KURT Jan./Feb. 2021
KURT - Dein Magazin für Gifhorn Ausgabe Januar/Februar 2021
KURT - Dein Magazin für Gifhorn
Ausgabe Januar/Februar 2021
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kostenfrei Dein Magazin für Gifhorn <strong>Jan</strong>./<strong>Feb</strong>. <strong>2021</strong><br />
<strong>KURT</strong><br />
Tolle Ideen von<br />
Gifhorner Profis:<br />
Alexander Schubert<br />
überzeugt mit<br />
kreativen<br />
Designs<br />
Bauen<br />
Wohnen<br />
20 Seiten voller Ideen für Haus und Hof,<br />
Gifhorner Betriebe und Fördergeld-Tipps
Seitenkopf<br />
Editorial<br />
Mögen Sie eigentlich Menschen?<br />
HÖHER, SCHNELLER, WEITER:<br />
MIT DER HIGH PERFORMANCE<br />
SPORT-ZAHNSCHIENE ZU MEHR LEISTUNG<br />
Für wie lange waren Sie mal allein – so ganz allein?<br />
Und wie lange hat es gedauert, bis Sie einsam<br />
waren? Zu Hause – so ganz ohne Menschen.<br />
Vielleicht werden viele Gifhornerinnen und<br />
Gifhorner bald die unerwünschte Erfahrung<br />
der inneren Einkehr machen. Kurz vor <strong>KURT</strong>s<br />
Redaktionsschluss verkündete die Gifhorner<br />
Kreisverwaltung eine nächtliche Ausgangssperre<br />
– und sollten die Infektionszahlen nicht drastisch<br />
sinken, gilt bei Erscheinen dieser Ausgabe<br />
ein nahezu absolutes Kontaktverbot – strenger<br />
als im ganzen Rest der Republik. Treffen mit<br />
auch nur einer weiteren Person aus einem anderen<br />
Haushalt sind dann nicht mehr drin.<br />
Kurz bei Opa vorbeischauen? Ist nicht mehr.<br />
Auch mit Maske und Abstand. Auf einen Kaffee<br />
zu Mama fahren? Es bleibt bei Tee auf der eigenen<br />
Couch. Den besten Freund besuchen? Tja...<br />
Deutschlandweit wohnen 42 Prozent aller<br />
Menschen alleine. Im Landkreis Gifhorn dürfte<br />
diese Zahl nicht sonderlich anders sein.<br />
Ausgangssperre ab 20 Uhr – was soll man in<br />
Gifhorn auch nachts anstellen, wenn Kneipen,<br />
Bars und Restaurants geschlossen sind? Die<br />
Holzstühle am Schlosssee kaputt treten?<br />
Aber wie lange kann ein Tag sein – wenn keiner<br />
kommt? Wenn die einzigen Gesichter die im<br />
Fernseher sind? Und die antworten ja nicht mal.<br />
Wie ist das, wenn es draußen dunkel ist und in<br />
der Wohnung still? Wenn man wegen Mistwetter<br />
nicht einmal einen Spaziergang wagt.<br />
Da helfen auch die seit einem Jahr eingeübten<br />
Schuldzuweisungen nicht mehr – vor allem<br />
nicht gegen überlastete Pflegekräfte im schmalgesparten<br />
Gesundheitssystem.<br />
Zu Hause bleiben ist einfach, wenn man mit<br />
Frau und zwei Kindern im schmucken Häuschen<br />
im Grünen wohnt. Aber wie fühlt es sich<br />
an, wenn man alleine ist? Schreiben Sie uns.<br />
redaktion@kurt-gifhorn.de<br />
Magazin <strong>KURT</strong>, Celler Straße 1, 38518 Gifhorn<br />
TATJANA GRABOWSKI<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Arbeit nervt,<br />
Bier, Bier, Bier,<br />
Bier, Bier, Bier<br />
Im Gastro-Spezial langten<br />
diesmal fünf Mitarbeiter des<br />
<strong>KURT</strong>-Teams hin – und unternahmen<br />
eine Home-Office-Erprobung<br />
des neuen Wittinger<br />
Bio-Landbiers. » Seite 60<br />
2 <strong>KURT</strong><br />
<strong>KURT</strong> 3
Die 5 <strong>KURT</strong> Highlights<br />
Blutspenden bleiben<br />
überlebenswichtig<br />
1Wer gesund und fit ist, kann weiterhin<br />
Blut spenden – das teilte der Blutspendedienst<br />
des Deutschen Roten Kreuzes<br />
(DRK) mit. Demnach benötigen die<br />
Blutspendedienste auch und gerade jetzt<br />
zahlreiche Blutspenden, damit die Patienten<br />
auch in den kommenden Wochen sicher<br />
mit Blutpräparaten in Therapie und Notfallversorgung<br />
behandelt werden können. Für die<br />
Sicherheit vor Ort ist gesorgt, trotzdem werden auch<br />
die Spenderinnen und Spender angehalten, auf die Abstandsregel und die Hygienevorschriften<br />
zu achten. Jeden Tag werden in Deutschland etwa 15.000 Blutspenden benötigt<br />
– das DRK deckt auf dieser Grundlage mehr als 75 Prozent der Blutversorung ab.<br />
Dienstag, 26. <strong>Jan</strong>uar, 16.30 bis 19.30 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus, Schulstraße 11, Dannenbüttel<br />
Sonntag, 14. <strong>Feb</strong>ruar, 11 bis 14 Uhr, Helios-Klinikum, Campus 6, Gifhorn<br />
Freitag, 26. <strong>Feb</strong>ruar, 16 bis 20 Uhr, Haus der Johannes-Gemeinde, Hahnenhorner Straße 2, Müden<br />
Weitere Termine im Landkreis Gifhorn: www.blutspende-leben.de<br />
2<br />
Vertraute<br />
Disco, Disco, Party, Party – es wäre schön, mal wieder ein wenig abflippen zu können. Da<br />
das aber leider nicht möglich ist, muss man sich unüblichen Methoden annehmen. Matze<br />
hat das verstanden: Da seine DJ-Sets zusammen mit Kumpel Henrik und Lapse Erase im<br />
Braunschweiger Nexus nicht stattfinden können,<br />
verschieben sie ihre Indie-Ü30-Party ins Radio.<br />
„Knackige Album-Tracks vertrauter Bands, Hits<br />
und Songs weniger vertrauter Bands, leicht<br />
Abseitiges, leicht B-Seitiges – was uns gerade so<br />
in den Kopf kommt“, erklärt Matthias Bosenick<br />
die angestrebte Playlist. „Und wer weiß, was wir<br />
davon ins Nexus mitnehmen, sobald wir wieder<br />
dorthin zurückkehren können.“<br />
Samstag, 6. <strong>Feb</strong>ruar, ab 22 Uhr<br />
Radio Okerwelle, 104,6 MHz<br />
www.okerwelle.de & www.indie-ü30.de<br />
Foto: Çağla Canıdar<br />
Bands, Abseitiges, B-Seitiges:<br />
Indie-Ü30-Party rockt auf Radio Okerwelle<br />
4<br />
Auf<br />
3<br />
Hatha-Yoga im praktischen Digital Schooling<br />
Wenn die Räumlichkeiten nicht betreten<br />
werden dürfen, geht es eben ins Netz: Das<br />
hat die Gifhorner Kreisvolkshochschule<br />
für sich erkannt und richtet nun Teile ihrer<br />
Kurse, Vorträge und Bildungsveranstaltungen<br />
digital aus. Das Angebot reicht von<br />
ersten Infoabenden für Weiterbildungen<br />
über Yoga-Kurse bis hin zu Vorträgen<br />
über Wissenschaft und die Schönheit der<br />
Tiere! Klingt interessant? Ist es auch! Auf<br />
der Website gibt es alle nötigen Infos zur<br />
Teilnahme an den Angeboten » Seite 49.<br />
Montag, 18. <strong>Jan</strong>uar, 19.30 Uhr, Hatha-Yoga im Online-Seminar, 24 Euro, www.kvhs-gifhorn.de<br />
einmal geht‘s:<br />
Schlammgruben<br />
werden untersucht<br />
Rund 250 Bürgerinnen und Bürger haben die<br />
von <strong>KURT</strong> initiierte Petition bereits unterzeichnet<br />
und fordern eine komplette Untersuchung<br />
aller Schlammgruben im Landkreis<br />
Gifhorn, um mögliche Gesundheitsgefahren<br />
auszuschließen. Jahrelang wurde<br />
das nicht für nötig erachtet, nun hat die<br />
Kreisverwaltung eine Kehrtwende verkündet.<br />
Dennoch könnten weitere Unterschriften<br />
helfen, denn noch ist nichts sicher » Seite 12.<br />
www.schlammgruben.de<br />
Archiv: Samtgemeinde Wesendorf<br />
Foto: TransFair e.V. / Ilkay Karakurt<br />
5<br />
Fairtrade-Gruppe<br />
lädt zur Teilnahme<br />
Nachdem es mehr als 700 Städte in<br />
Deutschland vorgemacht haben, soll<br />
nun Gifhorn an der Reihe sein: Unsere<br />
Mühlenstadt startet ihr Fairtrade-Town-<br />
Projekt. Dafür konstituierte sich eine Steuerungsgruppe<br />
aus Vertretern von Politik,<br />
Wirtschaft und Bevölkerung. „Wir empfangen<br />
aber jeden mit offenen Armen, der sich<br />
für das Projekt interessiert und auch daran<br />
mitwirken möchte“, erklären die Sprecher<br />
der Steuerungsgruppe » Seite 20.<br />
Wista-Geschäftsführer Martin Ohlendorf<br />
Ansprechpartner für Fairtrade-Town Gifhorn<br />
Tel. 05371-6180890<br />
4<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 5
Kreisverband<br />
Gifhorn e.V.<br />
ENGAGEMENT HAT VIELE GESICHTER.<br />
Lerne uns kennen!<br />
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jeden Freitag, 19.00 Uhr<br />
Im Weilandmoor 5<br />
38518 Gifhorn<br />
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Email: bruells@drk-gifhorn.de<br />
Was wünscht Ihr Euch für <strong>2021</strong>?<br />
Mia Anna Elisabeth Timmer, Matthias Bosenick und Jens Neumann haben rumgefragt<br />
Im Großen und Ganzen<br />
wünsche ich mir – wie auch<br />
sonst immer – dass Nachhaltigkeitsziele<br />
weiter verfolgt<br />
werden, genauso energisch<br />
wie die Corona-Pandemie<br />
bekämpft wird. Außerdem<br />
wünsche ich mir für <strong>2021</strong>,<br />
mich auch mal wieder mehr<br />
auf mich zu konzentrieren<br />
– auch wenn das erst mal<br />
widersprüchlich zum ersten<br />
Punkt erscheint.<br />
Philip Knotz (17) aus<br />
Gifhorn, Schüler und<br />
Fridays-For-Future-Aktivist<br />
Foto: Michael Skolik/echtrund<br />
<strong>KURT</strong>s Umfrage des Monats<br />
Für <strong>2021</strong> wünsche ich mir ein noch größeres Gemeinschaftsgefühl.<br />
Wir alle brauchen einander, auch und<br />
trotz aller Unterschiede, die wir augenscheinlich haben.<br />
Wir alle sind, Nachbarn, Kollegen, Freunde, Partner...<br />
Anthony Miller (33), Singer-Songwriter aus Gifhorn<br />
Das Ende von Corona! Ich möchte, dass wir<br />
endlich wieder arbeiten können und<br />
Normalität einkehrt – momentan ist<br />
bei uns ja nur die Selbstabholung<br />
unseres Essens möglich. Die Begegnung<br />
im Restaurant fehlt einfach.<br />
Antonio Caputo (50), Chef des<br />
Restaurants La Fontana in Gifhorn<br />
Solidarität, Menschlichkeit, Gemeinsamkeit. Die<br />
endliche Zerstörung das Patriarchats und die<br />
damit einhergehende Vernichtung von Kolonialismus,<br />
Klassizismus, Kapitalismus, Rassismus<br />
und Sexismus. Es wird Zeit, Leute. Soul Power!<br />
Tiana Kruškić (36),<br />
Musikerin aus Braunschweig<br />
Das ist ja einfach! Ich wünsche mir meinen<br />
Alltag zurück: Ich möchte wieder arbeiten.<br />
Abseits von Corona bin ich aber sehr zufrieden<br />
– ich möchte nur wieder aufmachen können.<br />
Danica Weiße (36) aus Vollbüttel,<br />
Chefin der Wellness Sauna in Gifhorn<br />
Vor allen Dingen wünsche ich mir für meine Familie und mich, die Kollegen und<br />
Freunde – und natürlich alle anderen –, bald geimpft zu werden und dass wir die<br />
Pandemie überstehen. Außerdem hoffe ich, dass bald wieder Veranstaltungen<br />
stattfinden können. Uns als Veranstalter schmerzt das Ausfallen<br />
dieser Events sehr! Und generell wünsche ich mir, dass Gifhorns<br />
kulturelles Leben im Jahr <strong>2021</strong> noch vielfältiger wird.<br />
Klaus Meister (64), Leiter des Fachbereichs Kultur<br />
in Gifhorns Rathaus<br />
Ich hätte ganz gerne,<br />
dass Corona<br />
sich beruhigt und<br />
die Normalität<br />
wiederkommt.<br />
Persönlich möchte<br />
ich jetzt neben<br />
TikTok auch<br />
gerne bei YouTube<br />
durchstarten. Ich<br />
möchte Gifhorn<br />
beweisen, was<br />
man mit Social<br />
Media erreichen<br />
kann!<br />
Salim „Saaliimo“<br />
Hintze (21),<br />
Influencer aus<br />
Gifhorn<br />
DRK 6 Kreisverband <strong>KURT</strong> Gifhorn e.V. • Am Wasserturm 5 • 38518 Gifhorn • www.drk-gifhorn.de<br />
<strong>KURT</strong> 7
<strong>KURT</strong>s Umfrage des Monats<br />
<strong>KURT</strong>s Umfrage des Monats<br />
Natürlich, dass die<br />
Pandemie aufhört<br />
und wir uns wieder<br />
in den Jugendgruppen<br />
treffen können.<br />
Für <strong>2021</strong> wünsche<br />
ich mir außerdem,<br />
mehr Sensibilisierung<br />
für Queerness<br />
in Gifhorn zu<br />
schaffen.<br />
Dominik Ruder<br />
(23), Lehrer aus<br />
Gifhorn und Leiter<br />
der Jugendgruppe<br />
„Queere Wespen“<br />
Foto: Danny Jungslund<br />
In erster Linie, dass wir alle gesund sind. Und als zweites,<br />
dass wir wieder aufmachen können und das soziale<br />
Miteinander wieder geht. Und auch wenn Corona nicht<br />
wäre: Gesundheit! Das ist das größte Hab und Gut.<br />
Karin Kuznik (56),<br />
Geschäftsführerin des H1 in Gifhorn<br />
Ich wünsche mir, dass Unvernunft und Egoismus die Krise<br />
nicht noch weiter strecken, die Veranstaltungsbranche die<br />
versprochene staatliche Unterstützung erfährt und dass Pflegepersonal,<br />
Verkäufer und die vielen selbstlosen mutigen<br />
Menschen für ihren Job nicht nur die Schachtel Pralinen oder<br />
ein Trinkgeld erhalten.<br />
Boris Neubrandt (54), Sänger von Hoax aus Groß Oesingen<br />
Ich wünsche mir, dass ich wieder meinen Laden<br />
aufmachen und wieder in die Kneipe gehen kann<br />
– und es endlich wieder Live-Musik gibt. Sonst<br />
nix, alles andere liegt in der eigenen Hand!<br />
Jens Drangmeister (42),<br />
Inhaber der Tätowierbar in Gifhorn<br />
Ich wünsche mir vor allem, dass wir uns zu unseren Truppstunden wieder<br />
persönlich treffen können, weil das online einfach nicht dasselbe<br />
ist. Und ich hoffe, mit den Pfadfindern unser Jubiläum feiern<br />
zu können. Außerdem können wir unser Seifenkistenrennen-<br />
Projekt dann hoffentlich in diesem Jahr auf den Weg bringen.<br />
Rebecca Rodermund (29), Vorstandsmitglied<br />
der St. Georg-Pfadfinder in Gifhorn<br />
Ich wünsche mir für <strong>2021</strong>, dass wir den Schaden, den wir 2020 alle erlitten<br />
haben, einigermaßen überwinden werden. Dass die Hoffnung<br />
wiederkommt. Dass unsere Familien und Freunde gesund<br />
bleiben und wir wieder engeren Kontakt haben können.<br />
Natürlich wäre es schön, wenn wir die neuen Erkenntnisse<br />
und Erfahrungen, die wir im vergangenen Jahr<br />
sammeln mussten und die nicht alle negativ waren, in<br />
unser weiteres Leben mit einbinden können. Bei mir ist<br />
es tatsächlich mehr Sport. Super schön wäre es aber<br />
auch, wenn ich mal wieder live vor einem Publikum auf<br />
der Bühne stehen und mit den Zuschauern schöne Auftritte<br />
und fette Partys zelebrieren kann. Das vermisse ich sehr.<br />
MC Fitti (45), Rapper aus Berlin und gebürtiger Gifhorner<br />
Coronafrei, maskenfrei<br />
und auf jeden<br />
Fall gesund bleiben<br />
– das wünsche<br />
ich mir für <strong>2021</strong>!<br />
Außerdem wünsche<br />
ich mir ein erfolgreiches<br />
Jahr, in dem<br />
ich meine Ideen<br />
umsetzen kann –<br />
wie Kleiderabende<br />
und Sofakonzerte<br />
bei mir im Laden.<br />
Manuela Henning<br />
(38), Inhaberin<br />
von Elas Art in<br />
Gifhorn<br />
Ich wünsche mir für <strong>2021</strong>,<br />
dass das Wünschen etwas<br />
bringt, denn mit Vernunft,<br />
Einsicht, Argumenten und<br />
den ganzen rationalen<br />
Kram sind wir bisher nicht<br />
besonders weit gekommen<br />
– oder wie der Volksmund<br />
sagt: „Fee, bücken!“<br />
Dietmar Wischmeyer<br />
(63), Humorfacharbeiter<br />
aus Mittelbrink, der auf<br />
seinen Auftritt am 27. Oktober<br />
<strong>2021</strong> in Gifhorns<br />
Stadthalle hofft<br />
Foto: Joerg Kyas<br />
Ich wünsche mir, dass alle<br />
Menschen gesund und munter<br />
bleiben. Dass einfach<br />
wieder die Normalität einkehrt!<br />
Ich wünsche mir alles<br />
Liebe für alle Menschen!<br />
Ilse Holtz (83), Gewinnerin<br />
des 1. Gifhorner Balkon-<br />
Wettbewerbs von <strong>KURT</strong><br />
und GWG<br />
Ich wünsche mir, dass all die Übungsdienste wieder stattfinden<br />
können, denn meine Kameraden vermisse ich schon<br />
riesig! Und alle meine öffentlichen Auftritte natürlich<br />
auch, wie die Maskottchenparade, wo ich viele neue<br />
Freunde kennenlernen kann. Mit Flori Feuer aus Ratekau<br />
möchte ich auch eine neue Freundschaft schließen – und<br />
alle meine jetzigen Freunde aus der Freiwilligen Feuerwehr<br />
in Gifhorn sollen heil von allen Einsätzen zurückkommen!<br />
Bruno Brenzlig, Mitarbeiter der Gifhorner Kinderfeuerwehr<br />
Auf den Punkt gebracht: die Rückkehr zur Normalität! Für<br />
die Gastronomie, also für mich – für den Job, aber auch<br />
dass man sich wieder mit Freunden treffen kann. Wobei<br />
mit dem Impfstoff auch ein Licht am Ende des Tunnels ist.<br />
Sven Wiese (50),<br />
Inhaber von Svens Schützenwiese in Gifhorn<br />
Ich wünsche mir, dass das<br />
wohl unserer Kinder endlich<br />
den Stellenwert in der Politik<br />
bekommt, den es dringend<br />
braucht und verdient hat. Dass<br />
Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf nicht bedeutet, dass<br />
man seine Kinder im Home-<br />
Office betreut, sondern Lösungen<br />
gefunden werden, unseren<br />
Kindern eine frühkindliche<br />
Bildung nicht vorzuenthalten,<br />
aber die Kinder und Erzieher<br />
und Erzieherinnen ausreichend<br />
zu schützen. Wir brauchen von<br />
den politisch Verantwortlichen<br />
ein Mindestmaß an Verbindlichkeit<br />
und Planbarkeit – und<br />
dass die Stimmen der Eltern<br />
gehört werden.<br />
Birthe von Einem (39),<br />
Vorsitzende des Gifhorner<br />
Kita-Stadtelternrates<br />
Als allererstes wünsche ich mir natürlich, dass alle gesund durch diese<br />
Pandemie kommen und der wirtschaftliche Schaden nicht allzu verheerend<br />
aussieht. Alle sehnen sich die Normalität zurück: Essen gehen, Freunde<br />
treffen, in den Urlaub fahren... Wahrscheinlich werden wir nach der Pandemie<br />
alle diese Freiheit und jeden Augenblick noch mehr genießen als<br />
je zuvor. Und sportlich gesehen möchte ich schnellstmöglich wieder auf<br />
den Platz und in die Kabine. Mit den Jungs um Punkte kämpfen und endlich<br />
wieder die Gespräche in der Kabine führen, die jeder Fußballer kennt.<br />
Dimitrios Tsampasis (24), Energiebündel des SSV Kästorf<br />
8<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 9
TAXI<br />
<strong>KURT</strong>s Tipps<br />
<strong>KURT</strong>s Tipps<br />
Rund um die Uhr –<br />
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7 Tipps<br />
für diese<br />
Scheißzeit<br />
Selten begann ein Jahr so scheußlich –<br />
also her mit der herrlichen Nostalgie<br />
10<br />
<strong>KURT</strong><br />
Man kann die Sache drehen<br />
und wenden wie man will, man<br />
kann Atheist oder Gottesfreund<br />
sein, man kann glauben, die<br />
Erde ist eine Scheibe, oder auch<br />
daran, dass irgendwann wirklich<br />
alles besser wird – eines aber<br />
bleibt gewiss: Das ist eine echte<br />
Scheißzeit! Selten ging ein <strong>Jan</strong>uar<br />
so schauderlich los wie dieser.<br />
Wenn alles um einen herum sich zu<br />
drehen beginnt und man die Orientierung<br />
verliert, sollte man sich<br />
an Dinge klammern, die einem Halt<br />
versprechen. Her mit der herrlichen<br />
Nostalgie! <strong>KURT</strong> liefert Euch<br />
deswegen 7 großartige Tipps, um<br />
die kommenden Wochen schadlos<br />
zu überstehen. Das wirklich tolle<br />
daran: Sämtliche Abstandsregeln<br />
und Hygieneauflagen werden<br />
eingehalten. Es braucht nur Euch<br />
und Eure Erinnerungen!<br />
1<br />
Die Musik laut aufdrehen<br />
Kein Pogo mit kantigen Old-Skins auf Dropkick-Murphys-Konzerten,<br />
kein transzendierendes Tanzen auf Elektro-Festivals, kein Mitgegröle<br />
von Falcos „Rock Me Amadeus“ in der ranzigen Eckkneipe: Die Nerven liegen<br />
schon lange blank, weil der Hedonismus fehlt. Also einfach mal wieder<br />
im Wohnzimmer die Boxen aufdrehen und die eigene Einrichtung demolieren.<br />
Der Dachboden<br />
Man ahnt gar nicht, was sich<br />
alles auf dem Dachboden<br />
befindet, wenn man erst mal<br />
den Berg an toten Tauben<br />
weggeschippt hat. Da ist<br />
doch tatsächlich das verloren geglaubte Fotoalbum:<br />
Helgoland 1973, die Jugendliebe<br />
liegt im Strandkorb, im Hintergrund verpestet<br />
ein Öltanker die Nordsee. Einfach<br />
2<br />
mal in Erinnerungen schwelgen.<br />
Einfach nicht feiern<br />
Selten war es so einfach, an<br />
seinem Geburtstag glücklich zu<br />
werden, wie in diesem Jahr. Niemanden<br />
ausladen zu müssen, ist<br />
ein großes Privileg. Schaltet auch<br />
das Handy in den Flugmodus,<br />
fläzt Euch aufs Sofa und<br />
4<br />
lauscht einer alten Folge<br />
„Die drei ???“. Einfach toll.<br />
3<br />
Auf die Mütze für die Glatze<br />
Sportlich ist ganz schön tote Hose, beim<br />
Boxen schon lange. Die legendären WM-Fights<br />
von RTL kann man sich trotzdem mal wieder<br />
anschauen. Tipp: Bei YouTube nach „Axel Schulz“<br />
suchen und gucken,<br />
wie jemand ordentlich<br />
durch den Ring<br />
gemöbelt wird – da<br />
kommt Wehmut auf.<br />
Mit 800 PS unterm Hintern<br />
Bleiben wir bei alten Sportaufnahmen:<br />
Formel 1, 1998, der Schumacher-Coulthard-Vorfall<br />
in Spa. Auf arschglatter<br />
Fahrbahn lässt der Brite unseren Schumi eiskalt auffahren, not very<br />
gentleman-like. Michael droht danach mit den Fäusten. Hätte sich<br />
Axel Schulz eine Scheibe von abschneiden können.<br />
6<br />
Das wilde Onix ist geflohen<br />
Wer Tipp 1 beherzigt hat, steht mit beiden Beinen<br />
in Ruinen. Aber siehe da, aus der hintersten Ecke des kurz<br />
und klein geschlagenen Regals funkelt die blaue Edition<br />
von Pokémon. Schiebt das Ding in den Game Boy Color und<br />
erobert – 20 Jahre nach dem ersten Sieg – wieder die Poké Liga!<br />
5<br />
Sei endlich Du selbst, denn das tut Dir gut<br />
Pessimismus adé! Das Glas ist derzeit als halbvoll zu betrachten – und zwar<br />
den ganzen Tag über. Home-Office hat den großen Vorteil, dass man seine<br />
Weißweinschorle nicht umständlich auf der Bürotoilette trinken muss.<br />
Einfach ganz offen mit sich selbst und den alten Lastern umgehen.<br />
7<br />
<strong>KURT</strong> 11
<strong>KURT</strong> deckt auf<br />
<strong>KURT</strong> deckt auf<br />
Die Schlammgruben sollen<br />
<strong>KURT</strong>s umfangreiche Recherchen und hartnäckige Berichterstattung zeigen Wirkung:<br />
nun doch untersucht werden<br />
Gifhorns Kreisverwaltung gibt nach Jahren eine überraschende Kehrtwende bekannt<br />
Kehrtwende in der Gifhorner Kreisverwaltung: Nachdem jahrelang<br />
eine Untersuchung aller 52 Schlammgruben im Landkreis Gifhorn<br />
nicht für nötig erachtet und zuletzt noch im Gifhorner Kreistag eine<br />
Beratung darüber mit Mehrheit von der Tagesordnung genommen<br />
wurde, sollen nun doch weitere der Altlasten-Verdachtsfälle untersucht<br />
werden. Das teilte Kreisrätin Ute Spieler, zuständig für den<br />
Fachbereich Umwelt, überraschend mit. Die umfangreichen Recherchen<br />
und hartnäckige Berichterstattung der <strong>KURT</strong>-Redaktion, die<br />
dem Thema erst zu breiterer Öffentlichkeit verhalfen, haben offenbar<br />
Wirkung gezeigt. 880.000 Euro sollen dafür in den kommenden<br />
drei Jahren im Landkreis Gifhorn aufgewendet werden.<br />
Von Bastian Till Nowak<br />
Sechs Schlammgruben hat die<br />
Kreisverwaltung bereits untersuchen<br />
lassen, 44 weitere Altlasten-Verdachtsfälle<br />
rücken<br />
nun laut Kreisrätin Spieler in<br />
den Fokus: „Eine Entscheidung<br />
über die im nächsten<br />
Schritt konkret zu untersuchenden<br />
Bohrschlammgruben<br />
wird im ersten Halbjahr <strong>2021</strong><br />
getroffen, der Förderantrag<br />
entsprechend vor dem Stichtag<br />
am 30. Juni gestellt.“<br />
Einen politischen Beschluss<br />
gibt es dazu bisher nicht. Die<br />
Parteien, die zuletzt für eine<br />
Untersuchung aller Schlammgruben<br />
warben, in der Dezember-Sitzung<br />
des Kreistags<br />
aber überstimmt wurden,<br />
wurden von der Kehrtwende<br />
der Verwaltung und den beabsichtigten<br />
Ausgaben von fast<br />
einer Million Euro überrascht.<br />
Gleichwohl seien die erforderlichen<br />
Gelder aber im beschlossenen<br />
Haushaltsplan für<br />
<strong>2021</strong> sowie in der mittelfristigen<br />
Finanzplanung für 2022<br />
und 2023 vorgesehen.<br />
Die 46 bisher nicht erkundeten<br />
Schlammgruben sind<br />
über den gesamten Landkreis<br />
Gifhorn verteilt – mit einem<br />
großen Schwerpunkt in der<br />
Samtgemeinde Wesendorf.<br />
Dort wurde bisher keine einzige<br />
Schlammgrube untersucht.<br />
Für den Fall einer Untersuchung<br />
sind drei Phasen vorgesehen:<br />
Auf eine historische Recherche<br />
sowie Ermittlung der<br />
bisher bekannten Daten und<br />
Fakten zu den Gruben folgt<br />
eine Felduntersuchung mit Boden-<br />
und Grundwasseruntersuchungen<br />
als Phase 2. Zuletzt<br />
müsste es – falls erforderlich<br />
– in Phase drei eine vertiefte<br />
weitergehende Untersuchung<br />
des jeweiligen Standortes sowie<br />
Maßnahmen zur Gefahrenabwehr<br />
geben.<br />
Bei vier der sechs bisher<br />
im Landkreis Gifhorn untersuchten<br />
Gruben sei man inzwischen<br />
zum Abschluss der<br />
Phase 2 gekommen. Auffälligkeiten<br />
hinsichtlich des Gehalts<br />
an gesundheitsgefährdenden<br />
Stoffen wie Benzol, Toluol oder<br />
anderer Kohlenwasserstoffe,<br />
die möglicherweise krebserregende<br />
Spuren enthalten, habe<br />
es laut Kreisrätin Ute Spieler<br />
nicht gegeben.<br />
Allerdings: „In den Gruben<br />
wurden neben den mineralischen<br />
Abfällen auch<br />
langkettige Alkane gefunden“,<br />
so die Kreisrätin. „Dies<br />
sind Kohlenwasserstoffverbindungen,<br />
die für ölfündige Tiefbohrungen<br />
typisch sind. Solche<br />
langkettigen Verbindungen<br />
sind außerordentlich immobil<br />
und wandern folglich nicht in<br />
Richtung Grundwasser.“<br />
Die dritte Phase sei in diesen<br />
vier Fällen demnach nicht notwendig<br />
– gleichwohl habe sich<br />
die Kreisverwaltung aber für<br />
ein Grundwasser-Monitoring<br />
entschieden, „um sicherzustellen,<br />
dass auch weiterhin keine<br />
Verunreinigungen auftreten<br />
und das Untersuchungsergebnis<br />
dauerhaft bestätigt bleibt“.<br />
Bei den zwei weiteren Gruben<br />
sollen die Boden- und<br />
Grundwasseruntersuchungen<br />
voraussichtlich Ende <strong>Jan</strong>uar<br />
beginnen. Die Ergebnisse der<br />
Aktenrecherche gäben aber<br />
auch dabei „keine Anhaltspunkte<br />
für eine zu erwartende<br />
stärkere oder stofflich andersartige<br />
Verunreinigung“,<br />
wird Umwelt-Fachbereichsleiterin<br />
Antje Präger von der<br />
Gifhorner Rundschau zitiert.<br />
Die Kreisverwaltung stelle sicher,<br />
dass „die Gesundheit der<br />
Bevölkerung ernst genommen<br />
und geschützt“ werde. Ein aktuell<br />
greifbarer Anlass zur Besorgnis<br />
liege nicht vor.<br />
100-prozentig wissen kann<br />
dies unsere Kreisverwaltung<br />
jedoch freilich erst, wenn die<br />
Schlammgruben auch wirklich<br />
untersucht werden. Bis dahin<br />
bleibt es bei Vermutungen.<br />
Darauf wiesen zuletzt auch die<br />
Grünen und die SPD hin, die<br />
nach den <strong>KURT</strong>-Veröffentlichungen<br />
eine umfangreiche<br />
Untersuchung aller Schlammgruben<br />
forderten. Der Verwaltung<br />
unter Verantwortung von<br />
Landrat Andreas Ebel warfen<br />
sie mangelndes Handeln vor.<br />
Ute Spieler und Antje Präger<br />
