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SOLiNZ_August 2023

Zeitung der Solidarwerkstatt-Kommunalgruppe Linz

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<strong>SOLiNZ</strong><br />

4/<strong>2023</strong><br />

Die Nachbarschaftszeitung lesen - hören - schauen und aktiv werden!<br />

Der erste Zug<br />

auf der schienenlosen<br />

Eisenbahnbrücke...<br />

... rollte bzw. spazierte bei der Trassenwanderung „Hafenbahn statt Autobahn!“<br />

am 12.8.<strong>2023</strong> (> Video). Und es könnte noch sehr, sehr lange dauern, bis der erste<br />

echte Zug folgt, wenn wir nicht gehörig Druck machen. >> siehe Seiten 2 bis 5<br />

Aus dem Inhalt:<br />

> OÖ Verkehrserhebung: A26 völlig kontraproduktiv 2<br />

> Linz Top beim Zubetonieren 9<br />

> Linz Süd: Radverleih erhalten und erweitern! 11<br />

> Petition gegen Rechtsextremen in Magistratsführung 18<br />

> Nachhilfe für Bürgermeister Luger 27<br />

Mehr Kassenärzte statt<br />

2-Klassen-Medizin! > S. 22


OÖ Verkehrserhebung belegt:<br />

A26-Bau völlig kontraproduktiv!<br />

FP-Verkehrslandesrat Steinkellner schafft es, einen 10-prozentigen Zuwachs des<br />

Autoverkehrs als „Verkehrswende“ schönzureden. Zugleich will er auf einer der<br />

wenigen Strecken, wo es tatsächlich ein zartes Pflänzchen einer Verkehrswende<br />

gibt, diese sofort wieder zertrampeln.<br />

Die ersten Zahlen der OÖ Verkehrserhebung<br />

sind da. Zwar ist erfreulich,<br />

dass oberösterreichweit der relative Anteil<br />

des Motorisierten Individualverkehrs (MIV)<br />

leicht von 67,6% auf 65,5% gesunken ist.<br />

Deshalb von einer „Verkehrswende“ zu<br />

sprechen, wie das LR Steinkellner hinausposaunt,<br />

ist allerdings absurd. Denn absolut<br />

ist die Zahl der Autofahrten gegenüber<br />

der letzten Verkehrserhebung von<br />

2012 noch immer stark angestiegen: um<br />

250.000 Autofahrten täglich, ein Zuwachs<br />

von 10 Prozent (sh. Grafik). So schaut keine<br />

Verkehrswende aus – zumindest keine klima-<br />

und umweltfreundliche!<br />

Ein Detailergebnis lässt allerdings tatsächlich<br />

aufhorchen. Im Korridor Mühlkreisbahn<br />

– B127 ist die Gesamtzahl der<br />

Wege nach Linz um 15% gesunken; gleichzeitig<br />

stiegen die Wege im ÖV auf dieser<br />

Strecke um 20%. Dieser Trend zeigt vor<br />

allem eines: Der Bau der A26-Autobahn,<br />

die ja vor allem für die PendlerInnen aus<br />

dem Oberen Mühlviertel gemacht werden<br />

soll, wäre aus umwelt- und klimapolitischer<br />

Sicht die kontraproduktivste verkehrspolitische<br />

Entscheidung:<br />

• Sie würde das meiste Geld dort<br />

hineinpumpen, wo es dem massivsten<br />

Rückgang an Verkehrswegen gab.<br />

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2


STOPPEN WIR DAS MILLIARDENGRAB A26!<br />

KUNDGEBUNG<br />

Do, 21.9.<strong>2023</strong><br />

Beginn: 17 Uhr<br />

Vor dem Alten Rathaus,<br />

Hauptplatz Linz<br />

Initiative<br />

Verkehrswende jetzt!<br />

Volksbefragung<br />

„Zukunft statt Autobahn-Bau!“<br />

I<br />

m Frühjahr sind die Kosten für die A26-Autobahn (Westring) um 60% auf 1,2 Milliarden<br />

Euro explodiert. Damit würde der Anteil, den die Stadt Linz zu bezahlen<br />

hat, auf 60 Millionen Euro steigen. Zum Vergleich: Allein diese Linzer Zuzahlungen<br />

verschlingen das 120-Fache des jährlichen Linzer Radfahrbudgets! Aufgrund einer<br />

Vertragsklausel kann Linz bei Kostensteigerungen von mehr als 10% aus dem Finanzierungsvertrag<br />

aussteigen. Bei der Gemeinderatssitzung am 21.9. wird voraussichtlich<br />

bereits über die Erhöhung dieser Zuzahlungen abgestimmt. Kommt daher<br />

zu dieser Kundgebung, die zeitgleich mit dieser Sitzung stattfindet. > zum Aufruf<br />

