7. Februar 2021
- Graz ist Vorbild als Klimainnovationsstadt - Zehn Jahre Soko Altstadt - Computer-Arbeitsplätze in Stadtbibliotheken - Liebenauer kämpfen für Filiale: Grazer Postpartner sterben langsam aus - Es wird zu viel Salz gestreut: Bauliche Maßnahmen können Bäume retten
- Graz ist Vorbild als Klimainnovationsstadt
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12 graz<br />
www.grazer.at <strong>7.</strong> FEBRUAR <strong>2021</strong><br />
Es wird zu viel Salz gestreut<br />
Bauliche Maßnahmen können<br />
ARG. Salzstreuungen zerstören die Bäume in Graz. Grünraum-Leiter Robert<br />
Wiener möchte jetzt das Schwammstadtprinzip forcieren, um sie zu retten.<br />
Massenhaft Salz schädigt die gerade<br />
erst gepflanzten Bäume am Kai. KK (2)<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Fotos mit massenhaft Salz am<br />
Kaiser-Franz-Josef-Kai regten<br />
jetzt wieder die Gemüter<br />
auf. Erst vor kurzem wurden nach<br />
Fällungen neue Bäume gesetzt,<br />
die schon jetzt unter dem Salz<br />
leiden. Grünen-Gemeinderätin<br />
Andrea Pavlovec-Meixner hat<br />
im Dezember zwar einen Bericht<br />
über die negativen Folgen der<br />
Salzstreuung beantragt, die Antwort<br />
gibt es aber noch nicht und<br />
bald wird es wieder warm. „Bürgermeister<br />
Nagl kann Neupflanzungen<br />
im öffentlichen Raum<br />
vergessen, wenn er das Problem<br />
des Salzeintrags nicht in den Griff<br />
bekommt. Es braucht dringend<br />
eine Lösung von Stadt und Hol-<br />
ding, um das Problem bis zum<br />
nächsten Winter in den Griff zu<br />
bekommen. Und es braucht auch<br />
eine starke Aufklärungsarbeit,<br />
was private Fächen und Gehsteige<br />
betrifft“, so Pavlovec-Meixner.<br />
Der Leiter der Grünraum-Abteilung<br />
Robert Wiener drängt<br />
da noch weiter auf Veränderung.<br />
„Eigentlich braucht es gar keinen<br />
Bericht, wir wissen schon, dass<br />
das Salz massiv schadet und die<br />
Bäume langsam vor sich hin sterben!“<br />
Die Schädigung passiert<br />
über einen langen Zeitraum, ein<br />
Baum standort verschlechtert sich<br />
durch den Ionen-Austausch von<br />
Jahr zu Jahr.<br />
„Das Bewusstsein für das Problem<br />
ist eigentlich da, aber in<br />
der Umsetzung ist noch ziemlich<br />
viel Luft nach oben“, attestiert der<br />
Grünraum-Chef. „Im Winter werden<br />
wir in Parks einfach schneeschaufeln<br />
müssen, wenn wir Bäume<br />
nicht schädigen wollen!“<br />
Schwammstadtprinzip<br />
Um die Problematik langfristig in<br />
den Griff zu bekommen, schlägt<br />
er vor, einerseits resistentere<br />
Baum arten zu pflanzen und andererseits<br />
bauliche Maßnahmen<br />
zu setzen und das sogenannte<br />
Schwammstadtprinzip zu erweitern.<br />
Dieses wurde 2017 in der Eggenberger<br />
Allee erstmals in Österreich<br />
umgesetzt und kürzlich<br />
auch in der neuen Schmiedgasse<br />
angewandt.<br />
Dabei sollen Oberflächenwasser<br />
und Dachwasser über getrennte<br />
Leitungen in den Boden<br />
geleitet werden. Im Sommer kann