widersprechen: „Mit den<br />
Arbeiten zur Erfassung der<br />
Bohrschlammgruben sei bereits<br />
2016 begonnen worden“,<br />
erklärten sie laut der Gifhorner<br />
Rundschau. Und weiter: „Richtig<br />
sei, dass sich die Genehmigungsverfahren<br />
in die Länge<br />
zögen. Auch gebe es Gespräche,<br />
um eine Verlängerung des<br />
Förderzeitraums zu erreichen.<br />
Der Landkreis Gifhorn habe<br />
ein Altlastenkataster, bei denen<br />
die Schlammgruben nicht<br />
oberste Priorität hätten, weil<br />
die Gefährdungslage deutlich<br />
geringer sei als beispielsweise<br />
bei einer ehemaligen Tankstelle<br />
oder Reinigung.“<br />
Richtig ist: Es muss zwar<br />
nicht sein, jedoch könnten<br />
Schwermetalle, radioaktive<br />
Stoffe und teils krebserregende<br />
Mineralölkohlenwasserstoffe<br />
in den Gruben bedrohlich nah<br />
an der Erdoberfläche schlummern<br />
und mit jedem Regenfall<br />
weiter ins Grundwasser<br />
sickern – und das in jeder<br />
einzelnen der 46 bisher nicht<br />
untersuchten, aber aktenkundigen<br />
Verdachtsfälle.<br />
Mit dieser gewaltigen<br />
Zahl steht der Landkreis<br />
Gifhorn übrigens<br />
niedersachsenweit an<br />
der traurigen Spitze.<br />
„Durch die landesweite<br />
Untersuchung von<br />
Bohrschlammgruben<br />
waren alle Kapazitäten<br />
der auf diesem<br />
Gebiet arbeitenden<br />
Ingenieurbüros ausgeschöpft“,<br />
erklärte<br />
die Kreisverwaltung<br />
zuletzt auf Nachhaken<br />
der <strong>KURT</strong>-<br />
Redaktion, weshalb<br />
man bisher nur 6 von<br />
52 Verdachsfällen für<br />
eine Untersuchung<br />
angemeldet hatte.<br />
Gleichzeitig hat es<br />
der Kreis Cloppenburg<br />
aber geschafft,<br />
29 von 32 Verdachtsfällen<br />
untersuchen zu lassen – und<br />
Diepholz sogar 42 von 46.<br />
Die veranschlagten 880.000<br />
Euro sollen nun Untersuchungen<br />
von 44 weiteren Gruben<br />
für Phase I und Phase II ermöglichen<br />
– vorbehaltlich der<br />
Förderung aller Anträge durch<br />
das Land Niedersachsen.<br />
80 Prozent der Kosten soll<br />
die Erdöl-Industrie tragen. So<br />
steht es in einem Vergleichsvertrag<br />
zwischen dem Land<br />
und dem Wirtschaftsverband<br />
Erdöl- und Erdgasgewinnung<br />
von 2015 – doch die Antragsfrist<br />
endet Mitte <strong>2021</strong>. Bis<br />
zuletzt blieb fraglich, weshalb<br />
unser Landkreis sich<br />
dies entgehen lassen wollte.<br />
Ein Glück, dass sich<br />
die Verwaltungsspitze<br />
im Gifhorner Schloss<br />
nun offenbar doch<br />
noch sputen<br />
möchte...<br />
12<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 13
Freizeit<br />
Freizeit<br />
Tanz, Prank und Challenge:<br />
Die Kaufis rocken TikTok<br />
Die fünfköpfige Familie aus Winkel versammelt insgesamt 70.000 Follower<br />
„Die Kaufis“ machen DIY-<br />
Unterhaltung auf TikTok, ihre<br />
Videos sammelten bereits<br />
mehr als 1 Million Aufrufe.<br />
Auch wenn die Ideen kunterbunt<br />
wechseln, „am Ende<br />
geht es immer um den Spaß“,<br />
erklärt Papa Stefan.<br />
Die große, scheinbar endlose Welt des Internets hat schon allerhand<br />
Spaßmacherinnen und Spaßmacher hervorgebracht – und<br />
irgendwann auch einige von ihnen wieder verschluckt. Dass das<br />
Die fünf Kaufis vereint: Stefan und<br />
Eileen mit den Töchtern Mara (von<br />
links), Jule und der kleinen Ella.<br />
Foto: Fotostudio Mauersberger<br />
den Kaufis passieren<br />
könnte, ist zwar nicht<br />
ausgeschlossen, aber<br />
dennoch ziemlich<br />
unwahrscheinlich. Die<br />
fünfköpfige Familie aus<br />
Winkel versammelt<br />
derzeit 70.000 Follower<br />
auf TikTok und sorgt mit<br />
lustigen, kreativen und<br />
charmanten Kurzvideos<br />
seit mehr als einem Jahr<br />
für Schmunzler und Lacher<br />
bei Zuschauerinnen<br />
und Zuschauern.<br />
Von Malte Schönfeld<br />
Das ganze Projekt „Die Kaufis“<br />
startete im Winter 2019. Da<br />
filmte Papa Stefan Kaufmann<br />
mit Tochter Jule (6) auf dem<br />
Weihnachtsmarkt der Wolfsburger<br />
Autostadt – und teilte<br />
den Videoschnipsel mit seinen<br />
Freunden und Bekannten<br />
auf den einschlägigen Social-<br />
Media-Plattformen. Ein privates<br />
Ding zur schnellen Belustigung.<br />
Zu der Zeit hatte Stefan<br />
noch nicht den besten Draht zu<br />
TikTok. „Ich habe mir das heruntergeladen<br />
und anfangs gedacht:<br />
Was ist das denn für ein<br />
Mist?!“, schmunzelt der Papa.<br />
Nach und nach fuchste sich<br />
der Funny Daddy aber in die<br />
Trend-App ein – und lernte die<br />
Funktionen der einzelnen Einstellungen.<br />
„Es macht einfach<br />
Spaß, Videos zu drehen und zu<br />
schneiden. Das geht ja heutezutage<br />
auch einfacher denn je“,<br />
300<br />
so Stefan. Und nicht nur der<br />
Papa war plötzlich Feuer und<br />
Flamme, auch Jule, Mara (9)<br />
und sogar die 18 Monate alte<br />
Ella mischten freudig mit.<br />
„Unser Motto ist kunterbunt<br />
und vielfältig“, erklärt Stefan.<br />
Da folgen Tanzvideos auf<br />
Mini-Pranks, Gesangs-Performances<br />
auf Sprach-Challenges<br />
für Ella. „Es fängt meistens mit<br />
einem witzigen Sound an, dann<br />
frage ich mich, was man dazu<br />
machen könnte“, so der Papa –<br />
und der kreative Output kann<br />
sich sehen lassen. Mittlerweile<br />
haben die Kaufis sogar mit der<br />
Anschaffung von Greenscreen,<br />
Ringlicht und Stativ aufgerüstet.<br />
Das führte sogar dazu, dass<br />
erste Werbepartner angeklopft<br />
haben. „Da muss man schauen,<br />
ob man das machen will“,<br />
ist sich Stefan bewusst. „Wir<br />
könnten jetzt nicht Werbung<br />
für Zigaretten machen.“<br />
Aus dem Just-for-Fun-Projekt,<br />
in das man sich blauäugig<br />
reingestürzt hat, ist nun<br />
ein Familienunterhaltung geworden.<br />
Nur eine taucht eher<br />
selten auf: Mama Eileen. „In<br />
diesem Jahr zerre ich sie aber<br />
noch mehr vor die Kamera“,<br />
verspricht Stefan lachend.<br />
Folgt Stefan Kaufmann und<br />
seiner Familie für lustigen und<br />
kreativen Content auf TikTok:<br />
Anzeigenannahme:<br />
www.tiktok.com/@die_kaufis<br />
Mediaberaterin Juliane Werthmann<br />
14<br />
<strong>KURT</strong><br />
Tel. 05371 94 14 151 • Email: werthmann@kurt-gifhorn.de<br />
<strong>KURT</strong> 15
Engagement<br />
Engagement<br />
Missbrauch per Mausklick:<br />
So werden Kinder manipuliert<br />
Julia von Weiler spricht im Interview über sexualisierte Gewalt und Cyber-Grooming<br />
Penisbilder, sexuell eindeutige Nachrichten und Aufforderungen<br />
zu realen Treffen: Mit all dem werden Kinder und Jugendliche im<br />
Internet konfrontiert. Julia von Weiler (51) macht sich für digitalen<br />
Kinderschutz stark – sie ist Geschäftsführerin des Vereins<br />
„Innocence in Danger“ („Unschuld in Gefahr“) mit Sitz<br />
in Berlin. <strong>KURT</strong>-Mitarbeiterin Katharina Meier fragte<br />
sie im Interview, wie Eltern ihre Kinder vor sexuellem<br />
Missbrauch im Internet schützen können – und<br />
was Politik und Unterhaltungsindustrie tun müssen.<br />
Dass sie nicht in fremde Autos<br />
einsteigen sollen, wird Kindern<br />
schon von klein auf beigebracht.<br />
Warum fallen sie aber im Internet<br />
auf Sexualtäter herein?<br />
In der digitalen Welt gibt es<br />
viel mehr mögliche Fallen als<br />
in der analogen – und diese<br />
sind oft schwerer zu erkennen.<br />
Digital kann ich meine<br />
Absichten besser tarnen und<br />
lerne in Spielen oder auf sozialen<br />
Medien schnell viel über<br />
die Kinder. Der Kriminologe<br />
Thomas-Rüdiger Gabriel geht<br />
davon aus, dass jedes Kind online<br />
mindestens einmal einem<br />
Sexualstraftäter begegnet. Das<br />
glaube ich auch – allerdings<br />
gilt das auch für die analoge<br />
Welt. Nicht bei jeder Begegnung<br />
kommt es zu Missbrauch.<br />
In der analogen Welt kommen<br />
Täter und Täterinnen ja oft aus<br />
dem näheren Umfeld oder<br />
Bekanntenkreis, so<br />
dass diese den Kindern<br />
nicht fremd sind.<br />
Richtig, 80 bis 90 Prozent aller<br />
Fälle finden im sozialen Nahfeld<br />
statt. Dazu gehört auch<br />
das Online-Nahfeld im Spiel<br />
oder auf TikTok. Gerade im Internet<br />
können sich Täter und<br />
Täterinnen das Vertrauen ihrer<br />
Opfer erschleichen. Selbst<br />
wir Erwachsenen verlieren<br />
schnell den Überblick über das<br />
Geschehen im Internet. Wenn<br />
wir es schon kaum hinkriegen,<br />
wie sollen es dann die Kinder<br />
hinbekommen? Die Kinder<br />
sind Erwachsenen kognitiv unterlegen<br />
und nehmen manche<br />
Situation aufgrund ihres geringeren<br />
Erfahrungsschatzes oft<br />
als weniger bedrohlich wahr<br />
– in der digitalen Welt erst<br />
recht. Wir wälzen viel zu viel<br />
Verantwortung auf die Kinder<br />
und Jugendlichen ab.<br />
Welche Kinder sind besonders<br />
gefährdet, Opfer eines pädophilen<br />
Täters zu werden?<br />
Je jünger und labiler, desto<br />
„geeigneter“ sind die Kinder<br />
für Täter und Täterinnen.<br />
Aber der größte Teil der<br />
Täter ist nicht pädophil.<br />
Knapp 60 Prozent<br />
sind sogenannte<br />
Ersatzhandlungstäter.<br />
Das bedeutet,<br />
sie fügen Kindern sexuelle<br />
Gewalt zu, um<br />
sich mächtig und dominant<br />
zu fühlen. Online gehört<br />
sexuelle Anzüglichkeit schnell<br />
zu einem eigenartig tolerierten<br />
Umgangston. Das macht es Tätern<br />
und Täterinnen natürlich<br />
einfacher. Grundsätzlich gehen<br />
alle Täter und Täterinnen<br />
immer strategisch und hoch<br />
manipulativ vor – analog und<br />
digital.<br />
Wie schaffen es die Täter<br />
und Täterinnen, von ihren<br />
Opfern zu bekommen,<br />
was sie wollen?<br />
Einige der Täter und Täterinnen<br />
kommen schon in den ersten<br />
Sätzen zur Sache: „Hallo“ –<br />
„Hallo“ – „Zieh Dich aus“. Das<br />
klappt bei vielen nicht, bei einigen<br />
aber eben doch. Andere<br />
hingegen erschleichen sich das<br />
Vertrauen der Kinder und Jugendlichen<br />
über Wochen und<br />
Monate hinweg,…<br />
Täter und Täterinnen machen sich die Anonymität im Internet zunutze. In sozialen Netzwerken und auch Online-<br />
Spielen mit Chat-Funktion schreiben sie Kinder und Jugendliche gezielt an.<br />
...bis es zu einem Treffen kommt.<br />
Ist den Kindern und Jugendlichen<br />
vorher bewusst, dass sie sich einem<br />
sexuellen Vorhaben aussetzen?<br />
Ja, ist es dem Täter oder der<br />
Täterin gelungen, das Kind zu<br />
einem analogen Treffen zu bewegen,<br />
kommt es in 100 Prozent<br />
der Fälle zur sexuellen Gewalt!<br />
Es ist aber auch möglich,<br />
dass diese Gewalt via Webcam<br />
ausgeübt wird. Das nennt sich<br />
Livestream-Missbrauch: Die<br />
Täter nötigen ihre Opfer dazu,<br />
beispielsweise sexuelle Handlungen<br />
an sich selbst vorzunehmen<br />
oder sich Gegenstände<br />
einzuführen. Laut einer Untersuchung<br />
der Internet Watch<br />
Foundation sind 98 Prozent<br />
der Opfer von Livestream-<br />
Missbrauch unter 13 Jahren.<br />
96 Prozent der Kinder werden<br />
digital in ihrem Zuhause oder<br />
Kinderzimmer missbraucht.<br />
Ist es nicht so, dass sich Jugendliche<br />
in den sozialen Medien teils<br />
sehr intim präsentieren? Das<br />
erinnert doch sehr an das genauso<br />
alte wie falsche „Sie hat es doch<br />
nicht anders gewollt...“<br />
Ja, aber nicht nur. Auch in Online-Games<br />
treffen Täter und<br />
Opfer aufeinander. Die Kinder<br />
und Jugendlichen können dieses<br />
Problem aber nicht alleine<br />
lösen. Die Anbieter und die<br />
Spiele-Industrie müssen für<br />
besseren digitalen Kinder- und<br />
Jugendschutz viel mehr tun. Es<br />
kann nicht sein, dass alles auf<br />
den Rücken der Kinder ausgetragen<br />
wird. Die Chat-Funktion<br />
in einem Spiel ist ein riesiges<br />
Einfallstor für Täter. Dies<br />
müssen sich die Anbieter und<br />
auch die Eltern klarmachen.<br />
Was genau sollte die Spiele-Industrie<br />
unternehmen?<br />
Ich erwarte, dass die Spiele-<br />
Industrie diese Risiken nicht<br />
kleinredet, sondern ihnen<br />
aktiv begegnet. Dazu gehört<br />
auch, dass im Vorfeld die sichereren<br />
Varianten der Privatsphäre<br />
programmiert sind und<br />
man sich bewusst dagegen entscheiden<br />
muss. Wir fordern gemeinsam<br />
mit anderen Kinderschutzorganisationen,<br />
dass in<br />
jedem Spiel, das sich auch an<br />
Jüngere richtet, genügend professionelle<br />
Moderator*innen<br />
zur Verfügung stehen, um Kindern<br />
in Not zu helfen.<br />
Und was sollte die Politik tun, um<br />
Cyber-Grooming zu bekämpfen?<br />
Ich wünsche mir gesetzliche<br />
Kinder- und Jugendschutzstandards<br />
im Internet. Der<br />
Schutz vor sexuellem Missbrauch<br />
ist eine Daueraufgabe<br />
und muss nachhaltig viele »<br />
16<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 17
Engagement<br />
Engagement<br />
» Menschen erreichen. Digitale<br />
Medien haben die Dynamik<br />
sexueller Gewalt gegen Kinder<br />
dramatisch verschärft. Welche<br />
Gefahren das birgt, sollte<br />
Gesellschaft und Politik mittlerweile<br />
– auch aufgrund der<br />
Fälle, wie Lügde oder Bergisch-<br />
Gladbach – kapiert haben. Wir<br />
müssen Strategien entwickeln.<br />
Auch der Fall Münster hat bewiesen,<br />
dass wir viel besser darin<br />
werden müssen, Täter und<br />
Täterinnen zu erkennen, um<br />
eingreifen zu können.<br />
Was genau ist denn in den<br />
Nachrichten zu lesen und auf den<br />
Bildern zu sehen, die die Opfer von<br />
den Tätern erhalten?<br />
Das kommt auf die Persönlichkeit<br />
des Täters oder der Täterin<br />
an. Manche schmeicheln,<br />
umschreiben, manipulieren<br />
Kinderschutz und<br />
Beratung in Gifhorn<br />
Cyber-Grooming bezeichnet<br />
die gezielte Manipulation von<br />
Kindern oder Jugendlichen<br />
mit dem Ziel der Anbahnung<br />
sexueller Kontakte – über<br />
soziale Netzwerke im Internet<br />
oder Online-Spiele mit Chat.<br />
Beratung für Eltern und<br />
Kinder gibt‘s auch in Gifhorn:<br />
Dialog e.V.<br />
Kirchweg 7, Gifhorn<br />
Tel. 05371-99129951<br />
www.dialog-wolfsburg.de<br />
sehr geschickt ohne sofort „zur<br />
Sache zu kommen“, während<br />
andere direkt die berühmtberüchtigten<br />
Penisbilder oder<br />
Dickpics versenden. Der Fantasie<br />
sexueller Fotos, Filme<br />
oder Textnachrichten sind keine<br />
Grenzen gesetzt.<br />
Was lösen solche sexuellen Inhalte<br />
überhaupt bei den Kindern und<br />
Jugendlichen aus?<br />
Wenn Kinder online auf sexuelle<br />
Inhalte stoßen, löst das<br />
viele Emotionen aus: Neugierde,<br />
Entsetzen, Verstörung und<br />
viele Fragezeichen im Kopf. In<br />
jedem Fall haben die Inhalte<br />
Einfluss auf die Kinder und Jugendlichen.<br />
Den Täter*innen<br />
dient das Versenden sexualisierter<br />
Inhalte als Teil der<br />
Manipulation zur Ausübung<br />
von Dominanz und Macht und<br />
häufig als Erregung.<br />
Oft werden auch die Kinder und<br />
Jugendlichen von den Tätern<br />
aufgefordert, ihnen intime Fotos<br />
zuzusenden. Was geschieht mit<br />
diesen Fotos, wenn die Täter sie<br />
erst mal haben?<br />
Es gibt hier nicht die eine<br />
Wahrheit. Viele Täter*innen<br />
nutzen die Bilder als Druckmittel,<br />
um die Opfer zu weiteren<br />
sexuellen Handlungen zu<br />
bringen. Andere sammeln die<br />
Fotos oder Filme, masturbieren<br />
darauf oder tauschen sie<br />
mit anderen Täter*innen. Wir<br />
müssen begreifen, dass Täter<br />
geschickte Manipulatoren sind<br />
und ihre Überlegenheit gegenüber<br />
Kindern und Jugendlichen<br />
ausnutzen – immer!<br />
Die Manipulation der Opfer spielt<br />
also in allen Fällen eine Rolle?<br />
Richtig, dabei gehen Täter*-<br />
innen ganz individuell vor.<br />
Sie können ja im Vorfeld nicht<br />
wissen, wie ihr Opfer reagieren<br />
wird. Sie tun alles, um ans Ziel<br />
zu kommen.<br />
Wie jung sind die Opfer?<br />
Generell werden die Kinder,<br />
die das Internet nutzen, immer<br />
jünger. Dies ist vor allem<br />
auf Online-Games zurückzuführen,<br />
wo sie auch zu Opfern<br />
werden können. Mit zunehmendem<br />
Alter gewinnen viele<br />
an kognitiver Reife und können<br />
sich etwas besser wehren.<br />
Also hat der Missbrauch irgendwann<br />
ganz automatisch ein Ende?<br />
Sexueller Missbrauch verändert<br />
das Leben für immer. Das<br />
bedeutet, die Betroffenen leben<br />
mit dieser Erfahrung. Wurden<br />
Aufnahmen des Missbrauchs<br />
gemacht, verfolgen diese die<br />
Betroffenen natürlich auch im<br />
Erwachsenenalter. Sie müssen<br />
mit dem Wissen leben, dass<br />
diese Missbrauchsdarstellungen<br />
verbreitet werden, damit<br />
andere sich daran sexuell erregen<br />
– eine enorme Belastung!<br />
Wie können sich Kinder und<br />
Jugendliche schützen?<br />
Wenn wir alle ehrlich sind: indem<br />
sie nicht online gehen. Es<br />
ist zynisch, denn in Workshops<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
müssen wir eigentlich vermitteln:<br />
„Du darfst niemandem<br />
trauen“ – keine schöne Haltung.<br />
Also versuchen wir mit<br />
ihnen gemeinsam zu überlegen,<br />
an wen sie sich in der Not<br />
wenden können. Beispielsweise<br />
gibt es Online-Anlaufstellen,<br />
wie www.save-me-online.de.<br />
Klar ist auch: Kinder und Jugendliche<br />
brauchen Erwachsene<br />
an ihrer Seite, die hinsehen<br />
und handeln, wenn etwas im<br />
Argen liegt – Eltern, Großeltern<br />
oder Lehrkräfte.<br />
Und was können Eltern sonst<br />
noch tun?<br />
Eltern sollten zuverlässige<br />
und vertauenswürdige Ansprechparter<br />
für ihre Kinder<br />
sein. Sie sollten aber auch mit<br />
ihren Kindern besprechen,<br />
wer außer ihnen noch gute<br />
Ansprechpersonen sind, falls<br />
das Kind sich nicht traut, es<br />
den Eltern zu erzählen. Kinder<br />
sollten wissen, an wen sie sich<br />
wenden können, wenn ihnen<br />
etwas komisch oder bedrohlich<br />
vorkommt. Wichtig ist, dass<br />
sie mit diesem Gefühl nicht<br />
alleine bleiben. Das bedeutet,<br />
wir müssen uns auch dafür<br />
interessieren, was Kinder und<br />
Jugendliche online erleben, indem<br />
Eltern ihren Kindern am<br />
Computer auch mal über die<br />
Schulter gucken. Unter www.<br />
spieleratgeber-nrw.de erfahren<br />
wir, wie Online-Spiele funktionieren<br />
und welche Altersempfehlung<br />
ausgesprochen wird.<br />
Ein weiterer Tipp von uns:<br />
Schauen Sie sich online sogenannte<br />
„Let’s plays“ an. In<br />
solchen Videos zeigen Gamer,<br />
wie sie ihre Spiele spielen. Wir<br />
erfahren dort eine Menge über<br />
die Darstellung und ob Gewalt,<br />
Sexualität oder ein rauer Umgangston<br />
bei den Spieler*innen<br />
untereinander vorkommen.<br />
Einige Minuten reichen meist<br />
aus, um sich vom Spiel ein Bild<br />
machen zu können.<br />
Wichtig ist auch, gemeinsam<br />
mit Kindern Regeln für die Internetnutzung<br />
festzulegen.<br />
In einem „Deutschlandfunk“-<br />
Interview sagten sie, dass in jeder<br />
Schulklasse mindestens zwei<br />
Kinder sitzen, die schon einmal<br />
sexuelle Gewalt erfahren haben.<br />
Diese Aussage bezog sich aufs<br />
Dunkelfeld, ich gehe sogar von<br />
zwei bis vier Kindern pro Klasse<br />
aus. Laut Kriminalstatistik<br />
sind bis zu 16.000 Kinder und<br />
Jugendliche jährlich von analogem<br />
sexuellen Missbrauch<br />
betroffen. Nur etwa 1 Prozent<br />
wird Jugendamt oder Polizei<br />
überhaupt bekannt. Scham<br />
und Angst vor Drohungen der<br />
Täter sind die häufigsten Gründe,<br />
sich nicht mitzuteilen. Das<br />
gilt auch noch im Erwachsenenalter.<br />
Das Stigma „Opfer<br />
sexueller Gewalt“ ist enorm.<br />
Teilen auch Sie solche Erfahrungen?<br />
Nee, eigentlich nicht. Ich hatte<br />
eine „normal-bekloppte“<br />
Kindheit in einem kleinen<br />
Dorf in Niedersachsen. In der<br />
Rückschau stelle ich aber fest,<br />
dass dazu das Wissen gehörte,<br />
dass ein Mädchen in der<br />
Nachbarschaft von der Mutter<br />
schlimm misshandelt wurde.<br />
Auch sprachen im Dorf alle<br />
über die „eigenartige“ Beziehung<br />
eines Vaters zu seiner<br />
Tochter und es war total normal,<br />
auf Schützenfesten sexuell<br />
angemacht zu werden.<br />
Das Thema war also sehr wohl<br />
Thema – ohne Thema zu sein.<br />
Das ist in weiten Teilen der Gesellschaft<br />
auch heute noch so –<br />
wir scheuen uns, uns einzumischen.<br />
Betreten schweigendes<br />
Zuschauen allerdings hilft nur<br />
einer Person – dem Täter oder<br />
der Täterin. Und es schwächt<br />
die Opfer. Höchste Zeit also,<br />
offen darüber zu sprechen!<br />
18<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 19
Engagement<br />
Engagement<br />
Fotos: TransFair e.V. / Jakub Kaliszewski (2), Santiago Engelhardt, Eric St-Pierre, Ilkay Karakurt, Sean Hawkey, Miriam Ersch, Didier Gentilhomme, Suzanne Lee<br />
Fairtrade-Town Gifhorn:<br />
Das Projekt geht uns alle an<br />
Rüdiger Wockenfuß erklärt im Interview, was der Titel für Gifhorn bedeuten würde<br />
Veränderung ist möglich – das Engagement vieler Menschen beweist<br />
es. Vielerorts haben sich Akteure aus Zivilgesellschaft, Politik<br />
und Wirtschaft vernetzt, um sich für fairen Handel, globale Gerechtigkeit<br />
und nachhaltige Entwicklungsziele stark zu machen: Zahlreiche<br />
Städte in Deutschland sind als Fairtrade-Towns zertifiziert – und<br />
<strong>2021</strong> soll nun auch Gifhorn dazukommen. Rüdiger Wockenfuß (66)<br />
ist nicht nur Mitglied des Gifhorner Stadtrates, sondern leitet auch<br />
die Steuerungsgruppe, die das Projekt „Fairtrade-Town<br />
Gifhorn“ ankurbeln möchte. <strong>KURT</strong>-Mitarbeiter Malte<br />
Schönfeld sprach mit ihm über fairen Handel,<br />
die dafür nötigen Kriterien und wie sich Gifhorns<br />
Gesellschaft in das Projekt einbringen kann.<br />
Gifhorn als Fair-Trade-Town – das<br />
hört sich erst mal toll an. Was verbirgt<br />
sich aber genau hinter dem<br />
Slogan? Was bedeutet Fairtrade?<br />
Fairtrade bedeutet, dass die<br />
gesamte Lieferkette zurückverfolgt<br />
werden kann. Es<br />
wird garantiert, dass es keine<br />
Kinder- oder<br />
Zwangsarbeit bei<br />
der Herstellung gibt, dass<br />
die Produkte aus Biolandbau<br />
kommen und dass die Produzenten<br />
ein Mitspracherecht<br />
beim Preis haben. Die Produzenten<br />
erhalten faire Prämien.<br />
Foto: Çağla Canıdar<br />
Es geht darum, den Handel fair<br />
und transparent zu gestalten –<br />
und das in Gifhorn zu stärken.<br />
In Deutschland haben sich<br />
inzwischen mehr als 700 Städte<br />
dazu entschlossen, dieses globale<br />
Projekt zu fördern und Fairtrade-<br />
Town zu werden. Welche Kriterien<br />
muss unser Gifhorn überhaupt<br />
erfüllen, um sich Fairtrade-Town<br />
nennen zu dürfen?<br />
Insgesamt sind es fünf<br />
Kriterien, die wir nun<br />
nach und nach abarbeiten<br />
wollen. Zuerst<br />
braucht man einen Ratsbeschluss,<br />
der ist bei uns<br />
am 7. Dezember 2020 getroffen<br />
worden. Daraufhin<br />
muss sich eine Steuerungsgruppe<br />
konstituieren. Da<br />
sind wir gerade mittendrin.<br />
Anschließend müssen neun<br />
Geschäfte des Einzelhandels<br />
und fünf Gastronomien auf<br />
Fairtrade-Produkte setzen.<br />
Da reicht es, wenn einzelne<br />
Produkte aus fairem<br />
Handel angeboten werden.<br />
Hinzu kommt, dass es an<br />
Schulen einen Projekttag<br />
gibt, der sich mit dem Thema<br />
Fairtrade auseinandersetzt.<br />
Schließlich müssen<br />
die örtlichen Medien<br />
darüber berichten. Man<br />
kann natürlich niemandem<br />
vorschreiben, über<br />
was er zu schreiben hat,<br />
aber wir haben den Eindruck,<br />
dass das Interesse<br />
auf Seiten der Medien<br />
ohnehin gegeben ist.<br />
Welches sind –<br />
ganz simpel heruntergebrochen<br />
– die Vorteile<br />
einer Fairtrade-Town?<br />
Da gibt es sehr viele Gesichtspunkte.<br />
Das Bewusstsein<br />
für Fairtrade<br />
ist stark ausgeprägt.<br />
Die Leute kaufen diese<br />
Produkte, das Siegel<br />
löst großes Vertrauen<br />
aus. Wir glauben, Einzelhandel<br />
und Gastronomie<br />
können darüber zusätzlichen<br />
Kunden- und<br />
Imagegewinn für sich<br />
verbuchen. Deswegen ist<br />
Fairtrade nicht<br />
nur ein weltweites<br />
Denken, es<br />
kann zudem einen<br />
Mehrwert vor<br />
Ort und damit in<br />
Gifhorn schaffen.<br />
Herr Wockenfuß, in<br />
Ihrer Stadtratsrede<br />
Anfang Dezember haben<br />
Sie auf das Projekt<br />
aufmerksam gemacht,<br />
später wurde der<br />
Antrag beschlossen.<br />
Wie ist die Stimmung<br />
innerhalb der Gifhorner<br />
Politik zu dem Thema?<br />
Die Stimmung ist differenziert<br />
zu betrachten. Wir haben den<br />
Antrag mit einer Mehrheit<br />
beschlossen, auf der anderen<br />
Seite gibt es gegenteilige Meinungen.<br />
Das hat damit zu tun,<br />
dass es Vorstellungen gibt,<br />
während der Corona-Pandemie<br />
andere Themen in den<br />
Fokus zu rücken. Gerade die<br />
Corona-Situation hat uns aber<br />
bewusst gemacht, dass es auf<br />
Solidarität ankommt. Das werden<br />
wir in diesem Jahr noch<br />
häufiger erleben, so zum Beispiel<br />
bei der Vergabe des Impfstoffs.<br />
Und Gifhorn zu einer »<br />
20<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 21
Engagement<br />
Engagement<br />
» Fairtrade-Town zu machen,<br />
ist ein Gemeinschaftsprojekt.<br />
Sie sprechen von Solidarität. In<br />
der Steuerungsgruppe tauchen<br />
verschiedene Interessengruppen<br />
auf. Wie wichtig ist die gesamtgesellschaftliche<br />
Zusammenarbeit?<br />
Enorm wichtig. Es geht darum,<br />
die Zivilgesellschaften einer<br />
Stadt zu verbinden. Dazu<br />
gehören Interessengruppen<br />
und Institutionen vor Ort, der<br />
Einzelhandel, die Gastronomie,<br />
Schulen und Vereine. Wir<br />
sprechen von einem gemeinschaftlichen<br />
Projekt, bei dem<br />
es nicht darum geht, Einzelinteressen<br />
zu verfolgen. Nehmen<br />
wir die Gifhorner Stadtverwaltung<br />
beziehungsweise<br />
die Wista: Es ist gut, dass wir<br />
von dieser Seite Unterstützung<br />
erfahren. Ebenso erfreulich ist<br />
es, dass der <strong>KURT</strong> in der Steuerungsgruppe<br />
vertreten ist und<br />
das Projekt nicht nur journalistisch,<br />
sondern auch als Unternehmen<br />
fördert.<br />
Gestatten Sie mir eine etwas<br />
provokante Frage: Kann man das<br />
Thema Fairtrade-Town gerade besonders<br />
gut in den Fokus rücken,<br />
weil ökologisches Bewusstsein<br />
und Nachhaltigkeit durch die<br />