• Und sie würde damit mutwillig<br />

das zarte Pflänzchen in Richtung Verkehrswende,<br />

das dort in den letzten 10 Jahren<br />

gediehen ist, zertrampeln, indem (zumindest)<br />

1,2 Milliarden Euro in die Förderung<br />

des Autoverkehrs investiert werden.“<br />

Wenn schon die ansatzweisen Verbesserungen,<br />

die es im Öffentlichen Verkehr<br />

auf dieser Strecke in den letzten Jahre gab<br />

(Taktverdichtung Mühlkreisbahn, bessere<br />

Buslinien) eine deutliche Verbesserung im<br />

Modal Split zugunsten des ÖV ergeben,<br />

was wäre erst möglich, wenn statt in den<br />

Bau einer Mega-Autobahn einmal wirklich<br />

kräftig in den Öffentlichen Verkehr investiert<br />

werden würde.<br />

Diese Zahlen der Verkehrserhebung belegen<br />

auch: Der Anstieg des Autoverkehrs<br />

ist kein Naturgesetz, sondern wird vom entsprechenden<br />

Angebot gesteuert. Die ASFI-<br />

NAG hat im Falle des Baus der A26 einen<br />

Zuwachs von 30.000 täglichen Autofahrten<br />

auf dieser Strecke nach Linz prognostiziert.<br />

Die Zahlen der Verkehrserhebung zeigen:<br />

Nicht weil 30.000 zusätzliche Autofahrten<br />

nach Linz drängen, soll diese Autobahn<br />

gebaut werden (im Gegenteil: die Verkehrserhebung<br />

zeigt, dass die Autowege ohne<br />

A26 sinken!), sondern diese zusätzliche Autoverkehrslawine<br />

würde auf uns zurollen,<br />

wenn die A26-Autobahn gebaut werden<br />

würde. > zur Presseaussendung<br />

Volksbefragung „Zukunft statt Autobahn-Bau!“<br />

unterstützen! Unterschriftlisten<br />

bestellen bei info@verkehrswende-jetzt.at<br />

3


Schiene - Straße<br />

Weiterbau und Planung<br />

Bau S10-Schnellstraße um 700 Millionen<br />

€ - für Transeuropäische Netze - konnte<br />

gar nicht schnell genug gehen<br />

Ausbau Summerauer Bahn um 350 Millionen<br />

€ - an EU-Fiskalpolitik gescheitert<br />

- bis heute auf Eis gelegt<br />

„Weiterbau der S10 Mühlviertler Schnellstraße“<br />

titelt ein ganzseitiges Inserat der<br />

Asfinag in der Freistädter Regionalausgabe<br />

von tips. „Die S10 ist als Teilabschnitt des<br />

Korridors Linz-Prag Bestandteil des transeuropäischen<br />

Verkehrsnetzes. Der erste<br />

Ausbauabschnitt der künftigen S10 Nord<br />

mit einer Gesamtlänge von rund 7,5km beginnt<br />

bei der Anschlussstelle Freistadt Nord<br />

… Die Trasse wird dabei im gesamten Bereich<br />

mit getrennten Richtungsfahrbahnen<br />

mit je zwei Fahrstreifen und beidseitigen<br />

Pannenstreifen ausgebaut…“ Baubeginn<br />

ist 2024.<br />

So weit zum Straßenbau. Wie schaut es<br />

mit der Schiene aus? Immerhin hat 2009 der<br />

damalige LH Pühringer versprochen, dass<br />

zeitgleich mit dem Baubeginn der S10 auch<br />

der Ausbau der Summerauer beginnen<br />

würde. Das ist an der Brüsseler Fiskalpolitik<br />

(Maastricht-Kriterien) gescheitert. Ebenso<br />

schon jahrzehntealt ist die Überlegung einer<br />

Schienenachse von Linz über Gallneukirchen<br />

nach Pregarten. Hier titelt tips Ende<br />

Juni <strong>2023</strong> nicht etwa „Regiotram ist auf<br />

Schiene“, sondern Regiotram-Planung ist<br />

auf Schiene. „Grünes Licht hat der Landtag<br />

für die Planung des Vorprojekts der Regiotram-Verbindung<br />

von Linz nach Pregarten<br />

gegeben.“ Seit Februar 2017 mussten die<br />

Gemeinden einen Grundstückskorridor freihalten.<br />

„Wesentliche Ziele des Vorprojekts<br />

sind nunmehr die Erarbeitung der Trasse<br />

in Lage und Höhe und damit die Reduktion<br />

des Freihaltekorridors auf das tatsächlich<br />

erforderliche Ausmaß. … Außerdem geht<br />

es um die Prüfung der Notwendigkeit, der<br />

Zweckmäßigkeit, der Wirtschaftlichkeit, der<br />

prinzipiellen Machbarkeit und möglichen<br />

Umweltauswirkungen.“ „Die Erarbeitung<br />

des Vorprojekts soll ab Februar 2024 bis<br />

Ende 2026 durch die Schiene OÖ erfolgen.“<br />

Na dann.<br />

Wir können sicher sein: Da werden sich<br />

schon weitere tausende Transit-LKW durch<br />

das Mühlviertel wälzen, bis das Vorprojekt<br />

zum Plan zum Projekt einer weiteren Schienenachse<br />

möglicherweise fertig ist. Man<br />

kann froh sein, dass sich manch junge Klimaaktivist*innen<br />

ob dieser Vorgänge nur<br />

auf der Straße ankleben lassen.<br />

Boris Lechthaler<br />

4


Trassenwanderung<br />

„Hafenbahn statt Autobahn!“<br />

Am 12. <strong>August</strong> <strong>2023</strong> organisierten<br />

die Solidarwerkstatt-Gruppe<br />

Linz und die Initiative<br />

Verkehrswende jetzt!<br />

eine Wanderung auf der Trasse<br />

der Hafenbahn. Die Wanderung,<br />

an der einige Dutzend<br />

Menschen teilnahmen,<br />

ging vom Mühlkreisbahnhof<br />

über die neue Eisenbahnbrücke<br />

bis zur Hafenbahn auf der<br />

Höhe des Posthofs.<br />

DI Leopold Walli, der seine Masterarbeit<br />

zur Attraktivierung der Mühlkreisbahn verfasst<br />

hat (sh. Anhang), erläuterte den Wandernden,<br />

dass innerhalb kurzer Zeit und<br />

mit relativ bescheidenen Mitteln dem öffentlichen<br />

Verkehr hier ein wirklicher Schub<br />

gegeben werden könnte. Die Grundidee:<br />

Durchbindung der Mühlkreisbahn über<br />

die neue Eisenbahnbrücke und die bereits<br />

existierende Trasse der Hafenbahn sowohl<br />

zum Linzer Hauptbahnhof als auch in den<br />

Linzer Süden. Damit könnten zehntausende<br />

Arbeitsplätze im Linzer Hafen- und Industriegebiet<br />

rasch mit der umweltfreundlichen<br />

Schiene erreicht werden.<br />

„Wann öffnet sich die Politik<br />

endlich für diese zukunftstaugliche<br />

win-win-win Lösung?“<br />

Einer der Organisatoren der Aktion,<br />

Christian Leckschmidt, hatte für die Wanderung<br />

einen eigenen Gehzug gebastelt,<br />

der die Wanderung anführte und für viel<br />

Aufmerksamkeit bei PassantInnen sorgte<br />

(sh. Fotos). Seine Überzeugung: „Die<br />

Durchbindung der Mühlkreisbahn zum Linzer<br />

Hauptbahnhof über die Hafenbahn ist<br />

eine tolle Alternative zum Bau der geplanten<br />

A26-Bahnhofsautobahn, deren Kosten<br />

bereits auf 1,2 Milliarden Euro explodiert<br />

sind. Statt mit dieser klimafeindlichen Autobahn<br />

zehntausende zusätzliche Autofahrten<br />

täglich in die Stadt hereinzuschleusen,<br />

kann mit dieser Eisenbahnstrecke der Autoverkehr<br />

erheblich gesenkt werden. Davon<br />

profitieren sowohl die PendlerInnen<br />

aus dem Mühlviertel und dem Süden von<br />

Linz als auch die Linzer Wohnbevölkerung.<br />

Und das zu einem Bruchteil der Kosten der<br />

Autobahn! Wann öffnet sich die Politik endlich<br />

für diese zukunftstaugliche win-win-win<br />

Lösung?“<br />

Videos zu diesem Thema<br />

Video von der Trassenwanderung<br />

hier anschauen<br />

Landesrechnungshof zur S-Bahndebatte -<br />

hier anschauen<br />

5


Hinsenkampplatz<br />

Wann wird der Hinsenkampplatz<br />

endlich barrierefrei?<br />

Die Straßenbahnhaltestelle am Hinsenkampplatz<br />

ist ein zentraler Knotenpunkt.<br />

Doch für Menschen mit Behinderung<br />

ist diese Haltestelle eine enorme<br />

Hürde. Der Grund: Der Neigungswinkel<br />

der Rampen, auf denen man in die Unterführung<br />

kommt, ist mit 9 bis 16 Grad<br />

so steil, dass sie von RollstuhlfahrerInnen<br />

nicht gefahrlos alleine benutzt werden können.<br />

Die grüne Gemeinderätin Marie Edwige<br />

Hartig stellte 2021 den Antrag, diese<br />

Rampen barrierefrei zu gestalten. Der Antrag<br />

wurde dem Infrastruktur- und Liegenschaftsausschuss<br />

zugewiesen. Und ist dort<br />

versandet.<br />

Es ist hoch an der Zeit, diese zentrale<br />

Haltestelle auch für RollstuhlfahrerInnen<br />

gefahrlos zugänglich zu machen. Der<br />

Einbau von Liften wäre eine rasche umsetzbare<br />

Lösung.<br />

Raum zwischen Hauptplatz und<br />

Hauptstraße wieder zurückholen!<br />

Grundsätzlich muss man sich aber die<br />

Frage stellen: Warum wird ausgerechnet<br />

die umweltfreundlichste Mobilitätsform,<br />

das Zufußgehen, in den unattraktiven<br />

und gerade auch für Frauen gefährlichen<br />

Untergrund verbannt? Dieser Platz<br />

muss zum Großteil den FußgängerInnen,<br />

RadfahrerInnen und dem Öffentlichen<br />

Verkehr überlassen bleiben bzw.<br />

zurückgegeben werden – oberirdisch!<br />

Das ist möglich. Denn: Wenn mit der<br />

Fertigstellung der neuen Hängebrücke<br />

Haltestelle Hinsenkampplatz nicht<br />

barrierefrei<br />

in wenigen Jahren vier neue Autofahrspuren<br />

über die Donau führen, ist es das<br />

umweltpolitische Gebot der Stunde,<br />

gleichzeitig vier Autofahrspuren auf der<br />

Nibelungenbrücke für Rad und Fuß umzuwidmen.<br />

Der Autoverkehr am Hinsenkampplatz<br />

verliert damit automatisch<br />

stark an Bedeutung. Statt von Abgasen<br />

und Lärm geplagt zu werden oder in finstere<br />

Unterführungen abtauchen zu müssen,<br />

müssen wir uns den gesamten Raum<br />

zwischen Hauptplatz und Hauptstraße als<br />

Ort menschenfreundlicher Begegnung<br />

und Bewegung zurückholen.<br />

6


S7 und Prager Straße<br />

Die vergessenen Bewohner der<br />

Pragerstraße<br />

Linz ist eine moderne Stadt und möchte<br />

sich auch so zeigen. Zu einer modernen<br />

Stadt gehört auch ein gutes öffentliches<br />

Verkehrsnetz. Daher werden zwei<br />

neue Bahnlinien vom Hauptbahnhof zum<br />

Mühlkreisbahnhof (S6) und zur Universität<br />

(S7) geplant. Aufgrund der begrenzten<br />

Mittel der Stadt müssen dazu auch andere<br />

Akteure eingebunden werden. So spielt<br />

bei der Planung und Finanzierung das<br />

Land Oberösterreich und der Bund eine<br />

entscheidende Rolle. Obwohl das Stadtgebiet<br />

davon stark betroffen ist, hat das<br />

Land Oberösterreich die Planung in der<br />

Hand. Der Bürgermeister sagt auf Anfrage,<br />

dass er hier keine Handhabe hat. Von<br />

Wahl zu Wahl gehen die Ankündigungen<br />

und Planungsrunden einher. Aber ein Akteur<br />

findet keine Beachtung…<br />

Die Bevölkerung entlang der Trasse spielt<br />

kaum eine Rolle. Doch diese ist von den<br />

großen Plänen unmittelbar betroffen! Kein<br />

Wort, keine Information gesteht man den<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern zu. Sie<br />

