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10 Kapital & Finanzen

Februar 2021 I Jahrgang 20 I Nr. 221

Vor dem Quantensprung

Die VR Bank Schwäbisch Hall und die Volksbank Heilbronn wollen zusammengehen.

Die VR Bank Schwäbisch

Hall-Crailsheim hat sich im

Geschäftsjahr 2020 trotz

der Corona-Pandemie gut entwickelt.

Der Fokus liegt nun ganz auf

dem geplanten Zusammenschluss

mit der Volksbank Heilbronn. Die

ersten Monate des Jahres werden

bei der VR Bank Schwäbisch

Hall-Crailsheim eigentlich immer

durch die „MitgliederForen“ geprägt.

Die geplanten 26 Informationsabende

können wegen der

derzeitigen Kontaktbeschränkungen

aber nicht wie gewohnt abgehalten

werden. Deshalb gibt es

alle Informationen zum letztjährigen

Geschäftsverlauf via Internet

oder kompakt zusammengefasst

in der Mitgliederzeitschrift

„Einblicke“. Bis Ende Januar hatte

die Bank auch die Wahl zur

neuen Vertreterversammlung abgehalten.

Der Blick auf die Geschäftszahlen

dürfte bei den meisten Mitgliedern

des formell höchsten

Beschlussorgans ein wenig in

den Hintergrund rücken, denn

in den nächsten Wochen dürfte

vor allem der angekündigte Zusammenschluss

mit der Volksbank

Heilbronn das bestimmende

Thema sein. Vor der gewollten

Fusion hat die VR Bank aber

noch einmal eindrucksvoll dargestellt,

dass sie als leistungsstarker

Überzeugt: Der Vorstandsvorsitzende

Eberhard Spies wirbt mit

Nachdruck für die Fusion. Foto: VR Bank

Partner in diese Vereinigung geht.

Die Bilanzsumme betrug erstmals

mehr als 2,5 Milliarden Euro, das

Geschäftsvolumen lag bei mehr

als fünf Milliarden Euro. „Unser

Rückblick fällt trotz aller Widrigkeiten

erneut positiv aus“, so der

Vorstandsvorsitzende Eberhard

Spies. Mit Widrigkeiten meint er

vor allem das schwierige Marktumfeld

mit anhaltendem Niedrigzins

und wachsender Regulatorik.

Mit der hauseigenen Entwicklung

ist der designierte Vorsitzende

der künftig größten Genossenschaftsbank

in Heilbronn-Franken

durchaus zufrieden, schließlich

konnten die Genossen nicht

nur durchgängig über alle Geschäftsbereiche

zulegen, sondern

erwirtschafteten dabei obendrein

auch noch „ordentliche Erträge“.

Den Grundstock lieferte einmal

mehr das Provisionsgeschäft.

So konnten die jeweiligen Berater

unter anderem für die Bausparkasse

Schwäbisch Hall 1900 neue

Verträge im Wert von 90 Millionen

Euro vermitteln, dazu kamen

Anlagen bei „Union Investment“

in Höhe von 120 Millionen Euro,

936 Kleinkredite bei „EasyCredit“

(10 Millionen Euro) und 4700

Verträge der „R+V Versicherungen“

mit einem zusätzlichen Volumen

von 56 Millionen Euro. Sonst

bestimmen eher gewöhnliche

Meldungen die Nachrichtenlage:

