Wir sind von Parteien und Konzernen unabhängig. Aber wir sind abhängig davon, dass Menschen mithelfen, SOLiNZ zu gestalten und zu verbreiten. Wenn auch du dazu Lust hast, schau bei unseren 14-tägigen Kommunalgruppen-Treffen vorbei oder schick uns deine Ideen! Kontakt: office@solidarwerkstatt.at

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Grüngürtel Linz<br />

8<br />

Linzer Grüngürtel schützen, jetzt!<br />

Am Linzer Freinberg sollen 5.000 qm für den Profit weniger geopfert werden. Der Widerstand dagegen geht weiter.<br />

Statt Minigolf<br />

für alle<br />

Luxuswohnungen<br />

für<br />

wenige?<br />

Ende April 2018 hat das<br />

Aloisianum (Österreichische<br />

Provinz der Gesellschaft<br />

Jesu) das Verfahren für eine<br />

Umwidmung des Grundstückes<br />

„Minigolfplatz am Linzer<br />

Freinberg“ eingeleitet. Die<br />

Raumordnungsabteilung des<br />

Landes (damals unter der Leitung<br />

von Michael Strugl) hatte<br />

zu diesem Zeitpunkt schon<br />

ganze Arbeit geleistet und<br />

genau dieses Grundstück aus<br />

dem regionalen Grüngürtel<br />

herausgenommen.<br />

Klar war immer, dass das<br />

Aloisianum die 5.000 m2 zu<br />

sündteurem Bauland umwidmen<br />

will, um – vordergründig<br />

– das Geld für die letzte Bauphase<br />

ihres aufwändigen Umbaus<br />

zu lukrieren. Ebenso war<br />

klar, dass es nur um einen millionenschweren<br />

Widmungsund<br />

den Projektgewinn für die<br />

späteren Bauträger ging. Dass<br />

es sich hierbei nur um Luxusund<br />

Anlageprojekte handeln<br />

kann, versteht sich von selbst.<br />

Vor der offiziellen Beschlussfassung<br />

im Gemeinderat – am<br />

23. Jänner <strong>2020</strong> – wurde der<br />

Bürgermeister noch auf eine<br />

Anzahl gesetzes- und verfassungswidriger<br />

Umstände aufmerksam<br />

gemacht – so zum<br />

Beispiel:<br />

• Änderungen von Flächenwidmungs-<br />

und Bebauungsplänen<br />

dürfen<br />

nicht bloß dazu dienen,<br />

wirtschaftliche oder sonstige<br />

Interessen zu unterstützen,<br />

sondern haben<br />

vielmehr übergeordneten<br />

Zielen zu entsprechen.<br />

• Die vorgesehene Änderung<br />

ist nicht im Interesse<br />

des Gemeinwohls und es<br />

kann nicht davon ausgegangen<br />

werden, dass öffentliches<br />

Interesse, insbesondere<br />

Interessen einer<br />

ökologischen Energienutzung,<br />

für die geplante Änderung<br />

sprechen.<br />

• Die geplante Änderung<br />

des Flächenwidmungsplanes<br />

widerspricht zweifellos<br />

den Planungszielen<br />

der Gemeinde. Dies ergib<br />

sich schon daraus, dass<br />

eine Ermöglichung erst<br />

nach Änderung des Öffentlichen<br />

Entwicklungskonzeptes<br />

möglich war.<br />

• Beim Beschluss der Umsetzung<br />

des Linzer Stadtklimaprogrammes<br />

geht es<br />

darum, die Überhitzung<br />

des Stadtklimas zu verhindern.<br />

Die Umwidmung<br />

widerspricht zweifellos<br />

diesen Zielvorstellungen.<br />

• Es werden Interessen<br />

Dritter verletzt – nicht nur<br />

die der unmittelbaren Anrainer,<br />

sondern auch die,<br />

der im Einzugsgebiet des<br />

Grüngürtels lebenden Bevölkerung.<br />

• Ein Gutachten betreffend<br />

ökologischer Folgen<br />

besagt, dass die<br />

geplanten Änderungen<br />

gesetzeswidrig sind. Eine<br />

entsprechende Grundlagenforschung<br />

seitens der<br />

Gemeinde ist nicht ersichtlich.<br />

• Für eine Änderung des<br />

Entwicklungskonzeptes<br />

müsse „starker Baulanddruck“<br />

bestehen. Bei der<br />

beachtlichen Baulandreserve,<br />

die es in Linz gibt,<br />

wohl kein Faktum.<br />

Diese und noch weitere<br />

Punkte wurden seitens des Bürgermeisters<br />

in keinster Weise<br />

einer Prüfung unterzogen.<br />

Schritt zum Verfassungsgerichtshof<br />

Der nächste Weg der Bürgerinitiative<br />

„Linzer Grüngürtel<br />

schützen, jetzt!“ führte nach<br />

Wien zu Volksanwalt Werner<br />

Amon, der beim ersten Gespräch<br />

in Linz versprochen<br />

hatte, bei einem tatsächlichen<br />

Beschluss des Gemeinderates<br />

seine Einwände geltend zu<br />

machen.<br />

Mittels eines ausführlichen<br />

Schreibens – in dem auf einige<br />

Punkte nicht konkret eingegangen<br />

wurde, ebenso wenig<br />

wie auf die Interessen des<br />

Grüngürtels und der Anrainer<br />

¬– wurde uns mitgeteilt, dass<br />

die Volksanwaltschaft kein gesetzeswidriges<br />

Verhalten feststellen<br />

konnte.<br />

Eine direkte Verordnungsanfechtung<br />

beim Verfassungsgerichtshof<br />

ist daher der nächste<br />

– unausbleibliche – Schritt.<br />

In der Zwischenzeit ist zu hören,<br />

dass in Sachen Minigolfplatz-Grundverkauf<br />

mindestens<br />

20 potenzielle Käufer zum<br />

Kaufanbot eingeladen wurden,<br />

um dann an den Höchstbieter<br />

zu verkaufen.<br />

Renate Ortner<br />

Kontakt zur Bürgerinitative:<br />

"Linzer Grüngürtel<br />

schützen, jetzt!"<br />

https://www.facebook.com/<br />

linz.gruenguertel/<br />

Renate Ortner<br />

renate.ortner@liwest.at

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