würden es wohl nicht verstehen, so denkt<br />

man wohl. So formt sich langsam der Widerstand,<br />

obwohl alle ein sinnvolles und<br />

leistungsfähiges Verkehrsnetz wollen.<br />

Auch der mit Abstand größte Geldgeber,<br />

der Bund, vertröstet die Bewohner. Dieser<br />

beschränkt sich in der Rolle als Finanzier<br />

und außenstehender Beobachter. Ein Großteil<br />

der Entscheidungen liegt beim Land<br />

Oberösterreich, so auch die viel diskutierte<br />

Streckenführung. Ziel sollte eine schnelle<br />

Verbindung zwischen Hauptbahnhof und<br />

Donaudamm: Hier soll die Bahn im<br />

7-Minutentakt fahren<br />

Universität sein. Aber durch einen engen,<br />

teuren Tunnel mit eingleisiger Durchführung<br />

zwischen Pragerstraße und Autobahnbrücke,<br />

mit vielen engen Bögen bei der Gleisführung<br />

und einem zerstörten Naherholungsgebiet<br />

(Geh- und Radweg) zwischen<br />

Autobahnbrücke und Pleschingersee ist das<br />

wohl ein wenig innovatives Ziel.<br />

Und da fragt man sich, ob es nicht vielleicht<br />

doch eine bessere Lösung gibt. Eine die<br />

vielleicht billiger, schneller und besser für<br />

die Bevölkerung ist.<br />

So kommen mehrere Leute auf die gleiche<br />

Idee. Warum nicht den Linzer Osten über<br />

bestehende Gleise anbinden und für die<br />

S7 eine eigene Eisenbahnbrücke über die<br />

Donau zu errichten. Brücken sind in Oberösterreich<br />

ein rotes Tuch, aber das wäre die<br />

schnellste und effektivste Trasse direkt zur<br />

Universität.<br />

Ein Bewohner der Pragerstraße<br />

7


Klima Linz<br />

Richtung 40 Hitzetage im Jahr?<br />

Die voranschreitende Klimakrise lässt<br />

die Hitzetage (mehr als 30 Grad) in Österreich<br />

in die Höhe schnellen. Auch in Linz.<br />

Ein Vergleich von Zehnjahresdurchschnitten<br />

belegt, dass sich seit den 60er Jahren des<br />

vergangenen Jahrhunderts die Zahl der<br />

Hitzetage bereits mehr als verdreifacht hat<br />

– von fünf auf 16. Sollte die Zunahme der Erderhitzung<br />

nicht eingebremst werden, droht<br />

bis zum Zeitraum 2071 – 2100 eine Zunahme<br />

der jährlichen Hitzetage auf 39. Alleine heuer<br />

schaffen wir es locker auf über 30! Selbst bei<br />

Einhaltung der Pariser Klimaziele würde die<br />

Zahl der Hitzetage noch ansteigen, sich aber<br />

bei rund der Hälfte einpendeln.<br />

Tödliche Hitze<br />

Die steigende Hitze ist nicht nur<br />

schweißtreibend, sie ist tödlich. WissenschaftlerInnen<br />

haben aufgrund der Daten<br />

zur Übersterblichkeit errechnet, dass die<br />

Hitzewelle im Sommer 2022 über 60.000<br />

Menschen in Europa vorzeitig das Leben<br />

gekostet hat (>> LINK). Vor allem<br />

Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen<br />

setzen diese Hitzetage enorm zu. Auch<br />

sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen<br />

sind überdurchschnittlich betroffen.<br />

Sie können sich keine Klimaanlage leisten<br />

und leben oftmals an den Hitzehotspots<br />

– verkehrsgeplagte Durchzugsstraßen,<br />

zubetonierte Wohnviertel.<br />

Der Zug in die Hitzekatastrophe ist menschengemacht<br />

und kann daher von uns<br />

auch gestoppt oder zumindest gebremst<br />

werden. Auch eine Stadt wie Linz kann dafür<br />

viel beitragen. Ganz oben muss dabei stehen:<br />

Sofort die explodierenden Zuzahlungen<br />

zum Bau der A26-Autobahn zu beenden<br />

und radikal in Richtung klimafreundliche<br />

Mobilität umzusteuern. Auch Ausweitung<br />

von Parks, Begrünungsmaßnahmen, Straßenrückbau,<br />

Schutz von Naherholungsräumen<br />

und Entsiegelung von Böden können<br />

kühlend – und damit lebensrettend! – unser<br />

Stadtklima beeinflussen. Entscheidend sind<br />

Taten; das derzeit im Linzer Rathaus noch<br />

vorherrschende Absondern heißer Luft hilft<br />

definitiv nicht gegen die Hitze.<br />

8


Versiegelung<br />

Linz - Top beim Zubetonieren<br />

Linz ist unter den fünf größten Städten<br />

Österreichs Spitzenreiter bei der<br />

Versiegelung von Böden. Das ergab eine<br />

Untersuchung der Natur- und Artenschutzorganisation<br />

WWF. Pro Kopf sind in Linz<br />

116 Quadratmeter Boden versiegelt, in<br />

Salzburg sind es 102 qm, in Graz 88 qm,<br />

in Innsbruck 76 qm und in Wien 55 qm.<br />

Rund ein Viertel der gesamten Fläche in<br />

Linz ist bereits versiegelt. Wo einmal grün<br />

war, wurden oft regelrechte Steinwüsten<br />

geschaffen: das LDZ beim Hauptbahnhof,<br />

der Martin Luther-Platz an der Landstraße,<br />

Pfarrplatz, vor dem OK oder dem Neuen<br />

Dom (sh. Foto unten).<br />

Es gibt zwar erste Anzeichen, innerstädtisch<br />

wieder mehr Bäume zu pflanzen.<br />

Doch es bleibt oft bei Kosmetik.<br />

Jüngste Umwidmungen von Grünland in<br />

Bauland für Luxuswohnungen am Freinberg<br />

bzw. in Dornach/Urfahr zeigen, dass<br />

die Politik noch immer nicht den Ernst der<br />

Lage begriffen hat. Auch durch die beiden<br />

geplanten Autobahnprojekte im Stadtzentrum<br />

(A26-Bahnhofsautobahn) bzw. im<br />

Platz beim Neuen Dom: Eine Betonwüste,<br />

wo früher ein kühlender Park war.<br />

Linzer Süden (Ostautobahn) würde wertvoller<br />

Grünraum zerstört: der Bergschlösslpark<br />

im Bahnhofsviertel bzw. Teile der Traunauen.<br />

Während Flächeninanspruchnahme (“Bodenverbrauch”)<br />

laut der Definition des<br />

Umweltbundesamtes auch weitere siedlungsbezogene<br />

Nutzungsarten (z.B. Sportplätze)<br />

umfasst, zählt eine Fläche nur dann<br />

als versiegelt, wenn sie mit einer wasserundurchlässigen<br />

Schicht abgedeckt ist. Die<br />

Analyse des WWF bezieht sich auf die Versiegelung,<br />

da diese besonders im urbanen<br />

Bereich schwerwiegende Folgen<br />

hat. Denn durch die Bodenversiegelung<br />

gehen sämtliche biologische<br />

Funktionen verloren. Außerdem<br />

kann versiegelter Boden<br />

nicht mehr zur Abkühlung beitragen,<br />

sondern lässt Hitzeinseln<br />

entstehen.<br />

In Österreich ist bereits eine Fläche<br />

von mehr als 2.400 Quadratkilometern<br />

versiegelt – das entspricht<br />

fast der gesamten Fläche<br />

von Vorarlberg. Nahezu die Hälfte<br />

davon besteht laut WWF aus<br />

Straßen oder Parkplätzen.<br />

9


Humboldtstraße für Menschen statt für Autos<br />

Humbum –<br />

Straßenfest<br />

Unter dem Motto BUMBUMSTATT-<br />

BRUMBRUM fand am 3. September<br />

<strong>2023</strong> die Humbumparade in der Humboldtstraße<br />

statt und daran anschließend<br />

das Grätzelfest rundum den Hessenplatz.<br />

Organisiert wurde dieser Festtag vom Kulturverein<br />

Raumteiler, der seinen Sitz in der<br />

Humboldstraße hat. Gemeinsam mit vielen<br />

anderen teilnehmenden Initiativen wurde<br />

die Parade sowie das Fest selbst zu einem<br />

gelungenem Zeichen für mehr Verkehrsberuhigung<br />

im Neustadtviertel und in der<br />

Humboldtstraße.<br />

Bereits 2021 bekam der Raumteiler bzw.<br />

die Menschen dahinter einen Förderpreis<br />

(LinzKultur/4 innovative Stadtkulturarbeit) für<br />

ihre Idee, eine Parade inklusive Grätzelfest zu<br />

veranstalten. Doch Politik und Polizei waren<br />

nicht gewillt, die Straße für sie zu sperren.<br />

So gab es 2022 nur eine kleine Version der<br />

Humbumparade auf zwei Parkplätzen in<br />

der Humboldtstraße. Es scheint als wäre das<br />

Auto im Zentrum der Stadt Linz noch immer<br />

erwünscht.<br />

Ein Kompromiss ermöglichte am 3.9.23<br />

dann aber doch das Fest. Der erste Teil, die<br />

Humbum-Parade, wurde als Versammlung<br />

angemeldet und konnte so stattfinden. Mit<br />

guter Stimmung tanzten sich rund 500 Menschen<br />

vor bis zum Hessenpark, auch viele<br />

Radfahrer:innen waren mit dabei, um ein Zeichen<br />

zu setzen. Der zweite Teil, das Fest rund<br />

um den Hessenplatz wurde als Veranstaltung<br />

angemeldet, rund 1.000 Besucher:innen kamen.<br />

Eine „Kulturtafel“ wurde aufgebaut, an<br />

der die verschieden Initiativen Platz fanden.<br />

Es gab viele gute Gespräche, Freakbikes,<br />

Silentdisco, Infostände, Live-Musik, Eisstock<br />

schießen und vieles mehr.<br />

Nach dem Abbau ist nun wieder der bereits<br />

bekannte Alltag in das Neustadtviertel<br />

eingekehrt. Autos queren die Stadt mitten<br />

im Zentrum mit 50 kmh, Lärm und Gestank,<br />

die Folge.<br />

Der Linzer Verkehrsstadtrat ist hier gefordert,<br />

rasch gute und effektive Lösungen für<br />

die Humboldtsraße sowie das ganze Neustadtviertel<br />

zu finden. Es wird Zeit im 21.<br />

Jahrhundert anzukommen, es kann nicht<br />

sein, dass 100 Meter von der Landstraße<br />

entfernt, Autos die Stadt queren, obwohl<br />

diese meistens<br />

nicht einmal in<br />

das Linzer Stadtzentrum<br />

wollen.<br />

Mögliche<br />

erste Schritte<br />

könnten eine<br />

durchgängige<br />

Busspur, ein Zweirichtungs-Radweg,<br />

Begünung,<br />

Zebrastreifen,<br />

eine Temporeduzierung<br />

oder<br />

gleich ein Einfahrtsverbot<br />

für<br />

alle die die Innenstadt<br />

queren sein.<br />

David<br />

Brandstetter<br />

10


Linzer Süden<br />

PETITION UNTERSTÜTZEN<br />

Radverleihstationen<br />

erhalten und erweitern!<br />

Der #Linzersüden (#Pichling, #Ebelsberg, #SolarCity) erstickt jetzt schon im motorisierten<br />

