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TOPFIT Dezember 2020

Bescheid wissen - gesund bleiben Ihr Magazin für Gesundheit, Fitness und Wellness

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Rat und Hilfe aus der Apotheke

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bletten) um einen Tag verringert werden kann.

Auf dieses Ergebnis, das zwei Jahre später erneut

überprüft und bestätigt wurde, wird gern verwiesen,

wenn zur Einnahme von Zinkpräparaten

speziell in der Erkältungszeit geraten wird –

aktuellere Daten gibt es derzeit aber nicht. Bislang

ist allerdings unklar, ob der therapeutische

Effekt auch mit einer niedrigeren Dosierung an

Zink erreicht werden kann. In Deutschland liegt

die als sicher eingestufte tägliche Höchstmenge

bei 25 Milligramm pro Tag für Erwachsene und

damit deutlich unter der in den Studien vorgegebenen

Dosis. Ein Grund ist, dass Zink – wie

jedes Schwermetall – bei einer Überdosierung

Vergiftungserscheinungen wie Bauchkrämpfe,

Durchfall, Übelkeit und Erbrechen hervorrufen

kann. Allerdings scheint die Gefahr von Nebenwirkungen

gering zu sein, wenn ein höher dosiertes

Zinkpräparat kurzzeitig im Akutstadium

einer Erkältung eingenommen wird.

Einig ist sich die Fachwelt darin, von einer Dauertherapie

mit standardisiertem Zink zur längerfristigen

Vorbeugung von Infekten abzuraten.

Zu den unerwünschten Wirkungen gehört

nämlich auch, dass unkontrolliert eingenommene

Präparate die Versorgung mit anderen Nährstoffen

erheblich beeinträchtigen können. Vor

allem behindert Zink die Aufnahme von Eisen

und Kupfer, wodurch z. B . die Blutbildung beeinträchtigt

werden kann. Wenn also kein medizinisch

begründeter Bedarf besteht, genügt es,

die Ernährung so zu gestalten, dass täglich gute

Zinklieferanten auf den Tisch kommen.

Neue Referenzwerte

Dass wir auf eine ausreichende Zinkaufnahme

achten müssen, ist für unseren Organismus

tatsächlich essenziell, denn er selbst kann kein

Zinkmangel – viele

Symptome sind möglich

Weil Zink ganz unterschiedliche Aufgaben

im Organismus erfüllt, können

nicht nur die Abwehrleistung des Immunsystems,

sondern auch viele andere

Körperfunktionen durch ein Defizit

an Zink beeinträchtigt werden.

Typische Anzeichen für einen Zinkmangel

sind beispielsweise:

• eine verzögerte Wundheilung

• Haarausfall

• brüchige Fingernägel

• Hautinfektionen

• Konzentrationsstörungen

• Geruchs- und Geschmacksstörungen

• Potenzstörungen

• bei Kindern auch Wachstumsstörungen

Zink herstellen. Seit Mitte 2019 gibt die Deutsche

Gesellschaft für Ernährung (DGE) folgende

Referenzwerte pro Tag vor: für Frauen 7 bis

10 Milligramm Zink, für Männer 11 bis 16 Milligramm

Zink. Neu ist außerdem die Empfehlung,

sich bei der täglichen Zinkzufuhr auch danach

zu richten, wie viel Phytat aufgenommen

wird. Phytat ist eine chemische Form der Phytinsäure.

Sie kommt vor allem in Lebensmitteln

vor, die als Saatgut dienen, also etwa in Hülsenfrüchten

und Vollkorngetreide. Im Verdauungstrakt

bildet Phytat mit Zink schwer aufzuschließende

Verbindungen und setzt so die Verfügbarkeit

des Spurenelements deutlich herab.

Deshalb gilt: Je höher die tägliche Phytatzufuhr,

desto höher sollte auch die Aufnahme von Zink

sein. Der Phytatgehalt eines pflanzlichen Nahrungsmittels

lässt sich mithilfe einiger Zubereitungsmethoden

senken, etwa durch Einweichen

(Hülsenfrüchte!) oder durch Sauerteiggärung

(Vollkornbrot!). Außerdem erhöht die gleichzeitige

Aufnahme von tierischen Eiweißen die Bioverfügbarkeit

von Zink.

