Pirouette No. 02/2021 Februar

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18 US-Meisterschaften sie wesentlich an Eleganz und Ausstrahlung gewonnen. Das KP mit 3L-3T blieb fehlerfrei, in der Kür fehlte aber bei drei Sprüngen eine dritte saubere Umdrehung. Enttäuschend war der Auftritt und der fünfte Platz der Skate America-Siegerin Mariah Bell. Im KP ging der 3L daneben, in der Abba-Kür waren bei der Arutunian-Schülerin nach dem Auftakt-Sturz beim 3F nicht weniger als vier weitere Sprünge unsauber. Nicht so überzeugend wie bei Skate America lief Audrey Shin, in keiner guten Form war die viel höher als Rang 12 eingestufte Starr Andrews und auch Gracie Gold war von ihrer früheren Stärke fast so weit entfernt wie bei Skate America. Zakrajsek- Schülerin Paige Rydberg wurde bei der Ankunft positiv getestet und durfte nicht starten. Courtney Hicks fehlte wegen einer Hüftoperation und Polina Edmunds, weil sie nach Jahren ohne Wettbewerb offiziell ihren Rücktritt erklärt hatte. tuellen Pressekonferenz witzelte der sonst oft schweigsame Donohue: „Man sieht nicht so gut, wie glücklich wir sind, weil wir Masken tragen. Aber wir grinsen wie Affen, denen man eine neue Banane gegeben hat.“ Madison Chock und Evan Bates waren nicht bei Skate America, weil Chock damals noch unter den Nachwirkungen einer außerhalb des Eises passierten Gehirnerschütterung litt, sondern gaben erst bei den US-Meisterschaften ihr Saisondebüt. Im Rhythmustanz interpretierten sie „Too Darn Hot“ von Cole Porter mit viel Raffinesse und ausgezeichneten Elementen und lagen hier vier Zehntelpunkte vorne. Fast alles gelang erstklassig in ihrer Kür, dem zum Markenzeichen gewordenen ägyptischen Schlangentanz der vergangenen Saison mit dem von der ISU im Sommer 2020 preisgekrönten Kostüm, das die Pirouette schon im März 2020 auf dem Titel Hubbell/Donohue knapp vorne Obwohl der Eistanz schon viele Jahre (zumindest vor Nathan Chen) die erfolgreichste Disziplin des US-Verbandes ist, wurde er am wenigsten im US-Fernsehen übertragen. Zurzeit besitzen die USA zwei Weltklassepaare, die bei der WM mit den Spitzenpaaren aus Russland um die Medaillen kämpfen können. Alle drei Medaillengewinner von Las Vegas trainieren in der Ice Academy of Montreal in Kanada und durften als US-Bürger zur Meisterschaft über die Grenze. Anschließend wollten sie noch kurz Familie und Freunde besuchen und mussten dann nach der Rückkehr in Montreal zwei Wochen in Quarantäne, bevor sie wieder trainieren und sich auf die hoffentlich stattfindende WM vorbereiten durften. Bei Skate America war Romain Haguenauer als Trainer dabei, diesmal Patrice Lauzon, der ebenfalls erst zwei Wochen nach der Rückkehr wieder aufs Eis durfte. Kaitlin Hawayek und Jean-Luc Baker Zum dritten Mal knapp US-Meister nach 2018 und 2019 wurden Madison Hubbell und Zachary Donohue. Im Rhythmustanz zu drei gesungenen Stücken aus dem Musical Burlesque von Christina Aguilera lagen sie knapp hinter ihren schärfsten Konkurrenten, weil die zweite der vier Schlüsselstellen des Finnsteps wegen eines Taktfehlers nicht anerkannt wurde. Alles andere gelang sehr flüssig und ausgezeichnet. In der Kür waren sie überwiegend zu schon vor sechs Jahren einmal im Wettbewerb und vor zwei Jahren als Schaulaufnummer verwendeten Hallelujah-Musikstücken zurückgekehrt. Nach Skate America hatte auch Olympiasieger Scott Moir eine Woche mit ihnen an der Kür gearbeitet. Siebenmal 10,0 war sicherlich übertrieben, aber das Ganze war durchaus erstklassig. In der vir- Eistanz | Meisterklasse RT Kür Pkt 1 Madison Hubbell / Zachary Donohue 2 1 224.56 2 Madison Chock / Evan Bates 1 2 222.93 3 Kaitlin Hawayek / Jean-Luc Baker 3 3 212.55 4 Caroline Green / Michael Parsons 4 4 192.39 5 Molly Cesanek / Yehor Yehorov 5 5 177.40 6 Lorraine McNamara / Anton Spiridonov 6 6 162.86 7 Eva Pate / Logan Bye 7 7 154.93 8 Livvy Shilling / Alexander Petrov 8 8 131.10 9 Hilary Asher / Ryan O‘Donnell 9 9 122.68 10 Breelie Taylor / Tyler Vollmer 10 10 100.76 11 Cara Murphy / Joshua Levitt 11 11 96.91 Madison Hubbell und Zachary Donohue
