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MLL Ausgabe 5 Jan 2021

Interaktives Leser*innen - Magazin. Bei uns schreiben Leser*innen Geschichte (Neu: The Story of My Life - Herzgeschichten aus dem Leben gegriffen)

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wiederkehrenden Kreislauf.<br />

Die einzelnen Phasen werden<br />

Elementen zugeordnet, die in<br />

ihrer Qualität unterschiedliche<br />

Eigenschaften besitzen. Diese<br />

beziehen sich auf Jahreszeiten,<br />

Farben, Emotionen, Sinne,<br />

Organe, Lebensphasen und<br />

Energien. Die einzelnen<br />

Elemente bilden einen immer<br />

wiederkehrenden Kreislauf,<br />

sie bauen aufeinander auf und<br />

bringen einander hervor.<br />

Dieser Grundgedanke aus<br />

der TCM lässt sich auf andere<br />

Bereiche, oder ein Projekt<br />

anwenden. Derselbe Zyklus wird<br />

im Laufe eines Jahres, aber auch<br />

eines Tages oder innerhalb eines<br />

Menschenlebens durchlaufen.<br />

Werden wir uns z.B. bewusst, in<br />

welcher Phase wir uns gerade<br />

befinden, sagt das etwas über die<br />

Art der Energie aus.<br />

Schauen wir uns den Winter<br />

in seinen Eigenschaften etwas<br />

genauer an. Er wird in der<br />

TCM dem Element Wasser<br />

zugeordnet, das sich in seinem<br />

flüssigen Aggregatzustand durch<br />

eine hohe Anpassungsfähigkeit<br />

auszeichnet. Wasser ist formlos<br />

und gleichzeitig formbar.<br />

Es kann von einem kleinen,<br />

unbedeutenden Rinnsal zu einem<br />

mächtigen Strom anschwellen.<br />

Einen Tropfen oder einen Ozean<br />

bilden. Wasser hat zudem<br />

tragende Eigenschaften: Auf der<br />

Wasseroberfläche kann man sich<br />

zum Beispiel ohne Anstrengung<br />

treiben lassen. Dazu benötigt es<br />

Vertrauen in das eigene Können<br />

und in die tragende Eigenschaft<br />

des Wassers. Aber es bedarf<br />

auch des Mutes, um einfach<br />

loslassen zu können. Dem Fluss<br />

des Lebens folgend, ohne Angst,<br />

besonnen neue Wege formen<br />

und diese beschreiten. Gleich<br />

dem Wasser, das sich durch den<br />

Sand schlängelt und eine neue<br />

Spur zeichnet. So auch in der<br />

kinesiologischen Beratung, die<br />

zum Ziel hat, neue Erfahrungen,<br />

Einsichten und Klarheit zu<br />

ermöglichen. Beruhend auf<br />

der TCM kann die Kinesiologie<br />

Blockaden lösen und das<br />

Energiesystem ins Gleichgewicht<br />

bringen. Das hier exemplarisch<br />

am Winter vorgestellte<br />

Modell der Wandlungsphasen<br />

findet auch Einsatz im<br />

kinesiologischen Coaching und<br />

in der Gruppenarbeit. Eine neue<br />

Eingangstür eröffnet immer die<br />

Möglichkeit, neue Einblicke zu<br />

gewähren.<br />

Wir können die Energie des<br />

Winters für uns nutzen, um im<br />

Alltag das Loslassen zu üben.<br />

Loslassen von Sachen oder<br />

Gewohnheiten, die überflüssig<br />

geworden oder nicht mehr<br />

notwendig sind. Oder auch<br />

solche, die nicht mehr zu<br />

passen scheinen. Es ist keine<br />

kämpferische Energie, sondern<br />

eine Energie, die aus einer tiefen<br />

inneren Ruhe entsteht. Sie knüpft<br />

direkt an unserem Urvertrauen<br />

an. Das gelingt am besten, wenn<br />

man sich auf das Wechselspiel<br />

von Ruhe und Kraft einlässt.<br />

Zu einem Annäherungsversuch<br />

können hier die Lebensphasen<br />

anregen. Das Wasserelement<br />

wird dem Alter zugeordnet,<br />

dem letzten Lebensabschnitt.<br />

In dieser Phase kehrt meistens<br />

etwas Ruhe ein, manches geht<br />

etwas langsamer von der Hand,<br />

der Ruhestand steht an. Auch<br />

der Körper setzt seine Grenzen.<br />

Reich an Lebenserfahrung tritt<br />

eine gewisse Gelassenheit ein.<br />

Das Tun weicht der Betrachtung.<br />

Die Gesellschaft mag diese<br />

Eigenschaften pauschal als<br />

Verlust oder Einschränkungen<br />

bewerten. Sie können jedoch<br />

auch als Zugewinn oder gar als<br />

Befreiung empfunden werden.<br />

Das kann jeder für sich selber<br />

entscheiden. Wann haben Sie<br />

zuletzt einfach mal gar nichts<br />

vorgehabt? Wann waren Sie<br />

faul oder haben sich so richtig<br />

gelangweilt? Wenn Sie an dieser<br />

Stelle lange nachdenken müssen,<br />

ist es vielleicht wieder an der<br />

Zeit.<br />

„Wie komme ich am besten<br />

in diese Stimmung“, fragen<br />

Sie sich? Da gibt es unzählige<br />

Möglichkeiten. Das kann zum<br />

Beispiel ein Saunagang sein,<br />

ein Waldspaziergang, ein<br />

Tag am Wasser, gemütliche<br />

Kuschelzeit auf dem Sofa oder ein<br />

Ausschlafen ganz ohne Wecker.<br />

Auch Zeit zum Meditieren oder<br />

für einen Mittagsschlaf sind gute<br />

Alternativen. Es gibt unendlich<br />

viele Möglichkeiten, wichtig<br />

ist, dass sie gut tun und Freude<br />

bereiten. Finden Sie heraus,<br />

was zu Ihnen passt. Hier gilt das<br />

Motto: Einfach mal ausprobieren!<br />

Genehmigt man sich ab und an<br />

solche kleinen Auszeiten und<br />

fordert diese für sich ein, wird<br />

man bald feststellen, dass diese<br />

Ruhephasen ein großes Potential<br />

in sich bergen. Achten Sie<br />

darauf, die kleinen Oasen nicht<br />

sofort wieder mit Aktionismus<br />

vollzustopfen oder ihnen eine<br />

Sinnhaftigkeit geben zu wollen.<br />

Denn der nun entstandene leere<br />

Raum füllt sich, wie von selbst,<br />

mit Gefühlen, Gedanken und<br />

Beobachtungen, die andernfalls<br />

nie aufgekommen wären.<br />

Mit der Zeit wird die gesamte<br />

Wahrnehmung bewusster<br />

und Körpersignale können<br />

frühzeitiger gehört, gesehen,<br />

gefühlt und somit erkannt<br />

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