Fridays-For-Future-Bewegung<br />
sexy geworden sind?<br />
Damit hat es nur entfernt etwas<br />
zu tun. Wenn man auf die<br />
So wird unser Gifhorn<br />
zur Fairtrade-Town<br />
Das Siegel für fairen Handel<br />
kennt fast jeder: ein hellgrünblauer<br />
Kreis auf schwarzem<br />
Grund, im Kern ist die<br />
Silhouette eines Menschen<br />
zu erkennen. Nicht nur fair<br />
gehandelte Waren können<br />
sich dieses Siegel verdienen,<br />
auch ganze Städte bemühen<br />
sich um die Auszeichnung.<br />
Mehr als 700 Städte sind<br />
deutschlandweit bereits dabei<br />
und dürfen sich Fairtrade-<br />
Town nennen.<br />
In Gifhorn bemüht sich<br />
eine Steuerungsgruppe<br />
um den Titel. Dazu gehören<br />
der Weltladen, Fridays For<br />
Future, Parents For Future,<br />
BBS 1 und BBS 2, Sparkasse<br />
Celle-Gifhorn-Wolfsburg,<br />
die Wirtschaftsförderung<br />
und Stadtmarketing Gifhorn<br />
GmbH (Wista), die Kreisvolkshochschule<br />
und <strong>KURT</strong>. Interessierte<br />
sind willkommen.<br />
Entstehungsgeschichte von<br />
Fairtrade schaut, ging alles von<br />
der evangelischen und katholischen<br />
Kirche aus. Lange Zeit<br />
war das ein Nischenthema.<br />
In den vergangenen Jahren<br />
konnten wir aber beobachten,<br />
dass bei fair gehandelten Produkten<br />
die Umsätze immens<br />
angestiegen sind. In Deutschland<br />
lag der Umsatz zuletzt bei<br />
2 Milliarden Euro pro Jahr.<br />
Auch die Großhandelskonzerne<br />
sind mittlerweile aufmerksam<br />
geworden. Wir wollen<br />
das als Anlass nehmen, um<br />
Fairtrade auch als Zweck für<br />
das Gifhorner Stadtmarketing<br />
zu betrachten. Insgesamt geht<br />
es aber darum, allen ein menschenwürdiges<br />
und zukunftsfähiges<br />
Leben zu sichern.<br />
Wie sieht der zeitliche Rahmen<br />
aus? Wann kann Gifhorn mit der<br />
Auszeichnung rechnen?<br />
Wir haben uns vorgenommen,<br />
dieses Siegel bis zum 31. März<br />
dieses Jahres anzustreben. Wir<br />
wissen, dass das unter Corona-<br />
Bedingungen schwierig werden<br />
könnte. Wir wollen es dennoch<br />
probieren. Ich hatte den Eindruck,<br />
dass das erste Online-<br />
Treffen der Steuerungsgruppe<br />
bereits viel Positives mit sich<br />
brachte. Die Beteiligung war<br />
wirklich toll. Derzeit sind Wista-Geschäftsführer<br />
Martin Ohlendorf<br />
und ich die Ansprechpartner.<br />
Wir würden aber gern<br />
für die Ausgewogenheit noch<br />
eine Frau dazugewinnen. Die<br />
Steuerungsgruppe ist auch für<br />
andere Interessengruppen offen,<br />
wir sind keine geschlossene<br />
Gesellschaft!<br />
IG Metall schützt die Werktätigen von morgen<br />
Die Kinder der Christus-Kita in Calberlah danken für 30 knallgelbe Warnwesten<br />
Große Freude bei den Kindern<br />
der Christus-Kita in Calberlah:<br />
30 neue knallgelbe Warnwesten<br />
wurden von Ute Steffen,<br />
Leiterin des IG-Metall-Wohnbezirks<br />
Isenbüttel, überreicht.<br />
Damit soll sichergestellt werden,<br />
dass die Kids – speziell in<br />
der dunklen Jahreszeit – noch<br />
besser von anderen Verkehrsteilnehmern<br />
wahrgenommen<br />
werden. Vize-Samtgemeindebürgermeister<br />
<strong>Jan</strong>nis Gaus:<br />
„Ich freue mich, wenn ich an<br />
dieser Stelle vermitteln konnte<br />
und die Kinder und ihre Eltern<br />
sich über die Westen freuen.“<br />
MEISTERBETRIEB<br />
Ute Steffen (oben links) und die Kids in Calberlah feiern die Warnwesten.<br />
QUALITÄT<br />
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22<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>23
Land & Leute<br />
Land & Leute<br />
Von der Straße ins Netz:<br />
Die Kampagnen wandern<br />
Im Kommunalwahljahr setzen Gifhorns Parteien auf digitalen Wahlkampf<br />
Im September wählt<br />
Gifhorn einen neuen<br />
Stadtrat. Im Wahlkampf<br />
ist Kreativität gefragt,<br />
da übliche Methoden an<br />
Corona-Einschränkungen<br />
scheitern könnten.<br />
<br />
Archivfoto: Çağla Canıdar<br />
Im September entscheiden die Bürgerinnen und Bürger wieder, wer<br />
in den nächsten Jahren in Gifhorns Politik den Ton angibt: Ein neuer<br />
Stadtrat wird gewählt – und die Parteien sind gut beraten, sich und<br />
ihre Ideen vorab zu präsentieren. Doch wie soll so ein Wahlkampf in<br />
Zeiten der Corona-Pandemie überhaupt funktionieren? Das klassische<br />
Verteilen von Kugelschreibern und Luftballons mit Parteilogo<br />
drauf und die Gespräche in der Fußgängerzone scheinen dieser<br />
Tage ausgeschlossen. Während die einen noch spekulieren und hoffen,<br />
dass sie der Virus bald nicht mehr aufhält, suchen andere schon<br />
jetzt neue Wege der Kampagne – die mancher aber lieber noch für<br />
sich behält. Einig sind sich jedoch alle: Wie das wird, weiß keiner...<br />
Von Mia Anna Elisabeth Timmer<br />
Schwierigkeiten mit der Wahlkampagnen-Findung<br />
haben<br />
nicht nur kleinere Parteien.<br />
Auch Gifhorns CDU, die bei der<br />
vergangenen Wahl die Mehrheit<br />
der Stimmen erkämpfte,<br />
ist sich diesbezüglich nicht sicher.<br />
„Wir haben noch keine<br />
klare Werbelinie“, gibt Ingrid<br />
Pahlmann aus – doch laut der<br />
Vorsitzenden des CDU-Stadtverbandes<br />
Gifhorn<br />
erarbeite man diese<br />
bereits: Die Suche<br />
nach Kandidaten<br />
läuft und ein alternatives<br />
Konzept zu Parteiständen<br />
ist in Sicht; Online-Portale<br />
sollen Abhilfe schaffen, schon<br />
der Parteitag wurde ins Netz<br />
verlegt. Bisher ist aber kein<br />
Format geschaffen, das auch<br />
zum Informieren der Wähler<br />
genutzt werden soll. Ingrid<br />
Pahlmann fürchtet zusätzlich,<br />
„dass viele Menschen denken,<br />
die Politik macht eh nichts<br />
– und deshalb nicht wählen<br />
gehen, im Glauben es habe sowieso<br />
keinen Sinn“.<br />
In der SPD setzt man darauf,<br />
sich breit aufzustellen:<br />
Gifhorns Sozialdemokraten<br />
sind bei Facebook und Instagram<br />
präsent – eine eigene<br />
Homepage hat der Ortsverein<br />
auch. Auf verschiedenen Plattformen<br />
gibt es sogar einen Podcast<br />
der Gifhorner SPD zu<br />
hören – passend dazu betont<br />
der Ortsvereins-Vorsitzende<br />
Martin Neuhäuser: „Gerade im<br />
digitalen Raum wird man noch<br />
mehr machen müssen.“ Trotzdem<br />
sieht er auch hier<br />
Schwierigkeiten im<br />
Wahlkampf: „Die<br />
Kunst wird es sein,<br />
zu den Wählern solchen<br />
Kontakt herzustellen,<br />
dass sie sich abgeholt fühlen“,<br />
so Martin Neuhäuser. Der<br />
Vorsitzende hebt außerdem<br />
hervor: „Nicht jeder fühlt sich<br />
im Netz so wohl.“ Telefonische<br />
Gespräche sollen persönliche<br />
Treffen deshalb ersetzen.<br />
Bei den Grünen werden laut<br />
Ortsverbands-Sprecherin Anke<br />
Klitzke die Pläne zur Kampagnenführung<br />
auf die Hoffnung<br />
niedrigerer Corona-Zahlen gestützt.<br />
Die Partei möchte lokal<br />
und persönlich mit Bürgern in<br />
Verbindung treten – selbstverständlich<br />
unter den notwendigen<br />
Hygienemaßnahmen.<br />
„Wir möchten aber auch online<br />
präsent sein und dort<br />
viele Interviews<br />
führen“, so Anke<br />
Klitzke. Das in den<br />
vergangenen Jahren<br />
zusammengesparte Budget für<br />
die Wahl werde auch für eine<br />
neu ins Leben gerufene Social-<br />
Media-Gruppe eingesetzt, die<br />
die Kandidatinnen und Kandidaten<br />
dann beim Wahlkampf<br />
unterstützen soll. »<br />
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DIE<br />
24<br />
LINKE. Kreisverband Gifhorn · Braunschweiger Straße 13 · 38518 Gifhorn · kontakt@dielinke-gifhorn.de<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 25
Land & Leute<br />
» Für die AfD gibt Stefan Marzischewski-Drewes<br />
ein klares<br />
Statement ab: „Ich werde hier<br />
jetzt nichts bekanntgeben, wie<br />
unser Wahlkampf aussieht.“<br />
Seiner Sache scheint er sich sicher,<br />
das Budget für den Wahlkampf<br />
spielt offenbar<br />
auch mit – es<br />
soll im unteren<br />
vierstelligen Bereich<br />
liegen, wie der<br />
Vorsitzende des Kreisverbands<br />
verrät. Online sei die AfD gut<br />
aufgestellt, dort seien sie laut<br />
eigenem Bekunden „führend<br />
in Gifhorn“. Eine Schwierigkeit<br />
sieht Stefan Marzischewski-Drewes<br />
in der Briefwahl –<br />
denn dabei schneidet die AfD<br />
im Schnitt schlechter ab. Dennoch<br />
erklärt der Vorsitzende<br />
selbstsicher: „Wir sind auf jedes<br />
Szenario vorbereitet.“<br />
Bei der Unabhängigen<br />
Liste Gifhorn (ULG) ist<br />
man sich noch nicht<br />
schlüssig, wie Wahlkampf<br />
in der Pandemie<br />
aussieht.<br />
Jürgen Völke bleibt<br />
aber optimistisch:<br />
„Wir haben viele<br />
kreative Köpfe, und<br />
wir müssen einfach durch die<br />
momentane Situation neue<br />
Wege finden.“ Der ULG-Chef<br />
sieht aber auch Schwierigkeiten.<br />
Man lebe von der persönlichen<br />
Präsenz, die nun wegfällt.<br />
Zudem falle das Budget<br />
der ULG nicht besonders groß<br />
aus, zahlen möchte die Partei<br />
„so wenig wie möglich“, so<br />
Jürgen Völke. Dennoch: „Wir<br />
sind überaus optimistisch und<br />
haben keine Angst.“<br />
Die FDP setzt auf neue Konzepte,<br />
behält diese aber erst mal<br />
für sich: „Ich möchte das Pulver<br />
noch nicht verschießen“,<br />
informiert der Kreisverbands-<br />
Vorsitzende Herbert Schäpertöns.<br />
Man habe eine klare Linie<br />
für die Kampagne, ab April<br />
gehe es los, gibt er<br />
sich geheimnisvoll.<br />
Nur dies vorweg:<br />
Mit sozialen Medien<br />
habe all das<br />
nichts zu tun – dort ist die FDP<br />
deutlich unterrepräsentiert<br />
und scheint das auch nicht ändern<br />
zu wollen: „Ich seh‘ das<br />
nicht so dramatisch“, sagt Herbert<br />
Schäpertöns. „Wir wissen,<br />
was wir machen wollen.“<br />
Die ÖDP trat bei der Wahl<br />
2016 in Gifhorn noch nicht<br />
an, durch den<br />
Übertritt von zwei<br />
Ratsfrauen aus anderen<br />
Fraktionen<br />
ist sie nun aber<br />
im Stadtrat vertreten.<br />
Mit Blick<br />
auf die Wahl im<br />
September sagt der<br />
Vorsitzende Klaus<br />
Brinkmann: „Die Situation ist<br />
eine ganz eigene Herausforderung<br />
für sich.“ Aber er bleibt<br />
zuversichtlich: Der Internetauftritt<br />
sei ausreichend, um<br />
sich angemessen zu präsentieren.<br />
Zu finden ist die<br />
ÖDP auf der eigenen<br />
Website, Facebook<br />
und YouTube. Für die<br />
„Offline-Wähler“ soll<br />
das Wahlprogramm zusätzlich<br />
kontaktlos verteilt werden, so<br />
Klaus Brinkmann: „Das Wahlprogramm<br />
können die Bürger<br />
dann im Briefkasten finden!“<br />
Das Budget falle „schmaler“<br />
aus, da vieles durch private<br />
Mittel finanziert werde. Trotzdem<br />
soll die Wahlkampagne<br />
der ÖDP „ab April oder Mai“<br />
die Wähler erreichen.<br />
Bei den Linken ist der Wahlkampf<br />
noch nicht final ausgelotet.<br />
„Das wird man situativ<br />
entscheiden müssen“, erklärt<br />
Andreas Mantzke. Der Vorsitzende<br />
des Kreisverbandes<br />
ist sich sicher, dass man noch<br />
nicht entscheiden könne, wie<br />
zur Wahl des Stadtrates geworben<br />
werden soll. Er nimmt<br />
aber schon an, dass die „üblichen<br />
Möglichkeiten“ des Wahlkampfes<br />
nicht unbedingt<br />
möglich sind.<br />
Ganz unwissend sei<br />
man generell nicht,<br />
wie Andreas Mantzke<br />
erklärt: „An bestimmten Punkten<br />
ist schon klar, wie man<br />
das umsetzen will.“ Was auch<br />
immer die Linke auf die Beine<br />
stellt, es werde im Rahmen des<br />
Möglichen sein – die Parteimitglieder<br />
seien motiviert und<br />
das Budget passe auch: „Wir<br />
haben gut gehaushaltet, um<br />
den Wahlkampf zu führen.“<br />
Seitenkopf<br />
Mitgestalten zu können in einer Gruppe mit der CDU hat mir viel Spaß gemacht.<br />
Wir haben ein Leitbild für nachhaltige Mobilität erarbeitet, um<br />
die Verkehrswende in Gifhorn einzuleiten. Die Stadt Gifhorn ist „Sicherer<br />
Hafen“ für Geflüchtete und das Siegel „Fairtrade-Town“ ist auf dem Weg. Wir haben<br />
einen Beschluss zur besseren Wohnraum Versorgung mit bezahlbaren Mieten. Ich<br />
hoffe, wir können in der nächsten Wahlperiode wieder mitgestalten und noch viele<br />
GRÜNE Ideen umsetzen.<br />
Nicole Wockenfuß, 2. stellvertretende Bürgermeisterin in<br />
Gifhorn, Fraktionsvorsitzende im Rat und Abgeordnete im<br />
Kreistag und Regionalverband Großraum Braunschweig<br />
Die Kommunalpolitik in Gifhorn hat mein Leben bereichert. Bei der Arbeit im<br />
Bereich der Stadtplanung kommt mir mein Beruf als Architektin natürlich zu<br />
Gute. In der zu Ende gehenden Wahlperiode haben wir in der Gruppe mit der<br />
CDU die Nachverdichtung in der Stadt vorangebracht. Ökologische Standards bei der<br />
Entwicklung von Baugebieten sind im kommunalen Einflussbereich. Hier hoffen wir,<br />
in der nächsten Wahlperiode viele GRÜNE Ideen umzusetzen, die unser Stadtklima<br />
in jeder Hinsicht verbessern.<br />
Im Stadtrat haben wir im Moment einen Frauenanteil von 30%, meines Erachtens<br />
sind das min. 20 % zu wenig, dass wird sich mit einer starken GRÜNEN Fraktion<br />
ändern.<br />
Anke Klitzke, Sprecherin Ortsverband Gifhorn,<br />
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Manfred Lippick (rechts) übernahm Maler Lippick vor 30 Jahren von seinem Vater – und sein Sohn Dustin steht<br />
ihm in der dritten Generation nun tatkräftig zur Seite.<br />
Foto: Çağla Canıdar<br />
Manfred Lippick lebt das Handwerk<br />
Der Chef von Maler Lippick vertritt das Handwerk als Kreishandwerksmeister<br />
Schon im Jahr 1959 machte verlässige und sachkundige<br />
sich Manfred Lippick senior als<br />
Maler und Lackierer selbständig.<br />
Karriere aufweist. Als Kreishandwerksmeister<br />
und Vor-<br />
Nach seiner Mindestgröße Ausbildung 66 standsmitglied %<br />
der Hand-<br />
und Meisterschule Breite übernahm 36,3 nn<br />
1990 der Junior, und der hat<br />
in diesen drei Dekaden bereits<br />
einige Ecken in Gifhorn kennengelernt.<br />
„Es gibt Straßen,<br />
da haben wir in 70 Prozent der<br />
Häuser gearbeitet“, schmunzelt<br />
Manfred Lippick nicht<br />
ganz ohne Stolz.<br />
Der 58-Jährige ist in der<br />
werkskammer setzt er sich<br />
außerdem auch nebst des eigenen<br />
Betriebs für die Belange<br />
des Handwerks ein. „Ich lebe<br />
Handwerk“, bekräftigt Manfred<br />
Lippick.<br />
Der Chef und sein Team<br />
kümmern sich im Umkreis um<br />
alles, was es in und am Haus<br />
zu tun gibt. „Wir machen viel<br />
Branche bekannt wie ein bunter<br />
Badsanierungen, Innenrenovierungen,<br />
Hund. Das liegt nicht nur<br />
daran, dass Manfred Lippick<br />
nach all den Jahren eine zu-<br />
Fassadenanstriche,<br />
Holzanstriche, Decken, Wände<br />
Fußböden – einfach alles.“ Im<br />
Frühjahr geht es dann wieder<br />
an die Außenarbeiten.<br />
Großen Wert legt Manfred<br />
Lippick bei allen Tätigkeiten<br />
auf umweltfreundliche Werkstoffe<br />
wie lösungsmittel- und<br />
geruchsarme Farben. Die<br />
Nachhaltigkeit ist also kein zu<br />
verachtender Aspekt. Aber, so<br />
der Chef: „Der Kundenwunsch<br />
und die korrekte Beratung haben<br />
bei uns oberste Priorität.“<br />
Manfred Lippick<br />
Maler- und Lackierermeister<br />
Heideweg 5, Gifhorn<br />
Tel. 05371-53513<br />
lippick-ihr-maler@t-online.de<br />
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Das Unikat RAUMConcepts<br />
ist modern minimalistisch<br />
Sein Ideenreichtum macht fast alles möglich: Alexander Schubert hat sich<br />
auf fugenlose Bäder und Böden sowie hochwertige Malerarbeiten spezialisiert<br />
Moderner Stil, alles vollkommen individuell bearbeitet, maximale<br />
Hingabe: Alexander Schubert ist ein Kreativkopf, Arbeitstier und<br />
Perfektionist. Seine Firma RAUMConcepts by Alexander Schubert<br />
– ansässig im Gifhorner Handwerkerviertel – sorgt seit seiner<br />
Gründung im Sommer 2017 für fugenlose Bäder und Böden sowie<br />
hochwertige Malerarbeiten. Keine Produktion von der Stange,<br />
jedes Werkstück ist ein Unikat: „Ich liebe einfach, was ich mache.<br />
Das ist für mich kein Beruf, sondern eine Berufung. So abgedroschen<br />
wie das auch klingen mag“, unterstreicht Alex Schubert.<br />
Alles fing mit einer Ausbildung<br />
zum Maler und Lackierer<br />
an, insgesamt arbeitete der<br />
37-Jährige sechs Jahre lang<br />
auf dem Bau. Dort lernte er die<br />
Disziplin und das nötige Rüstzeug<br />
kennen, das es für einen<br />
Job im Handwerk braucht.<br />
Eine lange Zeit, in der Alex<br />
Schubert das Handwerk vor<br />
allem aber auch lieben lernte.<br />
Trotzdem führte ihn sein<br />
Karriereweg anschließend in<br />
die Finanzdienstleistungen.<br />
„Schon damals wusste ich aber,<br />
dass mich das nicht das ganze<br />
Leben erfüllen wird“, erinnert<br />
sich Alex Schubert. „Aber die<br />
Zeit hat mich geprägt, und ich<br />
will sie nicht missen.“<br />
Nach einer weiteren Abzweigung<br />
von anderthalb Jahren,<br />
in denen er bei einem Werkzeugdienstleiter<br />
arbeitete und<br />
sich bereits in ein altbekanntes<br />
Umfeld zurückbewegte, spürte<br />
Alex Schubert eine Unzufriedenheit<br />
in sich aufkommen.<br />
„Ich habe dann eines Abends<br />
zu meiner Frau gesagt: Ich mache<br />
mich jetzt auch selbständig!“<br />
Die Reaktion? „Sie hat<br />
mich ausgelacht...“<br />
Doch was sich Alex Schubert<br />
in den Kopf setzt, das setzt er<br />
auch um. Kurzerhand besuchte<br />
er Workshops, um grundlegende<br />
BWL-Kenntnisse zu erwerben.<br />
Und nur wenig später<br />
wurde die Firma RAUMConcepts<br />
by Alexander Schubert<br />
aus der Taufe gehoben – sein<br />
eigener Weg ins Unternehmertum<br />
und gleichzeitig ein<br />
Befreiungsschlag. Mittlerweile<br />
darf er sich zu den angesehensten<br />
und fantasievollsten Handwerkern<br />
Gifhorns zählen.<br />
Der Stil von Alex Schubert<br />
und seinem Mitarbeiter würde<br />
er selbst als modern beschreiben,<br />
futuristisch und<br />
minimalistisch. In seinem<br />
Ausstellungsraum können sich<br />
die interessierten Kundinnen<br />
und Kunden ein genaues Bild<br />
davon machen, was das Handwerk<br />
von Alex Schubert ausmacht.<br />
Ganz wichtig: Der Look<br />
hat immer einen roten Faden,<br />
seien es die Malerarbeiten,<br />
die Bodenbelagsarbeiten, die<br />
Spachteltechnik oder die angemischten<br />
Spezialfarben. Im<br />
Jargon sagt man: Der Mann<br />
hat eine besondere Handschrift.<br />
Bei sich zu Hause hat<br />
der Tüftler einen Kreativraum<br />
im Keller. „Ich gucke immer:<br />
Was geht, was ist machbar?<br />
Und dann probiere ich so lange<br />
rum, bis es irgendwie passt.“<br />
Wo ein Wille ist, ist für Alex<br />
Schubert auch ein Weg.<br />
In Planung ist ebenso eine<br />
3D-Visualisierung am Computer.<br />
Auch dabei wieder:<br />
modern und dem Zeitgeist entsprechend.<br />
„Wir können dem<br />
Kunden so zeigen, wie alles<br />
aussieht. Er kann dabei sogar<br />
in die Schränke gucken und<br />
erkennen, wie sie beschaffen<br />
sind“, erklärt der Chef. Ist der<br />
Nicht nur sein Cap ist sein Markenzeichen: Alexander Schubert arbeitet mit seiner Firma RAUMConcepts an<br />
Unikaten. Sein Fachgebiet sind fugenlose Bäder und Böden.<br />
Foto: Çağla Canıdar<br />
Kunde überzeugt und gewährt<br />
Alex Schubert den Auftrag, bekommt<br />
er einen Teil der Kosten<br />
für die aufwendige Visualisierung<br />
zurückerstattet.<br />
Der ehrliche Austausch steht<br />
an erster Stelle. „Unsere Arbeit<br />
muss zum Objekt und zum<br />
Auftraggeber passen“, betont<br />
Alex Schubert. „Der Kunde ist<br />
der Entscheidungsträger, aber<br />
ich versuche schon, den Kunden<br />
in die richtige Richtung<br />
zu bewegen.“ Der Inhaber von<br />
RAUMConcepts vertraut seiner<br />
Expertise und Geübtheit,<br />
sieht seine Arbeit nicht losgelöst<br />
vom Raum, sondern eingebettet<br />
in diesen. In Kooperation<br />
mit seinem Sanitärpartner<br />
und Trockenbauer ist dazu gewährleistet,<br />
das alles Hand in<br />
Hand geht. „Ziel ist es, dass der<br />
Kunde am Ende maximal bei<br />
uns anruft, um uns zu danken.“<br />
Sauberkeit, Freundlichkeit,<br />
Zuverlässigkeit – das sind die<br />
Schubertschen Prinzipien.<br />
„Auch Pünktlichkeit ist mir<br />
wichtig. Der Kunde soll ein<br />
gutes Bauchgefühl haben und<br />
gern mit uns zusammenarbeiten“,<br />
stellt Alex Schubert klar.<br />
Seine Aufträge führen ihn bis<br />
nach Wolfsburg, Braunschweig<br />
und Hamburg. In der Hansestadt<br />
unterwegs zu sein, sei<br />
aber zeitlich fast nicht zu stemmen:<br />
„Ich arbeite nämlich gern<br />
bei uns in der Region.“<br />
Doch nicht nur das Unternehmen<br />
wächst, auch die eigene<br />
Vita durfte Alex Schubert<br />
jüngst erfolgreich erweitern:<br />
Frisch zu Weihnachten flatterte<br />
der Meisterbrief ins Haus, den<br />
sich der 37-Jährige durchs Büffeln<br />
und Pauken an der Abendschule<br />
verdiente. Das könnte<br />
auch für Nachwuchs sorgen:<br />
Zum 1. August sucht RAUM-<br />
Concepts nämlich nach einer<br />
oder einem Auszubildenden.<br />
RAUMConcepts<br />
by Alexander Schubert<br />
Tränkebergstraße 22, Gifhorn<br />
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und 0151-11644682<br />
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30<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 31
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Vom Riss zum Desaster: Firma Raulfs regelt das<br />
Vermeintliche Schönheitsfehler in der Fassade könnten sonst zum Albtraum werden<br />
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Rüdiger Heinemann (links) und Robert Delle sind seit 25 Jahren kenntnisreich und begabt im Garten- und Landschaftsbau<br />
unterwegs. „Es ist einfach toll, draußen zu arbeiten“, schwärmen sie.<br />
Foto: Çağla Canıdar<br />
Die Fichte muss fallen, damit der Pool passt<br />
Delle und Heinemann sind für Garten- und Landschaftsbau jeder Art zuständig<br />
Das, was im Herbst noch in so<br />
prachtvollen Farben geleuchtet<br />
hat, ist nun ein kleines, tristes<br />
Fleckchen Erde. So ist das,<br />
wenn im Winter die Bäume<br />
kahl sind, der Boden matschig<br />
und vom Frost angegriffen, die<br />
Hecken schräg wuchern und<br />
das Laub zu provisorischen<br />
Bergen zusammengetragen<br />
wurde. Zeit für eine Generalüberholung<br />
– und dafür ist Delle<br />
und Heinemann der richtige<br />
Ansprechpartner. Die Gartenbauer<br />
aus Neudorf-Platendorf<br />
kennen ihr Metier aus dem Effeff,<br />
so dass vom Vorgarten bis<br />
zum Großprojekt alle Wünsche<br />
erfüllt werden.<br />
Ein Schwerpunkt ist bei<br />
Robert Delle und Rüdiger<br />
Heinemann erst mal nicht<br />
auszumachen: Von einfachem<br />
Unkraut jähten über die Arbeit<br />
auf privaten Anlagen mit<br />
Naturstein oder Keramik bis<br />
hin zu wochenlangen Ausschreibungsarbeiten<br />
in Schulen,<br />
Kindergärten oder auch<br />
dem Innenhof des Gifhorner<br />
Schlosses – die 22 Mitarbeiter<br />
von Delle und Heinemann, die<br />
in unterschiedlichen Kolonnen<br />
unterwegs sind, bekommen<br />
noch jedes Problem in den<br />
Griff. „Kleine Aufgaben dauern<br />
vielleicht mal einen Tag, anderes<br />
dann wieder ein bisschen<br />
länger. Und die Großprojekte,<br />
die dauern manchmal bis zu<br />
einem halben Jahr“, erläutert<br />
Rüdiger Heinemann.<br />
Arbeiten, die aktuell gemacht<br />
werden können, sind<br />
das Schneiden und Fällen von<br />
Bäumen, ehe im Frühjahr der<br />
Terrassen- und Poolbau ruft.<br />
„Es ist einfach toll, draußen zu<br />
arbeiten. Und man sieht, was<br />
man geschafft hat“, meint der<br />
51-Jährige. „Man kann auch<br />
immer seinen eigenen Stil einbringen.“<br />
Das ist übrigens auch<br />
interessant für Leute, die generell<br />
kreativ arbeiten wollen.<br />
Rüdiger Heinemann: „Wir suchen<br />
noch Auszubildende.“<br />
Delle und Heinemann<br />
Dorfstraße 111, Neudorf-Platendorf<br />
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Ihr starker Partner für<br />
Neubau und Renovierung<br />
Die Profis für Raum & Farbe<br />
Links eine alte, rechts eine sanierte Fassade: Stefan Raulfs<br />
und sein gesamtes Team stimmen für eine leistungsfähige<br />
Fassade die Materialien perfekt aufeinander ab.<br />
Es beginnt harmlos – und kann<br />
richtig teuer werden, wenn<br />
man nichts unternimmt. Abgeplatzter<br />
Putz, Risse oder Algenbefall<br />
sind auf den ersten Blick<br />
nur Schönheitsfehler der Fassade.<br />
Doch genau durch diese<br />
Lücken in der Schutzschicht<br />
des Hauses kann Feuchtigkeit<br />
bis zur Bausubstanz vordringen.<br />
Deswegen sollte<br />
man lieber handeln,<br />
anstatt zu warten –<br />
und Firma Raulfs<br />
mit ins Boot holen.<br />
Das Gifhorner Familienunternehmen<br />
weiß nicht nur bei Maler-<br />
und Tapezierarbeiten<br />
Rat, sondern kennt sich<br />
auch bestens mit Fassadensanierung,<br />
Bodenbelagsarbeiten,<br />
Balkon- und Betonsanierung<br />
sowie der Installation von Sonnenschutzsystemen<br />
aus.<br />
Doch zurück zur Fassade:<br />
Die sollte man einem regelmäßigen<br />
Check unterziehen. Stefan<br />
Raulfs, der das Unternehmen<br />
zusammen mit seinem<br />
Bruder Sebastian in vierter<br />
Generation führt, erklärt: „Mit<br />
überschaubarem Aufwand lassen<br />
sich kleinere Fehlstellen<br />
im Putz sanieren und zuverlässig<br />
verschließen.“ Technisches<br />
Wissen und Verarbeitungserfahrung<br />
greifen dann Hand in<br />
Hand. Denn, so Stefan Raulfs:<br />
„Nur wenn alle Materialien<br />
untereinander gut verträglich<br />
sind und die natürlichen<br />
Schrumpf- und Dehnvorgänge<br />
ausgleichen können, entsteht<br />
eine leistungsfähige Fassade.“<br />
Stimmt die Basis, folgt mit<br />
der Schlussbeschichtung die<br />
Kür. Hierfür arbeitet Firma<br />
Raulfs mit Farben von Brillux,<br />
das im Farben- und Lackbereich<br />
eine herausragende Produktqualität<br />
aufweist. Lange<br />
vor dem ersten Pinselstrich<br />
bekommen die Kunden außerdem<br />
einen Eindruck davon,<br />
wie gut ihr Haus bald dastehen<br />
könnte. „Technische Sicherheit<br />
ist unseren Bauherren genauso<br />
wichtig wie Entscheidungssicherheit<br />
in ästhetischen Fragen“,<br />
bekräftigt Stefan Raulfs.<br />
Raulfs<br />
Maybachstraße 1, Gifhorn<br />
Tel. 05371-8670<br />
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<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 33
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Maler Gehring erfüllt Gifhorner Wohnträume<br />
