TOPFIT Dezember 2020
Bescheid wissen - gesund bleiben Ihr Magazin für Gesundheit, Fitness und Wellness
Bescheid wissen - gesund bleiben
Ihr Magazin für Gesundheit, Fitness und Wellness
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Rat und Hilfe aus der Apotheke
29
bletten) um einen Tag verringert werden kann.
Auf dieses Ergebnis, das zwei Jahre später erneut
überprüft und bestätigt wurde, wird gern verwiesen,
wenn zur Einnahme von Zinkpräparaten
speziell in der Erkältungszeit geraten wird –
aktuellere Daten gibt es derzeit aber nicht. Bislang
ist allerdings unklar, ob der therapeutische
Effekt auch mit einer niedrigeren Dosierung an
Zink erreicht werden kann. In Deutschland liegt
die als sicher eingestufte tägliche Höchstmenge
bei 25 Milligramm pro Tag für Erwachsene und
damit deutlich unter der in den Studien vorgegebenen
Dosis. Ein Grund ist, dass Zink – wie
jedes Schwermetall – bei einer Überdosierung
Vergiftungserscheinungen wie Bauchkrämpfe,
Durchfall, Übelkeit und Erbrechen hervorrufen
kann. Allerdings scheint die Gefahr von Nebenwirkungen
gering zu sein, wenn ein höher dosiertes
Zinkpräparat kurzzeitig im Akutstadium
einer Erkältung eingenommen wird.
Einig ist sich die Fachwelt darin, von einer Dauertherapie
mit standardisiertem Zink zur längerfristigen
Vorbeugung von Infekten abzuraten.
Zu den unerwünschten Wirkungen gehört
nämlich auch, dass unkontrolliert eingenommene
Präparate die Versorgung mit anderen Nährstoffen
erheblich beeinträchtigen können. Vor
allem behindert Zink die Aufnahme von Eisen
und Kupfer, wodurch z. B . die Blutbildung beeinträchtigt
werden kann. Wenn also kein medizinisch
begründeter Bedarf besteht, genügt es,
die Ernährung so zu gestalten, dass täglich gute
Zinklieferanten auf den Tisch kommen.
Neue Referenzwerte
Dass wir auf eine ausreichende Zinkaufnahme
achten müssen, ist für unseren Organismus
tatsächlich essenziell, denn er selbst kann kein
Zinkmangel – viele
Symptome sind möglich
Weil Zink ganz unterschiedliche Aufgaben
im Organismus erfüllt, können
nicht nur die Abwehrleistung des Immunsystems,
sondern auch viele andere
Körperfunktionen durch ein Defizit
an Zink beeinträchtigt werden.
Typische Anzeichen für einen Zinkmangel
sind beispielsweise:
• eine verzögerte Wundheilung
• Haarausfall
• brüchige Fingernägel
• Hautinfektionen
• Konzentrationsstörungen
• Geruchs- und Geschmacksstörungen
• Potenzstörungen
• bei Kindern auch Wachstumsstörungen
Zink herstellen. Seit Mitte 2019 gibt die Deutsche
Gesellschaft für Ernährung (DGE) folgende
Referenzwerte pro Tag vor: für Frauen 7 bis
10 Milligramm Zink, für Männer 11 bis 16 Milligramm
Zink. Neu ist außerdem die Empfehlung,
sich bei der täglichen Zinkzufuhr auch danach
zu richten, wie viel Phytat aufgenommen
wird. Phytat ist eine chemische Form der Phytinsäure.
Sie kommt vor allem in Lebensmitteln
vor, die als Saatgut dienen, also etwa in Hülsenfrüchten
und Vollkorngetreide. Im Verdauungstrakt
bildet Phytat mit Zink schwer aufzuschließende
Verbindungen und setzt so die Verfügbarkeit
des Spurenelements deutlich herab.
Deshalb gilt: Je höher die tägliche Phytatzufuhr,
desto höher sollte auch die Aufnahme von Zink
sein. Der Phytatgehalt eines pflanzlichen Nahrungsmittels
lässt sich mithilfe einiger Zubereitungsmethoden
senken, etwa durch Einweichen
(Hülsenfrüchte!) oder durch Sauerteiggärung
(Vollkornbrot!). Außerdem erhöht die gleichzeitige
Aufnahme von tierischen Eiweißen die Bioverfügbarkeit
von Zink.