Auch die Mitglieder und Kunden

der VR Bank wickeln ihre Bankgeschäfte

„weiter zunehmend in

digitaler Form ab“. 33 620 Kunden

nutzen mittlerweile das Online-Banking,

18 950 haben die

Bank-App heruntergeladen. Gegenläufiges

ist in den Filialen zu

beobachten: So hat sich die Zahl

der Transaktionen am klassischen

Bankschalter (111 570) in den

zurückliegenden drei Jahren nahezu

halbiert. Längst sind die Genossen

eine Multi-Channel-Bank

die den Kunden und Mitgliedern

den Zugang über verschiedene

Kanäle (Filiale, Online, Mobile

Banking) eröffnet. Ein wesentlicher

Baustein, der gleichsam

auch die Kunden binden soll, sind

die neu eingerichteten „Kunden-

DialogCenter“, die gerade auch

während des Shutdowns ihre Bewährungsprobe

bestanden. Zur

Fusion zur künftigen VR Bank

Heilbronn-Schwäbisch Hall gibt

es für Eberhard Spies wenig Alternativen:

„Hier geht es um nichts

weniger als unsere Zukunft. Nur

wenn wir Doppelstrukturen abbauen

und die Kapitalkraft stärken,

sind wir in der Lage, Marktsegmente,

wie etwa die Geschäftsbereiche

Privat- und Geschäftskunden,

entsprechend bedienen

zu können, ohne unsere Identität

als genossenschaftliche Bank aufgeben

zu müssen.“

Eberhard Spies ist mit Blick auf

die Vergangenheit im Landkreis

Schwäbisch Hall überzeugt, dass

es der dann größeren Einheit

möglich sein wird, weitere Marktanteile

zu gewinnen, mehr Mitarbeiter

zu beschäftigen und zudem

Millionen Euro in die Infrastruktur

vor Ort zu investieren.ibe

Geschäftsjahr 2020

Bilanzsumme* 2544

Geschäftsvolumen* 5057

Einlagen* 1796

Kredite* 1513

Mitglieder 65111

Mitarbeiter 360

Filialen 24

(*Angaben in Millionen Euro)

RB Grafik: lei Quelle: VR-Bank SHA-CR

Partner: Die PSD hat einen ausgezeichneten Ruf.

Genossen-Duett

PSD Bank Rhein-Ruhr mit Schwäbisch Hall.

Die PSD Bank Rhein-Ruhr

eG und die Bausparkasse

Schwäbisch Hall arbeiten

ab sofort zusammen:

Schwäbisch Hall ergänzt das

bestehende Angebot der PSD

Bank in der Immobilienfinanzierung

mit Bausparverträgen

und Darlehen mit längerer

Laufzeit.

Beide Institute setzen dabei auf

eine gemeinsame technische

Plattform, um Kreditanträge

digital verarbeiten zu können.

„Die Zusammenarbeit mit unserem

Verbundpartner Schwäbisch

Hall ermöglicht es uns,

unseren Kunden attraktive und

Firmenfoto

individuelle Finanzierungskonzepte

bei der Baufinanzierung

anzubieten“, erklärt August-Wilhelm

Albert, Vorstand

der PSD Bank Rhein-Ruhr.

Schwäbisch Hall-Vertriebsvorstand

Peter Magel betont: „Dieses

Zusammenspiel ist ein zentraler

Hebel für den gemeinsamen

Erfolg bei den Beratungen

rund ums Bausparen und die

private Baufinanzierung.

Die PSD Bank Rhein-Ruhr eG

ist eine selbstständige, regionale

Genossenschaftsbank und

betreut als beratende Direktbank

über 156 000 Kunden.

Schwäbisch Hall ist mit mehr

als sieben Millionen Kunden die

größte Bausparkasse Deutschlands.

Das Unternehmen gehört

außerdem zu den führenden

Baufinanzierern bundesweit.

Die rund 6500 Mitarbeiter

im Innen- und Außendienst

arbeiten eng mit den Genossenschaftsbanken

zusammen. ibe

www.schwaebisch-hall.de

www.psd-rhein-ruhr.de

Dynamische Entwicklung

Die Sparkasse Hohenlohekreis agiert im Geschäftsjahr 2020 im Kundengeschäft sehr

erfolgreich. Baufinanzierungen und Wertpapiere waren sehr gefragt.