Die Arbeiten von Artur Gehring und seinem Team sind immer ein Unikat<br />
Malermeister Artur Gehring und sein Team sind Wohntraumerfüller. Wenn<br />
Kunden etwas besonderes wollen, haben sie das im Portfolio. Foto: Çağla Canıdar<br />
„Wir sind ein klassischer Maler-<br />
und Lackierbetrieb“, erklärt<br />
Meister Artur Gehring.<br />
„Von Tapezier- und Malerarbeiten<br />
über Fassadenanstriche<br />
und Holzschutzarbeiten bis hin<br />
zu Designböden und Mikrozementarbeiten<br />
ist alles dabei.“<br />
Mit einem Lachen in der Stimme<br />
fügt er hinzu: „Die Liste ist<br />
lang!“ Und Artur Gehring betont:<br />
„Wenn Kunden etwas besonderes<br />
haben wollen – dann<br />
haben wir das im Portfolio.“<br />
Seine Kunden sind vor allem<br />
Privatleute, „darunter auch<br />
Menschen, die altersbedingt<br />
eingeschränkt sind – die freuen<br />
sich, wenn wir das übernehmen“,<br />
erklärt Artur Gehring.<br />
All diese Arbeiten geschehen<br />
unter dem Motto Wohntraum<br />
leben. „Wir sehen uns vor allem<br />
als Wohntraum-Erfüller“,<br />
beschreibt Artur Gehring. Deshalb<br />
ist er auch froh über und<br />
stolz auf sein tolles Team: „Für<br />
die ist das Berufung.“<br />
Zum Konzept des Maler-<br />
und Lackierermeisterbetriebs<br />
Gehring gehört auch,<br />
dass mit ökologischen Materialien<br />
gearbeitet wird, wie bei<br />
den Mikrozementarbeiten:<br />
„Die sind momentan sehr hip“,<br />
weiß der Inhaber. „Es sind fugenlose<br />
Bodenbeschichtungen,<br />
die etwa für Duschen oder allgemein<br />
in Bädern verwendet<br />
werden.“<br />
Eine weitere Spezialität neben<br />
den fugenlosen Böden ist<br />
der Kalk-Marmor-Putz von<br />
Gehring Maler- und Lackierermeister.<br />
„Ein ganz, ganz toller<br />
Putz“, weiß Artur Gehring.<br />
„Damit kann man sehr viel kreativ<br />
gestalten. Der Putz nimmt<br />
die Feuchtigkeit der Raumluft<br />
auf und wirkt so als Raumluftfilter<br />
– auch für Gerüche.“<br />
Der Kalk-Marmor-Putz ist<br />
selbstverständlich ein ökologisches<br />
Produkt. „Außerdem ist<br />
der pH-Wert hoch alkalisch,<br />
das bedeutet, dass sich dort<br />
keine Mikroorganismen wie<br />
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Schimmel oder Algen ansammeln<br />
können“, erläutert Artur<br />
Gehring. „Und man kann ihn<br />
auf Hochglanz polieren oder<br />
rustikal belassen“, erklärt er.<br />
„So wird die verputze Fläche<br />
ein Unikat – wie jede unserer<br />
Gestaltungen.“<br />
Gehring Maler- und Lakierermeister<br />
Am Weinberg 1, Gifhorn<br />
Tel. 05371-6180050<br />
www.malermeister-gehring.de<br />
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<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 35
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» Immer up to date:<br />
Täglich aktuelle News<br />
aus Gifhorn und der<br />
gesamten Region<br />
Hier profitieren auch Privatleute von Förderprogrammen<br />
„Wir steigen Ihnen aufs Dach“: Unter diesem Motto sind die Dachdecker von der<br />
Kurt Schacht GmbH schon seit mehr als 50 Jahren im ganzen Landkreis Gifhorn<br />
unterwegs. „Seit dem 1. April 1967“, präzisiert Jürgen Schacht, der gemeinsam<br />
mit seinem Bruder Volker den Betrieb von Vater Kurt übernahm. „Wir leisten<br />
vernünftige Arbeit in guter Qualität“, hebt Jürgen Schacht hervor. „Wir<br />
erledigen zum Großteil Sanierungen – etwa energetische Sanierungen –<br />
aber auch Neubauarbeiten sind mit dabei“, stellt der Dachdeckermeister<br />
vor. „Gerade im Herbst und Winter reinigen wir auch viele Dachrinnen.“<br />
Spezialisiert auf Sanierungen und verlässliche Kundenberatung kennen<br />
sich die Schachts auch in Sachen Förderprogrammen bestens aus: „Es gibt<br />
Förderprogramme für Privatkunden, um einen Teil des Geldes wieder reinzuholen“,<br />
weiß Jürgen Schacht. „Für die meisten Sanierungen gibt’s Förderung<br />
– und da stehen wir gerne beratend zur Seite.“<br />
Kurt Schacht GmbH Dachdeckermeister, Alte Poststraße 58, Wilsche<br />
Tel. 05371-7867, info@kurt-schacht.de, www.kurt-schacht.de<br />
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auf Wunsch stets<br />
auf dem Laufenden<br />
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<strong>KURT</strong> vor Ort<br />
Da werden Kindheitserinnerungen<br />
voller<br />
Puderzucker wach<br />
Klimaschutz ja, aber ohne Mieterhöhungen<br />
5000 Mitglieder der Gifhorner Wohnungsbau-Genossenschaft wählen ihre Vertreter<br />
Schon im vergangenen Frühjahr<br />
konnten sich die Mieter<br />
der etwa 2360 Wohnungen<br />
der Gifhorner Wohnungsbau-<br />
Genossenschaft (GWG) über<br />
gute Nachrichten freuen. Wer<br />
wegen Corona seine Miete<br />
nicht zahlen konnte, sollte<br />
nicht gekündigt werden. Dazu<br />
steht GWG-Geschäftsführer<br />
Andreas Otto weiterhin. Und<br />
er betont darüber hinaus: „Wir<br />
wollen den Anforderungen der<br />
Zukunft nicht unbedingt durch<br />
Mieterhöhungen begegnen.“<br />
Denn: „Das Schöne an einer<br />
Genossenschaft ist, dass sie<br />
Bestand hat“, erklärt Andreas<br />
Otto freudig. „Wir wollen<br />
das Signal senden, dass auch<br />
in schwierigen Zeiten bei uns<br />
alles beständig und nachhaltig<br />
bleibt.“<br />
Mit Blick auf das frisch begonnene<br />
Jahr freut sich der<br />
Geschäftsführer zudem auf die<br />
Neuwahl der Vertreter: „Die<br />
Mitglieder der Genossenschaft<br />
wählen ihre Kandidatinnen<br />
und Kanditaten für die Vertreterversammlung.<br />
Das geschieht<br />
alle fünf Jahre – das<br />
nächste Mal Ende <strong>Jan</strong>uar“,<br />
erklärt Andreas Otto. „Es ist<br />
sozusagen die Beteiligung der<br />
GWG-Mitglieder im Parlament<br />
des Unternehmens.“ Daher<br />
möchte der gesamte Vorstand<br />
die knapp 5000 Mitglieder der<br />
GWG auch explizit auffordern,<br />
an dieser Wahl teilzunehmen:<br />
„Es ist ihre Möglichkeit, Einfluss<br />
zu nehmen“, appelliert<br />
Andreas Otto.<br />
GWG-Geschäftsführer Andreas Otto möchte den Anforderungen der<br />
Zukunft nicht unbedingt durch Mieterhöhungen begegnen.<br />
Außerdem muss spätestens<br />
Ende Juni die Vertreterversammlung<br />
der GWG stattfinden:<br />
„Die werden wir online<br />
abhalten – oder per Umlaufverfahren“,<br />
erklärt Andreas<br />
Otto. Beim Umlaufverfahren<br />
werden alle Tagesordnungspunkte<br />
den gewählten Mitgliedern<br />
der Versammlung<br />
schriftlich mitgeteilt – und die<br />
können dann ebenfalls schriftlich<br />
zustimmen oder ablehnen.<br />
Eine Änderung der Gesetzgebung<br />
durch die Bundesregierung<br />
macht dies möglich.<br />
Natürlich würde sich der<br />
Geschäftsführer freuen, wenn<br />
man die Vertreterversammlung<br />
als Präsenzveranstaltung<br />
abhalten könnte, erklärt<br />
Andreas Otto – aber da müsse<br />
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man erst sehen, wie man mit<br />
dem Impfen vorankommt.<br />
Für <strong>2021</strong> wünscht er sich,<br />
„dass wir unsere Beständigkeit<br />
beibehalten können“. Gleichsam<br />
betrachtet Andreas Otto<br />
den Klimaschutz als große<br />
Herausforderung unserer Zeit<br />
– und dafür seien eben auch<br />
Investitionen im Wohnungsbestand<br />
nötig. Die Möglichkeiten<br />
seien jedoch stets mit Blick auf<br />
die vergleichsweise günstigen<br />
Mietpreise der GWG abzuwägen.<br />
„Das muss für den Mieter<br />
und die Mieterin leistbar bleiben“,<br />
betont Andreas Otto.<br />
GWG<br />
Alter Postweg 36, Gifhorn<br />
Tel. 05371-98980<br />
gwg@gwg-gifhorn.de<br />
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<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 37
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Kein Aua – Kaufen und Verkaufen tun nicht weh<br />
Bei Immobilienmaklerin Christiane Schacht ist der Provisionssplit kundenfreundlich<br />
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Stilsicher: Inhaber Georg Schöner und Hund Henry missen den Kundenverkehr in ihren Ausstellungsräumen.<br />
Auch wenn das Fachgeschäft derzeit geschlossen hat, die Werkstatt ist weiterhin geöffnet.<br />
Foto: Çağla Canıdar<br />
Das Fachpersonal für räumliche Ästhetik<br />
Schöner einrichten ist seit über 60 Jahren auf die Raumausstattung spezialisiert<br />
Schöner einrichten ist mit<br />
mehr als 200-jähriger Familientradition<br />
einer der ältesten<br />
Handwerksbetriebe Gifhorns.<br />
Im Cardenap befindet sich das<br />
Fachgeschäft mit den Ausstellungsräumen<br />
– zurzeit wegen<br />
der Corona-Auflagen bedauerlicherweise<br />
geschlossen. An<br />
der Lüneburger Straße ist das<br />
Stammhaus der Familie Schöner<br />
und die Polsterwerkstatt<br />
von Inhaber Georg Schöner.<br />
Der Handwerksbetrieb bietet<br />
seit sieben Generationen<br />
Sattler- und Polsterarbeiten<br />
an. 1954 wurde das letzte Pferdegeschirr<br />
hergestellt, seitdem<br />
ist Schöner einrichten<br />
nebst der Polsterarbeiten auf<br />
Raumausstattung spezialisiert.<br />
Sicht- und Sonnenschutz, Gardinen<br />
und deren Aufhängungen,<br />
Kreidefarben, Teppiche<br />
und Teppichböden sowie Polster-<br />
und Dekorationsstoffe,<br />
dazu schöne Leuchten, neue<br />
Sofas und Sessel, Schranksysteme<br />
und Massivholzmöbel –<br />
das Warensortiment ist vielfältig.<br />
Schöner einrichten arbeitet<br />
mit Stoffverlagen aus Italien<br />
und Frankreich sowie vielen<br />
anderen Ländern zusammen.<br />
„Was wir machen, erfordert<br />
viel Mitdenken und Einfühlen“,<br />
erklärt Christiane Nack.<br />
Zusammen mit Georg Schöner<br />
ist sie Gifhorns Fachpersonal<br />
für räumliche Ästhetik. Auch<br />
wenn man derzeit den Kundenverkehr<br />
im Ausstellungsraum<br />
misst – die Beratung<br />
darf trotzdem beim Kunden<br />
zu Hause stattfinden. Speziell<br />
zum Jahresbeginn ist Schöner<br />
einrichten damit eine Top-Adresse,<br />
um sich und dem trauten<br />
Heim eine Wohltat zu gönnen.<br />
Schöner einrichten<br />
Cardenap 3, Gifhorn<br />
Tel. 05371-12589<br />
Mo. - Fr. 9.30 bis 12.30 Uhr<br />
sowie 15 bis 18 Uhr<br />
Sa. 9.30 bis 13 Uhr<br />
www.schoener-einrichten.de<br />
Neues Jahr, neues Zuhause?<br />
Es auf eigene Faust zu versuchen,<br />
kann funktionieren.<br />
„Beim Verkauf oder Kauf eines<br />
Hauses aber gleich auf einen<br />
Profi zu vertrauen, ergibt aus<br />
vielerlei Hinsicht Sinn“, erklärt<br />
Christiane Schacht, geprüfte<br />
Immobilienmaklerin und Inhaberin<br />
von WohnSinn – Die<br />
Maklerei in Gifhorn.<br />
Der Rundum-sorglos-Service<br />
reicht vom kostenfreien<br />
Beratungsgespräch mit fachgerechter<br />
Kaufpreisermittlung<br />
über Behördengänge bis hin zu<br />
Organisation und Erledigung<br />
sämtlicher Anfragen und Besichtigungen.<br />
„Und beim Notar<br />
und bei der Übergabe bin ich<br />
selbstverständlich auch dabei“,<br />
betont Christiane Schacht.<br />
Sorgloser, bequemer, schneller<br />
und zu einem besseren Preis<br />
– das spricht für den Einsatz<br />
eines Maklers. Zumal der eine<br />
gut gefüllte Kundenkartei hat.<br />
„Viele der von mir unter Vertrag<br />
genommenen Immobilien<br />
machen gar nicht den Weg in<br />
die öffentliche Vermarktung,<br />
sondern finden bereits quasi<br />
auf dem kurzen Dienstweg ihren<br />
neuen Besitzer.“<br />
Die Immobilienmaklerin<br />
macht auch den Verkäufern<br />
geprüfte Immobilienmaklerin + Homestagerin<br />
Christiane Schacht ist mit WohnSinn – Die Maklerei seit mehr als fünf<br />
Jahren erfolgreich auf dem Markt. Tippgeber beschenkt sie mit 500 Euro.<br />
Mut, die dem neuen bundesweit<br />
eingeführten Provisionssplit<br />
skeptisch gegenüberstehen:<br />
„Der Makler ist für Käufer<br />
und Verkäufer gleichermaßen<br />
im Einsatz – da ergibt es doch<br />
Sinn, dass nicht der Käufer allein<br />
die Provision übernehmen<br />
muss“, sagt die Gifhornerin,<br />
die seit mehr als fünf Jahren<br />
erfolgreich auf dem Markt ist.<br />
Den Provisionssplit (gilt bei<br />
Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen)<br />
hat sie<br />
in ihrem Unternehmen so kundenfreundlich<br />
wie möglich gestaltet:<br />
„Kaufen und Verkaufen<br />
müssen nämlich nicht weh tun!<br />
Bei mir zahlen Käufer und Verkäufer<br />
nur 2,95 Prozent Provision<br />
– und da ist die Mehrwertsteuer<br />
bereits enthalten.“<br />
Ganz neu: Tippgeber werden<br />
mit 500 Euro beschenkt (Infos<br />
auf www.wohn-sinn.net)! Dort<br />
gibt‘s auch aktuelle Immobilienangebote,<br />
Hauskauf-Tipps<br />
sowie Infos zu Besichtigungen<br />
und Corona. „Mit Abstand<br />
funktionieren auch echte Besichtigungen“,<br />
sagt Christiane<br />
Schacht. Für den ersten Eindruck<br />
bietet sie virtuelle Rundgänge<br />
und Echtzeit-Besichtigungen<br />
via Facetime an.<br />
WohnSinn – Die Maklerei<br />
Gustav-Schwannecke-Str. 8, Gamsen<br />
Tel. 0160-2346329<br />
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Aktuelle Immobilienangebote unter www.wohn-sinn.net<br />
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38<br />
<strong>KURT</strong>39
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Bundesweit im Einsatz – in Gifhorn zu Hause<br />
Industrie, Architekten und Privatkunden können auf Metallbau Gieseke zählen<br />
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Meister Andreas Jaensch (von links) und die Geschäftsführer Jörg Feder und Christian Somnitz sind bei FeSo<br />
ein starkes Team. Sie setzen auf den Nachwuchs und übernahmen 2020 alle Lehrlinge.<br />
Foto: Çağla Canıdar<br />
Raus mit dem ollen Öl, Wärmepumpen rein<br />
Dafür gibt‘s Fördergeld: FeSo Wasser und Wärme berät zu Nachfolge-Energieträgern<br />
Seit 12 Jahren ist Andreas<br />
Jaensch bei FeSo Wasser und<br />
Wärme GmbH aus Wilsche<br />
dabei, seine Chefs sind Jörg<br />
Feder und Christian Somnitz –<br />
deswegen, dem einen oder anderen<br />
mag da schon ein Licht<br />
aufgegangen sein, auch FeSo.<br />
Mittlerweile zählt die Firma für<br />
Bad und Heizung 14 Mitarbeiter<br />
– um nicht den Überblick zu<br />
verlieren, musste man sich erst<br />
mal drosseln. „Wir sind wie<br />
eine Familie“, schwärmt der<br />
Heizungsbauer und Sanitärinstallateur<br />
Andreas Jaensch.<br />
Bäder ändern sich ständig,<br />
alters- und rollstuhlgerechtes<br />
Sanieren ist vonnöten, das<br />
Design steht deutlicher im Fokus<br />
als noch vor einigen Jahren,<br />
begehbare Duschen und<br />
ebenerdige Konzepte – „unser<br />
Spektrum, in dem wir arbeiten,<br />
ist vielseitig“, untermalt Andreas<br />
Jaensch. Voll im Trend<br />
seien – wie darf es auch anders<br />
sein – die erneuerbaren Energien.<br />
Gerade viele junge Leute<br />
bekäme man in diese Themen<br />
rein, so der 33-Jährige. Generell<br />
gelte: „Der Anteil der Beratung<br />
ist groß. Ich persönlich<br />
finde das und den Kundenkontakt<br />
enorm wichtig.“<br />
Häufig wird dabei auch<br />
über die Wärmepumpentechnik<br />
gesprochen, um von Öl auf<br />
einen Nachfolgeenergieträger<br />
zu wechseln. Das wird zu<br />
45 Prozent gefördert – und<br />
spart auf Dauer einen Batzen<br />
Geld. Die Wärmepumpen mit<br />
moderner Kühltechnik gibt‘s<br />
auch in Verbindung mit Photovoltaikanlagen.<br />
„Die sind wirklich<br />
sehr stark gefragt“, weiß<br />
Andreas Jaensch.<br />
FeSo punktet allerdings<br />
nicht nur bei der Kundin und<br />
beim Kunden. Auf den Nachwuchs<br />
wird ebenso gesetzt. Andreas<br />
Jaensch: „2020 wurden<br />
alle Lehrlinge übernommen.“<br />
FeSo Wasser & Wärme GmbH<br />
Krümmeweg 20, Wilsche<br />
Tel. 05371-937297<br />
feso@gfline.de<br />
www.feso-wilsche.de<br />
Thomas Nesemann und sein Team von Metallbau Gieseke schweißen für<br />
die Gifhorner Wohnungsbau-Genossenschaft und viele mehr. Foto: Çağla Canıdar<br />
Was war das für ein Jahr für<br />
den Gifhorner Traditionsbetrieb<br />
Metallbau Gieseke: Erst<br />
kam die Corona-Pandemie –<br />
und dann stand der von langer<br />
Hand geplante Umzug der<br />
Firma in die neuen Räume in<br />
Gamsen an. Doch heute kann<br />
sich Inhaber Thomas Nesemann<br />
freuen, der Umzug in die<br />
Hamburger Straße Hausnummer<br />
3 ist bestens geglückt.<br />
Bereits seit dem Jahr 1897<br />
besteht Metallbau Gieseke,<br />
2007 übernahm Thomas Nesemann<br />
die Leitung. Damals<br />
wie heute ist man in Sachen<br />
Stahl- und Metallbau nicht nur<br />
für die Industrie, für Architekten<br />
und die Privatkunden<br />
im Landkreis Gifhorn unterwegs,<br />
sondern auch darüber<br />
hinaus. Thomas Nesemann<br />
kann stolz erzählen: „Wir sind<br />
deutschlandweit im Einsatz!“<br />
Der Inhaber erklärt: „Wir<br />
machen alles, was aus Stahl,<br />
Edelstahl oder Aluminium angefertigt<br />
wird.“ Dazu gehören<br />
Zäune, Treppen und Treppengeländer,<br />
aber auch Fenstergitter,<br />
Überdachungen, Tür- und<br />
Toranlagen.<br />
Dieses weitreichende Einsatzgebiet<br />
hat Thomas Nesemann<br />
und seine Angestellten<br />
unter anderem bereits nach<br />
Zuffenhausen zu Porsche,<br />
nach Dingolfingen zu BMW<br />
und natürlich nach Wolfsburg<br />
ins Volkswagen-Werk geführt.<br />
„Wir sind vor allem auf Großbaustellen<br />
in Hannover und<br />
Wolfsburg unterwegs“, berichtet<br />
der Inhaber. „In Neubauten<br />
von Privat- oder Genossenschaftswohnungen.“<br />
Bei uns vor Ort ist Metallbau<br />
Gieseke oft für die Gifhorner<br />
Wohnungsbau-Genossenschaft<br />
(GWG) im Einsatz.<br />
„Für die machen wir vor allem<br />
Türen, Türschlösser und<br />
Geländer“, zählt Thomas Nesemann<br />
auf. „Beim Wohnprojekt<br />
Franz & Klara der GWG an der<br />
Lindenstraße haben wir zum<br />
Beispiel französische Geländer<br />
angebracht.“ Das sind Metallgeländer<br />
vor bodentiefen Fenstern<br />
im ersten Obergeschoss,<br />
die keinen Balkon haben. „Da<br />
wird dann ein Geländer von<br />
einem Meter Höhe angebracht<br />
– damit keiner rausfällt. Und<br />
auch der Fahrradschuppen<br />
und die Mülleinhausung sind<br />
von uns gefertigt worden.“<br />
Metallbau Gieseke<br />
Hamburger Straße 3, Gamsen<br />
Tel. 05371-9381618<br />
und 0151-19684950<br />
www.metallbaugieseke.de<br />
40<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>41
Bauen & Wohnen<br />
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Ein junges Team, das alte Möbel aufbereitet<br />
BMT Eric Hegenbart leistet Bau-, Möbel- und Tischlerarbeiten jedweder Art<br />
Eric Hegenbart (vorn) kann in seiner Tischlerei am Gifhorner Eyßelheideweg<br />
auf ein fachkundiges Team bauen.<br />
Foto: Michael Uhmeyer<br />
Gern macht man zum Jahreswechsel<br />
eine Bestandsaufnahme:<br />
Was müsste mal wieder<br />
erneuert werden? Da quietscht<br />
das undichte Fenster, der<br />
Wohnzimmertisch hat mittlerweile<br />
auch seine 20 Jahre auf<br />
dem Kerbholz und die Terrasse<br />
fängt auch langsam an zu modern.<br />
Alles keine schönen Voraussetzungen<br />
für einen guten<br />
Start ins Jahr. Weiter weiß da<br />
nur ein Fachmann – den findet<br />
man in Eric Hegenbart. Seine<br />
Firma BMT Eric Hegenbart –<br />
gelegen am Gifhorner Eyßelheideweg<br />
– fokussiert sich auf<br />
Bau, Möbel und Tischlerei.<br />
„Es gibt wenige Sachen, die<br />
wir nicht machen“, erklärt der<br />
25-Jährige. Am liebsten aber<br />
seien ihm die Holzarbeiten.<br />
Eric und das Holz. Diese Liebe<br />
zum Handwerk kommt nicht<br />
von irgendwo. 1999 eröffnete<br />
sein Vater Jens den Betrieb,<br />
damals ging es noch hauptsächlich<br />
um den Palettenbau.<br />
2017 übernahm Eric nach bestandener<br />
Meisterprüfung –<br />
tragischerweise nur, weil Vater<br />
Jens am selben Tag verstarb.<br />
Vom ursprünglichen Palettenbau<br />
hat sich BMT in der<br />
Folgezeit zu einem breit aufgestellten<br />
Betrieb weiterentwickelt:<br />
Fenster, Türen, Küchenfronten,<br />
Möbelbau – „wir<br />
können prinzipiell alles machen“,<br />
betont Eric Hegenbart.<br />
Der Möbelbau ist auch das, was<br />
Eric am meisten Freude bereitet.<br />
Egal, ob die Aufbereitung<br />
von Altmöbeln oder das Schaffen<br />
von einzigarten Schränken,<br />
Tischen oder Stühlen. „Da<br />
kann man seine eigenen Kniffe<br />
einbringen, das Ergebnis ist<br />
immer etwas anders“, schildert<br />
der Inhaber kopfnickend.<br />
Doch bei BMT geht es nicht<br />
nur um Einzelstücke. In den<br />
kommenden Wochen verhandelt<br />
Eric Hegenbart mit seinem<br />
Team aus vier Montagearbeitern<br />
und drei Tischlern<br />
einen Wintergarten und eine<br />
Treppe. Man sieht schon: Mit<br />
25 Jahren kennt der Mann<br />
keine Grenzen. „Ich habe auch<br />
überlegt, mal eine Auszeit zu<br />
nehmen. Dafür macht mir das<br />
Ganze aber einfach viel zu viel<br />
Spaß“, verrät er.<br />
Wer denkt, BMT werkelt<br />
ausschließlich innerhalb der<br />
vier Wände, der irrt. Wenn es<br />
ins Frühjahr geht, wartet auf<br />
Eric Hegenbart auch wieder<br />
die Saison der Terrassen. Auch<br />
da arbeitet der Chef vorliebig<br />
mit Holz. „Wir haben bereits<br />
eine Terrasse aus Bambus<br />
gemacht. Das fühlt sich ganz<br />
anders an und glänzt richtig in<br />
der Sonne“, erklärt der Tischlermeister.<br />
Und wem Bambus<br />
noch zu konventionell ist, dem<br />
sei Bangkirai ans Herz gelegt.<br />
Das extrem witterungsbeständige<br />
und langlebige Tropenholz<br />
ist äußerst beliebt und<br />
ein absoluter Renner auf dem<br />
Markt. Dazu kommt die Resistenz<br />
gegen Pilzbefall und<br />
Fäulnis. „Das kostet natürlich<br />
etwas mehr, dafür lohnt es sich<br />
aber auch“, weiß der Experte.<br />
BMT Eric Hegenbart<br />
Eyßelheideweg 10, Gifhorn<br />
Tel. 05371-9608573<br />
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» Wand- und Schornsteinverkleidungen<br />
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gem. TRGS 519<br />
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Bedachungen seit 1829<br />
Ob Ein- oder Mehrfamilienhaus, gewerbliche und Industriegebäude<br />
oder denkmalgeschützte Objekte:<br />
Wir sind als Familienbetrieb in der mittlerweile 5. und 6. Generation<br />
Ihr Ansprechpartner in Gifhorn und Umgebung wenn es um Ihr Dach geht.<br />
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Unser Ziel: Sie sollen lange Freude mit Ihrem Dach haben -<br />
kontaktieren Sie uns gern, wir freuen uns, für Sie da zu sein!<br />
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<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>43<br />
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Der Metropolen-Trend erreicht Gifhorn<br />
Stage and Sell macht Ihre Immobilie zum Star unter den Verkaufsangeboten<br />
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Wolfgang Filbrich leitet den Traditionsbetrieb Fliesen Filbrich in Gamsen mit tatkräftiger Unterstützung seiner<br />
Ehefrau – und rechten Hand – Erika .<br />
Foto: Çağla Canıdar<br />
Unglaublich, was mit Fliesen alles möglich ist<br />
Beim Meisterbetrieb Fliesen Filbrich aus Gamsen zählt stets die gute Qualität<br />
„Wir sind schon seit 1977 ein<br />
selbständiger Betrieb“, berichtet<br />
Wolfgang Filbrich,<br />
Geschäftsführer von Fliesen<br />
Filbrich GmbH in Gamsen.<br />
Er und seine vier Mitarbeiter<br />
sind zur Stelle, wenn es um<br />
Fliesen- und Putzarbeiten,<br />
Verfugungen, Silikonabdichtungen<br />
oder um Außenarbeiten<br />
an Balkonen und Terrassen<br />
geht. „Wir arbeiten dabei<br />
Hand in Hand mit den Installationsfirmen“,<br />
berichtet der<br />
Geschäftsführer. Er und sein<br />
Team kümmern sich außerdem<br />
um den barrierefreien und behindertengerechten<br />
Umbau<br />
in Kindergärten und Schulen,<br />
auch die Gifhorner Wohnungsbau-Genossenschaft<br />
gehört zu<br />
ihren festen Kunden.<br />
Wolfgang Filbrich ist Fliesen-Platten-Mosaiklegermeister<br />
– „ein ziemlich langer Titel“,<br />
sagt er mit einem Lachen.<br />
Daher gehören zum Aufgabenfeld<br />
seines Meisterbetriebes<br />
auch Fliesenplatten-, Mosaik-,<br />
Naturstein- und Betonsteinarbeiten.<br />
„Letztere sieht man<br />
häufig in Treppenhäusern.“<br />
„Dabei ist es egal, ob die<br />
Kunden sich die Fliesen bei<br />
uns aussuchen oder aus einer<br />
anderen Quelle beziehen“, betont<br />
Wolfgang Filbrich. „Unser<br />
Ziel ist immer gute Qualität<br />
abzuliefern und die Kunden<br />
zufriedenzustellen.“<br />
Wolfgang Filbrich hat in<br />
mehr als 40 Jahren Tätigkeit<br />
schon „20 bis 25 Lehrlinge“<br />
ausgebildet, Fliesen Filbrich ist<br />
außerdem Mitglied im Baugewerbeverband<br />
Niedersachsen<br />
und in der Bauinnung. Der<br />
Geschäftsführer ist zudem seit<br />
20 Jahren Vorstandsmitglied<br />
in der Bauinnung.<br />
„Wenn es im Frühjahr wieder<br />
wärmer und trocken wird,<br />
dann sind die Aufträge für<br />
Balkone und Terrassen an der<br />
Reihe“, berichtet Wolfgang<br />
Filbrich. Aufgrund seiner jahrzehntelangen<br />
Berufserfahrung<br />
weiß er: „Es ist unglaublich<br />
umfangreich, was man alles<br />
mit Fliesen machen kann!“<br />
Fliesen Filbrich<br />
Kästorfer Weg 9, Gamsen<br />
Tel. 05371-73355<br />
Fax 05371-74201<br />
filbrich@fliesen-filbrich.de<br />
Viele Interessentinnen und<br />
Interessenten sind auf der Suche<br />
nach ihrem Traumobjekt.<br />
Kaufentscheidend ist in den<br />
meisten Fällen eines: die Emotion<br />
bei der ersten Besichtigung.<br />
Häufig vergeht die Kauflust,<br />
wenn die Räumlichkeiten<br />
kahl und verlassen wirken. An<br />
dieser Stelle kommt Elisabeth<br />
Trick ins Spiel. Genau für diese<br />
Fälle richtet sie mit ihrer<br />
Gifhorner Firma Stage and Sell<br />
die Räumlichkeiten ideal ein,<br />
um bei den möglichen Käuferinnen<br />
und Käufern den nachhaltigen<br />
Wunsch zu wecken:<br />
Hier möchte ich wohnen.<br />
Wie so häufig gibt es für<br />
diesen Job einen treffenden<br />
Begriff aus dem angloamerikanischen<br />
Raum: das Home<br />
Staging. Das Objekt wird also<br />
in Szene gesetzt. „Es geht darum,<br />
ein Wohngefühl zu schaffen“,<br />
erklärt Elisabeth Trick.<br />
„Der Kunde kann sich das<br />
Leben in der Wohnung oder<br />
dem Haus besser vorstellen,<br />
wenn vom Eingangsbereich<br />
bis zum Schlafzimmer alles geschmackvoll<br />
eingerichtet ist.“<br />
Doch nicht nur das Interieur<br />
und passende Dekoration sind<br />
wichtig. Mit Farben, Düften<br />
und Musik werden alle Sinne<br />
angesprochen und wecken positive<br />
Gefühle.<br />
Das Home Staging hat sich<br />
auf dem US-amerikanischen<br />
