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MY FACTORY 3/2021

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19186<br />

03 März <strong>2021</strong><br />

TITEL<br />

Ring frei für eine effiziente<br />

08 Transporttechnik<br />

Künstliche Intelligenz<br />

20 in der Produktion<br />

Smartes Tool für<br />

52 die mobile Wartung<br />

AUS<br />

WIRD<br />

myfactory-magazin.de


MULTIMEDIAL VERNETZT<br />

KUNDEN GEWINNEN!<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Profitieren Sie von unserem<br />

einmaligen Mediennetzwerk!<br />

Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />

Carmen Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de


EDITORIAL<br />

NEUE WEGE GEHEN<br />

DIGITALISIERUNG –<br />

JA, ABER NUR, WENN<br />

SIE SINNVOLL IST<br />

Voller Elan und mit großen Schritten geht es in die nächste Runde: voilà, unsere<br />

aktuelle Ausgabe <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong>.! Ich freue mich, Ihnen wieder viele Neuheiten<br />

aus der Welt der smarten Fertigung präsentieren zu können. Was ist dabei? In<br />

unserer Titelstory berichten wir über ein Leichtkransystem, das auf den ersten<br />

Blick nicht wirklich smart erscheint. Ist es aber: Verschiedenste Komponenten<br />

lassen sich individuell kombinieren und spielend leicht in jede Produktionsinfrastruktur<br />

integrieren. „Ring frei!“ lautet hier die Devise. Für unser Label<br />

Production Excellence haben wir ein Unternehmen ausgewählt, das trotz<br />

aller Vorbehalte den Mut hatte, neue Wege zu gehen und in Automatisierungstechnik<br />

zu investieren. Persönlich wird es<br />

in unserer Serie <strong>MY</strong> STORY diesmal mit<br />

Dr.-Ing. Mathias Kammüller, Chief Digital<br />

Officer bei Trumpf. Er erzählt uns seine<br />

Geschichte über die digitale Transformation<br />

im Unternehmen, warum sie mehr ist,<br />

als nur Maschinen miteinander zu vernetzen und dass sie dem Menschen<br />

dienen muss und nicht umgekehrt. Ein wichtiger Schritt dabei ist der Einsatz<br />

künstlicher Intelligenz, der auch in unserer denk:fabrik diskutiert wird. Welche<br />

Chancen sie im Produktionsumfeld bietet, lesen Sie ab Seite 20.<br />

Manchmal liegt die Lösung auch in der Mitte, in der Kombination aus analog<br />

und digital, der Interaktion von Mensch und Maschine. Denn auch Werker-<br />

Assistenzsysteme, wirtschaftliche Entsorgungsprozesse, Wartungstools sowie<br />

Arbeitsschutz und Ergonomie sind für Produktionsunternehmen unerlässlich.<br />

Lesen Sie <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong>. auch unter: digital.myfactory-magazin.de.<br />

Eine inspirierende Lektüre<br />

wünscht Ihnen<br />

Nicole Steinicke<br />

Chefredakteurin<br />

<strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong>.<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 3


EDITORIAL<br />

03 Neue Wege gehen<br />

16<br />

SMART NEWS<br />

06 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />

TITEL<br />

08 Ring frei für eine effiziente Transporttechnik<br />

Anzeige: Demag Cranes & Components, Wetter<br />

SMART PRODUCTION<br />

12 PRODUCTION EXCELLENCE:<br />

Schaltschrankbauer rüstet auf<br />

16 <strong>MY</strong> STORY: „Unsere Reise in die<br />

Digitalisierung hat gerade erst begonnen“<br />

Dr.-Ing. Mathias Kammüller, CDO bei Trumpf<br />

20 DENKFABRIK: Welche Vorteile kann<br />

KI in der Produktion erschließen?<br />

22 ERP-System: Wie Sie Prozesse verzahnen<br />

und Standorte vernetzen<br />

26 Industrie 4.0 in der Zerspanung<br />

29 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

30 Fünf typische Digitalisierungshürden<br />

im Maschinenbau<br />

TITEL<br />

08<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

32 Arbeitsplatzsysteme: Handmontage in<br />

einer digitalen Arbeitswelt?<br />

36 Schaltschrankbau: Digitaler Assistent<br />

erhöht die Produktivität<br />

39 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

INTRALOGISTIK<br />

42 Digitalisierung für eine zukunftsfähige<br />

Intralogistik<br />

46 So wird Entsorgung dank Ballenpressen schlank<br />

48 Intelligente Shuttletechnik:<br />

Eine neue Ära der Fertigung<br />

50 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

WARTUNG-UND INSTANDHALTUNG<br />

52 Wie Sie Ihre mobile Wartung optimieren<br />

55 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

56 Augmented Reality: Remote Assistance<br />

weltweit in Echtzeit<br />

▲<br />

Dr.-Ing. Mathias Kammüller, Trumpf<br />

Erleben Sie Technik nach Maß: Individuelle<br />

Lösungen für linienförmige flurfreie Transporte<br />

4 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


AUSBLICK<br />

58 Cobot-unterstützte Produktion:<br />

Eindrucksvoll einfach<br />

42<br />

RUBRIKEN<br />

50 Impressum<br />

58<br />

30<br />

Das Original.<br />

DAS BRIKETT.<br />

Mehr erfahren unter<br />

www.brikettieren.de<br />

Zuverlässige Brikettieranlagen vom Weltmarktführer<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/01-02 5


LOGIMAT AUF MÄRZ 2022 VERSCHOBEN<br />

Die für den 22. bis 24. Juni<br />

<strong>2021</strong> in Stuttgart geplante<br />

LogiMAT – Internationale<br />

Fachmesse für Intralogistik-Lösungen<br />

und Prozessmanagement<br />

wurde<br />

aufgrund der anhaltenden schwierigen Corona-Lage verschoben.<br />

Um den Ausstellern Planungssicherheit zu gewähren, hat der<br />

Veranstalter, die Euroexpo Messe- und Kongress-GmbH, entschieden,<br />

die anstehende Messe auf den Termin vom 8. bis 10. März<br />

2022 zu verlegen. Der Veranstalter arbeitet an einem digitalen<br />

Konzept, damit sich Besucher und Aussteller auch in <strong>2021</strong><br />

virtuell treffen können.<br />

www.logimat-messe.de<br />

„Der Mechaniker, der bisher<br />

nur eine Maschine bedient<br />

hat, wird in Zukunft die ganze<br />

Linie orchestrieren.“<br />

Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza, Leiterin<br />

des wbk Instituts für Produktionstechnik am<br />

Karlsruher Institut für Technologie (KIT)<br />

AUSBILDUNG: DIGITAL &<br />

PREDICTIVE ASSET MANAGER<br />

Durch die Covid-19-Krise sind auch Investments in<br />

Maschinen und Anlagen massiv unter Druck<br />

geraten. Gleichzeitig besteht in diesem Bereich ein<br />

großer Digitalisierungsbedarf. Die Tüv Süd Akademie<br />

hat daher ihr Schulungsangebot erweitert: Die neue<br />

modulare Ausbildung zum Digital & Predictive Asset<br />

Manager (DPAM) – Tüv vermittelt Werkzeuge und<br />

Methoden des digitalen und vorausschauenden<br />

Asset Managements in der Industrie. „Die Aus- und<br />

Weiterbildung im Asset Management ist maßgebend<br />

für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit aller<br />

Unternehmen mit hohem Anlageneinsatz und<br />

Verfügbarkeitsanspruch“, erklärt Dr.-Ing. Christian T.<br />

Geiss, Trainer der Tüv Süd Akademie. „Kenntnisse,<br />

wie man die Digitalisierung, Sensorik und KI für ein<br />

vorausschauendes und kostenoptimiertes Anlagenmanagement<br />

einsetzen kann, sind der Schlüssel<br />

für die Zukunft.“ Asset Management bezeichnet<br />

dabei die Verwaltung von technologischem Anlagevermögen<br />

mit dem Ziel, dieses gewinnbringend<br />

einzusetzen, die Verwaltung von Finanzen und<br />

immateriellen Ver-mögenswerten. Die Schulungen<br />

richten sich an Fach- und Führungskräfte, Prozessmanagement,<br />

Projektmanager sowie Digitalisierungsverantwortliche.<br />

www.tuvsud.com/de<br />

6 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


SMART NEWS<br />

-12,1 %<br />

beträgt der reale Rückgang<br />

der Produktion im<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

in 2020 am Standort<br />

Deutschland nach vorläufigen<br />

Berechnungen des<br />

Statistischen Bundesamtes<br />

Quelle: VDMA<br />

FRIEDHELM LOH GROUP BÜNDELT KOMPETENZEN<br />

Drei Tochterunternehmen der Friedhelm Loh Group sind jetzt eins: German<br />

Edge Cloud, IoTOS und Innovo Cloud. Die Kompetenzen der im IIoT-, Cloudund<br />

Edge-Computing-Markt etablierten Unternehmen werden jetzt in der<br />

German Edge Cloud (GEC) vereint. Kunden in der produzierenden Industrie<br />

sollen mit den Edge-Cloud-Lösungen des Unternehmens Effizienzvorteile<br />

gewinnen, etwa durch Data Analytics – bei voller Datensouveränität.<br />

www.gec.io<br />

346<br />

Industrieroboter<br />

kommen in Deutschland<br />

auf 10 000 Mitarbeiter,<br />

das ist Platz 4 weltweit<br />

bei der Roboterdichte.<br />

Quelle: IFR International Federation of Robotics<br />

PRÄZISIONSWERKZEUGE:<br />

POSITIVE ERWARTUNGEN<br />

„Die deutschen Präzisionswerkzeuge-Hersteller<br />

mussten 2020 einen<br />

Umsatzrückgang von<br />

23 % hinnehmen“, teilte<br />

Stefan Zecha, Vorsitzender<br />

des Fachverbands<br />

Präzisionswerkzeuge im<br />

VDMA anlässlich einer<br />

Online-Pressekonferenz<br />

mit und ergänzte:<br />

„Trotz aller Unwägbarkeiten<br />

sind wir zuversichtlich, in diesem Jahr einen Produktionswert<br />

von rund 9,4 Milliarden Euro erreichen zu können.“<br />

Corona kam als Brandbeschleuniger auf das bereits seit<br />

2019 lodernde Feuer einer Krise in wichtigen Kundensegmenten,<br />

wie der Automobilindustrie und dem Maschinenbau.<br />

Zecha: „Allerdings hat uns gerade im vergangenen Jahr<br />

gerettet, dass unsere Kunden mit neuen Werkzeugkonzepten<br />

Produktivitätsgewinne ohne große Investitionen<br />

realisieren können.“ Entsprechend mager fiel dafür das<br />

Erstausrüstungsgeschäft 2020 aus. Die exportlastige<br />

Branche konnte lediglich auf dem chinesischen Markt<br />

größere Verluste verhindern. In allen anderen Ländern<br />

inklusive dem Heimatmarkt ging das Geschäft stark zurück.<br />

Nach Aussage verschiedener Unternehmen ist seit November<br />

wieder ein positiver Trend bei den Aufträgen zu spüren.<br />

Das macht die Werkzeughersteller zuversichtlich, dass sich<br />

der Investitionsknoten in absehbarer Zeit löst.<br />

www.pwz.vdma.org<br />

www.ruwac.de<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 7


SMART INTRALOGISTIK PRODUKTION<br />

8 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK<br />

EFFIZIENTE TRANSPORTTECHNIK<br />

RING FREI!<br />

Erkaltet das flüssige Zink auf dem Weg<br />

von den Vorschmelzöfen zu den Druckgussmaschinen,<br />

kann dies in der Produktion<br />

von Zink-Druckguss schnell zu einer<br />

unbrauchbaren Charge führen. Um dies<br />

zu vermeiden, war bei einem Spezialisten<br />

für Druckguss-Erzeugnisse ein neues<br />

Transportkonzept gefragt. Mit Hilfe<br />

des Kranbaukasten KBK von Demag<br />

konnte die ringförmige Beschickungslinie<br />

effizient und zugleich ergonomisch gestaltet<br />

werden.<br />

D<br />

ie Karl Wagenaar GmbH & Co. KG begann im Jahr<br />

1972 mit fünf Mitarbeitern in Heiligenhaus (Rheinland)<br />

als Lohnschleiferei. Nach dem Erwerb der<br />

ersten Druckgussmaschine im Jahr 1980 und dem<br />

Umzug in das benachbarte Velbert drei Jahre später erweiterte<br />

das Unternehmen seither Schritt für Schritt seine Produktion.<br />

Mittlerweile fertigen rund 100 Mitarbeiter im Mehrschichtbetrieb<br />

sieben Tage die Woche Zink-Druckguss-Teile<br />

für alle Industriezweige, vornehmlich für die Bau- sowie<br />

Schloss- und Beschlagindustrie. Dabei werden pro Jahr ca.<br />

5 000 Tonnen Zink vergossen.<br />

Die Produktionserweiterung erhöhte die Kapazität der Produktion<br />

von drei auf vier Vorschmelzöfen. Das flüssige Zink<br />

mit einer Temperatur von 420°C muss effizient, schnell und<br />

sicher von den vier Öfen zu den 26 Druckgussmaschinen<br />

transportiert werden. Bisher leistete eine Eigenkonstruktion<br />

mit Doppel-T-Träger und Laufkatze ihren Dienst. Die Stromversorgung<br />

erfolgte dabei per Schleppleitung. Für die Mitarbeiter<br />

bedeutete dies, dass bei Kurvenfahrten die Stromversorgung<br />

mühselig vor und nach der Kurve per Steckverbindung<br />

getrennt und wieder aufgenommen werden musste. Es<br />

bestand stets die Gefahr, dass die Temperatur des flüssigen<br />

Zinks absinkt und die Charge damit unbrauchbar wird.<br />

MANUELL VERFAHRBARE RINGBAHN<br />

ALS LÖSUNG<br />

Bei der Planung der neuen Produktionshalle war es Betriebsleiter<br />

Christian Schwab und Gießereileiter Recep Tunc daher<br />

wichtig, dass die Beschickung der Anlagen optimiert wird.<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 9


INTRALOGISTIK<br />

01<br />

DIE LEICHTGÄNGIGKEIT DER<br />

DEMAG-KOMPONENTEN<br />

ERMÖGLICHT ZÜGIGES UND<br />

SICHERES HANDLING UND<br />

GLEICHZEITIG EXAKTES,<br />

MÜHELOSES POSITIONIEREN<br />

VON LASTEN<br />

02<br />

01 Perfekt kombiniert: Fahrwerk und KBK II-R Profil sorgen<br />

für Leichtgängigkeit und durchgängigen Materialtransport<br />

02 Die beiden Transportöfen beschicken 26 Druckgussmaschinen<br />

mit flüssigem Zink aus vier Vorschmelzöfen entlang der KBK-Ringbahn<br />

Die Vorstellung der beiden Planer war klar: Eine leichtgängige<br />

und manuell verfahrbare Ringbahn mit durchgängiger Stromversorgung<br />

sollte es sein. Ein Gedanke an eine automatisierte<br />

Anlage wurde bereits in der Planungsphase verworfen. Das Risiko<br />

einer zu langen Ausfallzeit für die Mehrschichtproduktion ist<br />

zu groß und Sicherheitsaspekte können beim manuellen Betrieb<br />

besser gewährleistet werden.<br />

Mit der Planung und Ausführung der Ringbahn wurde schließlich<br />

das Stahlbauunternehmen Uta Kaminski beauftragt. Beide<br />

Unternehmen arbeiten Tür an Tür und pflegen gute Geschäftsbeziehungen.<br />

In Zusammenarbeit mit Demag wurde die Realisierung<br />

des neuen Transportsystems vorangetrieben.<br />

TRANSPORTÖFEN LEICHTGÄNGIG VERFAHREN<br />

Die KBK-Einschienenbahn ermöglicht nun die Beschickung von<br />

26 Druckgussmaschinen mit flüssigem Zink aus vier Vorschmelzöfen.<br />

Durch die modulare Bauweise des Demag Kranbaukasten<br />

KBK konnten die Geradstücke und Bögen der Ringbahn gemäß<br />

der Kundenanforderungen exakt umgesetzt werden. Entlang der<br />

fast 87 Meter langen Ringbahn verfahren zwei manuelle Demag<br />

Katzen die Transportöfen. Das Zusammenspiel von kaltgewalzten<br />

Profilen mit hoher Festigkeit bei gleichzeitig geringem Eigengewicht<br />

und Fahrwerken mit wälzgelagerten Kunststofflaufrollen<br />

ermöglicht es den Mitarbeitern, die Transportöfen mit jeweils bis<br />

zu 500 kg flüssigem Zink leichtgängig zu verfahren.<br />

INTEGRIERTE SCHLEIFLEITUNG ERLAUBT<br />

TRANSPORT AUCH ENTLANG DER 90°-BÖGEN<br />

Die integrierte Schleifleitung im KBK II-R Profil erlaubt den<br />

durchgängigen Transport der Last auch entlang der zwei<br />

90°-Bögen. Vorlaufpuffer vermeiden die Gefahr einer Überlastung<br />

der Aufhängungen, sollten beide Transportöfen auf einem<br />

Bahnstück verfahren. Darüber hinaus wurde die Anzahl der Aufhängungen<br />

verdoppelt, um den Sicherheitsstandard zusätzlich<br />

zu erhöhen. Die integrierte Stromzuführung schafft eine sichere<br />

und platzsparende Energieübertragung. Eine mögliche Kollision<br />

wird durch diese kabelfreie Ausführung vermieden. Die Mitarbeiter<br />

von Wagenaar können somit die Transportöfen über die<br />

gesamte Streckenlänge der Ringbahn verfahren und sich vollständig<br />

auf die Arbeit mit dem flüssigen Zink konzentrieren.<br />

JEDERZEIT ERWEITER- UND AUTOMATISIERBAR<br />

Der modulare Kranbaukasten KBK ermöglicht dem Anwender<br />

dabei die Realisierung der gewünschten Strecke, die bei Bedarf<br />

jederzeit erweitert werden kann. Neben Gerad- und Bogenstücken<br />

in verschiedenen Längen sind Weichen und Schwenkscheiben<br />

als Erweiterungsoptionen denkbar. Auch lassen sich<br />

elektrische Fahrwerke oder eine spätere Teil- beziehungsweise<br />

Vollautomatisierung realisieren.<br />

Die Leichtgängigkeit der Demag Komponenten ermöglicht<br />

zügiges, risikoarmes und sicheres Handling und gleichzeitig ein<br />

exaktes, müheloses Positionieren von Lasten. Damit sorgt das<br />

Leichtkransystem für effektive Arbeitsabläufe und erhöht die Produktivität.<br />

Ein Erkalten des Zinks in den Transportöfen ist seither<br />

fast ausgeschlossen.<br />

Bilder: Demag Cranes & Components<br />

www.demagcranes.de<br />

10 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


INTERVIEW<br />

WARUM ES FÜR CHRISTIAN SCHAAB<br />

KEINE ALTERNATIVE GAB<br />

Herr Schwab, wofür nutzen Sie die KBK-Anlage?<br />

Die KBK-Anlage dient zum Transport und Warmhalten der<br />

flüssigen Zinkschmelze in unseren Transportöfen. Durch die<br />

integrierte Stromschiene können wir die Schmelze optimal<br />

auf Temperatur halten. Die Transportöfen lassen sich über die<br />

KBK-Schiene einfach zu den Öfen an den jeweiligen Druckgießmaschinen<br />

transportieren. Sobald die Transportöfen am<br />

Maschinenofen positioniert sind, werden sie mechanisch und<br />

elektrisch gesichert. So kann der Mitarbeiter das flüssige Zink<br />

leicht in den Maschinenofen füllen.<br />

Wie wurde der Transport des flüssigen Zinks vorher organisiert?<br />

Bisher haben wir mit einer Eigenkonstruktion gearbeitet. Diese<br />

bestand aus Doppel-T Trägern, an denen die Transportöfen mit<br />

einem Rollenfahrwerk befestigt waren. Die Stromversorgung<br />

wurde über ein Schleppkabel und Stecker realisiert. Hierin<br />

bestand der große Nachteil für uns. Das Schleppkabel musste<br />

bei jeder Kurvenfahrt am Transportofen ausgesteckt werden. Um<br />

ein Abreißen des Kabels zu vermeiden, haben wir uns sehr viel<br />

einfallen lassen, allerdings kam es durch Unachtsamkeit immer<br />

wieder zu Schäden am Schleppkabel und damit verbundenen<br />

Verzögerungen.<br />

Was gab den Ausschlag für die Lösung von Demag?<br />

Demag hat uns vor allem mit der integrierten Stromzuführung<br />

überzeugt. Den Schwachpunkt unserer bislang genutzten<br />

Eigenkonstruktion konnten wir dadurch überwinden. Darüber<br />

hinaus achten wir darauf, wo wir einkaufen. Durch die Nähe<br />

unseres Stahlbauers und den kurzen Draht zum Demag-Vertrieb<br />

können wir im Ernstfall darauf vertrauen, dass wir schnell<br />

Unterstützung und Ersatzteile für die Ringbahn bekommen.<br />

Welche alternativen Lösungsansätze gab es<br />

in der Planungsphase?<br />

Es gibt komplizierte Lösungen mit autonom fahrenden<br />

Transportöfen von Schmelzofenherstellern. Für uns stand<br />

jedoch fest, dass wir unsere eigene Lösung optimieren müssen.<br />

Eine komplizierte und teure Lösung vom Ofenhersteller kam<br />

für uns nicht in Frage.<br />

Welche Vorteile bieten die Systeme von Demag im Betrieb?<br />

Zum einen ist die neue Ringbahn leichtgängiger und der<br />

Transportofen für unsere Mitarbeiter leichter zu verfahren. Das<br />

Umfüllen von der Schmelze in die Maschinenöfen geht leichter<br />

von der Hand. Darüber hinaus ist die integrierte Schleifleitung<br />

natürlich der größte Vorteil. Die Schleppleitung entfällt und<br />

damit kann der Transportofen auch bei den Kurvenfahrten<br />

durchgängig verfahren werden. Das erleichtert den Transport<br />

und wir können Temperaturunterschiede beim Zink vermeiden.<br />

Betriebsleiter Christian Schwab (rechts) und Gießereileiter Recep Tunc<br />

(links) sind federführend bei der Produktionsplanung<br />

UNTERNEHMEN<br />

Demag Cranes & Components GmbH<br />

Ruhrstraße 28, 58300 Wetter (Ruhr)<br />

Tel.: +49 (0) 2335 92 0<br />

E-mail: info@demagcranes.com<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

Online finden Sie weitere Informationen<br />

zum KBK-System unter folgendem Link:<br />

www.demagcranes.de/produkte/<br />

leichtkransystem-kbk<br />

FLURFREIE TRANSPORTE – AUCH<br />

IM AUTOMATIKBETRIEB<br />

Die KBK-Hängebahnen aus dem Leichtkransystem<br />

KBK ermöglichen maßgeschneiderte<br />

Lösungen für linienförmige flurfreie<br />

Transporte. Die besonderen Stärken liegen<br />

in vielfältigen Ausführungsoptionen:<br />

n einfache, handbediente Geradbahnen<br />

– auch mit Aluminiumprofilen realisierbar<br />

n weitverzweigte Anlagen möglich<br />

n Tragfähigkeiten bis zu 3 200 kg<br />

n individuelle Streckenführung durch<br />

Gerad- und Bogenstücke, Weichen<br />

und Schwenkscheiben<br />

n Direktverbindung von Auf- und<br />

Abgabestellen durch Reversierbetrieb<br />

oder Kreisverkehr<br />

n neben Handbetrieb auch teil- oder<br />

vollautomatisierte Ausführung möglich<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 11


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

PRODUCTION<br />

EXCELLENCE<br />

PRODUCTION<br />

EXCELLENCE<br />

Für diese Serie wählt<br />

das Redaktionsteam<br />

Unternehmen aus, die ihre<br />

Produktionsprozesse im Hinblick<br />

auf Effizienz, Nachhaltigkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit konsequent<br />

und vorbildlich optimieren<br />

und damit einen echten<br />

Mehrwert schaffen.<br />

XXX<br />

12 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

GUT GERÜSTET<br />

Mutig in die Zukunft investieren oder beim Bewährten bleiben? Vor<br />

dieser Frage stand Dominic Löscher – und gab der Zukunft den<br />

Zuschlag. Mithilfe von Rittal treibt er seitdem die Automatisierung<br />

seines Betriebs voran. Nicht nur der Schaltanlagenbau profitiert davon.<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 13