Individualverkehr. Die Sperre des Mona-Lisa-Tunnels war nur die kurzfristige<br />

Spitze einer nicht vorhandenen Verkehrsplanung! Für den Ausbau von alternativen<br />

Mobilitätsformen gehören ein breit angelegter Ausbau des Radwegenetzes sowie die<br />

dazugehörigen Infrastrukturmaßnahmen!<br />

Aktuell während der Sperre des Mona-Lisa-Tunnels ist es möglich, dass es im #Linzersüden<br />

Radverleihstationen als Alternative für die (Alltags)wege gibt! Doch nach Beendigung<br />

der Sperre sollen diese Radverleihstationen wieder verschwinden.<br />

Es braucht im #linzersüden Alternativen zum motorisierten Individualverkehr, um die<br />

Verkehrsprobleme ein Stück weit in den Griff zu bekommen. Dazu müssen aber auch<br />

die Stationen erhalten bleiben und bzw. noch erweitert werden! Daher gibt es auch<br />

die Möglichkeit, dass man die Radinfrastruktur in Linz unterstützen kann und so für mehr<br />

sanfte und umweltfreundliche Mobilitätsformen sorgen kann.<br />

Die Petition soll den Ausbau der Radverleihstationen im #linzersüden unterstützen,<br />

und so für mehr Möglichkeiten sorgen. Armin Kraml<br />

https://www.openpetition.eu/at/petition/online/radinfrastruktur-ausbauen-radverleihstationen-im-linzersueden<br />