Immobilienmarkt entwickelt.<br />
Dort, in vielen europäischen<br />
Ländern und in deutschen<br />
Metropolen ist es als wichtige<br />
Ihr geschultes Auge kann den Wert einer Immobilie steigern: Elisabeth<br />
Trick richtet mit Stage and Sell Verkaufsobjekte modern ein. Foto: Hermann Vogt<br />
Verkaufsunterstützung fest<br />
etabliert. Trotzdem sei auch<br />
der Gifhorner Markt bereit dafür,<br />
meint Elisabeth Trick. Die<br />
39-Jährige ist gelernte Raumausstatterin<br />
und führte ein<br />
Atelier für hochwertige Fensterdekorationen.<br />
Sie ließ sich<br />
dann zur Home Stagerin mit<br />
IHK-Abschluss ausbilden und<br />
eröffnete Stage and Sell.<br />
„Eine Reihe von Kunden<br />
beschäftigen sich zum ersten<br />
Mal mit dem Verkauf einer Immobilie“,<br />
berichtet Elisabeth<br />
Trick. „Manch einer fühlt sich<br />
überfordert, das Haus oder die<br />
Wohnung ideal dafür vorzubereiten.<br />
Spricht er mit uns, nehmen<br />
wir ihm diese Sorgen und<br />
präsentieren die Immobilie<br />
nach professionellen Gesichtspunkten.<br />
Dabei passen wir unser<br />
Raumkonzept immer der<br />
Immobilie an.“<br />
Stage and Sell<br />
Am Bahndamm 17, Gifhorn<br />
Tel. 05371-938848<br />
und 0170-3281642<br />
hallo@stageandsell.de<br />
www.stageandsell.de<br />
44<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>45
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Gerade alte Immobilien sind<br />
bei ihm in besten Händen<br />
Florian Soltau aus Gifhorn kauft, revitalisiert und verkauft Häuser und Wohnungen<br />
Man möchte meinen, dass Florian Soltau mit seinem Job als<br />
Mechatroniker bei Volkswagen ausgelastet sein müsste. Doch weit<br />
gefehlt. Nebenberuflich hat sich der 31-Jährige in den vergangenen<br />
Jahren in eine weitere Richtung vorgepirscht: dem Ankauf und der<br />
Revitalisierung von Immobilien. Und weil das ganze Projekt nicht nur<br />
ein Luftschloss, sondern große Leidenschaft ist, hat er mit Infinity<br />
Immobilien auch ein Unternehmen ins Leben gerufen. „Wir kaufen<br />
Immobilien in der Region und lassen sie in neuem Glanz erstrahlen“,<br />
erläutert Florian Soltau das Konzept der Revitalisierung, sprich die<br />
Wiederherstellung zu einer komplett einzugsbereiten Wohnung.<br />
Auch wenn das vorerst nur ein Nebenjob als zweites Standbein ist –<br />
für Florian Soltau geht damit ein kleiner Traum in Erfüllung.<br />
Florian Soltau kauft Wohnungen und Häuser in unserer Region 38 und<br />
revitalisiert diese.<br />
Foto: Çağla Canıdar<br />
Vor etwa vier Jahren kaufte<br />
sich Florian Soltau eine Eigentumswohnung,<br />
erst mal um<br />
dort selbst zu wohnen. Wie es<br />
die Umstände aber so wollten,<br />
zog er wenig später nach Düsseldorf,<br />
um dort als Immobilienverwalter<br />
zu arbeiten. Von<br />
der eigenen Wohnung trennte<br />
er sich wieder – binnen zwei<br />
Wochen war die Wohnung verkauft,<br />
so groß war die Nachfrage.<br />
„Ab da habe ich so richtig<br />
gemerkt, wie dolle Spaß mir<br />
das macht“, schildert Florian<br />
Soltau. In der Folge – und wieder<br />
zurück in Gifhorn – belegte<br />
er „zig Kurse. Verwalterkurse,<br />
Kurse zur Wertermittlung,<br />
Kurse zur Finanzierung und so<br />
weiter.“ Nach und nach sammelte<br />
sich das nötige Wissen<br />
an, um auf dem Markt mitreden<br />
und vor allem agieren zu<br />
können. „Man könnte sagen,<br />
dass zur Leidenschaft für Autos<br />
dann auch noch die Leidenschaft<br />
für Immobilien dazukam“,<br />
erklärt Florian Soltau.<br />
Die Kurse machten sich bezahlt.<br />
Für den Gifhorner stellte<br />
sich heraus, dass auch in der<br />
Heimatstadt moderner und<br />
bezahlbarer Wohnraum ein<br />
seltenes Gut ist. Also lenkte er<br />
den Fokus auf die Wohnungen,<br />
die auf den ersten Blick vielleicht<br />
nicht gerade nach Versailles<br />
aussahen – und revitalisierte<br />
sie. „Da stecken häufig<br />
Florian Soltau möchte mit Infinity Immobilien weiter wachsen – und sucht dafür Objekte zur Revitalisierung.<br />
Nach der Aufbereitung erstrahlen die Räumlichkeiten in einem ganz neuen Glanz.<br />
Geschichten dahinter, emotionale<br />
Geschichten. So sind es<br />
manchmal Erben von weiter<br />
weg, denen die Arbeit mit der<br />
Entrümpelung und dem Verkauf<br />
über den Kopf steigt“,<br />
weiß Florian Soltau. „Oder eine<br />
ältere Person wechselt ins betreute<br />
Wohnen.“<br />
Nicht unüblich sind auch<br />
Verkäufer, die vor einem<br />
Wohnortwechsel stehen und in<br />
Gedanken schon beim Umzug<br />
sind. „Hier räumen wir gerne<br />
ein Wohnrecht bis zu einem<br />
bestimmten Zeitpunkt ein und<br />
übernehmen alle Gegenstände,<br />
die die Eigentümer im neuen<br />
Lebensabschnitt nicht mehr<br />
benötigen“, erläutert der Immobilienliebhaber.<br />
Ein ordentliches Netzwerk<br />
aus Handwerkern, Maklern<br />
und auch Baufinanzierern hat<br />
sich Florian Soltau bereits aufgebaut.<br />
Für die Zukunft plant<br />
er, drei Projekte im Monat<br />
anzugehen. Das sei von der<br />
Kompetenz her möglich: „Ich<br />
möchte natürlich weiter wachsen.<br />
Mir macht das einfach<br />
Spaß. Ich könnte das Tag und<br />
Nacht machen. Für mich ist<br />
das nicht wirklich Arbeit, das<br />
ist eher wie eine Berufung.“<br />
Infinity Immobilien<br />
Florian Soltau<br />
Tel. 05374-96429693<br />
Tel.: 05374 96 42 96 93 · Email: florian@infinity-immobilien.de<br />
46<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 47
Gesund ins neue Jahr<br />
Putzmunter!<br />
<strong>KURT</strong> versammelt die besten Tipps für einen gesunden Start ins neue Jahr<br />
Viel wurde in den vergangenen Monaten über Zufriedenheit und Veränderungen gesprochen.<br />
Zentral im Raum stand immer die Frage: Wie können wir das Beste aus der aktuellen Situation<br />
machen? Wenig Abwechslung im Lockdown, die Vereinsamung durch das Ausbleiben von sozialer<br />
Interaktion und der Wegfall von sportlicher Aktivität – beim Finden von Antworten fiel immer wieder<br />
das magische G-Wort: Gesundheit! Alles wirkt darauf ein. Deswegen versammeln Marieke Eichner,<br />
Malte Schönfeld, Çağla Canıdar und Bastian Till Nowak vom <strong>KURT</strong>-Team fünf Gifhorner Unternehmen<br />
und Institutionen aus dem Bereich Gesundheit und Ernährung, die Euch Tipps und Ratschläge<br />
für einen gesunden Start ins neue Jahr an die Hand geben. Denn auch, wenn augenscheinlich wenig<br />
geht, verstecken sich hier und da noch einige Möglichkeiten, um dem Wintertrott unter den gegebenen<br />
Bedingungen zumindest ein wenig zu entfliehen und Seelenmassage zu betreiben.<br />
… wenn die kleinen<br />
Engel toben<br />
Wir suchen für die Diakonische Jugend- und<br />
Familienhilfe Kästorf GmbH für die Regionen<br />
Gifhorn und Braunschweig in Voll- oder Teilzeit<br />
Pädagogische<br />
Fachkräfte (d/m/w)<br />
(Diplom-Sozialpädagogen / Erzieher)<br />
Berufspraktikanten (d/m/w)<br />
Wir bieten Ihnen ein verantwortungsvolles<br />
und abwechslungsreiches Aufgabengebiet<br />
mit individuellen Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />
Aktuelle Stellenausschreibungen und weitere<br />
Infos finden Sie unter<br />
www.dachstiftung-diakonie.de.<br />
Wir freuen uns auf Ihre Online-Bewerbung!<br />
Telefonische Auskünfte erhalten Sie unter<br />
0 53 71 - 721 310.<br />
48<br />
<strong>KURT</strong><br />
Dachstiftung<br />
Diakonie<br />
Auf die Weihnachtsgans folgt die Superbowl<br />
Das neue Programm der Kreisvolkshochschule ist abgespeckt, aber voller Hits<br />
Die Feiertage sind überstanden,<br />
die letzten Reste der Gans<br />
verputzt und die Apfel-Crème-<br />
Brûlée liegt noch schwer im<br />
Magen, da winkt am Horizont<br />
bereits Silvester. Es ist klar:<br />
Die Neujahrsvorsätze werden<br />
sich zweifellos um das Wohlergehen<br />
drehen. Passend dazu<br />
bietet die Kreisvolkshochschule<br />
(KVHS) Gifhorn im Frühjahrsprogramm<br />
<strong>2021</strong> einige<br />
spannende Kurse im Bereich<br />
Gesundheit und Ernährung an.<br />
Entsprechend der Definition<br />
der Weltgesundheitsorganisation<br />
betrachtet die KVHS<br />
Gesundheit als ein ganzheitliches<br />
Thema – körperliches,<br />
seelisches, geistiges, ökologisches<br />
und soziales Wohlbefinden<br />
spielen zusammen. Es<br />
geht um gesundheitsbewusstes<br />
Handeln und die Schaffung gesundheitsfördernder<br />
Lebensweisen<br />
und -verhältnisse. So<br />
könne man auch besser mit<br />
Stress konstruktiv umgehen<br />
und Krisen erfolgreich überwinden.<br />
Die Angebotspalette im Bereich<br />
Gesundheit ist riesig.<br />
Verschiedene Kurse wie Yoga,<br />
Gymnastik oder Aquafitness<br />
gibt es genauso wie Vorträge<br />
beispielsweise zur Darmgesundheit<br />
und Bildungsveranstaltungen<br />
wie das Sehtraining.<br />
Ebenfalls gibt es von Krankenkassen<br />
geförderte Programme.<br />
Die fachliche Beratung ist bei<br />
Silke Kolatschek möglich.<br />
Wer nach dem Feiertagsschmaus<br />
neue Kochkulturen<br />
Silvia Sommer, Fachberaterin Ernährung in der Kreisvolkshochschule<br />
Gifhorn, empfiehlt das Frühjahrsprogramm <strong>2021</strong>.<br />
Foto: Çağla Canıdar<br />
kennenlernen möchte, ist bei<br />
der Fachberatung von Silvia<br />
Sommer an der richtigen<br />
Adresse. Für das neue Frühjahrsprogramm<br />
sind beispielsweise<br />
Kurse eingeplant, die<br />
sich mit den beliebten Superbowls<br />
für Müslis und Currys<br />
beschäftigen. Aufhorchen<br />
lassen auch die Kurse zum<br />
Burger-Battle, zur türkischen<br />
Küche und zum Fermentieren.<br />
Schon in den vorigen Wochen<br />
fanden Veranstaltungen<br />
wie zum Beispiel Pilates oder<br />
Gesund ins neue Jahr<br />
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Yoga online statt. „Das wurde<br />
sehr gut angenommen“, freut<br />
es Silke Kolatschek und fügt<br />
an: „In Zeiten, in denen Präsenzkurse<br />
nicht stattfinden<br />
können, bieten wir diese Kurse<br />
auch online an.“ Die Ernährungsberatung<br />
findet zudem<br />
nicht nur telefonisch, sondern<br />
auch als Videokonferenz statt.<br />
Kreisvolkshochschule Gifhorn<br />
Freiherr-vom-Stein-Str. 24, Gifhorn<br />
Tel. 05371-9459601<br />
www.kvhs-gifhorn.de<br />
<strong>KURT</strong>49
Gesund ins neue Jahr<br />
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Gesund ins neue Jahr<br />
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Vom Hacken<br />
bis zum Nacken<br />
Physiotherapiepraxis Geißler bringt von Sohle bis Scheitel ins Gleichgewicht<br />
Die Physiotherapieabteilung der Praxis Geißler ist spezialisiert auf<br />
jegliche Beschwerden des Bewegungsapparates. Steffen Geißler<br />
und sein Team kümmern sich umfassend um Probleme in Bereich<br />
von Gelenken, Muskeln und Nerven. „Vom Hacken bis zum Nacken“,<br />
so beschreibt es Steffen Geißler. Durch fachliche Weiterbildungen<br />
und regelmäßige, praxisinterne Fortbildungen wird in der Praxis an<br />
der Hauptstraße in Meinersen ein hoher Standard gewährleistet.<br />
Doch das ist längst nicht alles: Neben der Physiotherapie werden<br />
auch Naturheilkunde, Ernährungsberatung und Yoga angeboten.<br />
Das physiotherapeutische Repertoire<br />
der Praxis umfasst<br />
mannigfaltige Einzelbehandlungen.<br />
Die klassischen, krankengymnastischen<br />
Übungsbehandlungen<br />
genauso wie<br />
beispielsweise die manuelle<br />
Therapie. „Bei der manuelltherapeutischen<br />
Behandlung<br />
streben wir die Mobilisation<br />
der Gelenke in der Wirbelsäule<br />
und in den Extremitäten, aber<br />
auch des Kiefers an. Durch<br />
Zähneknirschen oder Zähne-<br />
Praxis Geißler<br />
Naturheilpraxis • Physiotherapie • Ernährungsberatung • Yoga<br />
Auch während des harten<br />
Lockdowns sind wir für Sie da!<br />
Termine nach Vereinbarung.<br />
Hausbesuche sind möglich.<br />
pressen können beispielsweise<br />
Halswirbelsäulenprobleme<br />
oder Kopfschmerzen entstehen“,<br />
beginnt Steffen Geißler<br />
seine Aufzählung. „Eine Fußfehlstellung<br />
kann zu Wirbelsäulenproblemen<br />
führen, diese<br />
eventuell zu Kopfschmerzen<br />
oder Kieferbeschwerden.“ Die<br />
Region, die das Problem verursacht,<br />
ist also nicht immer auf<br />
den ersten Blick ersichtlich.<br />
„Wenn der Arzt eine manuelle<br />
Therapie der Wirbelsäule<br />
verordnet, kann es also gut<br />
sein, dass wir auch mal beim<br />
Fuß anfangen müssen, um die<br />
Wirbelsäule nachhaltig verbessern<br />
zu können“, erläutert<br />
Steffen Geißler das Prinzip der<br />
manuellen Therapie. „Deshalb<br />
untersuchen und behandeln<br />
Steffen (links) und Marleen Geißler (vorn) versammeln um sich ein kompetentes Team – gemeinsam bieten sie<br />
ihren Patientinnen und Patienten ein ganzheitliches Behandlungskonzept.<br />
Foto: Çağla Canıdar<br />
wir sprichwörtlich vom Hacken<br />
bis zum Nacken!“<br />
Neben den Gelenken kommt<br />
selbstverständlich auch den<br />
Muskeln, die diese bewegen<br />
und stabilisieren, eine hohe<br />
Aufmerksamkeit zu. Die funktionelle<br />
Myodiagnostik der Applied<br />
Kinesiology ermöglicht<br />
es, abgeschaltete Muskeln wieder<br />
zu reaktivieren und Fehlfunktionen<br />
zu beheben.<br />
Bei Muskelverspannungen<br />
kommen neben Dehnübungen<br />
auch Massagen, Schröpfbehandlungen<br />
und mehr zum<br />
Einsatz: Während die Massage<br />
über Druck die Spannung und<br />
den Stoffwechsel der Muskulatur<br />
verbessern hilft, tut dies<br />
die Schröpfbehandlung über<br />
Zug am Gewebe. Laserakupunktur<br />
und Kinesio-Tapes,<br />
die bunten Pflasterstreifen, die<br />
man bei Sportlern häufig sieht,<br />
können ergänzend zur Anwendung<br />
kommen. Und mit manueller<br />
Lymphdrainage werden<br />
Schwellungen behandelt.<br />
Coronabedingt halten sich<br />
Steffen Geißler und sein Team<br />
an ein strenges, den Auflagen<br />
entsprechendes Hygienekonzept.<br />
„Zusätzlich haben wir alle<br />
Räume mit modernen Luftfilteranlagen<br />
ausgestattet“, ergänzt<br />
der Physiotherapeut. Neben<br />
den Anwendungen in der<br />
Praxis werden auch Hausbesuche<br />
in der näheren Umgebung<br />
durchgeführt. Bei Bedarf können<br />
sich die Physiotherapie-<br />
Patienten im Haus für zusätzliche<br />
Angebote entscheiden.<br />
Dazu zählen beispielsweise<br />
Ernährungsberatungen, Präventionskurse<br />
im Bereich Yoga<br />
und Rückenschule, Psychoemotionales<br />
Coaching (PEP)<br />
und naturheilkundliche Behandlungen.<br />
In der Praxis<br />
Geißler in Meinersen werden<br />
die Patientinnen und Patienten<br />
also rundum und ganzheitlich<br />
umsorgt.<br />
Praxis Geißler<br />
Hauptstraße 43, Meinersen<br />
Tel. 05372-972163<br />
www.praxis-geissler.com<br />
50<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 51
Gesund ins neue Jahr<br />
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FFP-2-Masken gibt‘s in der Aller-Apotheke<br />
Inhaber Thorsten Stoye und sein Team lösen die Masken-Coupons ein<br />
Gesund ins neue Jahr<br />
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„Im <strong>Jan</strong>uar und <strong>Feb</strong>ruar erhalten<br />
anspruchsberechtigte<br />
Personen Coupons für<br />
die sogenannten FFP-<br />
2-Masken“, berichtet<br />
Thorsten Stoye,<br />
Inhaber der Aller-<br />
Apotheke und des<br />
Reformhauses in<br />
Gifhorn. „Die Coupons<br />
werden von<br />
den Krankenkassen<br />
per Post zugesandt<br />
und können bei uns<br />
eingelöst werden.“<br />
Anspruchsberechtigte<br />
sind Personen, „die über<br />
60 Jahre alt sind oder Patientinnen<br />
und Patienten mit bestimmten<br />
Erkrankungen, wie<br />
etwa Lungenerkrankungen“,<br />
erklärt der Apotheker. Sie bekommen<br />
beide Coupons in einem<br />
Brief zugesandt. Für nur<br />
zwei Euro pro Coupon gibt<br />
es sechs Masken. Das sei, so<br />
Thorsten Stoye, angesichts der<br />
Qualität der FFP-2-Masken<br />
„sehr, sehr gut“.<br />
„Insgesamt werden also<br />
zwölf FFP-2-Masken pro Person<br />
ausgegeben. Der erste<br />
Coupon ist vom 1. <strong>Jan</strong>uar bis<br />
zum 28. <strong>Feb</strong>ruar einlösbar,<br />
der zweite vom 16. <strong>Feb</strong>ruar bis<br />
15. April“, erklärt Thorsten<br />
Stoye. „So können wir die<br />
besonders gefährdeten Personen<br />
gut durch den Winter<br />
bringen.“<br />
„FFP-2-Masken bieten einen<br />
höheren Schutz als die normalen<br />
Alltagsmasken“, erklärt<br />
der Apotheker. „Sie werden<br />
überall auf der Welt produziert<br />
– und in Europa noch einmal<br />
auf ihre Qualität geprüft.“ Der<br />
größte Vorteil der FFP-2-Masken<br />
sei deshalb, „dass sie nicht<br />
nur mein Gegenüber schützt<br />
– wie eine Alltagsmaske –,<br />
Pro Coupon gibt‘s bei Thorsten<br />
Stoye und seinem Team in der<br />
Aller-Apotheke jeweils sechs<br />
FFP-2-Masken. Foto: Çağla Canıdar<br />
sondern auch mich“,<br />
erläutert der Apotheker.<br />
„Es ist also ein<br />
Schutz in beide Richtungen.“<br />
Daher appelliert<br />
Thorsten Stoye,<br />
bei Arztterminen,<br />
Besuchen im Krankenhaus,<br />
Altenheim, bei<br />
Verwandten daheim oder<br />
auch beim Einkaufen, stets<br />
auf die besseren FFP-2-Masken<br />
zurückzugreifen.<br />
„Pro Coupon erhält man<br />
sechs Masken – unabhängig<br />
davon, wer den Coupon einlöst.<br />
Dann müssen Gefährdete<br />
nicht selber kommen. Und<br />
auch ohne Zusatzeinkauf in der<br />
Apotheke werden die Masken<br />
ausgegeben“, betont Thorsten<br />
Stoye. „Das ist doch klar!“<br />
Aller-Apotheke<br />
Steinweg 69, Gifhorn<br />
Tel. 05371-12882<br />
Mo. - Fr. 8 bis 18.30 Uhr<br />
Sa. 9 bis 13.30 Uhr<br />
aller-apotheke.gifhorn@t-online.de<br />
www.aller-apotheke-gifhorn.de<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo. - Fr.<br />
8:00 – 18:30<br />
Sa.<br />
Petra Lenz-Ostmann (von links), Heike Angermann, Burhan Karakas, Ilianna Siouta und Yasemin Uygun sind ein<br />
starkes Team – der neue Inhaber der Stern-Apotheke freut sich über tatkräftige Unterstützung.<br />
Foto: Çağla Canıdar<br />
Burhan Karakas führt jetzt die Stern-Apotheke<br />
Peter Göhler gibt Traditionsbetrieb nach 50 Jahren ab – und bleibt Teil des Teams<br />
Die Stern-Apotheke hat einen<br />
neuen Inhaber: Burhan Karakas.<br />
Schon seit 1969 gibt es die<br />
Traditionsapotheke am Alten<br />
Postweg/Ecke Limbergstraße<br />
in Gifhorn. „Und seit Anbeginn<br />
hat mein Vorgänger Peter<br />
Göhler sie geleitet“, zollt Burhan<br />
Karakas seinem früheren<br />
Chef höchsten Respekt – und<br />
auch jede Menge Dank: „Ich<br />
habe hier während meines Studiums<br />
schon ein Praktikum gemacht,<br />
seit 2018 war ich Mitarbeiter.“<br />
Und da der Apotheker<br />
Karakas in Gifhorn geboren<br />
und aufgewachsen ist, wollte er<br />
sich nun auch in unserer Stadt<br />
niederlassen.<br />
Für seinen alten Chef hat<br />
er nur lobende Worte: „Herr<br />
Göhler ist ein netter, eifriger<br />
und ehrgeiziger Mensch – und<br />
sehr sozial. Er hat sich immer<br />
um seine Mitmenschen<br />
gekümmert, etwa im Kinderschutzbund“,<br />
betont Burhan<br />
Karakas. „Er hat für Gifhorn<br />
einfach viel gemacht.“<br />
Nun leitet also der frühere<br />
Angestellte die Stern-Apotheke<br />
mit ihren fünf Mitarbeitern.<br />
Und einer davon ist sogar sein<br />
früherer Chef, Herr Göhler<br />
selbst: „Der ist mit seinen 82<br />
Jahren noch immer mit dabei“,<br />
freut sich der Apotheker.<br />
Das Tolle an seinem Team<br />
sei vor allem, „dass wir hier<br />
sehr gut beraten können“,<br />
freut sich Burhan Karakas über<br />
die Internationalität: „Ich habe<br />
nämlich eine russische, eine<br />
türkische und eine griechische<br />
Mitarbeiterin. Ich selbst spreche<br />
Türkisch und Kurdisch,<br />
mein Opa kam als Gastarbeiter<br />
nach Deutschland. So können<br />
wir auch die älteren Patienten,<br />
die nicht so gut Deutsch<br />
sprechen und die wir gerne<br />
untersützen wollen, sehr gut<br />
beraten.“ Denn die Beratung<br />
steht in der Stern-Apotheke an<br />
erster Stelle: „Sie ist das Wichtigste“,<br />
betont der neue Chef.<br />
Sobald möglich, soll es noch<br />
eine kleine Eröffnungsfeier geben<br />
– und einige Sanierungen<br />
stehen ebenfalls an, so Burhan<br />
Karakas. „Es war wegen Corona<br />
und der Übernahme in<br />
letzter Zeit etwas chaotisch“,<br />
lächelt der neue Chef. „Darum<br />
Danke an alle Kunden, die uns<br />
die Treue gehalten haben!“<br />
Stern-Apotheke<br />
Alter Postweg 1, Gifhorn<br />
Tel. 05371-98720<br />
Mo. - Fr. 8 bis 18 Uhr<br />
Sa. 9 bis 12.30 Uhr<br />
Steinweg 69 • 38518 Gifhorn • Tel. 05371 12 882<br />
www.aller-apotheke-gifhorn.de<br />
9:00 – 13:30<br />
52<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 53
Gesund ins neue Jahr<br />
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Gesund ins neue Jahr<br />
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Die Zahnräder des Körpers:<br />
So läuft‘s wie geschmiert<br />
Johanna und Lasse Tietje führen die Praxis für funktionelle Chiropraktik in Gifhorn<br />
„Wenn das Knie weh tut, dann sitzt das Problem selten direkt am<br />
Knie“, betont Johanna Tietje. Gemeinsam mit ihrem Mann Lasse<br />
leitet sie die Praxis für funktionelle Chiropraktik an der Braunschweiger<br />
Straße direkt am Gifhorner Stadtbahnhof. Dort behandeln die<br />
beiden zusammen mit vier weiteren Chiropraktoren körperliche<br />
Beschwerden – ohne auf Medikamente zurückzugreifen. Ziel sei,<br />
leicht hat sich der Patient oder<br />
die Patientin unterbewusst<br />
eine ungesunde Haltung oder<br />
falsche Bewegungsabläufe angeeignet<br />
– das kann über Wochen,<br />
Monate, Jahre zu Fehlbelastungen<br />
im Körper führen,<br />
die dann Schmerzen auslösen.<br />
„Zu erkennen wann und wo<br />
dass „die Zahnräder des Körpers“, so Johanna Tietje, wieder „geölt das Problem entstanden ist,<br />
ist eine hohe Kunst und bedarf<br />
ineinandergreifen“. Die sechs Chiropraktoren der Praxis betrachten Wissen, Erfahrung und vor allem<br />
Zeit“, weiß Johanna Tietje.<br />
schmerzende Probleme im Zusammenhang der Körperfunktionen.<br />
„Behandlungen können<br />
Sie behandeln die Ursache des Schmerzes – mit den Händen. wir glücklicherweise auch im<br />
Lockdown durchführen“, freut<br />
Lasse und Johanna Tietje beheben die Ursachen von Schmerzen – ganz ohne Medikamente.<br />
Foto: Çağla Canıdar<br />
„Wenn ein neuer Patient zu unsere Patienten, das ist wichtig.<br />
sich die Praxisleiterin. Um die<br />
uns kommt, nehmen wir uns<br />
So finden wir das Problem Schmerzen des Bewegungs-<br />
rin. Da mögliche Fehlfunktiomilienpraxis“,<br />
unterstreicht und Verspannungen jeglicher<br />
erst mal ausreichend Zeit für und erklären in plausiblen apparates langfristig zu lösen,<br />
nen des Zusammenspiels von die Praxisleiterin. „Ich selbst Art. „Jedes Gelenk, jeder Muskel<br />
die Anamnese“, erklärt Johanna<br />
Worten, warum wir vielleicht werden blockierte Gelenke<br />
Skelett-, Muskel- und Nervensystem<br />
bin unter anderem auf Babys<br />
und jede Faszie im Körper<br />
Tietje. Die Vorgeschichte<br />
des Patienten wird beleuchtet,<br />
medizinisch notwendige Informationen<br />
werden erfragt. „Das<br />
kann schon 30 bis 60 Minuten<br />
an einer anderen Stelle behandeln,<br />
als dort, wo es weh tut.“<br />
Die Schmerzursachen seien<br />
nicht immer offensichtlich,<br />
so Johanna Tietje. Nicht immer<br />
manuell mit Hilfe eines gezielten<br />
Impulses mobilisiert – das<br />
nennt man Adjustment.<br />
„Dabei kann es schon mal<br />
laut knacken“, sagt Johanna<br />
bei jedem Menschen<br />
individuell ablaufen, werden<br />
auch die Behandlungstechniken<br />
auf die Patienten individuell<br />
angepassst.<br />
und Kleinkinder spezialisiert.<br />
Mein jüngster Patient war gerade<br />
einmal drei Tage alt“, verrät<br />
Johanna Tietje. „Und mein<br />
Mann hat sich auf Sportler und<br />
ist bei uns richtig aufgehoben.<br />
Da am Ende alles ineinandergreift,<br />
sind wir darauf geschult,<br />
auch alle Strukturen im Körper<br />
behandeln zu können“. erklärt<br />
dauern. Der Patient darf viel<br />
liegt der Auslöser an der Tietje. Das tue aber nicht weh<br />
Johanna Tietje hat wie ihr Bewegungsanalysen speziali-<br />
Johanna Tietje. „In den meis-<br />
erzählen, dann stellen wir unsere<br />
schmerzenden Stelle selbst: und sei unbedenklich. „Was<br />
Mann Lasse Chiropraktik studiert<br />
siert. Er ist unter anderem der ten Fällen verschreiben wir<br />
Fragen“, so die Chiropak-<br />
torin. Auf die Anamnese folgen<br />
Untersuchung und Behandlung.<br />
„Wir nehmen uns Zeit für<br />
„Wir untersuchen die Funktionen<br />
des Körpers, die Verkettungen,<br />
um so herauszufinden,<br />
wo das Problem liegt.“ Viel-<br />
da knackt, sind kleine Gasbläschen<br />
im Gelenkspalt, die<br />
bei der Mobilisation implodieren“,<br />
erklärt die Praxisleite-<br />
– in Bournemouth im<br />
Süden Großbritanniens. Und<br />
daher dürfen sie sich auch<br />
Chiropraktoren nennen. Die<br />
Patienten können sich also<br />
Chiropraktor des deutschen<br />
Leichtathletik-Verbands DLV<br />
und bringt somit eine Menge<br />
Erfahrung in der speziellen Behandlung<br />
von Sportlern mit.“<br />
am Ende der Behandlungen<br />
gerne gezielte Übungen, damit<br />
der Patient zu Hause mithelfen<br />
kann und so dafür sorgen<br />
kann, dass das Problem nicht<br />
in technisch und medizinisch Angestellte Chiropraktoren<br />
so schnell wiederkommt.“<br />
geschulten Händen wissen.<br />
decken zusammen mit<br />
PRAXIS FÜR FUNKTIONELLE CHIROPRAKTIK<br />
Johanna Tietje schloss ihr Studium<br />
2010 ab, seit 2012 ist sie große Feld der Allgemeinchi-<br />
funktionelle Chiropraktik<br />
Lasse und Johanna Tietje das Praxis für<br />
Inh.: Johanna Tietje, geb. Schmidt<br />
selbständig – und 2014 erfolgte<br />
ropraktik ab. Darunter fallen und Stabilisation<br />
Braunschweiger Str. 15, 38518 Gifhorn<br />
der Umzug der Praxis in die Symptome wie Kopf- und Rü-<br />
Braunschweiger Straße 15, Gifhorn<br />
Termine nach Vereinbarung: 05371-6198343<br />
Braunschweiger Straße 15. ckenschmerzen, Bandscheibenvorfälle<br />
sowie Schwindel www.funktionelle-chiropraktik.de<br />
Tel. 05371-6198343<br />
funktionelle<br />
„Wir sind bewusst eine Fa-<br />
www.funktionelle-chiropraktik.de<br />
CHIROPRAKTIK<br />
und Stabilisation<br />
54<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 55<br />
Wir haben geöffnet!