Risikogruppen für einen

Zinkmangel

Wer sich ausgewogen ernährt, braucht keinen

Zinkmangel zu befürchten. Gute Zinklieferanten

sind zum Beispiel Rind- und Schweinefleisch,

einige Fische und Schalentiere, Hartkäse

und Eier. Vegetarier können ihren täglichen

Zinkbedarf mit Nüssen wie Cashew-, Para- oder

Pekannüssen, aber auch mit Vollkornprodukten

und Hülsenfrüchten decken. In diesen Lebensmitteln

ist immer noch so viel Zink enthalten,

dass der vergleichsweise hohe Phytatgehalt, der

die Zinkaufnahme eigentlich erschwert, kaum

ins Gewicht fällt. Es spricht also nichts dagegen,

gesundes ballaststoffreiches Vollkornbrot, aber

auch Linsen, Sojabohnen und Erbsen bevorzugt

auf den täglichen Speiseplan zu setzen.

Dennoch ist ein Zinkmangel in unseren Breiten

gar nicht so selten. Gefährdet sind neben Diabetikern

und Patienten mit bestimmten chronischen

Erkrankungen (z. B. chronisch-entzündliche

Darmerkrankungen, Leberzirrhose) vor

allem Personen, die sich überwiegend von Fast

Food oder Fertigkost ernähren oder die Radikaldiäten

durchführen. Aber auch Vegetarier

und Veganer leiden häufiger unter Zinkmangel,

da pflanzliche Lebensmittel insgesamt weniger

gute Zinklieferanten sind als tierische Nahrungsmittel.

Weil die Zinkaufnahme im Alter

über die Darmschleimhaut häufig beeinträchtigt

ist, gehören auch ältere Menschen zur Risikogruppe:

Trotz ausreichender Zufuhr von Zink

über die Nahrung kann es so zu einer Unterversorgung

des Organismus kommen. In diesem

Fall ist eine Substitutionstherapie mit standardisierten

Zinkpräparaten notwendig; in welcher

Dosierung hängt vom Ausmaß des Defizits ab

und wird vom Arzt individuell festgelegt.

Zink aus der Apotheke

In der Apotheke finden Sie eine große

Auswahl an standardisierten Zinkpräparaten

in verschiedenen Darreichungsformen.

Neben Monopräparaten

sind auch Arznei-Kombinationen

mit anderen Wirkstoffen wie Vitamin

C, der Aminosäure Histidin oder dem

Ananas-Enzym Bromelain erhältlich,

so z. B.:

Unizink® 50 Tabletten

Zinkletten Verla® Himbeere Lutschtabletten

Zinkorotat-POS® Tabletten

GALL PHARMA Zinkorotat 60 mg GPH

Kapseln

Curazink® 15 mg Hartkapseln

Zink-ratiopharm® 25 mg Brausetabletten

Zink HEXAL® 25 mg Brausetabletten

Curazink® ImmunPlus Lutschtabletten

Zinkit® 10 Tabletten

Zink beta® 25 mg Brausetabletten

zink-Loges® concept 15mg

pure encapsulations® Zink Zinkpicolinat

Kapseln

Zink-Sandoz® 25 mg Brausetabletten

vitamaze ZINK 25 mg hochdosiert vegan

Tabletten

Zinkamin-Falk® Hartkapseln

Biogena BromeZym® Zink 10

beecraft® PROPOLIS vegetarische Kapseln

Plus hochdosiert mit Zink

Schneider Zink Kapseln mit Vitaminen E, A

und Biotin

Cetebe® Abwehr Fit Vitamin C + Zink

Lutschtabletten

Doppelherz® aktiv Zink + Histidin +

Vitamin C Depottabletten

Vitamin C plus Zink-ratiopharm® Brausetabletten

Zinksalbe zur Unterstützung der Wundheilung,

z. B.

Winthrop Zinksalbe Lichtenstein,

Abtei® Wundheil Zinksalbe

skio Zinksalbe

Teebaumöl Zinksalbe CMD Naturkosmetik®

Bombastus Zinksalbe BW

Foto: © Aleksandra Gigowska / 123rf.com

TOPFIT 4 / 2020

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