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

01 02<br />

Dominic Löscher schmunzelt, als er sich an das Gespräch<br />

mit seinem Vater Heinz vor gut drei Jahren erinnert: „Für<br />

mich war das am Anfang eine total verrückte Idee und<br />

ich war völlig überrascht von seinem Vorschlag.“<br />

Gegründet hat der junge Elektriker seinen kleinen Handwerksbetrieb<br />

erst 2006. Zu diesem Zeitpunkt arbeitet er noch auf der<br />

Meisterschule an seinem Abschluss. Daher stieg Heinz Löscher<br />

als technischer Betriebsleiter mit ein. In den ersten Jahren übernimmt<br />

das neue Unternehmen überwiegend Montage-Aufträge.<br />

Dann ändert sich der Schwerpunkt: Immer mehr Kunden treten<br />

mit Aufträgen für den Schaltanlagenbau an Löscher heran. Folgerichtig<br />

wird der Montagebereich 2008 aufgegeben. Heute sind in<br />

der Werkstatt sechs ausgelernte Mitarbeiter und ein Auszubildender<br />

tätig. Dem noch immer jungen Handwerksmeister liegt<br />

viel daran, ein familiäres Betriebsklima zu schaffen und zu erhalten.<br />

So sind die Mitarbeiter zum Beispiel sehr frei darin, sich ihre<br />

Arbeitszeit einzuteilen.<br />

Auch Dominic Löschers Vater ist weiterhin mit von der Partie.<br />

Im besagten Gespräch vor drei Jahren schlägt er seinem Sohn<br />

plötzlich vor, in ein CNC-Bearbeitungszentrum zu investieren.<br />

„Die Perforex von Rittal Automation Systems ist perfekt für die<br />

Bearbeitung von Gehäusen und Schaltschränken“, sagt Heinz<br />

Löscher. Sein Sohn ergänzt: „Wegen der hohen Investitionskosten<br />

war ich am Anfang aber sehr skeptisch.“<br />

Nach einiger Überlegung entschließt sich Löscher Junior, die<br />

Investition in die moderne Automatisierungstechnik für die<br />

Werkstatt anzugehen. „Diese Entscheidung habe ich mir nicht<br />

leicht gemacht“, erinnert sich Löscher: „Schließlich ging es um<br />

eine Summe im sechsstelligen Bereich.“ Neuerungen wie die<br />

Automatisierungstechnik bei Löscher sind nie völlig ohne Vorbehalte<br />

einzuführen. Solche Erfahrungen hat auch Doninic Löscher<br />

gemacht: „Gerade die älteren Mitarbeiter waren anfangs skeptisch<br />

– ‚Das können wir doch schneller per Hand machen‘ war<br />

eine der typischen Aussagen.“<br />

Die Ergebnisse haben den Zweiflern schnell den Wind aus den<br />

Segeln genommen. „Die Zeit für die Aufträge in der Werkstatt<br />

haben wir am Anfang noch so eingeplant, wie wir das aus der Vergangenheit<br />

gewohnt waren“, erinnert sich Löscher: „Und dann<br />

war ich fast erschrocken, wie schnell alles fertig war.“ Der Erfolg<br />

DIE ZEIT FÜR DIE AUFTRÄGE<br />

PLANTEN WIR AM ANFANG<br />

NOCH WIE FRÜHER GEWOHNT<br />

EIN. DANN WAR ICH FAST<br />

ERSCHROCKEN, WIE SCHNELL<br />

ALLES FERTIG WAR.<br />

Dominic Löscher<br />

mit neuen Kundenprojekten gibt ihm also recht – er hat offensichtlich<br />

alles richtig gemacht. „Wir können heute Aufträge ausführen,<br />

die wir ohne die Perforex gar nicht geschafft hätten“,<br />

berichtet Löscher von seinen Erfahrungen.<br />

ZUSCHLAG FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Die positiven Erfahrungen, die Elektro Löscher mit der Perforex<br />

BC von Rittal gemacht hat, bleiben nicht ohne Folgen. Direkt<br />

nach der Einführung der automatisierten CNC-Bearbeitung<br />

machen sich Vater und Sohn Gedanken über weitere Automatisierungslösungen<br />

für die Werkstatt: „Es ist nicht unser primäres<br />

Ziel, sehr stark zu wachsen. Aber wenn sich die Möglichkeit auftut,<br />

investieren wir natürlich weiter“, fasst Dominic Löscher seine<br />

langfristige Planung zusammen.<br />

Ein Ablängautomat C8+ und ein Crimpautomat R8 von Rittal<br />

Automation Systems erleichtern inzwischen die Konfektionierung<br />

der Leitungen, mit denen die Komponenten in den Schaltschränken<br />

verdrahtet werden. Die Leitungen werden in der passenden<br />

Länge geschnitten und dann in einem Arbeitsgang abisoliert<br />

und direkt mit einer Aderendhülse versehen. „Natürlich gab<br />

es auch hier wieder die gleiche skeptische Einstellung bei einem<br />

Teil der Belegschaft“, erzählt Löscher schmunzelnd: „Es freut<br />

mich jedes Mal, wenn ich durch die Werkstatt gehe und dabei<br />

sehe, wie diese Mitarbeiter am Crimpautomaten ihre Leitungen<br />

konfektionieren.“<br />

14 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

03<br />

01 Das Fräsbearbeitungscenter Perforex<br />

BC bearbeitet fast alle Kompakt- und<br />

Großschaltschränke einfach und schnell<br />

02 Ein Crimpautomat isoliert die<br />

Leitungen und versieht sie direkt mit<br />

einer Aderendhülse<br />

03 Dominic Löscher, Gründer und<br />

Geschäftsführer von Elektro Löscher (links),<br />

und Heinz Löscher, technischer Betriebsleiter<br />

Die letzte Anschaffung war ein Zuschnittcenter vom Typ Secarex,<br />

das in diesem Jahr in Betrieb genommen wurde. Das System ist<br />

einfach in der Bedienung und längt Verdrahtungskanäle, Kabelkanaldeckel<br />

und Tragschienen schnell, exakt und sicher ab. Der<br />

integrierte Etikettendrucker kann die abgelängten Teile projektbezogen<br />

beschriften. Auch das Zuschnittcenter trägt zur Beschleunigung<br />

der Prozesse in der Werkstatt bei und kann gleichzeitig noch<br />

den Verschnitt reduzieren und damit die Kosten senken.<br />

AUFRÜSTUNG AUCH IN DER ELEKTROPLANUNG<br />

Die Werkstatt ist aber nicht der einzige Bereich, in dem das<br />

Unternehmen investiert. Auch in der Elektroplanung wird aufgerüstet.<br />

Hier kommen in Zukunft das CAE-System Eplan Electric<br />

und die Software zur Aufbauplanung, Eplan Pro Panel, zum Einsatz.<br />

Ziel ist es, alle Prozesse von der Planung bis zur Fertigung<br />

in der Werkstatt miteinander zu verknüpfen und so zu optimieren.<br />

Nach der Elektroplanung wird in Eplan Pro Panel ein virtueller<br />

Prototyp des Schaltschranks erstellt. Die dabei er zeugten<br />

Daten können dann direkt für die Ansteuerung der Perforex und<br />

der Secarex in der Werkstatt verwendet werden. „Damit werden<br />

alle Prozesse noch einmal effizienter und schneller“, ist Löscher<br />

überzeugt.<br />

Mit den bisher umgesetzten und den geplanten Modernisierungen<br />

sieht sich Löscher gut für die Zukunft gerüstet: „Für ein<br />

kleines Unternehmen wie uns ist die Automatisierung eine Möglichkeit,<br />

wettbewerbsfähig zu sein.“ Auch die zukünftigen Entwicklungen<br />

von automatisierten Lösungen verfolgt Löscher mit<br />

großem Interesse: „Als nächste Investition denken wir über ein<br />

Wire Terminal nach, das die Drahtkonfektionierung vollautomatisch<br />

übernehmen kann.“ Zusammen mit dem digitalen<br />

Verdrahtungs assistenten Smart Wiring von Eplan kann so die<br />

Verdrahtung des Schaltschranks weiter optimiert werden. „Ich<br />

bin überzeugt, dass die Entwicklung in diese Richtung<br />

gehen wird“, fasst Löscher zusammen.<br />

Bilder: Rittal<br />

UNTERNEHMEN<br />

Rittal GmbH & Co. KG<br />

Auf dem Stützelberg<br />

D-35745 Herborn<br />

Tel.: +49(0)2772 505-0<br />

E-Mail: info@rittal.de<br />

AUTOR<br />

Dr. Jörg Lantzsch,<br />

Agentur Dr. Lantzsch, Wiesbaden<br />

AUTOMATISIERUNGSLÖSUNG<br />

FÜR DIE WERKSTATT<br />

– DIE VORTEILE:<br />

n Kurzfristiger Return on Investment<br />

(ROI) und deutlich höhere<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

n Kurze Durchlaufzeiten bei gleichbleibend<br />

hoher Bearbeitungsqualität<br />

n Schnelles, exaktes und<br />

verlässliches Arbeiten<br />

n Einfach zu erlernende und fernwartbare<br />

Werkstattprogrammierung<br />

n Netzwerkfähige Software mit<br />

zentraler Datenbank<br />

n Programmierte Werkstattaufträge<br />

stehen sofort zur Verfügung und<br />

sind wiederverwendbar<br />

www.rittal.com<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 15


<strong>MY</strong> STORY<br />

UNSERE REISE HAT GERADE<br />

ERST BEGONNEN<br />

Trumpf ist beim Thema Digitalisierung ganz vorne mit dabei. Im Oktober<br />

vergangenen Jahres hat der Maschinenbauer und Laserspezialist nach Chicago<br />

und Taicang/China in Ditzingen seine dritte Smart Factory eröffnet. Aber der<br />

Transformationsprozess ist noch lange nicht abgeschlossen. Dr.-Ing. Mathias<br />

Kammüller, Chief Digital Officer bei Trumpf, erzählt uns seine Geschichte.<br />

16 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03<br />

www.myfactory-magazin.de


<strong>MY</strong> STORY<br />

Was war der Auslöser für die<br />

digitale Transformation bei<br />

Trumpf – wie und wann beginnt<br />

die Geschichte?<br />

Wie lief der Prozess der<br />

Digitalisierung bei Trumpf ab?<br />

Gab es verschiedene Stationen?<br />

Welche Rolle spielen Ihre<br />

drei Smart Factories bei<br />

der Digitalisierung?<br />

Was waren die größten<br />

Widrigkeiten, mit denen<br />

Sie zu kämpfen hatten?<br />

Welche Rolle spielt für Sie der<br />

Mensch in einer digitalisierten<br />

Produktion?<br />

Wie hat sich Ihre Funktion<br />

durch die digitale Transformation<br />

gewandelt?<br />

Wir führen die digitale Transformation nun seit fast fünf Jahren in unserem<br />

Unternehmen durch. Ziel ist es, Trumpf sowohl für unsere Kunden als<br />

auch für unsere Mitarbeiter modern, wettbewerbsfähig und somit digital<br />

aufzustellen. Das haben wir mittlerweile in den allermeisten Abteilungen in<br />

unserer betrieblichen Alltagsarbeit fest verankert. Auslöser war aber die<br />

Industrie-4.0-Diskussion vor fünf Jahren und das Prinzip iPhone, dass wir<br />

für die Produktion anwenden wollten.<br />

Wir hatten zu Beginn der digitalen Transformation ein Zielbild entwickelt,<br />

wie wir Trumpf zum Leitanwender und Leitanbieter für digitale Lösungen<br />

weiterentwickeln möchten. Dieses Zielbild haben wir unter dem Titel<br />

„Digitale Ambition“ festgeschrieben und konsequent verfolgt.<br />

In den letzten Monaten haben wir dieses Zielbild nochmals überarbeitet<br />

und auf das Jahr <strong>2021</strong> angepasst. Mittlerweile gehört ja vieles schon<br />

zum Alltag, und wir bemerken es mitunter schon gar nicht mehr. Wir<br />

haben beispielsweise modernste Computer-Arbeitsplätze, unsere<br />

Stehungen auf dem Shopfloor finden vor großen Dashboards mit<br />

Daten zur Maschinenauslastung statt und die Produktionsmitarbeiter<br />

arbeiten weniger an der Maschine und mehr am Fertigungsprozess<br />

als früher. Aber es geht natürlich auch um harte Fakten wie verbesserte<br />

Durchlaufzeiten, das Vermeiden von Materialverschwendung und<br />

gesenkte Kosten.<br />

Eine große. Wir demonstrieren unseren Kunden in unseren Smart Factories,<br />

wie sich die Effizienz in der Fertigung durch digital vernetzte Lösungen um<br />

bis zu 30 Prozent steigern lässt. Die Auslastung der Produktion lässt sich<br />

erhöhen und die Flexibilität der Fertigung steigt. In unseren Smart Factories<br />

zeigt sich einmal mehr, dass Industrie 4.0 mehr ist als nur die Vernetzung<br />

einzelner Maschinen. Bestellung, Lagerhaltung, Auftragsbearbeitung,<br />

Logistik: Alles, was vor und nach der eigentlichen Materialbearbeitung<br />

passiert, kostet Zeit und passiert oft unsystematisch. Die Digitalisierung<br />

schafft hier Transparenz und Übersicht und sorgt für kurze und schnelle<br />

Wege. In Ditzingen zeigt sich das besonders gut, denn wir produzieren hier<br />

auch Komponenten für unsere eigenen Maschinen. Die Smart Factory ist<br />

in dieser Form in Europa einzigartig.<br />

Die Digitalisierung beginnt in den Köpfen der Menschen. Wir mussten<br />

anfangs ziemlich viel Überzeugungsarbeit im Unternehmen leisten, um<br />

die Zweifler einzubinden und mitzunehmen. Unsere Führungskräfte haben<br />

wir in Seminaren zur digitalen Transformation geschult und alle unsere<br />

Mitarbeiter per E-Learning. Mittlerweile sehen eigentlich fast alle die Vorteile<br />

der Digitalisierung. Die Corona-Pandemie hat da sicher noch ihren Teil<br />

dazu beigetragen.<br />

Die entscheidende! Digitalisierung muss den Menschen dienen, nicht anders<br />

herum. Sie muss das Arbeiten einfacher, sicherer und bequemer machen.<br />

Übrigens sind viele der erwähnten Zweifler zu regelrechten Fans geworden,<br />

nachdem sie angefangen haben, mit digitalen Tools zu arbeiten. Wer einmal<br />

die Zettelwirtschaft gegen eine App eingetauscht hat, will nicht mehr zurück.<br />

Für die digitale Transformation haben wir bei Trumpf die Funktion des Chief<br />

Digital Officers geschaffen. Bevor ich diese Funktion übernommen habe,<br />

leitete ich bei Trumpf den Werkzeugmaschinenbereich. Dort hatte ich – wie<br />

wir alle – oft mit Themen zu tun, die geradezu nach einer digitalen Lösung<br />

riefen. In der neuen Funktion konnte ich mich dann voll und ganz auf die<br />

Digitalisierung konzentrieren. Vor dem Hintergrund ihrer Tragweite und<br />

ihrer Folgen für uns als Unternehmen war das die richtige Entscheidung.<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 17


<strong>MY</strong> STORY<br />

Welche konkreten Vorteile hat<br />

die Digitalisierung in Ihrer<br />

Produktion bisher erschlossen?<br />

Wo stehen Sie heute und wie<br />

geht die Reise weiter?<br />

Sie leben die Digitalisierung<br />

ja nicht nur selbst, in Ihrer<br />

eigenen Produktion, sondern<br />

unterstützen Firmen auch<br />

dabei, diesen Schritt zu gehen.<br />

Wie sieht das aus?<br />

Läuft die digitale Transformation<br />

immer in Schritten ab? Womit<br />

sollten Firmen beginnen?<br />

Wann sollte ein Unternehmen<br />

über die Digitalisierung der<br />

Produktion nachdenken?<br />

Gibt es auch Fälle, in denen<br />

Digitalisierung keine Option ist?<br />

Durch die Digitalisierung ist unsere Fertigung in den letzten Jahren wesentlich<br />

effizienter geworden. Ein Bauteil läuft heute viel schneller und effizienter durch<br />

unsere Produktion als noch vor ein paar Jahren. Das geht so weit, dass wir aus<br />

unserer eigenen Blechfertigung Maschinen verkauft haben, weil wir sie dort<br />

jetzt nicht mehr benötigen. Die Planung und die Zusammenarbeit auf dem<br />

Shopfloor hat sich deutlich vereinfacht. Die Kunden können sich Teile online<br />

anzeigen lassen und per Mausklick bestellen, statt eine Skizze zu faxen. Künstliche<br />

Intelligenz hilft uns beim Absortieren von Blechen, und die Maschine<br />

piepst die Bediener auf dem Smartphone an, wenn sie ungeplant steht. Über<br />

die Vorteile könnte ich noch eine Weile weiter referieren…<br />

Die Digitalisierung ist gekommen, um zu bleiben. Das klingt jetzt vielleicht<br />

ein bisschen kitschig, aber unsere Reise hat gerade erst begonnen – denn<br />

das Potenzial von künstlicher Intelligenz ist noch lange nicht ausgeschöpft.<br />

Technologien wie Quantencomputing stehen gerade erst in den Startlöchern.<br />

Aber selbst unsere digitalen Lösungen, die wir bereits heute am Markt haben,<br />

sind für den einen oder anderen noch Neuland.<br />

Wir haben ein großes Team aus Smart-Factory-Beratern, die bei unseren<br />

Kunden die Fertigung optimieren. Weil wir viele Produktionshallen von innen<br />

kennen, sehen wir in der Regel schnell, was sich verbessern lässt. Das beginnt<br />

oft gar nicht beim Kauf einer neuen Maschine, sondern beim Verbessern der<br />

Prozesse. Seit der Corona-Pandemie sind unsere Berater verstärkt online<br />

unterwegs.<br />

Beides geht: Sie können eine hochmoderne Smart Factory auf der grünen<br />

Wiese aufbauen. Wir haben hier bereits mehrere Kunden von der Bauplanung<br />

bis zur Ausrüstung ihrer Produktionsstraßen unterstützt. Sie müssen aber nicht<br />

gleich den großen Wurf wagen. Auch kleine Digital-Projekte in der bestehenden<br />

Fertigung können die Wettbewerbsfähigkeit schnell steigern. Die beste Lösung<br />

zeigt sich vor Ort meist schnell. Insofern sollten bislang untätige Firmen vor<br />

allem mit dem Anfangen anfangen – da besteht oft noch die unbegründete Sorge,<br />

kein Geld damit zu sparen oder etwas falsch zu machen.<br />

Wichtig ist vor allem, sich vorher die Prozesse gründlich anzuschauen.<br />

Ein schlechter analoger Prozess verbessert sich nicht allein durch die<br />

Digitalisierung. In einer aufgeräumten Fertigung erzielt man durch<br />

Digitalisierung hingegen immer Vorteile. Da spielt weder das Alter der<br />

Maschinen eine Rolle noch das Baujahr des Gebäudes.<br />

Bilder: Trumpf<br />

Die Fragen stellten Martina Klein und Martina Laun, Redaktion <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong>.<br />

www.trumpf.de<br />

DIE SMART <strong>FACTORY</strong> IN DITZINGEN GEWÄHRT AUCH EXTERNEN<br />

INTERESSENTEN EINEN EINBLICK: TRANSPARENT, VERNETZT UND AGIL<br />

In der neuen Smart Factory am Firmenstammsitz in Ditzingen produziert Trumpf Blechbauteile für<br />

seine Werkzeugmaschinen. In vier Hallen mit insgesamt 5000 m² sind sowohl Schneid-, Biege- und<br />

Schweißmaschinen als auch Großlager und fahrerlose Transportsysteme miteinander vernetzt.<br />

Die gesamte Produktion lässt sich vom Control Center aus steuern. Dort laufen alle wichtigen<br />

Kennzahlen aus der Fertigung in Echtzeit zusammen – vom Auftragseingang bis zum fertigen Bauteil.<br />

In der neuen Smart Factory unterstützen Assistenzsysteme die Mitarbeiter im Arbeitsalltag.<br />

Die komplette Fertigung lässt sich mit Hilfe der Trumpf Fertigungssteuerungssoftware TruTops Fab<br />

von überall aus per Tablet, Smartphone oder Smartwatch überwachen.<br />

Die Smart Factory dient jedoch nicht nur der hauseigenen Fertigung,<br />

sondern auch als Vorführzentrum für Blechbearbeiter aus Deutschland<br />

und ganz Europa. Sie können sich dort Effizienzverbesserungen beim<br />

Schneiden, Biegen, Stanzen und Schweißen in einer realen Produktion<br />

ansehen. Sowohl kleine, mittelständische als auch große Unter nehmen<br />

finden dort neue Vernetzungslösungen für ihre Produktion.<br />

18 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

Anzeige<br />

EUROPA-PREMIERE: NEUE SECHS-<br />

ACHSER FÜR MITTLERE TRAGLASTEN<br />

Drei neue Stäubli Sechsachser für den mittleren<br />

Traglastbereich feiern Premiere. Die<br />

Modelle TX2-140, TX2-160 und TX2-160L<br />

empfehlen sich mit ihrer steifen Struktur und<br />

ihrem Hygienedesign für eine ganze Reihe von<br />

Applikationen unter Umgebungsbedingungen<br />

von rau bis steril.<br />

Der TX2-160 ist unter der Bezeichnung<br />

TX2-160L auch in einer Langarm-Version<br />

erhältlich, was ihm eine Reichweite von<br />

2 010 mm beschert, während die Standardversion<br />

1 710 mm weit greifen kann. Der<br />

TX2-140 hat eine<br />

Reichweite von<br />

1 510 mm. Die<br />

Traglast beträgt<br />

beim TX2-<br />

140/160 jeweils<br />

40 kg, bei der<br />

Langarmversion<br />

25 kg.<br />

Die Wiederholgenauigkeit<br />

bei<br />

allen drei Maschinen<br />

beträgt +/- 0,05 mm. In Kombination mit<br />

ihren vorbildlichen Dynamikwerten lassen sich<br />

kürzeste Zykluszeiten realisieren. Hinzu<br />

kommt eine hohe Steifigkeit des Handgelenks<br />

durch den Einsatz der Stäubli-eigenen<br />

Antriebstechnik.<br />

Die neue Baureihe zeichnet sich aus durch ihre<br />

kompakte Bauform mit einem konsequent auf<br />

Reinraumtauglichkeit getrimmten Design.<br />

Kein außenliegendes Kabel- und Schlauchpaket,<br />

sondern innenliegende Medien- und<br />

Versorgungsleitungen ohne Störkonturen.<br />

Die Anschlüsse auf Wunsch vertikal unter dem<br />

Roboterfuß verborgen, Toträume konsequent<br />

vermieden. Ideal für den Einsatz in sensiblen<br />

Umgebungen wie Pharma, Medizin und<br />

Lebensmittelverarbeitung.<br />

www.staubli.com<br />

NEXT GENERATION 5-ACHSEN-SPANNUNG<br />

Der neu konstruierte<br />

5-Achsen-Spanner SC5X von<br />

Gressel vereint dank integriertem<br />

Niederzug die<br />

hocheffiziente 5- und<br />

6-Seiten-Bearbeitung in<br />

einem Spannmittel. Somit<br />

stellt der SC5X eine perfekte<br />

Lösung für die hohen<br />

Anforderungen der permanent<br />

zunehmenden 5-Achsen-Bearbeitung<br />

dar. Der<br />

SC5X überzeugt mit einem<br />

kompakten Aufbau für maximale Zugänglichkeit. Die 5- und<br />

6-Seiten-Bearbeitung ist durch einfaches Klemmen einer<br />

oder beider Trägerbacken sowie durch den integrierten,<br />

aktiven Niederzug möglich – ohne Kraftfluss über die<br />

Auflagefläche. Dank 130 mm Grundspannhub ist ohne<br />

Umbau ein breites Einsatzfeld gegeben. Durch schnellen,<br />

werkzeuglosen Backenwechsel erlaubt der SC5X minimale<br />

Umrüstzeiten. Die interne Elastomer-Dämpfung minimiert<br />

Schwingungen. Anwendern steht zudem ein kompletter<br />

Baukasten für die optimale Gestaltung des Spannsystems<br />

aus Standard-Komponenten zur Verfügung. Durch einfaches,<br />

werkzeugloses Wechseln der kompletten Spindel lässt sich<br />

der SC5X für den automatisierten Betrieb jederzeit auf eine<br />

hydraulische Ansteuerung um- oder nachrüsten.<br />

www.gressel.ch<br />

Intelligent Testing<br />

Keine Kompromisse bei der<br />

Sicherheit<br />

www.zwickroell.com<br />

ProLine bis 100 kN<br />

Ob Sicherheitsgurt, Airbag oder Motorradhelme, bei der<br />

Qualitätskontrolle von sicherheitsrelevanten Produkten<br />

gibt es keine Kompromisse. Die ProLine von ZwickRoell<br />

ist die ideale Prüfmaschine für Funktionsprüfungen an<br />

Bauteilen und Standardprüfungen an Werkstoff en.<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 19