Die Sparkasse Hohenlohekreis

hat eine gute Entwicklung

im Jahr 2020

hinter sich. Trotz der Corona-Pandemie

verlief das Kundengeschäft

in vielen Bereichen sehr

dynamisch. „Bis auf einzelne vorübergehende

Ausnahmen konnten

wir unsere Filialen auch zu

Zeiten des hohen Ausbruchsgeschehens

im Frühjahr immer offenhalten

und den Zugang zu Bargeld,

zu Zahlungsverkehr und un-

Vorstand: Werner Siller und Bernd Kaufmann (Vorsitzender, re.) sind

mit der Entwicklung der Bank durchaus zufrieden.

Foto: Sparkasse

serem Dienstleistungsangebot

sicherstellen“, so der Vorstandsvorsitzende

Bernd Kaufmann in

seiner rückwärtigen Betrachtung.

Ob Kurzarbeit bei Arbeitnehmern

oder entgangene Umsätze bei Unternehmen

- häufig waren die Einbußen

durch die Corona-Shutdowns

hart. Viele Kunden ließen

sich deshalb in der Sparkasse zu

den Förderprogrammen beraten.

Zudem hatte das Kreditinstitut mit

einem eigenen Angebot an Hilfskrediten

und Tilgungsaussetzungen

reagiert. Bernd Kaufmann:

„Gerade die Tilgungsaussetzungen

wurden gerne genutzt und haben

in vielen Fällen ausgereicht,

um vorübergehende Liquiditätslücken

zu schließen.“

Bei den Krediten setzte sich die

Wachstumsdynamik der vergangenen

Jahre weiter fort. Die Kundenkredite

stiegen um 9,5 Prozent

auf über 1,3 Milliarden Euro.

Erstmals konnte damit die Marke

von 200 Millionen Euro bei

den Neuzusagen für private Baufinanzierungskredite

überschritten

werden. Mit 3,5 Prozent stiegen

auch die Einlagen deutlich und

betrugen in Summe nun 1,65 Milliarden

Euro. Überdurchschnittlich

war dabei der Zuwachs bei

den Privatkunden. Trotz mancher

Einkommenseinbußen erhöhten

sie ihre Einlagen um mehr als 85

Millionen Euro.

Der anhaltende Niedrigzins ließ

auch viele Sparkassenkunden in

Wertpapiere investieren. Der Nettoabsatz

hat sich mit fast 45 Millionen

Euro mehr als verdoppelt.

Bernd Kaufmann: „Neben Aktien

waren hier vor allem die Investmentlösungen

unseres Verbundpartners

Deka stark gefragt.“ Stabil

auf hohem Niveau verlief die

Vermittlung von Bausparverträgen,

Versicherungen und Immobilien.

93 Prozent der befragten

Sparkassen-Kunden bewerteten

die Betreuung durch die Sparkasse

zuletzt mit ausgezeichnet bis

gut. „Das ist nochmal eine leichte

Verbesserung gegenüber unserer

letzten Kundenbefragung vor

zwei Jahren“, vergleicht Bernd

Kaufmann. Auch durch ein konsequentes

Kostenmanagement

konnte ein solides Ergebnis erwirtschaftet

werden. Der Jahresüberschuss

wird mit etwa zwei

Millionen Euro etwa auf dem Niveau

der letzten Jahre liegen.

Die weitere ökonomische Entwicklung

hängt nach Überzeugung

des Sparkassenvorstandes

vor allem davon ab, wie zügig die

Pandemie überwunden werden

kann. „Die Existenz insbesondere

von vielen kleinen und mittleren

Firmen ist mittlerweile akut

gefährdet“, sagt Bernd Kaufmann

und verspricht: Wir werden im

Rahmen des Möglichen, weiterhin

ein verlässlicher Partner für unsere

Kunden sein.“ Er fügt hinzu:

„Zeitnahe und umfassende Hilfsprogramme

sind für den Erhalt

der gewohnten Strukturen von besonderer

Bedeutung.“

Die Baufinanzierung und das

Wertpapiergeschäft werden nach

Einschätzung des Vorstandes aufgrund

fehlender Perspektive für

steigende Zinsen weiter sehr begehrt

bleiben. Digitale und telefonische

Beratungsformate sind seit

Beginn der Pandemie noch stärker

gefragt. Die Sparkasse begegnet

dieser Entwicklung ganz aktiv.