Caroline Green und Michael Parsons Fotos: Robin Ritoss hatte. Aber ein Stolperer von Bates bei den Twizzles kostete mindestens zwei Punkte und damit den Titel, auch wenn sie vier Komponenten von 10,0 erhielten. Bronzemedaillengewinner Kaitlin Hawayek und Jean-Luc Baker überzeugten im Rhythmustanz wieder mit dem „Saturday Night Fever“ und in der Kür zu „Heart of Glass“ von Philip Glass. Beide Programme gelangen fehlerlos, obwohl Hawayek im Training vor dem Rhythmustanz mit einem Konkurrenten heftig zusammengestoßen war. Caroline Green und Michael Parsons, erst in der zweiten Saison zusammen, untermauerten ihre schon zuvor gezeigten guten Leistungen, sowohl im Rhythmustanz zu „I Turned the Corner“ und „What Do I Need With Love?“ aus dem Filmmusical Thoroughly Modern Millie als auch in der Kür zu einem Medley aus Musikstücken von Prince. Sie trainieren ebenso bei Alexei Kiliakov in Virginia wie die Fünftplatzierten Molly Cesanek und Yehor Yehorov, die in der vergangenen Saison noch als Junioren die Egna Trophy gewannen. Lorraine McNamara und ihr neuer Partner Anton Spiridonov liefen in der Kür zu Stücken von Pink Floyd mit zwei zu langen Hebungen in der Kür. Zu Hause in Novi bei Detroit bleiben mussten Christina Carreira und Anthony Ponomarenko, die gute Chancen auf den vierten Platz gehabt hätten. Aber Ponomarenkos Apartment-Mitbewohner Vadym Kolesnik (Juniorenweltmeister 2020 mit Avonley Nguyen) war kurz zuvor vom Weihnachtsurlaub aus der Ukraine zurückgekehrt und bei der Einreise positiv getestet worden. Sein Testergebnis erhielt er erst, als er schon in der gemeinsamen Wohnung war. Eine Woche nach den Meisterschaften verkündeten Carreira und Ponomarenko, dass sie die Trainer Shpilband verlassen und wechselten zu Scott Moir in die „Zweigstelle“ der Montrealer Ice Academy bei London/Ontario. Weder Nguyen noch Kolesnik haben übrigens bisher neue Tanzpartner gefunden. Juniorenmeisterschaften Drei Tage nach dem Ende der Meisterklasse fanden an gleicher Stelle die Meisterschaften der Junioren mit vielen neuen Namen statt. Gold bei den Damen gewann Isabeau Levito aus dem Bundesstaat New Jersey nach einem so gut wie fehlerfreien KP und einer Kür zu Malaguena mit drei guten und drei leicht unterdrehten Dreifachen. Silber holte die erst 12 Jahre alte Tammy Gambill-Schülerin Kanon Smith, die ebenfalls einige Probleme hatte, ihre Sprünge rückwärts zu landen. Platz drei ging an Clare Seo, ebenfalls aus Colorado Springs und Schülerin von Tammy Gambill. Dem Sieger der männlichen Junioren, Eric Prober aus Florida, glückte im KP ein 3A, in der Kür sogar zwei 3A. Er gefiel auch stilistisch mit Choreografien von Silvia Fontana (der Ehefrau von John Zimmerman) und Eistanz-Olympiasieger Evgeni Platov. Der 16 Jahre alte Joseph Klein, Schüler von Damon Allen in Colorado Springs, hatte noch keinen 3A im Repertoire, aber saubere andere Sprünge. Sa- Isabeau Levito muel Mindra aus Portland in Oregon kam trotz zwei Stürzen und ohne 3A-Versuche auf den dritten Platz. Die Paarlaufmeister Anastasia Smirnova (16) und Danylo Siianytsia (20) sind beide im ukrainischen Dnipro aufgewachsen, das bis 2016 Dnepropetrovsk hieß, haben aber erst in den USA zueinander gefunden. Ihre deutschstämmige Trainerin Trudy Oltmanns in Minnesota erzählte einer Journalistin vom US-Verband: „Er kam mit 15 in die USA. Ich holte ihn am Flughafen an, aber er konnte noch kein Englisch und beherrschte noch nicht einmal einen sicheren einfachen Axel. Aber er hatte einen starken Willen, Paarläufer zu werden. Er war begabt, machte rasante Fortschritte, war sehr lernwillig und konnte mit 17 alle Dreifachen einschließlich Axel, aber seine ersten beiden Partnerinnen waren nicht sehr stark. Dann sah er auf der Partnersuch-Website „IcePartner- Search.com“, dass Anastasia aus seiner Heimatstadt einen Partner suchte. Er kannte sie gar nicht, weil sie vier Jahre jünger war als er. Wir arrangierten ein Probetraining und wussten nach wenigen Minuten, dass sie die richtige Partnerin ist. Er blühte innerhalb von Stunden auf und Beide waren glücklich, dass sie ihre Muttersprache miteinander sprechen konnten.“ Beide saßen jeden Abend am Bildschirm, um online Englisch zu lernen. Aber auch sie tat sich mit 13 Jahren am Anfang ohne Englisch schwer und video-telefonierte jeden Tag mit ihren Eltern, die in der Ukrai- ne bleiben mussten. Noch haben beide keine US-Staats- bürgerschaft, aber er sammelt schon fleißig Belege dafür. 2020 wurden sie Zehnte der Junioren-WM und die Olympischen Spiele von 2026 sind ihr Fernziel. Im jazzigen KP erhielten sie schon einige +5 für Twist, Todesspirale und Hebung, aber Smirnova hatte in beiden Programmen Probleme mit den Einzelsprüngen. Sie sind wieder einmal Ukrainer, die ihr Land verlassen und für ein anderes starten. Der Verlust aller guten Läufer ist seit Kanon Smith 19 US-Meisterschaften
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