SMART PRODUCTION<br />

DR. GUNAR ERNIS<br />

Geschäftsfeldleiter Industrial Analytics, Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse-<br />

und Informationssysteme IAIS , Sankt Augustin<br />

Im Bereich der Industrie, wo hochautomatisiert große Datenmengen<br />

erzeugt werden, können KI-Verfahren dabei unterstützen, die<br />

Produktionsplanung zu optimieren, den Produktionsertrag zu verbessern,<br />

die Anlagenauslastung zu erhöhen und Stillstandzeiten<br />

durch vorausschauende Wartung zu minimieren. Insbesondere<br />

KI-basierte Vorhersageverfahren können, basierend auf Daten aus<br />

der Produktion und der Planung, sehr gute Voraussagen über die<br />

Lebensdauer von Anlagenteilen machen. Damit können Wartungsoder<br />

Instandhaltungsarbeiten optimal und mit minimalen<br />

Ausfallzeiten der Produktion geplant und durchgeführt werden.<br />

WELCHE VORTEILE<br />

KANN KI IN DER<br />

PRODUKTION<br />

ERSCHLIESSEN?<br />

KI-VERFAHREN<br />

KÖNNEN HELFEN,<br />

DIE PRODUKTIONS-<br />

PLANUNG ZU<br />

OPTIMIEREN<br />

Künstliche Intelligenz ist als<br />

Zukunftsthema in aller Munde.<br />

Aber wo kann sie in der industriellen<br />

Produktion sinnvoll eingesetzt<br />

werden und welche Vorteile kann sie<br />

dort konkret erschließen? Wir haben<br />

bei Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />

nachgefragt.<br />

KI UND MENSCH<br />

SOLLTEN ALS<br />

TEAM ZUSAMMEN-<br />

ARBEITEN<br />

PROF. DR.-ING. BIRGIT VOGEL-HEUSER<br />

Lehrstuhl für Automatisierung und Informationssysteme, Technische Universität München<br />

Produktionsanlagen generieren permanent Daten: von Energieverbräuchen<br />

über Stillstände bis hin zu Qualitätsdaten. Doch Daten allein nützen noch<br />

nichts, sie müssen zu Informationen verarbeitet werden, um daraus mit KI<br />

Wissen zu gewinnen. Während KI z. B. viel schneller als ein Mensch große<br />

Datenmengen nach auffälligen Mustern durchsuchen kann, kann der<br />

Mensch unerwartete oder messtechnisch nicht erfasste Ereignisse und<br />

Zusammenhänge wie Wetterumschwünge oder den Ausfall einer Lüftung<br />

intuitiv berücksichtigen und entsprechend reagieren. Eine KI scheitert hier<br />

oftmals mangels vergleichbarer, vergangener Aufzeichnungen (Erfahrungen)<br />

in den Daten. Deshalb liegt der Erfolg in der Kombination der Fähigkeiten<br />

von KI und Mensch in einem Team. KI kann z. B. Maschinenführer dabei<br />

unterstützen, die besten Prozessparameter für Maschinen (wieder) zu<br />

finden, oder im Falle von Fehlern die Ursache zielgerichteter einzugrenzen<br />

und vielversprechende Maßnahmen zur Behebung vorzuschlagen.<br />

20 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


BERNHARD MÜLLER<br />

Senior Vice President Industrie 4.0, SICK AG, Waldkirch<br />

Die wachsende Bedeutung von KI hängt zum Teil mit der wachsenden<br />

Geschwindigkeit, Größe und Vielfalt der Daten zusammen, die Unternehmen<br />

heute sammeln. Da KI Muster in Daten, die aus unterschiedlichen<br />

Ereignissen oder verschiedenster Sensorik gewonnen werden, schneller<br />

erkennen kann als Menschen, erhalten Unternehmen mehr Einblick und<br />

neue Erkenntnisse über Prozesse und Vorgänge in ihrer Produktion. Die<br />

Verwendung von KI hängt davon ab, welches Problem es zu lösen gilt<br />

und ob es mit Hilfe der KI (besser) lösbar ist.<br />

Wir nutzen Deep Learning als Teilbereich der KI, um die Leistung unserer<br />

kamerabasierten Sensoren insbesondere unter drei Aspekten zu verbessern:<br />

Komplexität, Flexibilität und effiziente Entwicklung. Der Anwender<br />

in der Produktion profitiert von einer höheren Flexibilität, da sich der<br />

gleiche Sensor in sehr verschiedenen Szenarien einsetzen lässt – einfach,<br />

indem man ein neues Training mit entsprechenden Daten durchführt.<br />

Außerdem beschleunigt der Paradigmenwechsel vom "Programmieren"<br />

einer Lösung zum "Trainieren" einer Lösung die Lösungsentwicklung und<br />

macht diese auch für neue Nutzergruppen zugänglich.<br />

DER ANWENDER<br />

PROFITIERT VON<br />

EINER HÖHEREN<br />

FLEXIBILITÄT<br />

DIE PRODUKTION DER ZUKUNFT<br />

Der E-Mail-Service für<br />

Produktionsverantwortliche<br />

und Investitions-Entscheider<br />

der produzierenden Industrie<br />

DIE THEMEN:<br />

Newsletter<br />

n SMART PRODUCTION<br />

n BETRIEBSTECHNIK<br />

n INTRALOGISTIK<br />

n WARTUNG-UND<br />

INSTANDHALTUNG<br />

KI HAT EIN RIESIGES<br />

POTENZIAL, DEM<br />

FACHKRÄFTEMANGEL<br />

ENTGEGENZUWIRKEN<br />

ANDREAS WEISS<br />

Geschäftsbereichsleiter Digitale Geschäftsmodelle, eco – Verband der Internetwirtschaft e. V.<br />

KI hat ein riesiges Potenzial, dem Fachkräftemangel im Mittelstand entgegenzuwirken.<br />

Wie das zukünftig gelingt, das erforschen wir mit Service-Meister. Ziel des<br />

Projektes ist es, mithilfe von KI das nötige Service-Wissen zu industriellen Anlagen<br />

skalierbar zur Verfügung zu stellen. Mittels smarter Chatbots, VR-Brille oder<br />

KI-Apps greifen Servicetechniker dann überall auf alle für den jeweiligen Servicefall<br />

nötigen Informationen zu.<br />

Die anlagen-, abteilungs- und firmenübergreifende Serviceplattform wird speziell<br />

auf die Herausforderungen des deutschen Mittelstands zugeschnitten sein. Ein<br />

wichtiges Teilziel ist es, geringer ausgebildete Fachkräfte mithilfe von digitalen<br />

Ratgebern, wie KI-basierten ServiceBots und Smart Services, auch zu komplexen<br />

Dienstleistungen zu befähigen. Außerdem sollen Maschinen durch KI dazu<br />

befähigt werden, mittels Predictive Maintenance Wartungsbedarf selbständig<br />

vorauszusagen – beispielsweise mit Hilfe der intelligenten Analyse unterschiedlicher<br />

Diagnosedaten, die zukünftig z. B. auch Geräuschveränderungen enthalten.<br />

Jetzt<br />

kostenlos<br />

anmelden!<br />

ERSCHEINT<br />

MONATLICH<br />

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ERP-SYSTEM: SO GELINGT DER EINSTIEG<br />

WIE SIE PROZESSE VERZAHNEN<br />

UND STANDORTE VERNETZEN<br />

Mit seinem neuen integrierten ERP-System bringt<br />

einer der weltweit führenden Hersteller digitaler<br />

Mikrosensoren und -systeme maximale Transparenz<br />

in seine Betriebsabläufe. Und nicht nur das. Das<br />

Cloud-basierte Konzept erlaubt auch die Einbindung<br />

sämtlicher Produktionsstandorte weltweit.<br />

22 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

Forschungsinstitute wie Statista gehen von einem Einsatz<br />

von über 30 Milliarden IoT-Devices im Jahr 2020<br />

aus – Tendenz steigend. 2025 sollen es bereits über<br />

75 Milliarden vernetzte Geräte sein, um die Wertschöpfung<br />

in Unternehmen zu optimieren und zu beschleunigen.<br />

So sehen mehr als die Hälfte von rund 500 Unternehmen<br />

aus der DACH-Region laut einer Studie von IDG Research<br />

und dem TÜV Süd großes Potenzial im Einsatz von<br />

IoT-Lösungen. Die Investitionsbereitschaft steigt, insbesondere<br />

digitale Technologien wie Blockchain, künstliche Intelligenz<br />

(KI) und Robotic Process Automation (RPA) stehen<br />

auf der Agenda der Entscheidungsträger ganz oben. Unverzichtbar<br />

für jeden dritten Entscheider: smarte Sensoren, mit<br />

denen sich Temperatur, Feuchtigkeit oder Kohlendioxid<br />

messen lassen. Hier kommt Sensirion ins Spiel: Das Schweizer<br />

Unternehmen produziert für seine Kunden weltweit<br />

Millionen digitaler Mikrosensoren, die Feuchtigkeit, Gasund<br />

Flüssigkeitsdurchflüsse messen.<br />

ESSENTIELL: SENSOREN IM<br />

INTERNET OF THINGS<br />

Kleiner als ein Stecknadelkopf: Das haben fast alle Produkte<br />

von Sensirion gemeinsam. Das Schweizer Unternehmen<br />

produziert Mikrosensoren und -systeme für Automobilhersteller,<br />

Energie- und Medizintechnik, Unterhaltungselektronik<br />

oder die Industrie 4.0. Die Produktpalette umfasst Gasund<br />

Flüssigkeitssensoren sowie Differenzdruck- und Umweltsensoren<br />

für die Messung von Temperatur und Feuchtigkeit,<br />

volatilen organischen Verbindungen, CO 2<br />

und<br />

Feinstaub. Ein florierendes Geschäft – denn Sensoren sind<br />

unverzichtbar, um Geräte und Gegenstände aller Art im Internet<br />

of Things (IoT) untereinander zu vernetzen.<br />

Um die kleinen Produkte jederzeit identifizieren zu können,<br />

setzt Sensirion auf die Lösungen SAP Manufacturing Execution<br />

(ME) und SAP Manufacturing Integration and Intelligence<br />

(MII). Gleichzeitig wollte der Hersteller damit sowohl die Maschinenintegration<br />

als auch die Prozesskontrolle verbessern –<br />

und dem Wunsch mehrerer Automobilkunden nach mehr<br />

Transparenz in den Produktionsprozessen ihrer Zulieferer<br />

nachkommen.<br />

SCHNELLE INTEGRATION VON STANDORTEN<br />

UND VERSCHIEDENEN SOFTWARESYSTEMEN<br />

Knapp zwei Jahre später beschlossen die Schweizer, ihre<br />

Geschäftsprozesse zu modernisieren und leistungsfähigere<br />

ERP-Software einzuführen – S/4HANA von SAP. Das damals<br />

noch junge ERP-System passte technologisch genau zu den<br />

Anforderungen von Sensirion. Gefragt war ein mehrsprachenfähiges<br />

ERP, das die schnelle Integration nicht nur von neuen<br />

Ländergesellschaften und Produktionsstandorten, sondern<br />

auch von verschiedenen Softwaresystemen ermöglichte.<br />

Anfang 2016 startete das ERP-Projekt mit einer sechsmonatigen<br />

Orientierungsphase, die vor allem die Gründer und<br />

Geschäftsführer von Sensirion – und weniger die IT-Abteilung<br />

– vorantrieben. Im September führte ein Team aus sieben<br />

internen Mitarbeitern und SAP-Beratern das Release 1610<br />

ein – die erste Version von SAP S/4HANA, die das Extended<br />

Warehouse Management (EWM) standardmäßig integriert<br />

hatte. Im engen Schulterschluss mit den Experten von SAP<br />

Services und Support konnte das System nach nur 15 Monaten<br />

erfolgreich in den Live-Betrieb übergehen. Dabei stand Sensirion<br />

als einer der ersten Kunden von SAP S/4HANA stets in<br />

regem Austausch mit den Produktverantwortlichen.<br />

PRODUKTIONSPROZESSE WERDEN<br />

AUTOMATISCH ANGESTOSSEN<br />

Im Zuge der ERP-Einführung ersetzte der Sensorspezialist<br />

auch sein bisheriges Customer-Relationship-Management-<br />

System (CRM) durch die SAP Sales Cloud. Die Lösung auto-<br />

Das ERP-System SAP S/4HANA bietet<br />

Echtzeiteinblicke in die Arbeitsplatz- und<br />

Ressourcenkapazitätsauslastung, um die<br />

Lastverteilung zu verstehen und<br />

Anpassungen in Echtzeit vorzunehmen<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 23


SMART PRODUCTION<br />

MIT UNSERER ERP-<br />

SOFTWARE HAT SICH<br />

SENSIRION FÜR KÜNFTIGE<br />

HERAUSFORDERUNGEN<br />

GERÜSTET. SÄMTLICHE<br />

PROZESSE ENTLANG DER<br />

WERTSCHÖPFUNGSKETTE<br />

SIND NUN TRANSPARENT.<br />

Nils Herzberg, SAP<br />

matisiert Vertriebsprozesse und unterstützt Sensirion dabei, mit<br />

Kunden über vernetzte, kundenorientierte Prozesse zu interagieren.<br />

Dafür bündelt die Lösung sämtliche Kundenaktivitäten<br />

und -initiativen in einem System, darunter Berichte über Kundentermine,<br />

mögliche Leads, Verkaufsmöglichkeiten und Angebote.<br />

Ein großer Vorteil für den Vertrieb: Kundeninformationen<br />

und -kontakte liegen den jeweiligen Ländergesellschaften nun<br />

zentral vor, alle Mitarbeiter sind auf dem gleichen Wissensstand.<br />

Gleichzeitig verbessern sich Kundenerfahrung und -zufriedenheit<br />

– was wiederum zu einem höheren Umsatz führt.<br />

Über eine standardisierte Schnittstelle übergibt das CRM-<br />

System die Angebote und Bestellungen an das ERP-System, das<br />

automatisch die erforderlichen Produktionsprozesse anstößt. Die<br />

Schweizer setzen auf eine mehrstufige Produktion und nutzen<br />

dafür unterschiedlichste Maschinen. Mithilfe von Manufacturing<br />

Integration lassen sich alle Zwischenstufen in der Produktion<br />

nachvollziehen und alle Seriennummern der sehr kleinteiligen<br />

Sensoren identifizieren.<br />

IM LAGER FÜR DAS RICHTIGE KLIMA SORGEN<br />

Im Anschluss gelangen die Sensoren ins Lager, softwareseitig<br />

abgebildet von SAP EWM. Das IT-Lagerverwaltungssystem bietet<br />

Firmen flexible automatisierte Unterstützung bei der Abwicklung<br />

sämtlicher Warenbewegungen sowie bei der Verwaltung<br />

der Bestände im Lagerkomplex. Das System unterstützt darüber<br />

hinaus den planmäßigen und effizienten Ablauf aller logistischen<br />

Prozesse innerhalb des Lagers. Anders als klassische produzierende<br />

Betriebe braucht der Sensorspezialist kaum Stellflächen,<br />

muss stattdessen aber eine große Anzahl von Chargennummern<br />

handhaben können. Mit dem Warehouse Management<br />

lassen sich die Bestände transparent dokumentieren und<br />

einzelne Lagerabläufe nachvollziehen. Wichtig, da manche Sensoren<br />

nur in stickstoffreichen oder antistatischen Umgebungen<br />

gelagert werden dürfen. Das EWM steuert auch die Versandprozesse.<br />

Dabei lassen sich Vorgaben der Automobilindustrie<br />

etwa an die verwendeten Behälter, mehrstufige Verpackungen<br />

oder den elektronischen Datenaustausch (EDI) umsetzen.<br />

Um sämtliche Abläufe entlang der Wertschöpfungskette miteinander<br />

zu verzahnen, nutzt Sensirion weitere Standard-Tools,<br />

beispielsweise iDoc und RFC für die Verbindung zwischen<br />

Manufacturing-Execution- und ERP-System.<br />

WACHSTUM MIT ERP-BORDMITTELN STEMMEN<br />

Mit SAP S/4HANA hat sich der Hersteller für künftige Herausforderungen<br />

gerüstet, sämtliche Prozesse entlang der Wertschöpfungskette<br />

sind nun transparent. Neue Landesgesellschaften oder<br />

Produktionsstandorte wie zuletzt in China lassen sich unkompliziert<br />

anbinden. Dank der integrierten Lösung muss das Unternehmen<br />

außerdem deutlich weniger verschiedene Schnittstellen<br />

kontrollieren und auf dem neusten Stand halten als früher.<br />

Außerdem konnte das Unternehmen mithilfe der ERP-Bordmittel<br />

das Umsatzwachstum der letzten drei Jahre mit seinen<br />

770 Mitarbeitern auffangen, ohne nach neuen Fachkräften<br />

suchen zu müssen. Und auch 2020 wächst das Unternehmen weiter:<br />

Vor allem die Hersteller von Beatmungsgeräten fragen verstärkt<br />

neue Sensoren nach. Deshalb fährt Sensirion seit Beginn<br />

der Coronapandemie rund um die Uhr einen Dreischichtbetrieb,<br />

was sich mit der ERP-Software ebenfalls einfach abbilden lässt.<br />

Bilder: Aufmacher Buffaloboy – stock.adobe.com, sonstige SAP<br />

www.sap.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

SAP Deutschland SE & Co. KG, Hauptsitz:<br />

Hasso-Plattner-Ring 7, 69190 Walldorf<br />

Telefon +49/6227/7-47474<br />

info.germany@sap.com<br />

AUTOR<br />

Nils Herzberg, Global Head Strategic<br />

Partnerships & Industrie 4.0, SAP, Heidelberg<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

Funktionen des ERP-Systems und Vorteile<br />

für Ihre Fertigung: bit.ly/SAP_4HANA<br />

BENEFITS INSIGHT<br />

n Echtzeiteinblicke in die Arbeitsplatzund<br />

Ressourcenkapazitätsauslastung, um<br />

die Lastverteilung zu verstehen und<br />

Anpassungen in Echtzeit vorzunehmen<br />

n Live-Planung: Anwender können auf<br />

Bedarfsänderungen und Änderungen bei<br />

bestätigten Aufträgen direkt reagieren<br />

n Massenfertigung individualisierter,<br />

personalisierter Teile mit minimalem<br />

Eingriff durch den Menschen<br />

n Nahtlose Zusammenarbeit zwischen<br />

Originalherstellern (OEM) und Dienstleistern,<br />

um eine schnelle Erfüllung von kundenspezifischen<br />

Bestellungen zu ermöglichen<br />

24 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

NEUE SCARA-ROBOTER:<br />

KOMPAKT, ROBUST, SCHNELL<br />

Zwei neue, kompakte<br />

Scara-Roboter ergänzen das<br />

Motoman-Portfolio von<br />

Yaskawa: Die robusten<br />

Neuentwicklungen Motoman<br />

SG400 und Motoman<br />

SG650 sind konzipiert für<br />

Traglasten von bis zu 3 bzw.<br />

bis zu 6 kg und decken einen<br />

Arbeitsbereich von 400 bzw.<br />

650 mm ab. Damit eignen<br />

sie sich insbesondere für<br />

Anwendungen, die sowohl hohe Geschwindigkeiten als auch<br />

große Präzision erfordern. Die Wiederholgenauigkeit der<br />

neuen Scara-Roboter liegt bei 0,01 mm. Typische Aufgabenbereiche<br />

sind damit zum Beispiel Montageprozesse von<br />

Kleinstteilen oder auch roboterbasiertes Picken und Packen,<br />

Dosieren und Zuführen in der verarbeitenden wie auch in<br />

der Lebensmittel-, Medizinprodukte- und Kosmetikindustrie.<br />

Geringe Störkonturen reduzieren das Kollisionsrisiko und<br />

ermöglichen den Betrieb der Roboter auf engstem Raum.<br />

Die interne Medienführung gewährleistet zuverlässige<br />

Arbeitsabläufe und reduziert den Wartungsbedarf.<br />

Gesteuert werden die 4-Achser mit der kompakten und<br />

leichten Steuerung Motoman YRC1000micro. Neben<br />

den üblichen Funktionalitäten bietet die YRC1000micro<br />

einfache Anschlussmöglichkeiten für externe Hardware<br />

sowie extrem schnelle und hochgenaue Motion Controller.<br />

Darüber hinaus ist sie mit einer optionalen „Functional<br />

Safety“-Funktion kompatibel, über die sich Arbeitsbereich<br />

und Geschwindigkeit sicher überwachen und<br />

begrenzen lassen.<br />

www.yaskawa.eu.com<br />

MASCHINENDATENERFASSUNG<br />

LEICHT GEMACHT<br />

Ein MES-Experte setzt auf<br />

intelligente Schnittstellen zur<br />

standardisierten Anbindung<br />

proprietärer Werkzeugmaschinen.<br />

Das Ziel der erweiterten<br />

Plattform Virtcont 4.0: stets<br />

aktuelle Maschinendaten für<br />

eine durchgängige vertikale<br />

Kommunikation im Sinne von<br />

Smart Factory. Nur, wenn<br />

automatisch und in Echtzeit<br />

Mengen, Zeiten, Alarme,<br />

QS-Daten und Prozesswerte<br />

innerhalb der Fertigung erfasst, visualisiert und verifiziert<br />

werden, lässt sich von Transparenz und Durchgängigkeit sprechen.<br />

Eine MDE wie bisoftMDE leistet einen wichtigen Beitrag<br />

dazu, Stillstand- und Rüstzeiten sowie Störungen zu reduzieren,<br />

die Zahl halb fertiger Teile zu verringern sowie die Termintreue zu<br />

erhöhen. Deshalb sollten Fertigungsunternehmen ihre teilweise<br />

proprietären Maschinen mittels intelligenter Schnittstelle wie der<br />

Plattform Virtcont 4.0 anbinden. Virtcont 4.0 stellt mit standardisierten<br />

Schnittstellen eine Transportebene zwischen Maschinen,<br />

Produkteinheiten und bisoftMES her. Damit lassen sich Prozessund<br />

Maschinendaten ohne aufwändige IT-Kenntnisse integrieren.<br />

Bild: pressmaster/www.shutterstock.com<br />

www.gbo-datacomp.de<br />

MyFactory_<strong>2021</strong>_2.pdf 1 02.02.<strong>2021</strong> 13:49:14<br />