11


Am 30. Juni gab das Bismarck-Straßenfest den Menschen d<br />

„Kaum waren die Autos weg, gab<br />

Am 30. Juni veranstaltete die „Initiative<br />

lebenswerter Hessenplatz“<br />

bereits zum dritten Mail das Bismarckstraßen-Fest.<br />

Auch heuer war es wieder ein<br />

rundum gelungenes Fest: „Kaum waren<br />

die Autos weg, gab’s wieder Platz für<br />

Menschen - zum miteinander Feiern, Diskutieren,<br />

Tanzen, Spielen, Essen, und,<br />

und, und… So kann Neustadtviertel sein!<br />

Danke an alle Teilnehmer:innen!“, freuen<br />

sich die AktivistInnen der Initiative.<br />

Mit diesen Aktivitäten wollen die BürgerInnen<br />

auf das wachsende Problem der<br />

Autoposer und Raser im Neustadtviertel<br />

aufmerksam machen und eine Verkehrsberuhigung<br />

durchsetzen. Das Engagement<br />

der Bürgerinitiative zeigt erste<br />

Früchte. So hat Stadtrat Hajart angekündigt,<br />

den überbreiten Straßenraum durch<br />

neue Bodenmarkierungen und bauliche<br />

Maßnahmen zu verengen, um die Raser<br />

einzubremsen. So soll u.a. der schmale<br />

Gehsteig an der Häuserzeile südlich<br />

des Hessenplatzes verbreitert werden.<br />

Die „große Lösung“ für das Stadtviertel<br />

ist das zwar noch nicht, aber ein erster<br />

Schritt.<br />

Werner Hudelist von der „Initiative<br />

lebenswerter Hessenplatz“ kann sich<br />

– nach dem Vorbild von Barcelona –<br />

die Einrichtung sog. „Superblocks“<br />

12


ie Straße wieder für einige Stunden zurück.<br />

´s wieder Platz für Menschen!“<br />

vorstellen, das sind Wohnquartiere aus<br />

denen der Durchzugsverkehr verbannt<br />

ist.<br />

Auch Neustadtviertel von A26 betroffen!<br />

Diese Initiativen zur Verkehrsberuhigung<br />

sind umso wichtiger, als die Zahlen<br />

der ASFINAG in der Umweltverträglichkeitserklärung<br />

ergeben haben, dass<br />

nach Fertigstellung der A26-Bahnhofsautobahn<br />

(2. Abschnitt des Westrings)<br />

auch in diesem Stadtteil der Autoverkehr<br />

massiv anwachsen würde: Humboldtstraße<br />

+ 20%, Bismarckstraße + 42%, Schubertstraße<br />

+67%.Das hält Bürgermeister<br />

Luger freilich nicht davon ab, weiterhin<br />

von einer „Entlastung“ der Innenstadt<br />

durch diese Autobahn zu schwadronieren.<br />

Apropos Stadtpolitik: Das Magistrat<br />

verrechnete den ehrenamtlichen Veranstaltern<br />

des Bismarckstraßen-Festes Gebühren<br />

in der Höhe von 826,89 Euro. Zum<br />

Vergleich: Für das dreitägige Krone-Fest<br />

im <strong>August</strong> zahlte die Stadt Linz an den<br />

kommerziellen Veranstalter 75.450 Euro<br />

an Subvention (48.000 Euro monetär und<br />

25.450 Euro Naturalsubvention). Einfach<br />

zum Nachdenken…<br />

13


Baustelle Leichtathletik-Anlage<br />

am Freinberg<br />

„Naturnah“ – oder bloß<br />

„Natur in der Nähe“?<br />

Die fragwürdigen Methoden beim Bau der Leichtathletik-Anlage am Freinberg<br />

reißen nicht ab.<br />

Die rücksichtslosen Abholzungen<br />

von über 100 Bäumen im Linzer<br />

Grüngürtel für die Errichtung einer<br />

Leichtathletikanlage am Freinberg<br />

waren schon oft Thema im <strong>SOLiNZ</strong>. Im<br />

heurigen Sommer hat der Bauträger, die<br />

Diözese Linz, noch eines draufgesetzt:<br />

Hunderte Tonnen Hochofen-Schlacke<br />

werden als Unterbau bei der „naturnahen“<br />

Leichtathletikanlage verwendet (sh.<br />

Foto), obwohl das aus Gründen des Wasserrechts<br />

untersagt ist.<br />

Deshalb verhängte die Bau- und Bezirksverwaltung<br />

der Stadt Linz sogar einen<br />

vorübergehenden Baustopp, der jedoch<br />

aufgrund eines Gutachtens, bei den gezogenen<br />

Proben habe es keine Grenzwertüberschreitungen<br />

gegeben, wieder<br />

aufgehoben wurde. Es bleibt ein mehr als<br />

schaler Nachgeschmack, denn der Einsatz<br />

von Schlacke war ja nicht aus Jux und Tollerei<br />

untersagt worden, sondern weil diese<br />

neben Molybdän und Vanadium auch einen<br />

hohen Schwermetallgehalt aufweisen<br />

und dadurch Grundwasser und Gesundheit<br />

gefährden kann.<br />

Mit der „Macht des Faktischen“?<br />

Wie beim überfallsartigen Abholzen der<br />

Bäume haben die Verantwortlichen offensichtlich<br />

auch hier auf die „Macht des<br />

Faktischen“ – und vielleicht auch hilfreiche<br />

politische Netzwerke - vertraut, die das illegale<br />

Vorgehen im Nachhinein „sanieren“<br />

werden. Immerhin ist das Land OÖ Finanzier<br />

der Sportanlage.<br />

14


Weitere Abholzungen –<br />

meterhohe Wand<br />

Zudem kam es in diesem<br />

Sommer zu weiteren<br />

Rodungen und zur Errichtung<br />

einer hässlichen<br />

meterhohe hohen Spundwand.<br />

Der Initiative Grüngürtel<br />

schützen, jetzt! ist<br />

ein Plan zugesendet worden<br />

(sh. Bild), der zeigt,<br />

dass von Anfang an klar<br />

war, dass es – trotz gegenteiliger<br />

Beteuerungen – zu<br />

dieser exzessiven Zerstörung<br />

von Grünraum und<br />

Landschaftsbild kommen<br />

würde. Denn die Rennbahn ist viel zu groß<br />

für dieses Areal und kann nur mit Ach und<br />

Krach hineingezwängt werden kann.<br />

„Bei diesen Plänen wird klar, warum es keine<br />

Bautafel und keinerlei Info gibt und alles so<br />

intransparent abläuft.<br />

noch weitere Bauwerke dazukommen.<br />

„Mitten im Grüngürtel und im Grünland?<br />

Wie geht das?“, empört sich die Initiative.<br />

Die Initiative Linzer Grüngrürtel schützen<br />

jetzt! greift das Vorgehen der Diözese<br />

an: „Bei diesen Plänen wird klar, warum es<br />

keine Bautafel und keinerlei Info gibt und<br />

alles so intransparent abläuft. Von ‚naturnah‘<br />

kann keine Rede sein. Oder war damit<br />

nur gemeint, dass Natur in der Nähe<br />

ist?“ Außerdem ze0igen die Pläne, dass<br />

Bibelkundige würden das Vorgehen<br />

der Kirche, die in Sonntagsreden gerne<br />

von der „Verantwortung zum Schutz der<br />

Schöpfung“ spricht, wohl als pharisäerhaft<br />

bezeichnen.<br />

Infos:<br />

www.facebook.com/linz.gruenguertel<br />

Initiative Froschberg: „Sanieren statt planieren!“<br />

Aktuelle Infos hier: https://www.initiativefroschberg.at/<br />

Diese wunderschöne<br />

Gartenlandschaft am<br />

Froschberg ist durch das<br />

Großprojekt Froschberg<br />

2.0 in Gefahr. Die Initiative<br />

Froschberg macht dagegen<br />

mobil und setzt sich<br />

unter dem Motto „Sanieren<br />

statt planieren!“ für<br />

eine bewohner- und naturfreundliche<br />

Sanierung<br />

der Wohnanlage ein.<br />

15


Anlegestelle Linz: Dort wo die Schiffe sind,<br />

gibt es weiterhin keine Infrastruktur<br />

Anlegestelle Urfahr: Dort wo es die<br />

Infrastruktur gibt, sind keine Schiffe<br />

Das Richtige am falschen Ort<br />

Seit Jahrhunderten legen in Linz an<br />

der Donau Schiffe an. Seit modernen<br />

Zeiten, unzählige Kreuzfahrtschiffe, und eigentlich<br />

immer am zentral gelegenen Pier<br />

nahe dem Linzer Lentos Museum. Dem<br />

Umweltschutz und Lärmschutz geschuldet,<br />

gibt es seit langem die Aufforderung an<br />

die Stadt Linz, endlich eine entsprechende<br />

Stromversorgung mitsamt einer Abwasserabsauganlage<br />

an den Linzer Anlegestellen<br />

zu installieren. Denn es stinkt zum Himmel,<br />

wenn Dieselaggregate am Schiff aktiv sind.<br />

Tage- und nächtelang zu hören und zu riechen,<br />

in Linz und Urfahr. Vom Abwasser<br />

diverser Natur, welches dem Fluss übergeben<br />

wird, übergeben sich am anderen<br />

Donauufer Badende und andere mehr.<br />

wie Stromanschluss, Wasseranschluss und<br />

Abwasserabsaugung an der Donau errichtet.<br />

Sehr neu, frisch gestrichen und schaut<br />

gebrauchsfähig aus, obwohl dem Anschein<br />

nach, noch nie benutzt. Wieso? Leider wurde<br />

die Anlage an jenem Platz errichtet,<br />

an welchem selten bis nie Kreuzfahrtschiffe<br />

anlegen. Der vorbildlich ausgestattete<br />

Anlegeponton existiert in Linz/Urfahr, einen<br />

gehörigen Fußmarsch vom Zentrum<br />

flussabwärts entfernt. Bei genauer Betrachtung,<br />

zu weit weg vom tatsächlichen<br />

Geschehen des Linzer Tourismus und der<br />

dazugehörigen Flusskreuzfahrt. Diese Schiffe<br />

legen hauptsächlich auf der Linzer Seite<br />

an und dort fehlt es noch immer an solcher<br />

Infrastruktur.<br />

Nun wollen wir davon berichten, dass<br />

sich in dieser Angelegenheit tatsächlich<br />

etwas bewegt hat. Nur entsprechend der<br />

Stadt Linz, das richtige, aber leider nicht<br />

richtig gemacht. Es wurde nämlich tatsächlich<br />

eine Schiffsanlegestelle mit all der notwendigen<br />

Infrastruktur für Kreuzfahrtschiffe,<br />

Damit wurde das Richtige am falschen<br />

Ort gemacht, Schildbürgern gleich. Braucht<br />

es wieder Jahrzehnte, bis die dafür richtigen<br />

Entscheidungsträger etwas richtig in<br />

Gang bringen?<br />

Rudolf Schober<br />

16


Radabstellplätze beim BW-Stadion<br />

Das Richtige bitte richtig machen,<br />

- sonst ist es falsch!<br />

Billigste<br />

Radparker aus<br />

dem vorigen<br />

Jahrtausend<br />

- weit von der<br />

Stadionkassa<br />

entfernt.<br />

Dass bei dem an der Donaulände errichteten<br />

neuen Blau-Weiß-Stadion<br />

gleich 180 Fahrradabstellplätze errichtet<br />

wurden, kann nicht wirklich als falsch angesehen<br />

werden. Eigentlich nicht direkt beim<br />

Stadion, sondern schon etwas entfernt und<br />

somit nicht wirklich richtig. Aber es wird so<br />

richtig falsch, sobald wir einen genaueren<br />

Blick darauf werfen. Dieser sollte aber<br />

Wert sein, denn so wie der Fahrrad Parker<br />

gebaut wurde, kann er nicht nur als falsch<br />

angesehen werden, sondern macht die<br />

Radabstellanlage wertlos! Ein Blick genügt<br />

um zu sehen, es sind die billigsten Radparker<br />

aus dem vorigen Jahrtausend. Verbogene<br />

oder gebrochene Speichen sind das<br />

Geringste, was durch solchen Bügelschrott<br />

geschehen wird.<br />

Zudem gibt es vom Donaudamm keine<br />

direkten Zu- und Abfahrten. Um sich nicht<br />

allzu sehr für solchen Dilettantismus schämen<br />

zu müssen, wurde die Radabstellanlage<br />

glorioser Weise aus Platzmangel vor<br />

dem Stadion, unter der Eisenbahnbrücke<br />

versteckt. Dort wird der Radparker von<br />

niemanden wahrgenommen, geschweige<br />

denn benützt. Der Weg zur Stadionkasse<br />

beträgt mehrere hundert Meter, wogegen<br />

die Autoparkplätze nur wenige Schritte entfernt<br />

sind.<br />

Geht es Linz um überdimensionierte Straßenprojekte,<br />

dann wird so richtig geklotzt.<br />

Bypass Autobahnbrücke, Westringbrücke,<br />

Bahnhofsautobahn und Ost-Autobahn<br />

treiben den Menschen in Linz den kalten<br />

Schweiß auf die Stirne. Beim Thema umweltverträgliche<br />

Mobilität wie Radfahren<br />

wird nicht nur lieblos gehandelt, es ist ein<br />

Schlag gegen die Speichen, wenn bei Bausummen<br />

von vielen Millionen Euro, bei Radabstellplätzen<br />

solchermaßen dilettiert wird.<br />

Wenn das Richtige nicht richtig gemacht<br />

wird, ist es auch in Linz trotzdem falsch!<br />

Rudolf Schober<br />

17


PETITION UNTERSTÜTZEN!<br />

Wir fordern den Linzer Gemeinderat auf, den Rechtsextremen Ulrich Püschel<br />

als Direktor für Gesundheit und Sport im Magistrat Linz abzuberufen!<br />

Vor einigen Wochen wurde Ulrich Püschel zum städtischen Direktor für Gesundheit<br />

und Sport berufen. Er sei „hochqualifiziert und habe sich im Hearing gegen sechs<br />

weitere Bewerber mit Abstand am besten geschlagen“, so der Linzer Bürgermeister<br />

Klaus Luger in der Linzer Rundschau. Ulrich Püschel war vorher im Sekretariat diverser<br />

FPÖ-Stadträte tätig und ist ein bekannter Rechtsextremer (1). Er ist langjähriges Mitglied<br />

der Burschenschaft „Arminia Czernowitz“. Die Arminia Czernowitz steht am äußerst<br />

rechten Rand der Szene und ist Personalpool für die FPÖ. Die Arminia Czernowitz<br />

hat nach wie vor einen Arierparagrafen im Statut und leugnet die Existenz der österreichischen<br />

Nation (2). Diese rechtsextreme Burschenschaft ist eng mit den „Identitären“<br />

verbandelt. Püschel nahm auch an einer Demonstration der Identitären teil.<br />

Das Programm der Identitären steht in der Tradition deutscher Weltmachts- und Hegemonialpolitik<br />

in Europa. Für sie ist Europa „eine ethnokulturelle Gemeinschaft“ auf<br />

der „Suche nach einem gemeinsamen und starken Überlebenswillen“ basierend „auf<br />

invariabler Zugehörigkeit“. (zit. nach „Identitäre Generation 2014) (3). Hinter dem „ethno-kulturalistischem“<br />

Lack wird so überall der alte Rassismus sichtbar. Püschel gehörte<br />

auch zu den Veranstaltern des Kongresses „Verteidiger Europas“ 2018 und war Miteigentümer<br />

des rechten Hetzblattes „Info-Direkt“.<br />

Die Bedeutung dieser Bestellung geht weit über eine Personalie und damit verbundenem<br />

parteipolitischem Geplänkel hinaus. Oberösterreich ist das Land mit der höchsten<br />

Zahl rechtsextremer Straftaten. Die schwarz-blaue Landesregierung betreibt eine<br />

systematische Stigmatisierungspolitik gegen sozial Schwächere. Zahlreichen Berichten<br />

zufolge werden Sozialhilfebezieher am Linzer Magistrat gezielt schikaniert. Die Bestellung<br />

Püschels ist ein weiterer Mosaikstein bei der Verwandlung Oberösterreichs in eine<br />

