22.02.2021 Aufrufe

Pirouette No. 02/2021 Februar

Die US-Meisterschaften Die ursprünglich in der SAP Arena im kalifornischen San Jose geplanten Meisterschaften wurden in die für ihr Anti-Corona-Konzept bewährte Orleans Arena nahe Las Vegas verlegt. Wie schon bei Skate America gab es auch diesmal keine Zuschauer, aber jeder Fan konnte wieder gegen Spenden sein Foto auf einem Pappschild in den Sitzreihen platzieren. Zu den wenigen zugelassenen Gästen zählte unsere Fotografin Robin Ritoss, von der auch das Titelbild dieser Ausgabe stammt. Lesen Sie zu den US-Meisterschaften auch das Portrait: Jaroslav Paniot - Der schwierige Weg vom Ukrainer zum Amerikaner. … Topthema: · US-Meisterschaften Weiteres aus dem Inhalt: Corona: Eiskunstlauf in Zeiten der Pandemie · Interview: Udo Dönsdorf geht in den Ruhestand · Interview: Nicole Brünner - Bundesnachwuchstrainer-Assistentin im Einzellaufen · Interview: Claudia Unger - Trainerin der Stuttgarter Eiswelt · Interview: Alexa Knierim & Brandon Frazier · Interview: Bradie Tennell · Interview: Evgenia Tarasova & Vladimir Morozov · Interview: Jennifer Janse van Rensburg & Benjamin Steffan · Neues aus aller Welt · US-Meisterschaften: Nathan Chen holt fünften Titel, Tennell holt Titel zurück, Hubbell/Donohue knapp vorne · Portrait: Jaroslav Paniot - Der schwierige Weg vom Ukrainer zum Amerikaner · Skate Canada Challenge - Ein virtueller Wettbewerb · Egna Dance Trophy: Janse von Rensburg/Steffan werden Zweite · Russische Juniorenmeisterschaften: Gold für Evgeni Semenenko, Sieg für Artemeva/Nazarychev, Ushakova/Nekrasov entscheiden Eistanz-Duell, · Geburtstag: Hilde Lehmann wird 105 - älteste Pirouette-Abonnentin · Sichtweisen: Schweizer Einzelläufer und die Pandemie · Michael Obrecht wurde 70 · Neues aus aller Welt · Französische Meisterschaften Titelbild: Alexa Knierim & Brandon Frazier, Foto: Robin Ritoss Paarlaufsieger der US-Meisterschaften wurden Alexa Knierim und Brandon Frazier, die Shooting-Stars von Skate America. Auch als Printversion erhältlich (Erscheinungstermin 18.2.2021) unter: www.pirouette-online.de/nr-2-februar-2021.html

Die US-Meisterschaften

Die ursprünglich in der SAP Arena im kalifornischen San Jose geplanten Meisterschaften wurden in die für ihr Anti-Corona-Konzept bewährte Orleans Arena nahe Las Vegas verlegt. Wie schon bei Skate America gab es auch diesmal keine Zuschauer, aber jeder Fan konnte wieder gegen Spenden sein Foto auf einem Pappschild in den Sitzreihen platzieren. Zu den wenigen zugelassenen Gästen zählte unsere Fotografin Robin Ritoss, von der auch das Titelbild dieser Ausgabe stammt. Lesen Sie zu den US-Meisterschaften auch das Portrait: Jaroslav Paniot - Der schwierige Weg vom Ukrainer zum Amerikaner. …

Topthema:
· US-Meisterschaften

Weiteres aus dem Inhalt:
Corona: Eiskunstlauf in Zeiten der Pandemie
· Interview: Udo Dönsdorf geht in den Ruhestand
· Interview: Nicole Brünner - Bundesnachwuchstrainer-Assistentin im Einzellaufen
· Interview: Claudia Unger - Trainerin der Stuttgarter Eiswelt
· Interview: Alexa Knierim & Brandon Frazier
· Interview: Bradie Tennell
· Interview: Evgenia Tarasova & Vladimir Morozov
· Interview: Jennifer Janse van Rensburg & Benjamin Steffan
· Neues aus aller Welt
· US-Meisterschaften: Nathan Chen holt fünften Titel, Tennell holt Titel zurück, Hubbell/Donohue knapp vorne
· Portrait: Jaroslav Paniot - Der schwierige Weg vom Ukrainer zum Amerikaner
· Skate Canada Challenge - Ein virtueller Wettbewerb
· Egna Dance Trophy: Janse von Rensburg/Steffan werden Zweite
· Russische Juniorenmeisterschaften: Gold für Evgeni Semenenko, Sieg für Artemeva/Nazarychev, Ushakova/Nekrasov entscheiden Eistanz-Duell,
· Geburtstag: Hilde Lehmann wird 105 - älteste Pirouette-Abonnentin
· Sichtweisen: Schweizer Einzelläufer und die Pandemie
· Michael Obrecht wurde 70
· Neues aus aller Welt
· Französische Meisterschaften

Titelbild:
Alexa Knierim & Brandon Frazier, Foto: Robin Ritoss
Paarlaufsieger der US-Meisterschaften wurden Alexa Knierim und Brandon Frazier, die Shooting-Stars von Skate America.