3D-SIMULATION STEIGERT PRODUKTIVITÄT<br />

Mit der integrierten Entwicklungsumgebung Sysmac Studio<br />

3D Simulation bringt Omron eine Weiterentwicklung seiner<br />

IDE auf den Markt, die Roboter und andere Peripheriegeräte<br />

in einem einzigen Arbeitsgang steuert und überprüft. Dabei<br />

vereint sie eine Vielzahl von Funktionen: Logik, Motion,<br />

Robotik, HMI, Bildverarbeitung, Sensorik, Sicherheit und<br />

3D-Simulation. Sie reproduziert die gesamte Anlage digital,<br />

um den Betrieb mit der<br />

gleichen Genauigkeit wie<br />

bei einer echten Maschine<br />

zu überprüfen. So können<br />

Unternehmen ihre Prozesse<br />

und Produktionskapazitäten<br />

effizienter gestalten.<br />

Zudem erleichtert die IDE<br />

die Konstruktion durch Vorabverifizierung. Sie nutzt Simulationen,<br />

um die Voraussetzungen für schnellere Anpassungen<br />

am jeweiligen Produktionsstandort, kürzere Lieferzeiten für<br />

die Entwicklung von Anlagen, eine hochpräzise Montage<br />

sowie die gleichzeitige Inbetriebnahme von Produktionslinien<br />

an mehreren Standorten zu schaffen.<br />

www.omron.de<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

<strong>MY</strong><br />

CY<br />

C<strong>MY</strong><br />

K<br />

Business-Software<br />

für Menschen<br />

COSMO CONSULT<br />

Ihr verlässlicher Partner für naonale und<br />

internaonale Herausforderungen in den<br />

Bereichen ERP, CRM, Data & Analycs,<br />

Collaboraon, IoT und Künstliche Intelligenz<br />

www.cosmoconsult.com<br />

DEUTSCHLAND | FRANKREICH | ÖSTERREICH | SCHWEDEN | SCHWEIZ | SPANIEN<br />

RUMÄNIEN | UNGARN | CHILE | ECUADOR | KOLUMBIEN | MEXIKO | PANAMA | PERU<br />

HONGKONG | CHINA<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 25


INDUSTRIE 4.0 IN DER ZERSPANUNG<br />

MIT DIGITALER<br />

PRODUKTIONSÜBERWACHUNG<br />

ZU MEHR EFFIZIENZ<br />

26 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

MIT HILFE VON COROPLUS<br />

MACHINING INSIGHTS KÖNNEN<br />

SICH CNC-MASCHINEN ÜBER<br />

ETHERNET VERNETZEN<br />

W<br />

arum digitalisieren nicht mehr Fertigungsunternehmen<br />

ihre Prozesse? Ein möglicher Grund könnte die<br />

Annahme sein, dass Unternehmen die Kosten für die<br />

Integration von Industrie-4.0-Technologien in ihre<br />

bestehende Fertigung für zu teuer halten – obwohl das nicht so<br />

sein muss. Andere sehen vielleicht keinen Grund, ihre Werkzeugausstattung<br />

und Prozesse zu verbessern. Möglicherweise sind sie<br />

auch unsicher, wie Industrie 4.0 und ihre etablierte Arbeitsweise<br />

zusammenpassen.<br />

Tatsächlich können automatisierte Industrie-4.0-Technologien<br />

für das Unternehmensergebnis von großem Nutzen sein. So hat<br />

der Spezialist für Werkzeug- und Zerspanungslösungen Sandvik<br />

Coromant ermittelt, dass automatisierte Systeme die Maschinenverfügbarkeit<br />

signifikant erhöhen. Und das ist eine relevante<br />

Information, schließlich hebt eine 20-prozentige Steigerung<br />

der Maschinenauslastung die Bruttogewinnspanne um bis zu<br />

10 Prozent an.<br />

Darüber hinaus forcieren automatisierte Fertigungsanlagen<br />

den unter der Covid-19-Pandemie fortschreitenden Trend zur<br />

Bearbeitung mit begrenzter oder mannloser Überwachung. Dies<br />

belegt auch ein aktueller Bericht von PricewaterhouseCoopers<br />

(PwC): „Für Unternehmen, die für einen Virenausbruch anfällig<br />

sind, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, um den proaktiven Einsatz<br />

von Automatisierungstechnologien zu prüfen.“<br />

Bislang nutzen noch relativ wenige<br />

Fertigungsunternehmen die Chancen<br />

der Industrie 4.0. Doch wenn die Herausforderungen<br />

der Zukunft erfolgreich<br />

gemeistert werden wollen, muss sich das<br />

ändern. Erfahren Sie nachfolgend, wie Sie<br />

mit einer Kombination aus innovativer<br />

Software und den richtigen Werkzeugen<br />

die Digitalisierung in der Zerspanung<br />

gewinnbringend vorantreiben können.<br />

DIGITALE PRODUKTIONSÜBERWACHUNG<br />

Zeitgemäße Industrie-4.0-Technologien einschließlich Sensorik<br />

und maschinellem Lernen können durch Reduzierung von Produktionsstopps<br />

zur Gewinnsteigerung beitragen. Das gilt auch<br />

für Unterbrechungen, die erforderlich sind, um verschlissene<br />

Werkzeuge zu ersetzen. In diesem Fall verweist der Bericht von<br />

PwC auf IIoT-Lösungen als profitablere Alternative zur manuellen<br />

Überwachung. Wie das in der Praxis erfolgreich funktionieren<br />

kann, zeigt die Cloud-basierte CoroPlus-Machining-Insights-<br />

Anwendung, die zum umfangreichen Digitalisierungsangebot<br />

von Sandvik Coromant gehört.<br />

Mit Hilfe von CoroPlus Machining Insights können sich CNC-<br />

Maschinen über Ethernet vernetzen und eine bislang unerreichte<br />

Menge an Produktionsdaten zur Verbesserung der Fertigungseffizienz<br />

und Gesamtanlageneffektivität austauschen. Weil das<br />

nicht nur mit neuen Maschinen funktioniert, sondern ältere<br />

Anlagen sich problemlos per Adapter anschließen lassen, steht<br />

der Integration von Industrie 4.0 in den allermeisten Fällen nichts<br />

im Wege.<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 27


SMART PRODUCTION<br />

Mit CoroPlus Machining Insights werden<br />

Bearbeitungsprozesse transparenter<br />

und Werkzeugstandzeiten lassen sich<br />

optimieren<br />

FAZIT<br />

Werkzeug- und Maschinenhersteller, die ihre Vorbehalte gegen<br />

Industrie 4.0 aufgeben, können von unzähligen Produktivitäts-,<br />

Gewinn- und Wartungsvorteilen profitieren. Durch den korrekten<br />

Einsatz dieser Technologien können sie zu ihren eigenen<br />

Bedingungen in die Digitalisierung einsteigen – und zu den<br />

Unternehmen zählen, die für die Zukunft gut gewappnet sind.<br />

Bilder: Sandvik Coromant<br />

www.sandvik.coromant.com<br />

VERSCHLEISS VORHERSEHEN<br />

CoroPlus Machining Insights wurde entwickelt, um Bearbeitungsprozesse<br />

transparenter zu machen und Informationen für<br />

die Identifizierung und Beseitigung von Ausfallzeiten und<br />

Ineffizienz zu liefern – und das gilt auch für weitgehend oder<br />

vollständig automatisierte Prozesse. Denn eine der größten<br />

Bedrohungen für die Fertigung ist die Unvorhersehbarkeit von<br />

Werkzeugstandzeiten. Damit ein Werkzeug die automatisierte<br />

Produktion optimal unterstützt, muss kontinuierlicher,<br />

kontrollierbarer Verschleiß begrenzt und diskontinuierlicher,<br />

unkontrollierbarer Verschleiß verhindert werden.<br />

ZUKUNFTSFÄHIGE LÖSUNGEN FÜR<br />

DIE DIGITALE BEARBEITUNG<br />

Um die Werkzeugstandzeit signifikant zu erhöhen, müssen sich<br />

Fertigungsunternehmen letztendlich breit aufstellen. Zum einen<br />

sollten sie in Industrie-4.0-Technologien investieren, beispielsweise<br />

in CoroPlus Machining Insights zur Verschleißüberwachung,<br />

zum anderen benötigen sie geeignete, leistungsfähige<br />

Werkzeuge. Bei deren Auswahl hilft der CoroPlus Tool Guide.<br />

Die Nutzer des Online-Tools geben im Webbrowser nur das<br />

Werkstückmaterial und die Anwendungsart ein und erhalten<br />

sogleich sowohl das geeignete Werkzeug als auch die optimalen<br />

Schnittdaten für ihren Anwendungsfall.<br />

Eine weitere Lösung für die digitale Bearbeitung ist CoroPlus<br />

Process Control: Das Prozesssteuerungs-Tool umfasst sowohl<br />

Hard- als auch Software und überwacht Werkzeugmaschinen<br />

in Echtzeit. Dabei alarmiert es nicht nur, sondern agiert automatisch<br />

nach definierten Regeln – beispielsweise stoppt es im<br />

Kollisionsfall die Maschine oder tauscht verschlissene Werkzeuge<br />

aus.<br />

UNTERNEHMEN<br />

Sandvik Tooling Deutschland GmbH<br />

Heerdter Landstr. 243, 40549 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211/5027-0,<br />

E-Mail: de.coromant@sandvik.com<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

Unter folgendem Link finden Sie<br />

weitere Informationen zu CoroPlus<br />

Machining Insights: bit.ly/3rfZHC5<br />

SCHNELLER WEG ZU<br />

FERTIGUNGSINTELLIGENZ<br />

Dadurch, dass bei CoroPlus Machining<br />

Insights die Visualisierung online erfolgt<br />

und über einen Webbrowser zugänglich ist,<br />

ist für die Initialisierung und den Betrieb<br />

kein kompliziertes IT-Projekt nötig. Das<br />

bedeutet, dass Sandvik Coromant einen<br />

schnellen und einfachen Weg bietet, um<br />

digitale Fertigungsintelligenz in eine<br />

Produktionsstätte zu integrieren und<br />

Verbesserungen voranzutreiben.<br />

28 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

INTELLIGENTE WERKZEUGE FÜR INDUSTRIE 4.0<br />

UND SMART <strong>FACTORY</strong><br />

Intelligente Werkzeuge für<br />

den Einsatz in Industrie-4.0-<br />

Anwendungen und im<br />

Smart-Factory-Umfeld hat<br />

der Werkzeug-, Maschinenund<br />

Anlagenbauer BBG<br />

vorgestellt. Die von BBG<br />

entwickelte Technologie ist<br />

beispielsweise bei Schäumwerkzeugen<br />

zum Veredeln<br />

von Glas- und Polykarbonatscheiben<br />

mit Polyurethan<br />

oder zum Fertigen von<br />

Bauteilen im PUR-RIM-Verfahren einsetzbar. Darüber hinaus<br />

eignet sie sich für alle Arten von Werkzeugen, mit denen sicherheitsrelevante<br />

oder Class-A-Bauteile gefertigt werden, die hohe<br />

Ansprüche an den Fertigungsprozess und die Dokumentation<br />

stellen. Eine vollständig automatisierte Produktion ist mit den<br />

intelligenten Werkzeugen ebenfalls möglich. Typische Kunden<br />

sind Hersteller aus dem Automobilbau sowie der Pharma-, Luftund<br />

Raumfahrtindustrie, die aufgrund einer Nachweispflicht<br />

Fertigungsdaten von Bauteilen dokumentieren müssen.<br />

BBG zufolge senken die intelligenten Werkzeuge die Kosten für<br />

den Material- und Energieverbrauch und erhöhen gleichzeitig<br />

Produktivität sowie Prozessgenauigkeit.<br />

www.bbg-mbh.com<br />

NEUER HÄRTEPRÜFER FÜR METALLE,<br />

KUNSTSTOFFE UND CARBON-MATERIALIEN<br />

Der Wilson RH2150 steht für eine neue Generation von<br />

Härteprüfgeräten der Buehler – ITW Test & Measurement<br />

GmbH. Basierend auf dem Konzept des bewährten Typs<br />

RB2000 erfüllt er mit seinem großen Prüfskalenumfang<br />

sowie neu entwickelten Funktionen modernste Prüfansprüche.<br />

Dank seiner breiten Zubehörpalette eignet er<br />

sich für eine Vielzahl verschiedenster Werkstücke und<br />

Komponenten – in der produktionsnahen Qualitätskontrolle<br />

mit hohem Probenaufkommen und Prüfungen in der<br />

Fertigung ebenso wie in Forschungseinrichtungen. Mit<br />

seiner komplett neuen Bedienoberfläche sowie erweiterten<br />

statistischen Berechnungen, grafischen Darstellungen der<br />

Ergebnisse und einfach programmierbaren<br />

Prüfungen<br />

ermöglicht der Wilson RH2150<br />

optimierte Prüfabläufe. Über<br />

eine integrierte USB-Schnittstelle<br />

lassen sich Ergebnisse als CSVbzw.<br />

Textdatei auf Speichermedium<br />

auslesen. Zusätzliche<br />

Flexibilität schafft die optionale,<br />

individuell konfigurierbare<br />

DiaMet-Prüfsoftware mit ihren<br />

erweiterten Programmierungsund<br />

Exportfunktionen.<br />

www.buehler-met.de<br />

QUALITÄTSMANAGEMENTSOFTWARE IN NEUER VERSION<br />

MACHT INTERNATIONALISIERUNG LEICHT<br />

Die ConSense GmbH präsentiert mit ConSense <strong>2021</strong> die aktuelle Version ihrer hochentwickelten<br />

Standardsoftware für anwenderfreundliche Qualitätsmanagement- und integrierte<br />

Managementsysteme. Zahlreiche Neuerungen vereinfachen vor allem den internationalen<br />

Einsatz des Managementsystems. Unternehmen mit länderübergreifenden Standorten<br />

können jetzt u.a. verschiedene<br />

Zeitzonen und<br />

Sprachen pro Standort<br />

verwalten. Die Erweiterung<br />

um die Schnittstelle zum<br />

LDAP/ADS wird mit dieser<br />

Version stark ausgebaut<br />

und ermöglicht zusätzlich<br />

z. B. die Einbindung von<br />

Datenbanken, Microsoft<br />

Azure AD oder auch<br />

mehreren Benutzerverzeichnissen<br />

gleichzeitig.<br />

Auch die verschiedenen<br />

Module, mit denen sich<br />

das System den individuellen<br />

Bedürfnissen seiner Nutzer anpassen lässt, z. B. Maßnahmenmanagement, Auditmanagement,<br />

das Formularmanagement mit ConSense FORMS und das Modul für Gefährdungsbeurteilungen,<br />

erleichtern mit neuen Features und Funktionen sowie Optimierungen<br />

den Arbeitsalltag. Besonders auch im Bereich der eigenständigen, webbasierten Lösung<br />

ConSense Portal bietet die Version <strong>2021</strong> Neuerungen und trägt durch die anwenderfreundliche<br />

Bedienung zur Steigerung der Akzeptanz für das QM-System bei.<br />

www.consense-gmbh.de<br />

NEXT LEVEL SOLUTIONS.


TYPISCHE<br />

DIGITALISIERUNGS-<br />

HÜRDEN IM<br />

MASCHINENBAU<br />

Autor: Andreas Gladis, Bereichsleiter Produktion, INFORM GmbH, Aachen<br />

01<br />

02<br />

30 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

03<br />

04<br />

05<br />

01 GANZHEITLICHER BLICK<br />

AUF DIE WERTSCHÖPFUNGSKETTE<br />

Modernisierungsmaßnahmen werden häufig zu kurz gedacht und lediglich<br />

als Optimierung bestehender Prozesse angegangen. Echte Fortschritte<br />

sind jedoch nur mit einer in den Einzelschritten abgestimmten und<br />

synchronisierten Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette zu<br />

erreichen. Bei der größten Hemmschwelle für Termintreue und Liefergeschwindigkeit,<br />

den Pufferzeiten, können in vielen Fällen sogar betriebsübergreifende<br />

Maßnahmen sinnvoll sein.<br />

02 DER MENSCHLICHE FAKTOR<br />

Der Mensch ist keine Maschine. Auch Maschinenbauunternehmen<br />

müssen bei Digitalisierungsstrategien und -maßnahmen den Faktor<br />

Mensch berücksichtigen und die Mitarbeiter entsprechend einbeziehen.<br />

Ohne die Akzeptanz der Belegschaft werden die Erfolgsaussichten von<br />

Digitalisierungsschritten unnötig in Frage gestellt.<br />

03 DER CHIEF DIGITAL OFFICER<br />

Ein exzellenter CDO ist der natürliche Kristallisationspunkt für alle<br />

Digitalisierungsmaßnahmen. Das gilt für alle Branchen, hat aber im<br />

Maschinenbau besondere Brisanz. Denn nur wenige potenzielle CDOs<br />

besitzen neben dem Digitalisierungs-Know-how auch Expertise im<br />

Fachgebiet Maschinenbau. Die wäre ideal, um Digitalisierungsmaßnahmen<br />

an die spezifischen Eigenheiten der Branche zu adaptieren. Natürlich<br />

können auch Maschinenbau-Unternehmen ohne CDO oder vergleichbare<br />

Führungskräfte erfolgreich Digitalisierungsprojekte umsetzen, doch es<br />

zeigt sich, dass diese neue Abteilung innerhalb von Organisationen an<br />

Bedeutung gewinnt.<br />

04 VERTRAUEN IN DIE AUTOMATION<br />

Nach wie vor werden viele Automatisierungsmaßnahmen in der Planung<br />

kritisch beäugt und von einem gewissen Unbehagen begleitet. Immer<br />

noch wird vielfach mehr auf Menschen vertraut als auf IT-gesteuerte und<br />

-automatisierte Maschinen. Verantwortlich dafür ist unter anderem die erste<br />

Digitalisierungswelle um die Jahrtausendwende, als ERP-Systeme Hoffnung<br />

auf Planungsautomation machten, die man heute eher im Bereich KI realisiert<br />

sieht. Sie hat die vollmundigen Ankündigungen nicht erfüllen können und zu<br />

einer latenten Skepsis geführt. Dennoch kommen Unternehmen heute nicht<br />

mehr darum herum, sich mit der Automation von Planungsprozessen zu<br />

beschäftigen. Zu komplex, vernetzt und zeitkritisch sind die Auftragsnetze<br />

und Wertschöpfungsketten.<br />

05 DATENANALYSE UND<br />

OPTIMIERUNGS-ALGORITHMEN<br />

Eine der wichtigsten und häufigsten Ursachen für Pufferzeiten ist die<br />

wenig effiziente Maschinenauslastung. Genau hier liegt das größte<br />

Optimierungspotenzial. Durch den Einsatz cleverer Algorithmen können<br />

die Planungsvorgaben flexibel gestaltet, ideale Liefer- und Lagerzeiten<br />

einkalkuliert und der optimale Einsatz von Personalressourcen,<br />

Materialien und Werkzeugen definiert werden.<br />

Bilder: 01: Sergey Nivens – stock.adobe.com, 02: Gorodenkoff Productions OU– stock.adobe.com,<br />

03: peshkov – stock.adobe.com, 04: zapp2photo – stock.adobe.com,<br />

05: Pablo Lagarto – stock.adobe.com<br />

www.inform-software.de<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 31


BETRIEBSTECHNIK<br />

ARBEITSPLATZSYSTEME<br />

HANDMONTAGE IN EINER<br />

DIGITALEN ARBEITSWELT?<br />

Spielt Handmontage in Zukunft überhaupt<br />

noch eine Rolle? Ja, denn bei vielen industriellen<br />

Produktionsprozessen ist der Mensch immer<br />

noch unabdingbar. Dass die Handmontage auch<br />

in Hochlohnländern bezahlbar bleibt, dabei<br />

helfen anforderungsspezifische und nach<br />

ergonomischen Gesichtspunkten gestaltete<br />

Montagearbeitsplätze, die sich in digitale<br />

Fertigungswelten einbinden lassen.<br />

In den vergangenen Jahren gab es lange Zeit einen eindeutigen<br />

Trend: personalintensive Produktionen wurden nach Asien verlagert,<br />

um die Fertigungskosten möglichst gering zu halten. Diese<br />

Vorgehensweise bewährte sich für Massenware und tut dies<br />

auch heute noch. Allerdings stellt sich der Weg nach Asien bei anspruchsvollen<br />

Produkten häufig als Irrweg heraus. Zudem deckt<br />

die aktuelle Pandemie die Grenzen einer Produktionsverlagerung<br />

nach China oder Indien auf. Insbesondere bei der Herstellung<br />

medizinischer Produkte erwies sie sich als äußerst kritisch.<br />

Immer mehr europäische Unternehmen holen daher wenigstens<br />

Teile ihrer Produktion wieder zurück nach Europa. Eine wichtige<br />

Voraussetzung für ein solches „Onshoring“ ist die Möglichkeit zur<br />

weitgehenden Automatisierung der Prozesse, damit die Produkte<br />

bezahlbar bleiben. Doch nicht jede Fertigung lässt sich sinnvoll<br />

automatisieren. Dies gilt vor allem für die Herstellung komplexer<br />

Produkte in kleinen Stückzahlen mit einer hohen Variabilität sowie<br />

für Sonderlösungen. Um auch solche Produkte und Abläufe<br />

wirtschaftlich in Europa fertigen bzw. darstellen zu können, bedarf<br />

es spezieller Montagearbeitsplätze, die sich in die digitale<br />

Arbeitswelt integrieren lassen. Die Anforderungen an solche digitalisierbaren<br />

Handarbeitsplätze sind hoch. So müssen sie nicht<br />

nur den Mitarbeiter von körperlich belastenden oder monotonen<br />

Tätigkeiten entbinden, sondern auch dazu beitragen, dass die<br />

fraglichen Arbeitsabläufe sicher und fehlerfrei umgesetzt werden.<br />

Darüber hinaus muss die Montagesicherheit auch bei einem<br />

Mitarbeiterwechsel garantiert sein – ein speziell im Hinblick auf<br />

die Qualitätssicherung entscheidender Faktor.<br />

MEHR MÖGLICHKEITEN<br />

So haben heutige Montagearbeitsplätze mit den starren Standardarbeitsplätzen<br />

der Vergangenheit nicht mehr viel gemein. Moderne<br />

Handarbeitsplätze lassen sich in der Höhe und hinsichtlich der<br />

Griffweiten an den jeweiligen Werker anpassen und gewährleisten<br />

32 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

damit ergonomisches, ja sogar behindertengerechtes Arbeiten. Die<br />

Wirtschaftlichkeit dieser Arbeitsplätze wird dadurch gewährleistet,<br />

dass sie sich variabel an die jeweilige Tätigkeit anpassen und unkompliziert<br />

auf neue Aufgaben umrüsten lassen. Zudem garantieren<br />

sie durch die Kombination mit (teil-)automatisierten Entnahme-<br />

und Beladevorrichtungen eine prozesssichere, fehlerfreie<br />

Fertigung. Selbstverständlich können solche Montagearbeitsplätze<br />

Kunden. Dabei werden auch alle „kritischen“ Arbeitsschritte wie<br />

beispielsweise Zwischenprüfungen als Qualitätskontrolle festgelegt.<br />

Denn davon hängt letztlich die Lösung ab. In vielen Fällen<br />

hilft es dem Kunden auch, einen Workshop zum Thema Arbeitsplätze<br />

bei dem Unternehmen in Minden zu besuchen, um sich<br />

über die Möglichkeiten des Systems und die daraus folgenden<br />

Optionen für seine Fertigung klar zu werden. „Bei uns im Haus<br />

kann der Kunde mit seinem Bauteil die verschiedenen Arbeitsplätze<br />

austesten. Wenn er dann den Unterschied zwischen den<br />

verschiedenen Arbeitsplätzen konkret erlebt, kommt es nicht<br />

selten zu einem Aha-Erlebnis“, berichtet Hartmut Hoffmann,<br />

Geschäftsführer von RK Rose+Krieger.<br />

Entscheidet sich der Kunde für eine Arbeitsplatzlösung von<br />

RK Rose+Krieger, kann er aus einem Baukasten an Lösungsoptionen<br />

wählen. Denn die Mindener bieten neben den reinen<br />

Komponenten auch den Entwurf der Arbeitsplatzlösung, deren<br />

Konstruktion und Produktion sowie die „schlüsselfertige“<br />

Umsetzung vor Ort inklusive Inbetriebnahme und Schulung<br />

der Mitarbeiter des Kunden an. Ebenfalls optional sind die<br />

Integration einer Qualitätssicherung und die Dokumentation<br />

der Montageergebnisse.<br />

UMFASSENDE KOMPETENZEN<br />

Das Angebot an Montagearbeitsplätzen von RK Rose+Krieger<br />

reicht von einem einfachen Arbeitstisch bis hin zu einem teilautomatisierten,<br />

ergonomisch angepassten Montagearbeitsplatz<br />

mit Cobot- und ERP-Anbindung. Möglich macht das umfassende<br />

Angebot die Kooperation mit der Tochtergesellschaft RK-AHT<br />

und auch mit der Firma Mitsubishi Electric. Die Mindener<br />

Konstrukteure sind auf rein mechanische, höhenverstellbare<br />

Arbeitsplätze spezialisiert, während ihre Kollegen von RK-AHT<br />

die komplexeren Montagearbeitsplätze konzipieren und realisieren,<br />

bei denen entsprechende Steuerungs- und Softwarekompetenzen<br />

gefragt sind. Der Kunde merkt davon allerdings nichts.<br />

Er hat nur einen Ansprechpartner, mit dem er alle Fragen klärt.<br />

auch ESD- und/oder reinraumgerecht gestaltet sowie mit kollaborativen<br />

Robotern kombiniert werden.<br />

So anspruchsvoll wie die Anforderungen sind, die an digitalisierte,<br />

ergonomische Handarbeitsplätze gestellt werden, ist auch<br />

deren Konfiguration. Es kann daher zeit- und kosteneffizienter<br />

sein, sich bei der Konzeption eines geeigneten Arbeitsplatzes an<br />

einen Experten wie RK Rose+Krieger zu wenden, anstatt sich<br />

selbst an der Zusammenstellung der Elemente zu versuchen.<br />

Schließlich erfordert es umfassende Kenntnisse auf den Gebieten<br />

von Mechanik, Elektronik und Softwarelösungen, um einen<br />

prozess- und maschinensicheren Montagearbeitsplatz zu realisieren.<br />

Überdies liefert ein erfahrender Anbieter wie RK<br />

Rose+Krieger nicht nur den anforderungsspezifisch gefertigten<br />

Arbeitsplatz, sondern dazu auch eine umfassende Dokumentation.<br />

RK Rose+Krieger ist ein Komplettanbieter im Bereich von<br />

Lineareinheiten, Hubsäulen, Elektrozylindern, Alu-Profilsystemen<br />

und Rohrverbindern und verfügt über eine umfassende<br />

Expertise im Bereich Arbeitsplatzsysteme.<br />

DER WEG ZUM PASSENDEN<br />

MONTAGEARBEITSPLATZ<br />

Wenn die Spezialisten für Lean-Arbeitsplatzsysteme bei RK<br />

Rose+Krieger einen Montagearbeitsplatz entwickeln, beginnt<br />

alles mit der Definition der Anforderungen gemeinsam mit dem<br />

MONTAGEARBEITSPLÄTZE<br />

SIND KEINE FOSSILIEN,<br />

SIE SIND TEIL DER<br />

DIGITALEN EVOLUTION.<br />

Hartmut Hoffmann, Geschäftsführer<br />

RK Rose+Krieger GmbH<br />

„Durch RK-AHT mit seinen erfahrenen Spezialisten aus Robotik,<br />

Verfahrenstechnik und Hardware- sowie Softwareentwicklung<br />

verfügen wir jetzt auch über Kompetenzen in den Bereichen<br />

Steuerungstechnik, Elektrik und Software“, erklärt Hartmut Hoffmann,<br />

der auch die Geschäfte von RK-AHT leitet.<br />

Bei der Ausstattung der Montagearbeitsplätze beispielsweise<br />

mit Cobots oder Poka-Yoke-Systemen kommt Mitsubishi Electric<br />

ins Spiel. Der führende Anbieter von Komponenten und Lösungen<br />

liefert Motoren, Steuerungen, Roboter und Visualisierungen<br />

für die digitalisierten Montagearbeitsplätze. Umgekehrt verweist<br />

Mitsubishi Electric seine Kunden an RK Rose+Krieger, wenn<br />

diese nicht nur die reinen Komponenten, sondern komplette<br />

Arbeitsplatzlösungen wünschen.<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 33