Hochburg antisozialer, rechtsextremer, europäistischer Identitätspolitik. Der Linzer Gemeinderat<br />

muss reagieren und Ulrich Püschel abberufen.<br />

Petition hier online unterstützen!<br />

https://mein.aufstehn.at/petitions/nein-zu-rechtsextremen-in-hochsten-stadtischen-funktionen<br />

18<br />

Anmerkungen:<br />

(1) Siehe dazu: Offener Brief des Mauthausen Komitees und des OÖ Netzwerks gegen Rassismus und<br />

Rechtsextremismus https://www.solidarwerkstatt.at/demokratie-politik/linzer-spoe-buergermeister-luger-be-foerdert-rechtsextreme<br />

(2) Vortrag von Hans Henning Scharsach (2012), Wie verfassungsfeindlich sind Burschenschaften und<br />

FPÖ?, https://www.dorftv.at/video/22572<br />

(3) Siehe dazu: https://www.solidarwerkstatt.at/demokratie-politik/ns-europapolitik-identitaere-und-eu


Serie:<br />

Best Practice<br />

„Hyperions“ - in New Dehli<br />

Ökologisch und<br />

nachhaltig bauen<br />

Die in Großstädten lebenden Menschen<br />

haben es längst bemerkt.<br />

Es wird heiß. Wir brauchen eine andere<br />

Lebensweise. Neue Ideen. Städte mit<br />

fußgängerorientierten, nutzungsgemischen<br />

Stadtteilen (Quartieren), die sich<br />

an Achsen des Öffentlichen Verkehrs orientieren,<br />

mehr Grünflächen – horizontal<br />

aber auch vertikal durch Begrünung der<br />

Gebäudefassaden um Hitzeinseln zu vermeiden<br />

und den steigenden Temperaturen<br />

entgegenzuwirken.<br />

Wie könnte das mittel- und langfristig<br />

aussehen? Hier eine Vision: für Dheli die<br />

bald gebaut werden soll. Mit „Hyperions“<br />

verwirklicht der Architekt Vincent<br />

Callebaut ein Quartier in New Delhi,<br />

Indien, das sich selbst mit Energie und<br />

frischen Lebensmitteln versorgt. Dazu<br />

bieten die Türme viele einmalige Highlights,<br />

wie verbundene Dachterrassen<br />

und einem natürlichen Pool.<br />

Eveline Steinbacher<br />

19


Pflegearbeiterin im Gespräch<br />

„Da haben wir uns verarscht<br />

gefühlt!“<br />

Die Arbeitsbedingungen in der Pflege<br />

werden immer prekärer. Daher<br />

ist es wichtig, die Betroffenen selbst zu<br />

Wort kommen zu lassen. Stefan Bauer<br />

(Betriebsrats-Vorsitzender Sozialhilfeverband<br />

Linz-Land) und Rudi Schober<br />

(Solidarwerkstatt Österreich) unterhielten<br />

sich mit Christina Benda, die in<br />

Traun (OÖ) in einem Pflege- und Betreuungszentrum<br />

arbeitet. Hier einige Auszüge<br />

aus dem Gespräch.<br />

Über die Arbeitsbelastung:<br />

„Wenn dazu dann in der Früh noch einer<br />

vom Personal ausfällt, dann hast du am<br />

Tag 18.000 Schritte, weil du nicht weißt,<br />

wo du als erster anfangen und aufhören<br />

sollst. Du hast dazwischen schon wieder<br />

Verschnaufpausen. Mein Höchstes waren<br />

19.760 Schritte an einem Tag.“<br />

Über die politisch Verantwortlichen:<br />

„Ich glaube, es fehlt nicht nur die Wertschätzung,<br />

die wissen oft gar nicht, wie es<br />

bei uns wirklich abläuft. Vor ein paar Jahren<br />

war ein Politiker bei uns da, von 19 Uhr bis<br />

ca. 20.30 Uhr, und am nächsten Tag steht<br />

in der Zeitung, er hat einen Nachtdienst<br />

mitgemacht. Da haben wir uns verarscht<br />

gefühlt.“<br />

Was getan werden müsste:<br />

Christina<br />

Benda<br />

„Mein Höchstes waren 19.760<br />

Schritte an einem Tag.“<br />

„Es hängt am Personalschlüssel. Das ist<br />

das Um und Auf. Die Menschlichkeit geht<br />

verloren, weil wir den entsprechenden Personalschlüssel<br />

nicht haben, auch wenn wir<br />

uns bemühen. Wir haben früher viel mehr<br />

gemacht, wir haben Kaffeekränzchen mit<br />

den Leuten gemacht, wir haben mit ihnen<br />

gebacken, damit sie den Geruch von<br />

daheim, vom Kochen wieder in die Nase<br />

bekommen haben, dass wieder Erinnerungen<br />

zurückgekommen sind. Wir haben<br />

Rezepte mit unseren Bewohnern ausgetauscht.<br />

Das geht alles nicht mehr, weil der<br />

Zeitaufwand ein Wahnsinn ist.<br />

Leider kommen die Bewohner auch immer<br />

schlechter zu uns. Die Demenz, der Krebs.<br />

Die Pflege wird immer aufwändiger und<br />

die zwischenmenschliche Beziehung wird<br />

immer weniger und weniger, weil wir die<br />

Zeit nicht mehr haben.“<br />

Das gesamte Interview kann hier nachgelesen<br />

werden: >> Weiterlesen<br />

20


Soziales<br />

„Die Antwort lautet oft ‚Nein‘“<br />

Innerhalb kurzer Zeit hat sich die Zahl der Sozialhilfe-Bezieher in Linz halbiert.<br />

Die BezieherInnen von Sozialhilfe im<br />

Bezirk Linz Stadt sinken und sinken.<br />

Von rd. 6.400 im Jahr 2018 auf unter 3.400<br />

im Jahr 2022. Ein Rückgang von fast 50%.<br />

Jüngste Zahlen zeigen, dass sich dieser<br />

Trend auch <strong>2023</strong> ungebremst fortgesetzt<br />

hat. Die Zahl der Sozialhilfe beziehenden<br />

Haushalte sank im 1. Quartal <strong>2023</strong> nochmals<br />

um 20% gegenüber dem entsprechenden<br />

Quartal des Vorjahrs.<br />

Ein wesentlicher Grund dafür ist die restriktive<br />

Sozialhilfe-Gesetzgebung durch die<br />

schwarz-blaue Landesregierung (sh. Video<br />

Vortrag Iris Woltran). Nachdenklich muss<br />

stimmen: Die Zahl der Sozialhilfe-BezieherInnen<br />

im „roten“ Linz ist nicht nur über dem<br />

Landesdurchschnitt, sondern sogar noch<br />

stärker als im „blauen“ Wels nach unten gerasselt.<br />

SP-Sozialstadträtin Hörzing verweist<br />

auf die gute Arbeitsmarktentwicklung in Linz<br />

seit dem Ende-Corona-Pandemie. Tatsächlich<br />

ist die Zahl der Arbeitslosen in Linz seither<br />

deutlich zurückgegangen, aber die Zahl<br />

der SH-BezieherInnen ist auch im Jahr 2020<br />

gesunken, als es Linz ein Rekordhoch an Arbeitslosen<br />

gab.<br />

Immer restriktivere Vorgehensweise<br />

Insgesamt ist fraglich, ob die Zahl der von<br />

Armut Betroffenen tatsächlich gesunken<br />

ist. Die hohe Inflation trifft die Ärmsten am<br />

härtesten. Österreichweit ist die Zahl der Armutsgefährdeten<br />

zwischen 2019 und 2022<br />

kontinuierlich angestiegen – von 13,3%<br />

auf 14,8% der Bevölkerung. Ob das auch<br />

auf Linz zutrifft, ist schwierig zu sagen. Jedenfalls<br />

gibt es vermehrt Stimmen, die den<br />

rasanten Rückgang der SH-BezieherInnen in<br />

Linz-Stadt auch mit der Politik in Linz selbst<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