Glauben & Zweifeln<br />
Glauben & Zweifeln<br />
Blackfacing – Schwarzsein<br />
ist keine Verkleidung<br />
Warum wir unsere Sternsinger-Traditionen dringend überdenken müssen<br />
Mit einem Archivbild kündigte<br />
<strong>KURT</strong> die Sternsinger-<br />
Aktion in Gifhorn an – darauf<br />
zu sehen ein schwarz<br />
angemalter Caspar. Martin<br />
Wrasmann erläutert die<br />
ursprüngliche Idee. Doch<br />
für Blackfacing sieht auch<br />
er keinen Platz mehr.<br />
Foto: Çağla Canıdar<br />
Zu Beginn des neuen Jahres wären sie wieder unterwegs gewesen –<br />
Tausende Kinder und Jugendliche, die als Sternsinger den Segen<br />
an die Häuser der Menschen bringen und Spenden für Kinder in der<br />
Ukraine sammeln, auch bei uns in Gifhorn. Coronabedingt fand die<br />
diesjährige Aktion als „Sternsinger to go“ statt. Sie schafft eine Winwin-Situation<br />
für viele Beteiligte und zieht deshalb viele in den Bann,<br />
weil es eine Aktion von Kindern für Kinder ist, ausgelöst vom Kind in<br />
der Krippe in Bethlehem. Eine Aktion frei von aller Kritik, ja wäre da<br />
nicht der Umstand, dass einer der drei Heiligen Könige, als die<br />
die Sternsinger unterwegs sind, schwarz geschminkt ist und damit<br />
die Debatte über das Blackfacing auf den Plan ruft, wie geschehen<br />
nach der Veröffentlichung eines Fotos im vergangenen <strong>KURT</strong>.<br />
Von Martin Wrasmann<br />
„Wir empfehlen, die Kinder<br />
nicht zu schminken“, erklärten<br />
die Verantwortlichen der<br />
Sternsinger-Aktion. Der alte<br />
Brauch, dass sich ein Sternsinger<br />
der Gruppe schwarz<br />
schminkt, sei auf Darstellungen<br />
der Heiligen Drei Könige<br />
zurückzuführen: Auf diesen<br />
repräsentierten Caspar, Melchior<br />
und Balthasar die drei<br />
damals bekannten Erdteile<br />
Asien, Afrika und Europa, der<br />
schwarze König stehe für Afrika.<br />
„Dem lag der positive Gedanke<br />
zugrunde, dass Gott für<br />
alle Menschen Mensch geworden<br />
ist. Deswegen hat dieser<br />
Brauch auch nichts mit dem<br />
rassistischen Blackfacing zu<br />
tun“, heißt es weiter. Blackfacing<br />
bezeichnete die abwertende<br />
Darstellung dunkelhäutiger<br />
Menschen im 19. Jahrhundert<br />
auf Jahrmärkten und Volksbühnen.<br />
Als Sternsinger zeigten<br />
sie „Gesicht für eine Welt,<br />
in der jeder Mensch so angenommen<br />
und geachtet ist, wie<br />
er von Gott geschaffen wurde“.<br />
Eine gute Begründung, so<br />
finde ich. Ist das nicht übertrieben,<br />
die Frage nach dem Blackfacing<br />
dieser Aktion überzustülpen,<br />
fragen jedoch andere.<br />
Und weiter: Darf nicht etwas,<br />
das als gute Tradition und<br />
auch gut begründet gepflegt<br />
wurde, weitergeführt werden?<br />
Muss denn alles und jedes<br />
mittlerweile auf den Prüfstand<br />
gesellschaftlicher Normierung<br />
gestellt werden?<br />
Ich meine: Ja, es muss. Gerade<br />
auch die Maskerade zum<br />
Beispiel an Karneval zeigt offen,<br />
dass sich mit der Annahme<br />
einer anderen Hautfarbe Verniedlichung<br />
und auch Abwertung<br />
in den Alltag schleicht.<br />
Wie sprechen, ohne zu verletzen?<br />
Wie handeln, ohne<br />
Grenzen zu setzen? Die Haut<br />
ist unser körpereigenes Grenzorgan.<br />
Es markiert den Übergang<br />
von innen nach außen.<br />
Und umgekehrt. Und die Haut<br />
ist das Organ, ohne das Blackfacing<br />
nicht auskommt. Hier<br />
wird die Maske aufgetragen<br />
und die Täuschung inszeniert.<br />
Was wir als Person bezeichnen,<br />
stammt aus dem Maskenspiel<br />
des antiken griechischen<br />
Theaters. Das lateinische Wort<br />
personare meint nichts anderes<br />
als hindurchtönen. Vielfach<br />
werden durch Schminken,<br />
Tätowierungen et cetera Botschaften<br />
über die Haut transportiert<br />
– und es sollte sehr<br />
genau hingeschaut werden,<br />
was denn da so hindurchtönt.<br />
Dazu gibt es eine klare Ansage:<br />
„Schwarze Menschen sind nur<br />
aufgrund ihrer Hautfarbe alltäglicher<br />
Diskriminierung ausgesetzt.<br />
Blackfacing gelte als<br />
rassistisch, weil es die Identität<br />
und die Erfahrung schwarzer<br />
Menschen als Kostüm behandelt,<br />
das weiße Menschen<br />
beliebig an- und ausziehen<br />
können“, erklärte der Sprachwissenschaftler<br />
Anatol Stefanowitsch,<br />
als das Wort „Blackfacing“<br />
zum Anglizismus des<br />
Jahres 2014 gekürt wurde.<br />
„Wir müssen uns gemeinsam<br />
überlegen: In welcher Art<br />
von Gesellschaft wollen wir<br />
leben? Finden wir es okay und<br />
normal, dass sich Menschen in<br />
einer freien Gesellschaft diskriminiert<br />
fühlen müssen, nur<br />
weil die Mehrheit das nicht als<br />
problematisch betrachtet?“,<br />
fragt Tahir Della von der Initiative<br />
schwarzer Menschen in<br />
Deutschland (ISD). Er findet<br />
es schon „fast belustigend“,<br />
wenn Weiße etwas empört fragen,<br />
was man angesichts politischer<br />
Korrektheit denn noch<br />
dürfe: „Im Grunde genommen<br />
darf man eigentlich alles in der<br />
Gesellschaft. Und trotzdem ist<br />
es beispielsweise auch nicht<br />
akzeptabel, im Karneval antisemitische<br />
Kostüme zu tragen.<br />
Es ist nicht neu, dass Blackfacing<br />
rassistisch ist. Schwarze<br />
Menschen hat es schon immer<br />
gestört, nur haben sie kaum<br />
Gehör gefunden.“<br />
Ich selbst war als Kind acht<br />
Jahre lang der König Melchior,<br />
damals haben wir die Frage<br />
nach dem schwarzen König nie<br />
aufgeworfen, und auch heute<br />
ist die Sternsinger-Aktion frei<br />
von jedem Rassismus, ob mit<br />
oder ohne schwarzen König.<br />
Doch wir sind mittlerweile<br />
versucht zu lernen und Gehör<br />
zu schenken. Die Blackfacing-<br />
Debatte zeigt auf, wie nützlich<br />
es für unsere gesellschaftlichen<br />
Diskurse sein kann, Gewohntes<br />
und Tradiertes neu zu überdenken,<br />
und, wenn nötig, den<br />
Erkenntnissen einer aufgeklärten,<br />
liberalen und diversen Gesellschaft<br />
des 21. Jahrhunderts<br />
anzupassen – oder auch als gut<br />
Geprüftes zu bewahren.<br />
Aber wenn es schon um die<br />
Maskerade geht: Beim Blackfacing<br />
ist es offensichtlich.<br />
Genauso problematisch finde<br />
ich die ungeschminkten Fratzen,<br />
die unser gesellschaftliches<br />
Klima vergiften – selbst<br />
farblos oder maximal braun<br />
teilen sie Menschen nach Geschlecht,<br />
Herkunft und Religion<br />
ein und werten diese in der<br />
Regel dabei ab.<br />
Sie merken schon, liebe Leser/in,<br />
Leser*innen, Lesende,<br />
LeserIn, Leserinnen, Leser,<br />
es gibt viele Themen, über die<br />
wir uns im Hier und Heute neu<br />
verständigen müssen. Dazu<br />
mehr im nächsten <strong>KURT</strong>.<br />
Martin Wrasmann, Pastoralreferent<br />
emeritus der St. Altfrid-<br />
Gemeinde in Gifhorn, schreibt die<br />
monatliche <strong>KURT</strong>-Kolumne „Glauben<br />
& Zweifeln“. Beipflichtungen<br />
wie auch Widerworte sind stets<br />
willkommen. Leserbriefe bitte an<br />
redaktion@kurt-gifhorn.de.<br />
56<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 57
Sport<br />
Sport<br />
BV Gifhorn: Der Traum von<br />
der Rückkehr in Liga zwei<br />
Der Badminton-Regionalligist hofft, dass sich die Aufbauarbeit bezahlt macht<br />
Im Jahr 1991 gelang dem BV Gifhorn erstmals der Aufstieg in die<br />
2. Badminton-Bundesliga. Seither gehört der Verein zu den Aushängeschildern<br />
in dieser Sportart – nicht nur in der Region oder in Norddeutschland,<br />
sondern sogar bundesweit als fast ununterbrochenes<br />
Mitglied einer der beiden höchsten deutschen Spielklassen sowie<br />
mit dem Gewinn zahlreicher Individualtitel auf Landes-, norddeutscher<br />
und Bundesebene. Nun, 30 Jahre nach dem ersten Aufstieg,<br />
wollte der BVG erneut den Sprung in die 2. Bundesliga schaffen.<br />
Allerdings ist die Regionalliga-Spielzeit aufgrund der Corona-Pandemie<br />
zurzeit unterbrochen – gut möglich, dass die Gifhorner ihren<br />
Aufstiegstraum auf die nächste Saison vertagen müssen.<br />
Von Jens Semmer<br />
Rückblende: Nachdem sie viele<br />
Jahre in der 2. Bundesliga<br />
gespielt hatte, stieg die erste<br />
Mannschaft des BV Gifhorn<br />
2017 ab. Eine große Rolle<br />
spielte dabei, dass es im Schatten<br />
des Fußball-Hochburgen-Dreiecks<br />
Braunschweig-<br />
Wolfsburg-Hannover für<br />
viele Vereine, insbesondere<br />
in Randsportarten, stetig<br />
schwieriger wurde, Sponsoren<br />
zu finden. So konnte<br />
der BVG den finanzi-<br />
Mit der Verpflichtung der<br />
Österreicherin Martina<br />
Nöst versuchte der BV<br />
Gifhorn die Lücke zu füllen,<br />
die der Abgang von Larina<br />
Tornow aufgerissen hatte.<br />
ellen Aufwand, ausländische<br />
Spieler mit entsprechender<br />
Qualität zu verpflichten, nicht<br />
mehr stemmen. Die Gifhorner<br />
machten aber aus der Not eine<br />
Tugend: Sie nutzten den Abstieg<br />
als eine Art Re-Start für<br />
eine Neuausrichtung.<br />
„Es hat zwar gedauert, etwas<br />
aufzubauen, das Perspektive<br />
hat. Die Entwicklung seither<br />
ist aber sehr positiv“, bilanziert<br />
Dennis Friedenstab, BVG-<br />
Urgestein und Teamsprecher.<br />
Nicht mehr Legionäre, sondern<br />
Asse aus den eigenen Reihen<br />
und der Region bildeten<br />
fortan das Gerüst der Mannschaft:<br />
Larina Tornow und Lea<br />
Dingler bei den Damen; Dennis<br />
Friedenstab, Yannik Joop,<br />
Patrick Thöne und Benjamin<br />
Dieckhoff bei den Herren –<br />
und noch einige mehr. Identifikation<br />
mit dem Verein und der<br />
freundschaftliche Zusammenhalt<br />
waren nun die Trümpfe.<br />
Nach Platz 5 in der ersten<br />
Saison nach dem Abstieg gewannen<br />
der BVG mit Wolf-Dieter<br />
Papendorf eine erfahrene<br />
neue Nummer 1 bei den Herren<br />
hinzu. Mit ihm beendete<br />
man die Folgesaison als Vizemeister.<br />
Unterdessen arbeitete<br />
Teammanager Hans Werner<br />
Niesner daran, junge Top-<br />
Talente aus dem Umland<br />
für den BVG zu gewinnen.<br />
Einer von ihnen, Marvin<br />
Schmidt, debütierte in<br />
der Saison 2019/20 in<br />
der ersten Mannschaft,<br />
die lediglich Zweitliga-<br />
Absteiger VfB/SC Peine<br />
den Vortritt lassen musste<br />
und beide Saisonduelle nur<br />
knapp mit 3:5 verlor.<br />
Mit Zuversicht ging der BV Gifhorn in die Saison: Fabian Dittmann (von links), Benjamin Dieckhoff (inzwischen<br />
in Vechelde), Yannik Joop, Wolf-Dieter Papendorf, Thies Huth, Karen Radke, Dennis Friedenstab, Martina Nöst,<br />
Patrick Thöne, Holger Herbst und Marvin Schmidt. Es fehlen Lea Dingler und Sarah Findlay. Fotos: Sebastian Priebe/regios24<br />
„Peine war in dieser Besetzung<br />
eine Art Über-Mannschaft.<br />
Es war also schon auch<br />
positiv zu sehen, dass wir so<br />
gut mithalten konnten“, sagte<br />
Dennis Friedenstab im <strong>Feb</strong>ruar<br />
2020. Diese Zuversicht<br />
geriet jedoch ins Wanken, als<br />
sich Topspielerin Larina Tornow<br />
den Peinern anschloss.<br />
Dann zwang Corona das Team<br />
in eine lange Pause, die dem<br />
BVG auch die Suche nach einem<br />
adäquaten Ersatz für Larina<br />
Tornow erschwerte.<br />
Als die Gifhorner knapp fünf<br />
Monate später wieder in der<br />
Halle trainieren durften, konnten<br />
sie mit der Österreicherin<br />
Martina Nöst eine neue Spielerin<br />
begrüßen, die der frühere<br />
Bundestrainer Niesner von einem<br />
seiner Camps kannte. Mit<br />
Thies Huth konnte er außerdem<br />
ein weiteres Top-Talent<br />
zum BVG locken, dazu war<br />
Talent Holger Herbst bereit für<br />
die Regionalliga.<br />
„Wir sind personell richtig<br />
gut aufgestellt und anders<br />
als in den Vorjahren gibt es<br />
dieses Mal keine Über-Mannschaft<br />
in der Liga“, urteilte<br />
Dennis Friedenstab vor dem<br />
Saisonstart. Dieser verlief mit<br />
7:1-Siegen gegen den Berliner<br />
SC und den SV Berliner Brauereien<br />
II erfolgreich. Wegen<br />
Corona ruht seither der Trainings-<br />
und Spielbetrieb, und<br />
auch die Saisonfortsetzung<br />
steht auf der Kippe. Denn der<br />
Spielausschuss erklärte, dass<br />
zunächst alle Spiele der Regionalliga<br />
und Oberliga bis zum<br />
28. <strong>Feb</strong>ruar ausgesetzt werden.<br />
Am 5. <strong>Feb</strong>ruar solle dann diskutiert<br />
werden, ob am bisherigen<br />
Plan festgehalten werden<br />
kann, wonach zumindest die<br />
Hinrunde noch beendet wird,<br />
um eine sportliche Grundlage<br />
für eine Wertung zu schaffen.<br />
Die Alternative wäre ein Abbruch,<br />
der eine Nicht-Wertung<br />
der Saison zur Folge hätte.<br />
„Wir hoffen, dass wir die<br />
Saison noch fortsetzen können.<br />
Aber wenn das nicht möglich<br />
ist und es dann im Herbst<br />
in derselben Ligaeinteilung<br />
bei null losgeht, ist uns auch<br />
nicht bange. Wir haben mit<br />
Marvin, Thies und Holger drei<br />
der fünf besten Jugendspieler<br />
Norddeutschlands dabei. Sie<br />
stehen für unsere Zukunft“,<br />
betont Dennis Friedenstab<br />
und schiebt nach: „Ich denke,<br />
dass uns diese Entwicklung<br />
auch für weitere Talente attraktiv<br />
macht.“ Der BV Gifhorn<br />
scheint also dafür gewappnet<br />
zu sein, seinen Traum von der<br />
Rückkehr in die 2. Bundesliga<br />
weiter zu verfolgen – auch<br />
wenn er vielleicht erst einmal<br />
aufgeschoben werden muss.<br />
58<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>59
Essen & Trinken<br />
Essen & Trinken<br />
Eroberung der Bio-Märkte:<br />
Wittingers neues Landbier<br />
Die Brauerei aus unserem Nordkreis liefert ihre Antwort auf das Helle aus dem Süden<br />
Ein Bier mit Dir, das lob‘ ich mir – Trinksprüche wie diesen hörte man<br />
zuletzt eher weniger. Das hat durchaus seine Vorteile, denn Trinksprüche<br />
sind häufig überholt und blöd. Dahinter steht allerdings<br />
das große Bedauern um die Schließung der Gifhorner Gaststätten,<br />
Kneipen und Bars. Der Spaß abstiniert hinter Schloss und Riegel.<br />
Doof ist das auch für das Gastro-Spezial, das ja eben genau davon<br />
lebt. Doch die versammelte Redaktion und <strong>KURT</strong>s leidenschaftlicher<br />
Flaschenöffner Malte Schönfeld stehen nicht mit leeren Händen da,<br />
denn: Die Wittinger Brauerei liefert mit ihrem neuen Bio-Landbier<br />
Abhilfe. Wir haben es für Euch getestet. Wohl bekomm‘s!<br />
Von Malte Schönfeld<br />
Das Weißbier im Süden, das<br />
Alt aus Düsseldorf, das Kölsch<br />
auf der anderen Rheinseite,<br />
das Schwarzbier aus Thüringen<br />
– Deutschland Deine Biere.<br />
Nirgendwo anders auf der<br />
Welt gibt‘s eine derartige Bier-<br />
Vielfalt. Kann man stolz drauf<br />
sein, muss man aber nicht. Außer<br />
Frage steht aber, dass die<br />
soziale Marktwirtschaft selten<br />
so prächtig funktioniert hat<br />
wie im Brauereiwesen. Jede<br />
Region punktet mit ihrem typischen<br />
Aushängeschild.<br />
Im Landkreis Gifhorn ist das<br />
– zweifellos – die Wittinger<br />
Privatbrauerei. Seit 1429 brodeln<br />
die Kessel des Familienunternehmens.<br />
„Wir fühlen<br />
uns hier seit fast 600 Jahren<br />
zu Hause“, sagt Geschäftsführer<br />
Axel Schulz-Hausbrandt.<br />
Tradition verpflichtet, und so<br />
sorgt sich die Wittinger Brauerei<br />
nicht nur um ihre 72 Mitarbeiter,<br />
die sich auf Produktion,<br />
Logistik und Verwaltung aufteilen.<br />
Nein, sie ist auch ein gesellschaftliches<br />
Triebwerk und<br />
fördert Kulturvereine, soziale<br />
Projekte und Stiftungen. „Wir<br />
stehen zum Standort und sind<br />
da stolz drauf“, erklärt Axel<br />
Schulz-Hausbrandt.<br />
Zu der Wittinger Brauerei<br />
stehen demgegenüber die<br />
Käuferinnen und Käufer; die<br />
Flaschenbierabsätze hielten<br />
sich im grauenvollen Corona-<br />
Jahr 2020 nicht nur, sondern<br />
konnten sogar einen leichten<br />
Anstieg verbuchen. Ein wichtiges<br />
Indiz und kein unwesentlicher<br />
Faktor für die Buchhaltung,<br />
denn „wir verkaufen<br />
grundsätzlich mehr Fassbier<br />
„Oh ja, ich merk‘s schon, meiner Leber geht‘s gleich viel besser“,<br />
bemerkt meine Mitbewohnerin Nina, als wir zu später Stunde mit<br />
dem neuen Wittinger Bio-Bier anstoßen. Ich schmecke eine leichte<br />
Malznote heraus; würzig. Ich beschließe, den Praxistest zu machen<br />
– und gehe erst mal eine rauchen. Andere Biere verlieren ja an<br />
Geschmacksbreite, wenn man dazu raucht, dieses nicht. Eignet sich<br />
also perfekt für Nächte in Raucherkneipen – großer Pluspunkt! Nina<br />
findet gut, dass es nicht so herb schmeckt. Nicht das Bier, was ich im<br />
Sommer mit an den See nehmen werde, aber Nina und ich sind uns<br />
nach einem halben Dutzend einig: „Das muss man sich merken!“<br />
Marieke Eichner<br />
Mehr bio, mehr besser: <strong>KURT</strong>-Mitarbeiter Malte Schönfeld ist umzingelt von Kästen und Flaschen – ein natürlicher<br />
Lebensraum. In dieses Biotop stößt nun auch das neue Wittinger Bio-Landbier. Foto: Çağla Canıdar<br />
als Flaschenbier. Schützenfeste,<br />
Feten und so weiter sind<br />
für uns elementar“, betont<br />
Geschäftsführer Axel Schulz-<br />
Hausbrandt. Gut also, dass der<br />
heimische Abends-ein-Pilsauf-der-Terrasse-Süppler<br />
dem<br />
Traditionsunternehmen aus<br />
dem Landkreis hingebungsvoll<br />
zur Seite stand.<br />
Wer solange im Geschäft<br />
ist, der muss einiges richtig<br />
gemacht haben – und vor<br />
allem auch weiterhin innovationsfähig<br />
bleiben.<br />
Axel Schulz-Hausbrandt<br />
ist äußerst zufrieden mit<br />
dem neuen Bio-Erzeugnis<br />
aus seiner Brauerei – das<br />
Landbier ist süffig, bleibt<br />
aber angenehm norddeutsch.<br />
„Wir haben uns im Landkreis<br />
umgehört, was die Leute an<br />
unserem Bier mögen – und<br />
was sie vielleicht auch<br />
nicht mögen“, so<br />
Axel Schulz-Hausbrandt.<br />
Marktanalyse<br />
nennt man das. Denn<br />
umsichtigen Biertrinkern ist<br />
es längst aufgefallen: Das Helle<br />
aus Bayern drängt in den<br />
Norden. „Wir haben uns<br />
die Frage gestellt, wie<br />
wir selbst ein Helles<br />
machen können, das<br />
auch authentisch<br />
ist“, fährt der Geschäftsführer<br />
fort.<br />
Heraus kam das<br />
neue Bio-Landbier!<br />
»<br />
60<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>61
Essen & Trinken<br />
Mit Oma Inge habe ich das<br />
neue Bio-Bier probiert.<br />
Oma Inge ist 84 Jahre<br />
alt, weshalb sie BMW<br />
trinkt – Bier mit Wasser.<br />
Ihre Einschätzung: „Sehr<br />
vollmundig und nicht so<br />
lasch!“ Dem kann ich nur<br />
zustimmen. Ich habe mir<br />
das Bio-Bier als Alster gemischt,<br />
und es schmeckt<br />
mir besser als mit einem<br />
herkömmlichen Bier.<br />
Katharina Meier<br />
» Süffig, aber nicht herb, naturtrüb<br />
und gold-schimmernd,<br />
handelsübliche 4,9 Prozent<br />
Alkoholgehalt, bei dennoch<br />
klassisch norddeutschem<br />
Geschmack.<br />
Die Krux liegt in den<br />
Zutaten und der Herstellung:<br />
Alle Rohstoffe<br />
für das neue Wittinger<br />
müssen biologisch angebaut<br />
sein, es gibt eine<br />
strikte Trennung der herkömmlichen<br />
und der Bio-<br />
Landbier-Zutaten. „Wir haben<br />
uns also bio-zertifizieren<br />
lassen und müssen deswegen<br />
noch mehr Sorgfalt walten<br />
lassen“, erklärt Axel Schulz-<br />
Hausbrandt und schließt an:<br />
„Wir versuchen, neue Kundengruppen<br />
zu erschließen.<br />
Bio-Märkte sind durchaus<br />
kritischer, was das Angebot<br />
angeht. Wir planen, Verköstigungen<br />
in den Läden zu platzieren.“<br />
Stichwort: Nicht nur<br />
herkömmlich ist bekömmlich.<br />
Es ist an der Zeit, dem neuen<br />
Bio-Landbier selbst auf den<br />
Hopfen zu fühlen. Ich schenke<br />
mir ein Glas ein, betrachte<br />
das goldene Perlen. Irgendwas<br />
löst das in mir aus. Ein erster<br />
Schluck. Sehr schlank, also<br />
zügig trinkbar, geschmacklich<br />
Ob zur abgesagten Karnevalsfeier oder zum ausgefallenen<br />
Vereinsstammtisch: Das neue Wittinger<br />
Bio-Landbier passt perfekt zu jeder Gelegenheit.<br />
Ob in Unterhosen im Büro oder underdressed<br />
im Home-Office – der vollmundige Geschmack<br />
macht Lust auf Feierabend und Freizeitgebaren.<br />
Wie schön wird das erst, wenn man wieder<br />
anstoßen kann – anstatt anstößig allein.<br />
Bastian Till Nowak<br />
Wittinger-Geschäftsführer Axel<br />
Schulz-Hausbrandt strahlt wie<br />
ein Regenbogen: Das neue<br />
Bio-Landbier ist bereit für die<br />
Bio-Märkte.<br />
Foto: Michael Uhmeyer<br />
tatsächlich auf Kurs des<br />
Hellen aus dem Süden.<br />
Noch während die erste<br />
Flasche offen steht, würde<br />
ich mir aus Süffigkeitslogik<br />
beinahe die nächste<br />
aufmachen. Die milde Würze<br />
verleiht dem Bio-Landbier<br />
ganz unterschwellig eine raubeinige<br />
Nuance, und trotzdem<br />
ist da auch diese dezente Süße<br />
– wo, wenn nicht in einem<br />
Biergarten bei Sommer, sollte<br />
dieses Prachtexemplar seine<br />
volle Kraft entfalten können.<br />
Da denke ich mich gerade hin<br />
– und bestelle direkt zwei.<br />
Privatbrauerei Wittingen<br />
www.wittinger.de<br />
Tessa (rechts im Bild) und ich sind<br />
allzeit bereite Biertrinker und für<br />
uns geht nichts über ein kühles<br />
Wittinger – umso mehr haben wir<br />
uns gefreut, das neue Bio-Bier<br />
zu probieren. Normalerweise<br />
trinken wir das Pilsener, von dem<br />
Bio-Bier sind wir nicht ganz überzeugt. Schmeckt<br />
zwar, aber wir greifen dann doch lieber zum Nicht-Bio-Bier.<br />
Mia Anna Elisabeth Timmer<br />
Deutsche<br />
Küche<br />
Deutsches Haus<br />
Torstr. 11, Gifhorn<br />
Tel 05371 8180<br />
Mo: 17:30 - 21:30<br />
Di - Sa: 11:30 - 15:00<br />
und 17:30 - 21:30<br />
So: 11:30 - 14:45<br />
Flutmulde<br />
Winkeler Str. 2, Gifhorn<br />
Di - So: 11:00 - 14:00<br />
und 18:00 - 23:00<br />
Gasthof Neuhaus<br />
Neuhaus 1, Sassenburg<br />
Mo - Mi, Fr: 11:30 - 14:30<br />
und ab 17:30<br />
Sa: ab 18:00<br />
So: 11:30 - 14:30<br />
Gaststätte Evers<br />
Schulstr. 1, Isenbüttel<br />
Tel 05374 1252<br />