BETRIEBSTECHNIK<br />

01<br />

01 Ein Baukasten – unendlich viele Lösungen: Das Lean-Arbeitsplatzsystem<br />

von RK Rose+Krieger basiert auf den Profil-, Linear-,<br />

und Verbindungstechnik-Produkten des Unternehmens<br />

02 Kollaborative Roboter können den Werker am Montagearbeitsplatz<br />

entlasten, indem sie ihm Material zuführen, bei<br />

einzelnen Montageschritten Teile halten oder die Ablage<br />

der fertigen Bauteile übernehmen<br />

02<br />

UNTERSTÜTZENDE SYSTEME<br />

Zur Sicherung der Produktqualität können die Arbeitsplätze mit<br />

verschiedenen Assistenzmodulen ausgerüstet werden. Neben<br />

dem bereits erwähnten Poka-Yoke-System von Mitsubishi zählen<br />

das Setago-Pick-to-Light-System sowie Beamer oder der „Schlaue<br />

Klaus“ von Optimum Datamanagement Solutions dazu.<br />

Eine Pick-to-Light-Entnahme gewährleistet beispielsweise, dass<br />

der Werker immer die korrekten Bauteile in der richtigen Reihenfolge<br />

montiert. Die Sensorlösung unterstützt ihn dabei, indem sie<br />

das jeweils zu entnehmende Bauteil über ein Lichtsignal anzeigt<br />

und die korrekte Entnahme automatisch zurückmeldet. Das Poka-<br />

Yoke-System setzt zur Fehlervermeidung auf Klappensteuerung.<br />

Dabei öffnet sich zusätzlich zu einem Lichtsignal die Verschlussklappe<br />

des jeweiligen Materialkastens. Ein typisches Einsatzgebiet<br />

von Poka-Yoke-Systemen sind u. a. Behindertenwerkstätten.<br />

Das kognitive Assistenzsystem „Schlauer Klaus“ unterstützt<br />

den Werker mithilfe intelligenter Bilderkennung und -verarbeitung.<br />

Es führt ihn durch die einzelnen Montageschritte, prüft die<br />

Lage der Teile und die korrekte Montage, zeigt Fehler an und<br />

sichert damit aktiv die Qualität der gefertigten Baugruppen.<br />

Ein weiteres visuelles Hilfsmittel ist der Beamer. Er veranschaulicht<br />

dem Mitarbeiter Art und Lage der Teile sowie die Montagereihenfolge<br />

über Lichtsignale und eignet sich daher neben dem<br />

alltäglichen Einsatz auch für Schulungen bzw. die Einarbeitung<br />

neuer Mitarbeiter.<br />

Speziell zur Entlastung des Werkers von monotonen, körperlich<br />

belastenden oder gefährlichen Aufgaben können Montagearbeitsplätze<br />

mit Cobots ausgerüstet werden. Sie arbeiten mit dem Menschen<br />

zusammen, reichen ihm beispielsweise Material an oder legen<br />

fertige Teile ab. Zum Lernen dieser Arbeitsschritte, werden sie<br />

im Teach-in mit der Hand gelenkt. Ist der Prozess gelernt, führt<br />

der Cobot ihn anschließend automatisch durch. So lassen sich<br />

auch kritische Prozesse automatisieren und damit die Gefährdung<br />

für den Mitarbeiter ausschließen oder zumindest minimieren.<br />

FAZIT<br />

Mithilfe digitalisierbarer Montagearbeitsplätze kann die Rückholung<br />

großer Teile personalintensiver Produktion nach Europa gelingen.<br />

Dabei verursacht die Anschaffung eines individuellen,<br />

anforderungsspezifischen Arbeitsplatzes zwar zunächst höhere<br />

Kosten als ein aus Standardbausteinen in Eigenregie zusammengestellter<br />

Handarbeitsplatz. Im alltäglichen Gebrauch amortisiert<br />

sich diese Investition jedoch in kürzester Zeit durch eine höhere<br />

Produktivität und eine bessere Mitarbeitergesundheit. Geschäftsführer<br />

Hartmut Hoffmann bringt es folgendermaßen auf den<br />

Punkt: „In einer digitalisierten Welt muten Handarbeitsplätze<br />

mitunter wie Fossilien an und lassen vielleicht an Verschwendung<br />

denken. In vielen Fällen sind sie aber nach wie vor die beste<br />

Lösung. Wir versuchen, die Verschwendung effizient zu gestalten.<br />

Ein anforderungsspezifischer, ergonomisch optimierter und digitalisierter<br />

Handarbeitsplatz ist in unseren Augen die passende<br />

Antwort auf die Industrie 4.0 – und ein enormer Evolutionsschritt.“<br />

Bilder: RK Rose+Krieger, gaihong – stock.adobe.com, Mitsubishi Electric<br />

www.rk-rose-krieger.de<br />

AUTOR<br />

Bernd Klöpper,<br />

RK Rose+Krieger GmbH, Minden<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

Online finden Sie weitere Zusatzinhalte<br />

bit.ly/rk-aht<br />

34 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

BOEHRINGER INGELHEIM SETZT BEI REINIGUNG AUF PIEPENBROCK<br />

Seit dem 1. Oktober 2020 zeichnet Piepenbrock für die Unterhaltsreinigung<br />

bei der Boehringer Ingelheim Pharma GmbH verantwortlich.<br />

Rund 50 Piepenbrock-Mitarbeiter sind im Einsatz und sorgen<br />

täglich für Sauberkeit. Neben den Verwaltungs- und Gemeinschaftsgebäuden<br />

gehören auch Werkstätten, das Quality Control Center und<br />

das Kraftwerk zum Einsatzbereich. Insgesamt reinigt Piepenbrock<br />

38 Gebäude. „Sowohl das weitläufige Gelände als auch die Qualitätsanforderungen<br />

waren wichtige Schwerpunkte bei der Planung<br />

und Konzeption. Und das hat sich für beide Seiten gelohnt: Nicht nur<br />

der Start, auch die weitere Umsetzung des Auftrags läuft reibungslos“,<br />

so Torsten Bosch, Niederlassungsleiter bei Piepenbrock und für<br />

den Auftrag verantwortlich. „Dabei war und ist uns sehr wichtig, die<br />

individuellen Gegebenheiten und Wünsche des Auftraggebers<br />

optimal zu berücksichtigen.“ Dazu zählt auch der hohe Schulungsbedarf<br />

des Pharmaunternehmens: Alle Reinigungskräfte müssen<br />

regelmäßig interne Seminare zu Verhaltens- und Hygienerichtlinien<br />

absolvieren. „Wir als Pharmaunternehmen haben höchste Ansprüche<br />

an die Sauberkeit und Hygiene“, sagt Markus Bloch, Head of Service<br />

Germany bei Boehringer Ingelheim, „daher kommt der Reinigung<br />

eine extrem wichtige Funktion zu.“<br />

Zusätzlich zu dem professionellen Konzept inklusive digitalem Qualitätsmanagementsystem<br />

überzeugte Piepenbrock bei der Auftragsvergabe<br />

mit seiner nachhaltigen Ausrichtung. „Mit ‚Piepenbrock Goes<br />

Green‘ ist Nachhaltigkeit seit Jahrzehnten fest in unserer Unternehmenskultur<br />

verankert. Da uns dieses Thema sehr am Herzen liegt, hat<br />

es uns gefreut, dass es für Boehringer Ingelheim ebenfalls einen<br />

wichtigen Aspekt innerhalb der Ausschreibung darstellte“, betont<br />

Torsten Bosch. Die Bedeutung der Nachhaltigkeit für das eigene<br />

Unternehmen bestätigt auch Markus Bloch: „Als weltweit tätiges<br />

Unternehmen in Familienbesitz sind wir uns<br />

unserer Verantwortung für Gesellschaft und<br />

Umweltschutz bewusst. Dies spielt bei der<br />

Auswahl unserer Partnerunternehmen<br />

natürlich eine wichtige Rolle.“<br />

In puncto Nachhaltigkeit profitieren so beide<br />

Unternehmen von Synergieeffekten: Für die<br />

Wege auf dem Betriebsgelände nutzen die<br />

Reinigungskräfte E-Fahrzeuge. Zusätzlich<br />

pflanzte Piepenbrock als Zeichen der nachhaltigen<br />

Zusammenarbeit im Namen von<br />

Boehringer Ingelheim anlässlich des Auftragsstarts<br />

188 Bäume im unternehmenseigenen<br />

Forst Rheinshagen in Brandenburg.<br />

www.piepenbrock.de<br />

Logistischer<br />

Mehrwert.<br />

Verbessern Sie Ihre<br />

Entsorgungslogistik!<br />

Strautmann Umwelttechnik GmbH | +49 (0) 5426 80777-0 | www.strautmann-umwelt.de<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 35


SCHALTSCHRANKBAU<br />

DIGITALER ASSISTENT<br />

ERHÖHT DIE<br />

PRODUKTIVITÄT


BETRIEBSTECHNIK<br />

Von der Planung über die Fertigung bis zum<br />

funktionstüchtigen Schaltschrank: Jeder<br />

Schritt ist komplex und kann optimiert<br />

werden. Ein Werker-Assistenzsystem wie<br />

Wire assist von Phoenix Contact erhöht die<br />

Produktivität, steigert die Prozesssicherheit<br />

und sorgt für eine reibungslose Fertigung.<br />

P<br />

rozesse, Strukturen und Kosten stehen mehr denn je im<br />

Fokus fertigender Betriebe. Getreu dem Motto „Wer rastet,<br />

der rostet“ ist der Schaltschrankbau heute gefordert,<br />

sämtliche Abläufe zu optimieren und auf künftige Kundenanforderungen<br />

hin auszurichten. Eine wichtige Rolle spielt<br />

dabei die zunehmende Individualisierung bis hinunter auf Losgröße<br />

1. In diesem Umfeld besser und schneller und dabei<br />

kostengünstiger zu produzieren, ist besonders für kleine und<br />

mittelständische Unternehmen eine Herausforderung.<br />

RECHTZEITIG UMFASSEND PLANEN<br />

Der Schlüssel zur effizienten Fertigung liegt bereits in der<br />

Planung und Projektierung. Vollständige Daten mit entsprechender<br />

Qualität sowie ein durchgängiger Datenfluss ohne Systembrüche<br />

ermöglichen einen kosten- und zeitsparenden Projektverlauf.<br />

Sind die technischen Funktionen und Rahmenparameter<br />

in den CAE-Programmen definiert, übernehmen Projektierungssysteme<br />

– wie Project complete von Phoenix Contact. Dank zahlreicher<br />

definierter Schnittstellen werden die Daten aus unterschiedlichen<br />

CAE-Programmen komfortabel und verlustfrei<br />

übertragen. Daraus generiert die Software automatisiert die<br />

Klemmenleisten – mit allem, was dazu gehört, wie Markierungen,<br />

Brücken und Endhaltern. Die Software Project complete erstellt<br />

aus diesen Informationen Fertigungsdokumente auf Knopfdruck.<br />

Alternativ können die Klemmenleisten auch über die Online-<br />

Bestellfunktion in Project complete einbaufertig bestellt werden.<br />

MEHR EFFIZIENZ IN DER LEITERVERARBEITUNG<br />

Im industriellen Schaltschrankbau erfolgen viele Arbeitsschritte<br />

noch manuell. Besonders in der Vorbehandlung und Verdrahtung<br />

der Leiter steckt ein hohes Potenzial – diese zeitintensiven<br />

Tätigkeiten machen etwa die Hälfte der Arbeitszeit des Schaltschrankbauers<br />

aus. Um diese Prozesse rationeller zu gestalten,<br />

hat Phoenix Contact das Werker-Assistenzsystem „Wire assist“<br />

auf den Markt gebracht. Das softwaregestützte System führt den<br />

Anwender durch den Prozess der teilautomatisierten Leiterfertigung.<br />

Dabei werden die Geräte direkt angesteuert, alle erforderlichen<br />

Informationen für die weitere Verarbeitung und Verdrahtung<br />

werden optisch aufgewertet und leicht verständlich auf dem<br />

Monitor dargestellt.<br />

Die Basis des Systems bildet der höhenverstellbare Werktisch.<br />

Die Höhenverstellung dient dabei nicht nur der einmaligen<br />

Anpassung an Werker-Körpergröße und/oder Tätigkeit, sondern<br />

berücksichtigt auch die erweiterte Anforderung an die Ergonomie,<br />

zwischen sitzender und stehender Arbeitshaltung wechseln<br />

zu können. Das kompakte Werker-Assistenzsystem wird durch<br />

Ordnung am Arbeitsplatz:<br />

Mit Werkzeug und Zubehör<br />

bestückte Hartschaumeinlagen<br />

schaffen Übersicht sowie<br />

einen direkten Zugriff ohne<br />

Suchzeiten<br />

vier Industrielenkrollen mit Bremse mobil – und kann dezentral<br />

dort eingesetzt werden, wo die Arbeit anfällt.<br />

Der modulare Aufbau des Werktisches lässt dem Anwender viel<br />

Freiheit in der Ausgestaltung seines Arbeitsplatzes. Werkzeugautomaten<br />

und Beschriftungsgeräte müssen nicht auf der Oberfläche<br />

der Tischplatte platziert werden, sondern können platzsparend<br />

mittels Zubehör direkt am Grundgerüst angebracht<br />

werden. Der Tisch kann in Höhe und Arbeitsausrichtung nach<br />

individuellen Bedürfnissen flexibel positioniert werden und<br />

erfüllt alle Anforderungen an einen komfortablen und ermüdungsarmen<br />

Arbeitsplatz.<br />

ORDNUNG IST DAS HALBE LEBEN<br />

An den Tragarmen und Säulen sind Führungen zur Aufnahme<br />

von weiterem Zubehör eingebracht – etwa zur Aufnahme und Bevorratung<br />

einer variablen Anzahl von Leitern und Leitungen in<br />

verschiedenen Verpackungsausprägungen wie Kartonagen, Rollen<br />

und Ringen. In Kombination mit dem Leiterführungssystem<br />

können die Leiter direkt am Abläng-Automaten befestigt werden,<br />

und stehen dem Werker für einen schnellen Materialwechsel unmittelbar<br />

zur Verfügung. Für die zentrale und damit unproblematische<br />

Abwicklung der Kartonagen-Materialien sorgt ein weiteres<br />

Führungselement direkt über der Kartonage. Optional ist auch<br />

ein Getränkehalter erhältlich, der alternativ zur Aufnahme von<br />

Handmaschinen dient. Auch wenn es trivial erscheinen mag –<br />

Details wie Getränkehalter oder integrierter Mülleimer tragen<br />

ebenfalls zur Effizienzsteigerung bei.<br />

Viel Zeit verschwendet, wer ein gerade benötigtes Werkzeug<br />

oder Arbeitsmittel in einer vollen und unaufgeräumten Schublade<br />

erst suchen muss. Wer dagegen hier Ordnung hält, erhöht<br />

die Produktivität zusätzlich. Auch Prinzipien der Lean Produc-<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 37


BETRIEBSTECHNIK<br />

So können etwa Leiter gleicher Art und Größe ohne unnötige<br />

Materialwechsel direkt in Folge gefertigt werden.<br />

Das Ablängen des angewählten Leiters nach Vorgabe erfolgt<br />

zeitgleich mit dem Druck des zugehörigen Beschriftungsmaterials.<br />

Parallel zeigt die visuelle Darstellung, welche Aderendbehandlung<br />

vorgesehen ist, sowie die notwendige Information zur Verdrahtung<br />

im Schaltschrank mit Quelle/Zielangabe und Verlegerichtung. Ist<br />

der Leiter nach den Vorgaben gefertigt und verdrahtet, bestätigt<br />

dies der Anwender mit dem Button „Abgearbeitet“ – und der<br />

nächste Leiter wird aufgerufen.<br />

Bilder: Phoenix Contact<br />

www.phoenixcontact.com<br />

Digitalisierte Prozesse: Die<br />

Software WIRE assist ermöglicht<br />

eine strukturierte und damit<br />

effiziente Abarbeitung aller<br />

Projektinhalte<br />

tion – wie 5S – unterstützen diese Bemühungen. Durch mehrschichtige<br />

Hartschaum-Einlagen mit Aussparungen für Werkzeuge<br />

und Arbeitsmittel verkürzen sich Such- und Zugriffszeiten<br />

deutlich. Dabei sind häufig genutzte Werkzeuge stets leichter<br />

zu erreichen als seltener genutzte, die dann etwas entfernter<br />

positioniert werden. Auch das Aufräumen wird einfacher, und<br />

das Fehlen eines Werkzeugs fällt schneller auf. Die Schaumstoffeinsätze,<br />

die es in unterschiedlichen Ausprägungen gibt, können<br />

beliebig kombiniert werden.<br />

DIE KOMBINATION MACHT´S<br />

Einen weiteren Produktivitätsgewinn bringt das Werkerassistenzsystem<br />

Wire assist demjenigen Schaltschrankbauer, der<br />

auch die gleichnamige Software nutzt. Als Software-Tool steuert<br />

das Programm Wire assist die Geräte und führt den Anwender<br />

durch den Prozess der Leitervorbereitung mit anschließender<br />

Verdrahtung. Die graphische Benutzeroberfläche auf dem Touch<br />

Screen ist übersichtlich und intuitiv gestaltet. Dabei stehen dem<br />

Anwender vier anwählbare Modi zur Erledigung seiner Aufgaben<br />

zur Verfügung:<br />

n Cutfox: Ablängen der Leiter nach manueller Eingabe von<br />

Leiterlänge und Menge<br />

n Thermomark: Bedrucken der Markierungsmaterialen bei<br />

manueller Eingabe der Beschriftungsinformation<br />

n Advanced Mode: automatische Ansteuerung des Abläng-Automaten<br />

Cutfox 10 und eines Thermomark-Beschriftungsgerätes<br />

sowie visuelle Darstellung der kompletten Verdrahtungsinformationen<br />

für Fachkräfte<br />

n Basic Mode: automatische Ansteuerung des Abläng-Automaten<br />

Cutfox 10 und des Thermomark-Beschriftungsgerätes<br />

sowie visuelle Darstellung der Verdrahtungsinformationen in<br />

reduzierter Form und eingeschränktem Funktionsumfang<br />

Die notwendigen Verdrahtungsinformationen für die automatisierte<br />

Abarbeitung der Prozesse werden aus CAE-Programmen in<br />

die Wire-assist-Software importiert. Über eine integrierte Editor-<br />

Funktion können Daten zudem manuell erhoben werden. Auch<br />

Änderungen im aktiven Projekt sind damit möglich. Um bei komplexen<br />

Projekten den Überblick zu behalten und die Leiter effizient<br />

abzuarbeiten, hat die Software Filter- und Sortierfunktionen.<br />

UNTERNEHMEN<br />

Phoenix Contact GmbH & Co. KG<br />

Flachsmarktstraße, 32825 Blomberg<br />

Tel.: +49 (0) 5235/3-00<br />

E-Mail: info@phoenixcontact.de<br />

AUTOR<br />

Jens Frischemeier, Manager Product<br />

Marketing, Business Unit Industrial Cabinet<br />

Solutions, Phoenix Contact GmbH & Co. KG<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

Weitere Informationen zum Thema des<br />

Beitrags finden Sie unter folgendem Link:<br />

www.phoenixcontact.com/completeline<br />

COMPLETE LINE – ALLES FÜR DEN<br />

SCHALTSCHRANKBAU<br />

Mit Complete line bietet Phoenix Contact ein<br />

umfassendes System aus technologisch<br />

führenden, aufeinander abgestimmten<br />

Hard- und Software-Produkten, Beratungsleistungen<br />

und Systemlösungen für die Optimierung<br />

aller Prozesse im Schaltschrankbau.<br />

Engineering, Beschaffung, Installation und<br />

Betrieb werden damit einfacher:<br />

n Intuitive Handhabung durch Einheitlichkeit<br />

bei Design, Haptik und Funktion<br />

n Zeit sparen im gesamten Engineering-<br />

Prozess dank durchgängiger Software-<br />

Unterstützung<br />

n Reduzierte Logistikkosten mit standardisiertem<br />

Zubehör und geringer Teilevielfalt<br />

n Optimierte Prozesse durch individuelle<br />

Service-Leistungen und innovative<br />

Fertigungslösungen<br />

38 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

ALLEINARBEITERSCHUTZ: ALARM MIT<br />

MINIMALEM AUFWAND<br />

Unternehmen, die<br />

Alleinarbeiter<br />

einsetzen, müssen<br />

gewährleisten, dass<br />

diese jederzeit<br />

geschützt sind.<br />

Dabei ist es wichtig,<br />

dass im Notfall<br />

schnell Hilfe<br />

angefordert werden<br />

kann und der<br />

genaue Standort des<br />

Arbeiters ermittelt<br />

wird. Die Experten der Pepperl+Fuchs-Marke Ecom Instruments<br />

haben deshalb die App „eSENTINEL“ entwickelt. Mit<br />

dieser kann die Sicherheit für Mitarbeiter ohne großen<br />

Aufwand signifikant erhöht werden. Dabei benötigt der<br />

Arbeiter lediglich ein mobiles Endgerät und die App. Dank<br />

geringem Installationsaufwand und niedrigen Anschaffungskosten<br />

ist „eSENTINEL“ einfach in die Unternehmensinfrastruktur<br />

integrierbar. Das Handling der App ist einfach, aber<br />

effektiv konzipiert. Bei Ecom-Endgeräten wie dem Smart-<br />

Ex 02 ist die App beispielsweise mit der roten Notfalltaste an<br />

der Hardware verknüpft. Bei Drittanbieter-Hardware ist ein<br />

roter Notfallbutton auf dem Bildschirm vorhanden. So kann<br />

der Arbeiter in einer Gefahrensituation blitzschnell per<br />

Knopfdruck eine Alarmbenachrichtigung absetzen.<br />

www.ecom-ex.com<br />

NEUES EXOSKELETT: ROBUST,<br />

ABER DENNOCH LEICHT<br />

Comau präsentiert Mate-XT, eine neue Version seines tragbaren<br />

Exoskeletts. Es hat eine elegante, leichte Kohlefaserstruktur<br />

und ein intuitiv bedienbares Regulierungssystem, ist resistent<br />

gegenüber Wasser-, Staub-, UV-Licht- und Temperatureinflüssen<br />

und lässt sich problemlos an praktisch jede Körperstatur<br />

anpassen. Mate-XT folgt den Bewegungen des Benutzers und<br />

sorgt für optimale Unterstützung des Oberkörpers, ohne dass<br />

Batterien, Motoren oder andere störanfällige Vorrichtungen<br />

benötigt werden. Darüber hinaus bietet es Unterstützung in<br />

acht unterschiedlichen Stufen, die der Benutzer ohne Unterbrechung<br />

seiner Tätigkeit schnell einstellen oder ändern kann.<br />

Mate-XT besitzt eine EAWS (Ergonomic Assessment Work-<br />

Sheet)-Zertifizierung und ist nachweislich in der Lage, biomechanische<br />

Belastungen bei anstrengenden Arbeiten zu<br />

reduzieren. Außerdem verbessert es die Arbeitsqualität und<br />

das Wohlbefinden auf konstante, effiziente und höchst<br />

ergonomische Weise.<br />

www.comau.com<br />

FLEXIBEL EINSETZBARE HYGIENESTATION<br />

Als einfache und praktikable Möglichkeit für die Desinfektion hat der Spezialist für<br />

Arbeitsplatzeinrichtungen Krieg eine neuartige Hygienestation entwickelt. „Wir haben<br />

eine Produktlinie entwickelt, die nicht nur die Themen Hände- und Flächendesinfektion<br />

abdeckt. Die Hygienestationen Cleanspot bietet darüber hinaus noch vielfältige Möglichkeiten,<br />

um verschiedene Produkte aus dem Bereich der Hygiene an einer Station<br />

bereitzustellen“, erklärt Florian Becker, Leiter für das Produktmanagement bei Krieg.<br />