in Verbindung bringen. Von besonders restriktiver<br />

Handhabung des Sozialhilfe-Gesetzes<br />

ist zu hören, seit es hier eine externe<br />

Neubesetzung an der Spitze gegeben hat.<br />

Im Frühjahr wurde z.B. bekannt, dass einem<br />

Linzer die Sozialhilfe gestrichen wurde,<br />

weil er im Zuge einer vorweihnachtlichen<br />

Hilfsaktion eine 1.000 Euro-Spende erhielt,<br />

um sich ein Bett, einen Kühlschrank, einen<br />

Herd und, wenn möglich, auch noch eine<br />

Waschmaschine zu kaufen. „Wer eine derartig<br />

hohe Spende erhält, benötigt keine<br />

Sozialhilfe mehr“, so die kaltschnäutzige<br />

Begründung des Magistrats - und setzte<br />

ihm die Sozialhilfe im Folgemonat auf Null.<br />

Birgit Lechner, Rechtsberaterin bei VertretungsNetz<br />

OÖ kritisiert diese immer restriktivere<br />

Vorgehensweise: „Egal, ob es um<br />

eine dringende Zahnbehandlung, eine kaputte<br />

Waschmaschine oder um einen Umzug<br />

geht, die Antwort lautet oft ‚Nein‘“ (zit.<br />

nach Heute, 29.4.<strong>2023</strong>).<br />

>>VIDEO: „Quäle deinen Nächsten“ -<br />

Vortrag von Iris Woltran, AK-Sozialexpertin,<br />

zum Thema Sozialhilfe in OÖ<br />

https://www.dorftv.at/video/42563<br />

21


Mehr Kassenärzte<br />

statt Zwei-Klassen-Medizin!<br />

Laut Auskunft der Ärztekammer gibt<br />

es derzeit in Oberösterreich 1.193<br />

KassenärztInnen und deutlich mehr, nämlich<br />

1.513 WahlärztInnen. Der Unterschied<br />

ist gravierend: Wer sich eine/n Wahlarzt/<br />

ärztin nimmt, zahlt erheblich mehr. Denn<br />

von der Gesundheitskasse werden nur<br />

80% jener Kosten refundiert, die ein Vertragspartner<br />

für diese Leistung erhalten<br />

hätte. Da WahlärztInnen ihre Honorarkosten<br />

frei bestimmen können, ist die<br />

Auswirkung aufs Geldbörserl erheblich.<br />

Ein Wahlarztbesuch kostet im allgemeinmedizinischen<br />

Bereich zwischen 80 und<br />

120 Euro, im fachmedizinischen Bereich<br />

zwischen 150 und 200 Euro. Über die Gesundheitskasse<br />

werden real zwischen 10<br />

und 20 Prozent refundiert.<br />

Das Resultat ist eine Zwei-Klassen-Medizin.<br />

Wer es sich leisten kann, weicht in<br />

Gesundheit<br />

Richtung Wahlarzt aus. Wer nicht, hat ein<br />

hohes Risiko, lange warten oder lange anreisen<br />

zu müssen bzw. mit Fließbandmedizin<br />

abgefertigt zu werden.<br />

Seit der Einführung der „Deckelung“<br />

der Gesundheitsausgaben im Jahr 2012<br />

(sh. Seite 24) kommen immer mehr Menschen<br />

auf eine Kassenarztstelle. Ein Bericht<br />

des Rechnungshofes offenbart ein bedenkliches<br />

Bild: Zwischen 2009 und 2019<br />

ist die Zahl der allgemeinmedizinischen<br />

Kassenarztstellen um 4% gesunken, die<br />

Zahl der QuartalspatientInnen dagegen<br />

um 6% gestiegen.<br />

Noch dramatischer ist das Missverhältnis<br />

bei fachmedizinischen Kassenarztstellen.<br />

Diese sind zwar in diesem Zeitraum um 4%<br />

mehr geworden, aber die Zahl ihrer QuartalspatientInnen<br />

nahm um 25% zu!<br />

22


Im Linzer Süden kommt ein<br />

Kinderfacharzt mit Kassenvertrag<br />

auf 55.000 BewohnerInnen<br />

Kassenarztmangel auch in Linz<br />

Auch in Linz zeigt sich diese unsoziale<br />

Fehlentwicklung: <strong>2023</strong> standen in Linz 269<br />

ÄrztInnen mit Kassenvertrag 504 vertragslos<br />

ÄrztInnen in der Stadt gegenüber. Nur<br />

ein gutes Drittel der niedergelassenen ÄrztInnen<br />

ist damit kostenlos zugänglich.<br />

Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt<br />

zudem eine Verschlechterung der medizinischen<br />

Versorgung in Linz. Die Zahl<br />

der KassenärztInnen sank von 280 (2021)<br />

auf 269 (<strong>2023</strong>) um ca. 4%. Da gleichzeitig<br />

in diesem Zeitraum die Zahl der EinwohnerInnen<br />

von Linz aber um fast 2 Prozent<br />

gewachsen ist, müssen sich immer mehr<br />

Menschen um die knappen Kassenarztstellen<br />

anstellen. Gerade in Stadtteilen wie im<br />

Franck- und Hafenviertel oder im Linzer<br />

Süden gibt es einen eklatanten Mangel<br />

an Kassenarztstellen. So kommt im Linzer<br />

Süden nur ein einzigen Kinderfacharzt mit<br />

einem Kassenvertrag auf 55.000 EinwohnerInnen.<br />

Das ganze Lamento, dass die Menschen<br />

zu häufig in die Spitalsambulanzen ausweichen<br />

würden, verdeckt, dass sich dahinter<br />

nicht zuletzt ein Mangel an Kassenarztstellen<br />

verbirgt. Die über eine Art. 15a-Vereinbarung<br />

zwischen Bund, Ländern und Sozialversicherungen<br />

festgezurrte Deckelung<br />

der Gesundheitsausgaben muss endlich<br />

beendet werden. Denn die Austrocknung<br />

des öffentlichen Gesundheitswesens ist der<br />

direkte Weg in die Zwei-Klassen-Medizin.<br />

Bitte unterstützt daher den Offenen Brief<br />

„Weg mit dem Deckel – Gesundheit für alle<br />

statt Zwei-Klassen-Medizin!“ (sh. Seite 24).<br />

23


WEG MIT DEM DECKEL!<br />

Gesundheit für alle statt Zwei-Klassen-Medizin!<br />

OFFENER BRIEF DER SOLIDARWERKSTATT ÖSTERREICH<br />

an alle Regierungsmitglieder im Bund und Ländern, alle Nationalrats-, Bundesratsund<br />

Landtags-Abgeordneten sowie Städte- und Gemeindebund.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren!<br />

Derzeit wird der neue Finanzausgleich zwischen Bund, Ländern und Gemeinden<br />

verhandelt. Dieser hat auch große Bedeutung für die Vereinbarungen der Zielsteuerung<br />

Gesundheit. Es gehört zu den Absurditäten, dass ab 2012 im Rahmen einer<br />

15a-Vereinbarung die sog. „Deckelung“ der Gesundheitsausgaben beschlossen und<br />

seither weiter verschärft wurde. Im Kern geht es darum, die Gesundheitsausgaben nicht<br />

mehr am menschlichen Bedarf auszurichten, sondern an technokratischen Vorgaben,<br />

die mit dem BIP-Wachstum nach oben begrenzt sind. Das war und ist ein großer Fehler.<br />

Denn wir wissen aus der Erfahrung der letzten Jahre,<br />

• dass das BIP auch sinken kann<br />

• dass die österreichische Bevölkerung insbesondere die Zahl der älteren Menschen,<br />

die einen höheren medizinischen Bedarf haben, überproportional wächst<br />

• dass neue Behandlungsmethoden höhere Kosten nach sich ziehen<br />

Es verwundert daher nicht, dass kaum noch ein Tag vergeht, wo nicht neue alarmierende<br />

Meldungen aus dem österreichischen Gesundheitssektor publik werden: Schließungen<br />

von Spitalsbetten aufgrund von Personalmangel, Ausbrennen des überlasteten<br />

Gesundheitspersonals, lange Wartezeiten auf Behandlungen, größer werdende Versorgungslücken<br />

sowohl in den Spitälern als auch im niedergelassenen Bereich usw. Selbst<br />

Gesundheitsminister Rauch spricht mittlerweile von einem „fulminanten Personalmangel<br />

im Gesundheitssystem“ (zit. nach OÖN, 26.4.<strong>2023</strong>).<br />

Eine Reihe von Daten belegen, dass sich das österreichische Gesundheitssystem seit<br />

der Einführung der Deckelung in eine negative Richtung bewegt:<br />

• Die Zahl der öffentlichen Spitalsbetten pro Kopf der Bevölkerung ist deutlich<br />

gesunken (Grafik 1), auch die Zahl der Krankenanstalten ist zurückgegangen<br />

• Das Gesundheitspersonal in den Spitälern bleibt deutlich hinter der wachsenden<br />

älteren Bevölkerung zurück (Grafik 3)<br />

• Die Zahl der Kassenarztstellen sinkt teilweise sogar absolut, jedenfalls können sie<br />

nicht mit den wachsenden PatientInnenzahlen Schritt halten (sh. Seite 22)<br />

Diese Kürzungen im öffentlichen Bereich ziehen eine schleichende Privatisierung und<br />

Zwei-Klassen-Medizin nach sich. Diese Entwicklungen müssen wir stoppen und umkehren.<br />

