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Herbert Kickl wird auf der „Corona-Demonstration“ am Sonntag in Wien reden

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4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

„Es ist besorgniserregend, wie diese<br />

Regierung die Verfassung mit Füßen tritt.“<br />

Bundesparteiobmann Norbert Hofer zeigt sich im NFZ-Interview entsetzt über <strong>den</strong> leichtfertigen Umgang<br />

<strong>der</strong> schwarz-grünen Bundesregierung mit <strong>den</strong> per Verfassung garantierten Grund- und Freiheitsrechten<br />

– und die Nachsicht <strong>der</strong> Medien. Hofers Warnung: „Mit je<strong>der</strong> Woche länger im Lockdown<br />

steigen Verzweiflung und Unmut bei <strong>den</strong> Menschen in unserem Land – und das völlig zu Recht.“<br />

Herr Bundesparteiobmann, wie<br />

bewerten Sie das Ergebnis des<br />

Lockdown-Gipfels am Montag<br />

Abend?<br />

Hofer: Ich bin mit niedrigen<br />

Erwartungen in diese Videokonferenz<br />

gegangen und wurde auch<br />

nicht enttäuscht. Es war eine hochtheoretische<br />

Debatte, in <strong>der</strong> es nur<br />

sehr wenige konkrete Antworten<br />

gab. Die Regierungsvertreter haben<br />

zwar meinen Eindruck geteilt,<br />

dass es schon eine gewisse Lockdown-Müdigkeit<br />

in <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

gibt. Ich habe aber<br />

das Gefühl, dass die Regierung<br />

nicht mehr so<br />

richtig weiß, wie man die<br />

Menschen auf diesem<br />

Weg gegen das Coronavirus<br />

mitnehmen kann.<br />

Diese Frage wird aber entschei<strong>den</strong>d<br />

sein für die weitere Entwicklung.<br />

Der Kampf gegen das Virus<br />

wird nicht am grünen Konferenztisch<br />

gewonnen, son<strong>der</strong>n gemeinsam<br />

mit <strong>den</strong> Menschen da draußen.<br />

Die Entscheidung über eine wohl<br />

zu erwartende Verlängerung des<br />

Lockdown will die Regierung am<br />

Montag bekannt geben. Ich glaube<br />

zu wissen, wie diese Entscheidung<br />

aussehen wird.<br />

Kanzler Kurz argumentiert für<br />

<strong>den</strong> Lockdown, dass die<br />

Sieben-Tage-Inzi<strong>den</strong>z<br />

unter 100 fallen<br />

müsse. Können Sie<br />

<strong>der</strong> Argumentation<br />

noch folgen?<br />

Hofer: <strong>Wir</strong> haben<br />

ein grundsätzliches<br />

Problem mit<br />

<strong>den</strong> gesteckten Zielen<br />

<strong>der</strong> Regierung, die<br />

jetzt<br />

Wert von<br />

50 Infizierten<br />

p r o<br />

Foto: NFZ<br />

<strong>den</strong><br />

„Es ist wirklich überraschend, wie wenig<br />

die Medien in Österreich über Kurz‘<br />

Unwahrheit zu Südtirol berichtet haben.“<br />

100.000 Menschen erreichen will.<br />

Namhafte Virologen sehen es gerade<br />

in <strong>den</strong> Wintermonaten als unmöglich<br />

an, diesen Wert zu erreichen.<br />

In <strong>der</strong> Videokonferenz wurde<br />

uns mitgeteilt, dass <strong>der</strong> Rückgang<br />

dieser Sieben-Tage-Inzi<strong>den</strong>z im<br />

aktuellen Lockdown nicht so<br />

stark ausgefallen ist, wie er prognostiziert<br />

wurde. Ein Hauptproblem<br />

dafür ist, dass die Menschen<br />

seit Monaten aus dem öffentlichen<br />

Raum verdrängt wur<strong>den</strong>. Es<br />

ist nicht möglich, sich mit jemandem<br />

zum Mittagessen zu treffen<br />

o<strong>der</strong> einen Kaffee zu trinken. Der<br />

Mensch ist aber nun einmal ein soziales<br />

Wesen, und so treffen sich<br />

die Menschen im privaten Bereich<br />

– oftmals ohne die Einhaltung von<br />

Sicherheitsmaßnahmen. Es wäre<br />

daher dringend erfor<strong>der</strong>lich, dass<br />

auch Soziologen in das Expertengremium<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung aufgenommen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Der Kanzler hat am 17. Jänner<br />

