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Herbert Kickl wird auf der „Corona-Demonstration“ am Sonntag in Wien reden

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Nr. 4 Donnerstag, 28. Jänner 2021<br />

g<br />

Innenpolitik 5<br />

ien auf die Straße, um für Demokratie und Freiheitsrechte zu demonstrieren. Kommen<strong>den</strong> Sonntag wer<strong>den</strong> es sicher noch ein paar mehr wer<strong>den</strong>.<br />

sorgt nur noch für Frust und Ärger<br />

kdown ab, <strong>Wir</strong>tschaft implodiert, <strong>Bürger</strong> demonstrieren – aber die Regierung hält daran fest<br />

„<strong>Wir</strong> müssen uns eingestehen, dass<br />

<strong>der</strong> Lockdown in <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen<br />

Form mit all <strong>den</strong> Ausnahmen und<br />

Schlupflöchern ein Maximum <strong>der</strong><br />

<strong>Wir</strong>ksamkeit erreicht hat.“ Gartlehner<br />

for<strong>der</strong>te daher offen strengere<br />

Maßnahmen, um auf die von <strong>der</strong><br />

Bundesregierung angepeilte Sieben-Tage-Inzi<strong>den</strong>z<br />

von höchstens<br />

50 Neuinfektionen pro 100.000<br />

Einwohnern zu kommen.<br />

Das mag vielleicht politisch mit<br />

Blick nach Berlin und Brüssel opportun<br />

sein, aber in <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

gibt es dafür immer weniger<br />

Verständnis. In <strong>der</strong> aktuellen Umfrage<br />

von „Research Affairs“ bewerten<br />

nämlich nur noch 48 Prozent<br />

<strong>der</strong> Österreicher die Arbeit<br />

<strong>der</strong> Regierung in Sachen „Corona-Krise“<br />

positiv. Im vergangenen<br />

Sommer waren es noch mehr als 70<br />

Prozent.<br />

Es gibt aber auch schon mehr als<br />

20 wissenschaftliche Studien zu<br />

<strong>den</strong> Ergebnissen des Lockdown im<br />

Frühjahr. Und diese besagen fast<br />

ausnahmslos, dass dieser wenig<br />

bis nichts zur Senkung des Infektionsgeschehens<br />

beigetragen habe.<br />

Selbst die Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) riet zum Zusperren<br />

nur noch als letztes Mittel, um einen<br />

Kollaps des Gesundheitswesens<br />

zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

Und davon ist Österreich meilenweit<br />

entfernt. Denn aktuell sind<br />

gerade einmal ein Drittel <strong>der</strong> für<br />

Corona-Patienten reservierten Intensivbetten<br />

belegt. Bei <strong>den</strong> reservierten<br />

Normalbetten sind es sogar<br />

nur 20 Prozent. Beide Werte sind<br />

seit Ende November – also gut einen<br />

Monat vor Verhängung des aktuellen<br />

Lockdown – rückläufig.<br />

Kollateralschä<strong>den</strong> explodieren<br />

Völlig vernachlässigt wer<strong>den</strong><br />

von <strong>der</strong> Koalition die „Kollateralschä<strong>den</strong>“<br />

ihrer Zu- und Einsperrpolitik:<br />

Laut Berechnungen <strong>der</strong><br />

Johannes Kepler Universität Linz<br />

(JKU) zu Dezemberbeginn sorgen<br />

die drei Schließwellen zusammen<br />

für einen Umsatzentgang in<br />

<strong>den</strong> geschlossenen Geschäften von<br />

rund 8,5 Milliar<strong>den</strong> Euro. Darin ist<br />

aber <strong>der</strong> Umsatzausfall <strong>der</strong> Gastronomie<br />

noch gar nicht eingerechnet.<br />

Sollte <strong>der</strong> dritte Lockdown ein weiteres<br />

Mal auch nur bis Ende Jänner<br />

verlängert wer<strong>den</strong>, wür<strong>den</strong> sich die<br />

Umsatzverluste auf insgesamt 9,1<br />

Milliar<strong>den</strong> Euro erhöhen.<br />

Als Chef des Instituts für Höhere<br />

Studien (IHS) hat Arbeitsminister<br />

Martin Kocher im November<br />

noch geschätzt, dass die Kosten pro<br />

Woche Lockdown 1,5 bis 2 Milliar<strong>den</strong><br />

Euro ausmachen. Interessant<br />

auch Kochers damalige Warnungen<br />

zu <strong>den</strong> Schulschließungen: Für<br />

die Eltern ergäben sich nicht nur finanzielle<br />

Nachteile, da diese durch<br />

<strong>den</strong> Lockdown Schwierigkeiten bei<br />

<strong>der</strong> Vereinbarkeit von Beruf und<br />

Kin<strong>der</strong>betreuung bekommen und<br />

damit die Produktivität in Österreich<br />

sinke. Die Schüler dürften ihren<br />

Bildungs-Rückstand eventuell<br />

nicht mehr zur Gänze aufholen, was<br />

in Folge ihre Abschluss- und Berufschancen<br />

negativ beeinträchtige,<br />

warnte Kocher: „Daher wer<strong>den</strong> sie<br />

zum Teil auch mit einem geringen<br />

Einkommen rechnen müssen.“<br />

Und nicht zu vergessen die negativen<br />

Folgen für <strong>den</strong> „Koste es, was<br />

es wolle“-Staatshaushalt: Der <strong>Wir</strong>tschaftseinbruch<br />

wird dem Staat mindestens<br />

drei Milliar<strong>den</strong> Euro weniger<br />

Einnahmen bei gleichzeitig höheren<br />

Kosten für Kurzarbeit (417.113 Personen)<br />

und Arbeitslosigkeit (520.919<br />

Personen) bescheren. In diese Berechnungen<br />

war <strong>der</strong> bis jetzt anhaltende<br />

Dezember-Lockdown aber<br />

noch gar nicht eingerechnet.

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