Die Ausgaben im Gesundheitsbereich müssen sich am menschlichen Bedarf und<br />

24


nicht an einem technokratischen Deckel orientiert. Der wirkliche<br />

Reichtum eines Landes bemisst sich nicht zuletzt daran, dass<br />

alle Menschen unabhängig davon, wie groß ihre Geldtasche ist,<br />

Zugang zu einer qualitativ hochstehend Gesundheitsversorgung<br />

haben. Wir richten uns daher mit diesem Offenen Brief an alle<br />

Abgeordneten von National- und Bundesrat sowie aller Landtage:<br />

Beendet mit dem neuen Finanzausgleich die unselige Deckelung<br />

der Gesundheitsausgaben!<br />

Gesundheit für alle statt Zwei-Klassen-Medizin! Weg mit<br />

dem Deckel!<br />

<br />

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Linz Uniklinikum:<br />

12 Prozent der<br />

Betten gesperrt<br />

Im Linzer Kepler<br />

Universitätsklinikum<br />

(KUK) sind derzeit<br />

12 Prozent bzw.<br />

220 der rund 1.800<br />

Betten gesperrt.<br />

Damit hat sich die<br />

Lage gegenüber<br />

dem Vorjahr weiter<br />

verschlechtert.<br />

Im Juni 2022 waren<br />

140 Betten gesperrt.<br />

Der Grund<br />

ist der Mangel an<br />

Personal: Die Geschäftsführung<br />

spricht von 206 fehlenden<br />

Stellen (Vollzeitäquivalente)<br />

im<br />

Bereich Ärzte und<br />

Pflegepersonal.<br />

<br />

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<br />

<br />

Schlimm für die<br />

im Spital Arbeitenden,<br />

die immer<br />

mehr von Burn-out<br />

bedroht sind. Und<br />

schlimm für die<br />

PatientInnen: Auf<br />

Knie- und Hüftprothesen<br />

wartet man<br />

im KUK 46 Wochen,<br />

auf die Operation<br />

von Krampfadern<br />

75 Wochen.<br />

25


Preise ziehen<br />

Löhnen davon<br />

Die Preise ziehen<br />

seit zwei<br />

Jahren den Löhnen<br />

davon. Seit 2019<br />

sind die Preise um<br />

21,7 Prozent gestiegen.<br />

Die Lohnerhöhungen<br />

am<br />

unteren Rand der<br />

Lohnskala – die<br />

Branchen-Mindestlöhne<br />

in den Kollektivverträgen<br />

– konnten<br />

mit 15,5 Prozent<br />

nicht mithalten.<br />

Die Preise stiegen<br />

somit im gleichen<br />

Zeitraum um mehr<br />

als ein Drittel stärker<br />

als die Löhne.<br />

Die Inflation wurde<br />

durch höhere<br />

Löhne bisher nicht<br />

vollständig abgegolten.<br />

Es braucht daher<br />

eine ordentliche<br />

Lohnrunde<br />

im Herbst mit besonders<br />

kräftigen<br />

Erhöhungen der<br />

Mindestlöhne, damit<br />

die ArbeitnehmerInnen<br />

diese<br />

Verluste ausgleichen<br />

können.<br />

(Quelle: www.momentum-institut.at)<br />

Die Situation der „Linken“<br />

systemisch betrachtet<br />

Hans Linsmaier,<br />

ehemaliger<br />

Betriebsratsvorsitzener<br />

in der voestalpine<br />

und Jahrzehnte<br />

in der Gewerkschaft<br />

aktiv, lädt zu einem<br />

Projekt systemischer<br />

Innovation ein, um<br />

eine sozial gerechtere<br />

Gesellschaft zu<br />

erreichen.<br />

Hier der 4. Teil<br />

dieser Serie. Mit<br />

Hilfe systemtheoretischer<br />

Ansätze versucht<br />

Linsmaier die<br />

Situation fortschrittlicher<br />

Kräfte zu analyiseren,<br />

um Wege<br />

aus der Krise und<br />

dem Abdriften der<br />

Gesellschaft nach<br />

rechts zu finden.<br />

> zum Weiterlesen<br />

„Alles was Recht ist!“<br />

§<br />

von Armin Kraml<br />

"Alles, was Recht ist!" - Der Podcast zu Arbeits- und Sozialrecht<br />

in Österreich<br />

Wir beschäftigen uns mit den gängigsten rechtlichen Fragestellungen<br />

in der Arbeitswelt aus Sicht der Arbeitnehmer:innen. Dabei<br />

kommen Arbeitnehmer:innen; Betriebsrät:innen und Spezialist:innen<br />

in einzelnen Bereichen im Interview zu Wort.<br />

Klar verständlich und einfach erklärt!<br />

Der Podcast ist eine Weiterentwicklung der regelmäßig erscheinenden<br />

Onlineartikel der <strong>SOLiNZ</strong> (Solidarisches Linz) der Solidarwerkstatt<br />

Österreich!<br />

Ihr findet den Podcast unter: Podcaster.de<br />

https://www.podcast.de/podcast/3156208/alleswas-recht-ist<br />

Spotify: https://open.spotify.com/show/0FdJhtTJhzJ0jrHdMB-<br />

Qibt?si=510f4b1236b34375<br />

Apple- Podcast: https://podcasts.apple.com/us/podcast/alleswas-recht-ist/id1662383250<br />

26


Nachhilfe für Bürgermeister Luger<br />

„Nichts kann mich von Tempo 100<br />

auf Autobahnen überzeugen.“<br />

Klaus Luger, Linzer Bürgermeister, in: Kronenzeitung, 31.8.<strong>2023</strong><br />

Natürlich muss man<br />

als Linzer Bürgermeister<br />

nicht alles wissen.<br />

Aber bevor man<br />

seine Ignoranz per<br />

Kronenzeitung rausposaunt,<br />

ist es bei einem<br />

Monatsgehalt von<br />

17.000 Euro wohl nicht<br />

zu viel verlangt, sich<br />

ein klein wenig zu informieren.<br />

Etwas Googeln<br />

auf der Seite des<br />

Umweltbundesamtes<br />

hätte gereicht. Tempo<br />

100 (statt 130) auf der<br />

Autobahn senkt (für<br />

die gleiche Strecke)<br />

• die CO2-Emissionen<br />

um fast ein<br />

Viertel<br />

• den Ausstoß von<br />

Feinstaub (PM10)<br />

um mehr als ein<br />

Drittel<br />

<br />

• die Stockoxid-Emissionen (NOx) um<br />

rd. die Hälfte<br />

Auch der Lärm sinkt gewaltig: Tempo 100<br />

km/h führt zu einer Verringerung der Lärmbelastung,<br />

die im Vergleich zu 130 km/h<br />

beinahe einer Halbierung der Verkehrsmenge<br />

entspricht. Und: Geschwindigkeitsbeschränkungen<br />

retten Menschenleben.<br />

Denn der Bremsweg bei Tempo 130 ist 123<br />

Meter, bei Tempo 100 dagegen nur 74 Meter.<br />

Während das Fahrzeug mit Tempo 100<br />

nach 74 Metern steht, hat das Auto mit 130<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Runter vom Gas, Herr Bürgermeister,<br />

und Schluss mit Rechts-Überholen!<br />

km/h nach 74 Metern noch eine Geschwindigkeit<br />

von 97 km/h. Ein Auffahrunfall mit<br />

dieser Geschwindigkeit endet mit schwersten<br />

oder gar tödlichen Verletzungen.<br />

Wir hoffen, das reicht, um Sie zu überzeugen<br />

Herr Bürgermeister. Also runter<br />

vom Gas und Schluss mit Rechts-Überholen!<br />

Quellen:<br />

https://www.umweltbundesamt.at/umweltthemen/mobilitaet/mobilitaetsdaten/tempo<br />

https://vcoe.at/service/fragen-und-antworten/<br />

welche-wirkung-hat-tempo-100-statt-130<br />

27


30. ordentliche VOLLVERSAMMLUNG<br />

der Solidarwerkstatt- Österreich,<br />

SAMSTAG, 7. Oktober <strong>2023</strong>, ab 11 Uhr<br />

JZ Stuwe, Steingasse 5, 4020 Linz<br />

Am Abend (ab 19.30 Uhr) laden wir dann<br />

zur 30 Jahrfeier im JZ Stuwe ein<br />

mit Musik mit Tomas Novak und Freunde<br />

Alle Mitglieder und FreundInnen der<br />

Solidarwerkstatt Österreich sind herzlich<br />

eingeladen! Parlamentarische Bürgerinitiative<br />

DIE WAFFEN NIEDER! >> unterstützen!<br />

Großes OÖ Netzwerk-Treffen gegen<br />

Rassismus und Rechtsextremismus<br />

Samstag, 14.10.<strong>2023</strong>, ab 14 Uhr<br />

Bildungshaus Schloss Puchberg bei Wels<br />

<strong>SOLiNZ</strong><br />

Wir über uns<br />

<strong>SOLiNZ</strong> - Solidarisches Linz<br />

ist das Onlinemedium der<br />

Kommunalgruppe Linz der Solidarwerkstatt<br />

Österreich. Wir verstehen<br />

uns als Nachbarschaftszeitung<br />

in mehrfacher Hinsicht:<br />

Unser Schwerpunkt liegt auf Linz<br />

und seinen Nachbargemeinden;<br />

auch Nachbarschaftsthemen – was tut sich im Grätzel? – wollen wir ein großes Augenmerk<br />

schenken; und wir wollen gute Nachbarschaft fördern – im Sinne von Zusammenstehen<br />

und gemeinsam Handeln statt sich auseinander dividieren zu lassen. Wir wollen dazu<br />

ermutigen, solidarisch für eine soziale und ökologische Stadtentwicklung, für Demokratie<br />

und Selbstbestimmung aktiv zu werden. Dabei ist es unser Anspruch, mehr als eine Zeitung<br />

zuwwm Lesen zu sein, indem wir Text, Video und Audio miteinander verknüpfen.<br />

Wir sind von Parteien und Konzernen unabhängig. Aber wir sind abhängig davon, dass<br />

Menschen mithelfen, <strong>SOLiNZ</strong> zu gestalten und zu verbreiten. Wenn auch du dazu Lust<br />

hast mitzumachen, schau bei unseren 14-tägigen Kommunalgruppen-Treffen vorbei oder<br />

schick uns deine Ideen!<br />

KONTAKT Büro: Waltherstraße 15, 4020 Linz, T (0732) 77 10 94 oder 0664 154 07 42<br />

office@solidarwerkstatt.at, www.solidarwerkstatt.at<br />

Wir freuen uns auch über finanzielle Unterstützung für das<br />

Zeitungsprojekt <strong>SOLiNZ</strong>: Bankverbindung: Raiffeisenbank Perg<br />

IBAN: AT42 3477 7000 0627 4146, BIC: RZOO AT2L 777<br />

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