erklärt, dass Südtirol ebenfalls wie<strong>der</strong><br />

<strong>den</strong> Lockdown eingeführt hat.<br />

Er hat diese Falschmeldung<br />

we<strong>der</strong> korrigiert, noch sich<br />

dafür entschuldigt. Was sagen<br />

Sie dazu?<br />

Hofer: Es ist wirklich<br />

überraschend, wie wenig<br />

die Medien in Österreich<br />

über diesen Umstand berichtet<br />

haben.<br />

Schließlich war <strong>der</strong> vermeintliche<br />

Lockdown in Südtirol ein Hauptargument<br />

des Kanzlers, warum dieser<br />

in Österreich nicht aufgehoben<br />

wird. Diese Behauptung war eine<br />

glatte Unwahrheit.<br />

Die FPÖ hat die Koalition geklagt,<br />

weil <strong>der</strong> Lockdown nicht<br />

durch ihre Gesetzesän<strong>der</strong>ungen,<br />

sprich eine drohende Überlastung<br />

des Gesundheitswesens, gedeckt ist.<br />

Bis wann erwarten Sie ein Urteil?<br />

Und was wären die Folgen, wenn<br />

die Justiz <strong>der</strong> FPÖ recht gibt?<br />

Hofer: Diese Frage<br />

wird spannend,<br />

<strong>den</strong>n es zeigt sich,<br />

wie wenig konsequent<br />

die Politik <strong>der</strong><br />

Regierung ist. Gleich<br />

zu Beginn <strong>der</strong> Pandemie<br />

wurde <strong>der</strong> erste Lockdown<br />

verhängt, um die Infektionszahlen<br />

abzusenken, damit die Krankenhäuser<br />

und Intensivstationen nicht<br />

überlastet wer<strong>den</strong>. Davon kann<br />

aktuell keine Rede sein. Eine drohende<br />

Überlastung kann von diesen<br />

Zahlen absolut nicht abgeleitet<br />

wer<strong>den</strong>. Aber die Situation, dass<br />

Verordnungen und Gesetze vom<br />

VfGH als verfassungswidrig gekippt<br />

wer<strong>den</strong>, ist uns lei<strong>der</strong> schon<br />

bekannt. Die Entwicklung, dass die<br />

Verfassung von Regierungsseite so<br />

mit Füßen getreten wird, ist besorgniserregend.<br />

Wie stehen Sie dem Plan des Innenministers<br />

gegenüber, härter gegen<br />

die Teilnehmer <strong>der</strong> Corona-Demonstrationen<br />

vorzugehen o<strong>der</strong><br />

diese gar zu verbieten?<br />

Hofer: Demonstrationsfreiheit<br />

ist ein Grundrecht in unserer Demokratie.<br />

Diese Freiheit zu beschnei<strong>den</strong>,<br />

ist nicht mit unserer<br />

Verfassung vereinbar. Ich finde es<br />

be<strong>den</strong>klich, wenn <strong>der</strong> Innenminister<br />

die Teilnehmer pauschal verunglimpft.<br />

Die Demonstrationen waren<br />

bisher friedlich. Ich warne davor,<br />

die Teilnehmer pauschal als Rechtsradikale,<br />

Verschwörungstheoretiker<br />

o<strong>der</strong> Aluhut-Träger zu verunglimpfen.<br />

Mit je<strong>der</strong> Woche im Lockdown<br />

steigen Verzweiflung und Unmut bei<br />

<strong>den</strong> Menschen in unserem Land –<br />

und das völlig zu Recht.<br />

Foto: FPÖ-TV<br />

Thema<br />

<strong>der</strong><br />

Woche<br />

Zigtausende gingen vor 14 Tagen in W<br />

Lockdown<br />

Wissenschaft rät vom Loc<br />

Seit einem Monat befindet sich<br />

Österreich im dritten Lockdown.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> positiv Getesteten<br />

und die <strong>der</strong> Corona-Patienten<br />

in <strong>den</strong> Spitälern geht – wenn<br />

auch nur langsam – zurück. Dafür<br />

steigen die Kollateralschä<strong>den</strong><br />

in <strong>Wir</strong>tschaft und Gesellschaft<br />

sowie <strong>der</strong> Frust und <strong>der</strong> Ärger<br />

<strong>der</strong> <strong>Bürger</strong> dramatisch an. Aber<br />

alles kein Grund für die Koalition,<br />

<strong>den</strong> Kurs zu än<strong>der</strong>n.<br />

Die Entscheidung über eine<br />

mögliche Verlängerung des Lockdown<br />

o<strong>der</strong> allfällige Lockerungen<br />

wurde am Montag um eine Woche<br />

vertagt. „Es war eine hochtheoretische<br />

Debatte. Konkrete Antworten<br />

gab es wenige“, zeigte sich<br />

FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert<br />

Hofer enttäuscht.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Aussagen <strong>der</strong><br />

Kanzleramtsexperten erwartet<br />

Hofer allerdings auch nach dem<br />

nächsten Treffen keine Lockerungen<br />

o<strong>der</strong> gar eine Aufhebung des<br />

Lockdown.<br />

Experten wollen es härter<br />

So hat <strong>der</strong> Epidemiologe Gerald<br />

Gartlehner die „mangelnde Bereitschaft<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung“ zur Befolgung<br />

<strong>der</strong> Maßnahmen beklagt:

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