Als Ergänzung zu den Filialen vor

Ort wurde vor kurzem das sogenannte

Digitale Beratungs-Center

in Betrieb genommen. In Kürze

können sich Kunden dort per Video-Chat

beraten lassen. ibe

Sparkasse

Hohenlohekreis in Zahlen

2019 Tendenz

Bilanzsumme * 2,13

Einlage * 1,64

Kredite * 1,32

Wertpapierumsatz * 2,02

Standorte 25

Mitarbeiter 320

*Angaben in Milliarden Euro

RB Grafik: lei, Quelle: Sparkasse

www.spk-hohenlohekreis.de

Rot kann auch

schön grün sein

Sparkasse will CO 2

-neutral werden.

Die Sparkasse Schwäbisch

Hall-Crailsheim intensiviert

ihre Aktivitäten für

mehr Nachhaltigkeit und hat

dazu vor kurzen eine Selbstverpflichtung

unterzeichnet. Darin

verpflichtet sich die Sparkasse,

ihren Geschäftsbetrieb

CO 2

-neutraler zu gestalten, Finanzierungen

und Eigenanlagen

auf Klimaziele auszurichten

und gewerbliche wie private

Kunden bei der Transformation

zu einer klimafreundlichen

Wirtschaft zu unterstützen.

„Wir wollen unser Engagement

für Nachhaltigkeit nachvollziehbar

und transparent machen.

Die Kunden sollen wissen, dass

sie bei uns Angebote zur nachhaltigen

Finanzierung bekommen

und dass auch die Sparkasse

selbst immer nachhaltiger

wird“, so der Vorstandsvorsitzende

Thomas Lützelberger.

Ausgangspunkt der Selbstverpflichtung

ist das Pariser Klimaschutzabkommen.

Darin setzen sich Staaten weltweit

das Ziel, die Erderwärmung

im Vergleich zum vorindustriellen

Zeitalter auf „deutlich

unter“ zwei Grad Celsius

zu begrenzen – möglichst sogar

auf 1,5 Grad Celsius. „Wenn wir

als Gesellschaft weiter selbstbestimmt

leben wollen, dann

müssen wir auch die ökologischen

Grundlagen schützen.

Und zwar jetzt – nicht erst morgen“,

ist Thomas Lützelberger

überzeugt.

Die kommunalen Träger der

Sparkasse begrüßen die Initiative

des Vorstands. „Es ist unternehmerisch

sinnvoll, ökologisch

zu denken. Es ist sozial

verantwortlich, natürliche Lebensgrundlagen

zu schützen“,

bekräftigt Landrat Gerhard

Bauer als Vorsitzender des Verwaltungsrats.

„Eine gute Balance

aus ökologischer, sozialer

und unternehmerischer Nachhaltigkeit

passt sehr gut zur

Sparkasse und kann vor Ort viel

bewirken.“

Thomas Lützelberger: „Unternehmen,

die beim Umbau zu

mehr Nachhaltigkeit noch am

Anfang stehen, wollen wir bei

ihren Anpassungsinvestitionen

gezielt unterstützen.“ Auch private

Kunden können konkret

etwas tun. Die Sparkasse bietet

nachhaltige Wertpapiere

zur Anlage, darunter den hauseigenen

Aktienfonds „WeltInvest

Nachhaltigkeit“, damit lässt

sich eine nachhaltige Entwicklung

der Wirtschaft zusätzlich

vorantreiben.‘‘pm/ibe

www.sparkasse-sha.de

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