Mo, Mi - Sa: 17:30 - 22:00<br />
So: 12:00 - 14:00<br />
und 18:00 - 21:00<br />
Golf-Restaurant &<br />
Café<br />
Golfclub Gifhorn<br />
Wilscher Weg 68, Gifhorn<br />
Tel 05371 9379170<br />
Di - So: 11:00 - 20:00<br />
Hofbräu-Eck<br />
Hauptstr. 28, Meinersen<br />
Mi - So: 10:30 - 14:00<br />
und 17:00 - 22:00<br />
Isenbütteler Hof<br />
Hauptstr. 3, Isenbüttel<br />
Tel 05374 671220<br />
Mo - Mi, Fr, Sa:<br />
17:30 - 22:00<br />
Das probieren wir mal aus!<br />
Essen und Trinken in Gifhorn und um Gifhorn herum<br />
Der Lockdown hat die Gastronomie voll erwischt. Die Öffnungszeiten<br />
auf diesen Seiten gelten in den meisten Lokalen erst wieder,<br />
wenn die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie<br />
aufgehoben sind. Bis dahin bieten aber viele einen Lieferdienst oder<br />
Abhol-Service an. Einfach mal im Lieblingslokal anrufen und fragen!<br />
Landgasthaus Zum Pilz<br />
Lüneburger Str. 9<br />
direkt an der B4, Wesendorf<br />
Mo - So: 09:00 - 20:00<br />
Mehrgenerationenhaus<br />
im Georgshof<br />
Wechselnder Mittagstisch<br />
Essen nach Hausfrauenart<br />
Steinweg 20, Gifhorn<br />
Mo - Fr: 12:00 - 14:00<br />
Schützenheim<br />
Dannenbüttel<br />
Am Schützenheim 1<br />
Dannenbüttel<br />
Mo: 16:00 - 22:00<br />
Di, Do: 17:00 - 22:00<br />
Fr: 17:00 - 24:00<br />
So: 10:00 - 14:00<br />
und 17:00 - 21:00<br />
Sportgaststätte<br />
SV Gifhorn<br />
Am Sportplatz Eyßelheide 1<br />
Gifhorn<br />
Mo - Fr: 08:30 - 14:00<br />
Di, Mi, Fr: 17:00 - 20:00<br />
Svens Schützen-Wiese<br />
Celler Str. 30, Gifhorn<br />
Tel 05371 7247900<br />
Mo - Fr: 09:00 - 14:00<br />
und 16:30 - Ende<br />
Sa: 09:00 - Ende<br />
So: 09:00 - 15:00<br />
Zum Deutschen<br />
Heinrich<br />
Im Achtertor 2, Wilsche<br />
Tel 05371 7775<br />
Mi - So: 12:00 - 14:00<br />
und 17:00 - 21:00<br />
Zum Isetal<br />
Im Winkel 4, Kästorf<br />
Tel. 05371 7073<br />
Täglich nach Vereinbarung<br />
Zum Landhaus<br />
Allerstr. 4, Dannenbüttel<br />
Tel 05371 5895539<br />
Mo - So: 11:00 - 14:00<br />
und 18:00 - 21:30<br />
International<br />
Boss – Pizzeria,<br />
Restaurant, Bar<br />
Hauptstr. 18, Rötgesbüttel<br />
Mo - Sa: 17:00 - 23:00<br />
So: 12:00 - 22:00<br />
Mr. Barman‘s<br />
Bier- und Weinkeller<br />
Braunschweiger Str. 15<br />
Gifhorn<br />
Mi - Sa: 18:00 - 22:00<br />
Route 4<br />
Gifhorner Str. 4, Ausbüttel<br />
Di - Do: 16:30 - 22:00<br />
Fr - So: 10:00 - 22:00<br />
Schlossrestaurant<br />
Zentgraf<br />
Schlossplatz 1, Gifhorn<br />
Tel 05371 866655<br />
Mi: 12:00 - 14:30<br />
und 18:00 - 23:00<br />
Do - So: 12:00 - 23:00<br />
Fisch<br />
Teichgut-Schänke<br />
Teichgut 1, Groß Oesingen<br />
Di - So: 11:30 - 14:00<br />
und 17:00 - 21:00<br />
Essen & Trinken<br />
Italienisch<br />
Da Pippo am Tankumsee-Campingplatz<br />
Dannenbütteler Weg 7<br />
Isenbüttel<br />
Di - Fr: 12:00 - 14:30<br />
und 17:00 - 22:00<br />
Sa, So: 12:00 - 22:00<br />
La Fontana<br />
Celler Str. 28, Gifhorn<br />
Tel 05371 9405270<br />
Mo - Mi, Fr - So:<br />
11:30 - 14:30<br />
und 17:30 - 22:30<br />
La Piazza<br />
Marktplatz 1, Gifhorn<br />
Tel 05371 8959770<br />
Mo, Mi - So: 11:30 - 14:15<br />
und 17:30 - 22:15<br />
Localino –<br />
Eiscafé, Restaurant<br />
Hauptstr. 30a, Meinersen<br />
Tel 05372 974474<br />
Mo - So: 10:30 - 22:00<br />
L‘Osteria<br />
Steinweg 5, Gifhorn<br />
Mo - Fr: 16:30 - 22:00<br />
Sa, So: 11:00 - 22:00<br />
Mangia e Bevi<br />
Braunschweiger Str. 10<br />
Gifhorn<br />
Mo, Mi - Fr, So:<br />
11:30 - 14:30<br />
und 17:30 - 22:30<br />
Sa: 17:30 - 22:30<br />
Pizza Ponti<br />
Calberlaher Damm 14<br />
Gifhorn<br />
Tel 05371 150130<br />
Mo: 17:00 - 21:30<br />
Di - So: 11:30 - 21:30<br />
Villa Nova<br />
Alter Postweg 2, Gifhorn<br />
Di - Sa: 11:30 - 15:00<br />
und 18:00 - 23:00<br />
So: 11:30 - 15:00<br />
und 17:30 - 23:00<br />
62<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>63
Essen & Trinken<br />
Essen & Trinken<br />
Griechisch<br />
Akropolis<br />
Limbergstr. 25a<br />
Gifhorn<br />
Tel 05371 51511<br />
Di - So: 17:00 - 23:00<br />
Sa, So: 11:30 - 14:00<br />
La Caféteria<br />
Braunschweiger Str. 32<br />
Gifhorn<br />
Tel 05371 15950<br />
Mo - So: 08:00 - 24:00<br />
Mykonos<br />
Braunschweiger Str. 109<br />
Gifhorn<br />
Tel 05371 7509393<br />
Mo - Sa: 10:00 - 24:00<br />
So: 10:00 - 22:00<br />
Platon<br />
Schubertstr. 32, Gifhorn<br />
Tel 05371 3161<br />
Mo, Mi - So: 11:30 - 15:00<br />
und 17:30 - 22:30<br />
Rhodos<br />
Schulstr. 20, Isenbüttel<br />
Mo - Do: 17:30 - 23:30<br />
Fr - So: 11:30 - 14.30<br />
und 17:30 - 23:30<br />
Samos<br />
Molkereistr. 2<br />
Ehra-Lessien<br />
Tel 05377 771<br />
Di - Fr: 12:00 - 14:30<br />
und 17:30 - 23:30<br />
So: 12:00 - 15:00<br />
und 17:30 - 22:30<br />
Syrtaki<br />
Alter Postweg 20<br />
Gifhorn<br />
Tel 05371 6874474<br />
Mo, Mi - Sa:<br />
17:00 - 23:00<br />
So: 12:00 - 14:30<br />
und 17:00 - 23:00<br />
Türkisch<br />
Lider Kokoreç<br />
Braunschweiger Str. 60<br />
Gifhorn<br />
Tel 0170 4996782<br />
Mo, Mi, Do: 10:00 - 22:00<br />
Fr, Sa, So: 09:00 - 23:00<br />
Syrisch<br />
Al-Dar<br />
Braunschweiger Str. 117<br />
Gifhorn<br />
Di - So: 12:00 - 14:30<br />
und 18:00 - 23:00<br />
Thailändisch<br />
Bun Thai<br />
Hindenburgstr. 1a, Gifhorn<br />
Tel 05371 8956144<br />
Mo - Sa: 11:00 - 20:00<br />
So: 12:00 - 20:00<br />
Vietnamesisch<br />
Sushi Restaurant<br />
Viet Küche<br />
Braunschweiger Str. 4<br />
Gifhorn<br />
Tel 05371 6367456<br />
Mo - So: 11:00 - 22:30<br />
Chinesisch<br />
Chang Chun<br />
Sonnenweg 1b, Gifhorn<br />
Tel 05371 9909180<br />
Di - So: 11:30 - 15:00<br />
und 17:30 - 22:00<br />
Mr. Lee<br />
Hamburger Str. 68, Gamsen<br />
Tel 05371 6180999<br />
Di - So: 11:30 - 15:00<br />
und 17:30 - 23:00<br />
Tang Dynasty<br />
Braunschweiger Str. 139b<br />
Gifhorn<br />
Tel 05371 56021<br />
Mo, Mi - So: 11:30 - 14:30<br />
und 17:30 - 20:30<br />
Thang Long<br />
Limbergstr. 52, Gifhorn<br />
Tel 05371 866600<br />
Di - So: 11:30 - 15:00<br />
und 17:30 - 22:00<br />
Wokman<br />
Sonnenweg 20, Gifhorn<br />
Tel 05371 938057<br />
Di - So: 11:30 - 22:30<br />
Bistro, Imbiss<br />
& Brasserie<br />
Alte Ziege<br />
Braunschweiger Str. 1<br />
Gifhorn<br />
Do - Sa: ab 18:00<br />
Bistro in der Allerwelle<br />
Zur Allerwelle 1, Gifhorn<br />
Di - So: 09:30 - 18:00<br />
Brasserie Paula‘s<br />
Steinweg 21, Gifhorn<br />
Tel 05371 7591412<br />
Di - Sa: 12:00 - 15:00<br />
und 17:30 - 22:00<br />
Cappu Bistro<br />
Steinweg 4, Gifhorn<br />
Tel 05371 8180<br />
Mo - Do: 09:00 - 21:30<br />
Fr, Sa: 09:00 - 24:00<br />
So: 13:00 - 21:00<br />
Freizeitzentrum Malibu<br />
Sonnenweg 4-6, Gifhorn<br />
Tel 05371 990815<br />
Mo, Mi - Fr: ab 17:00<br />
Sa, So: ab 15:00<br />
Grill-Kate<br />
Pyritzer Str. 2, Gifhorn<br />
Mo, Di, Do - Sa:<br />
11:00 - 23:00<br />
So: 11:00 - 22:00<br />
Fast Food<br />
Happy Chicken<br />
Braunschweiger Str. 134<br />
Gifhorn<br />
Mo - So: 12:00 - 23:00<br />
Schütte-Burger<br />
Steinweg 29, Gifhorn<br />
Mo - Sa: 11:30 - 18:00<br />
Subway<br />
Braunschweiger Str. 46a<br />
Gifhorn<br />
Mo - Do: 08:00 - 22:00<br />
Fr, Sa: 08:00 - 23:00<br />
So: 09:00 - 22:00<br />
Döner<br />
Aras Restaurant<br />
Braunschweiger Str. 91<br />
Gifhorn<br />
Mo - So: 10:00 - 23:00<br />
Calberlaher<br />
Kebab Haus<br />
Hauptstr. 34, Calberlah<br />
Mo - So: 10:30 - 21:00<br />
Ceylan Imbiss<br />
Hamburger Str. 24, Gamsen<br />
Mo - So: 10:00 - 22:00<br />
Chilli Imbiss<br />
Braunschweiger Str. 5<br />
Gifhorn<br />
Mo - So: 11:00 - 23:00<br />
Döner Haus<br />
Triangeler Hauptstr. 9<br />
Triangel<br />
Di - Sa: 11:00 - 21:00<br />
So: 12:00 - 21:00<br />
Imbiss Ali Baba<br />
Dorfstr. 17, Leiferde<br />
Mo - So: 11:00 - 22:00<br />
Döner by Kurt<br />
Hindenburgstr. 1a, Gifhorn<br />
Mo - So: 11:00 - 23:00<br />
Side Döner<br />
Calberlaher Damm 21<br />
Gifhorn<br />
Tel 05371 813683<br />
Mo - So: 10:30 - 22:00<br />
Tatses Imbiss<br />
Braunschweiger Str. 112a<br />
Gifhorn<br />
Tel 05371 813727<br />
Mo - So: 10:00 - 22:00<br />
Tatses Imbiss II<br />
Gifhorner Str. 2, Wesendorf<br />
Mo - Sa: 10:00 - 21:30<br />
So: 12:00 - 21:30<br />
Café<br />
Café de Novo<br />
Braunschweiger Str. 137e<br />
Gifhorn<br />
Tel 05371 58684<br />
Mo - So: 08:30 - 12:30<br />
Café Heinrichs<br />
Hauptstr. 50, Calberlah<br />
Tel 05374 920099<br />
Mo - Fr: 09:00 - 17:30<br />
Sa: 09:00 - 13:00<br />
Café Hüüs Hoff<br />
Försterweg 6, Wahrenholz<br />
Mo - Fr: 05:30 - 18:30<br />
Sa: 05:30 - 18:00<br />
So: 07:00 - 10:00<br />
und 13:30 - 17:00<br />
Café Lüdde<br />
Hauptstr. 10, Kästorf<br />
Tel 05371 73527<br />
Di - Fr: 06:00 - 18:00<br />
Sa: 06:00 - 12:00<br />
So: 08:00 - 11:00<br />
Café Magie<br />
Steinweg 32, Gifhorn<br />
Mo - Fr: 06:00 - 18:00<br />
Sa: 06:00 - 15:00<br />
So: 07:30 - 12:00<br />
und 13:30 - 17:00<br />
Culinari<br />
Steinweg 60, Gifhorn<br />
Tel 05371 6199286<br />
Mo - Fr: 10:00 - 18:00<br />
Sa: 10:00 - 14:00<br />
Fritzcafé<br />
Hillerser Str. 1, Dalldorf<br />
Do - Sa: 14:00 - 20:00<br />
So: 10:00 - 20:00<br />
Hofcafé Betzhorn<br />
Bauerneck 10, Betzhorn<br />
Tel 05835 467<br />
Mo, Mi - So: ab 14:00<br />
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Mo - Fr: 07:30 - 18:30<br />
Sa: 07:30 - 18:00<br />
So: 08:00 - 17:00<br />
Landcafé Neubokel<br />
Alter Kirchweg 2a, Neubokel<br />
Tel 05371 13533<br />
Mi - So: 14:00 - 18:00<br />
Leiferts Schlosscafé<br />
Steinweg 6, Gifhorn<br />
Tel 05371 4141<br />
Mo - Fr: 07:00 - 14:00<br />
Sa, So: 07:00 - 17:00<br />
Modes Heide-Café<br />
Mühlenriedeweg 20, Winkel<br />
Mi - Sa: 12:00 - 18:00<br />
So: 10:00 - 18:00<br />
Meyers Hofcafé<br />
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Tel 05374 918891<br />
Mo - Do: 08:30 - 13:00<br />
Fr - So: 08:30 - 13:00<br />
und 14:30 - 18:00<br />
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Steinweg 64, Gifhorn<br />
Mo - Fr: 11:00 - 18:00<br />
Sa: 10:00 - 17:00<br />
So: 13:00 - 17:00<br />
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Steinweg 12, Gifhorn<br />
Tel 05371 6369331<br />
Mo - Fr: 10:00 - 18:30<br />
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Di - So: 17:00 - 22:00<br />
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Mo - So: ab 18 Uhr<br />
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Sa: 10:00 - 02:00<br />
So: 11:00 - 23:00<br />
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<strong>KURT</strong>65
Musik<br />
Musik<br />
Metal zum Mitwippen – oder:<br />
Wo der Horror schlummert<br />
FleshTric: Gifhorns Lars Conrad und der Ex-Gifhorner Marco Schrieber gründen<br />
gemeinsam ein brutales Metal-Duo – und schon bald soll die erste EP kommen<br />
Sich seit fast zehn Jahren nicht zu sehen, 300 Kilometer voneinander<br />
entfernt zu leben – und trotzdem eine Band zu gründen: So geht<br />
das heute, dank Internet und trotz Corona. FleshTric heißt dieses<br />
frische Groovemetal-Duo und darin stecken die Namen der zwei<br />
Gifhorner Bands, mit denen die beiden Akteure zwischen 1990 und<br />
2000 die Metal-Szene aufmischten: Gastric Ulcer und Fleshdance.<br />
Multiinstrumentalist Lars Conrad weckte Sänger Marco „Papa Gore“<br />
Schrieber im Sommer aus seinem Dornröschenschlaf, seitdem schicken<br />
sie sich Musik- und Video-Dateien hin und her – und arbeiten<br />
so an der Veröffentlichung ihrer ersten EP „MuSick To Be Murde-<br />
red By“. Musikalisch und inhaltlich nichts für schwache Nerven!<br />
Von Matthias Bosenick<br />
Marco hat aber auch ein Organ.<br />
Schon wenn er spricht,<br />
füllt seine Stimme wohltönend<br />
Räume aus, aber wenn er im<br />
Sinne seiner Musik growlt,<br />
macht er jedem Bass Konkurrenz.<br />
Und jedem unbedarften<br />
Hörer Angst. Dabei ist er – wie<br />
so häufig in solch abseitigen<br />
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musikalischen Spielarten – ein<br />
ausgesprochen offener und<br />
umgänglicher Mensch. Auch<br />
wenn man sich die Musik von<br />
FleshTric anhört, die komplett<br />
aus Lars‘ Studio kommt, kann<br />
man sich ebenso wenig vorstellen,<br />
was für ein herzlicher und<br />
kommunikativer Familienvater<br />
dahintersteckt. Und weil<br />
Lars dieser Tage gern zu Hause<br />
Sortierung und Strukturierung von<br />
Unterlagen sowie Buchführungsunterlagen<br />
für Unternehmen und<br />
Privatpersonen<br />
vorbereitende Buchführung<br />
für den Steuerberater<br />
an Mucke herumbastelt, erinnerte<br />
er sich jüngst an die gemeinsame<br />
Zeit mit Marco und<br />
fragte erst sich und dann ihn,<br />
was er heutzutage so treibe, so<br />
da drüben in Essen – die Initialzündung<br />
zur Gründung des<br />
dynamisch groovenden Zwei-<br />
Personen-Extrem-Metal-Projektes<br />
FleshTric. „Wir gehen<br />
an die 50“, erklärt Lars. „Jetzt<br />
geht es richtig los.“<br />
Die Songs, die Lars und<br />
Marco zurzeit für die EP einspielen,<br />
sind dabei teilweise<br />
20 Jahre alt – also aus der<br />
Zeit, als sie mit dem gemeinsamen<br />
Musizieren bei Fleshdance<br />
aufhörten. „Die haben<br />
wir aufgenommen, aber nie<br />
veröffentlicht“, erzählt Marco.<br />
Lars ergänzt: „Und nie live gespielt.“<br />
Marco findet: „Sie sind<br />
zu gut, um sie in der Schublade<br />
verstauben zu lassen.“<br />
Und deshalb ackern die beiden<br />
nun an den Aufnahmen<br />
für die EP, als hätten sie solche<br />
Aktivitäten nie unterbro-<br />
FleshTric: Marco „Papa Gore“ Schrieber (links) gibt den Sänger, Lars Conrad spielt die Instrumente und produziert.<br />
In diesem Jahr wollen die beiden Metaller aus Leidenschaft ihre erste EP in Eigenregie veröffentlichen.<br />
chen. „Ich spiele zwei Gitarren,<br />
Rhythmus und Lead“, erklärt<br />
Lars die Studioarbeit bei sich<br />
zu Hause in der Gifhorner<br />
Südstadt. „Dann programmiere<br />
ich die Drums und ziehe<br />
den Bass drüber.“ Auf dieses<br />
Grundgerüst baut er nach Bedarf<br />
noch Samples und fügt<br />
zuletzt Marcos Stimme ein. Die<br />
nimmt jener ganz undogmatisch<br />
in seiner neuen Heimat<br />
Essen mit seinem Smartphone<br />
auf; vorerst, er hat den Plan,<br />
sich technisch zu erweitern.<br />
Instrumente hingegen steuert<br />
Marco nicht bei: „Ich kann<br />
das Wort ‚Instrument‘ schreiben“,<br />
lacht er. Ein bisschen<br />
Schlagzeug traut er sich in unbeobachteten<br />
Momenten noch<br />
zu, mehr nicht, außer: „Konter-<br />
Triangel kann ich noch spielen.“<br />
Also produziert Lars die<br />
Tracks komplett und schneidet<br />
auch die Videos, für die<br />
Marco seine Anteile wie seinen<br />
Gesang mit dem Handy aufnimmt<br />
und ihm zumailt.<br />
„Und das ohne Greenscreen“,<br />
lacht Marco. Der<br />
staunt, wie es Lars gelingt,<br />
aus dem gemailten Material<br />
etwas zu erstellen, das aussieht<br />
und klingt, als hätten sie<br />
es zusammen im selben Raum<br />
aufgenommen – und nicht mit<br />
300 Kilometern zwischen sich.<br />
„Ich würde gern zu ihm kommen“,<br />
sagt Lars, aber nicht<br />
nur Corona hindere ihn daran,<br />
dazu kommen auch seine<br />
familiären Verpflichtungen.<br />
„Man macht aus der Not eine<br />
Tugend, wir kommunizieren<br />
übers Telefon“, meint Marco<br />
schulterzuckend. „Andere jammern,<br />
wir machen was draus.“<br />
Und was sie draus machen:<br />
„Murder Will Never Die“ lautet<br />
der Titel des ersten Videos, das<br />
auf diese Weise entstand. „The<br />
World In Undead Hands“ wird<br />
Video Nummer zwei und »<br />
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<strong>KURT</strong> 67
Musik<br />
Nach dem Aus bei Fleshdance wechselte Marco Schrieber zu „Very Wicked“: Stefan Rodenstein (von links), Mathias<br />
Seyda, Marco Schrieber, Rafael Schlüter, Mike Röske – jeweils doppelt und aufgenommen 2001/02. Foto: Matthias Bosenick<br />
» beide Songs sind auch für die<br />
EP vorgesehen. Die inhaltliche<br />
Ausrichtung von FleshTric gibt<br />
Marco mit seinen makabren<br />
Texten vor: „Nicht schlecht“<br />
findet Lars die Idee, mit dem<br />
„Horrorgenre ein kleines Fundament“<br />
zu haben.<br />
„Horror und True Crime“<br />
seien dann auch in den Videos<br />
enthalten, verrät Marco, der<br />
für entsprechende Anleihen<br />
auf eine exorbitant umfangreiche<br />
Filmsammlung zurückgreift,<br />
die selbst Genrefan Lars<br />
in Ehrfurcht versetzt. Ohnehin<br />
feiert er die gestalterischen Fähigkeiten<br />
des Sängers, dessen<br />
typische blutige Artworks auch<br />
beim EP-Cover Verwendung<br />
finden sollen: „Wahnsinn!“<br />
Ihre Musik bezeichnen<br />
Marco und Lars als Power<br />
Groove, Dance Metal, Rotten<br />
Roll, Brutal Groovy Death<br />
Metal – auf jeden Fall extrem<br />
und dabei abwechslungsreich.<br />
„Man muss mit dem Fuß mitwippen<br />
können“, sagt Marco.<br />
„Es muss den Hörern gefallen,<br />
es muss uns gefallen“, sagt<br />
Lars. Beide feiern dabei den<br />
Umstand, das Projekt nur zu<br />
zweit mit Leben zu füllen. „Ich<br />
habe Narrenfreiheit mit nur<br />
einem Partner“, findet Marco –<br />
und Lars bestätigt: „Man kann<br />
mit zwei Leuten einfacher arbeiten<br />
als mit fünf.“<br />
Dabei können sie sich beide<br />
sogar vorstellen, FleshTric auf<br />
die Bühne zu bringen, sobald es<br />
das Virus wieder zulässt, und<br />
zwar ebenfalls nur zu zweit.<br />
„Vom Laptop die Audiospur<br />
mit Schlagzeug, einer Gitarre<br />
und Bass, den Rest spielen<br />
wir“, überlegt Lars. Das reiche<br />
aus, ist Marco überzeugt. „Ich<br />
hab schon Ein-Mann-Kapellen<br />
gesehen, die haben alles abgerissen.“<br />
Als Beispiele nennt er<br />
Shaun LaCanne alias Putrid<br />
Pile und Peter Hasselbrack alias<br />
Bloodsoaked.<br />
Und sie teilen die Auffassung,<br />
die fertige EP – fünf,<br />
sechs Songs, davon wahrscheinlich<br />
zwei Cover – vorrangig<br />
digital anzubieten, also<br />
als Stream oder Download,<br />
und nicht physisch. „Ich werde<br />
keine Kartons bei mir stapeln“,<br />
winkt Lars ab. Denn: „keine<br />
Live-Auftritte, kein Merch“,<br />
also keine CD-Verkäufe nach<br />
Gigs, die verhindert schließlich<br />
Corona zurzeit. „CDs wirste<br />
nie los“, weiß auch Marco, der<br />
selbst zwar gerade noch einen<br />
CD-Player, aber keinen Plattenspieler<br />
besitzt. Er denkt<br />
höchstens über eine minimale<br />
selbstgebrannte Auflage mit<br />
ausgedrucktem Cover als Bonus<br />
zum T-Shirt-Kauf nach.<br />
Und weil Konzerte zurzeit<br />
nicht möglich sind, FleshTric<br />
aber dennoch etwas anzubieten<br />
haben wollen, erstellen<br />
Marco und Lars eben ein Video<br />
nach dem nächsten, darunter<br />
auch kurze Teaser.<br />
Dieses hervorragende Zusammenspiel<br />
probten die beiden<br />
schon von Beginn ihrer<br />
gemeinsamen musikalischen<br />
Aktivitäten an. „Wir haben<br />
uns gesucht und gefunden“,<br />
so Lars, als sie 1992 „aus<br />
der Clique heraus“ die Band<br />
Gastric Ulcer gründeten, deren<br />
Ruf bis heute nachhallt. »<br />
WITTINGER FEIERT ALLE,<br />
DIE WISSEN, WO DIE MUSIK<br />
SPIELT.<br />
68<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>69
Musik<br />
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» Und das,<br />
obwohl sie<br />
„nicht viel<br />
gemacht“<br />
haben, wie<br />
Marco findet.<br />
„Unsere<br />
Auftritte<br />
kannst Du<br />
an einer Hand<br />
abzählen.“ Aber<br />
an die wenigen erinnert<br />
er sich gut, zum Beispiel<br />
an den „feucht-fröhlichen“<br />
mit den Proberaum-Nachbarn<br />
Cryptic Voices im Schützenhaus<br />
Neubokel, in das aus dem<br />
Nichts um die 200 Gäste den<br />
Weg fanden. Das sei programmatisch<br />
für die Rock-Szene auf<br />
dem Land, so Marco: „Da gibt‘s<br />
ein Konzert im Jahr, da freuen<br />
Heilpädagogischer Bauernhof mit<br />
• Hofladen<br />
• Hofcafé<br />
sich dann alle drauf und fünf-,<br />
sechshundert Leute kommen.“<br />
Diesen Proberaum hatten<br />
Gastric Ulcer übrigens in der<br />
Erich-Kästner-Schule. „Da<br />
mussten wir alle halbe Jahr<br />
einen Proberaumantrag ans<br />
Kulturamt stellen“, erinnert<br />
• Wohnstätte<br />
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sich Marco.<br />
Und in diesen<br />
Proberaum<br />
verirrten<br />
sich<br />
seinerzeit<br />
sowohl bei<br />
Gastric Ulcer<br />
als auch bei<br />
Fleshdance vorrangig<br />
Marco und<br />
Lars, selbst an Tagen, an<br />
denen eigentlich keine Proben<br />
anstanden. „Die anderen hatten<br />
keine Zeit“, berichtet der<br />
Musiker. Der Sänger wechselte<br />
in solchen Stunden kurzerhand<br />
das Fach: „Ich habe mich<br />
ans Schlagzeug gesetzt und<br />
Lars begleitet.“ In die jeweiligen<br />
Bands flossen die Ergebnisse<br />
dieser Sessions indes nie<br />
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Lars Conrad in seinem Tonstudio in der Gifhorner Südstadt. Keine Bange<br />
– hinter der bösen Mimik steckt ein liebevoller Familienvater.<br />
ein. „Wir hatten einfach Spaß<br />
am Musizieren“, sagt Marco.<br />
Und das sieht auch Lars so: „Es<br />
hat Spaß gemacht – wir haben<br />
uns gefunden.“ Der Grundstein<br />
für FleshTric war damals also<br />
schon gelegt.<br />
Auf ein Demo-Tape brachten<br />
es Gastric Ulcer, „Grinding<br />
Reality“ von 1994. Dann war<br />
schon bald Schluss mit der<br />
Band und es ging für Lars und<br />
Marco 1998 weiter mit Fleshdance,<br />
mit denen sie 2000 die<br />
Demo-CD „Dead But Alive“<br />
aufnahmen – kurz vor dem<br />
Split. „Das Potential war da“,<br />
bedauert Lars. „Schade, dass<br />
jeder seine eigenen Wege gegangen<br />
ist.“<br />
Für Marco führte dieser Weg<br />
für die nächste Dekade nach<br />
Wolfsburg, ans Mikro von<br />
Very Wicked, und für Lars ins<br />
Heimstudio. Er war seitdem in<br />
keiner Band mehr aktiv, Marco<br />
immerhin noch bis 2012 oder<br />
2013, als er mit den Wickeds<br />
ein letztes Konzert im AJZ<br />
Bahndamm in Wermelskirchen<br />
im Ruhrgebiet gab. Auch<br />
diese Band zerfiel danach,<br />
sogar ohne das letzte aufgenommene<br />