Cleanspot kann flexibel eingesetzt werden und ist an vier Seiten nutzbar. An der Säule<br />

kann vielfältiges modulares Zubehör (Memoboard, Reinigungstücher, Mundschutzmasken<br />

und verschiedene Hygieneartikel) individuell und werkzeuglos steckbar angebracht<br />

werden. Ein schneller Ortswechsel der Station ist dank Rollen jederzeit möglich.<br />

www.krieg-online.de<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 39


BETRIEBSTECHNIK<br />

SENSORLOSE STILLSTANDSERFASSUNG VON<br />

ANTRIEBEN<br />

Wenn an einer Maschine oder<br />

Anlage gefahrbringende Nachlaufbewegungen<br />

zu erwarten sind, sorgt<br />

eine Kombination aus Sicherheitszuhaltung<br />

und Stillstandswächter<br />

für die erforderliche Sicherheit. Mit<br />

dem SSW303HV stellt die Schmersal<br />

Gruppe jetzt einen neuen sensorlosen<br />

Stillstandswächter vor, der im<br />

Vergleich zu den Vorgängermodellen<br />

der Serien AZR und FWS deutliche<br />

Verbesserungen bietet. Ein wichtiges<br />

Entwicklungsziel war die<br />

universelle Einsatzmöglichkeit des<br />

neuen Stillstandswächters, der insgesamt vierzehn Varianten<br />

des bisherigen Produktprogramms ersetzt. Ermöglicht wird das<br />

u.a. durch den Einsatz eines Weitbereichsnetzteils für alle<br />

gängigen Betriebsspannungen von 24 VDC/ 24 VAC bis<br />

230 VAC. Der erhöhte Temperaturbereich von -25 bis +55 °C<br />

erschließt zusätzliche Anwendungsbereiche. Ein weiterer<br />

Vorteil ist die kompakte Bauform: Der SSW303HV beansprucht<br />

nur 45 mm Baubreite im Schaltschrank. Die steckbaren und<br />

codierten Anschlussklemmen schaffen die Voraussetzung für<br />

eine schnelle und fehlerfreie Installation. Ein zusätzlicher<br />

Meldekontakt gibt Aufschluss über den Fehlerstatus des<br />

Bausteins. Der Sicherheitsbaustein wird direkt an einen<br />

Dreiphasen-Drehstrommotor angeschlossen und misst direkt<br />

die Frequenz der induzierten Spannung – bei Motornennspannungen<br />

bis 690 V. Der SSW 303HV kann in Sicherheitskreisen<br />

bis Kategorie 4/Performance Level e nach EN 13849-1 und SIL 3<br />

nach EN IEC 61508 eingesetzt werden.<br />

www.schmersal.com<br />

LED-LICHTPROJEKTE EINFACH<br />

UND SCHNELL UMSETZEN<br />

Energieeffiziente Beleuchtungsprojekte einfach, schnell und<br />

nachhaltig umsetzen – auf Wunsch vollfinanziert. Das<br />

ermöglicht luminatis als neuer Systempartner von Wago.<br />

Durch diese Zusammenarbeit können Kunden die Beleuchtung<br />

selbst bestimmen, die dann schlüsselfertig installiert<br />

und mit dem Wago Lichtmanagement einfach und offen<br />

automatisiert wird. LED-Lichtprojekte werden so herstellerneutral<br />

realisiert – optional per Contracting.<br />

Dabei bietet die Möglichkeit des Contractings Unternehmen<br />

drei wesentliche Vorteile: Erstens kann das Effizienzprojekt<br />

mit den dadurch<br />

eingesparten<br />

Energiekosten<br />

finanziert werden.<br />

Sie entstehen<br />

durch den<br />

Austausch der<br />

alten gegen die<br />

neue Beleuchtung.<br />

Zweitens: Das<br />

Wago Lichtmanagement<br />

senkt<br />

die Energiekosten<br />

zusätzlich. Das<br />

verkürzt den Contracting-Zeitraum. Drittens: Danach<br />

verbleibt das Asset beim Kunden. So können Unternehmen<br />

wirtschaftlich und technologisch langfristig von der Datentransparenz,<br />

Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung<br />

profitieren.<br />

Bild: luminatis<br />

www.wago.com<br />

www.luminatis.de<br />

EINHEITLICHER LOOK BEI ARBEITS- UND SCHUTZKLEIDUNG<br />

Corporate Fashion ist nicht nur ein Thema für den Service- und Dienstleistungssektor. Auch Fertigungsbetriebe<br />

profitieren von einem einheitlichen und charakteristischen Outfit ihrer Mitarbeitenden.<br />

Firmenkleidung stärkt den Teamgeist und wirkt positiv auf die Motivation. Gegenüber Kunden<br />

und Geschäftspartnern vermittelt das einheitliche Outfit Professionalität und sorgt für Wiedererkennbarkeit.<br />

Doch Arbeitskleidung und insbesondere Schutzkleidung haben darüber hinaus wichtige<br />

funktionelle Aufgaben zu erfüllen. Müssen Unternehmen in Handwerk und Industrie damit auf die<br />

sog. „textile Visitenkarte“ verzichten? „Keineswegs“, sagt Silvia Mertens. Als Produktmanagerin bei<br />

Mewa Textil-Service unterstützt sie die Kunden bei der Auswahl der geeigneten Schutzkleidung.<br />

Mertens erklärt: „Der einheitliche Gesamteindruck einer Firmenkleidung entsteht im Wesentlichen<br />

durch eine festgelegte Farbkombination, wiederkehrende Design-Elemente und durch ein gut<br />

sichtbares Logo auf den Kleidungsstücken. Moderne Textildienstleister bieten in diesem Design auch<br />

normkonforme Schutzkleidungen für unterschiedliche Anforderungen an, wie etwa die Kollektion<br />

Mewa Dynamic mit breitem Spektrum für unterschiedliche Tätigkeitsbereiche.“<br />

www.mewa.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

UVC-DESINFEKTIONSSCHRANK ZUM<br />

SCHUTZ VON MITARBEITERN<br />

Wie können Unternehmen<br />

ihre Mitarbeiter schützen<br />

und einen Lockdown<br />

vermeiden, während sie den<br />

täglichen Betrieb aufrechterhalten?<br />

Dieser Frage ist<br />

Zetes nachgegangen und<br />

hat jetzt einen UVC-Desinfektionsschrank<br />

auf den<br />

Markt gebracht, der speziell<br />

für anspruchsvolle Umgebungen wie Lagerhallen oder<br />

Produktionsstätten entwickelt wurde. Der Apparat mit<br />

545 mm Breite, 775 mm Länge, 596 mm Höhe und einem<br />

Gewicht von 40 kg nutzt UVGI (Ultraviolet Germicidal<br />

Irradiation), um Werkzeuge und Geräte zuverlässig zu<br />

desinfizieren und zu dekontaminieren – ohne Einsatz von<br />

schädigenden Desinfektionsmitteln. Im Innenraum finden<br />

unter anderem Handhelds, Barcodescanner, Tablets sowie<br />

Etikettendrucker Platz. Die Desinfektionszeit beträgt weniger<br />

als eine Minute und ermöglicht eine Inaktivierung von<br />

SARS-CoV-2 mit einer Desinfektionsquote von nahezu<br />

100 Prozent. So können nach erfolgter Arbeitsschicht oder<br />

vor der Übergabe zwischen zwei Benutzern alle Geräte per<br />

ultravioletter Strahlung desinfiziert werden und erneut<br />

bedenkenlos zum Einsatz kommen.<br />

www.zetes.com/de<br />

IN RUHE ARBEITEN MITTEN IN<br />

DER METALLVERARBEITUNG<br />

Smarte vernetzte Maschinen setzen immer mehr Prozesse<br />

automatisch um und erfordern neben Steuerung und Überwachung<br />

auch Datenverarbeitung und -Analyse. Wie diese<br />

neuen Aufgaben in unmittelbarer Nähe der Produktion in Ruhe<br />

ausgeführt werden können, kann man bei Heraeus in Hanau<br />

sehen, wo aktuell eine Shopfloor Box in der Werkshalle für<br />

Metallverarbeitung getestet<br />

wird. In der Fertigung für<br />

Medizintechnikkomponenten<br />

werden Edelmetalle unter hohen<br />

Sicherheitsanforderungen<br />

verarbeitet. Der Lärmpegel liegt<br />

hier um 80 bis 85 dB und ist der<br />

höchste innerhalb der Produktionsstätten<br />

von Heraeus.<br />

Deshalb kommt die Shopfloor<br />

Box ‚Agile‘ zunächst hier zum<br />

Einsatz: Denn wie alle Units im<br />

Programm des Anbieters Officebricks bietet auch diese kleinste<br />

Kabine einen kompletten Schallschutz. Selbst bei einer Lärmbelastung<br />

von bis zu 95 dB im Außenraum können Gespräche<br />

in normaler Lautstärke geführt werden. Die Mitarbeiter bei<br />

Heraeus nutzen die Shopfloor Box für die schnelle Abstimmung<br />

mit anderen Abteilungen: zum Telefonieren, für Skype-Konferenzen<br />

oder um ungestört am Laptop zu arbeiten.<br />

www.officebricks.de<br />

SCHUTZSCHILD GEGEN HOCHDRUCKWASSER-<br />

STRAHLEN WEITER VERSTÄRKT<br />

Im Umgang mit<br />

Hochdruckwasserstrahlen<br />

bei Reinigungsarbeiten<br />

hat der<br />

Personenschutz<br />

oberste Priorität. So<br />

fordert auch die<br />

Anfang <strong>2021</strong> neu<br />

erschienene Norm<br />

DIN 19430 eine<br />

Schutzkleidung für<br />

das Arbeiten mit<br />

Hochdruckwasserstrahlen<br />

ab 200 bar. Der Schutzanzug DEHNcare WJP<br />

Advanced bietet zusammen mit Handschuhen, Helm, Visier,<br />

Strümpfen und Kapselgehörschutz umfassende Arbeitssicherheit<br />

für den Anwender. Bereiche, die dem Strahlwasser<br />

besonders ausgesetzt sind – vor allem die Arme und unteren<br />

Beine, werden durch zusätzliche Protektoren verstärkt<br />

geschützt. Entsprechend dem Prüfgrundsatz des Instituts für<br />

Arbeitsschutz der DGUV ist der Anzug mit 1 000 bar (Flachstrahldüse)<br />

zertifiziert. Geprüft wurde er mit 1 200 bar.<br />

Mit nur 1,6 kg (Größe M) hat Dehn auch eine Basic-Variante<br />

des Schutzanzugs im Angebot. Dieser bietet bei Hochdruckwasser<br />

einen Schutz bis 750 bar. Verwendet wird dasselbe<br />

abrieb-, reißfeste und wasserdichte Material wie beim<br />

DEHNcare WJP Advanced.<br />

www.dehn.de<br />

Einfacher schützen.<br />

Hygiene – Lärm – Maschinen<br />

Für mehr Sicherheit in der Produktion finden Sie bei<br />

MiniTec alles, was Sie brauchen. Von Schutzzäunen<br />

über lärmreduzierende Türen bis hin zu kompletten<br />

Einhausungen. Und selbstverständlich auch<br />

wirkungsvolle Hygieneschutz-Wände.<br />

Wann entdecken Sie die Kunst der Einfachheit?<br />

EXPO > > ><br />

Mehr Infos am Stand<br />

Schutzsysteme:<br />

minitec.expo-ip.com<br />

www.minitec.de<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 41


INTRALOGISTIK<br />

TOUCH THE FUTURE<br />

DIGITALISIERUNG FÜR EINE<br />

ZUKUNFTSFÄHIGE INTRALOGISTIK<br />

Die aktuelle Krise gilt als einer der wesentlichen<br />

Faktoren für den Digitalisierungsschub,<br />

der gerade in vielen Branchen stattfindet.<br />

Werfen wir einen Blick auf die Prozesse der<br />

Intralogistik, ist diese Entwicklung bereits<br />

seit längerem zu beobachten. Eine wesentliche<br />

Rolle hierbei spielt die Kommissionierung und<br />

damit der Einsatz kapazitiver Sensortaster.<br />

Die Intralogistik dient als wesentlicher Indikator dafür,<br />

wie Unternehmen den Herausforderungen durch die<br />

Pandemie begegnen. Aufgrund der Corona-Krise waren<br />

die Lieferketten vielerorts zeitweise unterbrochen oder<br />

der Warenverkehr verlangsamt. Verzögerungen bei kritischen<br />

Warenlieferungen aus Fernost – etwa von Schutzmasken oder<br />

Beatmungsgeräten – sowie Quarantänemaßnahmen in den<br />

Produktionsstätten der Zulieferer brachten die Just-in-Time-<br />

Fertigung mitunter ins Stocken. Das hatte Verzögerungen in der<br />

Produktion zur Folge und führte zu Lieferschwierigkeiten, die<br />

dann ein Wettbewerber mit seinen Produkten auffangen konnte.<br />

Als Konsequenz daraus haben viele Unternehmen ihre lokalen<br />

Warenbestände ausgeweitet, bestehende Kapazitäten erhöht<br />

oder gar neue Lagerhäuser gebaut. Ziel ist es, künftige Schwankungen<br />

in der Logistik und Herstellung aufzufangen.<br />

42 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK<br />

DIGITALISIERUNGSPROJEKTE VORANBRINGEN<br />

Dies alles wird aber ohne eine zunehmende Vernetzung in der<br />

Intralogistik nicht möglich sein. So dürfen einzelne Subsysteme<br />

keine Insellösung für sich darstellen. Sie könnten sonst die Abbildung<br />

des Ist-Zustands dahingehend behindern, dass sie zwar<br />

Statusänderungen erfassen, diese aber nicht rechtzeitig oder<br />

nicht im richtigen Format weitermelden. Naturgemäß sind in<br />

Industrie-4.0-Umgebungen viele verschiedene Systeme unterschiedlicher<br />

Anbieter involviert, von denen einige ihre eigenen<br />

Standards anwenden. Aus diesem Grund ist in der Intralogistik<br />

eine gemeinsame Plattform gefragt. Captron hat sich bereits<br />

an der Working Group „Intralogistics“ der Open Industry 4.0<br />

Alliance beteiligt. Eines der Ziele der Vereinigung besteht darin,<br />

Projekte zur Digitalisierung von Produktionsprozessen zu unterstützen,<br />

deren Umsetzung zu erleichtern und bestehende<br />

komplexe IT-Umgebungen zu öffnen.<br />

VON PICK-BY-PAPER ZU<br />

BILDGEBENDEN VERFAHREN<br />

Besonders deutlich lässt sich der Trend zur Digitalisierung bei<br />

der Kommissionierung nachvollziehen, die einen zentralen<br />

Bestandteil der Intralogistik darstellt. Lange Zeit war das relativ<br />

rudimentäre Verfahren Pick-by-Paper im Einsatz. Dabei handelt<br />

es sich um die Verwendung gedruckter Auftragszettel, die soge-<br />

nannte Picklisten enthalten. Diese zeigen an, welche Produkte<br />

der Kommissionierer wo entnehmen soll. Die Methode war allerdings<br />

schwer zu skalieren, zudem langsam und fehleranfällig.<br />

Außerdem ließ sich an der Stelle, an der von Hand kommissioniert<br />

wurde, lediglich ein Anfangs- und Endbestand feststellen,<br />

der sich aus der Zulieferung und Nachbestellung der Komponenten<br />

ergab. Dazwischen war es schwierig, den aktuellen Bestand<br />

abzusehen und folglich haben Kommissionierer mehr Komponenten<br />

aus dem Lagerbestand entnommen als notwendig.<br />

Ein Fortschritt war daher die Weiterentwicklung zum Pick-by-<br />

Barcode-Verfahren. Hier verwendet der Kommissionierer einen<br />

Barcode-Scanner, lokalisiert und identifiziert das Produkt. Mit<br />

jedem Scan werden die Bestandsinformationen automatisch im<br />

IT-System aktualisiert. Allerdings bremste die komplizierte Handhabung<br />

des Barcode-Lesers den Arbeitsfluss. Die nächste Stufe<br />

war daher die Einführung der Pick-by-Voice-Methode. Der<br />

Kommissionierer kann sich hierbei frei bewegen und erhält seine<br />

Anweisungen per Headset. Eine Spracherkennung erfasst die<br />

mündlich durch den Kommissionierer gesprochene Bestätigung.<br />

Dabei können jedoch fehlerhafte Übertragungen aufgrund von<br />

Umgebungsgeräuschen oder durch unzuverlässige Funkabdeckung<br />

entstehen. Viele Unternehmen greifen daher auf Pickby-Vision<br />

zurück, bei dem der Mitarbeiter seine Anweisungen<br />

mittels Datenbrille erhält. Allerdings ist auch diese Möglichkeit<br />

wegen des Gewichts der Brille und der kleinen Projektionsfläche<br />

sowie der technischen Fehleranfälligkeit nicht ideal.<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 43


INTRALOGISTIK<br />

Moderne Taster liefern nicht nur Bedien- und Zustandsinformationen<br />

an nachgelagerte IT-Systeme, sondern auch Bedienanweisungen und<br />

Hinweise über ein eigenes kleines Mini-Display<br />

TREND: PICK-BY-LIGHT<br />

Aufgrund der beschrieben Nachteile geht die Entwicklung in<br />

Richtung vernetzter, aber auch fest installierter Pick-by-Light-<br />

Systeme, die mit auffällig leuchtenden Anzeigen ausgestattet<br />

sind. Beispielsweise sieht der Kommissionierer beim Taster<br />

smartCAP, einem zentralen Element der Kommissionier-Lösung<br />

oneGrid von Captron, anhand einer vierstelligen Siebensegment-<br />

LED-Anzeige sofort, wie viele Produkte er entnehmen muss. Das<br />

erhöht die Arbeitsgeschwindigkeit und die Produktivität deutlich.<br />

Nach Abschluss dieses Arbeitsschrittes quittiert der Kommissionierer<br />

die Entnahme mit der Betätigung des Tasters. Damit wird<br />

die Bestandsänderung im IT-System automatisch hinterlegt. Auf<br />

diese Weise ermöglicht die papierlose Lösung eine genaue Erfassung<br />

des Ist-Zustands.<br />

SENSORTASTER, DIE AUF<br />

BERÜHRUNG REAGIEREN<br />

Einfach bedienbare und gleichzeitig intelligent vernetzte Systeme,<br />

in diesem Fall Taster, sind eindeutig ein Faktor, der die Intralogistik<br />

maßgeblich beeinflusst. In der heutigen Zeit kommt aber<br />

noch ein weiterer gewichtiger Faktor hinzu. So müssen Verantwortliche<br />

in der Intralogistik aufgrund der aktuellen Pandemie<br />

auch dafür sorgen, dass sich die Bedienelemente unter Hygienegesichtspunkten<br />

nutzen lassen. Dafür eignen sich insbesondere<br />

kapazitive Sensortaster, die lediglich auf Berührung reagieren.<br />

Diese sind so programmierbar, dass sie nur auf einen bestimmten<br />

und gerichteten Impuls reagieren. Auf absehbare Zeit wird die<br />

Entwicklung aber dahingehen, dass immer mehr berührungslose<br />

Bedienelemente implementiert werden, die sogar Hände erkennen,<br />

die vor der Berührung über dem Taster „stehenbleiben“.<br />

RESÜMEE<br />

Insgesamt lassen sich in der Intralogistik drei wesentliche Trends<br />

ausmachen. Die Entwicklung geht in Richtung standardisierte<br />

offene Systeme, die einen besseren Datenaustausch und somit<br />

eine effizientere Zusammenarbeit der eingesetzten IT-Komponenten<br />

ermöglichen. Außerdem wird sich die Kommissionierung<br />

mehr und mehr in Richtung Pick-by-Light-Systeme bewegen.<br />

Und zu guter Letzt werden bei den dazu eingesetzten Schaltern<br />

zunehmend kapazitive Taster verwendet, die die Einhaltung der<br />

entsprechenden Hygienerichtlinien gewährleisten.<br />

Bilder: Captron<br />

UNTERNEHMEN<br />

Captron Electronic GmbH<br />

Johann-G.-Gutenberg-Str. 7, 82140 Olching<br />

Telefon: +49 (0) 8142-4488-0<br />

E-Mail: info@captron.com<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

Wenn in einem Distributions-Center<br />

einzelne Losgrößen für den jeweils nächsten<br />

Schritt kommissioniert werden, muss der<br />

Zu- und Abgang von großen Warenmengen<br />

zuverlässig und schnell dokumentiert werden.<br />

Wie Sie dies am besten realisieren? Zum<br />

Beispiel mit dem kapazitiven Pick-by-<br />

Light-System oneGrid. Mehr dazu unter:<br />

www.captron.de/pick-by-light/<br />

KOMMISSIONIERSYSTEME<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Heute gibt es eine Vielzahl an Kommissioniersystemen,<br />

angefangen von Pick-by-Paper<br />

über Pick-by-Barcode bis hin zu Pick-by-Voice,<br />

Pick-by-Vision und Pick-by-Light. Die Wahl des<br />

Systems hängt von einer Reihe von Parametern<br />

ab, wie dem Umfang des Lagers, der<br />

Auftragsgröße sowie dem Volumen und der<br />

Vielfalt der Produkte im Lager. Automatisierte,<br />

beleglose Systeme wie Pick-by-voice<br />

und Pick-by-light zum Beispiel reduzieren<br />

Fehlerquoten auf ein absolutes Minimum.<br />

Mit Pick & Pack dagegen lassen sich Artikel<br />

direkt in die Transportverpackung legen.<br />

Der Markt hat viel zu bieten, und somit<br />

lässt sich je nach Einsatzgebiet das<br />

passende Kommissioniersystem finden.<br />

www.captron.de<br />

44 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK<br />

NEUER HUBWAGEN AUS EDELSTAHL<br />

FÜR SCHWERLASTEN<br />

EAP Lachnit hat einen neuen Hubwagen für Schwergewichte<br />

bis zu 8 t im Programm. Das Model Typ 411 S wird<br />

komplett aus Edelstahl gefertigt, ist sehr robust und<br />

verfügt über extrem lange Gabeln. Der elektrisch<br />

betriebene Hubwagen erfüllt ISO Klasse 6 und ist somit<br />

auch für den Betrieb in Reinräumen geeignet. Er zeichnet<br />

sich außerdem durch eine hohe Betriebssicherheit,<br />

geringen Wartungsaufwand<br />

sowie einfache<br />

Reinigung aus. Der<br />

batteriebetriebe<br />

Hubwagen fällt bereits<br />

aufgrund seiner Dimensionen<br />

ins Auge und die<br />

Leistungen lassen<br />

erstaunen, denn er<br />

hebt bis zu 8 t bei<br />

einem Eigengewicht<br />

von rund 4,5 Tonnen. Er ist für diese Aufgaben sehr<br />

robust konstruiert und verfügt über zwei kräftige<br />

elektrische Antriebe sowie Gewindehubspindeln. Die<br />

maximale Hubhöhe beträgt bis zu 30 mm. Das ist für die<br />

allermeisten Anwendungen ausreichend, da damit<br />

spezielle Paletten angehoben werden. Dies sind in der<br />

Regel Sonderanfertigung mit Maßen von beispielsweise<br />

3 600 × 2 250 mm. Hierfür werden an dem Hubwagen<br />

Gabeln mit einer Länge von 3 275 mm (Gesamtlänge<br />

4 175 mm) und einer Breite von 1 600 mm verbaut.<br />

www.lachnit-foerdertechnik.de<br />

BLECHE FLEXIBEL UND<br />

PLATZSPAREND LAGERN<br />

Mit dem Turmlagersystem<br />

KASTOecostore<br />

hat der Metallsägeund<br />

Lagertechnik-<br />

Spezialist Kasto eine<br />

kompakte und<br />

standardisierte Lösung<br />

im Portfolio, die zur<br />

Lagerung von Blechen,<br />

Paletten und flächigen<br />

Gütern in unterschiedlichen Formaten bestens geeignet<br />

ist. Das automatisierte System punktet durch einen<br />

geringen Flächenbedarf und hohe Lagerdichte, durch<br />

Flexibilität bei der Materialaufnahme, kurze Zugriffszeiten<br />

sowie ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Für<br />

eine optimale Performance ist der KASTOecostore mit<br />

neuester Antriebs- und Steuerungstechnik ausgestattet.<br />

Damit ist er besonders dynamisch und präzise und lässt<br />

sich äußerst einfach bedienen. KASTOecostore ist in<br />

Systemhöhen von drei bis acht Metern erhältlich und zur<br />

Aufbewahrung von Blechen, Paletten und anderen<br />

flächigen Materialien mit Abmessungen bis<br />

1 524 × 3 048 mm geeignet. Alternativ ist das Lager im<br />

Sonderformat 1 524 × 4 000 mm verfügbar. Als Lastaufnahmemittel<br />

kommen Flachpaletten mit einer Tragfähigkeit<br />

von bis zu 3 t zum Einsatz. Anwender können pro<br />

Lagersystem bis zu drei unterschiedliche Höhen zwischen<br />

50 und 950 mm definieren.<br />

www.kasto.com<br />

Gefahrstofflager von DENIOS.<br />

Überall im Einsatz.<br />

Wenn im Offshore-Windpark Global Tech I auf der<br />

Umspannplattform mitten in der Nordsee Gefahrstoffe<br />

gelagert werden müssen, ist das eine Aufgabe,<br />

die wie gemacht ist für uns. Mit 35 Jahren Erfahrung<br />

fertigen wir in unserer hochmodernen Produktion<br />

passgenaue Lösungen für unsere Kunden – von<br />

Standard bis Individual. Was können wir für Sie tun?<br />

www.denios.de/gefahrstofflager<br />

Foto © Copyright by<br />

Global Tech I Offshore Wind GmbH<br />

Gefahrstofflager von DENIOS. Customised solutions.<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 45