Auch als Printversion erhältlich (Erscheinungstermin 18.2.2021) unter: www.pirouette-online.de/nr-2-februar-2021.html

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Eistänzer Jennifer<br />

Janse van Rensburg (27)<br />

und Benjamin Steffan (25)<br />

sprachen mit der <strong>Pirouette</strong><br />

per Video-Interview<br />

über ihr Auf und Ab in<br />

dieser Saison.<br />

Foto: Flade<br />

Jennifer Janse van Rensburg<br />

& Benjamin Steffan<br />

»Es bringt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken«<br />

11<br />

Janse van Rensburg & Steffan<br />

Interview<br />

<strong>Pirouette</strong>: Wie haben Sie die Saison<br />

bisher erlebt und wie kommen Sie mit der<br />

Situation klar?<br />

Benjamin: Es ist wirklich eine schwierige Saison.<br />

Für uns hat das eigentlich schon im Frühjahr<br />

letzten Jahres angefangen, dass wir improvisieren<br />

mussten. Aber ich finde gerade in der Vorbereitung<br />

haben wir das super gemanagt. Es bringt<br />

ja nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Wir<br />

haben immer wieder neue Lösungen gefunden,<br />

die Planungen überarbeitet, die Programme aufgestellt.<br />

Wir hatten das Glück, dass der Rhythm<br />

Dance gleichgeblieben ist. Wir haben ihn natürlich<br />

grundüberarbeitet, aber das Programm stand<br />

schon. Für die Kür haben wir zusammen mit<br />

Herrn Skotnicky eine sehr interessante Lösung<br />

gefunden und einen Mix aus den beiden Programmen<br />

der letzten zwei Jahre zusammengestellt,<br />

was wirklich gut geworden ist.<br />

Jennifer: Wir waren beim Vorlaufen in Dortmund<br />

wirklich auf einem guten Stand. Ende Juli<br />

hatten wir dort gutes Feedback bekommen. Wir<br />

waren guter Dinge und wollten die Nebelhorn<br />

Trophy angehen. Dann kam leider die Verletzung<br />

und es ging wieder bergab in ein kleines Loch.<br />

Benjamin: Wir konnten einen unserer Lieblingswettkämpfe,<br />

normalerweise vor unserem Publikum,<br />

was aber dieses Jahr ja auch nicht gegangen<br />

wäre, aber in unserer vertrauten Eishalle und<br />

Trainingsumgebung, leider nicht laufen. Ich bin<br />

insgesamt ungefähr sechs Wochen ausgefallen.<br />

Mein Knöchel war so entzündet, dass ich nicht in<br />

den Schlittschuh reingekommen bin. Es war<br />

wirklich keine einfache Zeit. Jenni war viel alleine<br />

auf dem Eis. Ich habe geschaut, dass ich neben<br />

dem Eis mache, was ich machen kann. Aber<br />

danach haben wir wieder super anfangen können<br />

zu arbeiten und haben auch den Rückstand sehr<br />

gut aufgeholt. Die ganze Saison ist eine Achterbahn<br />

der Gefühle. Und das trifft ja nicht nur uns.<br />

Alle anderen, unsere Freunde, auch internationale<br />

Konkurrenz, haben genau dieselben Probleme.<br />

Wir haben uns ganz viel mit anderen ausgetauscht,<br />

und das hat uns moralisch unterstützt.<br />

Im <strong>No</strong>vember sind Sie nach Budapest zu dem<br />

Wettbewerb gefahren und wurden dafür kritisiert,<br />

weil gleichzeitig in Dortmund die<br />

NRW Trophy stattfand. Warum haben Sie<br />

sich dafür entschieden?<br />

Jennifer: Budapest stand schon am Anfang der<br />

Saison mit der Beschickungsliste und der Saisonplanung<br />

fest. Aber hauptsächlich sind wir<br />

dorthin gefahren, weil wir bei Herrn Sinicyn ein<br />

Team von Nachwuchs-Eistänzern haben, die ihre<br />

Kadernachweise erbringen mussten. Da es in<br />

Dortmund keine Nachwuchskategorie gab, hatten<br />

wir gleich gesagt, dass wir als gesamtes<br />

Team nach Budapest fahren.<br />

Benjamin: In der <strong>Pirouette</strong> stand, dass die Sportdirektoren<br />