Album „Deadicated“<br />
noch zu veröffentlichen. Das<br />
war kurz bevor Marco selbst<br />
nach Essen zog, „der Liebe wegen“.<br />
Dort arbeitet er heute in<br />
der Sicherheitsbranche in Dauernachtschicht,<br />
während sich<br />
der Gifhorner Lars bei einem<br />
regionalen Autobauer in drei<br />
Schichten betätigt.<br />
Lars legte zwischenzeitig mit<br />
der Hochzeit seinen Geburtsnamen<br />
Camehl ab, er hat zwei<br />
Stiefkinder und ein gemeinsames<br />
Kind mit deren Mutter.<br />
Mit dem Namenswechsel wollte<br />
er seinem Nachwuchs ersparen,<br />
was ihm als Kind an Spott<br />
widerfuhr. Marcos Sohn wird<br />
demnächst sogar volljährig,<br />
lebt bei seiner Mutter im Landkreis<br />
Gifhorn „und ist zwei<br />
Meter groß“, staunt der selbst<br />
nicht eben mickrige Vater. Geregelte<br />
Leben mithin.<br />
Man kann es sich nicht vorstellen,<br />
dass sich diese beiden<br />
verdienten Musiker der<br />
Südheide tatsächlich über so<br />
viele Jahre künstlerisch zurückzogen.<br />
Marco lieferte lediglich<br />
„hier und da“ im Pott<br />
Gastvocals ab und trainierte<br />
seine Sangeskünste ansonsten<br />
beim Autofahren, nicht<br />
nur zu Metal, den er seit Mitte<br />
der 80er Jahre hört. „Ich<br />
bin open minded“, erklärt der<br />
Growler, bei ihm laufen daher<br />
auch WDR Kultur und die Hitnacht<br />
im Radio.<br />
Währenddessen verfeinerte<br />
Lars im heimischen Studio seine<br />
Skills in Musik- und Videoaufnahmetechnik.<br />
Und ganz<br />
plötzlich, im Corona-Sommer<br />
2020, hatte Lars eben die Eingebung:<br />
„Ich hab Marco aus<br />
der Versenkung geholt.“ Denn:<br />
„Er hat Potential mit der Stimme“,<br />
und das wollte Lars nicht<br />
verloren geben. Damit rannte<br />
er bei Marco offene Türen ein.<br />
Marco und Lars sind glücklich<br />
mit FleshTric. „Ich hab<br />
jetzt Spaß dran“, sagt Lars.<br />
„Das ist ein Hobby, ich mache<br />
das so weiter.“ Erfolge will er<br />
mit FleshTric nicht erzwingen,<br />
ist aber offen für jede Entwicklung.<br />
„Wer weiß, was noch<br />
kommt.“ Marco grinst: „Wir<br />
sind uns für nichts zu schade.“<br />
Und ergänzt: „Man wird zwar<br />
älter, aber innerlich bin ich immer<br />
noch Kind geblieben, das<br />
sollte man sich bewahren.“<br />
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<strong>KURT</strong> 71
Musik<br />
Musik<br />
Der Liedermacher mit dem<br />
Akustik-Emo-Punk-Gedöns<br />
HansHeinzPeterGeorgFritz: Jakob Lassak aus Gifhorn schafft „kreativen Überhang“<br />
Eigentlich ist Jakob Lassak, genannt jc, Bassist in der Gifhorner<br />
Punkrock-Band Final Impact. Als aber die Kneipen dicht machten,<br />
viele Auftritte abgesagt wurden und auch Proben und Studioaufnahmen<br />
in großer Runde für die vier Jungs ausfielen, hat jc seine<br />
neu gewonnene Freizeit nicht still verstreichen lassen. Unter dem<br />
Namen HansHeinzPeterGeorgFritz hat der 25-Jährige seine Solo-<br />
Kreationen ergänzt, vollendet, aufgenommen – und auf der Single<br />
„Fliegen“ und der EP „Komm wir brennen (Alles nieder)“ veröffentlicht.<br />
<strong>KURT</strong> traf sich mit ihm auf einen telefonischen Kaffeeklatsch.<br />
Von Marieke Eichner<br />
HansHeinzPeterGeorgFritz ist<br />
kein Solo-Projekt, denn: „Projekt<br />
klingt scheiße“, lacht jc.<br />
„Das klingt so nach Arbeit. Es<br />
ist einfach ein kreativer Überhang.“<br />
Und der brauchte einen<br />
Namen – oder mehrere. „Es<br />
sind die Namen meiner Opas“,<br />
erklärt jc. „Hans Heinz Fritz<br />
und Peter Georg Josef. Aber<br />
der Josef passte da irgendwie<br />
nicht mehr rein.“<br />
Unter seinem Spitznamen<br />
jc wollte er seine Solos nicht<br />
präsentieren. „Englische Buchstaben<br />
für deutsche Texte mit<br />
Liedermachereinschlag? Fand<br />
ich nicht passend.“<br />
Eine Genre-Schublade für<br />
HansHeinzPeterGeorgFritz zu<br />
finden, ist schwer. „Ich schreib<br />
eher, wenn es mir schlecht<br />
geht“, stellt jc fest. „Deswegen<br />
würde ich sagen, es ist Akustik-<br />
Emo-Punk-Gedöns. Letztendlich<br />
traurige Songs auf Akustikgitarre<br />
und zwischendurch<br />
gibt‘s ‘n fröhliches Lied.“ Und<br />
er fügt augenzwinkernd hinzu:<br />
„Die Songs bin ich, in meiner<br />
kleinen Welt – wie ich in meinem<br />
Zimmer große poetische<br />
Gedanken denke.“ Oder wie jc<br />
es in seinem Song „Dein Lied“<br />
singt: „Ich bin halt nur ein Typ<br />
und hab halt nix zu sagen –<br />
doch das heißt nicht, dass ich‘s<br />
nicht trotzdem einfach tu.“<br />
Sein Songwriting habe sich<br />
in den vergangenen Jahren<br />
verändert, resümiert jc. „Früher<br />
habe ich mich anderthalb<br />
Stunden hingesetzt und ein<br />
ganzes Blatt vollgeschrieben –<br />
jetzt ist es fragmentierter. Ich<br />
halte meine Einfälle fest – quasi<br />
als Zweizeiler.“<br />
Die ersten Solo-Songs entstanden<br />
schon 2015. Die Idee,<br />
seine Lieder nicht nur auf der<br />
Bühne zu spielen, sondern<br />
auch auf Platte zu veröffentlichen,<br />
hat jc schon seit 2016.<br />
„Es hat aber nie geklappt – keine<br />
Kohle.“ Und er lacht: „Jetzt<br />
kann man ja keine Kohle in<br />
Kneipen durchbringen – da<br />
hatte ich welche über.“<br />
Die Idee, seine Songs für<br />
HansHeinzPeterGeorgFritz auf<br />
Platte zu bringen, kam jc bei<br />
den Vorbereitungen eines<br />
Konzertes von seinem Kumpel<br />
Dominik Wagenführ. „Das war<br />
vor einem Cosmo-Thunder-<br />
Konzert, bei dem ich als Support<br />
gebucht war. Cosmo hatte<br />
sein erstes Tape rausgebracht.“<br />
Prompt rief er Final-Impact-<br />
Frontmann Till Siedentopf an.<br />
„Am Mittwoch haben wir überlegt<br />
und am Samstag schon<br />
die drei Songs für „Fliegen“<br />
aufgenommen. Dann haben<br />
wir spontan eine Doppel-Release-Show<br />
draus gemacht.“<br />
Das Musikvideo zu „Fliegen“<br />
drehte übrigens Final-Impact-<br />
Gitarrist Philipp Dyllus.<br />
„Mit Till mache ich seit 2013<br />
Aufnahmen für Final Impact“,<br />
erzählt jc. „Der hat einfach<br />
das Gehör dafür. Und Phil<br />
hat beim Musikvideo seine »<br />
„Hallöchen! Ich<br />
bin jc und das ist<br />
HansHeinzPeterGeorgFritz.“<br />
So stellt sich Jakob vor, wenn er<br />
die Bühne betritt. Foto: Gideon Rothmann<br />
72 <strong>KURT</strong><br />
<strong>KURT</strong> 73
Musik<br />
Kopfüber<br />
» eigenen Ideen eingebracht<br />
und es noch besser gemacht.<br />
Ich bin einfach<br />
glücklich, dass ich<br />
Freund*innen habe,<br />
die mich dabei unterstützen.“<br />
Denn auch<br />
der Entwurf des Logos<br />
für HansHeinz-<br />
PeterGeorgFritz geht<br />
auf Kumpel Dominik<br />
zurück. Das Cover von<br />
„Komm wir brennen<br />
(Alles nieder)“ hat <strong>Jan</strong>ine<br />
Berenz erstellt. Und die<br />
Trompete im Song „Lied für<br />
den Weg nach Hause“ spielte<br />
der große Bruder Simon Lassak<br />
von Husum aus ein.<br />
Für die Aufnahmen stellten<br />
jc und Till vier, fünf Mikros in<br />
den Raum und jc spielte seine<br />
Setlist, bis Till sagte: „Da<br />
kann ich was Schönes draus<br />
basteln!“ Es sind Live-Aufnahmen.<br />
„Manchmal ist die<br />
einfachste Lösung eben die<br />
beste – und ja, vielleicht auch<br />
weil ich faul bin“, erklärt jc<br />
grinsend. Die EP wurde dann<br />
von Till noch für den von jc<br />
gewünschten „breiten und halligen<br />
Sound“ bearbeitet.<br />
„Vier Akkorde retten vielleicht<br />
nicht die Welt, aber heut<br />
Nacht“, heißt es im Song „Lied<br />
Innenausbau<br />
Wohneinrichtung<br />
INDIVIDUELLE<br />
Wohn/Badmöbel<br />
Massivholzmöbel<br />
Einbaumöbel<br />
Innentüren<br />
Treppen<br />
Tischlerei und<br />
Innenausbau<br />
Michael Braun<br />
Tischlermeister<br />
für die Ewigkeit“. Der Musiker<br />
erklärt: „Ich habe im vergangenen<br />
Jahr gemerkt, wie dankbar<br />
ich für vieles bin.“ Die jetzige<br />
Situation sei halt scheiße, aber<br />
Vokabeln wie „Berufsverbot“<br />
gingen ihm auf die Nerven,<br />
meint der Veranstaltungskaufmann-Azubi:<br />
„Es gibt einen<br />
Unterschied zwischen<br />
einer fucking Pandemie und<br />
Machthabern, denen Deine<br />
Musik nicht gefällt.“<br />
„Ich bin aber Hobbymusiker<br />
und nicht hauptberuflich<br />
Künstler – diese Leute müssen<br />
unterstützt werden!“ Gerade<br />
deshalb ist jc beeindruckt, was<br />
Von Wand bis Wand,<br />
von Boden bis Decke!<br />
M.BRAUN<br />
Meister-Fachbetrieb<br />
Kolleweg 7a<br />
38524 Neudorf-Platendorf<br />
Tel. 05378 654<br />
Akustik-Emo-Punk-Gedöns nennt<br />
jc seine Musik. Motto: „Vier<br />
Akkorde retten vielleicht<br />
nicht die Welt – aber heut<br />
Nacht!“<br />
Foto: Sonja Fritzsche<br />
die lokale Musikszene<br />
in den vergangenen<br />
Monaten auf die<br />
Beine gestellt hat:<br />
„Props an die lokale<br />
Szene für das, was<br />
die aus dem Boden gestampft<br />
haben!“<br />
Einen Vorausblick mag jc<br />
nicht wagen. „Ich habe meinen<br />
Stil für den Fritz-Kram<br />
gefunden. Aber wo die Reise<br />
hingeht, ist noch nicht ganz<br />
klar.“ Die Tracklist fürs nächste<br />
Album steht schon. „Mal<br />
schauen, was da jetzt noch fertig<br />
wird und was thematisch<br />
noch dazu kommt“, überlegt<br />
er. „Mal sehen, vielleicht mach<br />
ich ja noch ‘ne Hip-Hop-Platte?“<br />
Lautes Lachen folgt. „Nein<br />
mach ich nicht – wär aber<br />
prinzipiell möglich...“<br />
Quarantäne-Session:<br />
youtu.be/WXIYTWS_NX0<br />
YouTube: youtube.com/channel/<br />
UCJtTCJW0rfaR2TRtF__LufQ<br />
Instagram: @jc_izle<br />
linktr.ee/hansheinzpetergeorgfritz<br />
Schwesterinsel Spetsopoula erkennen. Sie ist im<br />
Privatbesitz der Reeder-Familie Niarchos und<br />
man sagt sich, dass Patron Stavros Niarchos früher<br />
der Insel Spetses reichlich Geld gegeben hat,<br />
um die Promenade schön zu bebauen, damit er<br />
von Spetsopoula eine schöne Aussicht genießen<br />
durfte. Wie erwähnt, das sagt man sich so, ich<br />
weiß nicht, ob‘s stimmt. Fest steht, dass zwei seiner<br />
Frauen Suizid begangen haben und sein Sohn<br />
Konstantin an einer Überdosis Kokain zugrunde<br />
ging. 1996 verstarb Stavros Niarchos in Zürich,<br />
und das passt irgendwie zusammen.<br />
Als wir abends im Stadtkern von Spetses<br />
im Restaurant sitzen, bestellen<br />
wir einen großen Teller Oktopus und<br />
Meeräsche. „Good choice, you should<br />
definetly try them“, sagt eine Frau in<br />
mittlerem Alter vom Nebentisch und<br />
zündet eine Marlboro Light an. Wir<br />
fragen sie, woher sie kommt, und sie<br />
erwidert, sie käme aus Australien, und<br />
dann saugt sie an ihrer Zigarette und bläst den<br />
Rauch über den Kerzenschein. Wir trinken zwei<br />
Flaschen Weißwein und ein halbe Flasche Ouzo<br />
und sind daraufhin ganz schön angeschlagen. Auf<br />
dem Heimweg zu unserem Hotel, zurück an der<br />
Promenade, fällt meine Freundin fast ins Wasser.<br />
In Spetses ist alles weiß. Die viereckigen Häuser,<br />
die Tischchen und ihre Decken, die Kerzen,<br />
die Teller, die Mauern der Gärten, die Schnellboote<br />
im Hafen, die Yachten auf dem Meer. Nur die<br />
Dächer, die sind orange, und die Palmen, die sind<br />
selbstverständlich grün. Ich glaube, dass das die<br />
Art zu leben ist: drei Farben, keine mehr. Natürlich<br />
kann man die Farben austauschen wie man<br />
möchte, aber drei Farben reichen aus, um alle<br />
Fähigkeiten, Emotionen, Regungen und Haltungen<br />
eines Menschen abzubilden. So wie wir alle<br />
Farben dieser Welt erkennen können, obwohl wir<br />
nur rote, grüne und blaue Zapfen haben.<br />
In dem Moment, als ich aus dem Traum erwache,<br />
bilden sich in meinem Sichtfeld schlangenartige<br />
Schlieren. Ich gucke aus dem Fenster, alles ist<br />
weiß, denn es hat geschneit.<br />
Ein Tag im <strong>Jan</strong>uar. Schneegestöber versucht den<br />
Regenschauer abzulösen, man trifft sich in der<br />
Mitte, und herauskommt ein widerlicher Tröpfchenschlamm,<br />
der sich an die Scheiben schmiert.<br />
Es gilt, nicht rauszugehen, niemanden zu sehen,<br />
also wenn man es bis zum Ende denkt: niemanden<br />
zu lieben. Ich vermisse eine Welt, die das Lieben<br />
möglich macht und fange an zu träumen.<br />
In einem Wassertaxi erreichen wir die griechische<br />
Insel Spetses, die als Teil der Saronischen<br />
Inselgruppe im Argolischen Golf liegt.<br />
Wassertaxis sind hier ganz normal,<br />
und selbst wenn man Bootsfahrten<br />
auf Kurzstrecke von zu Hause<br />
nicht kennt, gewöhnt man sich doch<br />
schnell daran. Der Kapitän ist ein<br />
kleiner Mann, und wie ich ihn so anschaue,<br />
besteht er fast nur aus Bauch.<br />
Er lacht unentwegt und winkt mit den<br />
Armen ein paar Touristen auf dem Festland. Vielleicht<br />
hofft er so auf mehr Kundschaft – oder er<br />
ist einfach nur freundlich. Manchmal kann ich da<br />
keinen Unterschied machen. Wir bezahlen ihn per<br />
Paypal, das macht man hier so.<br />
Je nachdem wie hoch die Sonne steht, sieht<br />
das Meerwasser ganz leicht aus und türkis und<br />
hellblau, oder abends sehr schwer und tiefblau<br />
bis hin zu schwarz. Das habe ich zumindest gelesen,<br />
als ich vor unserem Reiseantritt gegoogelt<br />
habe. Jetzt gerade ist es aber fast Mittag, dementsprechend<br />
ist das Wasser von transzendierender<br />
Klarheit, und wir setzen uns an den Rand der<br />
Promenade. Wir lassen die Beine baumeln. Wenn<br />
eine größere Welle angeschwappt kommt und auf<br />
den Beton stößt, spritzen einzelne Tropfen gegen<br />
unsere Füße. Mir fällt auf, dass ich meine Fußnägel<br />
mal wieder abknipsen müsste, denn sie sind<br />
in kürzester Zeit ausgesprochen lang geworden,<br />
und überlege, das sogar an dieser Stelle zu machen,<br />
entscheide mich aber doch dagegen. Vor<br />
uns segeln lilienweiße Möwen und schnattern.<br />
Von dem Punkt aus, wo wir sitzen, kann man die<br />
Von Malte Schönfeld<br />
Kopfüber<br />
Über Urlaub auf Spetses<br />
tischlerei-michaelbraun@t-online.de<br />
www.Tischler-Braun.de<br />
74 <strong>KURT</strong><br />
Gifhorn • Steinweg 15 • www.schuelerhilfe.de/gifhorn<br />
<strong>KURT</strong> 75
Tipps & Termine<br />
Tipps & Termine<br />
Wo<br />
ist wann was<br />
los? <strong>KURT</strong> druckt<br />
auch Deinen Termin:<br />
Sende einfach eine<br />
Mail an redaktion@<br />
kurt-gifhorn.de.<br />
So. 17.01.<br />
Komödie:<br />
„Champagner zum<br />
Frühstück“ (abgesagt)<br />
produziert vom<br />
Ohnsorg-Theater,<br />
16 Uhr, Stadthalle,<br />
Schützenplatz 2, Gifhorn,<br />
ab 18 Euro pro Person.<br />
Mo. 18.01.<br />
Kinozeit:<br />
„Kleiner Rabe Socke“<br />
(abgesagt)<br />
16 bis 17.30 Uhr, Pauluskirche,<br />
Brandweg 38, Gifhorn,<br />
2 Euro pro Person.<br />
Mi. 20.01.<br />
Blutspende<br />
in Wittingen<br />
10 bis 13 Uhr und<br />
14.30 bis 19.30 Uhr,<br />
Stadthalle,<br />
Schützenstraße 21,<br />
Wittingen.<br />
Do. 21.01.<br />
Blutspende<br />
in Groß Oesingen<br />
15.30 bis 19.30 Uhr,<br />
Gemeindehaus,<br />
Kirchweg 2,<br />
Groß Oesingen.<br />
76<br />
<strong>KURT</strong><br />
<strong>KURT</strong>s Tipps<br />
Fr. 22.01.<br />
Klassik-Konzert<br />
mit den Streichern<br />
vom Alinde Quartett<br />
(abgesagt)<br />
18 und 20 Uhr, Schloss,<br />
Schlossplatz 1, Gifhorn,<br />
Tickets: Tel. 05371-813924.<br />
So. 24.01.<br />
Kindertheater:<br />
„Nils Holgersson<br />
und die Wildgänse“<br />
(abgesagt)<br />
14.30 Uhr, Stadthalle,<br />
Schützenplatz 2, Gifhorn,<br />
9 Euro pro Person,<br />
ab 4 Jahren.<br />
Di. 26.01.<br />
Blutspende<br />
in Knesebeck<br />
15.30 bis 19.30 Uhr,<br />
Grundschule, Kirchstraße 8,<br />
Knesebeck.<br />
Blutspende<br />
in Dannenbüttel<br />
16.30 bis 19.30 Uhr,<br />
Dorfgemeinschaftshaus,<br />
Schulstraße 11, Dannenbüttel.<br />
Fr. 29.01.<br />
Kindermalkurs<br />
(abgesagt)<br />
15 bis 17 Uhr,<br />
Familienzentrum Paulus,<br />
Brandweg 38a, Gifhorn,<br />
12 Euro pro Person,<br />
für Kinder zwischen<br />
6 und 14 Jahren.<br />
So. 31.01.<br />
Familien-Musical:<br />
„Die Schöne<br />
und das Biest“<br />
(abgesagt)<br />
11 und 15 Uhr,<br />
Stadthalle,<br />
Schützenplatz 2, Gifhorn,<br />
ab 18 Euro pro Person.<br />
Mo. 01.02.<br />
Blutspende<br />
in Meinersen<br />
15.30 bis 19.30 Uhr,<br />
Kulturzentrum,<br />
Am Eichenkamp 1,<br />
Meinersen.<br />
Do. 04.02.<br />
Blutspende<br />
in Allerbüttel<br />
16 bis 19.30 Uhr,<br />
Dorfgemeinschaftshaus,<br />
Molkereistraße 1,<br />
Allerbüttel.<br />
Fr. 05.02.<br />
Blutspende in Brome<br />
17 bis 20 Uhr, Grundschule,<br />
Schulstraße 2, Brome.<br />
Sa. 06.02.<br />
Comedy-Show<br />
mit Tina Teubner:<br />
„Wenn du mich<br />
verlässt, komm<br />
ich mit“<br />
20 Uhr, Schloss,<br />
Schlossplatz 1, Gifhorn,<br />
Tickets: Tel. 05371-813924.<br />
So. 07.02.<br />
Musiktheater:<br />
„Des Kaisers<br />
neue Kleider“<br />
16.30 Uhr, Stadthalle,<br />
Schützenplatz 2, Gifhorn,<br />
9 Euro pro Person,<br />
ab 6 Jahren.<br />
Fr. 12.02.<br />
Blutspende<br />
in Meine<br />
16 bis 20 Uhr, Philipp-<br />
Melanchthon-Gymnasium,<br />
Neue Straße 1, Meine.<br />
Blutspende<br />
in Hankensbüttel<br />
16 bis 20 Uhr,<br />
Gymnasium,<br />
Amtsweg 11,<br />
Hankensbüttel.<br />
für <strong>Jan</strong>uar und <strong>Feb</strong>ruar<br />
So wenig los? Wohl oder übel hat der Lockdown eine<br />
Schneise der Verschiebungen und Absagen nach sich gezogen.<br />
Weshalb wir diese trotzdem abdrucken? Um Euch Übersicht und<br />
Klarheit zu verschaffen. Fernab der Termine, auf die wir zu Beginn<br />
des neuen Jahres verzichten müssen, finden aber noch einige statt,<br />
die nun eher in den Fokus rücken. Und wer weiß, vielleicht halten die<br />
nächsten Monate doch noch einige Überraschungen parat...<br />
So. 14.02.<br />
Kinder-<br />
Musiktheater:<br />
„Oh wie schön<br />
ist Panama“<br />
14.30 Uhr,<br />
Stadthalle,<br />
Schützenplatz 2,<br />
Gifhorn,<br />
9 Euro pro Person,<br />
ab 4 Jahren.<br />
Blutspende<br />
in Gifhorn<br />
11 bis 14 Uhr,<br />
Helios Klinikum,<br />
Campus 6,<br />
Gifhorn.<br />
Mo. 15.02.<br />
Blutspende<br />
in Schwülper<br />
15.30 bis 19.30 Uhr,<br />
Okerhalle,<br />
Hauptstraße 20a,<br />
Schwülper.<br />
Blutspende<br />
in Hankensbüttel<br />
16 bis 20 Uhr,<br />
Gymnasium,<br />
Amtsweg 11,<br />
Hankensbüttel.<br />
Foto: Jörg Metzner<br />
Di. 16.02.<br />
Blutspende<br />
in Hillerse<br />
16 bis 19.30 Uhr,<br />
Haus der Vereine,<br />
Rolfsbütteler Straße 2,<br />
Hillerse.<br />
Mi. 17.02.<br />
Vortrag<br />
mit Prof. Dr.<br />
Martin Korte:<br />
„Unsere Gehirne<br />
im digitalen<br />
Wandel“<br />
19 Uhr,<br />
Einlass ab 18.30 Uhr,<br />
Kulturzentrum,<br />
Am Eichenkamp 1,<br />
Meinersen,<br />
Eintritt: 6 Euro.<br />
Blutspende<br />
in Seershausen<br />
16 bis 19.30 Uhr,<br />
Dorfgemeinschaftshaus,<br />
Rietzer Weg 5,<br />
Seershausen.<br />
Do. 18.02.<br />
Tag der offenen Tür<br />
der Realschule<br />
Calberlah<br />
15 bis 17 Uhr,<br />
Realschule,<br />
Schulstraße 3,<br />
Calberlah,<br />
bei Ausfall persönliche<br />
Führung möglich,<br />
Kontakt: Tel. 05374-965630<br />
oder info@rs-calberlah.de.<br />
Fr. 19.02.<br />
Klassik- und Jazz-<br />
Konzert mit dem<br />
Saxophon-Klavier-Duo<br />
Elin Sakas<br />
18 und 20 Uhr,<br />
Schloss, Schlossplatz 1,<br />
Gifhorn, Tickets:<br />
Tel. 05371-813924.<br />
Blues-Konzert:<br />
Abi Wallenstein<br />
und Blues Culture<br />
20 Uhr,<br />
Einlass ab 19 Uhr,<br />
Kultbahnhof,<br />
Am Bahnhof Süd 9,<br />
Gifhorn, Tickets: 21,69 Euro.<br />
Sa. 20.02.<br />
Familien-<br />
Musiktheater:<br />
„Petterson zeltet“<br />
15 Uhr, Schloss,<br />
Schlossplatz 1,<br />
Gifhorn,<br />
Tickets: Tel. 05371-813924.<br />
So. 21.02.<br />
Comedy-Magie-Show<br />
mit Ralf Zeroch:<br />
„Das Kaninchen<br />
aus dem Hut?“<br />
16 Uhr, Kaffee und<br />
Kuchen ab 15 Uhr,<br />
Dorfgemeinschaftshaus,<br />
Gilder Weg 66, Leiferde,<br />
Tickets: Kinder und Jugendliche<br />
bis 18 Jahre ab 5 Euro,<br />
Erwachsene ab 10 Euro.<br />
Mo. 22.02.<br />
Blutspende<br />
in Weyhausen<br />
15.30 bis 19.30 Uhr,<br />
Oberschule,<br />
Neue Straße 10,<br />
Weyhausen.<br />
Mi. 24.02.<br />
Blutspende<br />
in Vordorf<br />
16.30 bis 19.30 Uhr,<br />
Grundschule,<br />
Hauptstraße 4,<br />
Vordorf.<br />
Fr. 26.02.<br />
Blutspende<br />
in Müden<br />
16 bis 20 Uhr,<br />
Haus der<br />
Johannes-Gemeinde,<br />
Hahnenhorner Straße 2,<br />
Müden.<br />
Der nächste <strong>KURT</strong><br />
erscheint zum 15. <strong>Feb</strong>ruar.<br />
Redaktions- und<br />
Anzeigenschluss<br />
ist am 25. <strong>Jan</strong>uar.<br />
Einsendungen per E-Mail an<br />
redaktion@kurt-gifhorn.de.<br />
<strong>KURT</strong><br />
77
<strong>KURT</strong><br />
<strong>KURT</strong> druckt klimaneutral<br />
16,415<br />
Tonnen CO 2<br />
wurden bereits kompensiert<br />
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In Madre de Dios leben seltene Tierarten und indigene Völker. Ihre Lebensgrundlage wird von vielen Seiten bedroht.<br />
Mit dem Waldschutzprojekt gleicht <strong>KURT</strong> seit Anfang 2020 seine CO 2<br />
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Jens<br />
Neumann<br />
Sport &<br />
Leben<br />
78<br />
<strong>KURT</strong><br />
Bastian Till Nowak, Chefredakteur und Herausgeber<br />
Ansprechpartner für Leserbriefe,<br />
Anregungen, Lob und Kritik<br />
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Juliane Werthmann, Mediaberaterin<br />
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einmalige und regelmäßige Anzeigenschaltungen<br />
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Aileen Kristen, Mediengestalterin<br />
Ansprechpartnerin für Anzeigengestaltung<br />
sowie Designaufträge aller Art<br />
Tel. 05371 – 9414152 • kristen@kurt-gifhorn.de<br />
Selina Sanft, Mediengestalterin<br />
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für Print und Online<br />
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Bosenick<br />
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