INTRALOGISTIK<br />

BALLENPRESSEN ALS OPTIMIERER<br />

SO WIRD<br />

ENTSORGUNG<br />

SCHLANK<br />

50 Tonnen Kartonagenabfälle fallen jährlich<br />

bei einem Werkzeugmaschinenhersteller an.<br />

Die Entsorgung gestaltete sich bislang<br />

kosten- und zeitintensiv. – Es gab deutlichen<br />

Verbesserungsbedarf. Eine erhebliche<br />

Verschlankung der Prozesse brachte die<br />

Anschaffung von zwei Ballenpressen<br />

und 18 Sammelwagen.<br />

Die J.G. Weisser Söhne GmbH & Co. KG ist ein weltweit<br />

agierender Hersteller multifunktionaler Präzisions-<br />

Drehmaschinen und Drehzentren. Bereits seit mehr als<br />

160 Jahren besteht das Unternehmen und gehört heute<br />

weltweit zu den Lieferanten der großen Automobilhersteller,<br />

deren Zulieferern und anderen Branchen der Metallbearbeitung.<br />

Optimale Prozesse in allen Betriebsbereichen sieht man bei<br />

Weisser als elementare Grundlage für den Unternehmenserfolg.<br />

So richtete man den Blick auch auf die nicht zufriedenstellend<br />

ablaufende Entsorgung der jährlich anfallenden 50 Tonnen Kartonagenabfälle.<br />

„Jeder unnötige Mehraufwand außerhalb unserer<br />

Kernkompetenz ‚Maschinenbau‘ bedeutet Verschwendung,<br />

das gilt auch für die Entsorgung“, betont Tobias Mettmann, Assistent<br />

der Produktionsleitung, J.G. Weisser Söhne GmbH & Co. KG.<br />

46 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


Bisher wurden die Kartonagebehälter von Mitarbeitern einer<br />

Fremdfirma aus dem Produktionsbereich zum auf dem Außengelände<br />

aufgestellten Presscontainer gebracht. Viele und weite<br />

Wege mussten hierbei in Kauf genommen werden. Die Wertstoffe<br />

wurden in verschiedensten Behältern gesammelt, was oftmals für<br />

Unordnung sorgte. Für den Pressvorgang mussten die Werker die<br />

Kartonage aus den Behältern in den Container kippen. Dies war<br />

besonders für die weiblichen Arbeitskräfte nerven- und kraftraubend.<br />

Waren die Müllbehälter zu schwer, wurden sie mit Hilfe<br />

eines Staplers nach draußen transportiert.<br />

Da viele Werksführungen durchgeführt werden, waren die<br />

Unordnung durch verschiedene Behältertypen und auch der<br />

hohe Staplerverkehr störend und nicht imagefördernd. Außerdem<br />

machten die Witterungsverhältnisse des Schwarzwalds die<br />

Entsorgung alles andere als einfach. Die Türen nach draußen<br />

zum Presscontainer hin standen oftmals offen, da ständig entsorgt<br />

wurde. Da minimale Temperaturunterschiede zur Neueinstellung<br />

der Produktionsmaschinen führen, war dies ein zusätzlicher<br />

Stör- und Kostenfaktor.<br />

Alles in allem waren hohe Miet- und Handlingkosten das<br />

Resultat einer insgesamt sehr kosten- und zeitintensiven Entsorgung.<br />

Um das Verbesserungspotenzial zu identifizieren, wurde<br />

eine Matrix aufgestellt, woraus deutlich wurde, dass der Prozess<br />

einheitlicher und effizienter gestaltet werden musste. Angestrebt<br />

wurden eine Verschlankung der Entsorgungsabläufe, die<br />

Einsparung von Kosten sowie die Festlegung eines einzigen<br />

Ansprechpartners für diesen Bereich.<br />

AUTOMATISCHE BALLENPRESSEN<br />

ALS PROBLEMLÖSER<br />

Auf der Suche nach Lösungen wurde man im Rahmen der<br />

Messe LogiMAT auf die Ballenpresse AutoLoadBaler von Strautmann<br />

Umwelttechnik aufmerksam. Mit ihrer automatischen<br />

Befüllung und kleiner Stellfläche überzeugte sie die Verantwortlichen<br />

von Weisser auf Anhieb. Zusammen mit den Experten<br />

von Strautmann wurde ein Konzept entwickelt, um die Kartonagenentsorgung<br />

zu optimieren.<br />

Mit Hilfe von zwei AutoLoadBaler-Ballenpressen und insgesamt<br />

18 Sammelwagen konnten die Abläufe schließlich entscheidend<br />

verschlankt werden: Im Lager und in der Montage<br />

wurde jeweils ein AutoLoadBaler aufgestellt. Mit insgesamt<br />

18 Sammelwagen die an den Entsorgungsstationen der Produktion,<br />

des Lagers und des Bürogebäudes aufgestellt sind, wird<br />

nun wirtschaftlich entsorgt. Kartonage und anfallendes Papier<br />

aus dem Bürogebäude werden in Sammelwagen gespeichert<br />

und zur Presse gefahren. Zwei Mitarbeiter einer Fremdfirma<br />

sind jetzt für die gesamte Entsorgung bei Weisser verantwortlich.<br />

Das einfache Befüllsystem des AutoLoadBalers überzeugt die<br />

Werker. Der Sammelwagen wird einfach in die Seite des Auto-<br />

LoadBaler geschoben und per Knopfdruck automatisch entleert.<br />

Ein leerer Sammelwagen steht immer an der Ballenpresse bereit.<br />

Die Mitarbeiter nehmen den leeren Sammelwagen wieder mit<br />

und stellen ihn an der entsprechenden Entsorgungsstation ab.<br />

Im überdachten Außenlager lassen sich zehn bis zwölf<br />

400- bis 450-kg-Ballen lagern. Sie sind direktvermarktungsfähig<br />

und werden vom Entsorger abgeholt.<br />

VIELFÄLTIGER NUTZEN UND<br />

SCHNELLE AMORTISATION<br />

Durch die zentrale Aufstellung der Papierpressen in den Hallen<br />

in Kombination mit den Sammelwagen lassen sich Laufwege und<br />

Zeit einsparen. Die Türen der Produktions- und Lagerhallen<br />

bleiben jetzt geschlossen, und der Staplerverkehr im Bereich der<br />

Entsorgungslogistik konnte erheblich reduziert werden. Insgesamt<br />

wurde die Entsorgung nicht nur effizienter, sondern auch<br />

sicherer und zuverlässiger. Die Unfallgefahr wurde durch die<br />

interne Aufstellung des AutoLoadBaler minimiert. Dank der<br />

hohen Kosteneinsparungen durch die Optimierung der Laufwege<br />

und Handlingkosten geht man bei Weisser für die beiden<br />

AutoLoadBaler von einer maximalen Amortisationszeit von<br />

eineinhalb bis zwei Jahren aus.<br />

FAZIT<br />

JEDER UNNÖTIGE<br />

MEHRAUFWAND<br />

AUSSERHALB UNSERER<br />

KERNKOMPETENZ<br />

‚MASCHINENBAU‘<br />

BEDEUTET VERSCHWEN-<br />

DUNG, DAS GILT AUCH<br />

FÜR DIE ENTSORGUNG.<br />

Tobias Mettmann, Assistent der<br />

Produktionsleitung, J.G. Weisser Söhne<br />

„Im Vergleich zu der Entsorgung mit dem Presscontainer im<br />

Freien ist die Entsorgung mit dem AutoLoadBaler intern ein<br />

Segen für die Sicherheit unsere Mitarbeiter und die Effizienz in<br />

der Entsorgungslogistik. Wir sparen jetzt 4 000 Stunden jedes<br />

Jahr bei der Entsorgung “, resümiert Tobias Mettmann, Assistent<br />

der Produktionsleitung bei Weisser zufrieden.<br />

Bilder: Strautmann Umwelttechnik<br />

www.strautmann-umwelt.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Strautmann Umwelttechnik GmbH<br />

Heidestraße 9<br />

49219 Glandorf<br />

Telefon: 05426 80777-38<br />

E-Mail: info@strautmann-umwelt.de<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

Online finden Sie weitere Informationen<br />

unter folgendem Link:<br />

bit.ly/3pEjUkN<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 47


INTELLIGENTE SHUTTLETECHNIK<br />

EINE NEUE ÄRA DER FERTIGUNG<br />

Können Sie sich etwas unter einer<br />

mehr dimensionalen Produktion vorstellen?<br />

Falls nicht, sind Sie hier richtig. Magnetisch<br />

schwebende Shuttles transportieren Produkte<br />

völlig individuell durch die Maschine. Vorbei<br />

sind die Zeiten, in denen Transportsysteme<br />

einen strikten Produktionstakt diktiert haben.<br />

Lesen Sie, wie die besten Voraussetzungen für<br />

die Produktion in kleinen Losgrößen und mit<br />

ständig wechselnden Produktdesigns<br />

geschaffen werden können.<br />

S<br />

huttles bewegen sich berührungslos auf einer Fläche aus<br />

Motorsegmenten: Das mechatronische System Acopos<br />

6D basiert auf dem Prinzip der Magnetschwebetechnik.<br />

Die elektromagnetischen Motorsegmente können zu<br />

beliebigen Formen zusammengesetzt werden. Die Shuttles<br />

tragen je nach Größe 0,6 bis 14 kg Gewicht und bewegen sich mit<br />

einer Geschwindigkeit von bis zu 2 m/s. Sie können sowohl zweidimensional<br />

verfahren als auch ihre Schwebehöhe ändern, und<br />

sie lassen sich entlang von drei Achsen drehen oder neigen. Das<br />

System verfügt also über sechs Freiheitsgrade.<br />

HOHE SHUTTLE-DICHTE ALS<br />

ALLEINSTELLUNGSMERKMAL<br />

Acopos 6D ermöglicht eine bis zu vier Mal höhere Shuttle-Dichte<br />

als andere Systeme auf dem Markt, da auf einem Motorsegment<br />

gleichzeitig mehrere Shuttles fahren können. Zudem lassen sich<br />

die Shuttles als Achsen bei Bearbeitungsstationen einsetzen.<br />

Zum Beispiel kann ein Shuttle mit einem Werkstück CNC-Pfade<br />

abfahren, während das Bearbeitungswerkzeug starr angebracht<br />

ist. Wiegestationen entfallen sogar vollständig, da jedes Shuttle<br />

gleichzeitig eine hochpräzise Waage ist. Dadurch kann die<br />

Maschine kleiner gebaut werden.<br />

Da die Shuttles frei schweben, verursacht Acopos 6D keine Reibung.<br />

Es entsteht daher kein Abrieb und es gibt keine Verschleißteile,<br />

die gewartet werden müssen. Werden die Motorsegmente<br />

mit einer Edelstahlabdeckung versehen, entspricht das System<br />

der Schutzart IP69K – es eignet sich somit für den Einsatz in Reinräumen<br />

und in der Nahrungsmittelproduktion.<br />

Acopos 6D ist vollständig in das B&R-System integriert. Daher<br />

lassen sich die Shuttles mit beliebigen Achsen, Robotern, Track-<br />

Systemen oder Vision-Kameras mikrosekundengenau synchronisieren.<br />

Die Bahnplanung der Shuttles selbst erfolgt in einem<br />

dedizierten Controller, der mit Powerlink in das Maschinennetzwerk<br />

eingebunden wird. Die Bahnplanung beeinträchtigt daher<br />

die Performance des Netzwerkes und der Maschinensteuerung<br />

nicht. Für Systeme mit mehr als 200 Segmenten oder 50 Shuttles<br />

lassen sich mehrere Controller einsetzen und miteinander<br />

synchronisieren.<br />

48 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK<br />

DIE SHUTTLELÖSUNG BIETET BESTE<br />

VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE<br />

PRODUKTION IN KLEINEN LOSGRÖSSEN<br />

Im Gegensatz zu vergleichbaren Systemen ist beim Acopos 6D<br />

jedes Shuttle mit einer weltweit einmaligen ID ausgestattet. Der<br />

Controller weiß beim Hochfahren daher sofort, wo genau auf den<br />

Motorsegmenten sich welches Shuttle befindet. Aufwändige<br />

Homing-Sequenzen oder manuelle Eingaben nach dem Hochfahren<br />

sind nicht notwendig. Die Produktion kann sofort beginnen.<br />

Die Positionswiederholgenauigkeit der Shuttles liegt bei<br />

±5 µm, daher ist Acopos 6D auch uneingeschränkt für Applikationen<br />

geeignet, bei denen es auf höchste Präzision ankommt, zum<br />

Beispiel in der Elektronikindustrie und bei der Assemblierung<br />

mechanischer und elektronischer Komponenten.<br />

NAHEZU UNBEGRENZTE MÖGLICHKEITEN<br />

Acopos 6D bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten bei der<br />

Gestaltung von Maschinen und Anlagen. Gleichzeitig ist das<br />

System sehr einfach einzurichten. Hochentwickelte Algorithmen<br />

sorgen dafür, dass die Shuttles optimale Pfade fahren, nicht<br />

zusammenstoßen und möglichst wenig Energie verbraucht wird.<br />

Der Applikationsersteller kann sich so voll auf seine Hauptaufgabe<br />

konzentrieren: einen optimalen Maschinenprozess mit<br />

maximaler Produktivität zu entwickeln.<br />

Bild: B&R<br />

www.br-automation.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

B&R Industrie-Elektronik GmbH,<br />

Am Weidenring 56, 61352 Bad Homburg<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

Weitere Informationen und ein Video zu<br />

Acopos 6D finden Sie unter folgendem<br />

Link:<br />

bit.ly/3tjj92H<br />

KOMPETENTER PARTNER<br />

Acopos 6D hat B&R gemeinsam mit Planar<br />

Motors Inc. entwickelt. Das Unternehmen<br />

beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit<br />

der Erforschung und Weiterentwicklung<br />

der Magnetschwebetechnologie für die<br />

industrielle Produktion. B&R ist Teilhaber<br />

von Planar Motors.<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/01-02 49


INTRALOGISTIK<br />

UNVERZICHTBARE HELFER FÜR DIE<br />

INNERBETRIEBLICHE LOGISTIK<br />

Unter der Bezeichnung HPT Eco und HPT Premium hat Clark<br />

zwei neue Handgabelhubwagen auf den Markt gebracht. Die<br />

für Lasten bis maximal 2 500 kg ausgelegten Geräte zeichnen<br />

sich durch robuste Bauweise und leichte Bedienung aus. Ihr<br />

stabiler Rahmen ist für hohe Verschleißbeständigkeit pulverbeschichtet<br />

und garantiert somit eine lange Lebensdauer. Das<br />

Anheben und Absenken der Last erfolgt manuell über eine<br />

Hydraulikpumpe. Der Bediener kann selbst Gewichte von<br />

mehreren Tonnen mit nur geringem Kraftaufwand anheben<br />

und manövrieren. Mithilfe<br />

des Proportionalventils ist<br />

ein stufenloses und<br />

feinfühliges Absenken der<br />

Gabelzinken auch bei<br />

schweren Lasten möglich.<br />

Das Überdruckventil<br />

schützt vor Überladung<br />

des Hubwagens. Die<br />

Geräte sind beim Verfahren,<br />

Heben und Senken<br />

sehr laufruhig. Zudem<br />

punkten die Handhubwagen<br />

durch ihr geringes Eigengewicht und ihre Wendigkeit.<br />

Dies ist insbesondere bei beengten Platzverhältnissen von<br />

Vorteil. Beide Handhubwagen sind mit Ein- und Ausfahrrollen<br />

ausgestattet und mit unterschiedlichen Rollenausführungen<br />

(Nylon, Gummi oder Polyurethan) und Gabellängen erhältlich.<br />

Somit sorgen die Clark Handhubwagen, wo immer Paletten<br />

oder andere Ladungsträger aufgenommen und transportiert<br />

werden müssen, für ergonomische und effiziente Arbeitsprozesse<br />

zu geringen Anschaffungs- und Unterhaltskosten.<br />

www.clarkmheu.com<br />

SHUTTLE-SYSTEME ALS TURBO<br />

FÜR DEN WARENFLUSS<br />

Durch eine Optimierung<br />

ihrer Intralogistik<br />

können Unternehmen<br />

viel Geld sparen.<br />

Shuttle-Systeme von<br />

Leantechnik leisten<br />

dabei wertvolle<br />

Unterstützung: Sie<br />

verbessern nicht nur<br />

die Lagerhaltung,<br />

sondern verkürzen auch die Durchlaufzeiten. Die Anlagen<br />

werden nach Kundenwunsch konstruiert und gefertigt. Die<br />

Systeme ermöglichen eine vollständig automatisierte<br />

Bewegung von Paletten und sorgen so für eine deutliche<br />

Beschleunigung des Warenflusses bei der Ein- und Auslagerung.<br />

Trotz ihrer Kompaktheit können die Shuttle- und<br />

Transfer-Systeme problemlos schwere Lasten transportieren.<br />

Da die Shuttle-Systeme nach dem Baukasten-Prinzip<br />

gefertigt werden, lassen sie sich beliebig miteinander<br />

kombinieren und exakt an die jeweilige Applikation<br />

anpassen. Als Basis dienen hochgenaue lifgo-Zahnstangengetriebe<br />

von Leantechnik. Sie verfügen über eine vierfachrollengeführte<br />

Zahnstange und sind deshalb besonders<br />

präzise und belastbar. lifgo-Getriebe eignen sich für alle<br />

Anwendungen, in denen eine große Positioniergenauigkeit<br />

und eine hohe Querkraftaufnahme nötig ist. Sie erfüllen<br />

zudem höchste Anforderungen an Geschwindigkeit und<br />

Synchronität. Durch den Einsatz der Zahnstangengetriebe<br />

arbeiten die Shuttle-Systeme mit großer Präzision. Bei der<br />

Auslegung der Anlagen können Anwender zahlreiche<br />

Parameter individuell definieren.<br />

www.leantechnik.com<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2021</strong> im 62. Jahrgang, ISSN 0344-5941<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Stv. Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Martina Klein (mak),<br />

Tel.: 06131/992-201, E-Mail: m.klein@vfmz.de<br />

Redakteurin: Dipl.-Geogr. (FH) Martina Laun (ml),<br />

Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

Ulla Winter, Tel.: 06131/992-347,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Anzeigendisposition: Nevenka Islamovic<br />

Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 57: gültig ab 1. Oktober 2020<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />

Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 11,- (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 84,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 100,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />

Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />

Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />

Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

der Einsender verfügt, und die nicht gleichzeitig<br />

an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />

bereits veröffentlicht wurden.<br />

Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

50 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK<br />

SCHALLDÄMMBOX: INNEN SICHER<br />

UND AUSSEN LEISE<br />

Schmalz bietet eine neue Schalldämmbox als Zubehör für die<br />

Vakuum-Schlauchheber der Baureihe JumboFlex an. Sie ist<br />

geeignet für die kleine Vakuum-Pumpe EVE 25 bis EVE 50. Die<br />

Schalldämmbox schützt die Komponente vor Schmutz von<br />

außen und reduziert den Lärmpegel um bis zu neun Dezibel.<br />

Das schafft in der Werks- oder Logistikhalle eine deutlich<br />

angenehmere Arbeitsatmosphäre. Die Blechwanne der Box<br />

besteht aus verzinktem Stahl, die Haube aus einem schlagfesten<br />

ABS-Kunststoff. An<br />

der Unterseite der<br />

Blechwanne befinden sich<br />

Gummipuffer, die<br />

auftretende Vibrationen<br />

absorbieren. Der Betreiber<br />

kann die Box wahlweise<br />

am Boden aufstellen oder<br />

platzsparend mit Hilfe der<br />

optional erhältlichen<br />

Gebläsekonsole an der<br />

Wand oder Kransäule<br />

montieren. Aufgrund der kompakteren Abmessungen ist jetzt<br />

auch ein Aufstellen der Schalldämmbox auf der Grundplatte<br />

eines Säulenschwenkkrans ohne Überstand möglich. Die<br />

neue Schalldämmbox bietet zudem die Möglichkeit, einen<br />

optional erhältlichen Staubfilter zum Schutz des Vakuum-<br />

Erzeugers im Vakuum-Handhabungssystem zu integrieren.<br />

www.schmalz.com<br />

STAPLER FÜR EINFACHEN LASTENTRANSPORT<br />

Der ERP16-20UXT ist ein 3-Rad-Elektro-Gegengewichtsstapler,<br />

der sich durch eine gute Sicht, ein durchdachtes ergonomisches<br />

Design und Wartungsfreundlichkeit auszeichnet.<br />

Aufgrund seiner niedrigen Betriebskosten soll sich der Stapler<br />

ideal für kleine bis<br />

mittelständische<br />

Unternehmen oder<br />

auch größere Firmen<br />

eignen, die Flurförderzeuge<br />

unregelmäßig<br />

und für den einfachen<br />

Lastentransport<br />

einsetzen. Um<br />

sicherzustellen, dass<br />

der ERP16-20UXT<br />

selbst bei kürzesten<br />

Einsatzzeiten ein hohes<br />

Maß an Produktivität bietet, wurde der Stapler so konstruiert,<br />

dass er dem Fahrer eine hervorragende Sicht, Komfort durch<br />

ergonomisches Design und eine rasch reagierende Lenkung<br />

bietet. In der Kabine sind alle Bedienelemente leicht erreichbar,<br />

sodass Ermüdungserscheinungen reduziert werden und<br />

der Fahrerkomfort erhöht wird. Die am Armaturenbrett<br />

montierte und nach Schutzart IP65 konstruierte Anzeige liefert<br />

grundlegende Informationen auf einen Blick, wie beispielsweise<br />

Batterieentladeanzeige, Fahrgeschwindigkeit und Fehlercodes,<br />

um eine schnelle Reparatur zu ermöglichen.<br />

www.yale.com<br />

DIGITALE HOCHLEISTUNGS-TRANSPORTBOX<br />

In Zusammenarbeit<br />

mit dem Darmstädter<br />

Startup<br />

Tec4med Life<br />

Science GmbH hat<br />

die Bito-Lagertechnik<br />

Bittmann<br />

GmbH eine digitale<br />

Hochleistungstransportbox<br />

für<br />

den Versand von<br />

temperatursensiblen<br />

Medikamenten<br />

entwickelt.<br />

Das für die Anforderungen im Pharmabereich zertifizierte<br />

Transportsystem geht nun in Produktion – und erfüllt auch<br />

die spezifischen Ansprüche an den Transport von Corona-<br />

Impfstoffen.<br />

Christian Mohr, Produktmanager der Business Unit Kunststoff<br />

Bito-Lagertechnik: „Wir wurden in der Vergangenheit immer<br />

wieder mit Anfragen aus dem Pharmabereich nach speziellen<br />

Transport-Kühllösungen konfrontiert, denn beim Transport von<br />

Impfstoffen oder Medikamenten müssen viele Richtlinien<br />

eingehalten werden, um den tadellosen Zustand der hochsensiblen<br />

Produkte zu jedem Zeitpunkt zu gewährleisten. Temperaturen<br />

müssen garantiert und Kühlketten gehalten werden. So<br />

hatten wir uns bereits lange vor der Pandemie umfassende<br />

Gedanken über entsprechende Prozessoptimierungen und – im<br />

Hinblick auf Industrie 4.0 – die vollständige Digitalisierung für<br />

den Bereich Logistik, Transport und Temperaturüberwachung<br />

von Pharmaprodukten gemacht. In der Zusammenarbeit mit<br />

dem Startup Tec4med ist nun eine ganzzeitliche, digitale und<br />

zertifizierte Transportlösung entstanden, die den hohen und<br />

stetig wachsenden Anforderungen an den Transport medizinischer<br />

Güter standhält, mit klarem Fokus auf den Anwender.<br />

Letztendlich vereint das neu entwickelte System die Anforderungen<br />

aus der Pharmabranche mit den Kompetenzen von<br />

Bito-Lagertechnik als Traditionsunternehmen der Logistikbranche<br />

und den Kompetenzen von Tec4med als jungem Startup im<br />

Bereich des IoT.“<br />

www.bito.com<br />

WWW.VARIOGATE.COM<br />

info@haagh-protection.com<br />

VARIOGATE<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 51


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

SMARTES MULTIFUNKTIONS-TOOL<br />

WIE SIE IHRE MOBILE<br />

WARTUNG OPTIMIEREN<br />

Die Digitalisierung von Prozessanlagen führt dazu, dass immer mehr Daten<br />

produziert werden. Häufig bleiben diese jedoch ungenutzt. Dies gilt auch<br />

für die digitalen Möglichkeiten im Bereich Wartung und Instandhaltung.<br />

Wir stellen Ihnen nun ein Universalwerkzeug vor, das die Dokumentation<br />

von Feldgeräten vereinfacht, sich kabellos mit ihnen verbinden kann und<br />

dem ‚Mobile Worker‘ im Feld nützliche Informationen zugänglich macht.<br />

52 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

BILDER UND DOKUMENTE<br />

LASSEN SICH EINFACH<br />

PER KLICK ZUM<br />

DIGITALEN ZWILLING<br />

EINES MESSGERÄTES<br />

HOCHLADEN.<br />

Stefan Gampp, Endress+Hauser<br />

Während die Installation eines Geräts im Feld händisch<br />

ausgeführt werden muss, erfolgen die Parametrierung<br />

der Messstelle und ihre Inbetriebnahme heute<br />

üblicherweise mithilfe einer Bediensoftware. „Durchflussmessgerät<br />

montiert und bereit zur Erstinbetriebnahme und<br />

Dokumentation“ – so oder ähnlich könnte eine Meldung einer<br />

Planungssoftware auf dem Tablet-Display eines Anlagentechnikers<br />

lauten, der gerade erfolgreich eine Montagearbeit durchgeführt<br />

hat. An dieser Stelle kommt das Field Tablet SMT70<br />

von Endress+Hauser ins Spiel. Noch im Feld ist der Techniker<br />

damit in der Lage, die Arbeitsschritte der Inbetriebnahme durchzuführen.<br />

Zu Dokumentationszwecken zeichnet das Tablet alle<br />

bei der Erstinbetriebnahme anfallenden Daten sauber auf und<br />

dokumentiert sie digital – der Vorgang ist später jederzeit nachvollziehbar.<br />