nicht wirklich damit zufrieden waren,<br />

dass wir uns für Budapest entschieden haben.<br />

Uns hat im Vorfeld niemand gesagt, dass es Bedenken<br />

gibt. Wir haben viel Sicherheit aus der<br />

Tatsache gewonnen, dass einige Wochen davor<br />

schon ein Wettkampf in Budapest stattgefunden<br />

hat, zu dem auch Teilnehmer aus Deutschland<br />

angereist sind und bei dem es zumindest meines<br />

Wissens nach keine Probleme gab.<br />

Jennifer: Wir haben vorweg einen Coronatest<br />

machen müssen, den mussten wir bei der Akkreditierung<br />

einreichen. Er war negativ. Vor Ort<br />

wurde täglich bei Eintritt in die Eishalle Fieber<br />

gemessen. Es war alles geregelt und es war Security<br />

da, die darauf geachtet hat, dass alle<br />

Masken getragen haben. Wir haben uns sicher<br />

gefühlt. Es gab übrigens keine weiteren Fälle<br />

unter den Teilnehmern.<br />

Benjamin: Nach der Rückkehr haben wir einen<br />

Test gemacht, der auch bei allen negativ war.<br />

Dennoch sind Sie an Corona erkrankt. Wann<br />

haben Sie das gemerkt?<br />

Jennifer: Nachdem wir alle die negativen Ergebnisse<br />

der Tests von der Rückkehr erhalten hatten,<br />

kamen bei Max Pfisterer und bei Benni einige<br />

Zeit später trotzdem Symptome auf. Ich hatte<br />

damals keine Symptome, die kamen bei mir erst<br />

später, nachdem das Ergebnis meines dritten<br />

Tests da war (jeder von uns dreien hat sich noch<br />

ein drittes Mal testen lassen). Leider war ich am<br />

Tag vor meinem dritten Test – weil ich keine<br />

Symptome verspürte – noch bei einer DEU-Maßnahme<br />

beim Stretching mit weiteren Bundeskadersportlern.<br />

Wir hatten zwar Masken auf, aber<br />

das Gesundheitsamt hat für alle zehn Tage Quarantäne<br />

angeordnet, aus Sicherheitsgründen.<br />

Benjamin: Grundsätzlich ist überhaupt nicht<br />

nachzuvollziehen, wo wir uns angesteckt haben.<br />

Es hängt von so vielen verschiedenen Faktoren<br />

ab, ob ich fit bin, mein Immunsystem gut drauf<br />

ist. Die Ärzte sagen, es ist durchaus nicht auszuschließen,<br />

dass wir uns schon vor der Reise<br />

angesteckt hatten.<br />

Wie haben Sie die Krankheit überstanden?<br />

Jennifer: Ich hatte es ein bisschen schwieriger<br />

als Benjamin. Ich hatte kein Fieber, mein größtes<br />

Symptom waren die Gliederschmerzen. Man<br />

war wirklich richtig platt. Ich hatte mega Rückenschmerzen<br />

und konnte ein paar Nächte<br />

nicht schlafen. Ich habe an die drei Wochen gebraucht,<br />

bis ich mich wieder richtig normal gefühlt<br />

habe.<br />

Im Zusammenhang mit der Deutschen Meisterschaft<br />

hieß es, dass Sie als Aktivensprecherin<br />

eine Absage gefordert hätten. Was ist<br />

da dran?<br />

Jennifer: Peter (Liebers) und ich sind beide Aktivensprecher.<br />

Es ging alles nicht von uns, speziell<br />

nicht nur von mir, aus. Es kamen einige Athleten<br />

und Athletinnen auf Peter und mich uns, die<br />

ihre Ängste bezüglich der DM ausgesprochen<br />

haben. Als Aktivensprecher im Verband ist es<br />

unsere Aufgabe, die Sorgen und Wünsche der<br />

anderen Sportler ernst zu nehmen und deshalb<br />

haben wir uns in einer internen Mail an die DEU<br />

an das Präsidium gewendet und haben gebeten,<br />

nicht alarmiert, also wirklich nur gebeten, die<br />

Entscheidung, die DM jetzt stattfinden zu lassen,<br />

zu überdenken. Und die DM, da keine Europameisterschaft<br />

stattfindet, eventuell ins<br />

nächste Jahr zu verlegen. Wir haben nie eine<br />

Absage gefordert. Die Vertreter des DOSB<br />

(Olympischen Sportbundes) hatten wir nur in<br />

Kopie in Kenntnis gesetzt.<br />

Vielen Dank für das Interview und alles Gute!<br />

Mit Jennifer Janse van Rensburg und Benjamin<br />

Steffan sprach Tatjana Flade.<br />

•••

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!