Risikogruppen für einen
Zinkmangel
Wer sich ausgewogen ernährt, braucht keinen
Zinkmangel zu befürchten. Gute Zinklieferanten
sind zum Beispiel Rind- und Schweinefleisch,
einige Fische und Schalentiere, Hartkäse
und Eier. Vegetarier können ihren täglichen
Zinkbedarf mit Nüssen wie Cashew-, Para- oder
Pekannüssen, aber auch mit Vollkornprodukten
und Hülsenfrüchten decken. In diesen Lebensmitteln
ist immer noch so viel Zink enthalten,
dass der vergleichsweise hohe Phytatgehalt, der
die Zinkaufnahme eigentlich erschwert, kaum
ins Gewicht fällt. Es spricht also nichts dagegen,
gesundes ballaststoffreiches Vollkornbrot, aber
auch Linsen, Sojabohnen und Erbsen bevorzugt
auf den täglichen Speiseplan zu setzen.
Dennoch ist ein Zinkmangel in unseren Breiten
gar nicht so selten. Gefährdet sind neben Diabetikern
und Patienten mit bestimmten chronischen
Erkrankungen (z. B. chronisch-entzündliche
Darmerkrankungen, Leberzirrhose) vor
allem Personen, die sich überwiegend von Fast
Food oder Fertigkost ernähren oder die Radikaldiäten
durchführen. Aber auch Vegetarier
und Veganer leiden häufiger unter Zinkmangel,
da pflanzliche Lebensmittel insgesamt weniger
gute Zinklieferanten sind als tierische Nahrungsmittel.
Weil die Zinkaufnahme im Alter
über die Darmschleimhaut häufig beeinträchtigt
ist, gehören auch ältere Menschen zur Risikogruppe:
Trotz ausreichender Zufuhr von Zink
über die Nahrung kann es so zu einer Unterversorgung
des Organismus kommen. In diesem
Fall ist eine Substitutionstherapie mit standardisierten
Zinkpräparaten notwendig; in welcher
Dosierung hängt vom Ausmaß des Defizits ab
und wird vom Arzt individuell festgelegt.
Zink aus der Apotheke
In der Apotheke finden Sie eine große
Auswahl an standardisierten Zinkpräparaten
in verschiedenen Darreichungsformen.
Neben Monopräparaten
sind auch Arznei-Kombinationen
mit anderen Wirkstoffen wie Vitamin
C, der Aminosäure Histidin oder dem
Ananas-Enzym Bromelain erhältlich,
so z. B.:
•
Unizink® 50 Tabletten
•
Zinkletten Verla® Himbeere Lutschtabletten
•
Zinkorotat-POS® Tabletten
•
GALL PHARMA Zinkorotat 60 mg GPH
Kapseln
•
Curazink® 15 mg Hartkapseln
•
Zink-ratiopharm® 25 mg Brausetabletten
•
Zink HEXAL® 25 mg Brausetabletten
•
Curazink® ImmunPlus Lutschtabletten
•
Zinkit® 10 Tabletten
•
Zink beta® 25 mg Brausetabletten
•
zink-Loges® concept 15mg
•
pure encapsulations® Zink Zinkpicolinat
Kapseln
•
Zink-Sandoz® 25 mg Brausetabletten
•
vitamaze ZINK 25 mg hochdosiert vegan
Tabletten
•
Zinkamin-Falk® Hartkapseln
•
Biogena BromeZym® Zink 10
•
beecraft® PROPOLIS vegetarische Kapseln
Plus hochdosiert mit Zink
•
Schneider Zink Kapseln mit Vitaminen E, A
und Biotin
•
Cetebe® Abwehr Fit Vitamin C + Zink
Lutschtabletten
•
Doppelherz® aktiv Zink + Histidin +
Vitamin C Depottabletten
•
Vitamin C plus Zink-ratiopharm® Brausetabletten
•
Zinksalbe zur Unterstützung der Wundheilung,
z. B.
•
Winthrop Zinksalbe Lichtenstein,
•
Abtei® Wundheil Zinksalbe
•
skio Zinksalbe
•
Teebaumöl Zinksalbe CMD Naturkosmetik®
•
Bombastus Zinksalbe BW
Foto: © Aleksandra Gigowska / 123rf.com
TOPFIT 4 / 2020
TOPFIT_04-2020_Version_29-11-2020.indd 29 01.12.2020 13:59:19