MOBILE INSTANDHALTUNG AUCH IM EX-BEREICH<br />

Das industrietaugliche Tablet „Field Xpert“ (SMT70 bzw. SMT77)<br />

ist je nach Typ sowohl in nicht „Ex“ als auch direkt in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen einsetzbar. Bei der Geräteinbetriebnahme<br />

punktet dieses mobile Endgerät mit seinen neuen Features.<br />

Das smarte mobile Tablet ist jetzt direkt Bluetooth-fähig. Dies ermöglicht<br />

eine einfache, kabellose Verbindung zu Bluetooth-fähigen<br />

Endress+Hauser Feldgeräten. Anwender können das auf dem<br />

Tablet vorinstallierte Bedienprogramm starten und dann über<br />

die integrierte Bluetooth-Schnittstelle vor Ort eine direkte Verbindung<br />

zum Feldgerät herstellen, Geräteparameter einsehen<br />

und direkte Konfigurationsänderungen am Feldgerät vornehmen.<br />

Mit der eingebauten hochauflösenden Kamera des Field Xpert<br />

können Anwender Messstellen oder die Einbausituation fotografisch<br />

dokumentieren, um sich später jederzeit und von überall<br />

einen Eindruck über die Situation vor Ort zu verschaffen. Die<br />

Aufnahme eines Fotos ist dabei direkt über ein Touch-Icon aus<br />

der Bediensoftware heraus möglich, die Bilder werden automatisch<br />

mit anderen Bildern der Messstelle verknüpft und von der<br />

Software der Messstelle eindeutig zugeordnet.<br />

JEDERZEIT AUF DEM AKTUELLEN STAND<br />

Eine weitere Funktion ist die nahtlose Integration des Field<br />

Xperts in das IIoT-Ökosystem Netilion von Endress+Hauser.<br />

Arbeiten Anwender mit der Netilion Cloud, so ist es ihnen möglich,<br />

Fotos oder Dokumente per Klick zum digitalen Zwilling von<br />

Messgeräten hochzuladen. Die cloudbasierte Dokumentenbibliothek<br />

wird vom Clouddienst Netilion Library verwaltet. Da in<br />

größeren Anlagen üblicherweise mehrere Tablets bzw. Clients<br />

parallel genutzt werden und die Geräte zudem von unterschiedlichen<br />

Menschen genutzt werden, verfügen alle Personen durch<br />

die Cloudanbindung jederzeit über den aktuellen Stand der<br />

Dokumentationsmaterialien zu sämtlichen Geräten.<br />

Datenintegrität und die zentrale Datenablage sind mit dem<br />

Field Xpert und Netilion Library durchweg sichergestellt. Die<br />

Dokumentenbibliothek Netilion Library sorgt dafür, dass sämtliche<br />

Daten und Dokumente, die bei der Arbeit an den verschiedenen<br />

Geräten bzw. Assets entstehen, sauber und eindeutig<br />

zuordenbar abgelegt und an zentraler Stelle verknüpft werden.<br />

Dieser Service funktioniert nicht nur mit Endress+Hauser-Geräten,<br />

auch Fremdhersteller werden unterstützt.<br />

DIGITALES DATEIMANAGEMENT<br />

Das Potenzial von Netilion Library ist immens. Das gesamte<br />

Wartungsteam kann auf die aktuellsten Versionen der Anlagendateien<br />

wie Konfigurations- oder Kalibrierberichte zugeifen.<br />

Zudem werden alle Dateien mit dem digitalen Zwilling des Feldgeräts<br />

verknüpft. Somit lässt sich der interne Informationsfluss<br />

für das technische Personal reibungslos und präzise gestalten.<br />

01 Immer aktuell: Netilion Library gibt<br />

dem Anwender bei Feldeinsätzen Zugriff<br />

auf die gesamte Gerätedokumentation


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

02 Sämtliche dem Messgerät zugeordneten<br />

Dokumente werden beim digitalen Zwilling<br />

in der Cloud gespeichert<br />

VOLLAUTOMATISIERT IN DIE CLOUD-DATENBANK<br />

Entscheidet sich ein Anwender für die Verwendung des IIoT-<br />

Ökosystems Netilion in der Anlage, so fügt er die Geräte<br />

zunächst entweder manuell (Scanner-App) oder vollautomatisch<br />

zur Cloud-Datenbank hinzu. Bei größeren Anlagen<br />

macht der vollautomatische Scan des Anlagennetzwerks durchaus<br />

Sinn. Hierzu wird ein Edge Device in das Anlagennetzwerk<br />

eingesetzt, das dieses nun automatisch scannt, alle verbauten<br />

Feldinstrumente erkennt und einen digitalen Zwilling der Messstellen<br />

in der Cloud anlegt. Das Edge Device setzt dabei digitale<br />

Datenübertragung voraus, unterstützt werden z. B. das Hart-<br />

Protokoll und Profibus-Netzwerke.<br />

Sind die digitalen Zwillinge für die installierte Basis einmal<br />

angelegt, werden die Datensätze – ebenfalls vollautomatisch –<br />

mit den Life-Cycle-Daten der Endress+Hauser-Geräte angereichert.<br />

Dafür greift Netilion auf eine Endress+Hauser-Datenbank<br />

zu, die seriennummerbasiert alle Geräte enthält, die in<br />

den letzten ca. 20 Jahren produziert wurden und speichert die<br />

Spezifika bei den digitalen Zwillingen der Feldinstrumente in<br />

der Cloud ab. Aus diesen Informationen wird neben dem<br />

Produktschlüssel und der Seriennummer auch ersichtlich, ob<br />

noch Ersatzgeräte verfügbar sind oder ob es für das Gerät ggf.<br />

einen Nachfolger gibt. Dies sind wichtige Informationen, die bei<br />

der Lagerhaltung im Ersatzteillager eine Rolle spielen.<br />

KOMFORTABLE BEDIENUNG UND KONKRETE<br />

HANDLUNGSANWEISUNGEN<br />

Bei der Entwicklung des Field Xpert und des IIoT-Ökosystems<br />

Netilion liegt ein Hauptaugenmerk auf einfacher Bedienung und<br />

klarer Nutzerführung. So setzt die Software beispielsweise auf<br />

klare Fehlerbeschreibung und konkrete Handlungsaufforderungen<br />

anstatt auf kryptische Fehlercodes („Nennstrom am Signalausgang<br />

um 4 mA überschritten“), die den Anwender dazu<br />

nötigen, zunächst einen Blick in das Handbuch zu werfen.<br />

In Kombination mit dem IIoT-Ökosystem Netilion, hier speziell<br />

den Modulen Analytics und Library, sind die robusten und<br />

gleichzeitig komfortablen Field Xpert Tablets leistungsfähige<br />

Multifunktionswerkzeuge, die es den Anwendern ermöglichen,<br />

die Produktivität bei der Wartung und Instandhaltung deutlich<br />

zu steigern. In diesem Rahmen helfen die Geräte den Anwendern<br />

im Feld, anfallende Instandhaltungsaktivitäten in Bezug auf Inbetriebnahme,<br />

Diagnose und Gerätetausch sauber elektronisch<br />

zu dokumentieren und sowohl jederzeit als auch an jedem Ort<br />

Zugriff auf relevante Informationen zu erhalten.<br />

Bilder: Schmuckbild stock.adobe.com, sonstige Endress+Hauser<br />

www.de.endress.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Endress+Hauser (Deutschland) GmbH+Co. KG<br />

Colmarer Straße 6<br />

79576 Weil am Rhein<br />

Tel. +49 (0)7621 975-01<br />

E-Mail: info.de@endress.com<br />

AUTOREN<br />

Stefan Gampp, Produktmanager Marketing<br />

Automatisierung, Florian Kraftschik,<br />

Manager Marketing Kommunikation,<br />

beide Endress+Hauser (Deutschland)<br />

GmbH+Co. KG, Weil am Rhein<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

Mehr über das robuste Tablet für die<br />

effiziente Konfiguration, Heartbeat-<br />

Überprüfung und Diagnose von<br />

Feldbus geräten finden Sie hier in einem<br />

Video-Clip: bit.ly/FieldXpert<br />

54 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

20 000 KM OHNE<br />

NACHSCHMIEREN<br />

Gute Nachrichten für Maschinenbauer und<br />

Anwender: Die Kugelschienenführungen<br />

BSHP und Kugelgewindetriebe BASA sollen<br />

jetzt bis zu viermal so lange Schmierintervalle<br />

erreichen. In immer mehr Anwendungen<br />

lassen sie sich sogar wartungsfrei über die<br />

gesamte Lebensdauer realisieren. In der Folge<br />

minimiert die wartungsarme bis -freie<br />

Lineartechnik die Betriebskosten und schont<br />

zudem die Umwelt, weil weniger Schmierstoff<br />

verbraucht wird. Dass sich der Bereich<br />

bis zur Nachschmierung für beide Produktgruppen<br />

vergrößert hat, liegt zum einen<br />

an der stetigen Verbesserung der Fertigungsprozesse,<br />

zum anderen an dem innovativen<br />

Design. Beide Komponentengruppen weisen<br />

eine außergewöhnliche Robustheit, Präzision<br />

und Performance auf. In Summe schafft<br />

Bosch Rexroth so optimale Bedingungen, um<br />

nicht nur die Betriebskosten zu reduzieren,<br />

sondern auch die Umwelt zu schonen.<br />

www.boschrexroth.com<br />

DIGITALER ASSISTENT<br />

ERLEICHTERT DIE WARTUNG<br />

iTAC Software präsentiert den Maintenance<br />

Manager. Dieser ist sowohl für Arbeitsplatzgeräte<br />

als auch für mobile Geräte wie Tablets<br />

verfügbar. So lassen sich Instandhaltungsaufgaben<br />

mobil in der Produktion abarbeiten<br />

und sind einfach im Büro zu definieren bzw.<br />

zu planen. Der digitale Wartungsassistent<br />

listet und definiert alle geplanten Instandhaltungsaufgaben<br />

in der Produktion. Er führt<br />

über jede zu wartende Komponente Buch,<br />

zeigt Wartungstermine an, bietet Zugriff auf<br />

Anleitungen, lässt erledigte Arbeiten<br />

quittieren und erstellt eine Wartungshistorie.<br />

In den iTAC Maintenance Manager ist eine<br />

Planungskomponente integriert, und das<br />

Produkt ist in der Workbench von iTAC als<br />

Desktop-Applikation oder auf einem mobilen<br />

Endgerät (Tablet) verfügbar.<br />

www.itacsoftware.com<br />

ZENTRALE VERWALTUNG ALLER<br />

BETRIEBSMITTEL UND GERÄTE<br />

Statt Excel-Tabellen, Listen oder Karteikarten, die händisch zu pflegen<br />

und dann doch nicht aktuell sind, bietet Hahn+Kolb mit HK-Inspect<br />

ein digitales Tool zur Administration von prüfungsrelevanten Betriebsmitteln.<br />

Das System unterstützt präzise bei der prozesssicheren<br />

Verwaltung von Prüfungen und sorgt für eine optimale Dokumentation<br />

der Prozesse. Jedes Betriebsmittel und dessen Aufenthaltsort<br />

werden genau verbucht. Da jedes Unternehmen seine individuellen<br />

Abläufe hat, ist das Tool nach Bedarf anpassbar, sodass z.B. Lagerorte,<br />

Mitarbeiter, Projekte und vieles mehr zugeordnet werden können. Das<br />

Ganze funktioniert unabhängig von Geräteherstellern: Einfach alle<br />

Betriebsmittel mit<br />

einem QR-Code von<br />

Hahn+Kolb bestücken,<br />

Code einlesen und mit<br />

dem System verknüpfen.<br />

Eine unscheinbare,<br />

aber umso wichtigere<br />

Funktion ist zudem der<br />

Kalender. In ihm werden<br />

alle Prüftermine und<br />

Wartungsintervalle<br />

hinterlegt – mit<br />

Erinnerungsfunktion. So können die Prüfungen rechtzeitig durchgeführt<br />

oder Wartungstermine vereinbart werden. Viel unterwegs?<br />

HK-Inspect gibt es auch als App für iOS- und Android-Geräte.<br />

www.hahn-kolb.de<br />

VERSTÄRKUNG FÜR INSTANDHALTUNG<br />

UND FACILITY MANAGEMENT<br />

Anzeige<br />

Ohne Frust und Hindernisse arbeiten? Mit der neuen Wärmebildkamera<br />

testo 883 ist das möglich! Sie stellt für Sie als Instandhaltungs-<br />

und Facility-Management-Experten eine effiziente<br />

Verstärkung im Arbeitsalltag dar, denn sie sieht alles, worauf es<br />

in Ihrem Job<br />

ankommt und<br />

denkt mit.<br />

Beste Bildqualität<br />

und automatische<br />

Bildverwaltung<br />

unterstützen<br />

besonders bei der<br />

Wartung von<br />

Anlagen. Faktoren<br />

wie hoher Zeitdruck, wenig wertschöpfender Verwaltungs- und<br />

Dokumentationsaufwand und ungenügende Werkzeuge gehören<br />

somit der Vergangenheit an. Außerdem können mit der testo<br />

Thermography App Wärmebilder schnell auf dem Smartphone<br />

oder Tablet analysiert und mit Kollegen oder Vorgesetzten geteilt<br />

werden. Sie können sich bedingungslos darauf verlassen, dass ein<br />

zuverlässiges Werkzeug Sie genau da unterstützt, wo Sie es am<br />

dringendsten benötigen – probieren Sie es selbst aus! Erfahren<br />

Sie hier weiteres zur testo 883 oder lesen Sie mehr über „Thermografie<br />

in der Instandhaltung“ im kostenlosen Ratgeber.<br />

www.testo.com<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 55


AUGMENTED REALITY<br />

REMOTE<br />

ASSISTANCE<br />

WELTWEIT<br />

IN ECHTZEIT


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

DAS REMOTE-ASSISTANT-TOOL IST<br />

INNERHALB VON WENIGER ALS<br />

30 MINUTEN AUF DEN ENDGERÄTEN<br />

INSTALLIERT<br />

Mit der Augmented-Reality-Software Vuforia<br />

Chalk von PTC fördert Henkel den Austausch<br />

zwischen Mitarbeitenden auch während der<br />

Corona-Pandemie. Das digitale Remote-<br />

Assistance-Tool wurde bereits in mehr als<br />

30 Werken für Wasch- und Reinigungsmittel<br />

weltweit implementiert, um die digitale<br />

Kollaboration und Zusammenarbeit zwischen<br />

Mitarbeitenden, Fachexperten und Dienstleistern<br />

zu unterstützen.<br />

A<br />

ls die Corona-Pandemie begann, musste auch Henkel<br />

schnell auf die Herausforderungen reagieren. Die<br />

Sicherheit der Mitarbeitenden hatte dabei oberste Priorität.<br />

In kürzester Zeit wurden weltweit umfassende<br />

Sicherheits- und Hygienekonzepte für die Standorte umgesetzt,<br />

um die Sicherheit der Mitarbeitenden zu gewährleisten und die<br />

Produktion aufrecht zu erhalten.<br />

Durch die Corona-Krise sind Geschäftsreisen und physische<br />

Besprechungen in den Produktionen nur bedingt möglich. Um<br />

den Austausch der Mitarbeitenden weiterhin sicherzustellen,<br />

hat Henkel die Remote-Assistance-Lösung Vuforia Chalk in<br />

mehr als 30 Werken seines Unternehmensbereichs Laundry &<br />

Home Care implementiert. Bei technischen Fragen zu den Produktionslinien<br />

oder zur Instandhaltung von Maschinen kann der<br />

Produktionsmitarbeitenden mit einem beliebigen mobilen Endgerät<br />

einen externen oder internen Fachexperten direkt per<br />

Videoübertragung kontaktieren. Durch die schnelle Demonstration<br />

auf dem Screen des Endgeräts und die direkte Zuschaltung<br />

des Experten, können Fragen direkt diskutiert und effizient<br />

Lösungen gefunden werden. Das spart Zeit, Reisekosten und<br />

ebnet den Weg für eine neue Art der virtuellen Zusammenarbeit.<br />

SCHNELL INSTALLIERT<br />

Das Remote-Assistant-Tool ist innerhalb von weniger als 30 Minuten<br />

auf allen Endgeräten installiert. Zudem erfolgt die Bedingung<br />

intuitiv, wie bei einem Smartphone – das Tool ist dadurch direkt<br />

einsatzbereit. Henkel nutzt die digitale Lösung sowohl für den<br />

Austausch zwischen Mitarbeitenden in der Produktion und aus<br />

dem Home-Office als auch für den Austausch mit Zulieferern und<br />

Kunden. Damit bietet Vuforia Chalk eine Möglichkeit, effizient zusammenzuarbeiten,<br />

ohne sich physisch zu begegnen. Durch die<br />

zuvor installierte digitale Infrastruktur bei Henkel („Digital Backbone“)<br />

waren mobile Endgeräte in den Fabriken bereits ausgerollt<br />

und eine Implementierung des Tools konnte schnell erfolgen.<br />

„Für uns ist der Austausch zwischen den Mitarbeitenden unerlässlich.<br />

Vuforia Chalk hat uns ermöglicht, die virtuelle Zusammenarbeit<br />

zwischen den Mitarbeitenden in den Produktionen<br />

und aus dem Home-Office zu fördern. Trotz der momentanen<br />

Situation müssen wir auf keine Expertise verzichten und<br />

können den Wissensaustausch weiter vorantreiben. Das Tool<br />

wird bereits von verschiedenen Kollegen genutzt und hat sich<br />

insbesondere in den Hochphasen des Lockdowns bewährt“,<br />

sagt Stefan Göris, Process Consulting Manufacturing Digital<br />

Business, Henkel.<br />

IN DEN HOCHPHASEN DES<br />

LOCKDOWN BEWÄHRT<br />

Das Unternehmen produziert in seinen mehr als 30 Laundry-&<br />

Home-Care-Werken Haushalts- und Hygieneprodukte für den<br />

internationalen Markt und konnte auch in der Corona-Krise<br />

seine Geschäfte weiterführen. „Wir wollen sicherstellen, dass<br />

unsere Produktion auch in diesen schwierigen Zeiten weiterläuft“,<br />

erläutert Jaume Carreras, Projektmanager, der die digitale<br />

Transformation in der Laundry & Home Care Produktion in<br />

Montornès del Valles, Spanien, verantwortet. „Mit der Vuforia<br />

Chalk App haben wir in Zeiten von Grenzschließungen und<br />

Reisebeschränkungen eine effiziente Alternative zu physischen<br />

Treffen in den Werken gefunden. Der direkte Austausch und das<br />

unmittelbare Feedback durch das AR-Tool ermöglichen es uns<br />

virtuell effizient zusammenzuarbeiten. Beides passt sehr gut in<br />

unsere langfristige, strategische Planung zur digitalen Transformation<br />

unseres Unternehmensbereichs.“<br />

„Wir freuen uns, dass unsere Zusammenarbeit einen so wichtigen<br />

Beitrag leistet“, so Nathanael Milker, Market Director von<br />

PTC. „Beispiele wie diese bestärken uns darin, dass die digitale<br />

Transformation einer der wichtigsten Punkte auf der Agenda<br />

von Unternehmen sein sollte. So können auch unvorhergesehene<br />

Situationen gemeistert werden.“<br />

Bild: Henkel<br />

www.henkel.de<br />

www.ptc.com/de<br />

UNTERNEHMEN<br />

PTC Parametric Technology GmbH<br />

Edisonstraße 8, 85716 Unterschleissheim<br />

Telefon: +49 (0)89 32106 0<br />

E-Mail: information@ptc.com<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

Unter folgendem Link finden Sie ein Video<br />

zum Einsatz des Tools bei Henkel:<br />

bit.ly/36ztUEs<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 57


EINDRUCKSVOLL<br />

EINFACH<br />

Gerade in Zeiten von Krise und Lockdown<br />

stehen innovative Ansätze, die Arbeitsplätze<br />

sichern und gleichzeitig die Produktivität<br />

erhöhen, hoch im Kurs. Kollaborative<br />

Roboter können erheblich dazu beitragen,<br />

eine unterbrechungsfreie Produktion zu<br />

gewährleisten. Der preisgekrönte Cobot<br />

Franka Emika Panda hilft Ihnen dabei.<br />

Aufwändig? Nein, die Automatisierung<br />

der Zukunft ist denkbar einfach.<br />

Wiederkehrende Arbeitsabläufe fallen bei den meisten<br />

Produktionsprozessen an – und das in den unterschiedlichsten<br />

Branchen, sei es in der Zulieferindustrie,<br />

in der Elektro-, Energie- und Medizintechnik<br />

oder im Bereich Transport und Logistik. Vor allem bei von Hand<br />

ausgeführten, repetitiven Tätigkeiten helfen Cobots dabei,<br />

Prozesse entweder vollständig zu automatisieren oder Einzelprozesse<br />

zu optimieren. Beeindruckend sind nicht nur die Flexibilität<br />

und einfache Handhabung der Cobots, sondern auch der<br />

herausragende Return-of-Invest (ROI). Zudem benötigt der<br />

Cobot keine aufwändige Programmierung durch Experten; er<br />

lässt sich leicht transportieren, ist flexibel und für vielfältige<br />

Tätigkeiten einsetzbar. Klaglos und ermüdungsfrei übernimmt er<br />

monotone Arbeiten – und lässt sich auch von Lockdown-<br />

Beschränkungen nicht beeindrucken.<br />

DIE VORTEILE DER DIGITALISIERUNG NUTZEN<br />

Der Einstieg in die Cobot-unterstützte Produktion ist eine der<br />

wirkungsvollsten und schnell zu realisierenden Maßnahmen.<br />

Und die Einsatzbereiche der intelligenten Roboter sind extrem<br />

vielseitig: Egal, ob löten, schrauben, sortieren, kleben oder<br />

Leiterplatten testen – Cobots führen selbst komplizierteste Tätigkeiten<br />

auf konstant hohem Niveau aus.<br />

Unternehmen, die ihre Prozesse automatisieren wollen und<br />

einen weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung wagen, bietet<br />

der Prozesscheck der TQ-Group jetzt einen optimalen und zudem<br />

kostenlosen Einblick, wie künftige Arbeitsprozesse aussehen<br />

könnten. Und so funktioniert es: Über eine Eingabemaske direkt<br />

auf der Webseite gibt der Interessent die für die Prozessbewertung<br />

erforderlichen Daten ein und hinterlegt ein einfaches Video – etwa<br />

mit dem Smartphone aufgenommen – das den Prozessablauf darstellt.<br />

Innerhalb von nur 48 Stunden bewerten die TQ-Automatisierungsexperten,<br />

ob und wie sich der eingestellte Prozess mit Cobots<br />

automatisieren lässt. Datensicherheit und absolute Geheimhaltung<br />

von Inhalten werden jederzeit gewährleistet. Aufwändig? Nein,<br />

denkbar einfach.<br />

Bild: TQ-Systems<br />

www.tq-group.com<br />

58 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 www.myfactory-magazin.de


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www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2021</strong>/03 59

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